Bundesligist greift zu kurioser Maßnahme vor Titelentscheidung: Zwei dürfen fliegen, der Rest fährt Bus

Stuttgart - Die Saison war lang und extrem intensiv, nun geht es um alles: Deshalb greift der Titelverteidiger Allianz MTV Stuttgart in der Volleyball-Bundesliga der Frauen vor dem entscheidenden fünften Spiel beim SSC Palmberg Schwerin zu einer kuriosen Maßnahme.

Krystal Rivers (29, 2.v.l.) und Britt Bongaerts (27, M.) durften nach Hamburg fliegen, der Rest musste mit dem Bus nach Schwerin fahren.
Krystal Rivers (29, 2.v.l.) und Britt Bongaerts (27, M.) durften nach Hamburg fliegen, der Rest musste mit dem Bus nach Schwerin fahren.  © Imago / Eibner

Mit Zuspielerin Britt Bongaerts (27) und Diagonalangreiferin Krystal Rivers (29) durften nur zwei Spielerinnen in den Flieger in Richtung Hamburg steigen.

Der Rest der Mannschaft musste schon am Freitag mit dem Bus in den hohen Norden reisen. Zweifelsohne bilden die beiden Frauen die wichtigste Achse auf dem Feld des Pokalsiegers und Supercup-Gewinners, doch logischerweise kommt es im Teamsport auch auf den Rest der Mannschaft an.

Und auch für den war sie Saison lang und anstrengend, Stuttgart spielt seit Monaten fast mit der gleichen Sieben, wechselt nur selten.

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Sportdirektorin Kim Renkema (36) begründet die Maßnahme damit, dass es nicht ausreichend Flüge gab und wenn es sie gegeben hätte, beziehungsweise wenn man eine Route mit Umstieg gewählt hätte, sei dies zu teuer gewesen. Zudem bräuchten die beiden Spielerinnen dringend mehr Regeneration.

"Die Reisekosten lauf derzeit komplett aus dem Ruder, belaufen sich auf mehr als 60.000 Euro. So viel Geld haben wir in den Play-offs noch nie ausgegeben", sagte sie der Stuttgarter Zeitung.

Die anderen Nationalspielerinnen genießen weniger Regeneration

Stuttgarts Sportdirektorin Kim Renkema (36) begründete die Maßnahme mit Belastungssteuerung und finanziellen Gründen.
Stuttgarts Sportdirektorin Kim Renkema (36) begründete die Maßnahme mit Belastungssteuerung und finanziellen Gründen.  © Bernd Weißbrod/dpa

Und das will was heißen, schließlich steht Stuttgart zum sage und schreibe neunten Mal in Serie im Finale um die Meisterschale.

2019, 2022 und 2023 schnappten sie sich den Titel. Am Sonntag um 17.10 Uhr steigt das Entscheidungsspiel in Schwerin, das Triple winkt. Und moralisch ist Stuttgart obenauf, denn am vergangenen Mittwoch wehrte das Team von Trainer Konstantin Bitter den ersten Meisterschaftsmatchball von Schwerin mit einem klaren 3:0-Sieg ab, so steht es 2:2 in der "Best-of-five"-Serie.

Für die weiteren Nationalspielerinnen in der Startformation, Monique Strubbe (22, Deutschland) sowie Eline Timmerman (25) und Jolien Knollema (21, Niederlande) ist die Maßnahme bitter, denn für sie geht es direkt nach dem Saisonende nach einer minimalen Pause mit ihren Auswahl-Teams um die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.

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Vielleicht zahlt sich die Maßnahme für Stuttgart aber auch voll aus, wenn ihnen Unterschiedsspielerin Rivers am Sonntag den dritten Titel in Serie sichert. Im vierten Spiel war sie mit 22 Punkten und einer Angriffsquote von 59 Prozent nicht zu stoppen.

Titelfoto: Imago / Eibner

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