Köln - Wenn Deutschlands Spielmacher Juri Knorr (23) und seine Teamkollegen am Mittwochabend um 20.30 Uhr den ersten Ball bei der Handball-EM durch die Lanxess Arena werfen, wird feststehen, was in diesem letzten Zwischenrunden-Spiel gegen Kroatien nötig ist, um das angestrebte Halbfinale zu erreichen.

Schlägt Österreich Island (15.30 Uhr) und lässt Frankreich überraschend Federn gegen Ungarn (18 Uhr), brauchen die Deutschen den Sieg gegen Kroatien unbedingt, um sich den Einzug unter die besten vier Teams dieser Heim-EM zu sichern.

Doch will der Gegner des Teams von Bundestrainer Alfred Gislason (64) womöglich gar nicht gewinnen? Kroatien ist mit einem mageren Pünktchen als Letzter der Gruppe bereits raus aus dem Turnier.

Welche Auswirkungen das auf die Motivation hat, ist schwer vorherzusehen. Für die Mannschaft um Kapitän Domagoj Duvnjak (35) kann es ein befreiendes Aufspielen bedeuten, oder die Lustlosigkeit siegt.

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Letzteres könnte laut eines dänischen Journalisten sogar Absicht sein. Denn in Hinblick auf die bevorstehende Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris könnte den Kroaten eine Niederlage sogar lieb sein.

Demnach hätte die Nation ein großes Interesse daran, dass Deutschland das Halbfinale erreicht.

Denn Dänemark (Weltmeister 2023) und Gastgeber Frankreich sind bereits qualifiziert. Die beiden landen auf jeden Fall unter den besten vier Teams. Werden die Schweden oder Deutschland Europameister oder Zweiter oder Dritter hinter Dänemark und Frankreich, dann wird bei den Qualifikationsturnieren ein Platz frei.

Denn durch die Platzierung bei der WM 2023 sind die Plätze drei bis acht für die Qualifikation sicher. Deutschland und Schweden zählen dazu.

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Qualifiziert sich also einer der beiden direkt für Olympia bei der EM, dann rückt Kroatien für die Olympia-Quali nach. Aktuell wäre die Nation nicht im Kampf um die Tickets für Paris dabei.

Das sind aber alles heftige Rechenspiele, auf die sich die Deutschen keineswegs konzentrieren wollen. Sie wollen nicht nur den zweiten Platz absichern, sondern das heimische Publikum begeistern und zudem vor einem möglichen Halbfinale nicht aus dem Rhythmus kommen.

Kapitän Johannes Golla (26) ist das alles völlig egal: "Wir haben die einzigartige, einmalige Möglichkeit, bei einem Heim-Turnier mit einer guten Leistung ins Halbfinale einzuziehen. Und alles andere interessiert mich wirklich nicht", sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstag.