Ohne Schlafsack, ohne Zelt: Frau verirrt sich im Nebel und muss am Berg übernachten
Schönau am Königssee - Am Samstagvormittag hat ein Großaufgebot an Einsatzkräften nach einer 62-jährigen Mitarbeiterin des Kärlingerhauses am Funtensee gesucht. Die Frau tauchte am Mittag leicht unterkühlt, aber unverletzt wieder auf.
Alles in Kürze
- Frau verirrt sich im Nebel am Berg.
- 62-Jährige übernachtet notgedrungen ohne Schlafsack.
- Großaufgebot an Einsatzkräften sucht nach Vermisster.
- Suchtrupp und Frau laufen vermutlich aneinander vorbei.
- Vermisste meldet sich gegen 11:50 Uhr zurück.

Wie das Bayerische Rote Kreuz im Berchtesgadener Land am Montag mitteilte, war die Frau am Freitag gegen 18 Uhr zu einer Bergtour am Simetsberg aufgebrochen.
Als sie nicht zurückkehrte und telefonisch nicht erreichbar war, schlugen ihre Kollegen – die zuvor selbst nach ihr suchten – gegen 23.30 Uhr Alarm.
Der eingesetzte Polizeihubschrauber musste in der Nacht wegen Nebel und schlechter Sicht gegen 2.50 Uhr abbrechen.
Am Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr begann deshalb eine groß angelegte Bodensuche rund um den Grünsee, den Simetsberg, den Feldkogel und die Saugasse.
"Das Team des Technikbusses mit der Wärmebild-Drohne, die Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergwacht-Region Chiemgau und ein Alpinhundeführer der AEG Ost machten sich ebenfalls einsatzbereit", teilte das BRK mit.
Frau und Suchtrupp im Nebel wohl aneinander vorbeigelaufen

Wegen der dichten Wolken konnte aus der Luft nicht nach der Vermissten gesucht werden.
"Insgesamt waren 25 Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und weiterer Bereitschaften, darunter vier Suchhundeteams, ein Notarzt und das Team des Technikbusses samt Tankanhänger, die BRK-Wasserwacht, drei Polizeibergführer und ein Polizeihundeführer im Einsatz."
Gegen 11.50 Uhr meldete sich die Vermisste zurück. Sie hatte im weglosen Gelände den Weg zur Saugasse gefunden und war dann zum Kärlingerhaus zurückgekehrt.
Wegen des unübersichtlichen Geländes mit Gräben und Abbrüchen hatte sie in der Nacht notgedrungen an einem Berg übernachtet.
Vermutlich waren Suchtrupp und Gesuchte bei schlechter Sicht sogar aneinander vorbeigelaufen, wie es weiter heißt. Auf die Rufe der Einsatzkräfte hatte allerdings niemand geantwortet.
Titelfoto: Montage: Bayerisches Rotes Kreuz + Sven Hoppe/dpa