"Monster Hunter Wilds" im Test: Hat Capcom bereits das Spiel des Jahres geliefert?
Leipzig - Endlich wieder Monster jagen! Mit "Monster Hunter Wilds" erscheint am heutigen Freitag die langersehnte Fortsetzung des beliebten Action-RPGs aus dem Hause Capcom, Mega-Hype inklusive. Wir haben uns in die Forbidden Lands aufgemacht, um nachzuschauen, ob die Entwickler schon das Spiel des Jahres abgeliefert haben.

Der Druck auf Capcom war dabei immens, immerhin gilt das 2018 veröffentlichte "Monster Hunter World" bis heute als erfolgreichster Release des Publishers.
Der einzigartige Mix aus taktischer Monsterjagd und Loot-Spirale gepaart mit Koop-Elementen machte das Spiel auf einen Schlag zum Hit und hob "Monster Hunter" aus der Nische in den Mainstream. Ungetüme wie Anjanath, Kulu-Ya-Ku und Diablos, die eigentlichen Stars der Reihe, waren plötzlich im kollektiven Gedächtnis von Millionen Spielern verankert.
Mit "Wilds" will Capcom nun an genau diesen Erfolg anknüpfen und noch einen draufsetzen. Die neueste Monsterjagd soll noch größer werden und viel mehr auf Immersion und Atmosphäre setzen, versprach das Studio. Dass die Entwickler dabei nicht nur mit leeren Worthülsen um sich warfen, davon konnten wir uns bereits bei einem Preview-Event im Februar einen ersten Einblick verschaffen.
Die "Forbidden Lands", in die es unser Jäger-Team diesmal verschlägt, strotzen nur so vor Details und wir fühlten uns bereits nach kurzer Zeit wie ein Teil von ihnen. Monster wie die spinnenartige Lala Barina überraschten erneut mit cleverem Design.
Dass dies allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack war, zeigte uns das fertige Spiel in den vergangenen Tagen immer und immer wieder.

Mit dem Reittier durch die offene Spielwelt

"Monster Hunter Wilds" ist in nahezu jeder Hinsicht ein weiterer Schritt nach vorn in der Entwicklung der Reihe. Der grundsätzliche Gameplay-Loop aus Jagen, Sammeln und Upgraden ist gleich geblieben.
Davon abgesehen scheinen die Entwickler aber überall nachgebessert zu haben.
So gehen die einzelnen Areale inzwischen nahtlos ineinander über und man wird deutlich seltener durch Ladebildschirme aus dem Spielgefühl gerissen. Nicht nur das, das Spiel verfügt auch über ein Wettersystem, durch das sich die Welt immer wieder verändert und so neue Geheimnisse, aber auch Gefahren bietet.
Dank Eures neuen Reittiers, dem Seikret, lassen sich die Areale nun auch in "Wilds" problemlos bereisen. Nervige Verfolgungsjagden zu Fuß gehören damit der Vergangenheit an.
Besonders cool: Euer Seikret trägt nicht nur Euch und Euren Paliko, sondern auch eine Sekundärwaffe! Ihr könnt nun also nicht mehr nur auf die Kombos Eures Breitschwerts, Bogens oder der Bowgun setzen, sondern diese innerhalb einer Jagd zusätzlich kombinieren. Die Möglichkeiten hier scheinen nahezu endlos!
Einsteigerfreundlich und mit mehr Möglichkeiten zum Experimentieren

Auch die Story fällt deutlich umfangreicher aus und lässt Euch - anders als in vorherigen Teilen - jede Menge Zeit, um Euch mit allen Tricks und Kniffen vertraut zu machen.
Wilds wirkt dadurch um einiges einsteigerfreundlicher als seine Vorgänger und auch ich hatte meine Freude an dem gemächlicheren Tempo. Für Veteranen, die einfach nur Monster erlegen wollen, könnte sich das Spiel zunächst jedoch etwas langsam anfühlen.
Und dann sind da natürlich noch die eigentlichen Stars der Reihe: "Monster Hunters" Hauptakteure beeindrucken auch in "Wilds" wieder mit einzigartigem Design und jeder Menge Wow-Effekte. Rathian und Mizutsune sind wieder mit von der Partie, ebenso wie Rathalos Nerscylla. Übermonster wie Arkveld, the White Wrath sind ziemlich furchteinflößend. Kandidaten wie Congalala sorgen jedoch auch für leichte Momente.
Natürlich könnt Ihr das Ganze auch wieder im Koop mit Euren Freunden genießen.

Keine Frage: "Monster Hunter Wilds" hat durchaus das Zeug zum Spiel des Jahres! Capcom ist es erneut gelungen, die Reihe durch Verbesserungen und neue Features weiterzuentwickeln und sie so auch sieben Jahre nach "World" frisch wirken zu lassen. Plant schon mal einiges an Zeit ein. Diesen Titel werdet Ihr so schnell nicht weglegen!
Titelfoto: Capcom