Private Einblicke bei Nagelsmann: Bundestrainer spricht über Suizid seines Vaters

Wiesbaden - Es ist ein harter Schicksalsschlag, den Julian Nagelsmann (36) schon früh verarbeiten musste! Der Bundestrainer gab sein erstes Interview nach der Verlängerung mit dem DFB über die Heim-EM hinaus und plauderte nicht nur über Sportliches, sondern auch über ganz Privates - wie den Suizid seines Vaters.

Julian Nagelsmann (36) musste schon früh den Suizid seines Vaters verkraften.
Julian Nagelsmann (36) musste schon früh den Suizid seines Vaters verkraften.  © Federico Gambarini/dpa

Denn als Nagelsmann gerade einmal 20 Jahre alt war, nahm sein Vater sich das Leben - verpasste also den frühen Sprung seines Sohnes von der Spieler- auf die Trainerbank, die Geburt seiner Kinder und weitere Meilensteine im Leben des gebürtigen Landsbergers.

"Es tut mir ein bisschen leid, weil er viele Momente nicht erleben kann", sagte der heute 36-Jährige im Talk "Bestbesetzung" von Johannes B. Kerner (59) bei MagentaTV über seinen zu früh verstorbenen Vater.

"Er kennt mich nicht als Trainer, erlebt keine Heim-EM oder Urlaube, die ich mit meinen Kindern gemacht habe, die ihn auch begeistert hätten, in den Bergen."

Nagelsmann erzählte weiter: "Da denke ich dann oft: Es tut mir leid, dass er so viel verpasst. Natürlich auch für meine Mama, meine Geschwister und mich. Aber auch für ihn."

Julian Nagelsmann will Begeisterung in Deutschland entfachen

Im Talk "Bestbesetzung" sprach Julian Nagelsmann offen über Sportliches wie Privates.
Im Talk "Bestbesetzung" sprach Julian Nagelsmann offen über Sportliches wie Privates.  © MagentaTV

"Das sind Momente, wo ich denke: Wenn er das sehen würde, würde er es bereuen und wäre gerne noch Teil dieser Reise", schloss der Bundestrainer. Er selbst habe den Tod seines Vaters inzwischen aber akzeptiert.

Aktuell liegt Nagelsmanns Fokus vollkommen auf der am 14. Juni startenden Europameisterschaft.

"Ich will mit Haut und Haaren für eine erfolgreiche Heim-EM kämpfen", sagte der frühere Trainer des FC Bayern.

"Wir müssen uns selbst begeistern durch eine Art, die uns allen Spaß macht, auf dem Fußballplatz zu stehen, die uns mit Emotionen und auch dieser Fußballliebe füllt, die wir da haben. Und es wird automatisch überschwappen auf die Fans. Dieser Kreislauf ist der richtige", hofft er auf ein Turnier, das nicht nur sportlich erfolgreich ist, sondern ganz Deutschland mitreißen kann.

"Du kannst andere Menschen nur begeistern, wenn du auch selbst begeistert bist."

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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