Orem (Utah/USA) - Der Schütze, der den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk (†31) während einer Veranstaltung an der Utah Valley University getötet hat, konnte am Freitag, 33 Stunden nach der Tat, festgenommen werden.
US-Präsident Donald Trump (79) erklärte am Vormittag (Ortszeit) gegenüber dem Sender Fox News bereits, dass der Schütze im Mordfall "mit hoher Sicherheit" gefasst wurde. Wenige Stunden später bestätigte das auch Spencer Cox (50), der Gouverneur von Utah: "Wir haben ihn."
Bei dem Festgenommenen handelt es sich um den 22-jährigen Tyler Robinson.
Er ist CBS zufolge der älteste von drei Brüdern. Sein Vater besitzt ein Unternehmen, das Küchenarbeitsplatten und -schränke installiert, seine Mutter ist Sozialarbeiterin. Die gesamte Familie soll dem mormonischem Glauben angehören.
"Sie sind sehr fürsorgliche Eltern, die ihre Söhne liebten und sich in der Gemeinde engagierten", so ein Nachbar gegenüber CBS.
Robinson soll die brutale Tat seinem Vater gestanden haben, der daraufhin einen Freund der Familie – einen Geistlichen – einweihte. Dieser habe die Polizei informiert. Robinsons Vater soll zuvor noch vergeblich auf seinen Sohn eingeredet haben, sich selbst zu stellen.
Unter anderem drohen Robinson nun Anklagen wegen Mordes und Strafvereitelung. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Utah plant, am Dienstag, dem 16. September, offiziell Anklage zu erheben.
Erste Hinweise auf ein Motiv des Täters
Mittlerweile gebe es erste Hinweise auf ein Motiv: Cox erklärte, dass auf unbenutzten Patronenhülsen, die in Tatortnähe entdeckt wurden, antifaschistische Parolen gestanden haben – unter anderem "Hey Faschist, fang ihn".
Bereits in den vergangenen Jahren sei der 22-Jährige immer politischer geworden. Kirk und dessen Ansichten habe er "nicht gemocht".
Über die App Discord soll Robinson kurz nach dem tödlichen Schuss mit seinem Mitbewohner Details des Verbrechens besprochen haben. Dabei ging es unter anderem darum, wo er das Gewehr versteckt habe.
Auch soll Robinson in dem Chatverlauf geschrieben haben, dass sich er sich vor und nach dem Attentat jeweils umgezogen habe.
Robinson ist derzeit im Gefängnis von Washington County untergebracht. Es ist nicht klar, ob er mit den Ermittlern kooperiert. USA Today zufolge sei er nicht vorbestraft.
Donald Trump fordert die Todesstrafe
Wie die Utah State University (hierbei handelt es sich nicht um die Universität, an der Kirk erschossen wurde) in einem Statement bekannt gab, habe Robinson 2021 ein Semester lang "kurzzeitig" Vorlesungen besucht und im Hauptfach Ingenieurwissenschaften studiert.
Trump hat eine klare Vorstellung davon, was nun mit Robinson passieren soll: "Ich hoffe, dass er für schuldig befunden wird und die Todesstrafe erhält."
Das FBI hatte zuvor Bild- und Videoaufnahmen des Mannes veröffentlicht und eine Belohnung von bis zu 100.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 85.000 Euro) für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ausgesetzt.
Ehefrau und Kinder bei tödlichem Schuss im Publikum
Kirk war am Mittwoch, um 12.10 Uhr (Ortszeit), während er im Rahmen seiner "The American Comeback"-Tour Fragen aus dem Publikum beantwortete, von einer Kugel am Hals getroffen worden.
Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass aus einer Entfernung von rund 180 Metern geschossen wurde. Möglicherweise von einem Dach aus.
Zwar brachte man den Aktivisten nach dem fatalen Schuss schnellstmöglich in ein Krankenhaus. Dort erlag er jedoch seiner schweren Verletzung.
Der Veranstaltung sollen Medienberichten zufolge etwa 3000 Menschen beigewohnt haben - darunter auch seine Ehefrau Erika (36) und die beiden gemeinsamen Kinder (1 und 3).
Der Sarg mit seinem Leichnam wurde von Utah bereits nach Arizona überführt - in Begleitung von Vize-Präsident JD Vance (41) und seiner Frau.
Kirk hatte im Alter von 18 Jahren die rechtspopulistische Non-Profit-Organisation "Turning Point USA" gegründet. Er galt als Trump-Verbündeter. Auf seinen Social-Media-Kanälen folgten ihm Millionen Menschen.
Erstmeldung von 14.17 Uhr, zuletzt aktualisiert um 22.09 Uhr.