Mädchen wird mit zwei Mündern geboren

Charleston (USA) - Ein kürzlich veröffentlichter Fallbericht von Ärzten aus dem US-Bundesstaat South Carolina zeigte ein Baby, das mit zwei Mündern geboren wurde.

Ein Baby (hier fünf Wochen alt) besaß drei Lippen. Hier ist kein Photoshop im Spiel, Ärzte wurden wirklich mit diesem Fall konfrontiert.
Ein Baby (hier fünf Wochen alt) besaß drei Lippen. Hier ist kein Photoshop im Spiel, Ärzte wurden wirklich mit diesem Fall konfrontiert.  © BMJ Journal/Alexandra O Hamberis

Gerade einmal 35 Fälle seit 1990 sind bekannt, in denen Ärzte ein zusätzliches Organ bei einem Baby aus dem Gesicht operieren mussten. Ein solcher Fall wurde nun im BSJ Journal genauer vorgestellt.

Dort beschrieben die Ärzte um Medizinerin Alexandra O Hamberis von "The Medical University of South Carolina", wie sie bei einem Neugeborenen vorgegangen sind, das einen Mund zu viel hatte.

Demnach wurde die Fehlbildung bereits im dritten Schwangerschaftstrimester festgestellt. Doch die untersuchenden Fachkräfte gingen zu diesem Zeitpunkt "nur" von einem zusätzlichen Kiefer aus, der auf den Ultraschallbildern entdeckt wurde.

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Dass sich auch eine weitere Lippe bilden würde, ahnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Dritte Lippe überraschte Ärzte

Dieses Ultraschallbild nahmen Gynäkologen im dritten Schwangerschaftstrimester auf.
Dieses Ultraschallbild nahmen Gynäkologen im dritten Schwangerschaftstrimester auf.  © BMJ Journal/Alexandra O Hamberis

Als das Kind geboren wurde, staunten die Spezialisten. Im Gesicht war der zweite Mund sogar sehr deutlich zu erkennen.

So hatte das Mädchen nicht nur eine weitere Lippe. Auch eine zusätzliche Zunge, die sich immerzu synchron zur Zunge im "richtigen" Mund bewegte, wurde schnell entdeckt. Weiterhin fanden die Ärzte sechs Backenzähne in dem kleineren zweiten Mund.

Das Baby schien keine Beeinträchtigungen davonzutragen und normal leben zu können. 

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Die Spezialisten entschieden sich dennoch dazu, die zusätzliche Mundhöhle zu entfernen.

Mundhöhle wurde samt Zähnen, Zunge und Lippe wegoperiert

Nach sechs Monaten wurde alles, was auf den zweiten Mund hindeutete, entfernt.
Nach sechs Monaten wurde alles, was auf den zweiten Mund hindeutete, entfernt.  © BMJ Journal/Alexandra O Hamberis

In dem Fallbericht erklärten die Ärzte, dass sie nach sechs Monaten eingriffen. Das Baby sollte ihren Prognosen nach keine Schäden im weiteren Leben davon tragen.

So wurden die sechs Zähne und die Zunge chirurgisch entfernt. Auch die Lippe wurde entfernt und an dieser Stelle die Öffnung zur zusätzlichen Mundhöhle verschlossen.

Kurzzeitig schwoll die neue Wange an, doch dies legte sich rasch wieder, erklärten die Ärzte. 

Jedoch, so berichteten die Spezialisten, trug das Kind einen kleinen Nervendefekt in ihrer Unterlippe davon.

Das Mädchen kann trotzdem ohne Beeinträchtigungen essen und benötigt keine weitere Behandlung.

Titelfoto: BMJ Journal/Alexandra O Hamberis

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