São Paulo (Brasilien) - In Brasilien wurde ein Baby mit zwei Penissen geboren. Es sollte zwei Jahre dauern, bis Ärzte ihn operierten und eines der Glieder entfernten. Die Entscheidung der Mediziner, welcher Penis bleiben darf, überrascht zunächst.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit zwei Penissen geboren wird, ist äußerst gering: In eins zu fünf Millionen Fällen kommt es vor, dass eine sogenannte Diphallie auftritt.

Bei dem kleinen Jungen aus Brasilien waren die Geschlechtsorgane an ihrer Basis miteinander verwachsen gewesen.

Anfänglich hatten die Ärzte in São Paulo laut Mirror geplant, dem mittlerweile Zweijährigen den linken Penis zu überlassen, da dieser größer war. Doch weitere Untersuchungen änderten schließlich ihre Meinung.

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Man fand heraus, dass beim größeren Glied eine in Fachsprache sogenannte Striktur (hochgradige Einengung eines Hohlorgans) vorlag.

"Wir führten eine Meatotomie [operatives Verfahren, Anm. d. Red.] im linken Penis durch, um das Zystoskop [urologisches Endoskop, Anm. d. Red.] einzuführen, und dabei bestätigte sich die blind endende Harnröhre", heißt es im medizinischen Bericht. Im rechten Penis dagegen befand sich eine normal funktionierende Harnröhre.

Zuvor hatte die Mutter des Jungen bereits angemerkt, dass ihr Sohn nur rechtsseitig urinieren könne.

Aufgrund der Untersuchungsergebnisse entschieden sich die brasilianischen Ärzte schließlich dafür, dass der rechte und damit kleinere Penis am Körper des Zweijährigen verbleiben darf.

"Wir haben uns entschieden, diesen [linken, Anm. d. Red.] Penis zu entfernen", so die Ärzte in ihrem Bericht. "Der Penis wurde vollständig abgeschert und geklemmt und das Glied an der Basis herausgenommen."

Da der zusätzliche Penis komplett herausoperiert werden konnte, blieb beim Jungen kein Stumpf oder andere Hinweise auf eine Diphallie zurück.

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"Diphallia ist eine seltene Anomalie", erklären die Ärzte im "Journal of Pediatric Urology". So gebe es auch Fälle, in denen die Patienten nur einen sehr kleinen zusätzlichen Penis hatten.

Andere Betroffene, wie der Junge aus Brasilien, besaßen eine annähernd gleich große Vervielfältigung ihres Gliedes.