Neuer Goalie Hudacek besucht Dresden: Darum entschied er sich für die Eislöwen
Dresden - Gefragt, wohin der Sonderzug in der ersten DEL-Saison für die Eislöwen-Fans rollen soll, fiel oft die Antwort: zum Spiel gegen die Haie in die 17.000 Mann fassende Lanxess Arena. Einer, der in der vergangenen Saison eben diese zum Kochen gebracht hatte, war am Mittwoch mit seiner Frau in Dresden - Julius Hudacek (36).
Alles in Kürze
- Julius Hudacek besucht Dresden als neuer Goalie der Eislöwen
- Hudacek entschied sich für die Eislöwen trotz besserer Angebote
- Der 36-Jährige sieht Potenzial in Dresden und will Teil davon sein
- Kürzere Entfernung zur Familie in der Slowakei war ein Wechselgrund
- Hudacek will Karriere-Ende genießen und Zeit mit Familie verbringen

Der Goalie hütet ab August den Kasten der Eislöwen und schaute sich seine neue Arbeitsstätte an. Sie gefällt dem 36-Jährigen, der schon eine Menge Arenen in ganz Europa gesehen hat.
"Meine Erfahrung ist, dass es manchmal in den kleineren lauter ist", meinte der Slowake, der von den frenetischen Dresdner Fußballfans gehört hat und auch, dass die Löwen-Anhänger ordentlich Stimmung machen.
Er sieht es deshalb nicht negativ, vom Hexenkessel Lanxess in den nur 4412 fassenden Löwenkäfig zu kommen. Auch wenn er selbstverständlich von seiner Kölner Zeit und der Atmosphäre schwärmt.
Aber das Kapitel ist abgeschlossen. Die große Frage - wieso ein Goalie seines Kalibers in Dresden landet - beantwortet er in seiner sehr ehrlichen und sympathischen Art.
"Ich hatte mehrere Angebote, auch für mehr Geld. Aber ich wollte unbedingt in der DEL bleiben", so Hudacek. "Dresden hat viel Potenzial und es ist für mich die Chance, Teil von etwas zu werden." Er erinnert sich an seine Zeit in Schweden. 2014 wechselte er nach Orebor in die SHL.
"Da wurde der Klub auch Schritt für Schritt zu einem Top-Klub entwickelt", so der Goalie, der dort bis 2017 hielt.
Ein Wechselgrund: Der Weg zur Familie in die Slowakei ist jetzt kürzer

Geld und die absoluten Top-Klubs waren für ihn früher ein Thema. Hudacek wollte immer besser werden. Und er hat viel auf seinen Stationen erlebt.
Die Highlights waren: "Die erste slowakische Meisterschaft 2009 mit Kosice und als wir 2012 WM-Silber gewannen, empfingen uns in Bratislava 200.000 Menschen."
Jetzt am Ende seiner Karriere geht es ihm darum, alles zu genießen. "Das Gefühl nach dem Sieg ist wie eine Droge. Ich liebe dieses Spiel", so der Schlussmann.
"Und durch den Wechsel nach Dresden bin ich schneller bei meiner Frau und den drei Kindern." Sie wohnten in Spisska Nova Ves. Von Elbflorenz ist er schnell in Prag und von da geht ein Flieger nach Kosice - unweit seiner Heimatstadt.
"Dadurch können die Kinder auch schnell mal herkommen - in Köln waren sie nur fünfmal zu Besuch. Das ist jetzt einfacher." Sie mit nach Dresden zu bringen, war keine Option, da sie in der Slowakei zur Schule gehen.
Titelfoto: TAG24/Enrico Lucke