Deutscher Leichtathletik-Skandal dauert an: Zweite Doping-Schwester aus dem Verkehr gezogen!

Saarbrücken - Der Doping-Skandal um die Benfares-Schwestern hat die deutsche Leichtathletik in den vergangenen Monaten erschüttert, nun setzte es weitere Konsequenzen. Nach der Hammer-Strafe für Sara (22) wurde auch gegen Sofia (19) eine lange Sperre verhängt.

Sofia Benfares (19) lief bei der U20-EM im vergangenen Jahr auf den dritten Platz über 3000 Meter.
Sofia Benfares (19) lief bei der U20-EM im vergangenen Jahr auf den dritten Platz über 3000 Meter.  © IMAGO / Beautiful Sports

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat die Mittel- und Langstreckenläuferin für insgesamt vier Jahre gesperrt, wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Montag hervorgeht.

Außerdem annullierte die NADA sämtliche Wettkampfergebnisse der 19-Jährigen, die im Zeitraum vom 11. Januar 2024 bis zum Start ihrer vorläufigen Suspendierung am 26. Februar erzielt wurden. Sie kann allerdings noch vor dem Deutschen Sportschiedsgericht Einspruch einlegen.

Damit kommt die Saarländerin nur etwas glimpflicher davon als ihre Schwester, die aufgrund erschwerender Umstände sogar für fünf Jahre aus dem Verkehr gezogen wurde.

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Sara hatte im Zuge der Doping-Affäre jedoch bereits im März ihren sofortigen Rücktritt verkündet, weshalb zumindest die sportliche Strafe sie kaum mehr kümmern dürfte. Allerdings drohen der 22-Jährigen noch juristische Konsequenzen.

Die aufstrebende Läuferin Sofia war nur wenige Monate nach ihrer Schwester ebenfalls positiv auf das verbotene Blutdopingmittel EPO (Erythropoetin) getestet worden.

Ihr Verein, der LC Rehlingen, schloss sie daraufhin umgehend aus, auch gegen das jüngere Familienmitglied wurde von der NADA mittlerweile Strafanzeige erstattet.

Vater von Sara und Sofia Benfares findet scheinheilige Ausrede für Doping-Skandal

Sara Benfares (22) hat ihre Karriere aufgrund des Doping-Skandals mittlerweile beendet, allerdings muss sie sich noch vor Gericht verantworten.
Sara Benfares (22) hat ihre Karriere aufgrund des Doping-Skandals mittlerweile beendet, allerdings muss sie sich noch vor Gericht verantworten.  © Michael Kappeler/dpa

Der Vater der beiden Athletinnen hatte nach der Schock-Meldung um Olympia-Hoffnung Sara zunächst noch gegenüber dem französischen Portal SPE15 behauptet, dass die EM- und WM-Teilnehmerin an Knochenkrebs leide und daher auf die verbotenen Mittel angewiesen sei.

Für eine vorschriftsgemäße Meldung an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sei keine Zeit gewesen, die dreifache deutsche Meisterin bekräftigte die Aussagen anschließend mit mehreren Fotos aus dem Krankenhaus auf Instagram.

Doch die positive Probe ihrer Schwester rückte die vermeintliche Ausrede nur wenige Wochen später in ein äußerst fragwürdiges Licht.

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Sofia konnte sich erst im vergangenen Sommer bei der Junioren-Europameisterschaft in Jerusalem die Bronzemedaille über 3000 Meter schnappen, zudem wurde sie bei den deutschen Meisterschaften einen Monat zuvor und als jüngste Starterin im Feld Dritte über 5000 Meter.

Titelfoto: IMAGO / Beautiful Sports

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