Blutiger Eislöwen-Auftakt, die erste Hudacek-Show und ein sehr optimistischer Trainer
Dresden - Das geht ja gut los! Der Trainingsstart der Dresdner Eislöwen wurde zum blutigen Auftakt. Dabei wollte Top-Goalie Július Hudáček (36) nur eine seiner Töchter glücklich machen.
Alles in Kürze
- Eislöwen starten mit blutigem Auftakt in die Saison
- Hudáček verletzt Zuschauer beim Training
- Trainer Sundblad ist optimistisch trotz alter Mannschaft
- Sundblad setzt auf Routine und Erfahrung der Spieler
- Eislöwen haben ambitioniertes Ziel: Play-offs erreichen

Der Neuzugang vom DEL-Vize-Meister Kölner Haie stand in der Schlussphase der ersten offiziellen Einheit in der Trainingseishalle an der Bande. In der einen Hand hatte er einen Puck und warf diesen in den Zuschauerrang. Die Scheibe blieb an der Netz-Aufhängung hängen und fiel TAG24-Redakteur Enrico Lucke (48) auf den Kopf - Platzwunde, das Blut floss.
"Sorry", sagte der Slowake sofort und meinte mit einem aufmunternden Lächeln: "Das war der erste Teil der Huda-Show." Danach blickte er auf die neue DEL-Saison und die Premiere der Eislöwen: "Die erste Saison ist schwer in einer neuen Liga."
Dies ist Coach Niklas Sundblad (52) bewusst, und trotzdem gibt sich der Schwede gewohnt kämpferisch: "Wir sind der Neuling. Es wird eine harte Reise. Aber wenn die Hauptrunde vorbei ist, dann wollen wir Play-offs spielen. Das ist das Ziel."
Wer sich die Analysen vieler "Experten" mit Blick auf die neue DEL-Spielzeit anhört, wird da immer das Alter der Eislöwen kritisch gesehen. Immerhin sind 16 Spieler über 30 und sechs sogar über 35 Jahre alt.
Dresdner Eislöwen zu alt? Das sagt Trainer Niklas Sundblad dazu

"Vergangene Saison hat man auch über uns gesagt: Wir sind zu alt, wir sind zu langsam. Es hat aber gut geklappt", meinte der 52-Jährige süffisant.
"Ich bin Fan von einer erfahrenen Mannschaft. Routine werden wir auch brauchen in unserer ersten DEL-Saison." Sundblad erhofft sich durch die Erfahrung ein sehr gutes Spielverständnis: "Mit der Scheibe, ohne ihr und bei der Art und Weise, wie wir spielen."
Von einem Crack schwärmte er besonders: Verteidiger Justin Braun. Der 38-Jährige hat fast 1000 NHL-Partien auf dem Buckel. "Er hat so lange auf so hohem Niveau gespielt. Es ist interessant, mit solchen Spielern zu arbeiten."
Am 21. August hat Felix Krüger seinen 18. Geburtstag. Das Eislöwen-Talent ist damit 20 Jahre jünger als Braun. Was für Sundblad eine "interessante Mischung ist", weckt beim Youngster Vorfreude: "Für mich ist es nur gut. Kann viel lernen."
Etwas kneifen muss er sich, dass im Team jetzt so viele Ex-NHL-Spieler sind. "Das ist schon ein Traum. Wir Jüngeren reden viel darüber. Die haben eine ganz andere Hockey-Intelligenz, mehr Erfahrung und bei ihren Spielzügen sieht alles einfacher aus."
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, TAG24/Enrico Lucke, Thomas Heide