Er schrieb ihr zuvor Drohbriefe: 15-jähriger tötet Pädagogin in Schule mit einem Messer

Nogent (Frankreich) - Um die Kinder und Jugendlichen an den Schulen zu schützen, finden in Frankreich immer wieder Taschenkontrollen statt. Doch genau während so einer Kontrolle zückte ein 15-Jähriger plötzlich ein Messer und stach mehrfach auf die Erzieherin (†31) ein. Wenig später starb sie an ihren Verletzungen.

Binnen weniger Minuten erreichten die Beamten der Gendarmerie die schockierende Szene. Doch leider konnten auch sie das Leben der 31-Jährigen nicht retten.
Binnen weniger Minuten erreichten die Beamten der Gendarmerie die schockierende Szene. Doch leider konnten auch sie das Leben der 31-Jährigen nicht retten.  © Jean-Christophe Verhaegen/AFP/dpa

Laut einem Bericht des französischen Newsportals "20Minutes" ereignete sich die schreckliche Tat am vergangenen Dienstagmorgen gegen 8.15 Uhr im Nordosten des Landes in der Sekundarschule Françoise-Dolto in der französischen Kleinstadt Nogent.

Seitdem sich im März dieses Jahres auf einem Gymnasium eine Schlägerei zugetragen hat, bei der ein 17-Jähriger sein Leben verlor, finden in den Schulen Frankreichs immer wieder stichprobenartig Taschenkontrollen statt, um die Schüler davon abzuhalten, gefährliche Gegenstände oder Waffen mit in die Unterrichtsräume zu nehmen.

Genau in so eine Kontrolle geriet auch der 15-Jährige an diesem schicksalshaften Dienstag. Kurz vor dem Beginn des Unterrichts stach er mehrfach auf die pädagogische Assistentin ein, die später ihren Verletzungen erlag.

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Der Junge konnte nach dem Vorfall sofort von anderen Anwesenden überwältigt und gefesselt werden. Kurze Zeit später nahm ihn die Polizei in Gewahrsam. Für die 31-Jährige kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Die französische Bildungsministerin reiste an den Ort des Geschehens

Mehr als 150 Messer innerhalb eines Monats an Schulen festgestellt

Taschenkontrollen wie diese finden an den französischen Schulen seit dem 26. März dieses Jahres statt. Laut Angaben des Innenministeriums konnten in dem achtwöchigen Zeitraum vom 26. März bis 26. Mai ganze 6000 Kontrollen dieser Art durchgeführt werden.

Dabei wurden insgesamt 186 Messer gefunden und 32 Schüler verhaftet.

Schüler schrieb zuvor Drohbriefe an sein späteres Opfer

Zwar war der Schüler innerhalb der Schule beliebt, doch hegte er einen Groll gegenüber einer ganz bestimmten Person. Was mit einem Drohbrief anfing, endete in einem tragischen Mordanschlag. (Symbolfoto)
Zwar war der Schüler innerhalb der Schule beliebt, doch hegte er einen Groll gegenüber einer ganz bestimmten Person. Was mit einem Drohbrief anfing, endete in einem tragischen Mordanschlag. (Symbolfoto)  © Sven Hoppe/dpa

Bisher ist nichts Genaueres zu dem Motiv der Tat bekannt. In Vernehmungen mit der Polizei schweigt der 15-Jährige, diese habe jedoch bereits erfahren, dass der Junge zuvor zweimal wegen der Störung des Unterrichts von der Schule suspendiert wurde.

Die Bildungsministerin Élisabeth Borne (64) erklärte den Medien vor Ort, dass der Schüler innerhalb der Einrichtung sehr beliebt und sogar Teil des Anti-Mobbing-Teams war.

In einigen Vernehmungen erzählten jedoch ein paar Schüler, dass der 15-jährige Messerstecher offenbar die Pädagogin nicht mochte. Einige berichteten sogar über Drohbriefe, welche der Junge zuvor an die nun tote Frau geschrieben haben soll. So soll er angeblich auch absichtlich auf die Frau zugegangen sein, um sie während der Taschenkontrolle kaltblütig zu ermorden.

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Unmittelbar nach dem Vorfall kündigte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron (47) an, dass ab sofort kein Kind oder Jugendlicher mehr ein Messer kaufen kann.

Außerdem möchte er schnellstmöglich soziale Medien für Kinder unter 15 Jahren verbieten lassen.

Titelfoto: Jean-Christophe Verhaegen/AFP/dpa

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