Nach heftiger Kritik: So erklärt US-Justizministerium gelöschte Epstein-Bilder
Von Khang Mischke
Washington - Tausende Fotos und Dokumente hat das US-Justizministerium auf seiner Webseite veröffentlicht, um Licht in die Affäre um den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu bringen - doch keine 24 Stunden danach fehlten bereits die ersten davon wieder.
Kommentarlos hatte das Ministerium gut ein Dutzend Dateien wieder von der Seite genommen. Erst am Sonntag lieferte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche (51) eine Erklärung.
Es gehe um den Schutz von Opfern. Seine ebenfalls in der Kritik stehende Chefin Pam Bondi (60) äußerte sich nicht.
Kritisiert wird das Ministerium auch für die unvollständige Veröffentlichung des Materials und die Schwärzung vieler Dokumente. Kongressmitglieder wollen eine vollständige Veröffentlichung erwirken.
Am Freitagnachmittag hatte das Justizministerium nach massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten. Darin zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt.
Keine 24 Stunden danach warfen die Demokraten im US-Kongress dem Ministerium die Löschung einer Datei vor. So sei ein Foto anscheinend entfernt worden, hieß es in einem Beitrag auf X.
Epstein-Dateien: Bild von Donald Trump plötzlich weg
Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen.
Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump (79) mit seiner Frau Melania (55) in Begleitung von Epstein und dessen langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell (63). Ex-US-Präsident Bill Clinton (79) ist auf einem anderen Bild zu sehen.
Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag.
Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.
Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal. Trump selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets bestritten. In den nun veröffentlichten Dokumenten kommt Trump zwar vereinzelt vor, nach ersten Auswertungen scheint es jedoch kaum neue Informationen über das Verhältnis zwischen ihm und Epstein zu geben.
Der US-Präsident äußerte sich zunächst nicht.
Titelfoto: Bildmontage: Jon Elswick/AP/dpa, Manuel Ceneta/AP/dpa

