"Lords of the Fallen" hat mich erst schockiert und dann extrem begeistert!

Leipzig - Mit "Lies of P" hat die Soulslike-Community in den letzten Wochen eine langersehnte Alternative zu "Bloodborne" bekommen. "Lords of the Fallen" nimmt sich nun ein weiteres Werk aus dem Hause From Software zum Vorbild und versucht, an die Genialität eines "Dark Souls" heranzukommen. Ob das geklappt hat, verraten die folgenden Zeilen.

Als namenloser Kämpfer ist es einmal mehr Eure Aufgabe, schier übermächtige Gegner zu Kleinholz zu verarbeiten. Die Bosse werden Euch oft genug das Leben schwer machen.
Als namenloser Kämpfer ist es einmal mehr Eure Aufgabe, schier übermächtige Gegner zu Kleinholz zu verarbeiten. Die Bosse werden Euch oft genug das Leben schwer machen.  © Hexworks

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich selten so geschockt war zu Beginn eines Spieletests, wie bei "Lords of the Fallen". Voller Vorfreude habe ich das Spiel gestartet und musste nach einer halben Stunde feststellen, dass die Version, die ich spielte, voller Fehler steckte.

Es gab keine Sounds, alles hat geruckelt und das Spiel wirkte auf eine Art und Weise unfertig, dass ganz schlimme "Der Herr der Ringe: Gollum"-Vibes aufkamen.

Doch dann folgten zum Glück zwei große Patches von Entwickler Hexworks und plötzlich war alles anders!

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"Lords of the Fallen" ist toll! Sehr toll sogar! Es fühlt sich an wie ein Nachfolger der "Dark Souls"-Reihe, denn es macht vieles gleich.

Bockschwere Gegner, heftige und epische Bosskämpfe. Ein Mittelalterlook, der perfekt ins Geschehen passt. Eine Geschichte, die kaum einer kapiert. Ein großer Save-Place, mit ganz vielen eigenartigen Charakteren, die für dich Waffen schmieden, dir seltsame Sachen verkaufen oder dir etwas über Ketzerei oder ähnliches erzählen. Fans von From-Software-Spielen fühlen sich sofort zu Hause.

Lords of the Fallen mit cooler Weltenmechanik

Eure magische Laterne hat einige spannende Fähigkeiten auf Lager. Zum Beispiel könnt Ihr an einigen Stellen selbst Speicherpunkte setzen, wenn Ihr über einen entsprechenden Samen verfügt.
Eure magische Laterne hat einige spannende Fähigkeiten auf Lager. Zum Beispiel könnt Ihr an einigen Stellen selbst Speicherpunkte setzen, wenn Ihr über einen entsprechenden Samen verfügt.  © Hexworks

Doch "Lords of the Fallen" wäre unrecht getan, wenn man sagen würde, es kopiert ausschließlich. Tatsächlich fallen die Eigenheiten am Ende schwer ins Gewicht. Da wäre zum einen das hohe Spieltempo. Euer Charakter rennt geradezu durch die Levels und verbraucht dabei relativ wenig Ausdauer.

Das ist gerade in Situationen gut, in denen Ihr von einer Vielzahl (!) an Gegnern verfolgt werdet. Denn nicht wie in den bekannten Souls-Teilen bekommt Ihr es hin und wieder mit zwei Kontrahenten gleichzeitig zu tun. Hier kann es sogar passieren, dass, wenn Ihr Euch dumm anstellt, sechs oder mehr Gegner auf Euch einschlagen.

Und dann wäre natürlich noch Eure Laterne, die Ihr von Beginn an immer bei Euch tragt. Mit ihr könnt Ihr Euch jederzeit in eine dunkle Variante der Welt beamen. Allerdings kommt Ihr nur an bestimmten Punkten wieder zurück, weswegen Ihr Euch den Einsatz gut überlegen solltet.

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Sterbt Ihr in der hellen Welt, landet Ihr automatisch in der dunklen Version und habt somit die Möglichkeit, aus der Situation noch zu entkommen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Ihr auch einmal in einen Abgrund fallen könnt, ohne sofort vom letzten Speicherpunkt beginnen zu müssen: sehr gut!

Allein diese Mechanik hebt "Lords of the Fallen" schon sehr von den großen Vorbildern ab, weil es zum Beispiel auch Pfade gibt, die Ihr nur in jeweils eine der Welten betreten könnt. Somit wird Euer Entdeckerdrang noch mehr geschürt.

Fazit zu Lords of the Fallen

Nach etlichen Stunden in "Lords of the Fallen" bin ich wirklich begeistert! Das Soulslike ist flott, gewohnt fordernd und bringt dank der Weltenmechanik auch Eigenheiten mit sich, die sofort funktionieren. Der technische Zustand zu Beginn des Tests hat mich zunächst geschockt. Durch die Patches wurde es besser, auch wenn man sagen muss, dass es an manchen Stellen nicht so poliert ist wie einige der Games aus dem Hause From Software.

Dennoch: Wer sich schon lange einen vierten "Dark Souls"-Teil wünscht, ist hier genau an der richtigen Adresse. Ihr werdet sehr oft sterben. Ihr werdet sehr oft fluchen. Ihr werdet Euch sehr oft verlaufen (merkt Euch diesen Satz, wenn Ihr ins Moor-Gebiet kommt). Und Ihr werdet sehr oft ein wohlig warmes Gefühl voller Stolz in Euch aufsteigen spüren, wenn Ihr einem fiesen Boss das Handwerk gelegt habt.

Ihr erlebt eben alles, was das Genre zu bieten hat.

Titelfoto: Hexworks

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