Trotz ganz starker Leistung: DSC scheidet im Halbfinale gegen Stuttgart aus

Dresden - Die erhoffte Überraschung ist ausgeblieben. Für die DSC-Volleyballerinnen war am Mittwochabend im Meisterschafts-Halbfinale Endstation.

Enttäuschte Gesichter bei den Volleyballerinnen des DSC nach der Niederlage im zweiten Halbfinalspiel.
Enttäuschte Gesichter bei den Volleyballerinnen des DSC nach der Niederlage im zweiten Halbfinalspiel.  © Lutz Hentschel

Die Mannschaft um Kapitänin Jennifer Janiska verlor in der heimischen Margon Arena mit 1:3 gegen Titelverteidiger Allianz Stuttgart und kassierte damit die entscheidende zweite Niederlage in der Serie "Best of three" nach dem 0:3 zum Auftakt in Stuttgart.

Trotzdem gab es von den 2612 Fans auf den Rängen reichlich Applaus. Mit dem Einzug in die Runde der besten vier Teams hatten sich die Dresdnerinnen bereits Bronze und einen Startplatz für die kommende Saison im europäischen CEV-Cup gesichert.

Die Meisterschaftsmedaillen wurden den Schmetterlingen und dem Trainerteam wenige Minuten nach dem Spiel umgehängt.

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Kapitänin Jennifer Janiska sagte: "Mein Gefühl ist, dass die ganze Saison eine Achterbahnfahrt war. Wir haben heute zumindest einen Satz gewonnen und gezeigt, dass wir mithalten können. Am Ende überwiegt die Freude über die Bronzemedaille. Ich bin sehr froh darüber."

DSC Volleyball spielt einen grandiosen zweiten Satz gegen Allianz MTV Stuttgart

Zuspielerin Larissa Winter (19, 2.v.l.) schrieb am Morgen fünf Stunden Abiturprüfung, trainierte nicht und musste am Abend für die angeschlagene Kveta Grabovska (21, l.) einspringen.
Zuspielerin Larissa Winter (19, 2.v.l.) schrieb am Morgen fünf Stunden Abiturprüfung, trainierte nicht und musste am Abend für die angeschlagene Kveta Grabovska (21, l.) einspringen.  © Lutz Hentschel

Das zweite Play-off-Duell stand dem ersten an Emotionalität und Kampf in nichts nach.

Die Gastgeberinnen führten im ersten Satz nur einmal - 5:4. Allianz drehte die Partie zum 9:14.

Der DSC mühte sich, konnte den Rückstand aber maximal auf minus zwei schrumpfen lassen. Nach dem 16:19 zog Chefcoach Waibl den Doppelwechsel. Die Gäste bauten auf ihren Superstar Krystal Rivers. Die Amerikanerin schlug aus der 2. Etage zum 17:21 zu, danach zum 18:22. Das Waibl-Team verlor den Satz mit 20:25.

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Wie verwandelt legte der DSC im zweiten Akt los. Machte Druck, griff erfolgreich an und blockte mehrfach Rivers ab - 8:1!

Allianz-Coach Faruk Feray, der erneut den schwer krebskranken Tore Aleksandersen vertrat, wechselte - half nichts. Kayla Haneline zündete einen Knallbonbon zum 12:4.

Mit 20:12 ging es in die Crunchtime. Höllenlärm in der Arena, nach dem 22:15 standen alle Zuschauer auf. Und bejubelten einen Block gegen Rivers zum 25:17. Das war der Satzausgleich.

Zuspielerin Kveta Grabovska kann nach einem Treffer im Gesicht nicht weiterspielen

Annick Meijers (23, l.) und ihre Mitspielerinnen stemmten sich gegen das Aus, am Ende hieß es dennoch 1:3.
Annick Meijers (23, l.) und ihre Mitspielerinnen stemmten sich gegen das Aus, am Ende hieß es dennoch 1:3.  © Lutz Hentschel

Schade, schade, dass die Dresdnerinnen im dritten Durchgang nicht an diese Leistung anschließen konnten. Sie lagen schnell 4:9 hinten. Zu allem Überfluss bekam Zuspielerin Kveta Grabovska auch noch einen Ball voll ins Gesicht.

Sie musste dann behandelt werden. Jetzt musste die 19-jährige Larissa Winter die Bälle verteilen.

Der Rückstand wuchs auf 7:15 an, doch dann ging mit vier Zählern in Folge zum 13:16 ein Ruck durch die Mannschaft, Kapitänin Janiska lief absolut heiß.

Es reichte allerdings nicht. Die Schlussphase gehörte den Gästen - 18:25.

Der vierte Satz war lange ein offener Schlagabtausch (15:15). Nach drei Punkten in Folge von Rivers war dann jedoch das Momentum auf Stuttgarter Seite.

Der Bundesliga-Krösus ließ sich den entscheidenden zweiten Sieg nicht mehr nehmen. Der DSC verlor den Satz mit 20:25 und das Spiel nach großem Kampf mit 1:3.

Erfolgreichste Punktesammlerinnen beim Dresdner Saisonfinale waren Annick Meijers (14), Jennifer Janiska und Agnes Pallag (je 12).

Titelfoto: Lutz Hentschel

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