The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom ist doch kein perfektes Meisterwerk?

Leipzig - Seit mehr als drei Wochen begeistert "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom" nun zahlreiche Nintendo-Fans. Unzählige Videos wurden inzwischen auf "YouTube" veröffentlicht, in denen Spieler irrwitzige Konstrukte präsentieren, die sie mit den neuen Fähigkeiten zusammengebastelt haben. Es ist eigentlich alles so, wie man es erwartet und gehofft hat, oder?

Held Link hat wieder ein paar coole neue Fähigkeiten spendiert bekommen. Gefühlt hatte ich aber in "Breath of the Wild" mehr Spaß.
Held Link hat wieder ein paar coole neue Fähigkeiten spendiert bekommen. Gefühlt hatte ich aber in "Breath of the Wild" mehr Spaß.  © Nintendo

Ich jedenfalls habe seit inzwischen 50 Stunden viel Spaß mit Links neuem Abenteuer. Alle vier Tempel sind bereits abgegrast, und es steht für die Hauptstory nur noch der Gang zum Finale auf dem Plan. Vorher möchte ich aber noch den zahlreichen kleinen Geschichten folgen, möglichst viele Schreine abhaken und ja, die Welt entdecken, die ich eigentlich in "Breath of the Wild" schon einmal entdeckt habe.

Tatsächlich kann ich die Spieler durchaus verstehen, die sagen, dass sich der Nachfolger wie ein großer DLC von "BotW" anfühlt. Zwar gibt es mit den Himmelsinseln und dem Untergrund durchaus viel Neues zu entdecken. Gerade die Unterwelt bleibt für mich aber irgendwie öde und auf den wenigen Luftarealen gibt es doch ziemlich wenig zu entdecken.

So reite ich eben doch wieder nur durch bekannte Gegenden, in denen sich größtenteils lediglich die Geschichten verändert haben. Das finde ich schade, auch wenn ich es gern anders sehen wollen würde.

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Trotzdem sprechen wir bei "TotK" natürlich von einem Meisterwerk. Schaut man sich die zuletzt erschienenen "Pokemon"-Episoden an und vergleicht sie mit dem Zelda-Abenteuer, dann hat Nintendo allein technisch offenbar alles aus der stetig alternden Switch geholt, was noch ging. Gerade die Übergänge von Himmel zu Oberwelt, zu Untergrund sind beeindruckend.

Die Himmelsinseln sind cool und erinnern positiv an "Skyward Sword".
Die Himmelsinseln sind cool und erinnern positiv an "Skyward Sword".  © Nintendo

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom - kein perfektes Meisterwerk?

Dieser große Koloss ist gar nicht so schwer zu besiegen, wenn Ihr immer schön seine Schwachstelle trefft.
Dieser große Koloss ist gar nicht so schwer zu besiegen, wenn Ihr immer schön seine Schwachstelle trefft.  © Nintendo

Trotzdem muss ich bei all dem berechtigten Lob, den das Spiel in den letzten Wochen erhalten hat, doch einige persönliche Kritikpunkte nennen, die vermutlich jeder anders sieht. Dass der Fokus viel auf dem Zusammenbauen liegt, sagt mir beispielsweise so gar nicht zu.

Zum unzähligsten Mal ein Vehikel konstruieren, um Dinge von A nach B zu bringen oder zu einem bestimmten Ort zu gelangen, hat mich irgendwann nur noch genervt.

Viel mehr hätte ich mir komplexere Rätsel in den kleineren Schreinen gewünscht, die teils nun in zwei Minuten erledigt sind. In manchen der Tempel gibt es sogar gar keine Aufgabe, weil man zuvor etwas vermeintlich Umständliches erledigen musste, um überhaupt hineinzugelangen.

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Auch seltsam: Um mehr von der Story zu erfahren, können an bestimmten Punkten im Spiel Videosequenzen gesammelt werden. Diese erhaltet Ihr allerdings vollkommen durcheinander, sodass Ihr durchaus völlig ahnungslos zuschaut, was da eigentlich gerade passiert. Warum man sie nicht einfach in chronologischer Reihenfolge abspielt, egal welchen Punkt man erreicht, ist mir vollkommen schleierhaft.

Dennoch steht der Spielspaß im Vordergrund und den hat man definitiv mit diesem großartigen und gigantischen Werk. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das Finale. Trotzdem hoffe ich, dass sich die Japaner für den kommenden Teil wieder etwas Neues einfallen lassen.

Titelfoto: Nintendo

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