Politikerin und Mann erschossen: Polizei schnappt mutmaßlichen Todesschützen

Washington, D.C. (USA) - Nach den tödlichen Schüssen auf eine Politikerin und ihren Ehemann im US-Bundesstaat Minnesota hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst.

An einer Gedenkstätte für die Abgeordnete Melissa Hortman (†55) und ihren Ehemann Mark wurden Blumen niedergelegt.
An einer Gedenkstätte für die Abgeordnete Melissa Hortman (†55) und ihren Ehemann Mark wurden Blumen niedergelegt.  © George Walker IV/AP/dpa

Das bestätigte Gouverneur Tim Walz (61) bei einer Pressekonferenz am späten Sonntagabend (Ortszeit). Der Verdächtige war seit Samstag auf der Flucht gewesen. Er sei ohne Einsatz von Gewalt festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Bei der Suche nach dem Flüchtigen habe es sich um die "größte Fahndung in der Geschichte des Bundesstaates" gehandelt.

Der Verdächtige sei am Sonntagabend (Ortszeit) in Sibley County im Süden von Minnesota nahe seinem Wohnort in Gewahrsam genommen worden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf Polizeibeamte. Demnach hatten Einsatzkräfte den Verdächtigen in ein Waldstück verfolgt. Kurz darauf habe er sich ergeben. In sozialen Medien kursiert ein Foto, das den Moment der Festnahme zeigen soll.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 57 Jahre alten Mann, der laut Recherchen von US-Medien in der Sicherheitsbranche tätig ist.

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Vor der Festnahme des Verdächtigen war in der Nähe ein Auto gefunden worden, das ihm gehören soll. Der Mann hatte nach der Tat am Samstag die Flucht ergriffen, woraufhin eine großangelegte Fahndung eingeleitet wurde.

Vance Luther B. (57) soll als Polizist verkleidet eine Politikerin und ihren Ehemann erschossen haben.
Vance Luther B. (57) soll als Polizist verkleidet eine Politikerin und ihren Ehemann erschossen haben.  © Facebook/Minnesota Department of Public Safety
Die Polizei sperrte das Haus von Melissa Hortman ab.
Die Polizei sperrte das Haus von Melissa Hortman ab.  © George Walker IV/AP/dpa

Ein weiterer Politiker und seine Frau werden schwer verletzt

In diesem Haus leben John Hoffman (60), Senator des Bundesstaates Minnesota, und seine Frau, die ebenfalls niedergeschossen wurden.
In diesem Haus leben John Hoffman (60), Senator des Bundesstaates Minnesota, und seine Frau, die ebenfalls niedergeschossen wurden.  © Bruce Kluckhohn/FR170893 AP/dpa

Am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) waren die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman (†55), die dem Parlament von Minnesota angehörte, und ihr Ehemann Mark im Wohnhaus des Paares in der Stadt Brooklyn Park erschossen worden.

Bei einem weiteren Angriff im nahegelegenen Champlin wurden ein demokratischer Senator aus dem Parlament des Bundesstaates, John Hoffman (60), und dessen Ehefrau Yvette niedergeschossen und schwer verletzt. Der Senator sei inzwischen auf dem Weg der Genesung, sagte Walz weiter.

Die Behörden gehen von einem politischen Motiv hinter den Taten aus.

Behörden gehen über ein Feld in der Nähe eines Fahrzeugs, das in Zusammenhang zu dem Verdächtigen nach tödlichen Schüssen auf eine Politikerin und ihren Ehemann stehen soll.
Behörden gehen über ein Feld in der Nähe eines Fahrzeugs, das in Zusammenhang zu dem Verdächtigen nach tödlichen Schüssen auf eine Politikerin und ihren Ehemann stehen soll.  © George Walker IV/AP/dpa

Waren weitere Politikerinnen und Politiker gefährdet?

Die getötete Politikerin spielte laut "New York Times" 2023 eine zentrale Rolle bei der Verabschiedung von Gesetzen, die das Recht auf Abtreibung ausweiteten, Marihuana für den Freizeitgebrauch legalisierten und Arbeitgeber verpflichteten, bezahlten Krankenurlaub anzubieten.

Einsatzkräfte fanden im Fahrzeug des Verdächtigen neben einer größeren Menge Munition auch eine Liste mit Namen mehrerer Amtsträgerinnen und Amtsträger. Laut dem US-Sender CNN standen auf der Liste unter anderem Politiker aus Minnesota und anderen Bundesstaaten sowie Befürworter des Rechts auf Abtreibung.

Die Behörden hatten deshalb befürchtet, dass noch weitere Menschen in Gefahr sein könnten.

Titelfoto: Fotomontage: George Walker IV/AP/dpa//Facebook/Minnesota Department of Public Safety

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