Fazit nach Kampagne und Co.: "Destiny 2: Lightfall", was für eine Enttäuschung!

Leipzig - Etwas mehr als eine Woche ist es nun her, seit Bungie "Lightfall" veröffentlicht hat, die neue Erweiterung für "Destiny 2". Unser Tester Eric hatte genug Zeit, sich die Kampagne, die neue Fähigkeit Strand und die vielen Neuerungen anzuschauen, die der Release mit sich brachte. Sein Eindruck: Uff!

Mit "Lightfall" veröffentlichte Bungie Ende Februar die neue Erweiterung für "Destiny 2". Die brachte einige Neuerungen und Verbesserungen mit sich - und konnte unseren Tester trotzdem nicht überzeugen.
Mit "Lightfall" veröffentlichte Bungie Ende Februar die neue Erweiterung für "Destiny 2". Die brachte einige Neuerungen und Verbesserungen mit sich - und konnte unseren Tester trotzdem nicht überzeugen.  © Bungie

Ich denke, es ist fair zu sagen, dass sich "Destiny 2" in den letzten Jahren zu meinem absoluten Lieblingsspiel entwickelt hat. Entsprechend begeistert war ich, als Entwickler Bungie im vergangenen Jahr die neue Erweiterung "Lightfall" ankündigte.

Die neue Location, die futuristische Stadt Neomuna, sah unglaublich gut aus, der neue Fokus Strand mit seinem Greifhaken weckte sofort meine Vorfreude darauf, was sich damit alles anstellen lassen würde, und endlich sollte ich auch meine Builds direkt im Spiel speichern können und nicht extra Drittanbieter-Apps dafür nutzen müssen.

Darüber hinaus ist "Lightfall" die vorletzte aller derzeit für "Destiny 2" angekündigten Erweiterungen. Sie sollte das Ende der seit zehn Jahren laufenden Saga um Licht und Dunkelheit einleiten, die voraussichtlich im kommenden Jahr mit "The Final Shape" ihren Abschluss findet. Gerade nach dem grandiosen "The Witch Queen"-DLC waren meine Erwartungen, ebenso wie die der meisten "Destiny"-Fans, also auch an die Geschichte extrem hoch.

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Nun ist "Lightfall" seit einigen Tagen draußen, wurde von der Community bereits wegen seiner schwachen Story zerfleischt und ich kann nun nur sagen: durchaus berechtigt. Die Erweiterung schickt Spieler auf die Jagd nach einem geheimnisvollen Artefakt namens "The Veil", während sie nebenbei den neuen Fokus erlernen sollen, so zumindest der Eindruck zu Beginn der Geschichte.

Das Problem dabei: Je länger ich "Lightfall" gespielt habe, umso mehr hatte ich den Eindruck, dass sie den DLC auch gleich "Strand, die Erweiterung" hätten nennen können, während "The Veil" und die eigentliche Geschichte, diese riesige Saga, überhaupt keine Rolle spielt.

Unbalancierte Fähigkeiten, leblose Location

Die futuristische Stadt Neomuna wirkt auf den ersten Blick durchaus beeindruckend. Verbringt man jedoch länger Zeit in ihr, trübt sich der Eindruck, denn abgesehen von durchaus vielen Gegnern fehlt es ihr fast vollkommen an Leben.
Die futuristische Stadt Neomuna wirkt auf den ersten Blick durchaus beeindruckend. Verbringt man jedoch länger Zeit in ihr, trübt sich der Eindruck, denn abgesehen von durchaus vielen Gegnern fehlt es ihr fast vollkommen an Leben.  © Bungie

Ich will mich gar nicht darüber beklagen, dass nie erklärt wird, was "The Veil" eigentlich ist. Das haben schon andere getan und "Destiny"-Spieler wissen, dass Bungie die Erklärung noch liefern wird. Was mich stört, ist das Gefühl, dass das Studio hier einen 50-Euro-DLC mit einer Story geliefert hat, die in anderen Spielen gerade mal für eine Nebenmission gereicht hätte: Lerne einen neuen Trick.

Hinzu kommt, dass sich besagter "Trick" gerade als Jäger in der Kampagne ziemlich schwach anfühlt, während ich mich als Warlock ohne Probleme durch die - gerade im Vergleich zu Levels von "Witch Queen" - ziemlich belanglosen Missionen geballert hab. Klar, der Greifhaken ist ganz witzig. Aber wenn ich dann ständig in kleine Räume geworfen werde, in denen alles auf mich schießt, sobald ich mich in die Luft schwinge, setze ich doch lieber auf den Nahkampf, mit dem ich den ganzen Raum vergiften kann.

Ich hatte bereits in meinem ersten Eindruck geschrieben, dass mich Strand ziemlich unterwältigt. Zumindest für den Jäger bleibt diese Meinung auch. Ich hoffe, hier justiert Bungie noch kräftig nach.

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Zu Neomuna hatte ich dort noch gesagt, dass die Stadt mit ihren Neonfarben und Hochhäusern durchaus beeindruckt. Mittlerweile wirkt die Location eher langweilig. Klar, es gibt jede Menge Gegner, aber davon abgesehen wirkt diese pulsierende Metropole fast schon leblos, gerade wenn man bedenkt, dass sie derzeit von einer riesigen Armada belagert wird.

Das Build-System ist ganz nett und könnte es gerade Neueinsteigern einfacher machen, auch in diesen Aspekt von "Destiny" einzutauchen. Gerade für erfahrene Spieler ersetzt die Verbesserung jedoch noch längst nicht, was Drittanbieter-Apps schon seit Längerem bieten. Und auch die Möglichkeit, Spieler nach einer Mission oder einem Match bewerten zu können, kann eher ignoriert werden.

Fazit

Ich hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann mal so enttäuscht von "Destiny 2" sein würde, wie ich es aktuell bin. Nachdem es gerade nach dem fulminanten "The Witch Queen"-DLC und einigen relativ gelungenen Zusatzinhalten so wirkte, als würde alles zu Gold werden, was Bungie anfasst, hat "Lightfall" mir erst mal einen ordentlich Dämpfer verpasst.

Eine schwache Story, unbalancierte Fähigkeiten und jede Menge Bugs, zu denen ich noch gar nicht gekommen bin. Die Liste der Kritikpunkte ist lang und sie bereitet mir durchaus Sorgen, wenn ich bedenke, dass die Licht-und-Dunkelheit-Saga vermutlich im kommenden Jahr würdig zu Ende gehen soll.

Vorab hat Bungie auf jeden Fall noch einiges an Vertrauen wiedergutzumachen.

Titelfoto: Bungie

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