Trumps Hoffnung zerstört: Friedensnobelpreis geht an Venezolanerin

Von Steffen Trumpf

Oslo (Norwegen) - Der Friedensnobelpreis geht nicht an US-Präsident Donald Trump (79), sondern an die Politikerin María Corina Machado (58) aus Venezuela.

Der Friedensnobelpreis geht an die Politikerin Maria Corina Machado (58). (Archivfoto)
Der Friedensnobelpreis geht an die Politikerin Maria Corina Machado (58). (Archivfoto)  © Ariana Cubillos/AP/dpa

Sie wird damit "für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie" ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo verkündete. Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro (62).

Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Erde. Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Preis zusprechen.

Unter anderem vor der UN-Vollversammlung in New York führte er im September an, innerhalb von nur sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben. "Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte", meinte er.

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Noch dazu konnte Trump in dieser Woche einen ersten Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas verkünden. Das dürfte ihn in seinen Ambitionen weiter bestärkt haben.

Was gegen Trump in Sachen Friedensnobelpreis sprach

US-Präsident Trump (79) hoffte auf die Trophäe. (Archivfoto)
US-Präsident Trump (79) hoffte auf die Trophäe. (Archivfoto)  © Evan Vucci/AP/dpa

Friedensforscher glaubten vorab nicht an eine Preisvergabe an Trump - auch weil ihrer Ansicht nach keiner der sieben von ihm genannten Konflikte wirklich nachhaltig gelöst worden ist. Auch bei Trumps Plan für Gaza ist trotz des Durchbruchs unklar, ob er dauerhaften Frieden bringen wird.

Watne Frydnes hatte in der Zeitung "Verdens Gang" durchblicken lassen, dass die Entscheidung zum diesjährigen Preisträger bereits am Montag gefallen sei - mehrere Tage vor Bekanntwerden des Gaza-Deals.

Kritiker halten Trump vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit auf Basis multilateraler Verträge, Abkommen und Werte zu untergraben. Gegen Trump sprach außerdem die Nominierungsfrist: Die lief Ende Januar ab - zu dem Zeitpunkt war Trump erst elf Tage offiziell im Amt. Dass er rechtzeitig für den diesjährigen Preis nominiert worden ist, ist alles andere als sicher.

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Im vergangenen Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki wurde für ihre auf Zeitzeugenaussagen beruhenden Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt geehrt.

Erstmeldung vom 10. Oktober 2025, 11.16 Uhr; letzte Aktualisierung 11.29 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage: Ariana Cubillos/AP/dpa//Evan Vucci/AP/dpa

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