Kartell-Horror in Mexiko: Aktivisten entdecken "Vernichtungsstätte"

Reynosa (Tamaulipas/Mexiko) - Im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas wurde offenbar eine Hinrichtungsstätte des gefürchteten Golf-Kartells entdeckt. Bis zuletzt sollen die Killer auf der verlassenen Ranch gequält und gemordet haben. Achtung verstörende Bilder!

An diesem Ort machten Freiwillige eine grauenhafte Entdeckung. Die Graffitis deuten auf das Golf-Kartell hin.
An diesem Ort machten Freiwillige eine grauenhafte Entdeckung. Die Graffitis deuten auf das Golf-Kartell hin.  © Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas

Hier wohnt das Grauen.

Am Stadtrand von Reynosa, unweit der Grenze zu den USA, haben Anti-Kartell-Aktivisten eine schreckliche Entdeckung gemacht, berichtet das Portal Infobae. Die Freiwilligen sprechen bereits von einer "Vernichtungsstätte".

Die 28 Fotos, die von der Organisation "Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas" (Deutsch: Liebe für die Verschwundenen von Tamaulipas") am Donnerstag veröffentlicht wurden, lassen das Ausmaß des Horrors erahnen. Rund um ein einstöckiges Gebäude, das mit den Buchstaben CDG (steht für Golf-Kartell) besprüht ist, liegen verkohlte Leichenteile, darunter mindestens zwei Schädel. Auch im Haus selbst wurden verbrannte Körperteile gefunden, berichten die Freiwilligen.

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Auf einem anderen Foto ist der "Verbrennungsplatz" - eine Mülltonne - zu sehen. An manchen Knochen sind Gewebe und Hautreste zu erkennen.

Die Freiwilligen gehen derzeit von sieben Toten aus. Armee und Polizei suchen das Gelände ab. Die Behörden haben indes eine Untersuchung angekündigt.

Man kann den Horror erahnen, der sich auf der Ranch abgespielt haben muss.
Man kann den Horror erahnen, der sich auf der Ranch abgespielt haben muss.  © Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas
Manche Fotos sind zu schrecklich, um sie vollständig zu zeigen.
Manche Fotos sind zu schrecklich, um sie vollständig zu zeigen.  © Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas
Ein abgetrennter Schädel mit Hautresten. Auch bei diesem Bild hat sich TAG24 zum Pixeln entschieden.
Ein abgetrennter Schädel mit Hautresten. Auch bei diesem Bild hat sich TAG24 zum Pixeln entschieden.  © Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas
Diese Stelle diente offenbar als "Verbrennungsplatz".
Diese Stelle diente offenbar als "Verbrennungsplatz".  © Facebook/Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas
Die Aktivisten hoffen, mithilfe der Fotos die Identität der Ermordeten herauszufinden.
Die Aktivisten hoffen, mithilfe der Fotos die Identität der Ermordeten herauszufinden.  © Facebook/Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas

Todesranch von Tamaulipas war offenbar bis vor kurzem "aktiv"

Schwer bewaffnete Polizeikräfte der Eliteeinheit GOPES transportieren mutmaßliche Kartell-Angehörige mit einem Geländewagen. (Archivbild)
Schwer bewaffnete Polizeikräfte der Eliteeinheit GOPES transportieren mutmaßliche Kartell-Angehörige mit einem Geländewagen. (Archivbild)  © AFP

Der Aktivist José Andrés Méndez, der fast jeden Monat im Grenzgebiet zu den USA notdürftig verscharrte Kartell-Opfer findet, geht davon aus, dass die Killer die Todesranch bis zuletzt nutzten. Er wurde durch einen anonymen Hinweis auf das Objekt aufmerksam.

"Wir inspizieren derzeit das gesamte Gebiet. Wir werden eine Umkreissuche durchführen", sagte der Aktivist zur Zeitung "El Universal". José Andrés Méndez befürchtet auf dem Gelände weitere Kartellleichen zu finden. Die Suchaktion wird von Einheiten der mexikanischen Armee unterstützt.

Die Aktivisten teilten zudem Bilder von gefundenen Objekten: Brotbüchsen, Rucksäcke und anderen persönlichen Gegenständen. Sie hoffen so Hinweise auf die Identitäten der mutmaßlichen Kartell-Opfer zu erhalten.

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Entführungen, Mord und Gewalt sind leider traurige Realität in weiten Teilen Mexikos. Seit Jahren weist das lateinamerikanische Land eine der höchsten Tötungsraten weltweit auf. Alleine 2022 kam es nach Informationen der Nachrichtenagentur AP zu 32.223 Morden im 128-Millionen Einwohner zählendem Land.

Im selben Zeitraum gab es in Deutschland 211 Morde zu beklagen.

Titelfoto: Montage: Amor por los Desaparecidos en Tamaulipas, AFP

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