Missbrauchs-Fall bei Werder Bremen: 14-Jähriger wird mit Trikot abgespeist!

Bremen/Ritterhude - Nur ein T-Shirt als Entschuldigung? Teenager Jayden (14) soll von einem A-Juniorenspieler des SV Werder Bremen beim Training geschlagen worden sein. Der Verein reagierte daraufhin mit einem dürftigen Geschenk.

Ein Mitarbeiter des SVW soll Jugendliche während des Fußballtrainings verprügelt haben.
Ein Mitarbeiter des SVW soll Jugendliche während des Fußballtrainings verprügelt haben.  © Carmen Jaspersen/dpa

Ein 18-jähriger Nachwuchskicker der Grün-Weißen trainierte eine Fußball-AG an der Haupt- und Realschule Ritterhude, dabei soll er die 14-jährigen Schüler auf schockierende Weise gezüchtigt haben.

Laut Zeugen ließ er den Heranwachsenden von Mitschülern Nackenschläge verpassen, wenn sie eine Übung nicht verstanden oder falsch ausführten, wie die "Bild" berichtete.

Auch er selbst habe zur "Leistungssteigerung" mehrfach zugeschlagen. Verständlicherweise waren die Eltern von den gewalttätigen Methoden des Übungsleiters gar nicht begeistert und erstatteten Strafanzeige wegen Körperverletzung.

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Unter den Opfern war auch der 14-jährige Jayden Lübben, dessen Vater Oliver Lübben (49) Polizist ist. "Der Trainer schlug so hart zu, dass mein Sohn seitdem unter Schmerzen, Tinnitus, Übelkeit und Schwindel leidet. Ärzte im Krankenhaus haben die Beschwerden attestiert", verriet er der "Bild".

Die Schulleitung beendete die Fußball-AG nach den Beschwerden sofort und erteilte dem Coach Hausverbot.

Und was macht Werder? Der Verein von der Weser schickte Jayden ein Paket inklusive Trikot und Entschuldigungsschreiben. "Wir wünschen dir gute Besserung und hoffen, dass du bald wieder auf dem Platz stehen kannst", stand auf dem Geschenk.

Werder Bremen bedauert den Vorfall, Oliver Lübben ist sauer

Kommunikationschef Christoph Pieper (48, r.) bei einer Pressekonferenz mit dem ehemaligen Werder-Coach Florian Kohfeldt (39). (Archivbild)
Kommunikationschef Christoph Pieper (48, r.) bei einer Pressekonferenz mit dem ehemaligen Werder-Coach Florian Kohfeldt (39). (Archivbild)  © Carmen Jaspersen/dpa

Für Papa-Lübben ist die Sache damit nicht gegessen. Der besorgte Vater wendete sich direkt nach dem Vorfall an den Bundesliga-Absteiger: "Doch sie sagten nur, es solle keine Bestechung sein, aber sie wollten uns was zukommen lassen. Ich lehnte Geschenke ab und bat sie, ihre Anwälte wegen einer Absicherung einzuschalten."

Der 49-Jährige ist um die berufliche Zukunft seines Sohnes besorgt. "Was ist, wenn Jayden wegen möglicher Spätfolgen bestimmte Berufe nicht ausüben kann? Er wäre nicht der erste Bewerber, der zum Beispiel wegen Tinnitus nicht verbeamtet wird."

Auf den Zweitligisten ist der Polizist sauer: "Unfassbar, wie lasch Werder mit Straftaten umgeht."

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Christoph Pieper (48), Direktor für Kommunikation bei den Bremern, äußerte sich gegenüber der "Bild" zu der Angelegenheit: "Wir bedauern sehr, dass es diesen Vorfall an der Schule in Ritterhude gegeben hat. Werder hat den Vorfall sehr ernst genommen und sich in mehreren Gesprächen mit dem Vater für die Vorkommnisse entschuldigt."

Der beschuldigte SVW-Mitarbeiter soll mittlerweile zu einer Fortbildung geschickt worden sein und habe sich "sehr kritisch" mit seinem Verhalten auseinandergesetzt.

"Der Verein hat den Vorfall intensiv mit dem betroffenen Mitarbeiter und der Bremer Sportjugend, die ebenfalls für die FSJler verantwortlich ist, aufgearbeitet", so Pieper.

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

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