Dresden - Am Donnerstag war die Enttäuschung bei den Volleyballerinnen des DSC nach dem Ausscheiden im Halbfinale des DVV-Pokals gegen Allianz MTV Stuttgart riesengroß. Heimlich, still und leise hatten Trainer Alexander Waibl (55) und die Verantwortlichen aber dennoch großen Grund zur Freude.

Denn dem Klub ist ein geheimgehaltener Transfer-Coup gelungen. Wie die Mannschaftsliste der Volleyball Bundesliga verrät, hat der DSC die deutsche Außenangreiferin Pia Timmer (22) verpflichtet. Im Januar 2022 verriet sie dem Volleyball Magazin: "Mein Ziel war immer, in der 1. Liga zu spielen". Dieser Traum wird nun wahr.

Die gebürtige Nordhornerin wurde mit der Trikotnummer eins ausgerechnet am 14. Dezember lizenziert. Das heißt, sie wäre in einem möglichen Pokalfinale spielberechtigt gewesen. Das hat der DSC nun verpasst, die Neue wird in den nächsten Wochen aber dennoch für den Verein ans Netz gehen.

Dass sie am heutigen Samstag beim Auswärtsspiel in Potsdam schon auf dem Feld steht, ist ausgeschlossen. Sie weilt noch in den USA.

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"Wir kommentieren aktuell keine Personalentscheidungen", sagte Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (37) auf Nachfrage von TAG24. Es ist jedoch damit zur rechnen, dass der Transfer in den kommenden Tagen offiziell verkündet wird.

Personell tätig zu werden, war für den DSC zwingend notwendig, nachdem mit Neuzugang Juliette Fidon-Lebleu (27) und Mika Grbavica (22) zwei Angreiferinnen nach Knie-Operationen ausfallen.

Pia Timmer ist 1,88 Meter groß und in Deutschland keineswegs eine Unbekannte. Sie spielte jahrelang für den SCU Emlichheim in der 2. Bundesliga Nord, debütierte dort sogar schon mit 13 Jahren.

Mit der ehemaligen Dresdenerin Linda Bock (23), deren Trikotnummer eins sie nun erbt, spielte sie gemeinsam in Emlichheim und in der U18-Nationalmannschaft vom damaligen Trainer Jens Tietböhl (61). Timmer führte das Team sogar als Kapitänin aufs Feld.

Der Mannschaft des starken Jahrgangs gehörten unter anderem auch die jetzige Dresdnerin Lara Berger (22), sowie die aktuellen Auswahlspielerinnen Camilla Weitzel (23, Reale Mutua Genera Chieri), Lina Alsmeier (23, Il Bisonte Firenze) und Corina Glaab (23, Allianz MTV Stuttgart) an.

2019 entschied sich Timmer für den Weg ans College in den USA, wo sie Kinesiologie und Psychologie studierte. Im Sommer 2020 erhielt sie sogar eine Einladung in die A-Nationalmannschaft Deutschlands vom damaligen Coach Felix Koslowski (39).

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An der Washington State University brach sie zahlreiche Rekorde. So ist sie die erste Spielerin der Geschichte, die über 1500 Punkte im Angriff auf ihrem Konto hat. Sie entstammt einer volleyballbegeisterten Familie, ihre Mutter Ursula Timmer spielte ebenfalls für Emlichheim, war ihre Co-Trainerin und gehört aktuell noch dem Vorstand des Klubs an.

Ein Transfercoup ist es für den DSC vor allem, weil zahlreiche Vereine hinter Timmer her waren, zuletzt wurde berichtet, dass der italienische Erstligist Roma Volley Club das Rennen um die Außenangreiferin gewonnen hätte.

Doch dem ist nicht so. Vielleicht war für Timmer auch ein entscheidender Faktor, dass mit Jennifer Janiska (29) eine ebenfalls gebürtige Nordhornerin, die genauso in Emlichheim ihre Karriere startete, das DSC-Team als Kapitänin aufs Feld führt.