HCE-Debüt nach Herzkrankheit: Quasi-Neuzugang Janke hat keine Angst

Dresden - Sieben Länderspiele, EM-Teilnahme 2018, knapp 200 Bundesligapartien für Magdeburg, Leipzig und Minden - und nun die erste für den HC Elbflorenz gegen Hamm. Maximilian Janke (30) sollte die Dresdner schon im Sommer verstärken, doch dann kam für ihn die Schock-Nachricht: Herzinsuffizienz.

Vier Monate durfte Maximilian Janke (30, r.) nichts machen, danach kämpfte er sich zurück.
Vier Monate durfte Maximilian Janke (30, r.) nichts machen, danach kämpfte er sich zurück.  © Lutz Hentschel

Lange Pause und die bange Frage, "Geht es überhaupt weiter?", wie der 30-Jährige sagt.

Das Ergebnis am Freitag wird ihm nicht egal gewesen sein: Dresden verlor 26:30. Ein Sportler will gewinnen, erst recht, wenn er lange nicht dabei war.

Aber Janke, der am 28. Februar 31 wird, war wieder dabei. Zum ersten Mal seit Juni 2023 - damals noch für Minden - stand er wieder auf dem Feld.

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Bei einer routinemäßigen Untersuchung während der Saisonvorbereitung wurde bei Janke eine internistische Auffälligkeit festgestellt. "Ich hatte erst Herzrhythmusstörungen und dann infolgedessen eine Herzinsuffizienz", so Janke: "Warum weiß ich nicht."

Das Herz ist bei dieser Krankheit nicht mehr in der Lage, Körper und Organe mit ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Er, ein kerniger Typ, gerade 30, in der Blüte des Sportlerlebens. Und dann das Herz.

"Ich durfte in den vier Monaten danach nur sitzen und spazieren gehen", sagt der gebürtige Pfaffenhofener.

Maximilian Janke: Bin noch lange nicht bei 100 Prozent

Seit Sommer bereits da, doch gegen Hamm feierte Maximilian Janke (30, l.) sein Debüt für den HCE.
Seit Sommer bereits da, doch gegen Hamm feierte Maximilian Janke (30, l.) sein Debüt für den HCE.  © Lutz Hentschel

"Ich habe mich auch mit dem Gedanken auseinandergesetzt, dass es nicht mehr mit Handball geht. Das war schon so. Das waren Sachen, die im Lebensentwurf nicht so geplant waren. Das hätte schon wehgetan", sagt der studierte Wirtschaftsingenieur. Ein Plan B hatte er bereits in der Schublade. Er braucht ihn nicht.

Mittlerweile ist er wieder gesund, trainiert seit Wochen mit, "aber ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent, das wird noch dauern".

Dass irgendwann wieder einmal etwas mit seinem Herzen passieren könnte, das schiebt Janke beiseite. Daran denkt er nicht.

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"Das kann ich ausblenden", sagt er. "Ich habe keine Angst. Wenn mir drei Ärzte sagen, es ist alles okay, dann habe ich dem ersten schon geglaubt", lacht er herzlich.

Er weiß, dass alles wieder gut ist. Er weiß auch, dass er Stück für Stück an seinen Leistungs-Peak, wie er es nennt, herankommen und Spiele mit seinem HCE gewinnen wird.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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