DSC-Coach Waibl bestätigt Abgänge nach Stuttgart und will "Philosophie" überdenken

Dresden - Was TAG24 bereits berichtet hat, bestätigt DSC-Coach Alexander Waibl jetzt auch offiziell: Die beiden Mittelblockerinnen Monique Strubbe (21) und Kayla Haneline (28) wechseln zu Allianz MTV Stuttgart.

Alexander Waibl (55) schmunzelt: Er weiß, dass er für die kommende Saison wieder in den Angriffsmodus schalten kann.
Alexander Waibl (55) schmunzelt: Er weiß, dass er für die kommende Saison wieder in den Angriffsmodus schalten kann.  © Imago / Eibner

Während Sportdirektorin Kim Renkema (35) sich noch nicht äußern wollte, übernahm das der 55-Jährige. "Es stimmt, dass sie nach Stuttgart gehen."

Das nahm der Trainer zum Anlass, um eine Diskussion im eigenen Verein und der Talentschmiedes des DSC, dem VC Olympia Dresden, anzustoßen. "Diese Abgänge führen dazu, dass wir unsere Philosophie überdenken müssen. Wir wollen schließlich keine jungen deutschen Spielerinnen für Allianz MTV Stuttgart ausbilden", erklärte er in der Stuttgarter Zeitung.

Bei Haneline (28) schmerzt der Abgang sportlich auf jeden Fall genauso, aber da sie als "Weltenbummlerin" bekannt ist und bislang nie länger als ein Jahr in einem Verein blieb, musste man mit ihrer Weiterreise rechnen.

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Wieso Strubbe jedoch nicht von einem weiteren Engagement bei dem Verein, der sie ausgebildet hat, zu überzeugen war, dürfte intern wie extern noch für Diskussionsstoff sorgen.

Waibl nimmt die "Niederlage" jedoch sportlich und meldete sich schon am Freitag vielsagend auf Instagram. Nach dem Halbfinal-Aus in den Play-offs der Volleyball Bundesliga gegen die Schwaben empfand er noch "totale Leere". Wenige Stunden später schaltet er in den Kampfmodus!

DSC-Coach Alexander Waibl vermisst Loyalität, Integrität und Entschlossenheit

Will in der kommenden Saison wieder ganz oben stehen: DSC-Coach Alexander Waibl (55).
Will in der kommenden Saison wieder ganz oben stehen: DSC-Coach Alexander Waibl (55).  © Lutz Hentschel

Während Stuttgart und der SC Potsdam in den kommenden Wochen den neuen deutschen Meister unter sich ausmachen, schickt der Trainer des Meisterschaftsdritten schon mal eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Ich will nächste Saison Deutscher Meister werden. Macht alle mit", ruft er in einem Post auf seinem Instagram-Profil auf.

Ganz klar: Der ehrgeizige Erfolgscoach erlebte die erste Saison ohne Titel seit 2019 - das schmeckt weder ihm, noch dem Umfeld. Dabei hatte Waibl mal wieder alles aus seiner Mannschaft herausgeholt.

Unter widrigen Umständen mit vielen Verletzungen und Krankheiten improvisierte der Dreifach-Papa immer wieder und baute die Mannschaft um. "Jedes Mal, wenn ein neues Problem aufkam, hat Alex ein Pflaster drüber geklebt und eine neue Lösung gefunden", lobt auch Kapitänin Jennifer Janiska (29).

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Dabei dürfte es ganz offenbar in der abgelaufenen Spielzeit auch Dinge gegeben haben, die dem Erfolgscoach überhaupt nicht gefielen.

Denn auf Instagram heißt es weiter: "Loyalität, Integrität und Geschlossenheit sind nicht mehr modern und gleichzeitig wichtiger denn je." Vielsagend hat er den Eintrag mit dem Lied "Karma's a b!itch" von Sophia Rayne versehen. Das Karma wird also zurückschlagen?

Klingt danach, dass Waibl auf menschlicher Ebene ganz schwer enttäuscht ist. Da spielt vor allem Strubbes Abgang nach Stuttgart mit Sicherheit eine Rolle.

Originalfassung vom 28. April, 11.35 Uhr, aktualisiert am 28. April um 13.53 Uhr.

Titelfoto: Imago / Eibner

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