Kurz nach Veröffentlichung der Epstein-Akten: Dateien plötzlich verschwunden

Von Khang Mischke

Washington - Nach dem Beginn der Veröffentlichung Tausender Epstein-Akten haben die Demokraten im US-Kongress dem für die Freigabe verantwortlichen Justizministerium die Löschung einer Datei vorgeworfen.

Kurz vor dem Wochenende begann das US-Justizministerium mit der Freigabe von Epstein-Akten.
Kurz vor dem Wochenende begann das US-Justizministerium mit der Freigabe von Epstein-Akten.  © Uncredited/U.S. Department of Justice/AP/dpa

Keine 24 Stunden, nachdem die Dateien auf der Webseite des Ministeriums heruntergeladen werden konnten, sei ein Foto anscheinend aus einem Datensatz entfernt worden, hieß es in dem auf X veröffentlichten Vorwurf.

Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump (79) mit seiner Frau Melania (55) in Begleitung des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (†66) und dessen langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell (63).

Ex-US-Präsident Bill Clinton (79) ist auf einem anderen Bild zu sehen. Das US-Justizministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf der mutmaßlichen Löschung.

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Am späten Freitagnachmittag hatte das Ministerium nach massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten.

Darin zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt - das Ministerium erntete dafür bereits Kritik.

Stichprobe: Mindestens 16 Dateien fehlen

Neben Fotos wurden auch Dokumente veröffentlicht, die teilweise komplett geschwärzt wurden.
Neben Fotos wurden auch Dokumente veröffentlicht, die teilweise komplett geschwärzt wurden.  © Jon Elswick/AP/dpa

Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag.

Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.

Eine Sprecherin des Weißen Hauses hatte nach Beginn der Veröffentlichung Tausender Dateien am Freitagabend noch beteuert, dass die derzeitige US-Regierung die "transparenteste" in der Geschichte des Landes sei. In den nächsten Wochen sollen Vize-Justizminister Todd Blanche (51) zufolge weitere Hunderttausende Dokumente veröffentlicht werden.

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Die Seiten müssten vor einer Veröffentlichung zum Schutz der Identität der Opfer bearbeitet werden, begründete er die Verzögerung der Publikation. Fotos und andere Materialien würden auch weiterhin "mit großer Sorgfalt und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen" geprüft und bearbeitet, teilte das Justizministerium am Sonntag auf X mit.

Vize-Justizminister: Akten nicht zugunsten Trumps geändert

Blanche beteuerte im Gespräch mit dem US-Sender ABC News, dass sein Haus keine Dateien verändert habe, um Präsident Trump zu schützen. Nichts werde deswegen zurückgehalten. Er verneinte die Frage, ob es eine Anweisung gegeben habe, Material zum Epstein-Skandal zu bearbeiten, das einen Zusammenhang zum Präsidenten habe.

Weiter sagte er: "Präsident Trump hat von Anfang an klargestellt, dass er erwartet, dass alle Akten, die freigegeben werden können, auch freigegeben werden – und genau das tun wir."

Titelfoto: Bildmontage/Uncredited/U.S. Department of Justice/AP/dpa, Jon Elswick/AP/dpa

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