Sprung ins kalte Nass kann lebensbedrohlich sein: DLRG warnt Badelustige

Potsdam - Sommer, Sonne, Badespaß: An den Wochenenden wagen sich die ersten Badelustigen in das kühle Nass. Lebensretter der DLRG warnen jedoch vor Leichtsinn.

Die DLRG warnt, eher in Ufernähe zu bleiben, statt weit draußen auf dem See zu schwimmen. (Symbolbild)
Die DLRG warnt, eher in Ufernähe zu bleiben, statt weit draußen auf dem See zu schwimmen. (Symbolbild)  © Uwe Anspach/dpa

Frühsommerliche Temperaturen locken wieder viele Ausflügler an die zahlreichen Seen in Brandenburg. In der Sonne lädt das Wasser manche schon zum Baden ein.

Doch der vorschnelle Sprung ins kalte Nass könne den Kreislauf überlasten und damit auch lebensbedrohlich werden, warnt Daniel Keip von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Brandenburg. "So richtig Badewetter ist bei den Wassertemperaturen noch nicht."

Badelustige sollten sich nicht überschätzen und sich zunächst an die Temperaturen gewöhnen, sagt Keip auch mit Blick auf Stand-Up-Paddler. Der Kreislauf sei sehr beansprucht, die Muskeln würden bei einem längeren Aufenthalt im Wasser relativ schnell kalt, gibt er zu bedenken.

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Deshalb sollte man eher in Ufernähe bleiben, statt weit draußen auf dem See zu schwimmen, sagte Keip der Deutschen Presse-Agentur. "Die Erwartung ist groß, dass das Wasser so warm ist wie die Luft, das ist natürlich nicht der Fall".

Mehr ehrenamtliche Rettungsschwimmer

Die DLRG bewachen Badestrände und sorgen für die Sicherheit in Freibädern. (Symbolbild)
Die DLRG bewachen Badestrände und sorgen für die Sicherheit in Freibädern. (Symbolbild)  © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Ehrenamtler der DLRG in Brandenburg sind laut Sprecher Keip auf die kommende Badesaison gut vorbereitet. Er verweist auch auf eine positive Entwicklung bei der Mitgliederzahl.

Im vergangenen Jahr konnten über 400 neue Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer hinzugewonnen werden - eine Steigerung von zehn Prozent.

Die DLRG hat in Brandenburg rund 4500 Mitglieder. Sie bewachen Badestrände, sorgen für die Sicherheit in Freibädern, bieten Schwimmkurse für Kinder, aber auch für Erwachsene an und bilden Rettungsschwimmer-Nachwuchs aus.

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Rund 6500 Schwimmbäder - also Hallen- und Freibäder gibt es in Deutschland. Schätzungen zufolge fehlen bundesweit zwischen 2000 und 3500 Schwimmmeister, die sich neben der Badeaufsicht auch um die technische Einrichtung im Bad kümmern.

Die Rettungsschwimmer, die in den Stoßzeiten zusätzlich am Beckenrand stehen, sind noch nicht mitgezählt.

Lebensretter können nur punktuell absichern

Die Ehrenamtler der DLRG können nur eine punktuelle Absicherung leisten. (Symbolbild)
Die Ehrenamtler der DLRG können nur eine punktuelle Absicherung leisten. (Symbolbild)  © Marcel Kusch/dpa

Die Brandenburger DLRG hat diese Tendenz im Blick und die Schwimmkurse sowie die Rettungsschwimmerausbildung verstärkt. Das Ziel sei "jeden im Land zum sicheren Schwimmer zu machen", sagt Keip. So machten im vergangenen Jahr 1389 Kinder das Abzeichen "Seepferdchen", 2022 waren es 963.

Was die Absicherung der Badestrände angehe, könnten die Ehrenamtler der DLRG nur eine punktuelle Absicherung leisten.

Flächendeckend sei das bei der Vielzahl der Gewässer nicht möglich, betont der Sprecher und verweist auf das freiwillige Engagement der Lebensretter: "Baywatch in Brandenburg funktioniert nur ehrenamtlich."

Titelfoto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

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