Paukenschlag vor Weltcup-Auftakt! Ski-Shootingstar tritt mit nur 23 Jahren plötzlich zurück

Sölden (Österreich) - Ski-Hammer vorm Saisonstart! Der norwegische Alpin-Shootingstar Lucas Braathen hat völlig überraschend sein sofortiges Karriereende verkündet - und das mit gerade einmal 23 Jahren.

Erst im vergangenen März sicherte sich Lucas Braathen (23) die Kristallkugel für den Gesamtsieg im Slalom.
Erst im vergangenen März sicherte sich Lucas Braathen (23) die Kristallkugel für den Gesamtsieg im Slalom.  © CHARLY TRIBALLEAU / AFP

"Ich trete zurück", sagte der amtierende Weltcup-Sieger im Slalom am Freitag auf einer Pressekonferenz im österreichischen Wintersport-Ort Sölden, wo am kommenden Wochenende die neue Saison beginnt.

Er habe seine Entscheidung bereits vor vier Wochen getroffen und seine Teamkollegen am Donnerstagabend darüber informiert.

Sichtlich bewegt betonte er in seiner Rede, dass er sich immer geschworen habe, nur "bis zu dem Tag weiterzumachen, an dem es mich nicht mehr so glücklich macht".

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"Ich bin fertig. Zum ersten Mal seit Jahren fühle ich mich frei", so Braathen. "Ich habe mich dafür entschieden, das zu tun, was mich am glücklichsten macht. Das ist meine Definition von Erfolg."

Auslöser für den frühzeitigen Rücktritt dürfte ein Streit mit dem norwegischen Ski-Verband (NSF) um seine Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte gewesen sein. Der 23-jährige Athlet hatte ohne Erlaubnis des NSF an einer Werbekampagne für eine schwedische Bekleidungsmarke teilgenommen.

Der Verband habe ihn anschließend "respektlos behandelt", allerdings höre der in Oslo geborene Sölden-Sieger von 2020 "nicht aus Protest auf" und sei weder "rachsüchtig" noch "verbittert".

Lucas Braathen kritisiert "Medienkampagne" gegen sich

Die lackierten Fingernägel wurden über die Zeit zum Markenzeichen von Ski-Paradiesvogel Lucas Braathen (23). Nun hängt er die Bretter an den Nagel.
Die lackierten Fingernägel wurden über die Zeit zum Markenzeichen von Ski-Paradiesvogel Lucas Braathen (23). Nun hängt er die Bretter an den Nagel.  © Johann GRODER / EXPA / APA / AFP

Braathen ist dabei nicht der erste Sportler, dem das Vorgehen des NSF sauer aufstieß.

Der Verband besteht nämlich darauf, dass seine Athleten nur die von ihm gewählten Ausrüster tragen. In der Vergangenheit hatte das auch schon zu Reibereien mit Johannes Kläbo (27) oder Henrik Kristoffersen (29) geführt.

Dennoch schlug sich die Öffentlichkeit größtenteils auf die Seite der Funktionäre, weshalb der junge Skandinavier zudem eine "Medienkampagne" gegen sich bemängelte, "in der behauptet wurde, ich sei ein Egoist, denke nicht an die Gemeinschaft und sei gierig".

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Ein Comeback schloss das Slalom-Ass unter den derzeitigen Gegebenheiten daher aus: "Jetzt ist die Antwort nein, aber wenn ich durch ein Wunder herausfinde, dass es eine Möglichkeit ist, müsste es eine ganz andere Welt sein, in die ich zurückkehre", erklärte er.

Braathen galt als schillernde Figur unter den Skirennläufern und gewann insgesamt fünf Weltcup-Rennen im Slalom und Riesenslalom.

Der Sohn eines Norwegers und einer Brasilianerin zählte auch vor der Weltmeisterschaft 2023 zu den großen Favoriten, musste sich aber kurz vor Beginn der Titelkämpfe einer Blinddarm-OP unterziehen.

Titelfoto: CHARLY TRIBALLEAU / AFP

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