Deutschland - Erinnert ihr euch noch an "WWE 2K20" von vor zwei Jahren? Nein? Nachvollziehbar. Niemand möchte sich freiwillig an dieses Videospiel-Debakel erinnern. 2kGames tat daraufhin das einzig Richtige.

Sie brachten mit "WWE 2K Battlegrounds" eine sehr gelungene Arcade-Version des Franchises heraus.

Am Freitag kehrt die Hauptreihe mit "WWE 2022" zurück. Konnte man die gewonnene Zeit sinnvoll nutzen oder katapultiert sich die Marke nun endgültig selbst über das oberste Ringseil ins Aus?

Ziehen wir das Vergnügen nicht künstlich in die Länge: WWE2K ist zurück. Das Spiel war zuletzt kurz vor der Aufgabe, doch da kam Corona mit dem Klappstuhl und verschaffte der Reihe die nötige Verschnaufpause.

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Es ist kein Game Changer auf dem Videospiel-Markt, so ehrlich muss man sein. Aber es ist wieder da, wo es hingehört, es macht Spaß und es hat einige Verbesserungen im Gepäck.

Wer so doof war wie ich und der Serie auch in den miesesten Stunden Aufmerksamkeit schenkte, der wird gleich zu Beginn merken, dass ordentlich an der Steuerung gefeilt wurde.

Sie wirkt deutlich intuitiver und arcadiger - und erleichtert dadurch einen schnelleren Zugang ins Spielgeschehen.

Zum Warmmachen kann man auch die paar Minuten ins Tutorial investieren (was Trophäen-Jäger ohnehin tun müssen, wenn sie Platin anstreben.)

Wer jetzt darauf hofft, dass er damit auch mehr Zeit zum Blocken und Kontern hat: Nein, auch dieses sehr knappe Zeitfenster bleibt gnadenlos kurz.

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So muss man auch bei einem Royal Rumble einen echten Flitze-Finger haben, um den Gegner über das oberste Seil zu werfen - man hat jedoch eine faire Chance. Wird man allerdings selbst hochgehoben, verzeiht das Game keinen Fehler.

Bei ersten BR-Durchgang war mein Weg zum Ring länger, als meine Teilnahme am Match selbst. Rein, zweimal auf die Melone bekommen, raus.

Eventuell habe ich meinen Fernseher so laut angebrüllt, dass das Nachbarskind sein Zimmer freiwillig aufgeräumt hat.

Ebenfalls fragwürdig: Sind acht Wrestler im Ring, stoppt erstmal die Zeit, ehe der Timer für den nächsten Teilnehmer startet. Obergrenzen in der WWE? Ist Horst Seehofer neuerdings Commissioner?

Grafisch hat sich das Spiel deutlich verbessert, auch wenn es in dieser Hinsicht ganz klar noch nicht ganz im Jahre 2022 angekommen ist.

Ähnlich geht es der KI der Spieler. Und auch die Kommentatoren haben einen eher überschaubaren Wortschatz - was stellenweise an alte EA-Sports-Titel erinnert.

Für das Spiel spricht vor allem, dass man neben knapp 200 Wrestlern auch ganz passable eigene Charaktere gebaut werden können.

Auch der Einmarsch lässt sich super individualisieren. Die Video-Wände im AJ-Styles-Look, als eigene Figur einen 200-Kilo-Muskelberg im Sport-Schlüpper, der den Sasha-Banks-Hohlkreuz-Hinternwackler zur Einlaufmusik von Hulk Hogan hinlegt. Allein für diesen Anblick ist das Spiel jeden Cent wert.

Fazit: WWE 2K22 ist nicht perfekt. Es hat einige Macken und hier und da muss man - angesichts der heutigen Standards - doch etwas schmunzeln. Doch das Spiel hat etwas, was die Hauptreihe seit langem nicht mehr hatte: Sie macht Spaß.

Es macht Spaß, eigene Figuren zu basteln, die neue Spielmechanik zu erlernen, die Kämpfe bei einer derartigen Atmosphäre zu spielen und am Ende irgendwie zu gewinnen.

WWE 2K22 hat sich aus dem Sleeper Hold befreit und macht sich auf den Weg, die Ringseile zu erklimmen. Für die 70 Euro kann man auf PlayStation 4|5, Xbox Series, Xbox One und PC ein paar Stunden Spaß haben. Dafür bekommt das Videospiel 7/10 Piledriver.