Level up: CSU will Rekordsumme von 250 Millionen Euro in Gaming-Branche pumpen

München/Berlin - Ziemlich abgezockt präsentiert sich die CSU im Wahljahr 2021. Sie will die Rekordsumme vor 250 Millionen Euro für den Gaming-Standort Deutschland bereitstellen.

Deutschland soll zum "Games-Standort Nummer 1" aufgelevelt werden. (Symbolbild)
Deutschland soll zum "Games-Standort Nummer 1" aufgelevelt werden. (Symbolbild)  © 123RF/Roman Samborskyi

Dabei waren die Christsozialen den Zockern gegenüber nicht immer so positiv zugewandt.

Nach dem rechtsextremen Amoklauf in Halle im Oktober 2019 ließ sich beispielsweise Innenminister Horst Seehofer (71, CSU) in einer ARD-Sendung zu einer Aussage hinreißen, die für wenig Begeisterung sorgte: "Viele von den Tätern oder den potenziellen Tätern kommen aus der Gamerszene."

Diese auf mehreren Ebenen fragwürdige Aussage sorgte entsprechend für einen Shitstorm (TAG24 berichtete).

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Doch nun gab es ein sehr versöhnliches Zeichen von seiner Partei: Auf der Klausurtagung Anfang Januar haben sich die Christsozialen im Bundestag darauf geeinigt, die Games-Förderung weiter auszubauen.

"Zusätzlich zur bereits beschlossenen 'Rekordförderung' von zunächst 250 Millionen Euro bis 2026 soll die Subventionen ausgebaut und eine 'umfassende Game-Strategie' formuliert werden", zitiert die Plattform "Games Wirtschaft" aus dem Abschlusspapier

Weiter heißt es in dem CSU-Papier: "Wir machen Deutschland als Games-Standort international wettbewerbsfähig und zum Games-Leitmarkt."

Minister für E-Sport: Horst Seehofer ist der Endboss

Für die Schaffung der digitalen Infrastruktur ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (46, CSU) verantwortlich. (Archiv)
Für die Schaffung der digitalen Infrastruktur ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (46, CSU) verantwortlich. (Archiv)  © Lisa Ducret/dpa

Im kulturellen Bereich hat es die Gaming-Branche wirtschaftlich bereits weit nach vorne geschafft. Der Umsatz, der im Ausland gemacht wird, liegt bei 47 Prozent.

"Im Vergleich zu anderen Kultur- und Kreativbranchen ist dies eine sehr hohe Exportquote: In der Kino- und TV- Produktionswirtschaft z. B. liegt der Auslandsanteil bei lediglich 7%, im Buchmarkt bei rund 9% und in der Musikwirtschaft bei 10%", heißt es in einer Studie von "game", dem Verband der deutschen Games-Branche.

Die Technik-Plattform "t3n" zitiert die CSU-Landesgruppe: "Die Games-Branche birgt ein enormes Wertschöpfungs- und Wachstumspotenzial und wirkt als Treiber für kulturelle und technologische Innovationen in Bereichen wie digitale Bildung, Augmented- und Virtual-Reality sowie bei 5G-Anwendungen."

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Dass der finanzielle Kuchen nicht nur im rein technischem Bereich wächst, thematisiert das Mitte 2020 erschienene "Handbuch Gameskultur": "Nach einer Prognose des Marktforschungsunternehmens Newzoo sollen sich die Umsätze des weltweiten E-Sport-Marktes von 435 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2021 entwickeln."

Zuständig für die digitale Infrastruktur ist übrigens die CSU bereits - mit ihrem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (46). Somit hätte man das wichtigste Amt für das von der CSU gesetzte Ziel, Deutschland zum "Games-Standort Nummer 1" zu machen, bereits inne. Und auch der E-Sport unterliegt der bayerischen CDU-Schwester.

Da die Zuständigkeit des Bereichs Sport dem Heimatministerium unterliegt, ist das Innenministerium zuständig. Und an dessen Spitze steht: Horst Seehofer.

Titelfoto: 123RF/Roman Samborskyi

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