Entwarnung nach Bomben-Fund in Dresden: Die Weltkriegsbombe ist entschärft!

Aktualisiert: 13. November, 7.13 Uhr

Dresden - Aufregung in Dresden-Friedrichstadt: Nachdem am Freitag eine Weltkriegsbombe gefunden wurde, mussten Tausende Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Inzwischen ist die Gefahr beseitigt!

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Bombe inzwischen entschärft!
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat die Bombe inzwischen entschärft!  © Roland Halkasch

Wie die Polizei mitteilte, hatten Bauarbeiter am Freitag auf einem Grundstück an der Fröbelstraße gegen 14.25 Uhr eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe US-amerikanischer Bauart gefunden.

Die Beamten begannen schnellstmöglich den Bereich abzusperren.

Hinzugezogene Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdiensts entschieden, dass Evakuierungsmaßnahmen noch am Freitagabend nötig seien.

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Am frühen Samstagmorgen folgte dann die Entwarnung: Die Weltkriegsbombe wurde entschärft!

Um Punkt 6.15 Uhr meldeten die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, dass sie die beiden Zünder der Fliegerbombe ausgebaut hatten. Der 250-Kilo-Sprengkörper wird nun in die zentrale Sammelstelle in Zeithain gebracht und dort entsorgt, hieß es in Meldungen der Polizei und der Feuerwehr.

Da nun keine Gefahr mehr besteht, sollen auch alle Evakuierungsmaßnahmen und Straßensperren wieder zurückgefahren werden. "Alle Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren", meldete die Polizei auf Twitter.

"Es ist geschafft": Polizei gibt via Twitter Entwarnung nach dem Bomben-Fund

Anwohner wurden mit Bussen der DVB-Betriebe in Sicherheit gebracht.
Anwohner wurden mit Bussen der DVB-Betriebe in Sicherheit gebracht.  © Roland Halkasch

Betroffene sollten ihre Wohnungen bis 23 Uhr verlassen

Die Polizei veröffentlichte eine Karte, die den Evakuierungsradius aufzeigt.
Die Polizei veröffentlichte eine Karte, die den Evakuierungsradius aufzeigt.  © Polizei Dresden

Einen großen Teil des betroffenen Gebietes machte der Güterbahnhof Friedrichstadt aus, der im Zweiten Weltkrieg besonders stark bombardiert wurde.

Betroffen von der Evakuierung waren alle Menschen, die innerhalb der roten Markierung (siehe Bild) wohnen. Es handelte sich dabei um einen Evakuierungsbereich von circa 800 Metern um den Fundort.

Das hieß: Im Bereich zwischen der Berliner Straße, der Burgkstraße/Lübecker Straße/Ebertplatz und der Freiberger Straße wurden Anwohner aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen.

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Ingesamt waren 7400 Menschen in 565 Adressen betroffen.

Vor Ort waren gegen Mitternacht etwa 190 Polizisten neben Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdiensten und THW im Einsatz. Die Polizeidirektion Dresden wurde von Beamten der Sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Beamten der Bundespolizei unterstützt.

Im Anschluss an die Evakuierung sollte mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe durch Spezialisten begonnen werden.

Auf einem Grundstück an der Fröbelstraße wurde eine Bombe gefunden.
Auf einem Grundstück an der Fröbelstraße wurde eine Bombe gefunden.  © xcitepress
Die Polizei überwacht die Evakuierung von etwa 7400 Anwohnern.
Die Polizei überwacht die Evakuierung von etwa 7400 Anwohnern.  © xcitepress

Corona-Maßnahmen in Notunterkünften beachten

Für Personen, die keine Möglichkeit haben, kurzfristig bei Bekannten unterzukommen, wurde eine offizielle Notunterkunft eingerichtet. Diese befindet sich laut Polizei Dresden in der 56. Oberschule (Aachener Straße 10). Zudem gibt es eine Notunterkunft für Personen, die sich in Quarantäne befinden oder entsprechende Symptome zeigen (35. Oberschule; Clara-Zetkin-Straße 20).

Als weitere Notunterkunft für Personen ohne Corona-Symptomatik oder Quarantäne steht die Energieverbund-Arena zur Verfügung, teilte die Stadt Dresden mit. Die Notunterkünfte waren per Shuttle-Bus erreichbar. Gegen 2 Uhr morgens verwies die Feuerwehr darauf, dass die Notunterkunft in der Energieverbund-Arena überlastet sei und auf die beiden anderen Notunterkünfte ausgewichen werden müsse.

Dabei galt es zu beachten, dass das Betreten und der Aufenthalt derzeit nur mit einer selbst mitgebrachten Mund-Nasen-Bedeckung gestattet sind.

Zudem mussten sowohl die Kontaktdaten als auch der Gesundheitsstatus erfasst werden.

Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt.
Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt.  © Holm Helis
Evakuierungen des Gebiets werden noch diesen Abend nötig sein.
Evakuierungen des Gebiets werden noch diesen Abend nötig sein.  © Holm Helis

Mai 2018: 9000 Dresdner mussten ihre Wohnungen aufgrund einer Bombe in Löbtau verlassen

Beim Thema Evakuierung in Dresden wurden Erinnerungen an den 22. Mai 2018 wach, als eine britische 250-Kilo-Bombe bei Bauarbeiten in Löbtau entdeckt wurde.

Ganze zwei Tage lang mussten etwa 9000 Bürger daraufhin ihre Häuser verlassen und bei Verwandten oder in der Notunterkunft in der Dresdner Messe unterkommen.

Erst am 24. gab es dann die lang ersehnte Entwarnung: Die Bombe war endlich entschärft.

Titelfoto: Roland Halkasch

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