Frankfurt am Main - Trainer-Überraschung beim DFB! Julian Nagelsmann (36) bleibt auch über die Heim-EM 2024 hinaus Coach der deutschen Nationalmannschaft und hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert.

Das gab der Deutsche Fußball-Bund am Freitag auf seiner Webseite bekannt, das neue Arbeitspapier des 36-Jährigen laufe bis zum Abschluss der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.

"Das ist eine Entscheidung des Herzens. Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen. Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen", sagte der Bundestrainer selbst.

Der gebürtige Landsberger hatte als Nachfolger von Hansi Flick (59) zunächst nur einen Kontrakt bis nach der Europameisterschaft im Sommer unterschrieben, anschießend sollte eigentlich abgerechnet werden. Eine Zusammenarbeit darüber hinaus schlossen allerdings schon damals alle Beteiligten nicht aus.

Zuletzt konnte Nagelsmann als DFB-Übungsleiter mit zwei beachtlichen Siegen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) auf sich aufmerksam machen, erregte so aber offenbar auch das Interesse seines Ex-Klubs aus München.

In den vergangenen Tagen wurde der bereits von Juli 2021 bis März 2023 an der Isar tätige Taktikfuchs als heißer Kandidat auf die Nachfolge von Thomas Tuchel (50) beim FC Bayern gehandelt. Der Rekordmeister hat sich aber offenbar eine Absage eingefangen.

Der DFB-Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung hätten sich am Freitag hingegen einstimmig für eine längerfristige Kooperation ausgesprochen, wie aus dem Statement des Verbands hervorgeht.

"Es ist ein starkes Signal für den DFB und die Nationalmannschaft, dass Julian Nagelsmann über die Heim-EM hinaus Bundestrainer bleibt. Denn er steht bei vielen großen Klubs in ganz Europa auf dem Wunschzettel", erklärte Präsident Bernd Neuendorf (62) im Zuge der Verlängerung.

Und er fügte an: "Aber die Nationalmannschaft ist für Julian Nagelsmann mehr als ein Job, sie ist ihm eine echte Herzensangelegenheit. Nun herrscht Planungssicherheit, und alle können sich ganz auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft konzentrieren."

Laut Sportdirektor Rudi Völler (64) sei man an der DFB-Spitze bereits vor den jüngsten Länderspielen "absolut überzeugt" von dem früheren Hoffenheim-Coach gewesen, obwohl es gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) im vergangenen November noch zwei ganz bittere Pleiten setzte.

"Er ist ein herausragender Trainer, ein Taktikfuchs, der nicht nur großen Fußballsachverstand mitbringt, sondern mit seiner Leidenschaft jeden Spieler anstecken und mitreißen kann. Er brennt für die Nationalmannschaft und für den Erfolg", ist sich der 64-Jährige dennoch sicher.

Als nächste Aufgaben warten die beiden EM-Generalproben gegen die Ukraine und Griechenland Anfang Juni auf den nun langfristig gebundenen Übungsleiter.

Erstmeldung von 11.10 Uhr, zuletzt aktualisiert 11.39 Uhr.