Viel Applaus trotz Pleite und Protest: Geplagter DSC unterliegt dem Tabellenführer!

Dresden - Tolle Stimmung und viel Applaus trotz einer Niederlage. Das gab es am Samstagabend in der Margon Arena, als die DSC-Schmetterlinge ohne vier verletzte bzw. angeschlagene Stammspielerinnen antreten mussten und gegen Bundesliga-Tabellenführer Allianz Stuttgart nach großem Kampf mit 1:3 (21:25, 25:23, 20:25, 17:25) verloren.

Grace Frohling (u.l.), Kapitänin Jennifer Janiska (u.M.) und Sarah Straube (u.r.) mussten am Samstag von außen zuschauen.
Grace Frohling (u.l.), Kapitänin Jennifer Janiska (u.M.) und Sarah Straube (u.r.) mussten am Samstag von außen zuschauen.  © Lutz Hentschel

Die Gastgeberinnen machten vor 2927 Zuschauern den ersten Punkt des Spiels – nach erfolgreicher Challenge von Chefcoach Alex Waibl.

Bis zum 7:7 war der erste Satz ausgeglichen. Die Fans feierten jeden Punkt mit "Dresden, Dresden"-Sprechchören. Der DSC lag wenig später 8:13 hinten.

Dann wurde es wieder ganz laut, als das Waibl-Team drei Stuttgarter Angriffe abwehrte und Lena Linke den Ballwechsel mit dem Punkt zum 11:15 beendete. Einen Satzball der Gäste konnten die Dresdnerinnen abwehren, dann hieß es nach einem eigenen Aufschlagfehler 21:25.

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Den Seitenwechsel nutzte der DSC-Fanblock und brachte seinen Ärger zum Ausdruck, nachdem es am Mittwoch vor dem CEV-Cup-Spiel gegen Neuchatel in die Margon Arena reingeregnet hatte, weil seit Jahren nichts Entscheidendes gegen das Problem mit dem Dach gemacht wird.

Die Fans zogen sich Regencapes an und zeigten ein Transparent mit der Aufschrift "Margon A-RAIN-a, ewige Baustelle". Der Hallensprecher spannte dazu einen Schirm auf.

Die DSC-Fans brachten ihren Unmut über das undichte Dach der Margon Arena zum Ausdruck.
Die DSC-Fans brachten ihren Unmut über das undichte Dach der Margon Arena zum Ausdruck.  © Lutz Hentschel

Der DSC haut alles rein, doch Allianz Stuttgart behält die Oberhand

Der DSC hat sich gegen den Tabellenführer teuer verkauft, musste sich am Ende aber geschlagen geben.
Der DSC hat sich gegen den Tabellenführer teuer verkauft, musste sich am Ende aber geschlagen geben.  © Lutz Hentschel

Der zweite Akt, einfach Wahnsinn. Der DSC führte 5:1, nachdem Famke Boonstra per Angriff und Block erfolgreich war. Nach dem 6:1 dominierte dann jedoch Allianz und drehte den Spieß zum 10:12 um.

Aber die Waibl-Schützlinge gaben sich auch nach dem 15:20 nicht auf, kämpften unverdrossen weiter. Als sie nach dem 19:22 gegen die in Bestbesetzung angetretenen Gäste sensationell fünf Zähler in Folge machten, hielt es keinen der Zuschauer mehr auf seinem Sitzplatz - 24:22. Den zweiten Satzball nutzte Boonstra zum 25:23. Die Margon-Hölle kochte.

Der DSC legte im dritten Durchgang sofort nach – 9:6. Doch Allianz glich zum 11:11 aus und blieb am Drücker. Boonstra & Co. ließen sich nicht abschütteln, liefen aber immer einem Rückstand von zwei, drei Punkten hinterher.

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Stuttgart konnte sich auf Superstar Krystal Rivers verlassen, die ein ums andere Mal zuschlug, obendrein immer wieder spektakuläre Aktionen in der Feldabwehr zeigte. Nach dem dritten Satz (20:25) hatte die US-Amerikanerin bereits 26 Punkte auf dem Konto.

Der vierte Akt wurde dann zu einer deutlichen Angelegenheit. Die Gastgeberinnen machten jetzt zu viele Fehler, um den Favoriten noch einmal in Gefahr bringen zu können. Über 4:10 ging es zum 7:16. Aber jeder Dresdner Punkt wurde von den Zuschauern gefeiert, vor allem die Blockpunkte in der Schlussphase.

Der Satz ging mit 17:25 weg, das Spiel wurde mit 1:3 verloren. Doch es gab keine Enttäuschung beim DSC.

"Jede Spielerin hat nach ihren Möglichkeiten eine Top-Leistung abgerufen. Das war das, was ich mir heute erhofft habe. Ich bin super zufrieden", sagte DSC-Chefcoach Alex Waibl. Erfolgreichste Dresdner Punktesammlerinnen waren Nathalie Lemmens (15) und Pia Timmer (13). Bei den Gästen überragte Rivers (29).

Titelfoto: Lutz Hentschel

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