"F*** you"! Deutscher Tennis-Star verliert im Krimi die Nerven und leistet sich böse Entgleisung

Melbourne - Sie hat auch in ihrem dritten Match aufopferungsvoll und leidenschaftlich gekämpft, am Ende übermannten sie ihre Emotionen: Die Stuttgarterin Laura Siegemund (34) ist als letzte verbliebene Deutsche bei den Australian Open am Samstagmorgen ausgeschieden.

Laura Siegemund (34) kämpfte aufopferungsvoll, am Ende beleidigte sie den Schiri.
Laura Siegemund (34) kämpfte aufopferungsvoll, am Ende beleidigte sie den Schiri.  © IMAGO / Paul Zimmer

Sie unterlag der an vier gesetzten Französin Caroline Garcia (29) knapp in drei Sätzen mit 6:1, 3:6 und 3:6. Für die Tennis-Profispielerin, die sich eigentlich nach dem Turnier nur noch aufs Doppel konzentrieren will, war der Einzug in die dritte Runde ein riesiger Erfolg. Immerhin gibt es auch 150.000 Euro Preisgeld.

Allerdings fand ihr großer Kampf ein unrühmliches Ende. Denn der 34-Jährigen brannten nach zwei Stunden Spielzeit die Sicherungen durch. Sie beleidigte den Schiedsrichter mit "F*** You"!

Was war passiert? Siegemund hatte sich schon in der zweiten Runde zwischen den Ballwechseln ordentlich Zeit gelassen. Clevere Taktik, denn schließlich stand sie an zwei Tagen aufgrund vom Wetterchaos in Melbourne über sechs Stunden auf dem Platz.

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Auch im Match gegen Garcia reizte sie die erlaubten 25 Sekunden immer wieder aus. Auf einer Uhr, die im Stadion für alle sichtbar ist, läuft die Zeit runter. Als Siegmund aufschlug, war die Zeit mehrere Male bereits abgelaufen.

Je enger es im dritten Satz wurde, desto mehr brachte es ihre französische Gegnerin auf die Palme. Sie rannte immer wieder zwischen den Ballwechseln zum Schiedsrichter und beschwerte sich darüber, dass Siegemund sich zu viel Zeit lassen würde. Der Unparteiische nahm dies zur Kenntnis, tat aber nichts.

Nachdem Caroline Garcia sich mehrfach beim Schiedsrichter beschwert, bestraft er Laura Siegemund

Trotz der kleinen Reibereien gab es am Ende des Matches einen fairen Handshake zwischen Caroline Garcia (29) und Laura Siegemund (34).
Trotz der kleinen Reibereien gab es am Ende des Matches einen fairen Handshake zwischen Caroline Garcia (29) und Laura Siegemund (34).  © Asanka Brendon Ratnayake/AP/dpa

Plötzlich schritt er dann aber zur denkbar schlechtesten Zeit ein, nämlich als die Deutsche im dritten Satz beim Stand von 3:5 und Einstand gegen den Machtverlust servierte.

Das Game dauerte schon eine ganze Weile, die 34-Jährige stellte sich auf der Einstandseite an die Linie und plötzlich bekam sie eine "Time Penalty" und damit den ersten Aufschlag weggenommen.

Sie konnte es nicht fassen, beschwerte sich beim Schiedsrichter: "Bei Nadal würdest Du das nicht machen!" Beim spanischen Tennis-Superstar ist es bekannt, dass er ein Problem mit der Uhr hat.

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Siegemund servierte schließlich den zweiten Aufschlag, gewann den Punkt. Und dann brachen die Emotionen aus ihr heraus. Sie schrie lauthals, drehte ihren Kopf in Richtung Schiri: "F*** you". Der hatte das aber nicht mitbekommen.

Denn hätte er es gehört, hätte Siegmund sofort ihre Tasche packen können. Auch die deutsche Tennis-Chefin am Mikorofon von Eurosport, Barbara Rittner (49) sagte: "Wenn er es hört, war's das."

Tat er aber nicht. Dennoch war wenige Minuten später das Match zu Ende, Garcia nutzte ihren zweiten Matchball. Den fairen Handshake gab es nach dem ganzen Drama dennoch.

Titelfoto: IMAGO / Paul Zimmer

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