"Total leer": Skisprung-Star zieht sofort die Reißleine

Planica (Slowenien) - Seit Monaten schwelt ein Zoff im Team rund um den Cheftrainer, die Leistungen waren zuletzt schwankend, jetzt zieht ein Star des Skispringens die Reißleine.

In der vergangenen Saison hatte Halvor Egner Granerud (27) in Planica noch gut lachen, als er den Gesamtweltcup gewann. Nun fehlt er beim Abschluss in Slowenien.
In der vergangenen Saison hatte Halvor Egner Granerud (27) in Planica noch gut lachen, als er den Gesamtweltcup gewann. Nun fehlt er beim Abschluss in Slowenien.  © Jure Makovec / AFP

Der Norweger Halvor Egner Granerud (27) beendet mit sofortiger Wirkung seine Saison. Damit verpasst der ehemalige Sieger der Vierschanzentournee das letzte Springen im slowenischen Planica. Bereits im Januar hatte er sich eine Auszeit verordnet.

Wie er dem Portal Dagbladet sagte, sei der Tank einfach leer, seine Springen zu instabil. Deshalb ziehe er sich sofort aus dem Weltcup-Zirkus zurück. Das bestätigte dann auch sein Trainer Magnus Brevig (40), der seit dem Eklat rund um Chefcoach Alexander Stöckl (50) betreut.

Sein Athlet habe sich nicht bereit gefühlt für das Saisonende, er sprach auch von instabilen Sprüngen.

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Granerud hat eine absolute Seuchensaison hinter sich, in der er angesichts des Sieges des Gesamtweltcups in der vergangenen Saison regelrecht abstürzte.

Vor dem letzten Event in Planica liegt er aussichtslos auf Rang 24 der Gesamtwertung, hat keine Aussichten, diese Platzierung groß zu verbessern.

Halvor Egner Granerud entgeht damit dem Wiedersehen mit Trainer Alexander Stöckl

Granerud liegt abgeschlagen auf Platz 24 des Gesamtweltcups.
Granerud liegt abgeschlagen auf Platz 24 des Gesamtweltcups.  © KERSTIN JOENSSON / AFP

Damit umgeht er auf jeden Fall ein Wiedersehen mit Stöckl. Der seit Januar kaltgestellte Coach wird laut Informationen des norwegischen Portals nach Planica reisen.

Er wolle dort zwar nicht das Team betreuen, aber die "Springerfamilie" und Kollegen aus den anderen Ländern treffen.

"Ich habe keine Aufgabe für sie. Ich werde sie treffen, aber es wird keine große Sache sein", sagte er Dagbladet im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit seinen Athleten.

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Die hatten im Januar in einem offenen Brief an das Skisprung-Komitee den Führungsstil Stöckls heftig kritisiert und seinen Rücktritt gefordert.

Seitdem betreut der 50-Jährige das Team nicht mehr, er lehnte einen freiwilligen Abgang kategorisch ab. Zum einen besitzt er noch bis nach den Olympischen Winterspielen 2026 einen gültigen Vertrag, zum anderen lebt er mit seiner Familie seit mehr als zehn Jahren in Norwegen. Seine Tochter geht dort zur Schule, er möchte das Land nicht verlassen.

Das Tischtuch mit den Sportlern scheint aber zerschnitten, es bleibt abzuwarten, ob sie sich für die kommende Saison noch einmal zusammenraufen oder ob es zwangsläufig zu einer Trennung oder einer neuen Aufgabe für Stöckl kommen wird.

Titelfoto: KERSTIN JOENSSON / AFP

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