Ski-Boss findet Fan-Andrang beim Weltcup nicht gut - der Grund ist absurd!

Schladming (Österreich) - In Österreich ist Ski Alpin eine der beliebtesten Sportarten überhaupt und die Rennen in der Alpenrepublik dementsprechend absolute Zuschauermagneten. Das gefällt Johan Eliasch (61), Präsident des internationalen Skiverbands FIS, jedoch gar nicht unbedingt - aus absurden Gründen.

Präsentiert sich als Klimaschützer und würde gerne Ski-Rennen in Saudi-Arabien veranstalten: FIS-Boss Johan Eliasch (61).
Präsentiert sich als Klimaschützer und würde gerne Ski-Rennen in Saudi-Arabien veranstalten: FIS-Boss Johan Eliasch (61).  © Expa/Johann Groder/APA/dpa

Insgesamt 87.000 Fans kamen zu den diesjährigen Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, in Schladming musste die Zuschauerzahl nur aufgrund von Sicherheitsbedenken in den vergangenen Jahren von 50.000 Besucher pro Rennen auf 22.000 gesenkt werden - Ski-Alpin-Veranstaltungen in Österreich boomen.

Doch während Sportler, Trainer und Betreuer von der schieren Masse an Fans schwärmen, die für fantastische Stimmung sorgten, findet FIS-Präsident Eliasch das aber gar nicht unbedingt toll!

Schon lange steht der Schwede in der Kritik, unter anderem, weil er für zusätzliche Rennen in Nordamerika sorgte, Expansionen nach China plant und sich auch Rennen in Saudi-Arabien gut vorstellen kann.

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Dabei betont er stets, dass ihm Nachhaltigkeit im Skisport wichtig sei - doch wie passt das mit Events in Übersee, für die der ganze Skizirkus um die Welt reisen muss, oder gar in der Wüste zusammen?

Eigentlich gar nicht - und so spannt Eliasch den Bogen zu den vielen Zuschauern in Österreich!

"Nachhaltigkeit ist eine absolute Notwendigkeit für unseren Planeten und für unseren Sport", erklärte der 61-Jährige beim SRF. Dabei müsse man aber den globalen Fußabdruck bedenken.

"Wenn wir nach Schladming gehen, haben wir 30.000 Zuschauer. Der Fußabdruck des Rennens in Schladming ist viel größer als bei den Rennen in Aspen, wenn man die Fußabdrücke der Zuschauer addiert."

Johan Eliasch will Skisport-Expansion - unter dem Deckmantel des Klimaschutzes

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Inzwischen müssen die Ski-Alpin-Fahrer zweimal in einer Saison in die USA reisen, da das für den dortigen TV-Markt besser ist. Gilt das auch für die Umwelt?  © John Locher/AP/dpa

Kein Wunder, schließlich sind dort nicht ansatzweise so viele Fans vor Ort wie in Österreich - in Saudi-Arabien dürften es noch eine Hausnummer weniger sein.

Für Eliasch ist also klar: Lieber schickt er den gesamten Tross zum zweiten Mal innerhalb einer Saison nach Nordamerika, weil dort mehr US-Amerikaner den Fernseher einschalten als vor Ort zuschauen, als gut besuchte und beliebte Weltcup-Orte in Europa zu fördern.

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Dazu passt auch seine nächste Aussage: "Es geht nicht um Beliebtheit, sondern darum, das Richtige zu machen für den Sport."

Dass seine Aussagen innerhalb des Ski-Alpin-Zirkus nicht gerade auf viel Gegenliebe stoßen dürften, ist dem FIS-Präsidenten also durchaus klar.

Ob er allerdings tatsächlich das Richtige für den Sport tut, indem er für einen TV-Markt Wettkämpfe an schlecht besuchten Orten am anderen Ende der Welt veranstalten lässt, ist fraglich.

Titelfoto: Bildmontage: Expa/Johann Groder/APA/dpa, John Locher/AP/dpa

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