Simon-Skandal belastet Frankreichs Biathlon-Team: Wirft der Trainer jetzt das Handtuch?

Frankreich - Die Kreditkarten-Affäre um Biathlon-Superstar Julia Simon (29) hat das französische Nationalteam ordentlich durchgerüttelt. Inzwischen wurde vor Gericht ein Urteil gesprochen, außerdem hat der Verband seine milde Strafe bekanntgegeben. Erledigt ist das Thema damit aber wohl noch nicht, es drohen weitere Konsequenzen.

Cyril Burdet (47, r.) im Dezember 2024 beim Weltcup in Hochfilzen an der Seite von Julia Simon (29).  © IMAGO / MAXPPP

Wie "Le Dauphiné" berichtet, ist die Stimmung in der Mannschaft nämlich arg angespannt, was nun zum Abschied von Nationaltrainer Cyril Burdet (47) führen könnte.

Der Coach hatte das Team im Frühjahr 2022 übernommen und in den vergangenen drei Jahren hervorragende Arbeit geleistet, allerdings soll ihn die aktuelle Situation zunehmend belasten.

Er habe sich die Aufgabe demnach einfacher vorgestellt und könne mit dem großen Druck ob der lauten Nebengeräusche schlecht umgehen.

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Sollte er sein Amt im Rahmen des Betrugsskandals tatsächlich niederlegen, würde ihn der französische Skiverband (FFS) laut des Berichts aufgrund seines bislang äußerst erfolgreichen Engagements zwar gern in anderer Funktion behalten, das könnte sich wegen des offenbar vorhandenen Interesses anderer Verbände aber schwierig gestalten.

Seit dem Eklat um die zehnfache Weltmeisterin herrsche vor allem im Frauenteam der FFS eine entzündliche Atmosphäre. Nach Informationen des Blattes sei es vergangenen Winter noch zu einem weiteren Vorfall gekommen, der jedoch nicht direkt mit Simon zu tun gehabt habe.

Demzufolge habe sich die Gruppe während des Sommer-Trainingslagers entsprechend immer weiter gespalten.

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Julia Simon hat die Strafe des französischen Verbands akzeptiert

Julia Simon (29) verpasst nach den Urteilen wegen ihres Betrugsskandals wohl nur ein Weltcup-Rennen.  © Jure Makovec / AFP

Sportlich schlug sich die dicke Luft bislang aber kaum nieder. Bei der Biathlon-WM vergangenen Winter holte Frankreich sechs Goldmedaillen, dabei jubelte Simon sogar mit ihrem Betrugs-Opfer Justine Braisaz-Bouchet (29).

Vor Gericht gestand sie ihre Taten jetzt allerdings erstmals öffentlich und kam mit einer Bewährungs- und Geldstrafe davon. Die FFS belegte Simon zudem mit einer sechsmonatigen Sperre, wobei fünf Monate zur Bewährung ausgesetzt sind.

Damit dürfte sie nur ein Weltcup-Rennen verpassen, in Hochfilzen wieder einsteigen und auch bei den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina an den Start gehen.

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Die 29-Jährige hat die Sanktion des Verbandes inzwischen auch akzeptiert und verzichtet damit auf eine Berufung, wie "L'Équipe" berichtet.

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