Nintendo tritt uns in den Hintern! "Let's Get Fit" im Test: Für Einsteiger und "HIIT"-Hüpfer

Deutschland - Kaum kommen die ersten warmen Tage des Jahres um die Ecke, wird einem schnell klar, dass die zwei Packungen Pringles jeden Abend für die Körperform nicht gerade die beste Idee waren. Mit "Let's Get Fit" soll man gegenwirken können.

Vier Coaches mit unterschiedlichem Trainingsschwerpunkt führen dich in den Sport ein oder bringen dich an dein Limit.
Vier Coaches mit unterschiedlichem Trainingsschwerpunkt führen dich in den Sport ein oder bringen dich an dein Limit.  © Screenshot: Ravenscourt/Voxler/Exkee

Nintendo hat sich nämlich vorgenommen, uns die Bikini-Badeshorts-Figur zurückzugeben.

Das Fitness-Videospiel für ca. 30 Euro ist für die Switch, nicht aber für die Switch Lite tauglich. Man brauch nämlich mindestens eines der abnehmbaren Joy-Con-Paare.

Im physischen Game gibt es noch für einen Zehner mehr ein Bundle mit entsprechenden Gurten, damit ihr euch die Controller an Arm und Oberschenkel haften könnt. Kein Muss (es gibt auch andere Wege), aber dennoch komfortabler als das Panzertape aus der Garage.

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Hoch motiviert und mit einem eigens dafür gekauften Mineraldrink ausgerüstet habt ihr dann die Wahl zwischen einem freien Training, einem vordefinierten Workout-Programm oder eine wöchentliche Challenge.

Zu jeder der insgesamt 100 Übung erfährt man auch, welche Körperregionen hier nun beansprucht werden. Damit erübrigt sich die Frage eigentlich, wenn man im Schweiße seines Angesichts nach zwei Minuten Planking den Fernseher anbrüllt: "Wofür mach ich den Scheiß hier eigentlich!?"

Was Nintendo natürlich verstanden hat: Gamer sind nicht zuletzt auch Trophäen-Jäger. Die geführten Statistiken und Trophys halten da den geneigten Adonis-Azubi ordentlich bei der Stange. Auch die Anzeige der (angeblich) verbrauchten Kalorien motiviert.

Nach 20 Minuten 800 Kalorien verbrannt? I doubt it.

Jeder kann entscheiden, ob er ein vordefiniertes Programm auswählen will oder sein eigenes Workout erstellt.
Jeder kann entscheiden, ob er ein vordefiniertes Programm auswählen will oder sein eigenes Workout erstellt.  © privat/Ravenscourt/Voxler/Exkee

Es gibt verschiedene Schwierigkeitsgrade, und vor allem für Einsteiger empfiehlt sich, den Programm-Modus zu wählen.

Dort kann man entscheiden, ob man sich die Arme oder den Rücken vornehmen will, ob man auf Kraft oder Ausdauer trainieren möchte (oder beides) und welchen Schwierigkeitsgrad man sich zutraut.

Im Zweifel aber immer easy anfangen - also zum Beispiel das Programm "Ein Neuanfang". Zum brachialen Brutus-Body kommt man halt nicht über Nacht. Und schon wird man vom ausgewählten Trainer vom Aufwärmen bis zum Cool Down begleitet.

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Apropos "Ein Neuanfang". Am Ende der 15 bis 20 Minuten habe ich angeblich knappe 800 Kalorien verbrannt. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass wir das wohl durch mindestens acht teilen können, um ein realistisches Resultat zu erhalten. Also Finger weg von der TK Pizza.

Am Ende will dein Coach - der auch während der Übungen Feedback gibt - noch wissen, wie intensiv du das Training empfunden hast.

Und wenn ihr am Ende nicht aussehen wollt wie Johnny Bravo, denkt immer daran: Never skip leg day. Niemand trainiert gerne die Beine, aber es muss sein. Auch, wenn man danach die Treppen runtergeht wie ein defekter Roboter nach einem Schlaganfall.

Ideal zum Einstieg oder als Ergänzung und Ausgleich

Mit dem HIIT-Workout von Coach "Jeff" wird einem schnell klar, wie fit man aktuell wirklich ist.
Mit dem HIIT-Workout von Coach "Jeff" wird einem schnell klar, wie fit man aktuell wirklich ist.  © Screenshot: Ravenscourt/Voxler/Exkee

Fazit: Man muss sich darüber klar sein, dass man hier ohne Geräte, ohne Gewichte, ohne jede Form von Equipment trainiert. Und man bekommt auch am Ende den Körper, den ein für ein breites Publikum ausgelegtes Fitness-Spiel ohne Zusatzmaterial erwirken kann.

Es ist ideal, wenn man einfach mal wieder etwas mehr Bewegung haben will. Aber da kann es durchaus intensiv werden. Wenn euch Trainer Jeff beim HIIT-Workout in die Mangel genommen hat, werdet ihr künftig vor der Session keine Zwiebeln mehr in die Mittagsbolognese schnippeln.

Zum (Wieder-)Einsteigen oder ordentlich Auspowern kann das Spiel sehr viel beitragen und bringt Euch auch gehörig ins Schwitzen. Das wird sich auf Dauer auf Euren Körper auswirken - wenn Ihr auf die Ernährung achtet, die (plus/minus) etwa 70 Prozent Eures Gesamterfolges ausmacht.

Aus der Puste seid Ihr also bald nicht mehr, wenn Ihr in den zweiten Stock laufen müsst. Daher bekommt das Spiel, bei dem man sich mit Freunden und Spielern weltweit messen kann, von mir schweißtreibende 8/10 Burpee-Wiederholungen.

Titelfoto: Screenshot: Ravenscourt/Voxler/Exkee

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