Neuerung stößt Skisprung-Ikone sauer auf: "Muss sofort wieder wechseln"

Toggenburg (Schweiz) - Im Februar könnte der Schweizer Skispringer Simon Ammann (44) seine sage und schreibe achten Olympischen Spiele bestreiten. Eine Sache ist dann aber auf jeden Fall anders - sehr zum Unmut des zweimaligen Doppel-Olympiasiegers.

Simon Ammann (44) ist mit der neuen Wettkampf-Gestaltung bei den Olympischen Spielen nicht einverstanden.
Simon Ammann (44) ist mit der neuen Wettkampf-Gestaltung bei den Olympischen Spielen nicht einverstanden.  © Daniel Karmann/dpa

Bei den Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina wird der klassische Teamwettbewerb, bei dem vier Sportler jeder Nation als Mannschaft an den Start gehen, nämlich gestrichen und stattdessen durch das noch relativ junge Super-Team-Format ersetzt.

Hier treten allerdings nur noch zwei Athleten pro Nation an, dafür gibt es einen Durchgang mehr als zuvor. Den zweiten Durchgang bestreiten dann noch die besten zwölf Mannschaften, die besten acht den letzten.

Für Ammann hat der Super-Team-Wettbewerb mit einem Teamgedanken allerdings wenig zu tun.

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"Für den Teamgedanken ist es schöner, zu viert an den Start gehen. Das muss sofort wieder wechseln. Ich sehe keinen Vorteil", zitiert Blick den 44-Jährigen, der am Wochenende in seine 29. Weltcupsaison startet: "Diesen Beschluss kritisiere ich stark. Ich finde das enorm schade."

Skispringen: Neuer Olympia-Wettkampf könnte Simon Ammann die Teilnahme kosten

Der vierfache Goldmedaillen-Gewinner droht wegen der Neuerung, seine achten Olympischen Spiele zu verpassen.
Der vierfache Goldmedaillen-Gewinner droht wegen der Neuerung, seine achten Olympischen Spiele zu verpassen.  © Daniel Karmann/dpa

Für Ammann besonders bitter: Die Änderung könnte ihn tatsächlich seinen Olympia-Startplatz kosten. Wegen der Mannschaftswettbewerbe hatte es bisher vier Startplätze pro Nation gegeben, durch die Abschaffung kommt die Schweiz nur noch auf drei.

Unklar ist, ob Ammann, der in den vergangenen Jahren zwar immer noch im Weltcup unterwegs war, allerdings keine Topresultate mehr einfahren konnte, einen dieser begehrten Plätze kriegen wird. "Das verschärft den Konkurrenzkampf zusätzlich, was dem Teamgedanken schadet", machte der Schweizer deshalb klar.

Auch das Argument des Weltverbands FIS, mit dem Super-Team-Format stärke man kleinere Nationen, die keine vier Top-Springer stellen können, entkräftete der Gesamtweltcupsieger von 2010.

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"Das bringt nichts, weil es den Wettbewerb nicht nachhaltig verändert. Klar, eine Überraschung kann es immer geben. Aber am Schluss sind die guten Nationen trotzdem vorne", betonte Ammann.

Titelfoto: Bildmontage: Daniel Karmann/dpa (2)

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