Er ließ ihn sterbend zurück: Todesfahrer von Radprofi muss in Haft!

Vicenza (Italien) - Er rammte den Ex-Radprofi Davide Rebellin (†51) mit seinem LKW und ließ ihn zum Sterben zurück! Dafür erhält ein deutscher Fernfahrer in Italien jetzt voraussichtlich eine lange Haftstrafe.

Der frühere Radprofi Davide Rebellin (†51) starb 2022 bei einem Verkehrsunfall. Dem LKW-Fahrer, der ihn rammte, steht jetzt eine lange Freiheitsstrafe bevor.
Der frühere Radprofi Davide Rebellin (†51) starb 2022 bei einem Verkehrsunfall. Dem LKW-Fahrer, der ihn rammte, steht jetzt eine lange Freiheitsstrafe bevor.  © ERIC FEFERBERG / AFP

Am 30. November 2022 absolvierte Rebellin, der erst im Monat vorher seine Karriere offiziell beendet hatte, eine Trainingsfahrt in seiner italienischen Heimat, als er von einem deutschen LKW-Fahrer übersehen und gerammt wurde. Er verstarb an den Folgen des Unfalls.

Besonders verwerflich: Der 63-jährige Deutsche stieg sogar noch aus und betrachtete Rebellin, fuhr dann jedoch weiter! Erst durch Kameraaufnahmen und Zeugenaussagen konnte er identifiziert werden.

Für diese Tat einigten sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA vor dem Gericht in Vicenza auf eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und elf Monaten für Tötung im Straßenverkehr (ein Straftatbestand in Italien) sowie unterlassene Hilfeleistung.

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Nun geht es vor allem darum, wo er diese verbüßt: Die Verteidigung des 63-Jährigen forderte, die Haftstrafe in Hausarrest umzuwandeln. Das italienische Gericht wird am 11. März darüber entscheiden und ein endgültiges Urteil fällen.

Deutscher LKW-Fahrer zeigt nach Tod von Davide Rebellin Reue

Das völlig zerstörte Fahrrad von Davide Rebellin (†51) zeigt, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss.
Das völlig zerstörte Fahrrad von Davide Rebellin (†51) zeigt, wie heftig der Aufprall gewesen sein muss.  © IMAGO / ZUMA Wire

In der Verhandlung am gestrigen Montag zeigte der LKW-Fahrer Reue: "Es war ein Fehler und eine Tragödie", sagte der 63-Jährige in der Anhörung. "Es tut mir sehr, sehr, sehr leid. Ich bedauere es und werde meine Strafe akzeptieren."

Er werde diese Worte an die Familie des Verstorbenen weiterleiten, erklärte Davide Picco, Anwalt der Angehörigen Rebellins, nach der Verhandlung.

Bisher sei die Familie zufrieden mit dem Verlauf des Prozesses, ließ er verlauten: Man habe gar nicht damit gerechnet, dass der Fahrer überhaupt ausfindig gemacht werden könne, aber er sei gefasst und nach Italien ausgeliefert worden.

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"Die Gerechtigkeit hat ihren Lauf genommen", sagte Picco. Nun erwarte man ein "angemessenes" Urteil.

Für den Unfalltod ihres Angehörigen erhielten die Hinterbliebenen Rebellins bereits eine Versicherungssumme in Höhe von 825.000 Euro.

Es ist nicht das erste Mal, dass der deutsche Fernfahrer in Italien verurteilt wird: Schon in der Vergangenheit war er für Fahrerflucht und Trunkenheit am Steuer bestraft worden.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Feferberg / AFP, IMAGO / ZUMA Wire

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