"Bitte töte mich nicht": Überlebende der Messerattacke schildern dramatische Szenen im Zug
Huntingdon (Großbritannien) - Nach dem verheerenden Messerangriff im einem Zug in der englischen Stadt Huntingdon meldet sich ein Paar zu Wort, das die Attacke hautnah miterlebt hat.
Wie die britische Tageszeitung Mirror berichtete, war die 48-jährige Dayna Arnold gemeinsam mit ihrem Partner Andy Gray (37) in einem Zug nach London unterwegs, als ein 32-Jähriger im selben Waggon einen Amoklauf begann.
Das Grauen dauerte acht Minuten. Viele Fahrgäste gerieten in Panik und rannten um ihr Leben. Dabei wurde Dayna von Andy getrennt, stürzte zu Boden und geriet in unmittelbare Nähe des Angreifers.
Laut der 48-Jährigen stand der Mann mit einem 15 Zentimeter langen Küchenmesser direkt über ihr.
Sie schilderte: "Ich rannte, und als ich mich umdrehte, sah ich den Mann mit dem Messer hinter mir herlaufen. Ich fiel hin und flehte nur: 'Bitte töte mich nicht.' Irgendetwas verzog sich in seinem Gesicht, aber er rannte einfach weiter. Er sagte: 'Der Teufel wird nicht gewinnen.'"
Wenig später wurden zwei Männer von der Polizei gefasst und festgenommen. Einer von ihnen wurde bereits wieder freigelassen, während gegen den 32-Jährigen weiterhin ermittelt wird.
Bei der Messerattacke wurden elf Personen verletzt
Bei dem Angriff wurden elf Personen niedergestochen. Eine von ihnen, ein Mitarbeiter der Bahn, schwebt noch in Lebensgefahr. Fünf konnten inzwischen das Krankenhaus verlassen.
Andy Gray berichtete von einem jungen Mann, der stark blutete:
"Er hatte Schnittwunden am Arm und eine tiefe Stichwunde unter dem Arm. [...] Er sagte: 'Ich bin erstochen worden, bitte helfen Sie mir!' Es sah so aus, als wäre eine Arterie getroffen worden."
Der 37-Jährige reagierte geistesgegenwärtig, nahm seinen Gürtel ab, legte ihn um den Arm, um die Blutung zu stoppen und rettete ihm damit womöglich das Leben.
Das Paar konnte schließlich vom Bahnhof fliehen und bekam ein kostenloses Zimmer in einem nahegelegenen Pub.
"Wir haben heute wirklich großes Glück gehabt. Wären wir am anderen Ende des Waggons gewesen, wären wir vielleicht nicht mehr hier", so die 48-Jährige.
Titelfoto: Bildmontage: Facebook/Screenshot/Andy Gray, Chris Radburn/PA/dpa

