"Sie haben ihn auf die Straße geworfen": Bahn nach Tod von Nachwuchsfußballer (†18) in Kritik

Sevilla (Spanien) - In den spanischen Medien ist der Tod des jungen Nachwuchsfußballers Álvaro Prieto (†18) noch immer das bestimmende Thema. Nun kamen neue Details über die letzten Stunden des jungen Mannes ans Licht, die nicht von allen geglaubt werden.

Über die letzten Stunden und Minuten von Álvaro Prieto (18) herrscht noch immer Unklarheit. Vor allem darüber, was er genau vorhatte.
Über die letzten Stunden und Minuten von Álvaro Prieto (18) herrscht noch immer Unklarheit. Vor allem darüber, was er genau vorhatte.  © Screenshot/Instagram/alvroprieto_

Im Zuge der Ermittlungen zum tragischen Tod des 18-Jährigen gelang es der spanischen Polizei, die Person ausfindig zu machen, die vermutlich zuletzt mit Álvaro gesprochen hatte.

Dabei handelt es sich laut der renommierten spanischen Sportzeitung "Marca" um einen Mitarbeiter der spanischen Eisenbahn RENFE.

Laut diesem kam der Fußballer am 12. Oktober gegen 8 Uhr ins Büro der RENFE im Bahnhof von Sevilla, weil er sein Ticket nicht finden konnte.

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Álvaro habe demnach wohl ein Ticket auf seinem Handy gehabt, welches aber wegen eines leeren Akkus aus war. "Zuerst gab er uns eine E-Mail, und wir fanden ein anderes Ticket von Córdoba nach Málaga, aber das war nicht das Ticket, das er suchte", sagte der Zeuge gegenüber der Polizei.

Eine andere E-Mail führte schließlich im System zum gesuchten Ticket von Sevilla nach Córdoba, aber "wir haben ihn informiert, dass dieser Zug bereits abgefahren ist", so der Bahnmitarbeiter weiter.

Álvaro Prieto wurde von mehreren Tausend Volt getötet

Die spanische Eisenbahn RENFE steht im Fokus der genauen Untersuchung des Unglücks. (Archivbild)
Die spanische Eisenbahn RENFE steht im Fokus der genauen Untersuchung des Unglücks. (Archivbild)  © Jesús Hellín/Europa Press/dpa

Dann soll Álvaro zu einem Ticketschalter gegangen sein, um ein anderes Ticket zu kaufen. Aber Álvaro kaufte kein zweites Ticket.

Wenige Tage später wurde seine Leiche zwischen zwei Waggons gefunden, nachdem der Spieler vom FC Córdoba durch einen mehrere Tausend Volt starken Stromschlag getötet wurde.

Aber nicht alle glauben der Geschichte. Eine Mutter eines Freundes von Álvaro, die den Verstorbenen seit seinem dritten Lebensjahr kannte, ist sich sicher, dass sich die Bahnmitarbeiter nur gegenseitig decken.

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"Sie haben ihn auf die Straße geworfen, und er ist stur", sagte sie laut "Marca" in einer Live-Sendung einer lokalen Radiostation.

"Er wollte um jeden Preis nach Hause kommen", meine die Bekannt weiter. Sie wisse zudem von Zeugen, die gesehen hätten, wie der junge Mann am Bahnhof in die Enge getrieben wurde.

Der Bahnmitarbeiter gab indes an, dass Álvaro großzügig angeboten wurde, sein Handy aufzuladen, was der Spanier aber ablehnte, weil es "nicht funktionieren" würde.

Die Mutter von Álvaros Freund glaubt diese Version der Geschichte nicht und nennt es "Korporatismus". Das staatliche Eisenbahnunternehmen RENFE solle gut dastehen, glaubt sie.

Titelfoto: Bildmontage: Jesús Hellín/EUROPA PRESS/dpa, Screenshot/Instagram/alvroprieto_

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