Nasa plant Atomreaktor auf dem Mond: Das steckt dahinter

Von Benno Schwinghammer

Washington/Moskau – Die US-Raumfahrtbehörde Nasa plant einem Medienbericht zufolge den Bau eines Atomreaktors auf der Mondoberfläche.

Nasa-Chef Sean Duffy (53) hat Großes vor.
Nasa-Chef Sean Duffy (53) hat Großes vor.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

"Wir werden jetzt über die Forschung hinausgehen und haben die Anweisung gegeben, loszulegen", sagte Nasa-Chef Sean Duffy (53) nachdem er bei einer Veranstaltung, bei der es eigentlich um Drohnen ging, auf einen entsprechenden Bericht der US-Nachrichtenseite Politico angesprochen worden war - und schien den Bericht damit zu bestätigen.

"Lasst uns anfangen, unsere Technologie anzuwenden, um uns darauf hinzubewegen, dies zur Realität zu machen."

Laut internen Dokumenten, die der US-Nachrichtenseite Politico vorliegen, soll die Raumfahrtbehörde innerhalb von 60 Tagen konkrete Vorschläge aus der Industrie für einen 100-Kilowatt-Reaktor einholen, der bis 2030 in Betrieb gehen soll.

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Die Pläne soll Nasa-Chef Sean Duffy demnach in den kommenden Tagen bekannt geben. Bei seinen ersten öffentlichen Äußerungen dazu blieb er allerdings vage, nannte keine Details und sprach zudem auch über den Einsatz von Solarenergie.

US-Präsident Donald Trump (79) hatte Verkehrsminister Duffy erst vor wenigen Wochen zumindest vorübergehend zusätzlich zum Nasa-Chef ernannt, nachdem die Ernennung von Weltraum-Tourist Jared Isaacman sich im Streit mit Tech-Milliardär Elon Musk (54) zerschlagen hatte.

Nasa steht im Mond-Wettbewerb mit China und Russland

US-Präsident Donald Trump (79) hat Verkehrsminister Duffy kürzlich zum Nasa-Chef ernannt.
US-Präsident Donald Trump (79) hat Verkehrsminister Duffy kürzlich zum Nasa-Chef ernannt.  © Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Hintergrund der Pläne für den Atomreaktor auf dem Mond ist der wachsende Wettbewerb mit China. Die zweitgrößte Volkswirtschaft plant um dieselbe Zeit ihre erste bemannte Mondmission.

In dem Nasa-Papier wird gewarnt, dass die erste Nation mit einem funktionsfähigen Reaktor auf dem Mond eine "Ausschlusszone" ausrufen könnte – mit erheblichen Nachteilen für die USA.

Tatsächlich ist die Idee eines Atomreaktors auf dem Mond keine neue: Russland hatte die Idee schon vor vielen Jahren ins Spiel gebracht. Die Russen wollen nach Angaben der Moskauer Raumfahrtbehörde Roskosmos gemeinsam mit China auf dem Mond zunächst eine Anlage für Nuklear-Energie aufstellen.

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Die Vorbereitungen dafür sind demnach bereits im Gange, getestet werden soll die Anlage zuerst auf der Erde und 2036 dann auf den Mond gebracht werden. Erst danach soll dort der Bau eines Atomkraftwerks beginnen – am Mondkrater Peary. Zur Energiegewinnung sollen zunächst auch Solaranlagen genutzt werden.

"Ziel ist es, das erste Atomkraftwerk auf dem Mond zu bauen – als Fundament für künftige Mondbasen", sagte Roskosmos-Chef Dmitri Bakanow im Juni. Sein Amtsvorgänger Juri Borissow hatte im vorigen Jahr noch einen Zeitrahmen von 2033 bis 2035 genannt.

Titelfoto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

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