Leipzig - Auch 2025 kam die Gaming-Welt natürlich nicht um einige schlimme Flops herum. Was die TAG24-Redaktion richtig schlecht fand, wollen wir Euch verraten.
Annikas Flop des Jahres: Midnight Murder Club
Ich muss zugeben, das Konzept von "Midnight Murder Club" klang eigentlich sehr vielversprechend.
Bei dem Ego-Shooter bahnt man sich den Weg durch eine stockdunkle Villa, in der an jeder Ecke Gegner, Fallen oder andere tödliche Überraschungen lauern können. Das Versprechen: ein cleveres Katz-und-Maus-Spiel.
Und die Realität? Die sieht leider im wahrsten Sinne des Wortes düster aus. Die Map mit den unzähligen Räumen und dem komplizierten Grundriss ist derart düster, dass man nur mithilfe der Taschenlampe etwas erkennen kann. Blöd nur, dass man den Gegnern mit seinem Lichtkegel sofort sein Versteck offenbart und damit eigentlich direkt dem Tode geweiht ist.
Klar, das Anpirschen und das Spiel mit den Schatten ist natürlich der Sinn des Games - so richtig fruchtet die Idee aber nicht, da man entweder minutenlang durch die Map schleicht, ohne auch nur einem einzigen Gegner zu begegnen, oder aber urplötzlich und ohne Vorwarnung getötet wird. Ein Spiel-Flow oder eine Lernkurve kann so einfach nicht entstehen, stattdessen musste ich den Controller nach einigen leider frustrierenden Stunden weglegen.
Und so schnell werde ich "Midnight Murder Club" auch sicher nicht wieder in die Hand nehmen.
Erics Flop des Jahres: Commandos Origins
"Monster Hunter", "DOOM", "Ghost of Yotei", "Arc Raiders" - ich hatte das Glück, dieses Jahr in so einige Kracher reinschauen zu dürfen. Umso mehr tut es mir leid, dass gerade ein Titel mich ziemlich kaltgelassen hat, auf den ich mich wirklich, wirklich gefreut habe. Die Rede ist von "Commandos Origins", dem Reboot der großartigen "Commandos"-Reihe.
Ich habe die alten "Commandos"-Teile geliebt! Und auch wenn ich nicht gut in ihnen war, habe ich trotzdem Unmengen an Zeit ins sie gebuttert, vor allem in "Men of Courage". Dass wir nun, mehr als 20 Jahre später, eine Neuauflage erhalten und das sogar auf Konsole, klang für mich da schon wie ein kleines Wunder - zumal Echtzeit-Strategie-Spiele aktuell ja eher ein Nischendasein fristen.
Leider hat mich der zweite Anlauf des Green Beret und seiner Mannen dann allerdings doch eher kaltgelassen. Das lag zum einen an einigen Bugs, die "Origins" direkt zum Beginn geplagt haben. Gleichzeitig fehlte es mir aber auch an dem Sandbox-Charakter der alten Teile. Während ich dort experimentieren konnte und unzählige Wege zum Sieg hatte, wirkte das Leveldesign im neuen Ableger für mich eher, als gehe es um Trial-and-Error, während ich die eine richtige Lösung suche.
Vielleicht hätten die "Commandos" ihren Ruhestand genießen und vielleicht hätte stattdessen etwas mehr Vertrauen in das deutsche Studio Mimimi gesteckt werden sollen. Die haben mit "Shadow Tactics" vor einigen Jahren bereits einen großartigen geistigen Nachfolger geliefert, an den für mich bis heute nichts rankommt.
Leider wurde das Studio 2023 geschlossen. Aber hey, wie uns die "Commandos" zeigen: Totgeglaubte leben manchmal wirklich länger.
Michis Flop des Jahres: Nintendo Switch 2 Welcome Tour
Ich kam 2025 vergleichsweise wenig zum Zocken, weshalb ich womöglich um die größten Flops des Jahres herumgekommen bin.
Ein Titel - wenn man ihn überhaupt so nennen kann - hat mich allerdings doch aufgeregt. Mitte des Jahres erschien ja endlich der langersehnte Nachfolger der Nintendo Switch und war auf Anhieb ein voller Erfolg.
Um den Fans die neue Konsole vorzustellen, hat sich Nintendo auch etwas ganz Tolles einfallen lassen: die "Nintendo Switch 2 Welcome Tour".
Durch mehrere simple Minispiele wird Euch unter anderem das Innenleben der Konsole gezeigt. Ganz nett, wenn man sich für Technik und Funktionalität interessiert.
Die Frechheit ist aber, dass Nintendo dafür zehn Euro (!) verlangt! Wo bei Konkurrent Sony mit "Astros Playroom" ein fast vollwertiges Spiel zum Näherbringen der Konsolenfähigkeiten installiert ist, möchte Nintendo eben selbst für eine deutlich schlechtere Tech-Demo Geld von Euch.
Absolut unzumutbar.
Roberts Flop des Jahres: Xbox und das ROG Xbox Ally (X)
Nintendo und Valve haben es mit der Switch und dem Steam Deck vorgemacht. Ein Mix aus mobilem Handheld und einer stationären Spielekonsole kann durchaus erfolgreich sein. Natürlich wollen die Mitbewerber von Sony und Microsoft dabei auch ein Wörtchen mitreden.
Sony hat vor zwei Jahren die PlayStation Portal herausgebracht, die lediglich ein sogenannter "Remote Player" ist. Also keine eigenständige Spielekonsole, sondern nur ein Streaming-Gerät, welches Spielinhalte von der PlayStation 5 auf das Handheld streamt.
Microsoft hingegen wollte es direkt mit Nintendo und Valve aufnehmen und hat in Zusammenarbeit mit dem Hardware-Hersteller ASUS ein echtes, eigenständiges, mobiles Xbox-Gerät mit verbautem Grafikchip und Prozessor auf den Markt gebracht.
Als eingefleischter Xbox-Fan fing mein Herz bei der Ankündigung, während eines Showcases im Juni, direkt an zu rasen. Tatsächlich konnte ich mir vorstellen, mit einem solchen mobilen Gerät mein Gaming-Bedürfnis zu stillen. Im Internet kursierten schnell Memes mit den Worten "RIP Nintendo Switch 2".
Dann aber fiel mir eine Werbekampagne von Microsoft ein, die zuvor verschiedene Gerät als "This is an Xbox" betitelte. Der heimische Fernseher? Es ist eine Xbox! Das Smartphone oder Tablet? Es ist eine Xbox! Die VR-Brille von Meta? Auch das ist eine Xbox! Sprich: Alles, was eine Xbox-App installieren kann und das Game-Streaming über die Cloud unterstützt, kann zum Zocken genutzt werden.
Wozu dann also noch ein eigenes Handheld? Bis zum Release des ROG Xbox Ally (X) im Oktober kamen weitere Details ans Tageslicht. Unter anderem, dass das Handheld mit Windows 11 erscheint und andere Game-Stores wie Steam oder Epic unterstützt.
Der Preis? 600 Euro für eine abgespeckte Variante, 900 Euro für das High-End-Gerät. Mein Herz raste wieder, jedoch nicht vor Freude. Hat seit dem Release und jetzt vor Weihnachten überhaupt wieder irgendjemand etwas vom Xbox-Handheld gehört?