Tödliches Pilzgericht: Hat Frau die Verwandten ihres Ex-Mannes absichtlich vergiftet?

Leongatha - Eine Australierin soll der Familie ihres Ex-Mannes ein tödliches Pilzgericht serviert haben. Drei Personen starben, eine weitere liegt im Koma. Die Köchin aß offenbar nichts und blieb unverletzt. Nun ermittelt die Mordkommission.

In Australien starben drei Menschen nach dem Verzehr eines Pilzgerichtes. Die Symptome deuten auf eine Vergiftung mit Grünen Knollenblätterpilzen hin. (Symbolbild)
In Australien starben drei Menschen nach dem Verzehr eines Pilzgerichtes. Die Symptome deuten auf eine Vergiftung mit Grünen Knollenblätterpilzen hin. (Symbolbild)  © Holm Helis

War es ein tragisches Versehen oder kaltblütiger Mord? Dieser Fall beschäftigt Australien schon seit Tagen...

Am 29. Juli lud die 48-jährige Hausfrau Erin Patterson ihre ehemaligen Schwiegereltern Gail und Don Patterson (beide 70), sowie Gails Schwester Heather Wilkinson (66) und deren Mann Ian (68) zum Mittagessen ein.

Auch Erins Ex-Mann Simon war eingeladen, sagte aber kurzfristig ab. Zur Feier des Tages tischte Erin den Verwandten ihres Mannes Beef Wellington mit Pilzen auf.

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Tags darauf klagten alle vier Gäste über starke Beschwerden, kamen mit schweren Vergiftungserscheinungen auf die Intensivstation, wo sich ihr Zustand rapide verschlechterte, berichtete die Zeitung "The Age".

Fünf Tage nach dem Mittagessen bei Erin starben Ex-Schwiegermutter Gail Patterson und ihre Schwester Heather, wenige Stunden später auch der 70-jährige Don. Gemeindepfarrer Ian Wilkinson liegt immer noch im Koma, er ist auf eine Lebertransplantation angewiesen.

Warum hat Erin Patterson keine Symptome?

Bei der Polizei geht man indes von einer tödlichen Pilzvergiftung aus - wahrscheinlich ausgelöst durch den Verzehr des besonders giftigen Grünen Knollenblätterpilzes. Die Symptome sprechen dafür: nach Stunden auftretender Brechreiz, Leberversagen dann Koma. Ein genauer Befund wird in den nächsten Tagen erwartet.

Von Reportern vor ihrem Haus angesprochen, beteuerte Erin: "Ich habe nichts getan", dabei versuchte sie ihre Tränen wegzuwischen. "Ich habe sie geliebt", sagte sie. Sie sei "am Boden zerstört". Fragen zu den servierten Speisen wollte sie nicht beantworten.

Doch fest steht, dass Erin Patterson ihren Gästen frische Pilze auftischte und selber nicht krank wurde. Auch ihre beiden Kinder sollen am Tisch gesessen haben, aßen aber etwas anderes als die Erwachsenen.

Nun bahnt sich die nächste Wende in dem Fall an.

Diese vier Personen wurden vergiftet

Pilzvergiftung mit Todesfolge: Neue Details werden bekannt

Erin Petterson servierte ihren Gästen Beef Wellington zum Mittagessen. (Symbolbild)
Erin Petterson servierte ihren Gästen Beef Wellington zum Mittagessen. (Symbolbild)  © 123RF/nikolaydonetsk

Wie Daily Mail berichtet, wurde auch Erins Ex-Mann Simon kurz nach der Trennung sehr krank. Im Sommer 2022 klagte der bis dahin kerngesunde Mittvierziger über starke Magenschmerzen, fiel ins Koma und blieb 21 Tage lang auf der Intensivstation.

Ein guter Freund Simons deutete derweil an, dass Erin offenbar sehr bemüht war, ihren Mann zurückzugewinnen. "Dies war nicht nur ein Mittagessen", sagte der Freund. "Sondern eine Intervention mit dem Pastor als Vermittler. Deshalb hat das Mittagessen überhaupt stattgefunden."

Finanzielle Motive sollen bei einem möglichen Verbrechen wohl keine Rolle gespielt haben: Die 48-jährige Hausfrau gilt als wohlhabend. Als ihre Eltern 2019 kurz nacheinander verstarben, erbte Erin offenbar ein Vermögen und investierte es gewinnbringend in Immobilien. Auch Ex-Mann Simon wohnte zuletzt in einer ihrer Wohnungen.

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Bei der Polizei will man sich indes noch nicht festlegen, ob der tragische Pilz-Tod ein Verbrechen oder ein Versehen war. Man ermittle in alle Richtungen, betonten die Ermittler. Inzwischen wurde Erins Haus in Leongatha (150 Kilometer östlich von Melbourne) durchsucht, mehrere Küchenutensilien wurden sichergestellt.

Erin Patterson hat sich mittlerweile einen Anwalt genommen. Auch für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Titelfoto: Montage: Holm Helis, 123rf/nikolaydonetsk

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