2:3 in Suhl! DSC-Chefcoach Waibl sieht Rot

Suhl - Rote Karte für Dresdens Chefcoach Alex Waibl (55), dazu eine 2:3-Niederlage nach 2:1-Satzführung. Es war ein denkwürdiges und emotionales Ost-Duell in der Suhler Wolfsgrube. Doch während Gastgeber VfB mit seinen Fans noch lange nach Spielschluss feierte, trat der DSC enttäuscht die Heimreise an.

Der DSC führte mit 2:1 nach Sätzen in Suhl, konnte den Vorsprung aber nicht in seinen Sieg umwandeln.
Der DSC führte mit 2:1 nach Sätzen in Suhl, konnte den Vorsprung aber nicht in seinen Sieg umwandeln.  © Bastian Frank / Frankphoto.de

Es ging gut los für die Dresdnerinnen. Sie machten die ersten beiden Punkte, legten zum 4:1 und 6:3 vor. Doch der VfB glich aus, und mit 8:9 lagen die Gäste erstmals hinten. Jetzt ging es rapide abwärts mit den Dresdnerinnen.

Sie brachten den Ball im Angriff nicht auf den Boden - ganz im Gegenteil zu den Suhlerinnen. Nach dem 9:15 kam Pia Timmer (22) für Hester Jasper (22) ins Spiel. Der Schreck folgte wenig später:

Topscorerin Grace Frohling (22) verletzte sich beim Stand von 10:16, ging angeschlagen vom Feld und wurde vom Physiotherapeuten behandelt. Für Frohling kam Lara Berger (22). Es wurde nicht besser, nach dem ersten Satzball für die Gastgeberinnen stand es 15:25 aus Dresdner Sicht.

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Mit Beginn des zweiten Satzes kam Frohling zurück. Und der DSC legte wie schon im ersten Satz vor - 8:5. Wieder kam Suhl heran, glich aus und das Waibl-Team lag mit 11:12 hinten. Doch diesmal war das der einzige Rückstand. Nathalie Lemmens (28) blockte zum 18:15.

Frohling, deren Bewegungen nicht immer rund wirkten, machte das 20:15. Tia Jimerson sorgte für das 25:20, den Satzausgleich zum 1:1. Der DSC hatte seine Fehlerquote deutlich gesenkt.

In der Wolfsgrube bleibt es die ganze Zeit spannend

Vor allem Lena Kindermann (hinten) bereitet dem DSC große Sorgen, ihre Angriffe saßen ein ums andere Mal.
Vor allem Lena Kindermann (hinten) bereitet dem DSC große Sorgen, ihre Angriffe saßen ein ums andere Mal.  © Bastian Frank / Frankphoto.de

Im dritten Durchgang drehten die Dresdnerinnen nach einem 3:5-Rückstand schnell den Spieß zum 6:5 um. Beeindruckend war, wie Zuspielerin Sarah Straube (21) nach langem Ballwechsel die Kugel zum 7:6 ins Eck setzte.

Das Spiel verlief ab Mitte des Satzes verrückt. Der DSC lag 10:12 hinten, holte aber anschließend neun Punkte in Folge und bestrafte jeden Fehler der Thüringerinnen knallhart. Frohling nutzte den zweiten Satzball zum 25:16.

Es blieb spannend in der Wolfsgrube. Der DSC lief im vierten Satz fast durchweg hinterher (7:8, 12:16 zu den technischen Auszeiten), wobei Tia Jimerson (24) zu Beginn die Gelbe Karte sah, weil sie die Entscheidungen des Schiedsrichters monierte.

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In der Crunchtime wehrten die Gäste drei Satzbälle ab und glichen zum 24:24 aus. Die Entscheidung für Suhl zum 26:24 fiel glücklich per Netzroller.

Ein Suhler Matchball konnte der DSC abwehren

Am Ende entführen die DSC-Girls zumindest einen Punkt aus der Suhler Wolfsgrube
Am Ende entführen die DSC-Girls zumindest einen Punkt aus der Suhler Wolfsgrube  © Bastian Frank / Frankphoto.de

Der Tiebreak wurde zum Höhepunkt des Fünf-Satz-Krimis. Frohling & Co. starteten furios mit 4:0. Suhls Diagonalangreiferin Lena Kindermann (24) hielt die Thüringerinnen mit drei Punkten im Rennen – 5:5. Nach dem 6:7 beschwerte sich Alex Waibl zu intensiv über die Entscheidung des Schiedsrichters und sah prompt die Rote Karte. Laut Regelwerk darf der Trainer weiter coachen, aber der Kontrahent erhält einen Punkt.

Damit ging der DSC mit einem 6:8-Rückstand in den Seitenwechsel. Bei einem Stand von 7:11 war das Spiel gelaufen, Suhl war obenauf. Einen Matchball des VfB wehrten die Dresdnerinnen noch ab, doch der nächste Angriff der Gastgeberinnen brachte die Entscheidung. Das Waibl-Team verlor den Tiebreak mit 11:15 und das Ost-Duell mit 2:3. Eine absolut ärgerliche Niederlage.

Tia Jimerson wurde beim DSC als wertvollste Spielerin ausgezeichnet.

Titelfoto: Bastian Frank / Frankphoto.de

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