"Schwules" US-Kriegsschiff auf Anordnung von Trump umbenannt
Washington - Ein nach einem homosexuellen Aktivisten benanntes US-Kriegsschiff wurde offiziell umbenannt.
Alles in Kürze
- US-Kriegsschiff umbenannt auf Anordnung von Trump
- Schiff trug ursprünglich Namen des schwulen Aktivisten Harvey Milk
- Neuer Name: USNS Oscar V. Peterson nach gefallenem Offizier
- Umbenennung soll Krieger-Ethos wiederherstellen
- Verteidigungsminister Hegseth betont keine politische Motivation

Der Versorgungstanker "USNS Harvey Milk" trägt künftig den Namen "USNS Oscar V. Peterson". Die Umbenennung erfolgt dabei auf Anordnung von US-Präsident Donald Trump (79) und seinem Verteidigungsminister Pete Hegseth (45).
Ziel dieser Maßnahme sei es, das "Krieger-Ethos" des Militärs wiederherzustellen, heißt es in einer Mitteilung der US-Navy. Ein nach dem schwulen Bürgerrechtler Harvey Milk (†1978) benanntes Schiff passte da offenbar nicht ins Bild.
Milk diente zu Zeiten des Koreakriegs als Taucher in der Marine. Bis zu seiner Ermordung 1978 kämpfte er für die Rechte homosexueller Menschen. In die Geschichte ging er als erster offen schwuler Politiker der USA ein. Ex-Präsident Joe Biden (82) taufte besagtes Kriegsschiff im November 2021 auf Milks Namen.
Fortan ehrt das rund 227 Meter lange Versorgungsschiff dagegen den im Zweiten Weltkrieg gefallenen Offizier Oscar Verner Peterson. Er starb im Mai 1942, nachdem japanische Bomben sein damaliges Schiff schwer getroffen hatten.
US-Verteidigungsminister Hegseth: "Menschen wollen stolz auf ihr Schiff sein"

Unter Einsatz seines Lebens nahm Peterson damals Reparaturarbeiten vor und zog sich dabei schwerste Verbrennungen zu, an denen er wenig später auch erlag.
Durch seinen Einsatz konnten nach Navy-Angaben die Leben von 123 Besatzungsmitgliedern gerettet werden. Nach seinem Tod wurde Peterson deshalb mit der "Medal of Honor" geehrt.
Verteidigungsminister Hegseth betonte in einem Video-Statement, dass die Umbenennung des Schiffs keinen politischen Hintergrund gehabt habe: "Wir benennen das Schiff nicht nach irgendetwas Politischem. Es geht hier nicht um politische Aktivisten, wie bei der vorherigen Regierung." Vielmehr sei es darum gegangen, Politik und Schiffs-Taufe klar voneinander zu trennen.
Einen gewissen politischen Unterton konnte sich jedoch auch Hegseth nicht verkneifen. Er begründete den neuen Schiffsnamen mit den Worten: "Die Menschen wollen stolz auf das Schiff sein, in dem sie segeln".
Titelfoto: Maxwell Orlosky/U.S. Navy/dpa