Coronavirus in Baden-Württemberg: Keine zweite Leichenschau für Tote

Baden- Württemberg - Die Zahl der Coronavirus-Infizierten und Todesfälle stieg in Baden-Württemberg zuletzt nicht mehr ganz so rasant. 

Das Coronavirus breitet sich auch in Baden-Württemberg aus. (Symbolbild)
Das Coronavirus breitet sich auch in Baden-Württemberg aus. (Symbolbild)  © CDC/Zuma Press/dpa

Aktuell gibt es 21.490 bestätigte Infektionen im Südwesten und 514 Menschen sind bisher in Folge des Virus gestorben (Stand 8. April).

Alle News der letzten Zeit haben wir hier für Euch zusammengefasst. 

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise findet Ihr >>> HIER <<< in unserem Live-Ticker!

Update, 8. April, 19.40 Uhr: Keine zweite Leichenschau für Corona-Tote

Aus Infektionsschutzgründen setzt das Land Baden-Württemberg die Pflicht, vor einer Feuerbestattung Leichen erneut zu beschauen, für Corona-Tote aus. Die zweite Leichenschau werde für mit dem Corona-Virus infizierte Verstorbene für drei Monate ausgesetzt, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne). "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, sie erfolgte nach einem schwierigen Abwägungsprozess."

Wie die "Südwest Presse" (Donnerstag) weiter berichtet, lehnte Lucha Forderungen nach einer Aussetzung noch Ende vergangener Woche ab. Die Bestatter und die CDU-Abgeordnete Nicole Razavi hätten dagegen argumentiert, dass die zweite Leichenschau für Bestatter, Mitarbeiter der Krematorien und Amtsärzte ein hohes Infektionsrisiko bedeute. 

Wenn der bereits in einem Leichensack befindliche Leichnam wieder ausgepackt und untersucht werden müsse, gefährde das die Gesundheit der Mitarbeiter. "Auch für unseren Berufsstand geht es um Menschenleben", hieß es in einem Schreiben der Landesinnung des Bestattungsgewerbes an Lucha.

Update, 8. April, 19.36 Uhr: Gesundheitsministerium gibt Fallzahlen bekannt

In Baden-Württemberg sind 21.490 Menschen mit dem Coronavirus nachgewiesen infiziert. Davon sind 12.267 Menschen wieder genesen. Insgesamt sind 514 Todesfälle zu beklagen. 

Update, 8. April, 18.48 Uhr: Polizei löst Training in Fitness-Center auf

Eine Streife entdeckte am Dienstag, dass Betrieb in einem Fitness-Center in Wiesloch herrschte, teilt die Polizei mit. Rund zehn Personen trainierten im Studio. Ein Angestellter behauptete demnach es würden Renovierungsarbeiten durchgeführt und anschließend müsse man die Funktionsfähigkeit testen. Der Betreiber muss mit einer Anzeige rechnen. 

Update, 8. April, 17.50 Uhr: 169.000 Anträge auf Soforthilfe ausbezahlt

Das Land Baden-Württemberg hat 169.000 Anträge auf Soforthilfe geprüft. 146.870 Anträge wurden inzwischen von der L-Bank in Höhe von 1,42 Milliarden Euro ausbezahlt. 

Update, 8. April, 17.00 Uhr: Fieber messen beim VfB

Als Vorsichtsmaßnahme in der Coronavirus-Krise wird bei den Profis des VfB Stuttgart vor jedem Training die Temperatur gemessen. "Die Spieler werden, wenn sie aufs Trainingsgelände kommen, geschleust, wie wir sagen. Das ist ein Begriff, der bei mir in der Klinik vorherrscht", sagte Mannschaftsarzt Raymond Best am Mittwoch im vereinseigenen "VfB TV". "Wenn Patienten reinkommen, wird Temperatur gemessen, es werden die Hände desinfiziert. Das sind Dinge, die wir direkt am Kabineneingang machen." Seit Dienstag trainiert der schwäbische Fußball-Zweitligist wieder in kleinen Gruppen auf dem Trainingsgelände.

Update, 8. April, 16.39 Uhr: Kostenlosen Zugang für Navigations-App für Radfahrer

Die Stadt Stuttgart will Radfahrern einen kostenlosen Zugang zur Navigations-App Bike Citizens ermöglichen und damit aufgrund der Corona-Krise Radfahrer unterstützen sich zurecht zu finden.

Update, 8. April, 16.24 Uhr: Pandemie verlängert Amtszeit des AfD-Bürgermeisters nicht

Der scheidende Burladinger AfD-Bürgermeister Harry Ebert bleibt trotz der Corona-Krise nicht länger im Amt als angekündigt. Der umstrittene Rathauschef hatte seinen Rücktritt zum 31. Mai eingereicht. Die für den 10. Mai geplante Wahl eines Nachfolgers hat die Stadt im Zollernalbkreis wegen der Corona-Pandemie verschoben. Wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte, übernimmt der Erste Beigeordnete der Kommune die Amtsgeschäfte. Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" berichtet.

Ebert war 2018 der erste Bürgermeister in Baden-Württemberg, der in die AfD eintrat. Das Verhältnis mit seinem Gemeinderat galt als zerstritten. Unter anderem hatte er den Besuch des Gremiums in einer Flüchtlingsunterkunft als "Asylantenschau" bezeichnet. Nach einem Disziplinarverfahren sprach das Landratsamt einen Verweis gegen ihn aus.

Laut Gemeindeordnung führt ein Bürgermeister bis zum Antritt eines Nachfolgers die Amtsgeschäfte weiter. Das gelte aber nicht, wenn ein Gemeindeoberhaupt wie im Fall Eberts seine Entlassung selbst beantragt habe, so das Landratsamt.

Update, 8. April, 16.04 Uhr: Warnung vor falschen Masken-Kontrolleuren

Vor angeblichen Schutzmasken-Kontrolleuren im öffentlichen Nahverkehr hat das Unternehmen Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) gewarnt. Fahrgäste berichteten von Menschen, die sich als RNV-Fahrausweisprüfer ausgegeben hatten, wie das Unternehmen am Mittwoch in Mannheim mitteilte. Sie hatten Bußgelder von Fahrgästen verlangt, die keinen Mundschutz tragen. 

Das Unternehmen wies darauf hin, dass es derzeit keine Mundschutzpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln gebe. RNV-Prüfer sind in Dienstkleidung unterwegs und überprüfen nur die Fahrscheine.

Update, 8. April, 15.49 Uhr: Heidelberger Forscher kämpfen als Allianz gegen das Coronavirus

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie haben sich in Heidelberg Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und Institute zusammengeschlossen. Die neue Allianz "fightCOVID@Heidelberg" an der Universität der Stadt vereint nach Angaben vom Mittwoch beispielsweise Immunologen, Virologen, Genomforscher, Psychologen und Bioinformatiker.

Die Forscher wollen unter anderem herausfinden, wann Erkrankte nicht mehr ansteckend sind, welche Wirkstoffe, die gegen andere Krankheiten verabreicht werden, auch gegen Covid-19 helfen und welche seelischen Folgen gesellschaftliche Einschränkungen haben. 

Dabei wollen sie zum Beispiel neue Computermodelle von Lungengewebe nutzen oder Apps entwickeln, die Infektionswege aufzeichnen sollen. Beteiligt sind etwa die Medizinischen Fakultäten und Universitätskliniken in Mannheim und Heidelberg, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und das Deutsche Krebsforschungszentrum.

Update, 8. April, 15.37 Uhr: Daimler verlängert Kurzarbeit bis Ende April

Der Autobauer Daimler verlängert die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängte Zwangspause und plant nun bis Ende April mit Kurzarbeit. Das kündigte Finanzchef Harald Wilhelm am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Investoren und Analysten an. Bislang war Kurzarbeit bis zum 17. April angekündigt.

Mehr Infos dazu hier. 

Der Autobauer verlängert die Kurzarbeit.
Der Autobauer verlängert die Kurzarbeit.  © Federico Gambarini/dpa

Update, 8. April, 15.13 Uhr: CDU-Politiker Nopper positiv getestet

Der Oberbürgermeister von Backnang (Rems-Murr-Kreis), Frank Nopper, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der CDU-Politiker habe am Mittwoch erfahren, dass sein Test auf das Virus positiv ausgefallen sei, teilte die Kommune mit. Er befinde sich in häuslicher Quarantäne und habe lediglich leichte Symptome. Er arbeite von zu Hause aus. "Vorsorglich befinden sich nun auch seine engsten Rathaus-Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne." Nopper ist der CDU-Kandidat für die Wahl zum Stuttgarter Oberbürgermeister im November.

Am Montag hatte in der Stuttgarter Kreisgeschäftsstelle der CDU die Vorstellung und Nominierung des OB-Kandidaten der Partei für die Oberbürgermeisterwahl stattgefunden, wie Kreischef Stefan Kaufmann mitteilte. Diese wurde im Internet übertragen, um die Mitglieder in den Prozess einzubinden. Die Personen im Raum hätten darauf geachtet, Abstand zu halten. "Als Kontaktperson werde ich in eine zweiwöchige Quarantäne gehen und meine Arbeit von zu Hause fortsetzen. Alle während der Veranstaltung im Raum befindlichen Personen wurden informiert", erklärte Kaufmann.

Update, 8. April, 14.57 Uhr: Oberbürgermeister Kuhn bedankt sich bei Polizei und Vollzugsdienst

Oberbürgermeister Fritz Kuhn bedankt sich bei der Polizei und dem Städtischen Vollzugsdienst für ihre Umsicht und Kontrollen. "Die Erfahrungsberichte der vergangenen Tage zeigen, dass die allermeisten Bürgerinnen und Bürger verständnisvoll auf die Ansprache durch die Beamten reagieren, wenn sie aufgefordert werden, Abstand zu halten und keine Gruppen zu bilden. Und Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zeigen, dass die Beamten genau den richtigen Ton treffen, und zugleich als Ratgeber unterwegs sind. Für dieses sensible Vorgehen danke ich allen."

Update, 8. April, 14.44 Uhr: Polizei löst Party auf

Die Gäste umarmten sich demonstrativ, bevor Beamte sie auf getrennte Wege schickten: Die Polizei hat eine Privatparty von sieben Feiernden in einer Baiersbronner Wohnung aufgelöst. Zeugen hatten wegen Lärms am Dienstagabend die Polizei gerufen. 

Die Feiernden waren betrunken und uneinsichtig, hieß es in den Angaben vom Mittwoch. Ihnen drohen nun Anzeigen. Wegen der Verordnungen zur Eindämmung des Coronavirus dürfen sich außerhalb des öffentlichen Raums nicht mehr als fünf Menschen treffen, die nicht direkt verwandt sind.

Aufgrund der Verhaltensweisen der einzelnen Personen geht die Polizei davon aus, dass man die Party bewusst veranstaltete, um gegen das Kontaktverbot zu verstoßen.

Update, 8. April, 14.42 Uhr: Verkehrsminister bittet auf größere Oster-Ausflüge zu verzichten

Um die Corona-Infektionen zu verringern empfiehlt Verkehrsminister Winfried Hermann auch an den Osterfeiertagen in der Nähe des Wohnumfelds zu bleiben.  "Alle müssen für sich Verantwortung übernehmen und ihre sozialen Kontakte weiterhin auf ein möglichst geringes Maß reduzieren. Ausflüge in Gruppen, seien es Wandergruppen, Motorrad- oder Radlerteams, bleiben tabu. Die Beschränkung auf zwei Personen oder die Familie bleibt!", erklärte Minister Hermann.

Update, 8. April, 14.19 Uhr: Coronavirus-Krise hat bei Daimler für massiven Rückgang der Verkaufszahlen gesorgt

Die Coronavirus-Krise hat auch bei Daimler für einen massiven Rückgang der Verkaufszahlen gesorgt. Im ersten Quartal setzte der Konzern weltweit rund 477.400 Autos der Kernmarke Mercedes-Benz ab, das waren knapp 15 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie Daimler am Mittwoch mitteilte. Im gleichen Maße gingen die Verkaufszahlen bei den Vans zurück. Der Absatz der Kleinwagenmarke Smart brach sogar um mehr als 78 Prozent ein, was Daimler zusätzlich auf die Umstellung auf ausschließlich batteriebetriebene Fahrzeuge und das Auslaufen der Vorgängermodelle zurückführte.

Deutliche Rückgänge von mehr als 20 Prozent gab es im wichtigsten Markt für Mercedes-Benz in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früher begonnen hatte. Inzwischen laufe das Geschäft dort schon wieder gut an, sagte Daimler-Vertriebschefin Britta Seeger. "Das stimmt uns zuversichtlich." In Europa, wo die Welle später einsetzte, lag der Absatz im ersten Quartal aber auch schon um knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. In den USA waren es hingegen erst knapp fünf Prozent.

Insgesamt verkaufte Daimler im ersten Quartal 547.829 Pkw und Vans. Ein Vergleich zum Vorjahresquartal ist wegen der Umstrukturierung der Geschäftsfelder im vergangenen Jahr nicht möglich.

Update, 8. April, 11.50 Uhr: Die Polizei kontrolliert Verstöße an Ostern von einem Zeppelin aus

Die Polizei hebt ab: Beamte kontrollieren am Osterwochenende von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten. Dem Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer zufolge können die Polizisten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum viel besser als vom Streifenwagen aus erkennen. Zudem eigne sich der Zeppelin NT wegen seines leisen Flugs besonders für eine derartige Mission, hieß es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Deutsche Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen stellt das Luftschiff für den Einsatz zur Verfügung. Geplant sind mehrere Flüge von Karfreitag bis Ostermontag.

Update, 8. April, 11.17 Uhr: Landesbischöfe: Vergesst in der Corona-Krise nicht die Flüchtlinge

Die evangelischen Landesbischöfe von Baden und Württemberg haben dazu aufgerufen, in der Corona-Krise die Flüchtlinge nicht zu vergessen. "Der Karfreitag 2020 führt uns zu den Leidenden dieser Welt", erklärten Jochen Cornelius-Bundschuh und Frank Otfried July am Mittwoch in einer gemeinsamen Botschaft. Wenn Christen am Karfreitag des Kreuzestodes Jesu gedenken, dann richte sich der Blick in diesem Jahr besonders auf die Opfer der Corona-Pandemie. "Aber dieser Karfreitag führt uns auch in die Kriegs- und Konfliktgebiete dieser Welt, zu Menschen auf der Flucht, in die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln, in Myanmar und Kenia."

Nach Ansicht der beiden Landesbischöfe sind Christen "realistisch, weil sie Tod und Hölle nicht verdrängen. Wir schauen hin, wo andere wegschauen." Zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens sei es, "dass Gott selber bis in die Tiefe des Todes mit uns Menschen geht".

Update, 8. April, 10.38 Uhr: Eilantrag gegen Veranstaltungsverbot in Kirchen zurückgewiesen

Ein Kirchgänger ist mit einem Eilantrag gegen das Verbot von Veranstaltungen in Kirchen gescheitert. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim verwarf den Antrag des Mannes gegen die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg als unzulässig. 

Der Antragsteller sei trotz Anwaltszwangs nicht durch einen Rechtsanwalt vertreten gewesen, begründete der 1. Senat den Beschluss vom Dienstag. Eine inhaltliche Prüfung habe das Gericht nicht vorgenommen, teilte der VGH am Mittwoch mit. Der Mann hatte eine Verletzung seiner grundgesetzlich geschützten Religionsfreiheit bemängelt. Der Beschluss ist unanfechtbar.

In einem zweiten Fall wehrt sich ein Fitnessstudio mit einem Eilantrag gegen die Schließung. Das Unternehmen halte das Infektionsschutzgesetz nicht für eine ausreichende Rechtsgrundlage für Betriebsstilllegungen. Das Recht auf Berufsausübungsfreiheit sei verletzt. In diesen Fall soll noch in der ersten Aprilhälfte entschieden werden.

Die Landesregierung hatte erstmals am 17. März eine "Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-Cov-2" erlassen. Dort ist unter anderem geregelt, welche Geschäfte und Unternehmen geschlossen werden müssen und welche weiter öffnen dürfen. Auch in Kirchen dürfen Menschen nicht zusammenkommen, Gottesdienste sind nicht erlaubt.

Update, 8. April, 8.20 Uhr: Mann hält Sicherheitsabstand nicht ein und bekommt Pfefferspray ab

Ein Sicherheitsmitarbeiter hat in einem Supermarkt in Waiblingen mit Pfefferspray gesprüht, weil ein Mann den wegen der Corona-Pandemie angeordneten Mindestabstand missachtete. 

Nach Angaben der Polizei forderte der Sicherheitsbeauftragte den Mann am Dienstagabend zunächst mehrfach auf, in dem Markt im Rems-Murr-Kreis den Abstand einzuhalten. Als dieser daraufhin aggressiv wurde und den Mitarbeiter den Angaben zufolge aus nur kurzer Distanz anschrie, wehrte sich dieser mit dem Pfefferspray. Daraufhin klagten sieben umstehende Personen über Hustenreiz und gerötete Augen, ernsthaft verletzt wurde niemand.

Der aggressive Kunde hatte sich bereits entfernt, als die Beamten vor Ort waren. Die Polizei sucht Zeugen. 

Update, 8. April, 6.47 Uhr: Mit Notfall-Kliniken durch die Krise

Städte und Landkreise in Baden-Württemberg bereiten sich mit Notfallkliniken auf steigende Corona-Fallzahlen vor. In der Stuttgarter Messe etwa entsteht ein Notfallkrankenhaus mit 300 Betten, das binnen fünf Tagen einsatzbereit sein soll. "Die Betten stammen noch aus der Flüchtlingskrise und sind für Corona-Patienten mit leichteren Symptomen gedacht", erklärte Peter Keck, zuständig für allgemeine Krisenangelegenheiten im Landratsamt Esslingen. Nach Personal wird noch gesucht. Keck betonte, die Plätze seien nur für den Notfall gedacht. Man wolle vorbereitet sein.

Auch in Friedrichshafen wird die Messe mit Betten zu einem Notfallkrankenhaus umfunktioniert. Dort seien bis zu 200 Plätze möglich, hieß es vom Landratsamt Bodensee. Auch dies sei nur der letzte Baustein einer Kette - Infrastruktur und Personal für eine solche Notklinik müssten erstmal beschafft werden. Die bessere Lösung sei deshalb, die Kapazitäten der Krankenhäuser zu erhöhen, indem man etwa unnötige Eingriffe verschiebt. "Ob es reicht, werden wir sehen", sagte ein Sprecher.

Laut Sozialministerium könnte die Corona-Krise an Ostern auf einen Höhepunkt zusteuern. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) rechnet mit einer Höchstzahl an Behandlungen. In Baden-Württemberg gibt es Behördenangaben zufolge 54.526 Krankenhausbetten, davon sind 3246 Intensivbetten. Insgesamt stehen 2800 Beatmungsplätze zur Verfügung, aufgeteilt auf 107 Standorte im Land. Im Internet haben die Behörden mit dem "Resource-Board" einen Überblick über die von Krankenhäusern gemeldeten Behandlungskapazitäten.

In den Kliniken Ostalb in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd etwa gibt es 900 Betten. Anfang der Woche waren noch rund 250 nicht belegt. Für den Fall, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, gibt es auch in Aalen eine Art Notfallkrankenhaus für Corona-Patienten mit leichteren Symptomen. 96 Betten stehen aktuell in einer Sporthalle zur Verfügung - 125 könnten es einer Sprecherin des Ostalbkreises zufolge werden. Auch in Schwäbisch Gmünd soll so eine Einrichtung entstehen.

Angekoppelt an diese sogenannten ärztlichen Notfallzentren ist auch eine Fieberambulanz, die niedergelassene Ärzte entlassen soll. Die Hausärzte können Corona-Verdachtsfälle an die Einrichtung überweisen. Landesweit gibt es mehrere solcher Ambulanzen.

Für den Landkreis Böblingen ist eine sogenannte Low-Care-Klinik voraussichtlich im Messestandort Sindelfingen in Abstimmung, wie es vom Klinikverbund Südwest hieß. Dort sollen Nicht-Corona-Patienten betreut werden, Covid-19-Erkrankte sollen weiterhin in Akutkliniken.

Um Krankenhäuser zu entlasten, dürfen laut einer neuen Verfügung der Landesregierung auch Reha-Kliniken umfunktioniert werden. Die Stadt Freiburg und der angrenzende Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald haben fünf bis sechs Reha-Kliniken ausgemacht, die als Behelfskrankenhäuser dienen könnten. Sie stehen zur Verfügung, mussten bislang aber nicht genutzt werden.

Auch geschlossene Krankenhäuser kommen im Kampf gegen Corona zum Einsatz. In Künzelsau im Hohenlohekreis etwa wurde am vergangenen Montag aus einer ehemaligen Klinik eine Isolierstation für Menschen, die zu Hause keine Möglichkeit haben, sich in Quarantäne zu begeben. "Etwa weil ein pflegebedürftiger Angehöriger im Haushalt lebt", sagte Sascha Sprenger vom zuständigen Landratsamt. 50 Zimmer stünden zur Verfügung, eine Patientin sei bisher auf der Station in Quarantäne.

Ravensburg: Bettgestelle, Stühle und Matratzen stehen in diversen Kabinen in einer der Messehallen. Der Bodenseekreis richtet vorsorglich Notunterkünfte in der Messe ein.
Ravensburg: Bettgestelle, Stühle und Matratzen stehen in diversen Kabinen in einer der Messehallen. Der Bodenseekreis richtet vorsorglich Notunterkünfte in der Messe ein.  © dpa/Felix Kästle

Update, 7. April, 21.35 Uhr: SPD-Landtagsfraktionschef Stoch und Selbstständigen-Bund kritisieren Regierung

SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Stoch (50) und der Bund der Selbstständigen haben die Umsetzung der Corona-Soforthilfen kritisiert. "Es ist wichtig, dass kleine Unternehmen sehr rasch Hilfe bekommen", sagte Stoch den "Badischen Neuesten Nachrichten".

Es könne nicht sein, "dass der Kleinunternehmer in Baden-Württemberg von Tag zu Tag mehr Sorgen haben muss, während sein Kollege in Nordrhein-Westfalen seit Tagen den Zuschuss auf dem Konto hat, der sein Unternehmen vor der Pleite rettet", betonte Stoch. Für viele kleine Unternehmen gehe es "um jeden Tag, weil viele Kosten weiterlaufen, aber keine oder kaum noch Einnahmen reinkommen".

Stoch warf zudem die Frage auf, ob das Antragsverfahren möglicherweise "unnötig kompliziert" sei. Der Bund der Selbstständigen bangt unterdessen um die Existenzen der Mitglieder. "Das Land hat bei der Corona-Soforthilfe viel Zeit vergeudet", sagte BDS-Präsident Günther Hieber. "Ich kann nur hoffen, dass der Bearbeitungsstau nicht allzu viele Betroffene die Existenz kostet."

SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Stoch (50).
SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Stoch (50).  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 7. April, 20.28 Uhr: 20.635 Infizierte und 464 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 606 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 20.635 an. Das Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Ungefähr 2685 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 37 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 464 an. Unter den Verstorbenen waren 295 Männer und 168 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich mindestens 20.635 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
In Baden-Württemberg haben sich mindestens 20.635 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.  © Ailen Diaz/Agencia Uno/dpa

Update, 7. April, 18.19 Uhr: Über 90 Jahre alter Corona-Patient aus Uniklinik Freiburg entlassen

Ein über 90 Jahre alter Corona-Patient ist aus dem Freiburger Uniklinikum entlassen worden. Der Zustand des Mannes sei dem Alter entsprechend gut, sagte ein Kliniksprecher am Dienstag. Die Uniklinik hatte zuvor auf ihrer Facebook-Seite von dem Fall berichtet. Derzeit werden dem Sprecher zufolge 80 Patienten mit der Lungenkrankheit Covid-19 behandelt, mehr als 30 davon auf der Intensivstation. 

Mehr als 40 Patienten konnten die Klinik bislang geheilt verlassen. Der Senior war am vergangenen Donnerstag entlassen worden. Für ältere Menschen besteht eine besonders große Gefahr, eine schwere Form der Lungenkrankheit zu entwickeln.

Update, 7. April, 18 Uhr: Über 115.000 Soforthilfe-Zuschüsse in Höhe von knapp 1,14 Milliarden Euro ausbezahlt

Wie das baden-württembergische Wirtschaftsministerium soeben mitteilte, sind rund 116.830 "Soforthilfe Corona"-Zuschüsse in Höhe von knapp 1,14 Milliarden Euro seit dem Programmstart am 25. März bereits ausbezahlt worden (Stand heute, 16 Uhr). 157.370 Anträge seien insgesamt vorgeprüft worden.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) begrüßt den guten Workflow. "Die Bearbeitung der Anträge geht nun zügig voran und die Mittel werden ab sofort innerhalb einer Woche nach Antragstellung bei den Soloselbstständigen und Unternehmen ankommen. Wir haben unser Antragsverfahren so einfach und unbürokratisch wie möglich gehalten. Auf gewisse Grundangaben und ein Mindestmaß an Prüfung können wir allerdings nicht verzichten", wird Hoffmeister-Kraut in der Mitteilung zitiert.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).  © Marijan Murat/dpa

Update, 7. April, 17.18 Uhr: Diakonie Baden legt Corona-Hilfsfonds auf

Die Diakonie Baden hat einen Hilfsfonds für Menschen aufgelegt, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind. Er umfasse knapp eine Million Euro, teilte die Diakonie am Dienstag in Karlsruhe mit. Hilfsangebote wie Tafeln, Vesperkirchen, Beratungsstellen oder Übernachtungsheime seien zu oder nur eingeschränkt handlungsfähig. 

Menschen ohne festen Wohnsitz, medizinische Versorgung und materielle Reserven seien von der aktuellen Lage existenziell betroffen, teilte Volker Erbacher von der Diakonie Baden mit. Selbst das Sammeln von Pfandflaschen, der Verkauf von Zeitungen oder Passanten um eine Gabe zu bitten sei nicht mehr möglich. Betroffene können nun Mittel aus dem Fonds beantragen. Die "Corona-Hilfe der Diakonie Baden" könne bis zu 1000 Euro je Antrag zur Verfügung stellen, hieß es.

Update, 7. April, 17.07 Uhr: Emmendingen verschiebt Oberbürgermeisterwahl

Zum Schutz vor dem Coronavirus wird die für 26. April geplante Oberbürgermeisterwahl in Emmendingen bei Freiburg verschoben. Das Regierungspräsidium Freiburg bestätigte eine entsprechenden Entscheidung der Kommune, wie eine Sprecherin sagte. Einen neuen Termin gebe es noch nicht. 

Gewählt werden könne erst, wenn Vorgaben zum Infektionsschutz eingehalten werden könnten. Dies sei derzeit nicht der Fall. Ebenfalls für den 26. April plant Rheinfelden im Kreis Lörrach die Oberbürgermeisterwahl. Im Gegensatz zu Emmendingen will Rheinfelden an dem Wahltermin festhalten.

Laut dem Innenministerium in Stuttgart sind kommunale Wahlen im Südwesten trotz der Corona-Krise möglich. Sie würden jedoch nur erlaubt, wenn die bei Wahlen geltenden Regeln mit den Vorgaben des Infektionsschutzes vereinbar seien. Dies werde im Einzelfall geprüft.

Update, 7. April, 16.51 Uhr: Karlsruher SC beginnt am Donnerstag mit dem Training

Der abstiegsbedrohte Fußball-Zweitligist Karlsruher SC wird am Donnerstag das Training in Kleingruppen wieder aufnehmen. "Wir werden den morgigen Mittwoch noch dazu nutzen, Trainingssteuerung und Umsetzung im Detail zu planen", sagte KSC-Trainer Christian Eichner am Dienstag. Zuvor war eine Verordnung des Sozialministeriums Baden-Württemberg mit einer Ausnahmegenehmigung für die Fußballprofis in Kraft getreten und hatte die Zeit des ausschließlich individuellen Trainings daheim beendet. 

Die Verordnung für Baden-Württemberg erlaubt Training im Freien unter Hygiene- und Abstandsregeln in Gruppen von maximal fünf Teilnehmern. "Wir sind glücklich, unseren Beruf jetzt wieder zumindest weitestgehend normal ausüben zu können, über allem steht selbstverständlich aber weiterhin die Gesundheit der kompletten Bevölkerung", sagte Eichner.

Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC.
Christian Eichner, Cheftrainer des Karlsruher SC.  © Uli Deck/dpa

Update, 7. April, 16.36 Uhr: Auch beim Wassersport gilt 1,5 Meter Corona-Abstand

Die Regeln zum Schutz vor der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie gelten auch beim Wassersport. So müsse ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden, teilte die Wasserschutzpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen mit. 

Derzeit sei nicht grundsätzlich verboten, die Bundeswasserstraßen und die Landesgewässer für die Freizeit zu nutzen. Allerdings seien Einschränkungen der Nutzung von Wasserflächen, Anlagen, Wasserfahrzeugen oder Landflächen möglich. Die Wasserschutzpolizei empfiehlt daher, sich vor Antritt einer Fahrt bei den zuständigen Behörden zu informieren.

Update, 7. April, 16.04 Uhr: Ostergottesdienste werden im Internet und Fernsehen gesendet

Die großen christlichen Kirchen in Baden-Württemberg haben dazu aufgerufen, Gottesdienste an Ostern über Internet und Fernsehen zu verfolgen. Die kirchlichen Feiern in vielen Gemeinden werden live übertragen, teilte die evangelische badische Landeskirche in Karlsruhe mit. Jeder sei eingeladen, einzuschalten und mitzufeiern. 

Badens Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh gestalte am Karfreitag, 10.15 Uhr, in Karlsruhe einen Gottesdienst, der im Livestream im Internet zu sehen sein wird. Anschließend stehe er eine Stunde lang telefonisch für Predigtgespräche zur Verfügung. Nach dem Livestream werde der Gottesdienst mit einer Übersetzung in Gebärdensprache im Netz zur Verfügung stehen.

Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July feiere am Ostersonntag, 11 Uhr, einen Gottesdienst. Dieser werde vom Fernsehsender Regio TV übertragen. Die beiden katholischen Bischöfe Stephan Burger (Freiburg) und Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) lassen ihre Osterfeiern ebenfalls im Internet übertragen.

Der Südwestrundfunk (SWR) zeige an Ostern mehrere Gottesdienste live im SWR Fernsehen, sagte eine Sprecherin des Senders. Anschließend könnten sie im Internet in der ARD-Mediathek angeschaut werde.

Ein Priester feiert in einer leeren Kirche die Sonntagsmesse.
Ein Priester feiert in einer leeren Kirche die Sonntagsmesse.  © Antonio Calanni/AP/dpa

Update, 7. April, 15.51 Uhr: Studenten helfen zahlreich in der Corona-Krise mit

Rund 1000 Studenten in Baden-Württemberg sind einem Aufruf des Wissenschaftsministeriums gefolgt und helfen während der Corona-Krise in Krankenhäusern, Gesundheitsämtern oder Laboren. Mehr als 5000 hätten sich bislang gemeldet, ein Fünftel davon sei bereits im Einsatz, teilte das Ministerium in Stuttgart mit. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (55, Grüne) ist beeindruckt von dem Engagement der jungen Menschen.

Alle Infos dazu findet ihr hier.

Eine Medizinstudentin weist einem Klinikbesucher den Weg.
Eine Medizinstudentin weist einem Klinikbesucher den Weg.  © Frank Molter/dpa

Update, 7. April, 15.11 Uhr: FDP vermisst Strategie für Ende der Corona-Krise

FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke (58) vermisst bei Grün-Schwarz eine Strategie für die Zeit nach der Corona-Krise und zur Lockerung der öffentlichen Einschränkungen. "Die Landesregierung muss ihre Schockstarre überwinden und endlich damit anfangen, über eine Öffnungsstrategie zu diskutieren", teilte er in Stuttgart mit. 

Es müsse zum Beispiel darüber nachgedacht werden, wie am Ende der Krise die Wirtschaft wieder in die Spur komme. Zudem sei in der Krise massiv in die Grundrechte der Bürger eingegriffen worden. Dies dürfe keinen Tag länger als notwendig andauern. "Auch hier ist keinerlei Strategie bei Grün-Schwarz zu erkennen, wie man wieder zur Normalität zurückkehren will."

Hans-Ulrich Rülke (58), stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg und Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg.
Hans-Ulrich Rülke (58), stellvertretender Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg und Fraktionsvorsitzender im Landtag von Baden-Württemberg.  © Tom Weller/dpa

Update, 7. April, 14.27 Uhr: Kretschmann: Besuchsverbot in Pflegeheimen wird umgangen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne) hat die Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen für Pflegeheimbewohner damit begründet, dass das Besuchsverbot immer wieder umgangen werde. "Wir haben in der Praxis leider Umgehungen feststellen müssen", sagte er. So seien Heimbewohner etwa von Angehörigen vor dem Heim abgeholt worden - häufig ohne geeignete Schutzmaßnahmen. "Das ist zwar menschlich nachvollziehbar, aber in der Sache natürlich brandgefährlich." 

Deshalb habe man nun die Sicherheitsvorschriften verschärft. Heime dürfen nach einem Kabinettsbeschluss vom Dienstag nur noch in gut begründeten Fällen etwa für Arztbesuche verlassen werden. In Baden-Württemberg sind nach Informationen des Gesundheitsministeriums bislang 43 an Covid-19 erkrankte Pflegeheimbewohner gestorben. Mindestens 454 Heimbewohner und Pfleger seien erkrankt. In Baden-Württemberg leben laut Ministerium rund 100.000 Menschen in Senioren- und Pflegeheimen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 7. April, 13:36 Uhr: Jens Spahn: "Die Lage ist nach wie vor Ernst"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat einer vollständigen Rückkehr in die Normalität nach Ostern eine Absage erteilt. "Es wird nicht sofort wieder alles so sein wie vorher", sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Stuttgart nach der Teilnahme an einer Sitzung des grün-schwarzen Landeskabinetts. 

Er finde deshalb den Begriff Exit auch nicht passend, weil er suggeriere, dass bald alles wieder sein werde wie vorher. "Wenn, dann geht es um eine schrittweise Rückkehr in den Alltag", sagte Spahn.

Dabei spiele eine Rolle, was am ehesten verzichtbar sei für den Einzelnen und die Gesellschaft und wo die Risiken einer Ansteckung besonders hoch seien. "Das, was sicherlich als letztes wieder möglich ist, das ist im Zweifel die Party und das Volksfest." 

Bei solchen Veranstaltungen sei das Ansteckungsrisiko besonders hoch. "Wir dürfen uns nicht in falscher Sicherheit wiegen", sagte Spahn. "Die Lage ist nach wie vor ernst."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Sondersitzung in Stuttgart.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Sondersitzung in Stuttgart.  © Jana Hoeffner/Staatsministerium Stuttgart/dpa

Update, 7. April, 13.11 Uhr: Wirt in einer Bar in Calw verstößt gleich zweimal gegen Coronaverordnung

Der Betreiber einer Bar in Calw hat an einem Abend gleich zweimal gegen die Corona-Verordnung verstoßen. Bei der ersten Kontrolle am Montagabend hatten sich zehn Menschen in dem Lokal aufgehalten, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Kurz vor Mitternacht trafen die Beamten sieben Personen an. Dem Wirt droht nun eine Strafe von mindestens 2500 Euro. Seine Gäste müssen mit einem Bußgeld von mindestens 250 Euro rechnen.

Der Betrieb von Gaststätten ist wegen der Corona-Pandemie
derzeit nicht erlaubt. Auch Ansammlungen von mehr als zwei Menschen im Freien sind verboten. Zwischen Montag und Dienstag stellten die Beamten des Polizeipräsidiums Pforzheim den Angaben nach 33 Verstöße gegen das Kontaktverbot fest. Mit den Maßnahmen soll die weitere Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 eingedämmt werden.

Update, 7. April, 13.06: Kretschmann äußert sich zur aktuellen Lage

Bei einer Regierungspressekonferenz äußerte sich Ministerpräsident Kretschmann zur aktuellen Lage rund um das Coronavirus. Er verkündete, dass die Infektionskruve in den letzten Wochen in Baden-Württemberg abgeflacht ist. Mehr dazu erfahrt ihr hier. 

Update, 7. April, 12.13 Uhr: Porsche-Werke stehen nach Ostern weiter still

Die Werke des Sportwagenbauers Porsche stehen wegen der Coronavirus-Pandemie auch in der Woche nach Ostern still. Angesichts der aktuellen Lage bleibe die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und in Leipzig eine weitere Woche ausgesetzt, erklärte ein Sprecher am Dienstag. 

Es gebe weiterhin Engpässe bei den globalen Lieferketten, die einen geordneten Wiederanlauf der Produktion nicht zuließen, hieß es. Porsche hatte Mitte März angekündigt, die Arbeit in den Werken vorerst einzustellen. Die kommende Woche ist dann die vierte, in der die Arbeit ruht. Für die Beschäftigten hat der Autobauer Kurzarbeit angemeldet.

Die Werke des Sportwagen-Bauers Porsche stehen weiter still. (Symbolbild)
Die Werke des Sportwagen-Bauers Porsche stehen weiter still. (Symbolbild)  © picture alliance / dpa

Update, 7. April, 10.53 Uhr: Fußballprofis dürfen wieder trainieren

Auch die Profi-Fußballer in Baden-Württemberg dürfen nun wieder das Training in Kleingruppen aufnehmen. Für die Fußballer unter anderen des VfB Stuttgart, des Karlsruher SC, des SC Freiburg oder der TSG 1899 Hoffenheim gelte jetzt eine Ausnahmegenehmigung unter "strengsten Abstands- und Hygiene-Auflagen", wie das Sozialministerium am Dienstag mitteilte.

Die Trainingseinheiten dürfen aufgrund der Coronavirus-Krise nur im Freien und mit nicht mehr als fünf Spielern in einer Gruppe stattfinden. "Training von Spielsituationen, in denen ein direkter Kontakt möglich ist, sind zu unterlassen", heißt es in der Verordnung. Zudem werde den Profis empfohlen, bereits umgezogen zum Training zu kommen und zu Hause zu duschen.

Bereits am Sonntag hatte das Sozialministerium angekündigt, dass die Zeit des ausschließlich individuellen Heimtrainings für den Profisport in Baden-Württemberg in dieser Woche vorbei sein wird. Die Genehmigung gilt bislang allerdings nur für den Fußball. Für andere Profi-Mannschaften und weitere Berufsathleten soll die Erlaubnis unter Vorschriften in Kürze folgen. Für den Amateur- und Freizeitbereich bleiben sämtliche Sportstätten gesperrt.

Etliche Bundesligisten in anderen Bundesländern waren in der Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Pandemie zuvor schon eingeschränkt auf die Trainingsplätze zurückgekehrt. Die 1. und 2. Bundesliga ruht bis mindestens 30. April. Mehr zum Training des VfB Stuttgart erfahrt Ihr hier. 

Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder (l) begrüßt während des Trainings die Fans.
Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder (l) begrüßt während des Trainings die Fans.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 7. April, 6.35 Uhr: Apotheker arbeiten am Limit

Viele der 2400 Apotheken in Baden-Württemberg sind in Corona-Zeiten bis an die Belastungsgrenze gefordert. "In den letzten Wochen haben die Apotheken-Teams im ganzen Land fast Übermenschliches geleistet", sagte ein Sprecher des Landesapothekerverbandes. Vor allem im März hatten die Apotheker alle Hände voll zu tun. 

"Die Kundenfrequenz war enorm hoch. Gleichzeitig mussten die Teams an ihrem Eigenschutz arbeiten und sich in vielen Fällen komplett neu aufstellen."

So hätten Apotheken Infektionsschutzscheiben installiert, Regeln für den Kundenverkehr eingeführt, den Botendienst verstärkt, den Vorrat mit Arzneimitteln erhöht und mancherorts sogar Schichtbetrieb eingeführt. Auch hätten nun viele Apotheken sonntags geöffnet - zusätzlich zu den Nacht- und Notdiensten. Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie mancherorts sogar Krankenhäuser und Notfallambulanzen würden weiter versorgt. Hinzu komme, dass viele Apotheker nun selbst Desinfektionsmittel herstellen, weil das aus industrieller Produktion derzeit nicht zu besorgen sei. "Diese Arbeit wird in aller Regel nach Geschäftsschluss und am Wochenende geleistet", sagt der Verbandssprecher.

Insgesamt sei die Versorgung mit Medikamenten - mit den Einschränkungen, die es auch vor der Corona-Pandemie gab – stabil und verlässlich. Für den Fall, dass mal ein Medikament fehle, finde sich in aller Regel eine verlässliche Alternative. Es geben keinen Grund, zu horten.

Karlsruhe: Der Apotheker Michael Hofheinz füllt Hände-Desinfektionsmittel um, das in seiner Apotheke hergestellt und verkauft wird.
Karlsruhe: Der Apotheker Michael Hofheinz füllt Hände-Desinfektionsmittel um, das in seiner Apotheke hergestellt und verkauft wird.  © Uli Deck/dpa

Update, 7. April 6.15 Uhr: Studenten ohne Job sollen Hilfe bekommen

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer will Studenten im Südwesten helfen, die im Zuge der Corona-Krise ihre Nebenjobs verloren haben und nun in finanzielle Not geraten. Dafür könnten nicht verwendete Bafög-Mittel genutzt werden, sagte die Grünen-Politikerin der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Dienstag). 

"Wir haben sehr viele Studierende, die sich mit Minijobs, mit Nebenjobs einen wesentlichen Anteil ihres Lebensunterhalts selber erarbeiten." Nicht alle Eltern könnten wegbrechende Einnahmen kompensieren. "Ich setze mich deshalb für einen Nothilfefonds für Studierende ein. Dafür bieten sich auch die nicht ausgegebenen Millionen des Bundes im Bereich Bafög an."

Im Bundeshaushalt sei mehr Geld eingestellt, als tatsächlich für Bafög-Mittel abgeflossen sei, sagte Bauer der Zeitung. "Wir wollen mit Bundesministerin Karliczek darüber reden, ob man dieses Geld nicht nehmen kann, um den Studierenden, die nicht wissen, wie sie in den nächsten Monaten die Miete zahlen oder über die Runden kommen sollen, die notwendigen Mittel mindestens als zinsloses Darlehen zur Verfügung zu stellen."

Bafög steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz. So wird aber auch die finanzielle Hilfe vom Staat für Studenten und Schüler bezeichnet, die sich aus dem Gesetz ergibt.

Wird man wahrscheinlich so schnell nicht wieder sehen: Studenten eng zusammen in einem Hörsaal sitzend. (Symbolbild)
Wird man wahrscheinlich so schnell nicht wieder sehen: Studenten eng zusammen in einem Hörsaal sitzend. (Symbolbild)  © Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 6. April, 21.21 Uhr: Bundespolizei ahndet Verstöße an den Grenzübergängen

Die Bundespolizei hat am Wochenende Verstöße an wegen der Coronavirus-Pandemie wieder kontrollierten Grenzübergängen zu Frankreich geahndet. Ein 39 Jahre alter Franzose widersetzte sich an der Europabrücke Kehl der Aufforderung umzudrehen, setzte seine Fahrt ins Stadtgebiet fort und wurde später nach einer eingeleiteten Fahndung im Bereich des Grenzüberganges Altenheim wieder kontrolliert, wie die Bundespolizeiinspektion Offenburg am Montag mitteilte. Wegen des Verstoßes, und weil er "offensichtlich in Deutschland eingekauft und getankt" habe, sei eine Sicherheitsleistung in Höhe von 250 Euro erhoben worden.

Ebenfalls wegen eines fehlenden triftigen Einreisegrundes wurde ein 25 Jahre alter Franzose am Samstag am Grenzübergang in Altenheim zurückgewiesen. Auch der Versuch, rund eine halbe Stunde später über die Europabrücke einzureisen, schlug fehl. 

Am Grenzübergang Kehl Passarelle versuchte am Sonntag ein 32 Jahre alte Marokkaner, über die Absperrung zu klettern und einzureisen. Ihn erwarte eine "Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz", teilte die Polizei mit. Darüber hinaus habe er geringe Mengen an Betäubungsmittel bei sich gehabt, was angezeigt werde.

Update, 6. April, 19.41 Uhr: Über 20.000 Infizierte und 427 Tote in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 742 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 20.029 an. Das Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Ungefähr 1272 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 44 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 427 an. Unter den Verstorbenen waren 274 Männer und 152 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich mittlerweile über 20.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
In Baden-Württemberg haben sich mittlerweile über 20.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.  © Dirk Waem/BELGA/dpa

Update, 6. April, 18.38 Uhr: dm bietet Express-Abholung deutschlandweit an

Der Drogeriemarkt dm bietet wegen der Coronavirus-Pandemie seine Express-Abholung jetzt deutschlandweit an. Zuvor hatte das Karlsruher Unternehmen den Service in München erprobt. Damit sollen sich Warteschlangen und -zeiten in den Geschäften verkürzen, teilte der Vorsitzende der dm-Geschäftsführung, Christoph Werner, mit. 

Kunden bestellen die Ware online und können sie spätestens sechs Stunden später in ihrer Filiale abholen. Beim Bestellvorgang können die Kunden sehen, ob die gewünschten Artikel in dem gewählten Markt für den Service verfügbar sind.

Update, 6. April, 17.44 Uhr: TSG 1899 Hoffenheim hat Mannschaftstraining wieder aufgenommen

Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim hat das Mannschaftstraining am Montag wie geplant in kleinen Gruppen wieder aufgenommen. Trainer Alfred Schreuder zeigte sich nach einer ersten Einheit in Zuzenhausen begeistert. "Der ganze Tag ist super gelaufen, die Jungs haben sich richtig gefreut, wieder den Ball zu berühren. Am Ende war ein großes Lachen in ihrem Gesicht", beschrieb der Niederländer das Training, das bei Sonnenschein und rund 20 Grad über die Bühne gehen konnte.

Die Profis der Kraichgauer verteilten sich auf mehrere Gruppen, die über den Tag verteilt auf dem Trainingsgelände ihre Einheiten absolvierten. Rund eine Stunde waren die Spieler auf dem Rasen, zusätzlich absolvierten sie Krafttraining. Die Spieler wüssten, "dass es schwer ist für die ganze Welt", betonte Schreuder. Bei der TSG sei es aber ein "extrem schöner Tag" gewesen, da man seinem Hobby und der Arbeit nach einer Pause wieder nachgehen konnte.

Update, 6. April, 17.36 Uhr: Kultusministerin Eisenmann will nach Ostern Plan für Wiedereinstieg in Schul- und Kitabetrieb verkünden

Das Kultusministerium prüft eine eingeschränkte Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach den Osterferien in Stufen. "Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor", betonte Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) am Montag in einem Brief an die Schulen und Kindertagesstätten im Land, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Sicher wird nicht alles auf Knopfdruck wieder anlaufen, wie es am 16. März enden musste."

Ob und wie man wieder mit dem Schul- und Kitabetrieb starte, könne aber noch nicht zuverlässig gesagt werden. Die Lage mit dem Virus sei weiter dynamisch, und der Schutz der Gesundheit stehe über allem, sagte Eisenmann. Man wolle gleich nach Ostern mitteilten, ob ab 20. April ein Wiedereinstieg in Stufen an den Schulen und Kitas möglich ist und wie er konkret aussehen soll. 

Man werde noch Hinweise geben, welche Abstandsregeln und Hygienebestimmungen dann zu beachten seien und welche Einschränkungen im Schul- und Kitabetrieb gelten. "Vieles wird weiter nicht möglich sein, wir müssen Prioritäten setzen."

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 6. April, 17.03 Uhr: Innenminister Strobl zur Corona-Bilanz vom Wochenende: "Viele Menschen verhalten sich vernünftig"

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) hat sich positiv über die Polizeibilanz zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen vom vergangenen Wochenende geäußert. "Trotz des herrlichen Frühlingswetters verhält sich die weit überwiegende Zahl der Menschen vernünftig und hält sich an die notwendigen Regeln", wird Strobl in einer Mitteilung des Innenministeriums zitiert.

Dennoch wurden nach wie vor zahlreiche Verstöße registriert. "An diesem Wochenende wurden durch die Polizei insgesamt nahezu 1900 Fahrzeuge und 14.700 Personen kontrolliert. Dabei wurden mehr als 1700 Verstöße gegen das Bundesinfektionsschutzgesetz festgestellt", so Strobl. Dabei waren in über 1250 Verstößen Menschen in Gruppen größer als zwei Personen unterwegs.

Mit Blick auf die Osterfeiertage hat der Innenminister Verständnis für die Sehnsucht vieler Menschen, ihre Liebsten zu besuchen, rät davon aber dringend ab. "In der aktuellen Lage bedeutet, Nähe zu zeigen: Abstand halten, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen." Deshalb werde die Polizei auch über die Feiertage intensiv kontrollieren.

Thomas Strobl bedankte sich im Übrigen in einem Funkspruch bei allen Polizistinnen und Polizisten für ihren Einsatz an der Corona-Front. Die ganze Story könnt ihr hier nachlesen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).  © Innenministerium Baden-Württemberg

Update, 6. April, 15.04 Uhr: Plasmazentrum Heidelberg sucht Spender für Corona-Forschung

Bei der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten für Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, sucht das Plasmazentrum Heidelberg Spender. Menschen, die eine solche Erkrankung im Zuge der Coronavirus-Pandemie bereits überstanden haben, könnten Plasma mit Antikörpern für die Forschung spenden, teilte das Unternehmen in Heidelberg mit. 

Es gebe erste erfolgreiche Tests mit therapeutischem Plasma für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Außerdem könnte das Blutplasma bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen helfen und benutzt werden, um die Wirksamkeit von bereits eingesetzten Corona-Tests zu überprüfen.

Das Plasmazentrum Heidelberg sucht Spender für ihre Corona-Forschung. (Symbolbild)
Das Plasmazentrum Heidelberg sucht Spender für ihre Corona-Forschung. (Symbolbild)  © Clara Margais/dpa

Update, 6. April, 14.33 Uhr: SV Sandhausen will Sponsoren helfen

In der Coronavirus-Krise setzt sich Fußball-Zweitligist SV Sandhausen für seine Sponsoren ein. Der digitale Marktplatz "Rhein-Neckar verbunden" soll regionalen Unternehmen helfen, die schwierigen Zeiten zu überstehen, wie der SVS am Montag mitteilte. 

Gemeinsam mit der Agentur Jobsadvision hat der Zweitligist die Plattform ins Leben gerufen, auf der derzeit geschlossene Geschäfte und Unternehmen über Gutscheine zu Einnahmen kommen können. Den Club selbst trifft die Zwangspause aufgrund der Coronavirus-Krise finanziell ebenfalls schwer. Ein Saisonabbruch wäre "existenzbedrohend", hatte Geschäftsführer Volker Piegsa gesagt.

Update, 6. April, 14.25 Uhr: Landesregierung plant Ausgangsbeschränkungen für Pflegeheimbewohner

Wegen der Corona-Pandemie will die Landesregierung den Ausgang für Bewohner von Pflegeheimen in Baden-Württemberg einschränken. Das teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Stuttgart mit. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen Bewohner unter anderem nur noch bei dringenden Arztbesuchen oder psychotherapeutischen Behandlungen die Einrichtung verlassen dürfen. 

Alle Infos dazu findet ihr hier.

Update, 6. April, 11.45 Uhr: Boris Palmer bleibt bei seinem umstrittenen Vorschlag

Trotz harscher Kritik vor allem aus der eigenen Partei bleibt Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) bei seinem Vorschlag, die Corona-Risikogruppe kranker und älterer Menschen von anderen zu trennen. "Es wäre ein neuer Generationenvertrag, bei dem die Jüngeren arbeiten gehen, die Infektion auf sich nehmen, während die Älteren und Kranken auf soziale Kontakte verzichten", sagte Palmer im Interview der Zeitung "taz" (Montag/Berlin). 

Eine optimale Versorgung für die Alten und Kranken sei bereits für zehn Prozent der Kosten zu erreichen, die für die derzeit ruhende Wirtschaft nötig seien.

Palmer hält sein umstrittenes Konzept auch für ethisch vertretbar, selbst wenn auch einzelne Gesunde durch eine Infektion in Lebensgefahr geraten könnten. Das geltende Kontaktverbot stellte der Kommunalpolitiker zwar derzeit nicht in Frage. Aber es sei der richtige Zeitpunkt, Wege aus der Krise zu suchen, sagte der Rathauschef der "taz".

Für alle, die nicht zur Risikogruppe gehörten, könne man die Einschränkungen dann schrittweise lockern. "Natürlich nicht zurück zur völligen Normalität mit Bundesligaspielen und verschwitzten Disco-Partys", sagte Palmer. "Das Ziel wäre, das Wirtschaftsleben halbwegs zu normalisieren, sodass die Leute wieder arbeiten gehen können, aber keinen ungeschützten Kontakt mehr mit der Risikogruppe haben."

Palmer gilt in seiner Partei als Außenseiter. Mit seinem Vorschlag widerspricht er seinem Parteifreund, dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der sich vehement gegen eine Diskussion um die Isolierung einzelner Gruppen ausspricht.

Er ist Oberbürgermeister Tübingens: Boris Palmer (Grüne).
Er ist Oberbürgermeister Tübingens: Boris Palmer (Grüne).  © Christoph Soeder/dpa

Update, 6. April, 10.46 Uhr: Polizei Reutlingen meldet mehrere Ordnungswidrigkeiten

Wie die Polizei mitteilte, wurden im Laufe des Wochenendes 114 Verwahren wegen Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit dem Coronavirus eingeleitet. Somit kam es zu weniger Vorfällen als noch das Wochenende zuvor (330 Verstöße). Bei den Verstößen handelte es sich meisten um Ansammlungen von mehr als drei Personen, so die Polizei.

Update, 6. April, 6.15 Uhr: Städte in Baden-Württemberg verzichten auf Parkgebühren

Wegen der Corona-Krise verzichten einige kleine Städte im Land aus Sicherheitsgründen auf die Parkgebühren. Das kostenlose Parken soll ein Anreiz für die Menschen sein, weniger mit Bus und Bahn zu fahren, um so das Ansteckungsrisiko zu verringern. Größere Städte wie Karlsruhe und Stuttgart zögern bei dem Thema aber noch, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Waiblingen im Rems-Murr-Kreis verzichtet seit dem 23. März auf Parkgebühren. Bis zum 19. April sollen laut einer Sprecherin keine Gebühren in Tiefgaragen und auf Parkplätzen erhoben werden. In Ulm sind in Parkhäusern die Tagespreise gesenkt worden. Seit einigen Tagen müssen Autofahrer dort pro Tag höchstens 5,40 Euro bezahlen.

In Friedrichshafen gilt die aufgehobene Gebührenpflicht für öffentliche Parkplätze und das Parkhaus im Graf-Zeppelin-Haus. Ebenso sollen laut der Internetseite der Stadt die beschränkten Parkzeiten aufgehoben werden. Die Stadt Konstanz bietet auf dem Parkplatz "Auf dem Döbele" in der Innenstadt kostenfreies Parken an.

Die Stadt Freiburg ermöglicht Klinikpersonal und Mitarbeitern des Jugendamtes, die für gefährdete Kinder im Einsatz sind, kostenlose Parkplätze. Sie müssen sich aber ausweisen können. Die Stadt berät noch über weitere Berufe, die dieses Angebot nutzen könnten, wie die eine Sprecherin mitteilte. Die Verkehrsbetriebe haben zusätzlich einen kostenlosen Shuttle-Service zum Arbeitsplatz oder von der Klinik nach Hause für Mitarbeiter von dortigen Kliniken eingerichtet.

In Stuttgart hat die CDU-Fraktion eine Anfrage in den Gemeinderat eingebracht, in der ein zeitlicher Stopp der Parkgebühren thematisiert wird. Ein Ergebnis liegt laut einer Sprecherin der Stadt Stuttgart noch nicht vor. In Karlsruhe ist kostenloses Parken bisher kein Thema, wie Dietmar Schaber vom Tiefbauamt sagte. Auch in Heidelberg ist kostenloses Parken nicht vorgesehen. "So lange der öffentliche Personennahverkehr aufrecht erhalten wird, sehen wir dazu auch keinen Anlass. Auch die Alternative des Radfahrens besteht weiter", sagte eine Sprecherin der Stadt Heidelberg.

Auch andere Städte verweisen auf Fahrräder, die bei der Einschränkung des öffentlichen Nahverkehrs hilfreich seien, um die Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Waiblingen: Der Text "ab sofort ist das Parken kostenlos" steht auf einer Anzeige in der Innenstadt. Wegen der Corona-Krise verzichten einige kleine Städte im Land aus Sicherheitsgründen auf die Parkgebühren.
Waiblingen: Der Text "ab sofort ist das Parken kostenlos" steht auf einer Anzeige in der Innenstadt. Wegen der Corona-Krise verzichten einige kleine Städte im Land aus Sicherheitsgründen auf die Parkgebühren.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 5. April, 21.14 Uhr: Mehr als 19.000 Corona-Infektionen im Südwesten - 383 Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten im Südwesten ist auf 19.287 gestiegen (Stand: Sonntag 16 Uhr). Das waren 772 mehr als am Vortag, wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Sonntagabend mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 20 auf 383. Nachweislich 1197 Menschen seien bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen, hieß es weiter.

Baden-Württemberg, Ulm: Anästhesistin und Flottillenarzt Thierbach richtet ein Intesivbett für einen Coronapatienten ein.
Baden-Württemberg, Ulm: Anästhesistin und Flottillenarzt Thierbach richtet ein Intesivbett für einen Coronapatienten ein.  © Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk

Update, 5. April, 17.05 Uhr: Ausgangs- und Kontaktsperre in Landeserstaufnahme Ellwangen

Wegen mehrerer Infektionen mit dem Coronavirus haben die Behörden eine Kontakt- und Ausgangssperre für die Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen erlassen. Sieben Bewohner seien an Covid-19 erkrankt, teilten das Landratsamts Ostalbkreis, die Stadt Ellwangen und das Regierungspräsidium Stuttgart am Sonntag mit. Innerhalb der nächsten zwei Tage sollen alle rund 200 Beschäftigten sowie alle 587 in der Einrichtung lebenden Flüchtlinge mittels eines Abstrichs getestet werden, um eine Masseninfektion auszuschließen. Die Einhaltung der Ausgangs- und Kontaktsperre werde von der Polizei überwacht.

Update, 5. April, 15.41 Uhr: Profi- und Spitzensportler dürfen unter Auflagen trainieren

Der Trainingsbetrieb von Profi- und Spitzensportlern darf laut dem Sozialministerium unter Beachtung strengster Abstands- und Hygiene-Auflagen zumindest in Kleingruppen wieder im Laufe der kommenden Woche stattfinden.  

Gesundheitsminister Manne Lucha: "Wie für andere Berufstätige wie etwa Handwerker gilt auch für das Training von Profi-Sportlern: Bitte unbedingt räumlichen Abstand voneinander halten, ausschließlich alleine oder in Kleingruppen arbeiten, alle Hygienevorschriften akribisch befolgen. Der maximale Gesundheitsschutz muss absolut im Vordergrund stehen."

Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann: "Als Sportministerin ist für mich wichtig, dass wir keine reine Ausnahmeregelung für die Erst- und Zweitligisten im Fußball schaffen, sondern dass wir alle Sportarten gleich behandeln. Neben dem Fußball muss das Training in Kleingruppen deshalb auch für alle anderen Profi-Mannschaften und Spitzenathleten zugelassen werden, sofern sie die strengen Auflagen des Infektionsschutzes erfüllen. Unsere baden-württembergischen Mannschaften und Spitzensportler dürfen keine Wettbewerbsnachteile erleiden."

Der VfB beim Training im Januar.
Der VfB beim Training im Januar.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 5. April, 15.36 Uhr: In Stuttgart sind 943 Menschen mit Corona infiziert

Die Stadt Stuttgart gibt neue Zahlen bekannt: 943 Menschen sind mit dem Coronavirus nachgewiesen infiziert. 12 Menschen aus Stuttgart sind verstorben. 

Update, 5. April, 14.32 Uhr: Caritasverband fordert Hilfe für Menschen in Flüchtlingslagern

Der Deutsche Caritasverband fordert angesichts der Coronavirus-Pandemie Hilfe für die Menschen in Flüchtlingslagern. "Zehntausende bis Hunderttausende Menschen leben in diesen Lagern unter katastrophalen hygienischen Bedingungen auf engstem Raum zusammen. Das ist der ideale Nährboden für das Corona-Virus", warnte der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, am Sonntag in Freiburg. Schon aus Eigennutz müsse sofort gehandelt werden. "Wir können es uns nicht leisten, derzeit nicht solidarisch zu sein." Das Virus kenne keine Grenzen. Anstelle der Abriegelung von Flüchtlingslagern müsse es eine koordinierte Hilfsaktion geben.

Update, 5. April, 13.53 Uhr: Viele halten sich an die Ausgangsbeschränkungen

Obwohl Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen nach draußen locken, halten sich viele Menschen im Südwesten an die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus. Das teilten die Polizeipräsidien in Stuttgart, Ulm und Konstanz am Sonntag mit. "Nach wie vor ist zu beobachten, dass sich der Großteil der Bevölkerung an die neu geltenden Vorschriften hält", hieß es aus Ulm. 

Die Ulmer Beamten verzeichneten nur einzelne Verstöße in ihrem Gebiet, die weitgehend von jungen Menschen begangen wurden. Den Angaben zufolge traf am Samstagmittag eine Polizeistreife fünf junge Menschen an einer Schule in Heidenheim an. Die Gruppe hielt sich im Bereich einer Tischtennisplatte und eines Fußballplatzes auf. Die Beamten erteilten Platzverweise und Anzeigen.

Im Stadtgebiet Stuttgart seien am Samstag lediglich ein oder zwei Regelverstöße festgestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. In einem Fall hätten vier Menschen zusammen auf einer Parkbank gesessen. "Die meisten halten sich an die Regeln." Auch der vorgeschriebene Mindestabstand werde von den meisten Menschen eingehalten. Ein ähnlicher Tenor kam auch aus Konstanz: "Gestern sah es relativ human aus für die Wetterverhältnisse", sagte ein Polizeisprecher. Unter anderem auf Pferden wollten die Kollegen jedoch auch am Sonntag ihre Kontrollen fortsetzen, um die Verordnung zur Corona-Krise durchzusetzen.

In Baden-Württemberg sind auf öffentlichen Plätzen Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen verboten. Ausgenommen sind Menschen, die zusammen wohnen. Vergangenen Sonntag hatte das Land dazu einen Bußgeldkatalog veröffentlicht.

Update, 5. April, 13.49 Uhr: Land führt Board mit Übersicht der Intensivbetten ein

"Das Land Baden-Württemberg bereitet sich auf alle Lagen und Situationen vor. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen: Wir tun alles menschenmögliche, um die Corona-Krise bestmöglich zu bewältigen. Ein wichtiger Punkt ist dabei: Wir sorgen auch in dieser Zeit für reibungslose Abläufe im Rettungsdienst. Mit modernster Technik wissen wir nun jederzeit ganz genau, wie viele freie Betten wir wo zur Versorgung von COVID-19-Patienten verfügbar haben. Das gelingt über das neue Resource-Board", sagte Innenminister Thomas Strobl. 

Auf dem Board werden alle Intensiv- und Beatmungskapazitäten der Krankenhäuser und die Zahl der derzeit behandelten Patienten erfasst. 

"Das Resource-Board ist ein wichtiges Steuerungsinstrument: Wir müssen weiter mit einer steigenden Zahl an intensiv behandlungsbedürftigen und beatmungspflichtigen Patienten rechnen und bereiten uns darauf vor, jedes freie Bett zu kennen und belegen zu können“, sagte Innenminister Thomas Strobl.

Innenminister Strobl vor dem Board.
Innenminister Strobl vor dem Board.  © Innenministerium Baden-Württemberg

Update, 5. April, 13.30 Uhr: Polizei muss betrunkene Frauen in Gewahrsam nehmen

Die Polizei Freiburg führte in Rheinfelden eine Kontrolle zur Corona-Verordnung durch. Bei etwa 50 Kontrollen stellten die Beamten 20 Verstöße fest. Dabei wurde meistens das Aufenthaltsverbot von mehr als zwei Personen missachtet. 

Gegen Abend trafen die Polizisten eine Gruppe alkoholisierter junger Leute an. Nachdem die Beamten der Gruppe einen Platzverweis erteilt hatten, trafen sie diese kurze Zeit später wieder an. Zwei junge Frauen (19 und 20 Jahre) mussten aufgrund ihrer Alkoholisierung und der Missachtung der Corona-Verordnung in der Zelle des Reviers schlafen. 

Polizisten sprechen einen Mann an.
Polizisten sprechen einen Mann an.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 5. April, 11.23 Uhr: Weihbischof Birkhofer: An einsame Menschen und Helfer denken

Der Freiburger Weihbischof Peter Birkhofer hat bei einem Gottesdienst am Palmsonntag dazu aufgerufen, in Zeiten der Coronavirus-Pandemie an die einsamen Menschen in Isolation zu denken. Ebenfalls solle an die Helfer gedacht werden, "die ihre Gesundheit riskieren, um Menschen zu pflegen, zu heilen, zu versorgen, zu beschützen", teilte die Erzdiözese mit.

Wegen der Corona-Beschränkungen feierte der Weihbischof den Gottesdienst im Freiburger Münster unter Ausschluss der Öffentlichkeit im kleinen Kreis. Die Gläubigen konnten den Palmsonntag über einen Livestream online mitfeiern. "Wo wir sonst körperlich zusammen sind, um die Trauer und Freude des Palmsonntags ... unmittelbar zu teilen, ist uns die physische, direkte Begegnung leider nicht möglich." Umso wichtiger sei es daher, "gemeinsam innerlich aufzubrechen", um damit auch die scheinbare körperliche Trennung zu überwinden.

Mit dem Palmsonntag hat in der Katholischen Kirche die Heilige Woche begonnen, deren Höhepunkt das Osterfest ist.

Update, 5. April, 8.13 Uhr: Chorprobe per Videokonferenz

Videokonferenz statt Probenraum: Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben üben digital. "Wir haben ein System von Online-Tutorials erfunden", sagt Rainer Homburg, Leiter des renommierten Knabenchors. In Zeiten von Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie müssen große Gruppen wie Chöre kreativ werden.

Bald nach den ersten Einschränkungen fing Homburg an, Videos zu verschicken, in denen er Stücke vorsingt oder auf dem Flügel vorspielt. Die Sänger im Alter von 9 bis 29 singen dazu und schicken die Aufnahme zurück. Per E-Mail bekommen sie Tipps.

Einmal pro Woche sind die Mitglieder gleichzeitig anwesend – virtuell in einem Programm für Videokonferenzen. "Das funktioniert nur mit maximaler Funkdisziplin, was wir hier machen", sagt Homburg. Die Sänger singen zwar gleichzeitig, aber bei ausgeschaltetem Mikrofon. Denn beim gemeinsamen Singen klingen die Stimmen unterschiedlich laut und zeitlich versetzt.

Eine echte Chorprobe kann die digitale Variante nicht ganz ersetzen. Das Wichtige an den Proben sei, "dass man das Gefühl von Gemeinsamkeit und Gemeinschaft hat", sagt Homburg. "Das war bei meinem Projekt von Anfang an die Idee."

Chorprobe per Videokonferenz.
Chorprobe per Videokonferenz.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 4. April, 19 Uhr: 18.515 Infizierte und 363 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 1335 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 18.515 an. Das Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Ungefähr 1112 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 42 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 363 an. Unter den Verstorbenen waren 234 Männer und 128 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich mittlerweile 18.515 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
In Baden-Württemberg haben sich mittlerweile 18.515 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.  © Dirk Waem/BELGA/dpa

Update, 4. April, 17.40 Uhr: Corona-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen werden intensiver

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (58, Grüne) will intensivere Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen durchführen lassen. Obwohl frühzeitig zahlreiche Maßnahmen wie Besuchsverbote ergriffen wurden, erkrankten in letzter Zeit immer mehr Menschen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, so Lucha.

Alle Infos dazu findet ihr hier.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (58, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (58, Grüne).  © Marijan Murat/dpa

Update, 4. April, 16.14 Uhr: Weitere Absperrung hält Paare an Deutsch-Schweizer Grenze auf Distanz

Eine zweite Absperrung hält Paare an der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz in Konstanz am Bodensee jetzt auf Abstand. Auf Schweizer Seite sei ein weiterer Zaun aufgestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstag. Dort stehen nun zwei Drahtgitterzäune, wie man sie von Baustellenabsperrungen kennt - zwischen ihnen ist ein etwa zwei Meter breiter Abstand.

Die ganze Story könnt ihr hier lesen.

Dutzende Menschen treffen sich an der Grenze.
Dutzende Menschen treffen sich an der Grenze.  © Felix Kästle/dpa

Update, 4. April, 13.25 Uhr: Stadt verteilt Schutzausrüstung für Pflege-Einrichtungen

An Pflegeheime, Hospize und Wohngemeinschaften hat die Stadt Stuttgart am Samstag die Verteilung von Schutzausrüstungen gestartet. Die Stadt konnte 10.000 FFP2-Schutzmasken verteilen. Diese stammen aus dem Pandemielager und waren vor Jahren auf Vorrat angeschafft worden. 

Der Leiter des Gesundheitsamts, Professor Stefan Ehehalt, erklärte: "Wir haben zwei Ziele im Blick: die Ausbreitung des Coronavirus zu unterbinden und Menschen sogenannter vulnerablen Gruppen besonders zu schützen."

Die Verteilung der Schutzmasken hat am Samstag begonnen.
Die Verteilung der Schutzmasken hat am Samstag begonnen.  © Stadt Stuttgart

Update, 4. April, 11.19 Uhr: Land gibt Millionen für ehrenamtliche Helfer

Baden-Württemberg stellt 15,3 Millionen Euro für ehrenamtliche Helfer im Bevölkerungsschutz zur Verfügung. Mit dem Geld sollen Verdienstausfall, Aufwendungen und Schäden ersetzt werden, teilte das Innenministerium am Samstag mit.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte die ehrenamtlichen Helfer im Einsatz gegen die Coronavirus-Pandemie. "Für ihren großartigen Einsatz gebührt ihnen Anerkennung und Dank." Er wisse, dass viele weit über das übliche Maß hinaus arbeiteten, an der Grenze des physisch und psychisch Möglichen. "Wer sich so einbringt, dem darf durch seinen Einsatz kein finanzieller Nachteil entstehen."

Die Regelung gilt nach Angaben des Ministeriums für ehrenamtliche Helfer, die auf Veranlassung eines Landratsamts oder in den Stadtkreisen des Bürgermeisteramts, eines Regierungspräsidiums oder eines Ministeriums zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie eingesetzt werden.

Update, 4. April, 11.17 Uhr: Kretschmann zu finanziellen Folgen in Europa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Bewältigung der finanziellen Folgen in Europa in der Coronavirus-Pandemie neu denken und kritisiert die Wiederholung alter Eurobond-Debatten. Die Ansprache des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte mit dem Appell an Deutschlands Hilfe habe ihn sehr berührt, sagte Kretschmann im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). "Und ich bin höchst irritiert, dass jetzt die Eurobond-Debatten aus anderen Zeiten einfach wiederholt werden."

Es sei nicht die Zeit, jetzt alte Schuldendebatten noch einmal zu führen. "Als ob das hier normale Zeiten wären." Wenn jetzt ein EU-Gründungsland durch das Virus in schweres Fahrwasser gerate, müsse ganz anders gedacht werden, sagte der Regierungschef. Auf die Frage, ob er das auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die eine gemeinsame Verschuldung über Eurobonds ablehnt, schon gesagt habe, antwortete Kretschmann: "Nein, aber das werde ich noch tun".

Update, 4. April, 10.30 Uhr: Drohen Azubis Kündigungen?

Vielen Auszubildenden im Gastgewerbe könnte wegen der Coronavirus-Pandemie die Kündigung drohen. Das befürchtet der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK). Grund sei, dass Auszubildende erst nach sechs Wochen Kurzarbeitergeld beziehen dürfen. Vor allem im Hotel- und Gastgewerbe könnte die Belastung der Betriebe, die sechs Wochen lang die volle Ausbildungsvergütung für ihre Azubis schultern müssen, zu einer Kündigungswelle führen, teilte der BWIHK mit.

Die Häuser seien geschlossen und hätten derzeit keine Einnahmen. "Und wenn irgendwann die Corona-Pandemie vorbei ist, und wir wieder öffnen dürfen, dann fehlen uns die Auszubildenden", klagte Heike Gehrung-Kauderer, die als Branchenvertreterin gewähltes Mitglied in der Vollversammlung und im Präsidium der IHK Region Stuttgart ist.

Viele Betriebsinhaber und Geschäftsführer in der Gastronomie wollten Entlassungen vermeiden. «Wir wollen diese schwere Zeit zusammen durchstehen. Aber dafür brauchen wir die Unterstützung der Politik».

Nach Angaben des BWIHK sind im Südwesten rund 1700 Ausbildungsbetriebe im Hotel- und Gastgewerbe mit mehr als 5000 Auszubildenden über alle Lehrjahre und Berufe hinweg betroffen.

Restaurants bleiben geschlossen.
Restaurants bleiben geschlossen.  © 123RF/Edvard Nalbantjan

Update, 4. April, 09.59 Uhr: Gesundheitsminister will Bewohner mit Symptomen isolieren

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) fordert Alten- und Pflegeheime auf, Bewohner mit Symptomen wie Husten oder Kurzatmigkeit gesondert unterzubringen. Mit dem Coronavirus infizierte Bewohner müssten sofort isoliert werden, sagte der Minister den Zeitungen "Heilbronner Stimme" und "Mannheimer Morgen" (Samstag). "In den Heimen haben die Menschen mit Vorerkrankungen ein erhebliches Infektionsrisiko."

Verwandte sollten jetzt auf keinen Fall Bewohner aus den Heimen holen, sagte Lucha. "Wir haben einen Erlass für weitere maximale Ausgangsbeschränkungen vorbereitet." Käme ein solcher Erlass, würde das Land Bewohnern verbieten, sich außerhalb der Heime aufzuhalten.

Nach Informationen des Landesgesundheitsamts gab es bis zum 3. April in 27 Einrichtungen im Südwesten Corona-Ausbrüche, wie die Zeitungen berichteten. Von einem Ausbruch werde gesprochen, wenn mehr als zwei Personen positiv getestet wurden. Insgesamt haben sich demnach in baden-württembergischen Heimen bislang 224 Bewohner infiziert, 26 von ihnen starben.

Update, 4. April, 09.54 Uhr: Polizei kontrolliert Baumärkte

Als einige der wenigen Geschäfte im Land dürfen Baumärkte noch öffnen - damit das so bleibt, haben die Betreiber ihre Märkte an die strengen Vorgaben der Regierung angepasst. Dazu gehören Markierungen zum Abstandhalten, Spuckschutz, Sperrbänder vor den Info-Ständen der Mitarbeiter und eine reduzierte Zahl der Kunden auf maximal 120.

Die Stuttgarter Beamten hatten am Donnerstag Baumärkte kontrolliert, aber keine Verstöße festgestellt.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 4. April, 07.16 Uhr: Keine Preiserhöhungen wegen Einbußen im Nahverkehr

Trotz schrumpfender Umsätze durch die Corona-Krise sollen bei den Nahverkehrsbetrieben in Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe vorerst die Preise nicht erhöht werden. Das teilten Sprecher der Betriebe der Deutschen Presse-Agentur mit. Im Großraum Stuttgart werden die Bahnen derzeit nur noch von gut einem Viertel der Bürger genutzt. "Der Gelegenheitsverkehr ist ziemlich eingebrochen. Es gibt in diesem Bereich fast keine Einnahmen mehr", teilte eine Sprecherin des Verkehrs- und Tarifverbunds (VVS) mit.

Im Vergleich zum März 2019 sind bei den Stuttgarter Straßenbahnen einzeln gekaufte Fahrscheine um 50 Prozent zurückgegangen, wie eine Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen AG sagte. Die Nachfrage nach Wochen-Tickets sei ebenfalls um die Hälfte und jene nach Monats-Fahrscheinen um 30 Prozent gesunken.

Die Fahrgastzahlen in den Bussen und Bahnen im Stadtverkehr Freiburg sind um etwa 70 Prozent zurückgegangen, wie ein Sprecher der Freiburger Verkehrs AG mitteilte. "Ab Mitte März dürfte sich die rasante Entwicklung der Corona-Pandemie dann sicher auch auf die Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen ausgewirkt haben", teilte der Sprecher der Karlsruher Verkehrsbetriebe mit.

Eine Stadtbahn fährt durch Stuttgart.
Eine Stadtbahn fährt durch Stuttgart.  © Lino Mirgler/dpa

Update 3. April, 20.11 Uhr: 17.180 Infizierte in Baden-Württemberg, 321 Tote

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 1.209 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 17.180 an. Das Durchschnittsalter beträgt 50 Jahre. Ungefähr 997 Personen sind unterdessen von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 40 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 321 an. Unter den Verstorbenen waren 212 Männer und 109 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 98 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

17.180 Menschen haben sich bislang in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.
17.180 Menschen haben sich bislang in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert.  © Dartanon De La Garza/Planetpix/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa

Update 3. April, 19.06 Uhr: VfB-Coach Pellegrino Matarazzo hilft zuhause beim Abwasch mit

VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo übernimmt während der Fußball-Zwangspause auch Arbeiten im Haushalt. "Ich muss mich daran gewöhnen, auch wieder ein bisschen Abwasch zu machen", erzählte der 42-Jährige am Freitag in einem Video des Stuttgarter Zweitligisten. "Ich koche auch gerne mit meiner Frau." 

Ansonsten hilft der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln auch seinem Sohn bei den Hausaufgaben. Aber hauptsächlich bei den Fächern Mathe und Englisch, scherzte der ehemalige Mathematik-Student. "Deutsch wäre dagegen nicht so gut, das macht eher meine Frau."

Matarazzo hofft, dass es möglichst bald wieder losgeht mit dem Fußball. So lange halten er und seine Spieler sich zum Teil mit gemeinsamen Videoschalten fit, in denen ein Fitnesstrainer Übungen mit ihnen durchführt. Zuletzt stand unter anderem eine Yoga-Einheit auf dem Programm.

Der Cheftrainer des VfB Stuttgart, Pellegrino Matarazzo (42).
Der Cheftrainer des VfB Stuttgart, Pellegrino Matarazzo (42).  © Tom Weller/dpa

Update 3. April, 18.51 Uhr: Mehr Geld für Schutz von Frauen und Kindern

Für den Schutz von Frauen und Kindern vor häuslicher Gewalt gewährt das Land in der Corona-Krise zwei Millionen Euro Soforthilfe. Die weitreichende Einschränkung des öffentlichen Lebens berge Risikofaktoren für häusliche Gewalt wie Existenzängste, Überforderung und wenig soziale Kontakte, sagte Sozial-Staatssekretärin Bärbl Mielich (Grüne) in Stuttgart.

Vertreterinnen der Frauenhäuser und der Fachberatungsstellen berichten nach ihren Worten von deutlich mehr Beratungsgesprächen und Aufnahmegesuchen. Deshalb sei mit einem weiteren Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt zu rechnen.

Das Geld dient dazu, durch mehr Beraterinnen am Telefon oder Computer einer erhöhten Nachfrage gerecht zu werden. Zudem kann die Soforthilfe für Zuschüsse für technische Ausstattung verwendet werden. Wenn es zu Corona-Fällen in Frauen- und Kinderschutzhäusern komme oder die Kapazitäten ausgeschöpft seien, brauche es praktikable Lösungen vor Ort, sagte Mielich. "Es ist die Aufgabe der Kommunen, eine ausreichende Zahl an Hilfsangeboten zur Verfügung zu stellen."

Update 3. April, 18.07 Uhr: Bereits 26 Tote in Pflegeheimen wegen Covid-19

In Baden-Württemberg sind bereits 26 an Covid-19 erkrankte Bewohner von Pflegeheimen gestorben. Das teilte das Landesgesundheitsamt in Stuttgart mit. 224 Bewohner seien erkrankt.

Dem Amt seien bislang Covid-19-Ausbrüche in 27 Alten- und Pflegeheimen übermittelt worden. Von einem "Ausbruch" spricht das Gesundheitsamt, wenn mindestens zwei Fälle aufgetreten sind, die in einem Zusammenhang stehen. Die betroffenen Heime verteilen sich auf 18 Kreise im ganzen Bundesland. Am Donnerstag hatte das Sozialministerium auf Twitter noch von mindestens 19 gestorbenen Bewohnern von Pflegeheimen gesprochen.

Allein in einem Pflege- und Altenwohnheim in Bretten sind nach vorläufigen Angaben des Landkreises Karlsruhe und der Stadt Bretten vom Freitag 68 Bewohner und 36 Mitarbeiter mit dem Virus infiziert. Fünf Bewohner seien gestorben. In dem Pflegeheim arbeiteten 166 Menschen - es lebten dort 181 Bewohner. Der Landkreis liefere an die Einrichtung bevorzugt Schutzausrüstung gegen das Coronavirus.

Das Pflegeheim Schönblick in Bretten-Neibsheim.
Das Pflegeheim Schönblick in Bretten-Neibsheim.  © Elija Ferrigno/Einsatz-Report24

Update 3. April, 17.47 Uhr: Patienten und Mitarbeiter in Rehaklinik mit Coronavirus infiziert

Am Standort einer Rehaklinik am Bodensee haben sich 21 Patienten und 26 Mitarbeiter des Pflegepersonals mit dem Coronavirus infiziert. Wie der "Südkurier" berichtete, ist in der Klinik im Kreis Konstanz vor allem die Neurologische Frührehabilitation betroffen. 

Dort lägen Patienten mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfällen, die zur Risikogruppe gehörten. Die betroffenen Patienten seien aber stabil und isoliert. Eine Person, die beatmet werden sollte, habe man an das Klinikum Konstanz überwiesen.

Bei den Mitarbeitern verlaufe die Erkrankung mit Covid-19 bislang symptomfrei, sagte ein Sprecher der Klinik. Nun würden systematisch alle Patienten und Mitarbeiter getestet - in den nächsten drei Wochen seien jeden Tag rund 80 Tests geplant. So hoffe man, den Ausbruch schnell unter Kontrolle zu bekommen.

Update 3. April, 17.42 Uhr: Supermärkte müssen am Karfreitag und Ostersonntag schließen

Nach heftiger Kritik von Kirchen und Gewerkschaften hat die Landesregierung die Öffnung von Supermärkten am Karfreitag und Ostersonntag zurückgenommen. An beiden Tagen müssen die Geschäfte geschlossen bleiben, wie das Wirtschaftsministerium in Stuttgart mitteilte. Die Corona-Verordnung des Landes werde entsprechend geändert.

Update 3. April, 17.30 Uhr: Bildungsmesse "didacta" wird um ein Jahr verschoben

Die Bildungsmesse didacta wird um ein Jahr verschoben und soll jetzt vom 23. bis zum 27. März 2021 stattfinden. Diese Entscheidung sei nach Rücksprache mit den Ausstellern und Partnern gefallen, teilte die Messe Stuttgart am Freitag mit. Ursprünglich sollte die didacta vom 24. bis zum 28. März dieses Jahres laufen. Dann kam aber das Coronavirus dazwischen. Die Messe Stuttgart hatte etwa 85.000 Besucher zur didacta erwartet, die sich vor allem an Lehrer und Erzieher richtet.

Update 3. April, 17.18 Uhr: Corona wird Fußball laut KSC-Coach Christian Eichner wohl nicht ändern

KSC-Trainer Christian Eichner steht dem Szenario einer grundlegenden Veränderung des Profifußballs nach der Corona-Krise skeptisch gegenüber. "Ich bin vorsichtig, ob's den Fußball nachhaltig verändert. Das ist immer leicht gesagt in schlechten Phasen, dass sich gewisse Dinge verändern", sagte der Coach des Karlsruher Fußball-Zweitligisten am Freitag in einem Skype-Interview des Clubs.

"Wir haben schon oft im Fußball tragische Dinge gehabt, wenn ich beispielsweise an die Geschichte mit Robert Enke denke. Da hat sich aus meiner Sicht bis zum heutigen Tag relativ wenig bis gar nichts geändert." Darum tue er sich auch extrem schwer zu sagen, dass der Fußball wegen Corona komplett auf den Kopf gestellt werde.

Christian Eichner, der Trainer des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC.
Christian Eichner, der Trainer des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC.  © Uli Deck/dpa

Update 3. April, 17.12 Uhr: Landesregierung prüft Öffnung von Supermärkten am Karfreitag

Die Landesregierung stellt die Öffnung von Supermärkten am Karfreitag noch einmal auf den Prüfstand. Der Lenkungskreis, in dem die wichtigsten Ministerien vertreten sind, werde sich mit dem Thema befassen, sagte ein Regierungssprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Kirchen und Gewerkschaften hatten zuvor heftig gegen die mögliche Ladenöffnung protestiert.

Update 3. April, 17.10 Uhr: Dramatische Einbrüche bei kommunalen Haushalten

Auf Städte und Gemeinden kommen nach Angaben des Städtetags Baden-Württemberg wegen der Coronavirus-Pandemie dramatische finanzielle Einbrüche zu. Bilanz werde am Ende des Jahres gezogen. Aber die Kommunen müssten sich darauf einstellen, dass wegen der wirtschaftlichen Lage vieler Betriebe weniger Gewerbesteuer fließen werde, teilte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Städtetags, Gudrun Heute-Bluhm, mit. Auch Einnahmen aus Gebühren etwa für Hallennutzung oder Musikschulunterricht fehlten.

Genau beziffern lasse sich das noch nicht, da momentan noch niemand wisse, wie lange die aktuelle Situation dauern werde. Nach Berechnungen drohen größeren Kommunen mit einem gemischten Gewerbespektrum Gewerbesteuerausfälle von 20 bis 30 Prozent im Rahmen des jetzt beschlossenen Kontaktsperrezeitraums. Bei einem dritten Monat könnte sich das verdoppeln, bei hoher Abhängigkeit von einzelnen Industriezweigen, wie in Baden-Württemberg von der Automobilindustrie, drohten ebenfalls deutlich höhere Ausfälle.

Vielerorts werde bereits über Haushaltssperren nachgedacht, sagte Heute-Bluhm. Teilweise seien sie auch schon umgesetzt, etwa in Rheinfelden (Kreis Lörrach) oder Heidelberg.

Update 3. April, 16.43 Uhr: Polizei darf auf Corona-Daten zugreifen

Die Polizei darf bei konkreten Anlässen auf Daten von Gesundheitsämtern über mit dem Coronavirus infizierte Personen zugreifen. Es sei gelungen, mit Landesdatenschützer Stefan Brink eine sachgerechte Lösung zu erarbeiten, berichtete Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) am Freitag bei einer Sondersitzung des Innenausschusses, die per Videokonferenz übertragen wurde. Die Lösung wahre die Belange des Datenschutzes ebenso wie Belange der Gefahrenabwehr. Auch dem Schutz der Polizisten werde sie gerecht.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).

Update 3. April, 16.03 Uhr: 903 Infizierte und elf Todesfälle in Stuttgart

Wie die Stadt Stuttgart mitteilte, gibt es inzwischen 903 registrierte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Elf Stuttgarterinnen bzw. Stuttgarter seien bislang an den Folgen der Erkrankung verstorben (Stand: 3. April, 15.30 Uhr). 432 Menschen sollen wieder genesen sein.

In Stuttgart gibt es inzwischen 903 registrierte Infektionen mit dem Coronavirus, sowie elf Todesfälle.
In Stuttgart gibt es inzwischen 903 registrierte Infektionen mit dem Coronavirus, sowie elf Todesfälle.

Update 3. April, 15.06 Uhr: Kirche protestiert gegen offene Geschäfte an Karfreitag

Die evangelische Kirche in Baden-Württemberg ist empört darüber, dass die Landesregierung eine Öffnung von Supermärkten am Karfreitag erlaubt hat. "Es ist unvorstellbar, dass die Menschen an diesem Tag einkaufen gehen, aber nicht in den Gottesdienst dürfen", betonten die beiden Landesbischöfe Jochen Cornelius-Bundschuh (Baden) und Frank Otfried July (Württemberg). "Wir fordern die umgehende Rücknahme der Ladenöffnungsmöglichkeit am Karfreitag."

Die Landesregierung habe ihre Entscheidung ohne die vorgeschriebene vorherige Anhörung der Kirchen getroffen. "Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, am Karfreitag einkaufen zu gehen", erklärten die Bischöfe. Der Karfreitag ist ein rechtlich besonders geschützter "stiller Feiertag", an dem die Christen des Kreuzestodes Jesu gedenken. Die Regierung hatte wegen der Corona-Krise die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften wie Supermärkten auch an Sonn- und Feiertagen erlaubt. 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Verdi bezeichneten die Entscheidung als "völlig überflüssig" und "skandalös".

Update 3. April, 14.50 Uhr: Kultusministerin Eisenmann verspricht keine Nachteile bei Lehrerausbildung

Wie das Kultusministerium Baden-Württemberg mitteilte, wurden neben den schulischen Abschlussprüfungen auch Regelungen für die Abschlüsse von angehenden Lehrerinnen und Lehrer getroffen. "Ich möchte, dass die angehenden Lehrerinnen und Lehrer keine Nachteile durch die aktuelle Krise erleiden. Sie alle haben ein Recht darauf, ihren Vorbereitungsdienst erfolgreich zum Abschluss bringen zu können. Das ist mir ein wichtiges Anliegen", wird Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) in der Mitteilung zitiert.

Demnach sollen die Zweiten Staatsprüfungen in modifizierter Form durchgeführt werden - die noch ausstehenden unterrichtspraktischen Prüfungen – so genannte Lehrproben – werden in diesem Jahr nicht als Lehrprobe stattfinden. Stattdessen wird es eine mündliche Präsentation einer geplanten Unterrichtsstunde mit Reflexionsgespräch geben. Diese Prüfungen werden im Zeitraum 18. Mai bis 1. Juli 2020 unter Einbeziehung der Pfingstferien an den Seminaren für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte durchgeführt.

Die bereits absolvierten Prüfungen bleiben indes allesamt gültig.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).  © Sonja Wurtscheid/dpa

Update 3. April, 14.39 Uhr: Stadt Stuttgart hängt Regenbogenbilder von Kindern in Rathausfenstern aus

Unter dem Motto "Die Kurve der Hoffnung – Stuttgart malt den Regenbogen" ruft die Landeshauptstadt Stuttgart Kinder dazu auf, Regenbogenbilder zu malen und an die Stadt zu schicken. Diese sollen dann für alle sichtbar in den Rathausfenstern ausgehängt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Die städtische Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler wird wie folgt zitiert: !Viele Kindergarten- und Grundschulkinder malen derzeit Regenbogenbilder und hängen sie zuhause als Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit in die Fenster. Dieser wundervollen Aktion wollen wir uns als Stadt anschließen – und damit ebenfalls Solidarität zeigen.!

Die gemalten Regenbogenbilder sollten möglichst groß sein. Die Kinder können selbst kreativ werden oder Vorlagen nutzen, unter diesem Link als Download zum Ausdrucken und Ausmalen zur Verfügung stehen. 

Update 3. April, 14.29 Uhr: Polizei kontrolliert an Osterfeiertagen

Wegen der Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Krise will die Polizei in Baden-Württemberg am Wochenende und an Ostern auf den Autobahnen im Land verstärkt kontrollieren. Es könne sein, dass sich einige Menschen etwa wegen Familienbesuchen an den Feiertagen nicht an die Vorgaben halten, hieß es am Freitag aus dem Innenministerium. Mit Hilfe der Bereitschaftspolizei werde man daher vor allem Autobahnen und Rasthöfe im Auge behalten.

Die Behörden rechnen aber damit, dass die Straßen deutlich leerer sein werden als sonst: Normalerweise gibt es vor allem zu Beginn und am Ende der Osterferien lange Staus. Da Urlaubsreisen nach Österreich oder Italien derzeit jedoch nicht erlaubt sind, werden keine größeren Beeinträchtigungen erwartet.

In Baden-Württemberg darf man in der Öffentlichkeit aktuell nur mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person unterwegs sein. Davon ausgenommen sind zusammenlebende Familienangehörige. Verstöße gegen Auflagen können mit Bußgeldern von 100 bis 5000 Euro und im Wiederholungsfall mit bis zu 25 000 Euro bestraft werden. Strafbar machen sich insbesondere mit dem Coronavirus infizierte Menschen, die sich nicht an die Quarantäneauflagen halten.

Polizei kontrolliert in einem Park.
Polizei kontrolliert in einem Park.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update 3. April, 14.29 Uhr: Fast zwei Drittel des Handwerks hat Hilfe beantragt

Die wirtschaftliche Lage im Handwerk verschärft sich durch die Corona-Krise. Laut einer Umfrage des baden-württembergischen Handwerkstags verzeichnen so gut wie alle der 1500 befragten Betriebe Umsatzrückgänge - je nach Gewerk bis hin zum Totalausfall, wie der Handwerkstag am Freitag mitteilte. Jene Betriebe, die noch arbeiten dürften, spürten vor allem die Stornierungen von Aufträgen. Auch fehlendes Personal etwa durch Quarantäne und mangelnde Kinderbetreuung sei ein Problem.

"Es hat mittlerweile fast ein Drittel aller 135 000 Handwerksbetriebe im Land einen Antrag auf Soforthilfe gestellt", fasste Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold zusammen. Die Situation sei dramatisch und werde sich weiter verschärfen. "Bisher profitieren viele Betriebe von der sehr guten Lage der letzten Jahre und dem vorhandenen Auftragsbestand. Diese Alt-Aufträge werden aber bald abgearbeitet sein." Man müsse sicherstellen, dass auch diese Betriebe die staatlichen Soforthilfen nutzen können.

Die Umfrage ergab zudem, dass die Angst vor Zahlungsunfähigkeit zunimmt. Das Soforthilfeprogramm von Land und Bund wurde von den Betrieben einhellig begrüßt. Man stelle jedoch fest, dass etwa Kredite trotz großzügiger Bürgschaftsregelungen nur für einen Teil der Betriebe in Frage kämen, sagte Reichhold. Gründe seien beispielsweise, dass ältere Betriebsinhaber die Kredite nicht mehr zurückzahlen könnten oder auch, dass Banken derzeit Hemmungen hätten, Kredite an Kleinbetriebe zu vergeben.

Update 3. April, 14.28 Uhr: Zwei Milliarden für den Mittelstand

Das Wirtschaftsministerium will zwei Milliarden Euro Corona-Hilfe für mittelständische Betriebe mit 51 bis 250 Beschäftigten aufwenden. Die Unternehmen sollen dreimonatige zins- und gebührenfreie Liquiditätsbrücken erhalten, damit sie nicht wegen der aktuellen Kreditklemme unverschuldet in Schieflage geraten, hieß es am Freitag auf Nachfrage vom Ministerium. 

Die Kredite sollen sich je nach Unternehmensgröße auf 150 000 bis 750 000 Euro belaufen und spätestens ab Anfang Mai zur Verfügung stehen. Einzige Voraussetzung für die Beantragung sei, dass das jeweilige Unternehmen zum Stichtag 31. Dezember 2019 kein "Unternehmen in Schwierigkeiten" war. Die Gelder sollen spätestens ab Anfang Mai zur Verfügung stehen.

Update 3. April, 14.25 Uhr: Shisha-Bars verstoßen dutzendfach gegen Corona-Regeln

Immer wieder muss die Polizei zu Shisha-Bars ausrücken, die gegen die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus verstoßen. Landesweit gab es seit Inkrafttreten der Corona-Verordnung bislang 60 Einsätze im Zusammenhang mit Shisha-Bars, berichtete Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Freitag bei einer Sondersitzung des Innenausschusses, die per Videokonferenz übertragen wurde. 

In 46 Fällen wurde dabei gegen die Corona-Verordnung verstoßen. 29 der Einsätze gingen auf die Eigeninitiative der Polizei zurück, in 31 Fällen führten Hinweise von Bürgern zu den Einsätzen. Die Polizei sei angewiesen auf solche Hinweise, sagte Strobl.

In den vergangenen Werktagen seien rund 500 Verstöße gegen die Verordnung täglich im Land registriert worden. Verstöße gegen die Kontaktregeln seien unsolidarisch und kosteten am Ende des Tages Menschenleben, sagte Strobl.

Viele Shisha-Bars haben dennoch geöffnet.
Viele Shisha-Bars haben dennoch geöffnet.  © Christian Charius/dpa

Update 3. April, 14.22 Uhr: Tierheime werden mit Anfragen überschwemmt

Die Corona-Krise hat auch Folgen für die Tierheime im Südwesten: Die Mitarbeiter müssen neue Wege finden, Tiere zu vermitteln, außerdem fließt wegen des Verbots von Veranstaltungen weniger Geld in die Kassen. Gleichzeitig gibt es ein zunehmendes Interesse an Vierbeinern. 

Viele Menschen in Baden-Württemberg wollen während der Corona-Krise für kurze Zeit einen Hund, eine Katze oder ein Kaninchen betreuen und wenden sich an Tierheime. "Wir werden überschwemmt mit Anfragen", sagte die Stuttgarter Tierheimleiterin Marion Wünn.

Update 3. April, 13.27 Uhr: Zulagen für Beschäftigte bis 1500 Euro steuerfrei

Arbeitnehmer können während der Corona-Pandemie bis zu 1500 Euro von ihren Arbeitgebern zusätzlich erhalten und müssen diese nicht versteuern, teilt das Wirtschaftsministerium mit. 

"Unsere Gesellschaft sieht gerade jeden Tag, wie wichtig manche Berufe sind, die oft unterschätzt wurden. Als Finanzministerin unterstütze ich das gerne mit einer Steuerbefreiung", erklärte Finanzministerin Edith Sitzmann.

Update, 3. April, 13.22 Uhr: IG Metal erwartet massiven Anstieg der Kurzarbeit

Vier von zehn Betrieben im Südwesten befinden sich wegen der Corona-Krise in Kurzarbeit - das hat eine aktuelle Befragung der IG Metall Baden-Württemberg unter rund 200 Betriebsräten ergeben. Rund 84 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Kurzarbeit andauernd oder aber in nächster Zeit eingeführt werden wird. Das teilte die Gewerkschaft am Freitag in Stuttgart mit.

Die Zahlen der Beschäftigten in Kurzarbeit würden deshalb massiv ansteigen und voraussichtlich das Niveau der Krise in den Jahren 2008 und 2009 deutlich übertreffen, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. "Umso wichtiger ist jetzt, dass alle Beschäftigten von Zuzahlungen ihrer Arbeitgeber zum gesetzlichen Kurzarbeitergeld profitieren."

Mit Ausnahme der Textil- und Bekleidungsindustrie und des Elektrohandwerks gelten beim Kurzarbeitsgeld in allen IG-Metall-Branchen im Südwesten tarifliche Zuzahlungsregeln. Damit kämen Beschäftigte, die gar nicht mehr arbeiten könnten, sich also quasi in "Kurzarbeit Null" befänden, immer noch auf mindestens 80 Prozent ihres Nettoverdienstes, heißt es bei der IG Metall.

Laut Umfrage fürchten drei von zehn befragten Betrieben um das langfristige Überleben des Unternehmens, sollte sich die Pandemie nicht schnell eindämmen lassen. Rund 23 Prozent planen demnach den Abbau von Personal. Gleichzeitig gaben die Betriebsräte zu 60 Prozent an, dass die Unternehmen mit ihren Belegschaften hinsichtlich der Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen fair umgingen.

Update, 3. April, 13.22 Uhr: Fieberambulanzen kümmern sich um Corona-Verdachtsfälle

In einer Messehalle in Freiburg haben Mediziner eine großangelegte Fieberambulanz eingerichtet. Die Einrichtung kümmere sich um Corona-Verdachtsfälle, teilten die Stadt Freiburg und die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg zur Inbetriebnahme am Freitag mit. Landesweit gibt es den Angaben zufolge in Hallen und Krankenhäusern rund 20 solcher Fieberambulanzen, weitere sollen folgen. Hinzu kommen laut der Vereinigung rund 90 Notfallpraxen, die auf das Coronavirus spezialisiert sind. Diese Praxen seien meist bei niedergelassenen Ärzten eingerichtet.

In den Einrichtungen kümmern sich Fachärzte um Menschen, die Symptome des Coronavirus haben. Betroffene sollen so von Menschen mit anderen Krankheiten in Arztpraxen und Kliniken getrennt werden, um Infektionen zu vermeiden. Die Mediziner untersuchen die Menschen und können bei einer bestätigten Infektion die Verlegung des Patienten in ein Krankenhaus oder häusliche Isolation anordnen.

Wer eine Fieberambulanz aufsuche, brauche dafür aber die Überweisung seines Hausarztes oder des Notfalldienstes der Kassenärzte, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung. Ohne eine Überweisung könne die Fieberambulanz niemanden betreuen.

Für Patienten ist die Untersuchung den Angaben zufolge gratis, die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

Update, 3. April, 13.21 Uhr: DGB und Verdi sauer über offene Geschäfte an Ostern

Als "völlig überflüssig" und "skandalös" haben die Südwestableger der Gewerkschaft Verdi und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die von der Landesregierung erlaubte Öffnung von Läden am Karfreitag und Ostermontag bezeichnet. Bereits jetzt verzichteten die meisten Lebensmittelläden darauf, an Sonntagen zu öffnen, weil es keinen zusätzlichen Bedarf gebe, teilte Verdi am Freitag mit. Die Beschäftigten im Einzelhandel dürften nicht um die verdiente Osterpause gebracht werden, kritisierte der DGB.

"Ministerpräsident Kretschmann rät den Menschen, Ostern möglichst zuhause zu bleiben. Jetzt will er sie angeblich in die Supermärkte schicken und den Verkäufern ihre mehr als verdiente Osterpause rauben", sagte DGB-Chef Martin Kunzmann. "Hat er nicht mitbekommen, was die Beschäftigten im Einzelhandel in den vergangenen Wochen geleistet haben? Oder ist es ihm gleichgültig?"

Bernhard Franke, bei Verdi für den Handel zuständig, spricht von einer echten Zumutung für das Verkaufspersonal - gerade sie hätten die Osterpause dringend zur Erholung gebraucht. "Seit Wochen arbeiten sie über jegliches Maß hinaus, mehr oder weniger geschützt vor Infektionen. Das soll der Dank dafür sein?" Die Zeit der großen Hamsterkäufe neige sich dem Ende zu, der Ansturm der Kunden habe sich weitestgehend normalisiert, argumentiert die Gewerkschaft.

Die Landesregierung hatte wegen der Corona-Krise die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften wie Supermärkten auch an Sonn- und Feiertagen erlaubt. Das gilt entsprechend auch für Karfreitag und Ostermontag.

Update, 3. April, 12.34 Uhr: Gensheimer glaubt nicht an Fortsetzung der Handball-Saison

Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer rechnet nicht mehr mit einer Fortsetzung der Saison in der Handball-Bundesliga. "So wie es momentan der Fall ist, sieht es eher nicht danach aus. Deswegen glaube ich nicht an eine Fortsetzung", sagte der 33 Jahre alte Profi der Rhein-Neckar Löwen am Freitag im Interview von "Sport1". 

"Und wenn, wäre es sehr, sehr schwierig, mit einer hohen Zuschauerzahl zu spielen. Da wären dann wahrscheinlich nur Geisterspiele eine Option – und da hat keiner Lust drauf." Die HBL hofft darauf, die wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison ab Mitte Mai fortzusetzen, um sie dann Ende Juni abzuschließen.

Update, 3. April, 12.32 Uhr: TV Rottenburg erleidet Corona-K.o.

Der TV Rottenburg muss sich aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise nach fast 20 Jahren aus der Volleyball-Bundesliga zurückziehen. Der Verein werde für die Saison 2020/21 keine Lizenz für die 1. und 2. Bundesliga beantragen, teilte der TVR am Freitag mit. Allein die Sponsoren-Absagen für die kommende Spielzeit hätten sich in den vergangenen Tagen auf einen sechsstelligen Betrag summiert.

"Ohne größere Finanzhilfen ist der Bundesliga-Spielbetrieb nicht mehr zu stemmen – eine Verschuldung kommt beim TVR prinzipiell nicht in Frage, weshalb jetzt die Reißleine gezogen werden musste", heißt es in der Mitteilung. Diese Entscheidung sei die "schwerste in fast 20 Jahren Bundesligavolleyball beim TVR" gewesen, sagte Geschäftsführer Philipp Vollmer. Nach aktuellem Stand plant der Club nun einen Neustart in der 3. Liga. "Nun fühlt es sich an, wie wenn wir in einem Boxkampf zwölf Runden tapfer gekämpft haben und dann der Corona-K.o. zuschlägt", sagte Beiratsmitglied Norbert Vollmer.

Die Volleyball-Bundesliga kritisierte die Rottenburger. "Mich enttäuscht die Vorgehensweise und Entscheidung des TV Rottenburg zum jetzigen Zeitpunkt", sagte VBL-Vorstandssprecher Andreas Bahlburg. "Dass der TV Rottenburg nun ohne Vorankündigung die Reißleine zieht, gefährdet auch andere Standorte und beschädigt die Solidarität innerhalb der Bundesliga."

Update, 3. April, 12.29 Uhr: VBE: Kluft zwischen guten und schlechten Schülern könnte wachsen

Der Verband Bildung und Erziehung befürchtet, dass die Schere zwischen guten und schlechten Schülern größer wird, wenn die Schulen auch nach den Ferien geschlossen bleiben. Nach einem fast dreiwöchigen Unterricht zu Hause sei deutlich geworden, dass leistungsstärkere Kinder sehr gut mit digitalen Bildungsformen zurechtkämen, sagte Verbandschef Gerhard Brand am Freitag.

Diese Kinder bauten vermutlich keine Defizite auf. Leistungsschwächere Kinder täten sich aber mit der digitalen Lernumgebung deutlich schwerer. Aus der Distanz könnten die Lehrer ihnen nur schwer helfen. Deshalb könne der reguläre Unterricht nicht lange durch Digitalunterricht ersetzt werden. Der VBE sei froh, wenn man möglichst früh wieder in den regulären Unterricht einsteigen könne. Wegen des Coronavirus sind die Schulen seit dem 17. März geschlossen.

Die Schule bleiben vorerst geschlossen.
Die Schule bleiben vorerst geschlossen.

Update, 3. April, 11.28 Uhr: Autozulieferer Marquardt appelliert an Politik

Der Chef des Autozulieferers Marquardt hat an die Politik appelliert, einen Plan für die Zeit nach dem Ende des Corona-Lockdowns vorzulegen. "Mir fehlt eine klare Vision, wie es danach weitergeht", sagte Harald Marquardt, der Vorsitzende der Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur. Unternehmen müssten das wissen, um vorausplanen und ihre Produktion am Tag X dann auch wieder aufnehmen zu können. Wenn dann alle Stricke reißen, könne dieser Tag X auch durchaus nochmal verschoben werden. Wichtig sei aber die Botschaft, dass es einen Plan gebe.

"Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter", betonte Marquardt. Aber man dürfe eben auch die Entwicklung der Wirtschaft nicht auf die leichte Schulter nehmen. Er sei überzeugt, dass es möglich sei, die Wirtschaft nach dem Vorbild Chinas oder Südkoreas wieder anzufahren - unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Marquardt selbst zeigt sich demonstrativ mit Schutzmaske, im ganzen Unternehmen ist das Tragen einer Maske schon länger Pflicht.

"Wir hätten den Umgang mit Corona jetzt eigentlich im Griff", sagte Marquardt. "Aber jetzt fehlen die Aufträge." Das Familienunternehmen, das nach eigenen Angaben rund 80 Prozent seines Geschäfts im Automobilbereich macht, hat Kurzarbeit angemeldet und erwartet angesichts der Coronavirus-Pandemie ein schwieriges Jahr.

2019 verbuchte Marquardt nach Angaben vom Freitag einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro. Das war deutlich weniger als geplant, aber immerhin noch ein Plus von 1,1 Prozent in einem rückläufigen Markt. Zum Gewinn macht das Unternehmen generell keine Angaben. Weltweit arbeiten rund 10 500 Menschen an 20 Standorten für Marquardt.

Update, 3. April, 11.24 Uhr: Amateurfußball in Baden-Württemberg ruht

Die Aussetzung des Amateurfußballs in Baden-Württemberg ist wegen der Coronavirus-Pandemie auf unbestimmte Zeit verlängert worden. Die zuletzt bis zum 19. April vorgesehene Unterbrechung des Spielbetriebs wird bis auf weiteres ausgedehnt, wie der Württembergische Fußballverband (wfv) am Freitag im Namen aller drei Landesverbände mitteilte. Vorbehaltlich der Entscheidungen der jeweils zuständigen Verbände werde diese Entscheidung "voraussichtlich auch im übrigen Bundesgebiet" gelten.

"Wir sind davon überzeugt, dass der organisierte Fußball selbstverständlich seinen Beitrag leisten und insofern alles unterlassen muss, was ein Ansteigen der Infektionszahlen begünstigt", sagte wfv-Präsident Matthias Schöck.

Update, 3. April, 11.03 Uhr: Videoclips sollen Schüler zum Sport animieren

Mit Videoclips will das Kultusministerium Schüler zu Hause zum Sport animieren. Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) erklärte am Freitag in Stuttgart, der Sportunterricht und das Vereinsleben liegen wegen des Coronavirus auf Eis. "Sport ist aber wichtig für Körper, Geist und Gemüt." Das Ministerium wolle den Sportunterricht in die heimische Stube bringen. 

Dazu habe man zusammen mit dem Sender Regio TV Filmclips in einem geschlossenen Möbelhaus gedreht. Der Realschullehrer Axel Strienz und die deutsche Kunstturnmeisterin Elisabeth Seitz präsentieren dabei spielerische Übungen für zu Hause. Die Ausstrahlung soll in der kommenden Woche beginnen. Die Clips sollen unter anderem auf den Internetseiten des Kultusministeriums, des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung und in der Mediathek von Regio TV abrufbar sein.

Update, 3. April, 11.01 Uhr: Die Fallers brauchen trotz Corona-Krise keine Wiederholungen

Die Zuschauer der wöchentlichen Fernsehserie "Die Fallers" können sich trotz Corona-Krise über neue Folgen freuen. Die einzelnen Episoden werden ein Jahr im voraus gedreht, sagte eine Sprecherin des SWR am Freitag. Es seien daher genügend neue Folgen auf Vorrat. Diese werden nun gesendet. Auf Wiederholungen müsse die Serie daher nicht setzen. Die Serie, die das Leben einer Schwarzwälder Bauernfamilie in heutiger Zeit erzählt, läuft sonntags um 19.15 Uhr, im SWR Fernsehen. Wegen der Coronavirus sind die Dreharbeiten den Angaben zufolge bis Ende Juni gestoppt.

Die Serie gibt es seit fast 26 Jahren. Sie ist den Angaben zufolge nach der "Lindenstraße" im Ersten die älteste wöchentliche Serie im deutschen Fernsehen. Die "Lindenstraße" ist mittlerweile eingestellt, vergangenen Sonntag wurde die letzte Folge ausgestrahlt.

"Die Fallers" werden hingegen fortgesetzt, sagte die Sprecherin. Pro Folge schalten den Angaben zufolge mehr als eine Million Zuschauer ein. Gedreht wird die Serie an einem Bauernhof in Furtwangen und anderen Orten im Schwarzwald sowie in Fernsehstudios des SWR in Baden-Baden. Im Fernsehen gezeigt wurden bislang 1052 Folgen.

Update, 3. April, 11.00 Uhr: Staatsanwälte sollen auf Pflegeheime achten

Bei Ketteninfektionen mit dem Coronavirus in Pflegeheimen sollten die Staatsanwaltschaften nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz auch ohne Anzeigen tätig werden. "Wenn in einer Einrichtung mehrere Pflegebedürftige zu Tode kommen, müssen die Strafverfolgungsbehörden genau hinschauen", teilte Vorstand Eugen Brysch am Freitag in Karlsruhe mit. "Schließlich können auch fahrlässige Tötung, Körperverletzung oder Tötung durch Unterlassen vorliegen." Solche Delikte müssten auch ohne Anzeige verfolgt werden.

Deshalb seien jetzt die Generalstaatsanwälte der Länder gefordert. "Es gilt, die Staatsanwaltschaften vor Ort anzuhalten, bei mehreren Todesfällen in einem Pflegeheim Ermittlungen aufzunehmen." Das Strafrecht bringe zwar keine Lösung für die Krise, hilft nach Bryschs Überzeugung aber, Fehlverhalten aufzuzeigen und den Blick für künftiges Handeln zu schärfen.

Update, 3. April, 10.24 Uhr: Hunderte Ärzte und Pfleger infiziert

Im Südwesten haben sich bereits Hunderte Ärzte und Pfleger mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Mittlerweile wurden 619 Infektionen beim medizinischen Personal an das Landesgesundheitsamt übermittelt, wie das Stuttgarter Regierungspräsidium der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Eine Unterscheidung zwischen Ärzten und Pflegern sei dabei nicht möglich. Die Zahlen hätten keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weil die Information, ob es sich bei den infizierten Personen um Ärzte oder Pfleger handele, nur dann dem Landesgesundheitsamt gemeldet werde, wenn sie dem Gesundheitsamt vor Ort vorliege.

Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund forderte indes, dass Ärzte, die infiziert sind oder Kontakt mit infizierten Personen hatten, aber keine Symptome zeigten, nicht weiterarbeiten dürften.

Update, 3. April, 09.10 Uhr: Zinslose Kredite für Mittelstand geplant

Betriebe mit 51 bis 250 Beschäftigten könnten in der Corona-Krise künftig mit zinslosen Krediten in Höhe von bis zu 750.000 Euro je Unternehmen unterstützt werden. "Wir wollen die mittleren baden-württembergischen Unternehmen von 51 bis 250 Erwerbstätigen in der ersten kritischen Phase mit Basis-Liquidität versorgen, damit diese nicht unverschuldet in die Insolvenz abstürzen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) im SWR am Freitag. 

Die Kredite sollen für drei Monate fließen und ab Anfang Mai bereitstehen, vorausgesetzt, dass die Landesregierung und der Landtag zustimmen. Bisher gab es kein Soforthilfeprogramm des Landes für diese Unternehmensgröße.

Die Fußgängerzone ist menschenleer.
Die Fußgängerzone ist menschenleer.  © DPA / Marijan Murat

Update, 3. April, 07.05 Uhr: Ferienbeginn in Corona-Zeiten

Unter ungewöhnlichen Umständen beginnen an diesem Freitag die Osterferien in Baden-Württemberg. Die Schulen sind schon seit Wochen wegen der Corona-Krise geschlossen, gelernt wird zu Hause. "Für viele Schüler ist der Ferienbeginn momentan eher nicht wahrnehmbar", sagte der Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Matthias Schneider. Und während sonst Freude herrsche, die Klassenzimmer zu verlassen, vermutet er, dass sich viele junge Leute in die Schule zurücksehnten. "Der Umgang miteinander fehlt den Kindern und Jugendlichen ganz massiv."

Das Kultusministerium zieht zum Ferienbeginn eine grundsätzlich positive Bilanz der vergangenen Wochen. Die Lehrer gäben sich viel Mühe, mit den Schülern möglichst engen Kontakt zu halten, teilte eine Sprecherin mit. Aber nicht alle Schüler hätten zu Hause Zugang zu einem Laptop oder Computer für digitales Lernen, sondern besäßen nur ein Smartphone. Schüler, die derzeit möglicherweise benachteiligt würden, müsse man im Blick behalten - auch in der Folgezeit.

Das Ministerium wolle die Erfahrungen aus dem digitalen Lernen auswerten und für die Zukunft bewerten. Neben der Lernplattform Moodle arbeite man daran, den Schulen weitere datenschutzkonforme digitale Tools zur Verfügung zu stellen.

Wann es wieder Unterricht in Klassenzimmern gibt, steht noch nicht fest. Nach Einschätzung von Kultusministerin Susanne Eisenmann wird der Unterricht nach den Osterferien wahrscheinlich nur schrittweise wieder beginnen. Voraussetzung sei, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus bis dahin verlangsamt habe, sagte die CDU-Politikerin der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag).

Update, 3. April, 06.38 Uhr: Tierische News aus dem Karlsruher Zoo

Der Karlsruher Zoo bleibt zwar wie alle andere Tierparks wegen der Corona-Krise für mehrere Wochen geschlossen. Dennoch will Zoodirektor Matthias Reinschmidt so gut wie möglich darüber informieren, was sich bei Flusspferden, Schimpansen oder im Streichelzoo so tut. "

Deshalb senden wir ab dieser Woche regelmäßige Videos aus meinem Büro", sagte Reinschmidt der dpa. "Da bringe ich dann unsere Stammgäste und andere Tierfreunde auf den neuesten Stand, wie sich die Erdmännchen entwickeln oder was unser Flusspferd-Baby "Halloween" so macht."

Es sei bitter, den Zoo vor allem in diesen Wochen schließen zu müssen. "Eine wunderbare Jahreszeit wäre das für einen Besuch, es blüht, es ist warm, wir haben viele Jungtiere, die Freude machen", sagte Reinschmidt. Der Zoo will deshalb vor allem die sozialen Medien stark nutzen für Videos, Interviews und Fotos.

Update, 3. April, 06.15 Uhr: Tourismusminister warnt vor Ausflügen

Aus Sorge um mögliche Coronavirus-Infektionen warnt der baden-württembergische Tourismusminister Guido Wolf davor, die bekannten Ausflugsorte und Wanderwege am sonnigen Wochenende zu besuchen. "Ich kann angesichts der Corona-Pandemie nur davor warnen, solche Orte an diesem Wochenende aufzusuchen", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.

Er habe sich die Lage von Bürgermeistern beschreiben lassen. "Ob am Bodensee, auf der Schwäbischen Alb oder im Schwarzwald: Aus allen Regionen im Land mit attraktiven Ausflugszielen höre ich die Sorge, dass dort am Wochenende zu viele Menschen hinkommen könnten", sagte Wolf. Ballten sich dort aber zu viele Menschen, könnten die wichtigen Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Auch für die Einheimischen sei das ein Problem.

Update, 3. April, 06.12 Uhr: Lucha rechnet mit Höhepunkt an Ostern

Die Zahl der Infektionen steigt auch im Südwesten weiter an. Aus Sicht des Gesundheitsministers könne an Ostern ein Höhepunkt erreicht werden. Ist das Land dafür gewappnet?

Nach Einschätzung von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) könnte die Corona-Krise an Ostern auf einen Höhepunkt zusteuern. "Wir rechnen Stand heute etwa an Ostern mit einem gewissen Peak an Behandlungen», sagte Lucha der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. 15.971 Menschen im Land haben sich laut Gesundheitsministerium bis Donnerstagnachmittag infiziert, 281 Infizierte sind gestorben. 

Die Neuerkrankungsraten seien in den letzten Tagen aber nicht mehr exponentiell gestiegen, sondern auf ähnlichem Niveau stabil geblieben, sagte Lucha. "Wir müssen mindestens bis zum Ende der Osterferien konsequent durchhalten und können vorher sicher überhaupt keine Signale geben, dass wir irgendwo locker lassen."

Weiter sagte Lucha: "Wir rüsten uns, dass wir an den Ostertagen maximal einsatzfähig sind." Am 1. März standen 2200 Beatmungsplätze im Land zur Verfügung, nun seien es schon rund 2800. Bis zum 13. April sollen 3800 Beatmungsplätze zur Verfügung stehen. Die Zahl der Krankenhausbetten wurde in dem Zeitraum erhöht von 54.526 auf 55.118.

Gesundheitsminister Manne Lucha in einem Labor.
Gesundheitsminister Manne Lucha in einem Labor.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 2. April, 19.57 Uhr: Pensionäre sollen in Gefängnissen aushelfen

Weil Beschäftigte unter Corona-Quarantäne stehen oder zu einem Teil auch selbst infiziert sind, sollen in Gefängnissen im Südwesten Pensionäre aushelfen. Wie "Heilbronner Stimme" und "Mannheimer Morgen" Freitag) berichten, hat das Justizministerium in Stuttgart eine Umfrage unter pensionierten Justizvollzugsbediensteten durchgeführt mit der Bitte, in Zeiten der Corona-Krise noch einmal zu arbeiten. 60 Pensionäre hätten sich gemeldet und für den Dienst bereit erklärt. Wie ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage sagte, kommen sie zum Beispiel als Torwache zum Einsatz oder auch im sogenannten Stockwerksdienst. Dem Bericht zufolge erhalten sie dafür ergänzend zu ihrer Pension eine Bezahlung.

In den Gefängnissen im Südwesten arbeiten dem Bericht zufolge mehr als 4000 Menschen, davon mehr als 2700 im Vollzugsdienst. Der Ministeriumssprecher sagte den Zeitungen, dass die Zahl der Erkrankten bei den Bediensteten noch "im niedrigen zweistelligen Bereich" liege. Unter den mehr als 7000 Inhaftierten, die in den 17 Justizvollzugsanstalten des Landes ihre Haft absitzen, gebe es dagegen noch keinen bestätigten Corona-Fall.

Update, 2. April, 19.50 Uhr: 15.971 Infizierte, 281 Tote durch das Coronavirus in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg haben sich nachweislich weitere 1391 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Damit steige die Zahl der Infizierten im Südwesten auf mindestens 15. 971, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit (Stand: 16 Uhr). 281 infizierte Menschen seien im Zusammenhang mit Corona bislang gestorben. Ungefähr 880 Menschen sind bislang von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 2. April, 18.50 Uhr: Polizei löst zwei Partys auf

Die Polizei hat zwei Feiern im Land wegen des Kontaktverbots zur Eindämmung des Coronavirus aufgelöst. In Nürtingen (Kreis Esslingen) überprüfte die Polizei nach einem Hinweis eines Zeugen eine Gaststätte. 

Der Haupteingang sei zwar verschlossen gewesen, in der Gaststätte habe aber reger Betrieb geherrscht, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Beamten trafen demnach in dem Lokal auf die Betreiberin und elf Gäste, die aßen, tranken und miteinander Karten spielten.

Die Menschen im Alter von 23 bis 70 Jahren wurden am Mittwochabend der Gaststätte verwiesen. Sie müssen den Angaben nach mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen. Auf die Wirtin kommt auf eine Strafe zwischen 2500 und 5000 Euro zu.

Ein Zeuge in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) beschwerte sich bei der Polizei über eine laute Feier. Die Beamten trafen am Mittwoch in einer Privatwohnung auf neun Menschen, darunter drei Jugendliche und ein einjähriges Kleinkind. Sie wurden der Wohnung verwiesen. Laut Polizei folgten sie den Anweisungen und zeigten sich einsichtig. Ob einigen von ihnen eine Strafe droht, war zunächst unklar.

Aufgrund des Kontaktverbots sind derzeit Ansammlungen von mehr als zwei Menschen im Freien verboten. Ausnahmen gelten unter anderem für Familien und Menschen, die in einem Haushalt leben. Damit soll die weitere Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 eingedämmt werden.

Update, 2. April, 18.46 Uhr: Grabkapelle auf dem Württemberg wird gesperrt

Das Gelände um die Grabkapelle auf dem Württemberg wird vorerst gesperrt. Die Kapelle zieht bei schönem Wetter viele Spaziergänger an, wie die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg am Donnerstag mitteilten. Weil zunehmend auch Gruppen auf dem Gipfel des Württemberg auftauchten, sehe man sich zu diesem Schritt gezwungen. Wie alle Kultureinrichtungen ist die Grabkapelle selbst wegen der Coronavirus-Pandemie mindestens bis zum 19. April geschlossen und kann nicht besichtigt werden.

Stuttgart: Die Sonne geht über der Grabkapelle auf dem Württemberg auf.
Stuttgart: Die Sonne geht über der Grabkapelle auf dem Württemberg auf.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 2. April, 18.38 Uhr: In Althütte sollen mit dem Coronavirus infizierte Flüchtlinge in Quarantäne gehen

Mit dem Coronavirus infizierte Flüchtlinge aus Unterkünften in ganz Baden-Württemberg sollen künftig in Althütte in Quarantäne gehen. Voraussichtlich ab Mitte kommender Woche sei die Station in einer ehemaligen Freizeitanlage der evangelischen Kirche im Rems-Murr-Kreis betriebsbereit, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart am Donnerstag mit. Laut Referatsleiter Thomas Deines könnten aktuell fünf bis acht positiv getestete Personen in die neue Einrichtung verlegt werden.

Die Wahl der Behörde sei auf dieses Objekt gefallen, weil es gut in Schuss sei, für jedes der 30 Einzelzimmer sanitäre Anlagen bereithalte und längerfristig verfügbar sei, erklärte Deines in einem Videochat mit Bürgern. Darüber hatten auch "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" berichtet.

Da der für ein halbes Jahr gemietete Komplex mehrere Gebäude umfasse, sei die Trennung von Männern und Frauen sowie die Unterbringung von Familien möglich. In dem Video-Chat sagte Deines zudem, die Einhaltung der Isolation auf den Zimmern werde von Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma überwacht. Nur durch eine Schleuse komme das medizinische Personal in die umzäunte Anlage. Es sei jedoch nicht praktikabel, in den großen Flüchtlingsunterkünften isolierte Abschnitte für Corona-Patienten einzurichten, betonte Deines. Schwer Erkrankte würden im Krankenhaus behandelt.

Der Bürgermeiste der Gemeinde mit 4100 Einwohnern, Reinhold Sczuka, sagte, mehr als 50 Prozent der Menschen dort hätten Verständnis für die Maßnahme. Andere hätten sich wegen eines aus ihrer Sicht bevorstehenden Ansteckungsrisikos negativ sowie wütend und persönlich verletzend geäußert "Das tut weh", sagte Sczuka im Chat.

Update, 2. April, 18.19 Uhr: Der Zugang zu Arbeitslosengeld II wird zunächst vereinfacht

Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, wird mit dem Sozialschutz-Paket vorübergehen der Zugang zu Arbeitslosengeld  II vereinfacht. Somit soll den Bürgerinnen und Bürgern, die durch die Corona-Krise um ihre wirtschaftliche Existenz bangen,  im Jobcenter möglichst unbürokratisch geholfen werden. 

"Wer zwischen dem 1. März und dem 30. Juni 2020 beim Jobcenter Stuttgart einen Antrag auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II) stellt und dabei erklärt, über kein erhebliches Vermögen zu verfügen, darf Erspartes in den ersten sechs Monaten behalten. Erst danach greifen wieder die bislang geltenden Regelungen für den Einsatz von Vermögen", heißt es in einer Mitteilung. 

Menschen, die bereits Arbeitslosengeld II beziehen und bis Ende eine weitere Bewilligung stellen müssten, bekommen die Leistungen zunächst unbürokratisch weiter bewilligt. "In der Regel für ein Jahr", wie die Stadt Stuttgart mitteilte. 

Der Zugang zu Arbeitslosengeld II wird zunächst vereinfacht. (Symbolbild)
Der Zugang zu Arbeitslosengeld II wird zunächst vereinfacht. (Symbolbild)  © Markus Scholz/dpa-tmn

Update, 2. April, 17 Uhr: 19 Tote in baden-württembergischen Pflegeheimen

In Baden-Württemberg sind bereits mindestens 19 Bewohner von Pflegeheimen gestorben, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Das teilte das Sozialministerium in Stuttgart am Donnerstag auf Twitter mit. Mehr erfahrt Ihr hier. 

Update, 2. April, 15.59 Uhr: Stuttgarter Flughafen erneuert Landebahn

Die Start- und Landebahn vom Stuttgarter Flughafen soll wegen der Corona-Krise früher erneuert werden als geplant. Vom 6. April bis zum 22. April wird es deshalb keinen Flugbetrieb geben, teilte die Flughafengesellschaft FSG am Donnerstag mit. 

Mehr Infos dazu hier. 

Der Stuttgarter Flughafen von oben.
Der Stuttgarter Flughafen von oben.  © Weißbrod/ dpa

Update, 2. April, 15.52 Uhr: Europa-Park nutzt Zeit ohne Besucher für Renovierungen

Deutschlands größter Freizeitpark, der Europa-Park in Rust bei Freiburg, nutzt die Zwangspause der Corona-Krise für Verschönerungen und Bauarbeiten. Anlagen und Fahrgeschäfte werden in der besucherfreien Zeit gewartet und seien breit zum Start, sagte eine Sprecherin des Vergnügungsparks am Donnerstag. Kulissen würden optisch verbessert. Zudem laufe der Wiederaufbau der Attraktion "Piraten in Batavia". 

Das aus dem Jahre 1987 stammende Fahrgeschäft, bei dem Besucher in Booten durch eine Fantasiewelt der Stadt Batavia im 17. Jahrhundert fahren, war Ende Mai 2018 durch ein Feuer zerstört worden. Die neue Bahn soll im Laufe des Sommers fertig werden.

Der Freizeitpark wollte Ende März die Sommersaison starten. Er bleibt wegen des Coronavirus aber, wie alle Freizeiteinrichtungen in Deutschland, bis mindestens 19. April geschlossen. Wann er wieder öffnen darf, ist unklar. Dies hänge von den Vorgaben von Politik und Behörden ab, sagte die Sprecherin. Vorerst geschlossen bleibe daher auch die zum Park gehörende Indoor-Wasserwelt "Rulantica".

Der Europa-Park wird dieses Jahr 45 Jahre alt. Im vergangenen Jahr hatte er mit mehr als 5,7 Millionen Gästen einen Besucherrekord erreicht. "Rulantica" war im vergangenen November eröffnet worden.

Update, 2. April, 15.02 Uhr: Fieber-Ambulanz im Reitstadion geschlossen

Die provisorische Fieber-Ambulanz im Alten Reitstadion wurde am 1. April geschlossen und zu Beginn der Woche hat die neue Fieber-Ambulanz im Neckarpark, erweitert mit einer Abstrichstelle, geöffnet. 
Patienten, benötigen eine ärztliche Überweisung. 

Update, 2. April, 14.43 Uhr: Hubschrauber der DRF Luftrettung mit Isoliertrage ausgestattet

Ein auf dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden stationierter Hubschrauber der DRF Luftrettung hat eine Isoliertrage zum Transport von Corona-Patienten erhalten. Intensivmedizinisch betreute und beatmete Patienten könnten so schnell in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte die Luftrettungsorganisation zur Übergabe der Ausrüstung am Donnerstag in Rheinmünster mit.

Der Patient liegt auf der Trage unter einer durchsichtigen Abdeckung. Durch luftdichte Zugänge kann er behandelt werden. Ein Vorteil sei die Sicherheit der Besatzung vor einer Infektion. Außerdem sei nach dem Flug keine aufwendige Desinfektion des Hubschraubers nötig. 

Nach Angaben der DRF Luftrettung sollen in nächster Zeit acht weitere Stationen mit den jeweils 40.000 Euro teueren Tragen ausgestattet werden, darunter die in Stuttgart.

Update, 2. April, 14.40 Uhr: Gehaltsverzicht und Kurzarbeit auch beim 1. FC Heidenheim

Auch die Profis des Fußball-Zweitligisten 1. FC Heidenheim verzichten im Zuge der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts. Dadurch kann der Club betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, wie er am Donnerstag mitteilte. Dennoch musste für alle Mitarbeiter von Verwaltung, Gebäudemanagement sowie des Stadionrestaurants Kurzarbeit angemeldet werden. Bis Ende des Monats werde in diesen Bereichen lediglich ein Notbetrieb aufrechterhalten.

"Wie unsere gesamte Gesellschaft befinden auch wir als 1. FC Heidenheim 1846 uns in einer Ausnahmesituation, in der jetzt außergewöhnliche Maßnahmen absolut erforderlich sind, um unsere Existenz als Verein zu sichern", sagte FCH-Vorstandschef Holger Sanwald in der Mitteilung. Im Gegensatz zum Großteil der anderen FCH-Mitarbeiter gehen die Profis nicht in Kurzarbeit, sondern trainieren weiter individuell.

Update, 2. April, 14.25 Uhr: Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätze reduzieren Betriebszeiten

Durch den massiven Rückgang der Starts und Landungen auf öffentliche Flugplätzen in Baden-Württemberg aufgrund der Corona-Pandemie haben sich die Luftfahrtbehörden entschieden, Flughäfen von der Betriebspflicht ganz oder teilweise zu befreien und damit die Betriebszeiten zu reduzieren. 

Diese Flughäfen nutzen die Möglichkeit: Karlsruhe/Baden-Baden, Friedrichshafen sowie das Regierungspräsidium Stuttgart für die Verkehrslandeplätze Mannheim, Schwäbisch Hall, Walldürn, Lahr, Mosbach, Freiburg, Leutkirch, Schwenningen a. N. und der Sonderlandeplatz Bremgarten.

Update, 2. April, 14.21 Uhr: 50 Menschen in Behinderten-Einrichtung betroffen

Rund 50 Menschen haben sich in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung mit Hauptsitz in Gammertingen (Kreis Sigmaringen) mit dem Coronavirus infiziert. Bewohner und Mitarbeiter seien positiv getestet worden, sagte ein Sprecher der diakonischen Einrichtung am Donnerstag. Neben dem Hauptsitz im Kreis Sigmaringen sei auch je eine Einrichtung im Zollernalbkreis sowie im Kreis Reutlingen betroffen.

Mehr dazu hier. 

Update, 2. April, 14.04 Uhr: Landrätin appelliert auf Risikosportarten zu verzichten

Behörden im Schwarzwald rufen wegen der Corona-Krise trotz des frühlingshaften Wetters zur Zurückhaltung bei Freizeitaktivitäten auf. Die Region sei ein beliebter Ort für Ausflüge und andere Unternehmungen im Freien, sagte die Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter (CDU), am Donnerstag in Freiburg. 

Nächste Woche, mit Beginn der Osterferien, werde mit einer entsprechenden Zunahme gerechnet. Dieses Jahr sei erhöhte Vorsicht geboten. Aktivitäten, die mit einem hohen Unfallrisiko verbunden sind, sollten vermieden werden. Störr-Ritter ist Aufsichtsratsvorsitzende der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft.

Rettungsdienste und Krankenhäuser seien durch das Coronavirus ausgelastet, sagte die Politikerin. Sie müssten sich darauf konzentrieren können. Das Risiko von Freizeitunfällen sollte daher vermieden werden. Dies gelte für Risikosportarten ebenso wie beispielsweise für Motorradfahrer. Jeder könne helfen, Rettungsdienste und das Gesundheitswesen zu entlasten.

Landesweit gelten wegen des Coronavirus Kontakt-, Betretungs- und Ausgangsverbote. Aktivitäten im Freien alleine, zu zweit oder mit der Familie sind nach Angaben des Innenministeriums in Stuttgart aber weiterhin erlaubt. Es müsse dabei jedoch ein Abstand von mindestens 1,50 Metern zueinander eingehalten werden.

Update, 2. April, 13.48 Uhr: Gesundheitsminister ruft freiwilliges Pflegepersonal auf

"Ich rufe alle derzeit nicht in der Pflege aktiven Pflegekräfte und Angehörige pflegenaher Berufsgruppen auf, sich auf der Plattform #pflegereserve zu registrieren, um uns bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen", sagt Gesundheitsminister Manne Lucha.

Viele Menschen, die gerade nicht in der Pflege tätig sind bieten in der Corona-Krise ihre Hilfe an. Die Plattform soll zwischen Einrichtungen und Freiwilligen vermitteln und wird von der Bertelsmann Stiftung betrieben.

Über die Plattform #pflegereserve will das Land Einrichtungen und freiwilliges Pflegepersonal zusammenbringen. 

Update, 2. April, 13.30 Uhr: Flüchtlinge werden in Jugendherberge untergebracht

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden in Freiburg bis zu 80 Flüchtlinge vorübergehend in einer Jugendherberge untergebracht. Die Bewohner der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) sollen damit so gut wie möglich vor einer Ansteckung geschützt werden, wie das Regierungspräsidium Freiburg und der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks mitteilten. Vorerst sollen insbesondere Familien in der Jugendherberge unterkommen.

Update, 2. April, 13.22 Uhr: Balingens Trainer für Abbruch der Saison in Handball-Bundesliga

Der Trainer der HBW Balingen-Weilstetten hält einen Abbruch der Saison in der Handball-Bundesliga für sinnvoll. Er wisse zwar nicht, was rechtlich der beste Weg sei, sagte Jens Bürkle am Donnerstag. "Aus rein sportlicher Sicht wäre ich für einen Abbruch, weil ich nicht glaube, dass wir in den nächsten Wochen schon wieder loslegen können. Stand heute hätten wir bis Juni nicht mal eine Halle, in der wir trainieren könnten", sagte der 39-Jährige.

"Wenn man nicht abbricht, stellen sich ja auch noch andere Probleme. Wie geht man damit um, wenn es innerhalb einer Mannschaft eine Corona-Infektion gibt?", sagte Bürkle. "Wie löst man das Problem, wenn während der Vorbereitung oder aber mit Fortsetzung der Saison eine komplette Mannschaft in Quarantäne muss, weil es einen positiven Fall gibt? Das sind so viele Baustellen." 

Derzeit ruht der Spielbetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie bis Ende April. Eine weitere Verlängerung der Unterbrechung wird vermutlich zeitnah beschlossen.

Balingen-Weilstettens Trainer Jens Bürkle.
Balingen-Weilstettens Trainer Jens Bürkle.  © David Inderlied/dpa

Update, 2. April, 13.17 Uhr: Kultusministerin Eisenmann mit Stellungnahme zur Finanzierung der Kita-Soforthilfen

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) hat Stellung zu den zahlreichen Rückfragen von Trägern des Soforthilfeprogramms für die Kindertagespflege bezogen. 

"Fest steht, dass die Kindertagespflege durch die 100-Millionen-Euro-Soforthilfe unterstützt werden soll. Ich habe Anfang der Woche bereits Finanzministerin Sitzmann gebeten, nun zügig die konkreten Modalitäten des Soforthilfeprogramms zu klären. Mir wird berichtet, dass der Städte- und Landkreistag mit der Kindertagespflege bereits in konstruktiven Gesprächen zu Finanzierungsfragen sind. Mein Haus wird diesen Prozess konstruktiv begleiten."

Update, 2. April, 13.08 Uhr: Behörden und Retter arbeiten gemeinsam in Corona-Führungszentrum

Die Stadt Freiburg und der benachbarte Kreis Breisgau-Hochschwarzwald reagieren mit einem gemeinsamen Führungsstab von Behörden, Feuerwehr und Rettungsdiensten auf die Corona-Krise. Die Region gelte wegen der Nähe zum stark vom Coronavirus betroffenen Elsass als besonders gefährdet und habe so landesweit eine Sonderrolle, sagte Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos).

Ziel sei es, auf eine weitere Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet zu sein und dafür im Rettungs- und Gesundheitswesen die notwendigen Strukturen zu schaffen. Das neue Führungszentrum könne dies besser leisten, als die bisher einzeln arbeitenden Krisenstäbe.

In der in einer Freiburger Messehalle eingerichteten Führungsstelle arbeiten den Angaben zufolge rund 30 ehrenamtliche Helfer von Feuerwehr und Rettungsdiensten sowie Mitarbeiter von Behörden. Sie koordinieren gemeinsame Hilfen, Kranken- und Rettungsfahrten sowie die Einrichtung von Behelfskrankenhäusern und Behelfsaltenheimen, sollten bestehende Einrichtungen an ihre Grenzen kommen.

Freiburg und der Landkreis zählten am Donnerstag den Angaben zufolge rund 1100 Corona-Infizierte und 30 Tote.

Update, 2. April, 12.58 Uhr: Stadt Stuttgart warnt for Betrügern

"Uns haben Berichte aus mehreren Städten erreicht, wonach Kriminelle versuchen, das Virus für ihre Betrügereien zu missbrauchen. Sie wollen die Verunsicherung der Menschen schamlos ausnutzen, um sich zu bereichern", sagt Dr. Martin Schairer, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport in Stuttgart.

Der beste Schutz gegen Betrüger sei ein gesundes Misstrauen, so Schairer. Einige Betrüger würden sich als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes  oder Ärzte ausgeben. Die Stadt erklärt, dass weder Gesundheitsamt noch Amt für öffentliche Ordnung unangekündigte Corona-Tests in Privatwohnungen durchführen würden. 

Update, 2. April, 12.26 Uhr: Mittelgroße Südwest-Unternehmen sollen ebenfalls Hilfe bekommen

Bei der Bundes- und Landesunterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise gibt es für Betriebe mit 50 bis 250 Beschäftigten bisher kein gezieltes Hilfsprogramm. Das will das Wirtschaftsministerium ändern. "Wir arbeiten unter Hochdruck an raschen, unbürokratischen Liquiditätshilfen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Landes. Es werde allerdings noch etwas dauern, um die Hilfen rechtssicher zu gestalten und dann auch zügig umsetzen zu können.

Laut Hoffmeister-Kraut gibt es im Südwesten rund 9000 Unternehmen dieser Größe. Sie könnten bereits auf Maßnahmen wie Kurzarbeit, Kredite der Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und auch Bürgschaften mit bis zu 90 Prozent der beantragten Kredite in Anspruch nehmen. Es sei jedoch darüber hinaus ein gezieltes Programm notwendig, um diese Unternehmen in der Krise nicht zu verlieren.

Update, 2. April, 12.16 Uhr: Azubis können Prüfungen nun im Juni ablegen

Zehntausende Auszubildende in Baden-Württemberg sollen ihre wegen der Coronavirus-Pandemie verschobenen Abschlussprüfungen nun im Juni ablegen. Man habe sich mit dem Kultusministerium auf den Zeitraum vom 23. bis zum 25. Juni geeinigt, teilten die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern am Donnerstag mit. 

In einigen IHK-Berufen soll es davon abweichend aber auch schon eine Woche vorher Prüfungen geben. Ursprünglich sollten die Abschlussprüfungen Anfang Mai stattfinden. Azubis, für die ein erster Teil ihrer Prüfung schon im Frühjahr geplant war, könnten diesen im Herbst nachholen, hieß es.

Update, 2. April, 11.51 Uhr: Gesundheitsminister trotz Coronafällen gegen Aufnahmestopp in Altenheimen

Trotz weiterer Fälle von Corona-Infektionen in Pflegeeinrichtungen und sozialen Diensten des Landes sollten Heime nach Ansicht von Gesundheitsminister Manne Lucha (58, Grüne) neue Bewohner aufnehmen können, sofern sich die Häuser absichern. "Ich bin gegen einen grundsätzlichen Aufnahmestopp", sagte der Grünen-Minister den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung". "Aber dann muss sichergestellt werden, dass da niemand in eine Pflegeeinrichtung kommt, der eine Infektion mitbringt."

Nach einer Infektionswelle in einem Wolfsburger Heim mit mehr als 20 Toten hatte die niedersächsische Landesregierung eine Sperre für neue Bewohner in allen Pflegeheimen verordnet. "Die Einschränkung von sozialen Kontakten, Besuchsverbote und die konsequente und frühzeitig Isolierung von Erkrankten ist das einzige Mittel, was uns derzeit im Kampf gegen Corona zur Verfügung steht", hatte Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) die Entscheidung verteidigt.

Auch Besuche in den Einrichtungen sind verboten. Das ist allerdings auch in Baden-Württemberg der Fall.

Gesundheitsminister Manne Lucha ist gegen einen grundsätzlichen Aufnahmestopp in Pflegeeinrichtungen.
Gesundheitsminister Manne Lucha ist gegen einen grundsätzlichen Aufnahmestopp in Pflegeeinrichtungen.  © Tom Weller/dpa

Update, 2. April, 10.51 Uhr: Einsatz von Flüchtlingen in der Landwirtschaft

Wie das baden-württembergische Innenministerium soeben mitteilte, helfen Asylbewerber mit Bleibeperspektive in der Landwirtschaft mit. "Bei Aussaat und Ernte brauchen unsere Bauern derzeit jede helfende Hand. Der Einsatz von Erntehelfern während der aktuellen Corona-Pandemie ist dringend notwendig, um die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sicherzustellen", werden Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) und Agrarminister Peter Hauk (59, CDU) zitiert.

Gerade bei den Sonderkulturen, im Obst- oder Gemüseanbau, seien Landwirte auf die Mithilfe von Erntehelfern angewiesen. Die Corona-Krise dürfe nicht dazu führen, dass die Bauern nicht pflanzen oder ernten können.

In Baden-Württemberg sollen Flüchtlinge die Landwirte bei der Aussaat und Ernte unterstützen. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg sollen Flüchtlinge die Landwirte bei der Aussaat und Ernte unterstützen. (Symbolbild)  © Paul Zinken/dpa

Update, 2. April, 9.41 Uhr: Tennis-Turniere in Stuttgart und Berlin: Entscheidung spätestens im Mai

Die Entscheidung über einen neuen diesjährigen Termin für die abgesagten Tennis-Turniere in Berlin und Stuttgart muss aus Sicht des Turnierveranstalters im April oder Mai fallen. "Es wird nicht so sein, dass wir das im Juni entscheiden, das ist zu spät", sagte Edwin Weindorfer der Deutschen Presse-Agentur. Mögliche Nachholtermine kämen für ihn Ende Juli oder im August infrage, bis mindestens zum 13. Juli ist die Tennis-Tour wegen der Coronavirus-Krise derzeit unterbrochen.

"Wenn es die Pandemie zulässt, wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen gegeben sind, dass die Leute wieder zu Events kommen können und die Reisefreiheit gegeben sein sollte, dann würde ich die Chance bei 50:50 sehen", sagte der 55-jährige Österreicher. ATP und WTA hätten signalisiert, dass die Option gegeben sei.

Das Herren-Turnier in Stuttgart sollte vom 8. bis 14. Juni stattfinden. Die Veranstaltung wurde aber nach der Absage von Wimbledon ebenso gestrichen wie die Rasen-Premiere in Berlin der Damen vom 15. bis 21. Juni.

Die Tennisanlage am Stuttgarter Weißenhof.
Die Tennisanlage am Stuttgarter Weißenhof.  © Silas Stein/dpa

Update, 2. April, 7.22 Uhr: Erdbeer- und Spargelanbauer dringen auf Einreise von Erntehelfern

Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer dringt auf ein Ende des Einreisestopps für rumänische Saisonarbeitskräfte. "Uns fehlen in Baden-Württemberg Tausende Helfer", sagte Verbandssprecher Simon Schumacher der Deutschen Presse-Agentur. Der Konflikt zwischen Bundesinnen- und Bundeslandwirtschaftsministerium könne durch strenge Auflagen beigelegt werden. 

Seit dem 25. März ist unter anderem Rumänen die Einreise nach Deutschland verboten. Die Saisonarbeitskräfte aus diesem Land sitzen auf gepackten Koffern und klagen über den Verlust des wichtigen Hinzuverdiensts von mehreren Tausend Euro. Mittlerweile deutet sich im Bund eine Einigung auf eine Einreiseerlaubnis für Erntehelfer bei strengem Einhalten der Corona-Schutzregeln an.

Update, 2. April, 6.57 Uhr: Tierschützer fürchten wegen Corona um Tauben

Die Tierschutzorganisation Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) hat mehrere Städte im Südwesten aufgefordert, wegen der Corona-Krise Taubenfütterungsverbote auszusetzen und kommunale Fütterungen zu organisieren. Weil Straßen wegen der Ausgangsbeschränkungen nahezu menschenleer sind, fürchtet Peta, dass viele Tauben keine Nahrung mehr finden und verhungern.

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Tauben fliegen in der Morgensonne über den Schlossplatz in Stuttgart.
Tauben fliegen in der Morgensonne über den Schlossplatz in Stuttgart.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 2. April, 6.34 Uhr: Parteien verschieben Kandidaten-Aufstellungen für Landtagswahl 2021

Die Parteien müssen wegen der Corona-Krise die Aufstellung von Kandidaten zur Landtagswahl 2021 verschieben. Denn öffentliche Versammlungen sind nicht erlaubt, weil die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden soll. Die baden-württembergische CDU hat nach den Worten von Generalsekretär Manuel Hagel bereits einen Teil der Kandidaten nominiert.

Für die noch anstehenden Veranstaltungen gelte, dass sie nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben seien. Ähnlich äußerten sich Sprecher von Grünen und von SPD. "Die CDU wird weiter nominieren, sobald die Lage das wieder zulässt", sagte Hagel. "Vor der Sommerpause werden sich daher vermutlich einige Nominierungsveranstaltungen ballen." 

Die Partei nutze jetzt die Zeit für strategische Überlegungen, um sich innerparteilich auszutauschen und um neue Wege der digitalen Kommunikation einzuführen. "Wir machen uns Gedanken, welche Antworten wir auf die Fragen für die Zeit nach der Corona-Krise geben wollen", sagte der Generalsekretär.

Die Landtagswahl ist im März 2021. Dann entscheidet sich, ob Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) weiterregieren kann oder ob die CDU mit Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann das Regierungszepter übernimmt.

Manuel Hagel, Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg.
Manuel Hagel, Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 2. April, 6.21 Uhr: Bergwacht warnt vor Wanderung auf steilen Wegen

Die DRK Bergwacht Württemberg hat die Bürger aufgerufen, in Coronavirus-Zeiten auf steile Wanderungen zu verzichten. "Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen mussten Bergretter in einem Einsatzleitgebiet verunglückte Wanderer aus unwegsamem und steilem Gelände retten", teilte Sprecher Raimund Wimmer mit. 

Deshalb wolle man an die Bevölkerung appellieren: "Stillen Sie ihren verständlichen Hunger nach Luft und Sonne nicht auf steilen Wanderwegen wie zum Beispiel am Albtrauf!" Auch Mountainbiketouren im steilen Gelände sollten unterlassen werden. "Gehen sie auf ebenen Wegen spazieren und halten dabei den nötigen Sicherheitsabstand", bat die Bergwacht weiter. So schütze man sich selbst - und auch die Bergretter.

Update, 1. April, 20.23 Uhr: Daimler-Vorstände verzichten auf Teile des Gehalts

Vorstände und Aufsichtsräte des Autobauers Daimler verzichten wegen der Coronavirus-Krise in diesem Jahr auf einen Teil ihres Geldes. Auch den leitenden Führungskräften wird ein Teil ihres Einkommens gekürzt, wie aus einem internen Schreiben vom Mittwoch hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Vorstände bekommen demnach für die neun Monate bis zum Ende des Jahres eine um 20 Prozent reduzierte Grundvergütung. Die Aufsichtsräte verzichten ebenfalls auf 20 Prozent. Für die Führungskräfte der obersten drei Ebenen habe man sich mit deren Vertretern zudem auf eine Kürzung um zehn Prozent für die kommenden drei Monate verständigt.

"In der Finanzkrise 2009 haben wir eine ähnliche Maßnahme durchgeführt", heißt es in dem Brief der Konzernführung um Vorstandschef Ola Källenius. "Wir gehen auch dieses Mal von einer breiten Zustimmung aus, da wir so alle einen weiteren Beitrag für das Unternehmen leisten können." Auf die variablen Bestandteile der Vergütung, die sich am Erfolg des Konzerns orientieren, habe die Kürzung keine Auswirkungen. Im vergangenen Jahr hatte Källenius eine Grundvergütung in Höhe von gut 1,3 Millionen Euro erhalten. Er ist allerdings erst seit Mai 2019 Vorstandschef.

Daimler hat wegen der Coronavirus-Pandemie einen Großteil seiner Produktion heruntergefahren. Von kommender Woche an sollen die Mitarbeiter deshalb für zunächst zwei Wochen in Kurzarbeit gehen.

Vorstände und Aufsichtsräte des Autobauers Daimler verzichten wegen der Coronavirus-Krise in diesem Jahr auf einen Teil ihres Geldes. (Symbolbild)
Vorstände und Aufsichtsräte des Autobauers Daimler verzichten wegen der Coronavirus-Krise in diesem Jahr auf einen Teil ihres Geldes. (Symbolbild)  © DPA / Marijan Murat

Update, 1. April, 19.14 Uhr: Häftlinge nähen Mundschutzmasken

Im Kampf gegen das Coronavirus haben Häftlinge baden-württembergischer Gefängnisse mit der Produktion von Mundschutzmasken begonnen. Wie die "Heilbronner Stimme" und der "Mannheimer Morgen" (Donnerstag) berichten, nähen Gefangene in den Werksbetrieben des Freiburger Gefängnisses und der Frauen-Haftanstalt Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) nun wöchentlich rund 1200 einfache Schutzmasken. 

Sie seien teils für den Eigenbedarf und das Reinigungspersonal von Kliniken vorgesehen.

Außerdem berichten die Zeitungen, dass sich das Land mit dem Städte- und Landkreistag auf einen Verteilerschlüssel von Schutzausrüstung geeinigt hat. Demnach orientiert sich die Menge an der Bevölkerungszahl. Städte und Landkreise zwischen 150.000 und 300.000 Einwohnern bekommen die volle Zuteilung. Kreise mit weniger Einwohnern erhalten 25 Prozent weniger, bei mehr Einwohnern gibt es einen Zuschlag von 25 Prozent.

Update, 1. April, 19.12 Uhr: Erste Todesfälle in Mannheim durch das Coronavirus

Wie die Stadt am Mittwochabend mitteilte, gibt es nun die ersten Todesfälle in Mannheim im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Beide Männer waren über 80 Jahre alt und hatten schwerwiegende chronische Erkrankungen. 

Update, 1. April, 19.04 Uhr: Kliniken in Baden-Württemberg sollen keine Patienten aus dem Ausland mehr aufnehmen

Kliniken in Baden-Württemberg sollen vorerst keine weiteren Patienten aus dem Ausland aufnehmen. In einem Schreiben aus dem Sozialministerium an die Kliniken, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es: "Aufgrund der dynamischen Lageentwicklung in Baden-Württemberg bitten wir Sie, derzeit von weiteren Aufnahmen aus dem Ausland abzusehen. Die aktuelle Lageeinschätzung lässt derzeit keine weiteren Aufnahmen aus dem Ausland zu. Sollte sich die Lage bei uns wieder entspannen, werden wir erneut auf Sie zukommen." 

Das Schreiben trägt das Datum 24. März. Darüber berichteten zuerst die "Badischen Neuesten Nachrichten" (Donnerstag).

Baden-Württemberg hatte sich kurz davor bereiterklärt, 23 schwerkranke Corona-Patienten aus Frankreich in Kliniken aufzunehmen. Dafür hatte das Gesundheitsministerium die Krankenhäuser im Südwesten gebeten, freie Beatmungsbetten zu melden. 

Die Kliniken sollten durch die Versorgung der Menschen aber nicht in Nöte geraten. Der Südwesten hat derzeit genügend Beatmungsplätze, nämlich rund 2300. Das südliche Elsass, das an Baden-Württemberg grenzt, ist von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen. 

Dort sind die Intensivstationen der Krankenhäuser nach Angaben der zuständigen Präfektur komplett belegt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Mittwoch in einem im Internet übertragenen Statement, derzeit gebe es keinen Grund zur Entwarnung. Es sei nicht sinnvoll, jetzt über ein Ende der Maßnahmen zu diskutieren. "Die Lage ist unverändert ernst." In den nächsten Tagen seien sehr viele Menschen, die schwer erkrankt seien, in den Krankenhäusern zu erwarten.

Kliniken in Baden-Württemberg sollen keine Patienten aus dem Ausland mehr aufnehmen. (Symbolbild)
Kliniken in Baden-Württemberg sollen keine Patienten aus dem Ausland mehr aufnehmen. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 1. April, 18.55 Uhr: 239 Todesfälle in Baden-Württemberg

Im Südwesten haben sich nachweislich weitere 1267 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Damit steige die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 14.580, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit (Stand: 16 Uhr). 239 infizierte Menschen seien im Zusammenhang mit Corona bislang im Südwesten gestorben. Ungefähr 764 Menschen sind bislang von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 1. April, 18.11 Uhr: Veranstalter von Tennis-Turnieren in Stuttgart prüft mögliche Verlegung

Die Veranstalter der Tennis-Turniere in Stuttgart und Berlin haben die Hoffnung auf eine Austragung in diesem Jahr noch nicht aufgegeben. Nach der Absage von Wimbledon und der kompletten Rasen-Saison aufgrund der Coronavirus-Krise kündigten die Organisatoren am Mittwoch an, eine mögliche Verlegung auf einen späteren Zeitpunkt zu prüfen.

"Voraussetzung dafür ist, dass sich die aktuelle Lage soweit entspannt, dass der Spielbetrieb auf der ATP-Tour wieder aufgenommen werden kann", sagte Stuttgarts Turnierdirektor Edwin Weindorfer. 

"Bei der Abhaltung eines Turniers darf weder für die Spieler und deren Betreuer noch für die Turniermitarbeiter und die Zuschauer ein gesundheitliches Risiko bestehen."

Das Stuttgarter ATP-Turnier war für den 8. bis 14. Juni geplant. In Berlin war für den 15. bis 21. Juni die Rasen-Premiere angesetzt. Mindestens bis zum 13. Juli wird die gesamte Tennis-Tour jetzt aufgrund der Coronavirus-Pandemie pausieren.

Die Verschiebung "auf einen späteren Termin im Jahr 2020 ist für uns eine Option – aber nur dann, wenn sich die Lage soweit entspannt, dass auf der WTA-Tour wieder ohne Bedenken gespielt werden kann", sagte auch die Berliner Turnierdirektorin Barbara Rittner. Das Damen-Turnier in Bad Homburg und das Herren-Turnier im westfälischen Halle verwiesen dagegen schon auf ihre Austragung im Jahr 2021.

Update, 1. April, 17.52 Uhr: Blumberg hat für Stadtteil Riedböhringen eine Ausgangssperre erlassen

Die Stadt Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat für ihren Stadtteil Riedböhringen eine Ausgangssperre erlassen. Das Verlassen der eigenen vier Wände ohne triftigen Grund ist von Mittwoch an verboten, teilte die Kommune mit. Davon ausgenommen sind beispielsweise Arbeitswege, Einkäufe im Stadtgebiet und Arztbesuche. Sport im Freien darf nur noch alleine und mit Angehörigen des eigenen Hausstands betrieben werden. Wie der "Südkurier" (Donnerstag) berichtet, gab es in dem 960-Einwohner-Dorf eine hohe Anzahl von Infizierten. 22 Menschen haben sich demnach mit dem Coronavirus angesteckt.

Update, 1. April, 17.28 Uhr: Ministerpräsident Kretschmann rät ab von Oster-Besuchen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat dazu aufgerufen, wegen des Coronavirus zu Ostern auf Besuche bei Verwandten und Freunden zu verzichten. "Bleiben sie Ostern möglichst zu Hause", sagte Kretschmann am Mittwoch in einem im Internet übertragenen Statement. Die Menschen seien aufgerufen, nach wie vor alle Kontakte zu vermeiden, die nicht notwendig seien. Auch Ostergottesdienste dürften nicht besucht werden. Wer auf Gottesdienste nicht verzichten wolle, solle Übertragungen in den Medien nutzen. Es sei schmerzlich, sagen zu müssen, dass man Großeltern in diesem Jahr nicht besuchen solle, räumte Kretschmann ein. Aber ältere Menschen seien durch das Virus besonders gefährdet.

Zuvor hatten sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) telefonisch ausgetauscht. Bund und Länder einigten sich darauf, die bestehenden Einschränkungen für das öffentliche Leben mindestens bis zum Ende der Osterferien zu verlängern. Wie Kretschmann sagte, beschloss Baden-Württemberg bereits, dass die Regeln bis zum 19. April gelten. Dem seien die anderen Bundesländer jetzt gefolgt. Nach Ostern wolle man wieder beraten und sehen, wie sich die Lage entwickelt habe.

Kretschmann bekräftigte, dass es derzeit keinen Grund zur Entwarnung gebe. Es sei nicht sinnvoll, jetzt über ein Ende der Maßnahmen zu diskutieren. "Die Lage ist unverändert ernst." In den nächsten Tagen seien sehr viele Menschen, die schwer erkrankt seien, in den Krankenhäusern zu erwarten.

Update, 1. April, 16.20 Uhr: Entscheidung über Sanierung des Opernhauses verschiebt sich

Aufgrund der Corona-Krise muss der Zeitplan für die beiden Grundsatzentscheidungen über die Sanierung des Opernhauses verschoben werden, teilt die Stadt Stuttgart mit. 

Update, 1. April, 16.15 Uhr: Noch keine Entscheidung zu Kurzarbeit beim SC Sand

Auch beim Frauenfußball-Bundesligisten SC Sand ist Kurzarbeit in der Coronavirus-Krise ein Thema. "Wir haben uns intensiv mit der Thematik beschäftigt, aber es gibt noch keine finale Entscheidung", sagte die Leiterin der Geschäftsstelle, Claudia von Lanken, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Man guckt, dass man solidarisch und vernünftig miteinander umgeht."

Die Frauenfußball-Bundesliga pausiert derzeit wie die Bundesligen der Männer mindestens bis Ende April. "Wenn wir im Mai wieder spielen können, relativiert sich Vieles. Wenn man am 1. Mai immer noch nicht spielen kann, muss man sich ernsthaftere Gedanken machen", sagte von Lanken, die auch Co-Trainerin ist, über die finanzielle Situation. Ein Gehaltsverzicht der Spielerinnen käme derzeit aufgrund der niedrigen Gehälter nicht infrage, sagte sie.

Sechs Spieltage fehlen der Frauenfußball-Bundesliga noch bis zum Saisonende. Der SC Sand ist momentan Siebter und hofft, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann: "Es wäre für alle Beteiligten am schönsten, wenn man das auf dem Rasen klären kann. Aber es ist oberstes Gebot, die Pandemie in den Griff zu kriegen", sagte von Lanken: "Geld hilft uns auch nicht, um gesund zu werden. Ich appelliere an die Menschlichkeit." Ihr Entschluss, den Verein am Saisonende zu verlassen, steht schon seit Monaten fest.

Update, 1. April, 15.55 Uhr: Alle Verstorbenen in Stuttgart über 63 Jahre

In Stuttgart steigt die Zahl der Neuinfektionen täglich an. Inzwischen sind alle Altersgruppen davon betroffen. DIe meisten Erkrankten sind mittleren Alters und mehr Männer sind erkrankt, als Frauen, wie die Analyse des Gesundheitsamts zeigt. 

In Stuttgart haben sich insgesamt 799 nachgewiesen infiziert. Sechs Männer und eine Frau sind verstorben. Alle waren über 63 und hatten Vorerkrankungen. 

Update, 1. April, 15.46 Uhr: Künstliche Intelligenz soll im Kampf gegen Corona helfen

Weltweite Spitzenwissenschaftler im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wollen sich besser mit den Gesundheitswissenschaften vernetzen, um das Coronavirus zu bekämpfen. "Wesentlich für die erfolgreiche Anwendung von KI-basierten Methoden wird die direkte Zusammenarbeit zwischen Experten aus der Epidemiologie oder Virologie und KI-Experten sein", teilte der Physiker, Mathematiker und Informatiker Bernhard Schölkopf der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit.

Schölkopf ist Direktor am Tübinger Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und Mitbegründer des Kompetenzzentrums "Cyber Valley". Er gilt als einer der weltweit führenden Forscher im Bereich des Maschinellen Lernens. Nach seinen Angaben kann KI im Kampf gegen das Coronavirus etwa bei der Entwicklung von Medikamenten, beim Testen von Wirkstoff-Datenbanken, bei der Unterstützung von Behandlungen und der Risikovorhersage zum Einsatz kommen.

Schölkopf war einer der Initiatoren einer Online-Konferenz, zu der am Mittwoch internationale Forscher als Referenten zugeschaltet waren. Themen waren beispielsweise die Vorhersage und Zurückverfolgung von Virusausbrüchen. Ziel war, auf KI-Projekte hinzuweisen und neue Kooperationen zu befördern. Organisiert hat die Video-Konferenz das Wissenschaftler-Netzwerk ELLIS (European Laboratory for Learning and Intelligent Systems).

Update, 1. April, 15.13 Uhr: Vorstände des Autozulieferers ZF wollen auf Gehalt verzichten

Vorstände und Führungskräfte des Autozulieferers ZF wollen aufgrund der Coronakrise auf einen Teil ihres Gehaltes verzichten. "Bei ZF sind wir ein Team und alle leisten einen Beitrag, um mit der aktuellen Situation umzugehen und das Unternehmen zu unterstützen", sagte ein Sprecher am Mittwoch in Friedrichshafen am Bodensee. Beteiligt seien ZF-Führungskräfte weltweit - in den USA beispielsweise durch unbezahlte Urlaubstage. Wieviel Geld dadurch eingespart werden kann, nannte ZF nicht.

Auch die ZF-Mitarbeiter bringen Urlaub und Gleitzeit mit ein und verzichteten auf einen Teil ihres Gehalts in der Kurzarbeit, sagte der Sprecher weiter. "ZF stockt das Kurzarbeitergeld der Tarifmitarbeiter in Deutschland auf mehr als 80 Prozent der Nettobezüge auf." Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" berichtet.

Der Geschäftsführer des Ulmer Schmierstoff-Unternehmens Liqui Moly will nach eigenen Angaben ebenfalls auf sein Gehalt verzichten. Laut einer Mitteilung schrieb Ernst Prost an seine Mitarbeiter: "Mein eingespartes Gehalt und andere Einsparungen verwenden wir lieber dafür, alle unsere Arbeitsplätze zu erhalten – selbstverständlich auch die unserer Leiharbeitskräfte." Er wolle niemanden verlieren oder kündigen und auch keine Kurzarbeit anmelden.

Update, 1. April, 14.35 Uhr: Gehaltsverzicht auch bei der TSG 1899 Hoffenheim

Bei der TSG 1899 Hoffenheim hat wegen der Corona-Krise die Geschäftsführung mit den Lizenzspielern, dem Trainerteam und den Direktoren einen Gehaltsverzicht beschlossen. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Zuvor hatte der Club bereits einen Hilfsfonds aufgelegt, um Partner, deren Existenz unmittelbar mit dem Spielbetrieb der Bundesliga zusammenhängt, sowie auch wichtige Einrichtungen, Institutionen oder Sportclubs in der Rhein-Neckar-Region im Bedarfsfall zu unterstützen.

"Wir haben uns dank der sportlichen Erfolge und einer weitsichtigen Planung in den vergangenen Jahren ein finanzielles Polster geschaffen, das die TSG Hoffenheim gerade in solchen Krisenzeiten in die Lage versetzt, nicht unter Druck handeln zu müssen", erklärte der auch für die Finanzen zuständige Geschäftsführer Frank Briel. "Dennoch wollten wir uns auf diese Position nicht zurückziehen. Ein "Weiter so" oder "business as usual" darf und kann es da nicht geben."

Auch die Bundesligaprofis wollen in der Krisensituation etwas beisteuern. «Wir sind in den vergangenen Jahren auch aufgrund unserer sportlichen Erfolge im gesamten Club in den Genuss einiger Privilegien gekommen. Nun ist es geboten, etwas zurückzugeben», sagte Kapitän Benjamin Hübner. Teile des Geldes durch Gehaltsverzicht sollen in den TSG-Hilfsfonds fließen.

Update, 1. April, 14.30 Uhr: Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung in Freiburg plant das Gericht weitere Verhandlungstage

Für den wegen der Corona-Krise unterbrochenen Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen vor einer Disco plant das Landgericht Freiburg weitere Verhandlungstage. Mit den Beteiligten werde nun nach Terminen für zusätzliche Prozesstage für die Zeit nach Mitte Mai gesucht, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Es werde jedoch erst weiterverhandelt, wenn keine Gesundheitsgefahr mehr bestehe. Bis dahin ruhe das Verfahren. Wegen der Vielzahl der Prozessbeteiligten, unter denen sich laut Gericht auch Angehörige von Risikogruppen befinden, sei dies notwendig.

Verhandlungstage im März hatte das Gericht wegen des Coronavirus abgesagt. Auch im April und Mai werde aus diesem Grund vermutlich nicht verhandelt werden können, hieß es. Der Prozess hat Ende Juni vergangenen Jahres begonnen. Er ist mehrfach verlängert worden.

Angeklagt sind elf Männer von 18 Jahren bis 30 Jahren wegen Vergewaltigung oder unterlassener Hilfeleistung. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Ihnen wird vorgeworfen, Mitte Oktober 2018 die 18-Jährige nachts in Freiburg nach einem Discobesuch in einem Gebüsch vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Sie bestreiten dies oder schweigen zu den Vorwürfen. Bislang gab es 33 Prozesstage.

Freiburg: Eine Straße und die angrenzende Grünanlage im Industriegebiet Nord hinter einem Diskothekenareal wird nachts von Straßenlaternen erleuchtet.
Freiburg: Eine Straße und die angrenzende Grünanlage im Industriegebiet Nord hinter einem Diskothekenareal wird nachts von Straßenlaternen erleuchtet.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 1. April, 14.11 Uhr: Audi unterstützt Kliniken und Heime

Der Autobauer Audi will Krankenhäuser, Pflegeheime und Sozialeinrichtungen mit fünf Millionen Euro Soforthilfe unterstützen. Das Geld fließe zusätzlich zu den 600.000 Euro, die Audi am Montag an Kliniken in Ingolstadt und Heilbronn gegeben habe, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. 

Außerdem meldeten sich immer mehr Mitarbeiter als freiwillige Helfer. Markus Duesmann, der am Mittwoch sein Amt als neuer Audi-Chef antrat, sagte: "Ich danke allen Audianerinnen und Audianern, die in dieser außergewöhnlichen Zeit nach vorn schauen, mitanpacken und helfen, wo sie gebraucht werden."

Update, 1. April, 14.07 Uhr: Umweltminister warnt, Umweltkrise während Corona nicht zu vergessen

Der Klimawandel droht nach Ansicht des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller während der Corona-Krise in Vergessenheit zu geraten. "Wir stehen im Moment ganz im Bann der Corona-Krise", sagte der Grünen-Minister in Stuttgart. "Die Klimabilanz 2019 zeigt aber überdeutlich: Klimaschutz bleibt auf der Tagesordnung."

Die Daten für das vergangene Jahr gäben keinen Grund zur Entwarnung. "Im Gegenteil", sagte Untersteller. "Auch in der jetzigen Situation, in der es natürlich zuallererst um entschlossenes und schnelles Management der Corona-Krise geht, müssen wir den Klimaschutz ebenso als existenzielle Krise begreifen, die wir eindämmen müssen."

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (62, Grüne).
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (62, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 1. April, 13.13 Uhr: Corona-Krise verzögert Waldrapp-Projekt am Bodensee

Seit 2017 versucht ein EU-Projekt, die seltene Vogelart Waldrapp zurück an den Bodensee zu bringen - doch nun wird die Aktion durch die Corona-Krise ausgebremst. Im Brutgebiet in Überlingen werde es in diesem Jahr vermutlich keinen Nachwuchs geben, sagte der Projektleiter des Waldrapp-Teams, Johannes Fritz. 

Zwar würden erstmalig auch geschlechtsreife Vögel aus ihren Winterquartieren dorthin zurückkehren. Diese bräuchten aber noch Unterstützung durch die Mitarbeiter des Projekts bei der Brut. "Und das geht momentan nicht."

Ein junger Waldrapp sitzt auf einer Wiese.
Ein junger Waldrapp sitzt auf einer Wiese.  © Felix Kästle/dpa

Update, 1. April, 12.46 Uhr: Mischkonzern Freudenberg produziert Vliese für Mundschutz

In der Corona-Krise will der Mischkonzern Freudenberg seine Produktion von Vliesen für Mundschutzmasken ausbauen. Bislang werde nur auf einer Produktionslinie in Kaiserslautern das Basismaterial für die Schutzutensilien hergestellt, wie das baden-württembergische Unternehmen am Mittwoch anlässlich der Vorlage der Zahlen für 2019 mitteilte. Dieses Material werde an weiterverarbeitende Unternehmen verkauft, die daraus hoch effiziente Atemschutz- oder Mund-Nasen-Schutz-Masken herstellen. Ingenieure arbeiteten mit Hochdruck daran, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Update, 1. April, 12.43 Uhr: Apotheker fordern Schutzausrüstung

Der Landesapothekerverband hat Stadt- und Landkreise aufgefordert, auch Apotheker bei der Verteilung von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus zu berücksichtigen. Das Apothekenpersonal müsse dringend vor Ansteckung geschützt werden, teilte Geschäftsführerin Ina Hofferberth am Mittwoch in Stuttgart mit. Das solle verhindern, dass einzelne Apotheken ausfielen und damit die unverzichtbare Vor-Ort-Versorgung mit Arzneimitteln abreiße.

Hintergrund ist, dass das Land Baden-Württemberg Schutzausrüstung wie Masken, Brillen, Anzüge und Handschuhe zentral beschafft und an die Landkreise liefert. Dort sollen sie an Angestellte in Medizin und Pflege verteilt werden.

Selbst Vorräte anzulegen vor allem an dringend benötigten Atemschutzmasken ist laut Apothekerverband schwierig. Die Anbieter seien meist nicht lieferfähig und die Einkaufspreise und Bezugskonditionen unseriös.

Der Landesapothekerverband hat Stadt- und Landkreise aufgefordert, auch Apotheker bei der Verteilung von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus zu berücksichtigen.
Der Landesapothekerverband hat Stadt- und Landkreise aufgefordert, auch Apotheker bei der Verteilung von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus zu berücksichtigen.  © Christian Beutler/KEYSTONE/dpa

Update, 1. April, 11.50 Uhr: Radiosender haben vor Corona-Krise Hörer verloren

Fast alle großen Radiosender in Baden-Württemberg haben vor der Corona-Krise in der Hörergunst verloren. Dies geht aus der neuen Media-Analyse hervor, die am Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht wurde. Die Daten bilden nicht die vergangenen vier Wochen ab, in denen die Mediennutzung wegen der Pandemie boomte.

Die öffentlich-rechtliche Popwelle SWR3 verlor 12.000 Hörer je Stunde montags bis freitags in Baden-Württemberg, liegt mit 593.000 aber weiterhin klar an der Spitze. Das stark regional ausgerichtete Programm SWR4 BW mit viel deutscher Musik kam auf durchschnittlich 378.000 Hörer; das waren 27.000 weniger als bei der Erhebung im vergangenen Juli. Der Informations- und Unterhaltungssender SWR1 Baden-Württemberg konnte leicht zulegen: Er wurde im Schnitt von 368.000 Menschen im Land gehört (plus 5000).

Stärkster Privatsender im Land bleibt Radio Regenbogen mit 235.000 Hörern (minus.29 000). Es folgen Antenne 1 mit 188.000 (minus 3000), Radio 7 mit 118 000 (minus 17.000) und bigFM mit unverändert 116.000 Hörern.

Update, 1. April, 10.24 Uhr: Stadt Stuttgart fordert Baumärkte zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen auf

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat einer Mitteilung zufolge heute Bau- und Gartenmärkte angeschrieben und aufgefordert, die Vorschriften zur Eindämmung des Coronavirus einzuhalten. Auslöser dafür seien Kontrollen der Polizei gewesen, bei denen die Beamten festgestellt hätten, dass die Maßnahmen nicht in allen Märkten eingehalten werden.

Bei Nichtbeachtung drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 25.000 Euro und die Verhängung weitergehender Vorschriften bis hin zur Schließung aller Märkte.

Update, 1. April, 9.18 Uhr: Gesundheitsminister Lucha rechnet mit besserer Schutzmasken-Versorgung

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha rechnet damit, dass sich die Versorgung mit Schutzmasken im Land verbessern wird. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen in der Lage sind, dass der Mangel behoben wird", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch im Radioprogramm SWR Aktuell. "In der kommenden Woche erwarten wir zunehmend steigende Anzahlen."

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Update, 1. April, 8.09 Uhr: Wilhelma meldet Soforthilfen an

Einem Bericht des SWR zufolge, meldet die Wilhelma in Stuttgart Bedarf für Soforthilfen an. Durch die Corona-Krise entstehen für den Zoo enorme Einnahmeverluste; der tägliche Betrieb koste 70.000 Euro, sagte der Direktor Thomas Kölpin dem SWR. Mindestens bis zum 20. April muss die Wilhelma geschlossen bleiben.

Die eineinhalb Jahre alten Geparden-Brüder Zawadi (links) und Haraka stehen in ihrem Gehege im Zoologisch-Botanischen Garten "Wilhelma" in Stuttgart.
Die eineinhalb Jahre alten Geparden-Brüder Zawadi (links) und Haraka stehen in ihrem Gehege im Zoologisch-Botanischen Garten "Wilhelma" in Stuttgart.  © Inga Dauter/Wilhelma Stuttgart/dpa

Update, 1. April, 6.25 Uhr: Deutlich weniger Kriminalität durch Corona-Ausgangsbeschränkungen

Das Coronavirus und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen wirken sich auf die öffentliche Sicherheit aus. Die Kriminalität im Südwesten dürfte aus Sicht von Experten in vielen Bereichen durch die strengen Ausgangsbeschränkungen deutlich sinken. Ein strategisches Lagebild des Landeskriminalamts belegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur diese Einschätzung: Es betrachtet die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Land im Zusammenhang mit der Pandemie. 

Demnach sind die Straftaten im Land in den vergangenen Wochen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stark gesunken - das gilt etwa für Diebstahlsdelikte, Sexualstraftaten oder Körperverletzungen. Dafür warnen Experten vor neuen Maschen von Trickbetrügern, die die Notlage ausnutzten, um Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Die Corona-Ausgangsbeschränkungen wirken sich positiv auf die öffentliche Sicherheit aus.
Die Corona-Ausgangsbeschränkungen wirken sich positiv auf die öffentliche Sicherheit aus.  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 31. März, 19.33 Uhr: Gesundheitsministerium teilt aktuelle Zahlen mit

Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass es in Baden-Württemberg 1.056 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gibt. Insgesamt steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 13.313 an. 627 Personen sind von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Zahl der Todesfälle steigt auf 196. 

132 Männer und 64 Frauen im Alter zwischen 41 und 98 Jahren sind verstorben. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Update, 31. März, 18.30 Uhr: Mann wehrt sich gegen Kontrolle und blockiert Grenzübergang

Ein 58-Jähriger hat mit seiner Familie über eine Stunde den deutsch-schweizerischen Grenzübergang Rheinfelden-Autobahn blockiert. Er behauptete nach Zollangaben vom Dienstag, dass sowohl die Grenzkontrollen als auch die Corona-Krise eine Lüge seien und er auch ohne sich auszuweisen einreisen dürfe. Der Mann saß demnach auf dem Beifahrersitz des Wagens, seine Frau am Steuer. Als die Beamten sie am Montag aufforderten, auf einen Parkplatz zu fahren, griff ihr der 58-Jährige ins Lenkrad. Da das Auto die Einreisespur blockierte, musste der Verkehr umgeleitet werden.

Der renitente Mann schloss danach sein Fenster und verriegelte das Fahrzeug. Erst als die Frau unerwartet aus dem Auto ausstieg, konnte auch die Beifahrertür geöffnet werden. Der 58-Jährige habe den Zöllnern nach nochmaliger Erklärung dann deutsche Reisepässe für sich, seine Frau und seinen 17-jährigen Sohn ausgehändigt. Gegen ihn werde nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. 

Update, 31. März, 18.08 Uhr: Waldhof Mannheim spendet an WHO

Der SV Waldhof Mannheim spendet nach seiner virtuell zu Ende gespielten Saison an die Weltgesundheitsorganisation WHO und betont seine Solidarität mit der Drittliga-Konkurrenz. Bei der Aktion am vergangenen Freitag seien insgesamt 3854,20 Euro eingenommen worden, teilte der Verein am Dienstag mit. Eine Spende von 1194,73 Euro gehe an die WHO, die gleiche Summe an die 19 Rivalen aus der 3. Fußball-Liga.

"Wir haben in der 3. Liga ein unglaubliches Verständnis, was Solidarität und Zusammenhalt angeht, daher hat unsere Spende an die anderen Vereine vor allem symbolischen Charakter", sagte Geschäftsführer Markus Kompp. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist der Spielbetrieb in der 3. Liga ebenso wie in allen anderen Fußball-Klassen derzeit ausgesetzt.

Update, 31. März, 17.24 Uhr: 166.000 Anträge auf Soforthilfe

Über 166.000 Anträge auf Soforthilfe wurden gestellt, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Gut 1500 Anträge in Höhe von rund 14 Millionen Euro seien bereits ausgezahlt worden, hieß es bei der staatlichen Förderbank L-Bank. Mehr als 80 Prozent fielen in den Bereich der Industrie- und Handelskammern, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die weiteren 20 Prozent seien den Handwerkskammern zuzuordnen. Die Kammern prüfen die Anträge und leiten sie bei Aussicht auf Erfolg an die L-Bank weiter. Dort seien bis zum Dienstag mehr als 50.000 Eingänge verzeichnet worden.

Update, 31. März, 16.54 Uhr: Busunternehmen erhalten von Landesregierung früher Geld

Wegen der Corona-Krise will die Landesregierung in Baden-Württemberg jetzt Busunternehmen mit Geldern aus dem ÖPNV-Gesetz helfen, deren Auszahlung eigentlich erst später geflossen wäre. Wie ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Dienstagnachmittag erklärte, sollen die Landkreise in Baden-Württemberg statt zur Jahresmitte bereits am 1. April eine erste Zahlung von 100 Millionen Euro erhalten, um schnellstmöglich den Busunternehmen unter die Arme zu greifen. 

Eine zweiter Betrag aus demselben Topf soll voraussichtlich im Juni statt wie üblich im Oktober ausgezahlt werden. Die jährliche Summe von 200 Millionen Euro ist als Bestandteil des ÖPNV-Gesetzes des Landes für den Transport von Schülern vorgesehen.

Update, 31. März, 16.35 Uhr: Stuttgart verschärft Müll-Regeln für Infizierte

Corona-Infizierte sollen in Stuttgart Altglas und Pfandverpackungen bis zur Aufhebung der Quarantäne lagern. Auch Elektro- und Elektronikabfälle, Batterien und Schadstoffe sollen nach Angaben vom Dienstag so lange im Haushalt aufbewahrt werden. Der Abfall aus Haushalten, in denen positiv getestete Menschen in Quarantäne leben, muss in der Landeshauptstadt seit vergangener Woche als Restmüll entsorgt werden. Dies gelte insbesondere für Taschentücher, Aufwischtücher, Hygieneartikel, Schutzkleidung und Abfälle aus Desinfektionsmitteln.

Anschließend sollten die Müllsäcke fest zugeknotet werden. Falls die Sammelmülltonnen voll sind, dürfen die Säcke nicht daneben gestellt werden. Stattdessen müssen sie bis zur nächsten Abholung an einem möglichst kühlen Ort gelagert werden. Auf diese Weise werden Familienmitglieder, Mitbewohner, Nachbarn sowie Mitarbeiter der Abfallwirtschaft Stuttgart besser vor Ansteckung geschützt. 

Update, 31. März, 15.31 Uhr: Ehepaar angehustet

In einem Discounter in der Locher Straße in Schwäbisch Gmünd wurde ein Ehepaar (64 und 61 Jahre) vorsätzlich angehustet. Der 20-jährige Mann in schwarzer Arbeitskleidung hustete das Paar aus kurzer Entfernung an. Das Polizeirevier sucht nun Zeugen des Vorfalls. 

Update, 31. März, 15.15 Uhr: Vorerst keine Mundschutz-Pflicht im Südwesten

Eine Pflicht, Masken oder anderen Mund- und Nasenschutz zu tragen, wird es in Baden-Württemberg auch weiterhin nicht geben. "Es ist erstmal nicht vorgesehen, das zu einer Pflicht zu machen, denn wir brauchen die hochwertigen Schutzmasken für den medizinischen Bereich, den Pflegebereich und Menschen in anderen wichtigen Institutionen", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Es wäre jetzt, da die Materialien ohnehin schon knapp seien, ganz falsch, noch weitere Knappheit zu erzeugen.

Selber einen Mundschutz anzulegen, auch einen selbst genähten, sei jedoch kein Schaden, sagte Kretschmann. "Wenn es beide machen, Sie und der Gegenüber, dann ist solch ein Spuckschutz durchaus sinnvoll."

Update, 31. März, 14.51 Uhr: Mehr als 70.000 Firmen melden Kurzarbeit an

Mehr als 70.000 Firmen in Baden-Württemberg haben seit dem Beginn der Coronavirus-Krise Kurzarbeit angemeldet. Etwa ein Drittel davon komme aus dem Gastgewerbe und dem Handel, sagte der Leiter der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Christian Rauch, am Dienstag in Stuttgart. 

Die große Mehrheit habe zudem weniger als 100 Mitarbeiter, etwa jede zweite Firma sogar weniger als zehn Beschäftigte. "Das ist eine absolut untypische Verteilung", sagte Rauch. Sehr viele der Betriebe hätten zudem zum ersten Mal überhaupt Kurzarbeit angemeldet und keinerlei Erfahrung damit.

Rauch sagte, er rechne damit, dass die Zahl der Firmen, die Kurzarbeit anmeldeten, im April noch einmal deutlich steigen werde. "Das war der erste Schwung, es wird noch einen zweiten Schwung geben", betonte er. Wie viele Beschäftigte insgesamt von der Kurzarbeit betroffen sind, konnte Rauch noch nicht sagen.

Die Produktion von Daimler steht aktuell auch still.
Die Produktion von Daimler steht aktuell auch still.  © Uli Deck/dpa

Update, 31. März, 14.40 Uhr: Besuchsverbot auch für Väter im Klinikverbund Südwest

Der Klinikverbund Südwest verlängert seine Schutzmaßnahmen wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 1. Juni. Dazu gehöre auch das Verschieben aller nicht zwingend notwendigen Eingriffe und Sprechstunden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Klinikverbund Südwest betreibt Krankenhäuser in Böblingen, Calw, Herrenberg, Leonberg, Nagold und Sindelfingen.

Mehr Infos dazu hier.

Update, 31. März, 14.39 Uhr: SPD regt Ausschuss-Sondersitzung im Landtag an

Die grün-schwarze Landesregierung gibt nach Ansicht der oppositionellen SPD zu wenig Informationen zur Corona-Krise. SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Stoch regte daher öffentliche Sondersitzungen der drei Landtagsausschüsse Inneres, Soziales und Wirtschaft für diese Woche an. Das formulierte er am Dienstag in einem Schreiben an die Fraktionschefs von Grünen, CDU und FDP. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vor.

Es stellten sich aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion eine Fülle von Problemen und Fragen, die eine Beteiligung des Parlaments notwendig machten, schrieb Stoch. "Wir werden in unserer Funktion als Abgeordnete täglich mit den Sorgen und Nöten der Bevölkerung konfrontiert, verfügen aber selbst nur über die Informationen, die wir aus den Medien beziehungsweise mit erheblicher zeitlicher Verzögerung von Seiten der Landesregierung erhalten."

Von zentraler Bedeutung sei zum Beispiel die Frage, wie die Landesregierung sicherstellen wolle, dass das Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und bei Rettungsdiensten genug Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel hat und wie Engpässe künftig vermieden werden könnten.

Nach Angaben einer SPD-Fraktionssprecherin könnten die vorgeschlagenen Ausschusssitzungen auch per Videoschalte stattfinden. Die SPD kann den Ausschuss nicht alleine durchsetzen. Nach Angaben eines Landtagssprechers muss ein Ausschuss tagen, wenn mindestens zwei Fraktion oder ein Viertel der Ausschussmitglieder dies wollen.

Update, 31. März, 14.23 Uhr: Strobl und Kretschmann befürworten freiwillige Stopp-Corona-App

Ministerpräsident Winfried Kretschmann würde eine freiwillige App zur Nachverfolgung der Ausbreitung des Coronavirus befürworten. "Wir müssen wissen, wem die infizierten Menschen begegnet sind, um Kontaktpersonen warnen zu können", sagte er. Eine App, die Bewegungen von Menschen festhalten könnte, solle jedoch erstmal freiwillig genutzt werden. 

"Kein Mensch käme in normalen Zeiten auf die Idee, so etwas zu machen", sagte er zu der Frage nach dem Schutz der Persönlichkeitsrechte. "Wir haben auch nicht vor, für solche Dinge Tür und Tor zu öffnen." Es seien aber keine normalen Zeiten. Kretschmann wolle die Idee auch auf Bundesebene unterstützen.

Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) unterstützte die Idee. "Der Einsatz solch einer App kann Menschenleben retten, deshalb ist der freiwillige Einsatz aus meiner Sicht absolut wünschenswert."

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 31. März, 13.53 Uhr: Kretschmann ermutigt Bürger, Verstöße gegen Corona-Regeln zu melden

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ruft dazu auf, festgestellte Verstöße gegen die strengen Corona-Regeln der Polizei zu melden. "Die Polizei kann nicht alles entdecken", sagte der Regierungschef am Dienstag. Es sei klar, dass in einer Krise wie in der aktuellen Lage alle mitwirken müssten, dass die gemeinsamen Regeln eingehalten werden. 

"Ein Aufruf zum Denunziantentum ist das in keiner Weise", sagte der Grünen-Politiker. Und es bedeute keineswegs, dass nun die Nachbarn belauert würden. "Da geht es jetzt wirklich um Menschenleben", betonte Kretschmann. Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) ermutigte erneut dazu, Verstöße zu melden. "Ich bin dankbar, dass Bürgerinnen und Bürger wachsam sind und uns helfen", sagte er.

Update, 31. März, 13.47 Uhr: Porsche lässt Werke eine weitere Woche geschlossen

Die Werke des Sportwagenbauers Porsche bleiben wegen der Coronavirus-Pandemie mindestens auch kommende Woche geschlossen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage setze man die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen sowie in Leipzig weiterhin aus, erklärte ein Sprecher am Dienstag. 

Es gebe nach wie vor Engpässe bei den globalen Lieferketten, die eine geordnete Produktion nicht zuließen. Porsche hatte Mitte März angekündigt, die Arbeit in den Werken für zunächst zwei Wochen einzustellen. Zudem hat der Autobauer Kurzarbeit für seine Beschäftigten angemeldet.

Update, 31. März, 13.42 Uhr: Weitsprung-Weltmeisterin Mihambo trainiert mit Kids

Trainieren mit Deutschlands "Sportlerin des Jahres" - Malaika Mihambo macht's in der Corona-Krise möglich. Die Weitsprung-Weltmeisterin lädt Grundschüler zur täglichen Übungsstunde auf Youtube in ihr Wohnzimmer ein. "Es sind unsichere Zeiten. Für uns Sportler, aber eben auch für all"», sagte die 26-Jährige aus Oftersheim, die für die LG Kurpfalz startet, dem Onlineportal "leichtathletik.de". Sie hat dabei vor allem die Kinder im Blick, die aktuell weder in die Schule noch zum Training in ihren Sportverein gehen können.

"Auch wenn die Eltern sicher versuchen, die allgemeine Unsicherheit von ihnen fernzuhalten – Kinder haben feine Antennen und spüren so etwas dennoch. Wenn ich meinen kleinen Beitrag dazu leisten kann, ihrem Alltag auch in dieser Zeit etwas Struktur zu geben, sie für den Sport begeistern kann, dann möchte ich das gerne machen", erklärte Mihambo. Das Projekt "Herzsprung" läuft im Verein Starkmacher.

Im Livestream vermittelt die Studentin der Umweltwissenschaften kleine Wettbewerbe und auch Wissen. Mihambo leitete bereits vor der Corona-Pandemie einmal in der Woche eine Sport-AG in der Theodor-Heuss-Schule in Oftersheim.

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (26).
Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo (26).  © Jörg Carstensen/dpa

Update, 31. März, 12.40 Uhr: Über 3000 Anzeigen wegen Verstoß gegen die Corona-Einschränkungen für das öffentliche Leben

Wie Innenminister Thomas Strobl am Dienstag bei einer Pressekonferenz mitteilte, kam es zu vielen Verstößen gegen die Coronavirus-Verordnungen. 3000 Anzeigen wurden in der Zeit zwischen Freitag und Sonntag aufgenommen.  

Update, 31. März, 12.11 Uhr: Über 12.881 Infizierte und 182 Tote in Baden-Württemberg

Bei einer Pressekonferenz gibt Ministerpräsident Winfried Kretschmann Auskunft über die aktuelle Lage rund um das Coronavirus. Demnach gibt es aktuell über 12.881 Corona-Fälle in Baden-Württemberg und bereits 182 Tote. Ob die Maßnahmen bezüglich der Einschränkung des öffentlichen Lebens bereits wirken, könne noch nicht gesagt werden, so Kretschmann. Wie der Ministerpräsident erklärte, sei eine erste Bilanz in einer Woche zu erwarten. 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)  © Marijan Murat/dpa

Update, 31. März, 11.12 Uhr: Kirchgänger zieht wegen Corona-Verordnung vor Verwaltungsgerichtshof

Ein Mitglied der evangelischen Kirche in Württemberg will nicht hinnehmen, dass wegen der Coronavirus-Pandemie Veranstaltungen in Kirchen untersagt wurden, und zieht deswegen vor Gericht. Sein Eilantrag sei am 21. März eingegangen, teilte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim am Dienstag mit. Der Kläger berufe sich auf die grundgesetzlich geschützte Religionsfreiheit.

In einem zweiten Fall wehrt sich ein Fitnessstudio mit einem Eilantrag gegen die Schließung. Das Unternehmen halte das Infektionsschutzgesetz nicht für eine ausreichende Rechtsgrundlage für Betriebsstilllegungen. Das Recht auf Berufsausübungsfreiheit sei verletzt.

Die Landesregierung hat erstmals am 17. März eine "Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-Cov-2" erlassen. Dort ist unter anderem geregelt, welche Geschäfte und Unternehmen geschlossen werden müssen und welche weiter öffnen dürfen. In Kirchen dürfen Menschen nicht zusammenkommen, Gottesdienste sind nicht erlaubt.

Der Verwaltungsgerichtshof will in der ersten Aprilhälfte entscheiden.

Update, 31. März, 11.10 Uhr: Polizisten im Land sollen Schutzmasken tragen

Polizisten im Land sollten beim direkten Kontakt mit den Bürgern nach Auffassung der Deutschen Polizeigewerkschaft Schutzmasken tragen. "Ich halte für unabdingbar, dass die Kollegen Maske tragen", sagte Landeschef Ralf Kusterer der Deutschen Presse-Agentur. 

"Unsere Kollegen sind zu nah dran an den Menschen - man kann einen Personalausweis nicht aus zwei Meter Abstand kontrollieren." Allerdings fehlten Schutzmasken für die Polizei. "Wir sehen uns nicht in Konkurrenz zu den Pflegeberufen, Ärzten und medizinischem Personal. Deren Bedarf ist unumstritten", sagte Kusterer. Die Polizei habe aber zusätzlichen Bedarf.

Update, 31. März, 10.15 Uhr: Unis und Hochschulen bereiten sich auf digitales Sommersemester vor

Die Corona-Krise hat auch große Auswirkungen auf den Regelbetrieb an den Universitäten und Hochschulen im Land. Wie die Landesrektorenkonferenz mitteilte, können größere Teile von Studienleistungen ab dem 20. April digital erbracht werden, sollte kein regulärer Präsenzbetrieb möglich sein.

Demnach versuchen die Universitäten, die Pflicht- und möglichst auch die Wahlpflichtveranstaltungen digital abzudecken - für praktische Teile müssten jedoch pragmatische Lösungen gefunden werden. Die Task Force "Studienbetrieb" kläre unter Beteiligung des Wissenschaftsministeriums außerdem derzeit, wie mit den Prüfungen verfahren werden kann.

Die meisten Vorlesungen und Prüfungsleistungen sollen digital erbracht werden. (Symbolbild)
Die meisten Vorlesungen und Prüfungsleistungen sollen digital erbracht werden. (Symbolbild)  © Ingo Wagner/dpa

Update, 31. März, 9.27 Uhr: Porsche SE verschiebt Hauptversammlung

Auch die VW-Dachgesellschaft Porsche SE verschiebt wegen der Coronavirus-Pandemie ihre Hauptversammlung. Das Aktionärstreffen war eigentlich für den 19. Mai in Stuttgart geplant, nun werde abhängig vom Verlauf der Pandemie ein neuer Termin gesucht, teilte die Holding mit. Die Porsche SE, die von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert wird, hält gut 53 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen und ist damit der größte Anteilseigner des Wolfsburger Autobauers.

Update, 31. März, 7.58 Uhr: Batteriehersteller Varta bleibt in Corona-Krise zuversichtlich

Der Batteriehersteller Varta gibt sich mitten in der Coronavirus-Krise optimistisch für seine Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Wegen des sich weltweit ausbreitenden Coronavirus seien zwar negative Einflüsse nicht auszuschließen, doch aktuell gebe es dafür keine Hinweise, teilte das im MDax notierte Unternehmen in Ellwangen mit. Daher gehe man beim Ausblick für 2020 von keinen Beeinträchtigungen aus.

Konkret rechnet Varta mit einem Konzernumsatz zwischen 780 und 800 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird in einem Korridor zwischen 175 und 185 Millionen Euro erwartet. Wie bereits bekannt kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um rund ein Drittel auf 362,7 Millionen Euro. Das bereinigte Ebitda stieg um 94 Prozent auf 97,5 Millionen Euro.

Varta ist derzeit Marktführer für Akkus in kabellosen Kopfhörern, die momentan einen Boom erleben. Bereits am vergangenen Freitag hatte Varta mitgeteilt, seinen Gewinn aus dem Jahr 2019 für weitere Investitionen einzubehalten.

Der Batteriehersteller Varta ist Marktführer für Akkus in kabellosen Kopfhörern.
Der Batteriehersteller Varta ist Marktführer für Akkus in kabellosen Kopfhörern.  © Sina Schuldt/dpa

Update, 31. März, 6.55 Uhr: Landesregierung informiert auf Pressekonferenz über Coronalage

Die grün-schwarze Landesregierung informiert um 12 Uhr auf einer Pressekonferenz per Livestream über die aktuelle Coronalage in Baden-Württemberg. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71), Sozialminister Manne Lucha (58, beide Grüne) und Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) geben zunächst öffentliche Statements und beantworten dann Fragen von Journalisten.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 31. März, 6.50 Uhr: Experten rechnen trotz Corona-Krise mit weniger Arbeitslosen

Trotz drastischer Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft dürfte die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten im März noch einmal gesunken sein. Experten gehen davon aus, dass die offizielle Statistik für diesen Monat weniger Menschen ohne Job ausweist als im Februar.

Alle Infos dazu findet ihr >>> hier.

Update, 30. März, 20.54 Uhr: 35.000 Menschen auf das Coronavirus getestet

Allein in der vergangenen Woche sind in Baden-Württemberg nach Auskunft des Landesgesundheitsamtes etwa 35.000 Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Allerdings dauere es zu lange, bis die Ergebnisse vorliegen, sagte der Leiter des Kompetenzzentrums Gesundheitsschutz im Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Dienstag).

Der Experte hält eine Ausweitung der Coronavirus-Tests für sinnvoll - unter Bevorzugung älterer Menschen mit Vorerkrankungen: "Wir müssen so viel wie möglich testen – jedoch erst die, die das höchste Risiko haben."

Wichtig sei zudem eine Schutzausstattung für Beschäftigte, die mit Risikogruppen zu tun haben. "Mitarbeiter in Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen sollten, soweit verfügbar, alle einen Mund- und Nasenschutz tragen", sagte Brockmann. Nur so könne das Risiko minimiert werden, dass infizierte Mitarbeiter andere Personen ansteckten.

Die Vorschläge zur Handy-Ortung, mit der Kontakte Infizierter identifiziert werden sollen, lehnte Brockmann ab. "Das halte ich datenschutzrechtlich für sehr schwierig", sagte er. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will künftig Standortdaten von Mobiltelefonen ermitteln lassen, um mögliche Kontaktpersonen von Infizierten zu orten, scheiterte mit seiner Idee aber zunächst.

35.000 Menschen wurden in den vergangenen Wochen auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)
35.000 Menschen wurden in den vergangenen Wochen auf das Coronavirus getestet. (Symbolbild)  © DPA / Marijan Murat

Update, 30. März, 19.34 Uhr: Aktuelle Coronavirus-Zahlen in Baden-Württemberg

Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurden weitere 721 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit sind in Baden-Württemberg insgesamt mindestens 12.257 Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt bei 49 Jahren. Weiter wurde mitgeteilt, dass zirka 500 Menschen inzwischen genesen sind. Aber es wurden auch 35 weitere Todesfälle aus den Landkreisen Böblingen, Emmendingen, Esslingen, Göppingen, Hohenlohekreis, Ludwigsburg, Neckar-Odenwald-Kreis, Ortenaukreis, Reutlingen, Rottweil und Tübingen sowie aus den Städten Baden-Baden, Freiburg und Stuttgart gemeldet. Insgesamt sind somit 163 Menschen an den Folgen des Coronavirus in Baden-Württemberg gestorben - 111 Männer und 52 Frauen im Alter zwischen 41 und 98 Jahren. 63 Prozent der verstorbene Menschen waren 80 Jahre alt oder älter.  

Update, 30. März, 18.33 Uhr: Aktuelle Coronavirus-Zahlen aus Mannheim

Wie die Stadt am Montag mitteilte, stieg die Zahl der am Coronavirus erkrankten Personen auf 226 Menschen in Mannheim an.  Somit liegen dem Gesundheitsamt gegenüber dem Vortag acht weitere Fälle vor. Weiterhin haben die Erkrankten in Mannheim überwiegend milde Symptome. Inzwischen sind außerdem 45 Personen genesen, bei denen die häusliche Quarantäne aufgehoben wurde. 

Update, 30. März, 18.24 Uhr: Auch Profis des SV Sandhausen verzichten auf Gehalt

Die Profis des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen verzichten im Zuge der Corona-Krise ebenfalls auf Teile ihres Gehalts. Außerdem verlängerte der Club das individuelle Training der Spieler bis zum kommenden Sonntag, wie es in einer Mitteilung am Montag hieß. "Danach werden wir entscheiden, ob eine Veränderung, zum Beispiel das Training in Kleingruppen mit zwei Personen, möglich ist", sagte SVS-Präsident Jürgen Machmeier. "Wir haben bisher keine Corona-Infektion zu beklagen, was für die Disziplin der Mannschaft spricht."

Wie hoch der prozentuale Anteil des Gehaltsverzichts der Spieler ist, teilte der Club nicht mit. Auch Geschäftsführer Volker Piegsa und der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca erklärten sich dazu bereit, weniger Geld zu beziehen. Zudem schickt der SVS die Angestellten seiner Geschäftsstelle ab April in Kurzarbeit.

Update, 30. März, 17.03 Uhr: Die Soforthilfe wird in Baden-Württemberg angenommen

Wie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau am Montag mitteilte, wird das Soforthilfeprogramm des Landes Banden-Württemberg von den Menschen angenommen. Inzwischen liegen 137.450 Anträge vor. Über 80 Prozent dieser kommen aus Industrie und Handel, wozu auch die freien Berufe gehören. Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich um Handwerksbetriebe. 412 Anträge wurden bereits bearbeitet, sodass vier Millionen Euro schon ausgezahlt wurden. Weitere Anträge für eine Auszahlung von 4,4 Millionen Euro sind bereits bewilligt. 

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: "Die Erfahrung der ersten Tage seit Start unseres Programmes zeigt: Unser baden-württembergisches Modell mit Einbeziehung der Kammern und der L-Bank funktioniert sehr gut. Die Bearbeitung der Anträge geht zügig voran und die ersten Unternehmen haben bereits Soforthilfen erhalten. Durch den elektronischen Workflow stellen wir sicher, dass die Mittel innerhalb weniger Tage dort ankommen, wo sie benötigt werden. Ich bin überzeugt, dass uns auch die Umstellung auf das Programm des Bundes reibungslos gelingen wird."

Update, 30. März, 16.17 Uhr: Ministerpräsident Kretschmann hält Mundschutz für sinnvoll

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält einen Mundschutz beim Einkaufen wegen des Coronavirus für sinnvoll, will ihn aber noch nicht zur Pflicht machen. 

"Dazu müssen wir erst die ausreichende Zahl an Masken haben, ohne dass der vorrangige Einsatz im medizinischen und pflegerischen Bereich beeinträchtigt wird. Dieser hat absolute Priorität", teilte er am Montag in Stuttgart mit. Er werde das Thema am Mittwoch in der Runde der Ministerpräsidenten und der Kanzlerin aufrufen.

Die österreichische Regierung hat wegen des Coronavirus eine Mundschutz-Pflicht für Einkäufe angekündigt. Kretschmann hält solche einfachen Masken durchaus für sinnvoll. 

Sie reduzierten das Risiko, dass man seine Mitmenschen über die sogenannte Tröpfcheninfektion anstecke. Bis es genug Masken gebe, helfe ein selbstgenähter Mundschutz, wenn man draußen sei. Wichtig sei dabei, die geltenden Maßnahmen einzuhalten, also höchstens zu zweit oder in der Familie unterwegs zu sein und mindestens 1,5 Meter Abstand von seinen Mitmenschen zu wahren. "Zusammenhalt heißt jetzt Distanz wahren."

Müssen wir bald alle Mundschutz tragen? (Symbolbild)
Müssen wir bald alle Mundschutz tragen? (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Update, 30. März, 15.55 Uhr: FDP-Landeschef Theurer hält Land und Bund Versagen bei Beschaffung von Schutzausrüstung vor

FDP-Landeschef Michael Theurer hält Land und Bund Versagen bei der Beschaffung von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus vor. Er sprach von einer "dramatischen Versorgungslage". "Mich erreichen Hilferufe praktisch aus dem ganzen Land." Überall heiße es, Schutzmasken und Schutzkleidung kämen nicht an.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe Kliniken und Länder zu spät gewarnt. "Sein Versprechen, für Nachschub zu sorgen, konnte er nicht ausreichend erfüllen", teilte Theurer, der auch Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion ist, am Montag mit. Er bemängelte, Deutschland habe noch immer keine eigenen Kapazitäten, um Atemschutzmasken der Schutzklassen FFP2 und FFP3 herzustellen.

Im Land ducke sich Sozialminister Manne Lucha (Grüne) weg. «Er lässt Landräte und Krankenhäuser ohne den nötigen Schutz alleine», kritisierte Theurer. "Für die Ausstattung der landeseigenen Unikliniken ist der Minister aber selbst verantwortlich." Lucha hatte vergangene Woche erklärt, Schutzkleidung sei bereits eingetroffen oder auf dem Weg. Er verwies aber auch darauf, dass die Beschaffung schwierig sei.

Update, 30. März, 15:37 Uhr: Polizei Heilbronn meldet mehrere Verstöße gegen die Coronavirus-Beschränkungen

Wegen Verstößen gegen die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind im Gebiet des Polizeipräsidiums Heilbronn mehr als 100 Menschen angezeigt worden. Nach Angaben der Polizei vom Montag wurden am Wochenende zahlreiche Ordnungswidrigkeiten nicht nur im Stadt- und Landkreis Heilbronn gezählt, sondern auch in den Kreisen Hohenlohe, Main-Tauber sowie Neckar-Odenwald.

Besonders am Samstag hätten sich Menschen auf der Liegewiese an einem Badesee im Kreis Heilbronn in Gruppen getroffen und dabei auch nicht genug Abstand zueinander gehalten, hieß es. Unter anderem per Lautsprecher verwies die Polizei auf die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Die meisten seien den Aufforderungen nachgekommen und damit einer Strafe entgangen, erklärte ein Sprecher der Polizei. In einigen Fällen hätten die Beamten dieselben Gruppen jedoch später erneut erwischt.

In Baden-Württemberg sind Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen mit mehr als zwei Personen, die nicht zur Familie gehören, verboten. Am Sonntag hatte das Land dazu einen Bußgeldkatalog veröffentlicht.

Update, 30. März, 15.09 Uhr: Lehrer sollen Schüler in der Coronavirus-Zeit nicht benoten

Eine Schülerin sitzt am Schreibtisch und lernt. (Symbolbild)
Eine Schülerin sitzt am Schreibtisch und lernt. (Symbolbild)  © DPA / Sebastian Gollnow

Die Lehrer sollen die Schüler in der coronabedingten unterrichtsfreien Zeit nicht benoten. 

In der Zeit bis zum 19. April gebe es in Baden-Württemberg keinen Unterrichtsbetrieb. 

In diesem Zeitraum würden Leistungen der Schüler nicht festgestellt, heißt es auf den Internetseiten des Kultusministeriums in Stuttgart. 

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Gewünscht und gefordert sei es aber, den Schülern Lernmaterial zu geben und ihnen Haus- und Lernaufgaben zu stellen. 

Dies solle verhindern, dass der Lernrückstand im Stoff allzu groß werde. 

Die Schulen und auch die Kitas im Südwesten sind seit rund zwei Wochen geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Update, 30. März, 14.25 Uhr: Betrüger machen sich Angst vor Coronavirus zunutze

Sie machten sich die Angst vor dem Coronavirus zunutze: Betrüger haben in Boxberg (Main-Tauber-Kreis) eine 79-Jährige dazu gebracht, ihre EC-Karten sowie die Zugangsdaten zu ihren Kontos vor die Tür zu legen. So erbeuteten die Täter 30.000 Euro, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 30. März, 14.01 Uhr: Verbraucherzentrale berät online

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verlagert ihre Sprechstunden zur Coronavirus-Pandemie ins Internet. Von Mittwoch an sollen wichtige und häufig nachgefragte Corona-Themen online in sogenannten Webinarsprechstunden erörtert werden, wie die Verbraucherzentrale am Montag in Stuttgart mitteilte. Erstes Thema am Mittwoch ist der "Börsencrash", am Donnerstag folgt dann der "Reiserücktritt". 

"Die Menschen sorgen sich beispielsweise um ihre Altersvorsorge oder überlegen, wie sie mit einer bereits gebuchten Reise umgehen sollen", erläuterte Verbraucherzentrale-Vorstand Cornelia Tausch. Persönlich wird derzeit niemand beraten. Alle Beratungsstellen sind geschlossen.

Update, 30. März, 13.39 Uhr: Vorbereitungen für Soforthilfeprogramm des Bundes laufen auf Hochtouren

Das Wirtschaftsministerium arbeite laut einer Pressemitteilung mit Hochdruck an der Umsetzung für die Bundes-Soforthilfen. Derzeit steht das Formular noch nicht zur Verfügung, doch die Umstellung von Land auf Bund-Soforthilfe wird in den nächsten Tagen folgen. "Das Landesprogramm läuft bis zum Start des Bundesprogramms weiter. Wir unterstützen darüber hinaus auch weiterhin Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern mit unseren Soforthilfen", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. 
Auch Landwirte sollen bald Anträge stellen können. 

Update, 30. März, 13.06 Uhr: Umgang mit Coronavirus auf Baustellen

Das Wirtschaftsministerium hat eine Richtlinie zur Eindämmung der Übertragung  des Coronavirus aus Baustellen herausgegeben. „Natürlich können nicht einfach alle Baustellen geschlossen werden, bestimmte Instandhaltungs- und Umbaumaßnahmen müssen trotz der aktuellen Lage durchgeführt werden. Umso wichtiger ist es, dass auch auf den Baustellen Vorsichtsmaßnahmen zum Arbeitsschutz und der Vermeidung der Ausbreitung des Corona-Virus eingehalten werden“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Die Richtlinie ist online verfügbar: https://wm.baden-wuerttemberg.de/de/wirtschaft/informationen-zu-den-auswirkungen-des-coronavirus/

Update, 30. März, 12.13 Uhr: Große rote Zahl für Tennis-Turnier

Das wichtigste deutsche Damen-Tennisturnier in Stuttgart wird aufgrund der Absage in der Coronavirus-Krise einen finanziellen Schaden in Höhe einer "sechs- bis siebenstelligen Zahl" haben. "Das wird eine große rote Zahl", sagte Turnierdirektor Markus Günthardt (62) dem "Kicker". Die Zukunft des Events sieht Günthardt aber nicht gefährdet. "Große Turniere können solche Krisen überstehen, bei kleineren sieht das anders aus."

Das Hallen-Sandplatz-Turnier hätte in der Woche vom 20. April an ausgetragen werden sollen. Wahrscheinlich ist derzeit, dass die Tennis-Saison noch länger als wie bisher vorgesehen bis zum 7. Juni pausiert. Auch das Stuttgarter Rasenturnier der Herren, das am 8. Juni beginnen soll, steht auf der Kippe.

Update, 30. März, 11.55 Uhr: Stuttgarts Coach für Abbruch der Handball-Saison

Stuttgarts Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt rechnet zeitnah mit der Entscheidung für oder gegen einen Abbruch der Saison in der Handball-Bundesliga. "Ich glaube, dass in den nächsten zwei, drei Wochen eine Entscheidung der Liga fallen muss und wird", sagte der 39-Jährige vom TVB Stuttgart in einer Videokonferenz am Montag. Er stehe regelmäßig mit seinen Kollegen von den anderen 17 Bundesliga-Clubs in Kontakt. Momentan ruht der Spielbetrieb wegen der Corona-Krise bis Ende April.

"Es gibt so viele Unwägbarkeiten, dass ich mittlerweile auch für einen Abbruch votieren würde", sagte Schweikardt. Anders als im Fußball hält der Coach Geisterspiele für keine gute Lösung, auch wenn dann noch ein Teil der TV-Einnahmen fließen würde. "Wir finanzieren uns nur mit rund fünf Prozent über Fernsehgelder, was unseren Etat angeht. Etwa 70 Prozent nehmen wir durchs Sponsoring ein, 20 bis 25 Prozent übers Ticketing", sagte er. "Während der Fußball mit Geisterspielen weiterkommen würde, ist das bei uns nicht der Fall."

Update, 30. März, 10.54 Uhr: Sportprogramm für Schüler

Das Kultusministerium bietet nun ein Sportangebot für Schüler unter https://km-bw.de/618989.

Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann war es wichtig, darüber hinaus ein eigenes digitales Sportangebot auf die Beine zu stellen: „Sport und Bewegung sind essenziell für ein ausgeglichenes und gesundes Leben. Es ist daher gerade auch in diesen Zeiten wichtig, in Bewegung zu bleiben“, sagt die Ministerin. 

Update, 30. März, 10.47 Uhr: Saisonabbruch hätte existentielle Folgen für VfB

Ein Abbruch der derzeit ausgesetzten Fußball-Saison aufgrund der Coronavirus-Pandemie hätte auch für den VfB Stuttgart extreme wirtschaftliche Folgen. "Ein Saisonabbruch wäre mit existenziellen Problemen für die Clubs verbunden, auch für den VfB", sagte VfB-Präsident Claus Vogt (50) der "Bild"-Zeitung. "Aber ich gehe davon aus, dass wir auch diese Situation managen könnten."

Profis und Clubführung des schwäbischen Fußball-Zweitligisten verzichten angesichts der finanziellen Folgen derzeit auf Teile ihres Gehalts. Die Mitarbeiter des Vereins wurden in Kurzarbeit geschickt. "Ich glaube, dass ein Abbruch der Saison den gesamten Fußball hart treffen würde", sagte Vogt der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist extrem schwer, diese Situation perfekt zu managen, weil keiner beim VfB, egal ob Thomas Hitzlsperger oder ich, jemals so eine Situation erlebt haben."

Aufgrund der Ausweitung des Coronavirus und der Kontaktbeschränkungen hatte das Präsidium der Deutschen Fußball Liga empfohlen, den Spielbetrieb in der Bundesliga bis zum 30. April auszusetzen. Die Vereine und die Liga hoffen, die Saison danach doch noch irgendwie zu Ende spielen zu können, um auf TV-Einnahmen und Sponsorengelder bauen zu können. "Wie für viele andere Vereine ist die Lage auch für den VfB Stuttgart bedrohlich", sagte Vogt dem "Kicker".

Claus Vogt, VfB-Präsident.
Claus Vogt, VfB-Präsident.  © Tom Weller/dpa

Update, 30. März, 10 Uhr: Viele Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Verordnung

Wegen Verstößen gegen die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie sind mehr als hundert Menschen im Stadt- und Landkreis Heilbronn angezeigt worden. Nach Angaben der Polizei vom Montag wurden am Wochenende zahlreiche Ordnungswidrigkeiten gezählt. 

Besonders am Samstag hätten sich Menschen auf der Liegewiese an einem Badesee in Gruppen getroffen und dabei auch nicht genug Abstand zueinander gehalten, hieß es. Unter anderem per Lautsprecher verwies die Polizei auf die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus. Die meisten seien den Aufforderungen nachgekommen und damit einer Strafe entgangen, erklärte ein Sprecher der Polizei. In einigen Fällen hätten die Beamten dieselben Gruppen jedoch später erneut erwischt.

In Baden-Württemberg sind Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen mit mehr als zwei Personen, die nicht zur Familie gehören, verboten. Am Sonntag hatte das Land dazu einen Bußgeldkatalog veröffentlicht.

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Die Polizei spricht Menschen an.
Die Polizei spricht Menschen an.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 30. März, 09.20 Uhr: Künstler suchen nach Notlösungen

Während das Tageslicht weicht und die Dämmerung hereinbricht, fängt auf einer Terrasse im Stuttgarter Westen die Arbeit von DJ Tim Tenckhoff an. Normalerweise blickt er den Menschen bei seiner Arbeit in die Augen, riecht den Schweiß der Tanzenden. Wegen der Corona-Krise schaut er nun in eine Kamera, die seine elektronischen Klänge zu einigen Hundert Zuschauern bei Facebook überträgt. Tenckhoff ist der erste Künstler bei den "Stuttgart Rooftop Streams", einer Notlösung in Zeiten der Krise.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 30. März, 08.55 Uhr: Neue Plattform für Engagement

Unter corona-engagiert.stuttgart.de können alleinstehende, ältere oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen Hilfsangebote im eigenen Stadtbezirk Hilfen finden. Auch Initiativen oder Organisationen können hier ihre Hilfen anbieten. 

Update, 30. März, 06.10 Uhr: Manne Luchas Einkaufszettel per Whatsapp

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha hat in seiner Quarantänewoche von Nachbarschaftshilfe profitiert. Ein paar Äpfel vielleicht, eine Packung Halspastillen oder ein frisches Brot - «unsere Wünsche konnten meine Frau und ich über WhatsApp an unsere Nachbarn weiterreichen, das war hilfreich und hat uns bequem und sicher durch die Woche gebracht», sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur.

Der Gesundheitsminister von Baden-Württemberg.
Der Gesundheitsminister von Baden-Württemberg.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 29. März, 19.45 Uhr: Bundeswehr bringt Corona-Patienten aus Frankreich nach Baden-Württemberg

Die Patienten werden nach Ulm gebracht.
Die Patienten werden nach Ulm gebracht.  © Simon Adomat/ visualmediadesign

Die Bundeswehr hat am Sonntag zwei weitere Covid-19-Patienten aus Frankreich zur Behandlung nach Baden-Württemberg gebracht. 

Ein militärisches Transportflugzeug hatte von Straßburg die schwer erkrankten Franzosen zunächst am Nachmittag nach Stuttgart geflogen. Nach Angaben eines Sprechers wurden sie von dort mit einem Bundeswehrkrankenwagen nach Ulm in das Bundeswehrkrankenhaus gebracht.

"Frankreich braucht jetzt unsere Hilfe. Und natürlich stehen wir unseren Freunden bei", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Sie habe deshalb mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly die Übernahme der Patienten vereinbart.

Das baden-württembergische Sozialministerium geht von "Nothilfe" der Bundeswehr aus. Das Ministerium hatte bereits am 24. März die Kliniken und Unikliniken im Land angeschrieben und gebeten: "Aufgrund der dynamischen Lageentwicklung in Baden-Württemberg bitten wir Sie, derzeit von weiteren Aufnahmen aus dem Ausland abzusehen. Die aktuelle Lageeinschätzung lässt derzeit keine weiteren Aufnahmen aus dem Ausland zu. Sollte sich die Lage bei uns wieder entspannen, werden wir erneut auf Sie zukommen."

Update, 29. März, 19.27 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Baden-Württemberg weiter an

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, wurden inzwischen weitere 717 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Damit steigt die Anzahl der Infizierten auf mindestens 11.536 an. Das Durchschnittsalter betrage 48 Jahre. 128 infizierte Menschen seien im Zusammenhang mit Corona bislang im Südwesten gestorben - 88 Männer und 40 Frauen. Das Alter der Gestorbenen liege zwischen 41 und 98 Jahren, hieß es bei der Behörde weiter. 66 Prozent waren 80 Jahre oder älter.

Update, 29. März, 17.27 Uhr: Profis des Basketball-Bundesligisten ratiopharm Ulm verzichten auf Gehalt

Basketball-Bundesligist ratiopharm Ulm hat mit seinen Profis einen Gehaltsverzicht vereinbart. Die Geschäftsführung habe entschieden, dass aufgrund der finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise alle Mitarbeiter des Vereins einen Beitrag leisten müssen, teilte der Club am Sonntag mit. "Wir glauben, dass wir damit eine faire und nachvollziehbare Lösung für alle gefunden haben. Für uns war von Anfang an der Wille zur Unterstützung durch die Mannschaft spürbar", sagte Geschäftsführer Thomas Stoll.

Das Trainerteam um Chefcoach Jaka Lakovic hatte den Angaben zufolge bereits zuvor seinen Gehaltsverzicht angeboten. Alle Vereinsmitarbeiter sind seit Mitte März in Kurzarbeit. Die Basketball-Bundesliga pausiert seit dem 12. März und bis mindestens Ende April. Ziel ist es, die Saison doch noch irgendwie zu Ende zu spielen.

Update, 29. März, 17.18 Uhr: Die neuen Corona-Zahlen aus Mannheim

Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, steigt die Zahl der am Coronavirus erkrankten Personen in Mannheim auf 218. A. Am Vortag waren es noch 211. Man betont allerdings, dass die meisten Patienten nur "milde Krankheitsanzeichen" aufzeigen und "in häuslicher Quarantäne verbleiben" können.

Update, 29. März, 17.11 Uhr: DRK schließt Einsatz von infiziertem Personal nicht aus

Der DRK-Landesverband schließt angesichts kommender Engpässe in der Corona-Krise den Einsatz von infiziertem Personal nicht aus. "Man weiß nie, ob ein Patient, egal was er hat, mit dem Coronavirus infiziert sein könnte. Die Engpässe werden größer werden in den nächsten Wochen", sagte Geschäftsführer Marc Groß den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag). Wenn es nicht anders gehe, werde auch beim Deutschen Roten Kreuz "mild erkranktes Personal» in Schutzkleidung weiterarbeiten müssen.

Groß geht davon aus, dass in nächster Zeit jeder, der dafür geeignet ist, im Gesundheitswesen im Einsatz sein muss: "Man darf nicht vergessen, dass wir auch einen grundsätzlichen Mangel an Ärzten haben. Es wird auf jeden in der Bevölkerung ankommen, der eine entsprechende medizinische Ausbildung hat."

Update, 29. März, 16.53 Uhr: Sieben Todesfälle in Stuttgart

Stuttgart: Ein Medizinisch-Technischer Assistent steht im Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in der Covid-19-Fieberambulanz.
Stuttgart: Ein Medizinisch-Technischer Assistent steht im Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) in der Covid-19-Fieberambulanz.  © DPA / Marijan Murat

Wie die Stadt am Sonntag mitteilte, sind aktuell 708 mit dem Coronavirus infizierte Personen registriert. Außerdem starben bisher sieben Menschen an den Folgen des Virus. 

Allerdings sind inzwischen auch 250 Patienten wieder genesen. 



Update, 29. März, 16.25 Uhr: Profis des SC Freiburg verzichten auf Gehalt

Stürmer des SC Freiburg: Nils Petersen.
Stürmer des SC Freiburg: Nils Petersen.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Auch die Profis des badischen Fußball-Erstligisten SC Freiburg verzichten angesichts der finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise auf Teile ihres Gehalts.

Die Mannschaft wolle dazu beitragen, dass "wir als Verein gemeinsam möglichst gut durch diese schwierige Phase kommen", sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier am Sonntag. 

"Das ist ein tolles Zeichen nach wirklich sehr guten Gesprächen." 

Das Trainerteam um Christian Streich, Sportdirektor Klemens Hartenbach sowie der Vorstand hatten bereits zuvor erklärt, in der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.

Update, 29. März, 15.25 Uhr: Stuttgarts OB verurteilt Vorfall in Shisha-Bar

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat die Zusammenkunft in einer Shisha-Bar (TAG24 berichtete) verurteilt.

Wie es in einem Presseschreiben vom Sonntagnachmittag heißt, seine solche Verstöße gegen die geltenden Corona-Regeln nicht hinnehmbar.

"Ich verurteile die Ignoranz und Unvernunft mancher Leute aufs Schärfste", wird der Grünen-Politiker zitiert. "Wer sich jetzt noch in Gruppen versammelt und Partys feiert, handelt gegen die Gesellschaft und nimmt in Kauf, dass Menschen schwer krank werden oder sogar sterben."

Manch einer fände es vielleicht witzig, die Corona-Verordnung zu umgehen oder heimlich auszutricksen, "aber das ist asozial und unanständig all denjenigen gegenüber, die sich an die Verbote zum Schutz der Gemeinschaft halten".

Was in der Shisha-Bar geschehen ist, sei ein absolutes No-Go und werde bestraft, so Kuhn.

Update, 29. März, 15.06 Uhr: Gottesdienst per Livestream

Gottesdienst vor leeren Kirchenbänken gibt es in Zeiten des Coronavirus in Achern nicht mehr. 

Die Kirchengemeinde hatte ihre Gemeindemitglieder aufgerufen, Porträtfotos von sich zu schicken. Innerhalb einer Woche wurden laut Pfarrer Joachim Giesler mehr als 200 Bilder eingesandt. Diese wurden alle ausgedruckt und auf kleine Holzleisten angeklebt, um sie dann an den leeren Kirchenbänken zu befestigen. 

Der Gottesdienst wird live im Internet gestreamt. Joachim Giesler freute sich: "Heute haben durchgängig 300 Geräte am Gottesdienst teilgenommen, das macht uns Mut für die nächsten Gottesdienste."

Update, 29. März, 14.45 Uhr: Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße

Das Land Baden-Württemberg hat auf Grundlage der Novelle des Infektionsschutzgesetzes am heutigen Sonntag einen Bußgeldkatalog veröffentlicht. Diesen findet Ihr HIER.

"Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht an die Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus halten, drohen empfindliche Bußgelder", schreibt das Gesundheitsministerium.

Bei Aufenthalt im öffentlichen Raum mit mehr als zwei Personen können die kommunalen Ortspolizeibehörden demnach ein Bußgeld von 100 bis 1000 Euro pro Person verhängen. Wer eine eigentlich geschlossene Einrichtung wie beispielsweise einen Frisörsalon, eine Bar oder einen Club weiterbetreibt, muss 2500 bis 5000 Euro bezahlen. 

Personen, die eine für den Besucherverkehr geschlossene Einrichtung wie beispielsweise ein Krankenhaus oder Pflegeheim betreten, riskieren ein Bußgeld von 250 bis 1500 Euro. Bei wiederholten Verstößen stehen Bußgelder bis zu 25.000 Euro im Raum.

Verstöße gegen die Corona-Regeln können richtig ins Geld gehen. (Symbolbild)
Verstöße gegen die Corona-Regeln können richtig ins Geld gehen. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 29. März, 13.39 Uhr: Corona-Soforthilfen ohne Prüfung des Privatvermögens

In Baden-Württemberg werden die Corona-Soforthilfen ohne Prüfung des Privatvermögens ausbezahlt. Das kündigte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Sonntag an.

"Stattdessen müssen Antragssteller nur nachweisen, dass die laufenden betrieblichen Einnahmen nicht ausreichen, um die laufenden betrieblichen Kosten des Unternehmens zu finanzieren", wird die Ministerin in einer Mitteilung zitiert. 

Konkret müsse der Antragsteller versichern, dass er durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sei, die seine Existenz bedrohten. Dies liege dann vor, wenn die fortlaufenden Einnahmen aus dem Geschäftsbetrieb des Antragsstellers voraussichtlich nicht ausreichten, um die Verbindlichkeiten in den auf die Antragstellung folgenden drei Monaten aus dem erwerbsmäßigen Sach- und Finanzaufwand zu bezahlen.

"Dies gilt rückwirkend für alle Anträge seit dem Start unserer Soforthilfe", so Hoffmeister-Kraut. Anträge, die bereits in den letzten Tagen eingereicht worden seien, würden allein an diesem Maßstab beurteilt, Angaben nur auf dieser Grundlage überprüft.

Update, 29. März, 13 Uhr: Bundeswehr holt Corona-Patienten aus Frankreich

Die Bundeswehr holt weitere Covid-19-Patienten aus dem Ausland zur Behandlung nach Deutschland. 

Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der Luftwaffe, startete am Sonntag von Wunstorf in Richtung Straßburg, um von dort zwei Patienten nach Stuttgart zu fliegen. Die schwererkrankten Franzosen würden anschließend im Bundeswehrkrankenhaus in Ulm versorgt, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. 

"Frankreich braucht jetzt unsere Hilfe. Und natürlich stehen wir unseren Freunden bei", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Sie habe deshalb mit ihrer französischen Amtskollegin Florence Parly die Übernahme der Patienten vereinbart.

Am Samstag hatte die Luftwaffe bereits sechs Patienten in Italien abgeholt und nach Nordrhein-Westfalen gebracht. In deutschen Kliniken sind - anders als in Italien - derzeit noch ausreichend Kapazitäten vorhanden, um Menschen zu versorgen, die unter der Lungenkrankheit leiden und auf künstliche Beatmung angewiesen sind. 

Wie ein Sprecher der Luftwaffe am Sonntag berichtete, ist demnächst noch ein weiterer Flug ins norditalienische Bergamo geplant.

Der Airbus A310 MedEvac der Luftwaffe. (Archiv)
Der Airbus A310 MedEvac der Luftwaffe. (Archiv)  © Caroline Seidel/dpa

Update, 29. März, 12.30 Uhr: Müsst Ihr im Home Office die Videokamera einschalten?

Durch die Corona-Krise arbeiten derzeit viele Menschen von daheim aus, im Home Office. Um sich mit Kollegen abzusprechen, gehören da Videokonferenzen zum Alltag. Doch müsst Ihr in Eurer Wohnung die Kamera eigentlich einschalten?

Alles dazu lest Ihr HIER.

Update, 29. März, 12 Uhr: Kretschmann will einheitliche Corona-Hilfen für Selbstständige

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) drängt darauf, Solo-Selbstständigen in der Corona-Krise schnell zu helfen. 

Am besten sei eine gemeinsame Linie von Bund und Ländern, forderte er am Sonntag via Facebook. "Wir haben viele besorgte Rückmeldungen zu den Soforthilfen bekommen, die ich sehr ernst nehme", schrieb Kretschmann. Es müsse geklärt werden, ob und inwiefern die Privatvermögen der Antragssteller berücksichtigt werden müssten.

Im Südwesten kann die Soforthilfe seit Mittwochabend beantragt werden. Bis Samstag waren bereits mehr als 100.000 Anträge eingegangen. Auch viel Kritik und Enttäuschung hatte es gegeben, weil das Privatvermögen ein Maßstab zur Hilfeleistung ist - Hilfe gibt es nur, wenn nichts auf dem Konto ist. 

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) hatte daraufhin am Samstag angekündigt, noch am Wochenende nachzubessern: "Ziel ist es, privates Vermögen der Antragsteller so weit wie möglich zu schonen", sagte sie.

Update, 29. März, 10.30 Uhr: Darum hamstern wir Klopapier

Seit Beginn der Corona-Krise sind die Regale mit Klopapier regelmäßig leer. Warum wir Hygiene-Artikel hamstern und ob überall auf der Welt das Gleiche gehamstert wird, erklären Experten HIER.

Na, genug Klopapier eingekauft?
Na, genug Klopapier eingekauft?  © Uli Deck/dpa

Update, 29. März, 8.50 Uhr: Lucha will Selbstversorgung der Europäer in der Krise

Nach den Erfahrungen im Umgang mit der Corona-Krise fordert der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) ein gemeinsames europäisches Management für länderübergreifende Gesundheitsgefahren.

"Wichtig ist zum Beispiel eine eigenständige europäische Arzneimittel- und Medizinprodukterichtlinie", sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf kommende Krisen. Deutschland und seine Nachbarn müssten sich in einer Krise gemeinsam versorgen können.

Alles dazu lest Ihr HIER.

Update, 29. März, 8.20 Uhr: Shisha-Bar öffnet trotz Verbot

In der Nacht auf Sonntag musste die Polizei zu einer Shisha-Bar in Stuttgart-Rot ausrücken. Rund 20 Personen trafen die Beamten an. Auf den Betreiber kommt nun Ärger zu. Die ganze Story könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 29. März, 7.13 Uhr: CDU-Kreisverband will Erntehelfer aus dem Ausland

Der CDU-Kreisverband Emmendingen hat sich dafür ausgesprochen, Erntehelfern bzw. Saisonarbeiter aus dem europäischen Ausland einzusetzen.

Wie es in einer Mitteilung des Verbandes heißt, habe man in einem Brief an die Bundesminister Julia Klöckner (CDU) und Horst Seehofer (CSU) folgende Kernaussagen formuliert:

  • Landwirtschaftliche Betriebe wendeten sich seit Tagen an den Kreisverband, weil sie zwingend auf die Mitarbeit von Saisonarbeitern angewiesen seien.
  • Um die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten, müssten die Betriebe in der Lage sein, die Ernte einzubringen, was durch das Einreiseverbot für Erntehelfer gefährdet sei.
  • Die Freiwilligen aus der Bevölkerung könnten diesen Mangel nicht vollständig ausgleichen. Auch Studenten, die sich gemeldet hätten, würden zur Erntezeit wieder in der Prüfungsvorbereitung sein.

Der CDU Kreisverband Emmendingen fordert nun, "dass bestimmten Erntehelfern die Einreise ermöglicht wird, dass dabei der Infektionsschutz gewährleistet wird und zentrale Verfahren der Einreise geschaffen werden".

Ob Spargel, Erdbeeren oder Kartoffeln: Für die Ernte braucht es Helfer.
Ob Spargel, Erdbeeren oder Kartoffeln: Für die Ernte braucht es Helfer.  © Armin Weigel/dpa

Update, 28. März, 18.52 Uhr: Handball-Torhüter Mikael Appelgren von Rhein-Neckar Löwen wieder gesund

Nach einer Coronavirus-Infektion ist der schwedische Torhüter Mikael Appelgren von den Rhein-Neckar Löwen wieder gesund. "Ich bin wieder fit. Ich habe das Coronavirus gut bekämpft", sagte der 30-Jährige in einem am Samstag vom Handball-Bundesligisten verbreiteten Video. 

Er habe bereits drei Tage auf dem Balkon trainiert. Mehrere Spieler des Clubs, darunter die Nationalspieler Patrick Groetzki und Jannik Kohlbacher, waren ebenso wie Trainer Martin Schwalb positiv getestet worden. Die komplette Mannschaft der Löwen befindet sich aktuell in Quarantäne.

Der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen: Mikael Appelgren.
Der Torhüter der Rhein-Neckar Löwen: Mikael Appelgren.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. März, 18.38 Uhr: Über 10.000 Infizierte, 17 weitere Todesfälle

Wie das Gesundheitsministerium Baden-Württemberg soeben mitteilte, meldete das Landesgesundheitsamt 1090 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden.Württemberg auf mindestens 10.819 an, wobei das Durchschnittsalter 49 Jahre beträgt.

Außerdem wurden 17 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf 118 an. Unter den Verstorbenen waren 81 Männer und 37 Frauen. Das Alter lag zwischen 41 und 98 Jahren. 66 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg wurden bislang 10.819 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.
In Baden-Württemberg wurden bislang 10.819 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. März, 15.28 Uhr: Kritik wegen Weitergabe von Corona-Daten an Polizei

Einige Gesundheitsämter in Baden-Württemberg haben Daten mit Klarnamen von Corona-infizierten Personen an die Polizei weitergegeben.

Das sagte Landesdatenschützer Stefan Brink am Samstag. Solche Daten pauschal herauszugeben, sei aber rechtlich nicht zulässig. Das Sozialministerium kritisierte dieses Vorgehen ebenfalls. "Wir sehen das außerordentlich kritisch und haben die Gesundheitsämter noch mal darauf hingewiesen", sagte ein Sprecher.

Alle Infos dazu findet ihr >>> hier.

Update, 28. März, 14.59 Uhr: Menschen halten sich trotz schönen Wetters an Ausgangsbeschränkungen

Das vielerorts sonnige Wetter im Südwesten gibt der Polizei mit Blick auf die Ausgangsbeschränkungen bisher wenig Anlass zur Sorge.

"Wir haben generell den Eindruck, dass die Menschen sehr vernünftig sind", sagte ein Sprecher der Polizei Mannheim am Samstagvormittag. Das sei bereits am Freitag bei ebenfalls schönem Wetter sehr deutlich zu sehen gewesen. Man werde wegen des Wochenendes nicht mehr Beamte im Einsatz haben als ohnehin schon.

Die ganze Geschichte könnt ihr hier nachlesen.

Blick in den Stuttgarter Schlosspark, der trotz des sonnigen Wetters relativ spärlich besucht ist. © Sebastian Gollnow/dpa
Blick in den Stuttgarter Schlosspark, der trotz des sonnigen Wetters relativ spärlich besucht ist. © Sebastian Gollnow/dpa  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 28. März, 14.30 Uhr: So verbringt VfB-Kicker Pascal Stenzel die Zwangspause

VfB-Außenverteidiger Pascal Stenzel nutzt die fußballfreie Zeit auch für sein Sportmanagement-Studium.

"Meine Hausarbeit habe ich schon abgegeben. Es hilft etwas für den Kopf zu machen - auch, um die Zeit schneller rumzukriegen", sagte der 24-Jährige der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Alles dazu findet Ihr HIER.

Update, 28. März, 14.09 Uhr: Schon über 100.000 Anträge auf Soforthilfe

Seit dem Start des Soforthilfeprogramms des Landes zur Bewältigung der Corona-Krise sind bislang über 100.000 Anträge eingegangen, wie das Wirtschaftsministerium am Samstag mitteilte.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut kündigte demnach an, dass ihr Ministerium derzeit mit Hochdruck an einer Lösung arbeite, um die bei den Antragstellern bestehenden Unsicherheiten über den Einsatz der Mittel im Soforthilfeprogramm zu klären.

Nicole Hoffmeister-Kraut, hier neben Gesundheitsminister Manne Lucha.
Nicole Hoffmeister-Kraut, hier neben Gesundheitsminister Manne Lucha.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 28. März, 13.21 Uhr: Diebe klauen dutzende Rollen Klopapier aus Schloss-Toilette

Dreiste Diebe haben aus einem abgeschlossenen Raum neben einer öffentlichen Toilette im Schloss Kapfenburg in Lauchheim (Ostalbkreis) 40 Rollen Klopapier gestohlen.

Außerdem nahmen sie Papierhandtücher und Seife mit, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die ganze, irre Geschichte könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 28. März, 12.38 Uhr: Kundin bespuckt Kassiererin

In Fellbach ist es am Freitagabend zu einem unfassbaren Vorfall gekommen.

In einer Kaufland-Filiale wie seine Kassiererin ein Pärchen auf die Abstandsregeln im Zusammenhang mit dem Coronavirus hin. Am Ende wurde sie dafür von der Frau bespuckt!

Die ganze Story samt Personenbeschreibung des Paares findet Ihr HIER.

Der Vorfall geschah in einer Kaufland-Filiale.
Der Vorfall geschah in einer Kaufland-Filiale.  © Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. März, 12.13 Uhr: Adler-Spieler Bast in Quarantäne

Auch ohne Coronavirus-Infektion befindet sich Adler-Neuzugang Jason Bast in seiner kanadischen Heimat Regina derzeit in Quarantäne. 

"Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme und für jeden verpflichtend, der aktuell ins Land einreist. Auch wenn ich keine Symptome habe und es mir gut geht, sitze ich bei mir zu Hause fest und kann nicht raus", sagte der 30 Jahre alte Stürmer in einem am Samstag veröffentlichten Interview auf der Homepage des Mannheimer Eishockey-Clubs. 

Der Deutsch-Kanadier Bast hatte nach einer enttäuschenden Saison bei den Kölner Haien einen Zweijahresvertrag bei den Adlern Mannheim unterschrieben.

Update, 28. März, 11.40 Uhr: In der Corona-Krise wird klar wie schlecht Max Giesinger kocht

Musiker Max Giesinger (31) hat nach eigenen Worten in den vergangenen Tagen ziemlich schlecht gegessen.

In der Corona-Krise habe er endlich seine Küche kennengelernt. "Ich habe sonst nie etwas eingekauft und war immer der Typ, der nach draußen gegangen ist. Jetzt habe ich aber wirklich eingekauft und mich sieben Tage von meinem eigenen gekochten Zeug ernährt." Wie schlimm das lief, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 28. März, 10 Uhr: Betrüger versprechen falsche Corona-Soforthilfen

Das Landeskriminalamt warnt Unternehmen im Südwesten vor Betrügern im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen.

Im Internet seien Seiten aufgetaucht, auf denen in Bedrängnis geratene Unternehmen aufgefordert würden, ein vermeintliches Formular dafür auszufüllen und hochzuladen, teilte die Behörde mit. Die ganze Story findet Ihr HIER.

Aktuell sind Betrüger unterwegs, die Firmen angeblich bei der Abwicklung von Corona-Soforthilfen helfen wollen. (Symbolbild)
Aktuell sind Betrüger unterwegs, die Firmen angeblich bei der Abwicklung von Corona-Soforthilfen helfen wollen. (Symbolbild)  © Franziska Gabbert/dpa-tmn

Update, 28. März, 9.36 Uhr: Junger Unternehmer profitiert von Corona-Angst

Timo Klingler (24) aus Sandhausen betreibt einen Online-Shop und verkauft normalerweise ausgewählte Produkte aus den Kategorien Spielzeug, Freizeit, sowie saisonale Artikel zu Halloween oder Weihnachten.

Doch mit der Corona-Krise ist ein profitables Geschäft dazu gekommen: Er deckte sich mit großen Mengen von Medizinartikeln wie Atemschutzmasken oder Handschuhen ein und kann sich vor Aufträgen kaum retten. Alles dazu lest Ihr HIER.

Update, 28. März, 8.50 Uhr: Wächst jetzt der Judenhass?

Baden-Württembergs Antisemitismusbeauftragter Michael Blume warnt vor einer "digitalen Eskalation" des Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

"Wir wissen aus der Geschichte, dass Krisen und insbesondere Pandemien immer wieder die Suche nach Sündenböcken auslösten", sagte Blume in Stuttgart. Die ganze Geschichte lest Ihr HIER.

Update, 28. März, 7 Uhr: Adler Mannheim verfügen Transferstopp

Die Adler Mannheim haben ihre Personalplanungen für die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga wegen der Corona-Krise vorerst gestoppt. 

"Wir können momentan aus wirtschaftlicher Vorsicht heraus keine Verträge unterschreiben. Wir leben mit einer gewissen Unsicherheit und müssen deswegen als umsichtige Kaufleute sagen, dass wir in diesem Bereich so lange nichts machen, bis wir wissen, wohin die Reise geht", sagte Adler-Gesellschafter Daniel Hopp in einem Interview des "Mannheimer Morgen".

Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie seien derzeit für die gesamte Branche heftig zu spüren. "Es reißt zusätzliche Löcher in die Kassen, dass bislang kein neuer Liga-Hauptsponsor gefunden ist und die Beiträge für die Berufsgenossenschaft steigen", sagte Hopp. 

Zudem sei derzeit nicht einmal absehbar, ob die kommende Saison ganz normal wie geplant beginnen könne. Die Spielzeit 2019/20 war vorzeitig abgebrochen worden.

Momentan sei zudem nicht absehbar, wann die SAP-Arena als Heimstätte der Adler und der Handballer der Rhein-Neckar Löwen wieder für Großveranstaltungen genutzt werden kann. "Wir müssen in längerfristigen Zyklen planen. Was Terminverschiebungen angeht, lassen wir den Juni erst einmal außen vor und schauen stattdessen in den Sommer und Herbst", sagte Hopp. 

In Baden-Württemberg sind vorerst bis zum 15. Juni Veranstaltungen und Zusammenkünfte untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Mannheim, 18. Februar: Mannheims Torwart Dennis Endras kann den Torschuss zum 2:1 der EHC Red Bull München nicht halten.
Mannheim, 18. Februar: Mannheims Torwart Dennis Endras kann den Torschuss zum 2:1 der EHC Red Bull München nicht halten.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 27. März, 19.01 Uhr: 9.729 Infizierte und 101 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das Gesundheitsministerium Baden-Württemberg soeben mitteilte, meldete das Landesgesundheitsamt 1.288 weitere bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 9.729 an, wobei das Durchschnittsalter 48 Jahre beträgt.

Außerdem wurden 25 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 101 an. Unter den Verstorbenen waren 70 Männer und 31 Frauen. Das Alter lag zwischen 41 und 98 Jahren. 65 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg sind mittlerweile fast 10.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg sind mittlerweile fast 10.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. (Symbolbild)  © DPA / Georg Wendt

Update, 27. März, 17.45 Uhr: Hitzlsperger wünscht sich bundeseinheitliche Lösung für Trainingsaufnahme

Für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga erhofft sich der VfB Stuttgart eine allgemeingültige Regelung. "Wir wünschen uns eine einheitliche Regelung in ganz Deutschland", sagte der VfB-Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger in einer Telefonkonferenz. "Kann uns jemand sagen, wann wir wieder trainieren dürfen? Dass jedes Land seine eigene Regelung hat, ist nicht zielführend. Aber wir befinden uns da im Austausch."

In Baden-Württemberg ist der Betrieb aller Sportstätten derzeit bis 15. Juni behördlich verboten. Der bayerische Bundesligist FC Augsburg dagegen hat beispielsweise den Mannschaftstrainingsbetrieb eingeschränkt wieder aufgenommen.

Update, 27. März, 17.35 Uhr: Flüchtlinge mit Coronavirus sollen in Unterkunft isoliert werden

Baden-Württemberg bereitet eine Unterkunft zur Isolierung von Flüchtlingen mit dem Coronavirus vor. Sie soll Anfang April in Althütte (Rems-Murr-Kreis) in Betrieb gehen, wie das Regierungspräsidium Stuttgart mitteilte.  Bislang gibt es in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes neun bestätigte Ansteckungen von Flüchtlingen mit dem Coronavirus. 

In der neuen Unterkunft sollen 30 bis 60 Flüchtlinge zeitweise untergebracht werden können - entweder allein oder zusammen mit ihren Familien. In den bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes sei eine isolierte Unterbringung aus Platzgründen nur begrenzt möglich, hieß es. Schwer erkrankte Flüchtlinge werden im Krankenhaus betreut.

Update, 27. März, 17.18 Uhr: Kretschmann sieht Gesundheitssystem vor einer harten Probe

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne) hat die Menschen in Baden-Württemberg wegen der Coronakrise auf schwere Zeiten eingestimmt. "Unser Gesundheitssystem wird jetzt auf eine harte Probe gestellt. Immer mehr Menschen werden erkranken", sagte Kretschmann in einer vorab übermittelten Rede, die am Freitagabend im Südwestrundfunk (SWR) ausgestrahlt werden sollte. Immer mehr Patienten würden eine Beatmung benötigen - auch junge Menschen. Man tue alles, um darauf gut vorbereitet zu sein.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 27. März, 16.40 Uhr: Über 88.000 Anträge auf finanzielle Soforthilfe eingegangen!

Wie das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg soeben mitteilte, sind seit dem Start des Soforthilfeprogramms des Landes zur Bewältigung der Corona-Krise knapp 88.200 Anträge (Stand: 27. März, 15 Uhr) eingegangen. Das sei nahezu eine Verdopplung gegenüber gestern (46.400).

Alle Infos dazu gibt es >>> hier.

Update, 27. März, 16.28 Uhr: Erstmals in Vereinsgeschichte des VfB Stuttgart Mitarbeiter in Kurzarbeit

Profis und Clubführung des VfB Stuttgart verzichten angesichts der finanziellen Folgen durch die Corona-Pandemie auf Teile ihres Gehalts. Außerdem wird der Fußball-Zweitligist erstmals in seiner Vereinsgeschichte seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. 

Alle Infos dazu gibt es >>> hier.

VfB-Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger (37).
VfB-Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger (37).  © Tom Weller/dpa

Update, 27. März, 15.50 Uhr: Verfahren für Abschlussprüfungen an Schulen geändert

Die Schüler in Baden-Württemberg sollen trotz der Corona-Krise ihre Abschlussprüfungen ablegen können - aber unter veränderten Bedingungen. Das Kultusministerium passte die Verfahren nach eigenen Angaben vom Freitag an. So sind mehr Nachtermine für Abschlussprüfungen vorgesehen, wobei der letzte im September liegen soll. 

Damit wolle man Rücksicht darauf nehmen, dass Schüler wegen Krankheit ausfallen können oder wegen besonderer Umstände nicht am Haupttermin der Prüfung teilnehmen können. Nach wie vor ist geplant, dass die Abschlussprüfungen ab dem 18. Mai stattfinden sollen.

Zum Teil fallen aber Prüfungsbestandteile aus. Darunter ist laut Ministerium etwa die Projektarbeit für den Hauptschulabschluss, die in diesem Jahr aus Gründen der Chancengleichheit nicht Teil der Prüfungsleistung sein soll. 

Eisenmann teilte auch mit, dass die Mindestzahl an schriftlichen Arbeiten, die ein Schüler eigentlich über das Schuljahr hinweg absolvieren muss, in diesem Jahr wegen der Schulschließungen nicht eingehalten werden kann. Die Schulen in Baden-Württemberg sind seit Dienstag vergangener Woche geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 27. März, 15.32 Uhr: VdK und Verdi fordern, dass auch Privatversicherte an Corona-Mehrkosten beteiligt werden

An Mehrkosten für die Krankenhäuser wegen Covid-19 müssen nach Ansicht des Sozialverbands VdK und der Gewerkschaft Verdi auch Privatversicherte beteiligt werden. Krankenhäuser finanziell zu entlasten, sei völlig richtig. Der VdK wandte sich am Freitag in Stuttgart aber gegen Pläne des Gesetzgebers, die Kosten für den notwendigen massiven Ausbau der Intensivplätze primär den gesetzlich Versicherten aufzubürden. "Die vorgesehene Finanzierung der Intensivplätze alleine über den Gesundheitsfonds ist falsch und unsolidarisch", meinte VdK-Landeschef Roland Sing.

Der Fonds würde beim Ausbau der Kapazitäten ihm zufolge mit bis zu 1,5 Milliarden Euro belastet. Gesetzlich Krankenversicherte würden so doppelt herangezogen: Schließlich seien sie beim Gesundheitsfonds und auch als Steuerzahler beteiligt. Der Sozialverband VdK gehört mit bundesweit über zwei Millionen Mitgliedern und 240.000 Mitgliedern im Südwesten zu den größten Sozialverbänden in Bund und Land.

Verdi forderte den Gesetzgeber auf, zwingend nachzusteuern: "Zur Finanzierung der Mehrkosten müssen die dafür benötigten Mittel aus der Liquiditätsreserve aus dem Bundeshaushalt refinanziert werden." Die Bewältigung der Coronakrise sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, betonte Irene Gölz, Verdi-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit.

Update, 27. März, 15.29 Uhr: TSG 1899 Hoffenheim setzt Mannschaftstraining weiter aus

Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim hat das Mannschaftstraining wegen der Corona-Krise für eine weitere Woche bis mindestens 5. April ausgesetzt. "In enger Abstimmung mit und in Folge der Empfehlungen der DFL handeln wir weiterhin verantwortungsvoll. Unsere Spieler werden ihr Trainingsprogramm weiterhin individuell, aber nach klaren Vorgaben unseres Trainerteams, absolvieren", sagte Profichef Alexander Rosen am Freitag in einer Vereinsmitteilung.

Die Deutsche Fußball Liga hatte in einem Brief an die 36 Profivereine empfohlen, das Mannschaftstraining wegen der Coronavirus-Pandemie erst ab 6. April wieder aufzunehmen. Der Spielbetrieb in der 1. und 2. Bundesliga soll bis zum 30. April ausgesetzt bleiben. Ein entsprechender Beschluss auf der DFL-Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag gilt als sicher.

Update, 27. März, 15.07 Uhr: Mountainbike-WM in Albstadt verschoben

Auch die Mountainbike-Weltmeisterschaften werden aufgrund der Coronavirus-Krise verschoben. Wann die ursprünglich für den 25. bis 28. Juni in Albstadt in Baden-Württemberg geplanten Wettbewerbe nachgeholt werden können, soll in einer Telefonkonferenz Mitte nächster Woche diskutiert werden. Das teilte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Freitag mit.

Denkbare Alternativen sind demnach eine WM im Herbst 2020 oder eine Verlegung ins Jahr 2021, auch eine komplette Absage ist allerdings nicht ausgeschlossen. "Die Verschiebung war absolut notwendig. Zum vorgesehen Termin im Juni wird es international sicherlich noch gravierende weltweite Einschränkungen der Reisefreiheit geben" sagte BDR-Generalsekretär Martin Wolf.

Auch die Mountainbike-WM in Albstadt muss aufgrund der Corona-Krise verschoben werden. (Symbolbild)
Auch die Mountainbike-WM in Albstadt muss aufgrund der Corona-Krise verschoben werden. (Symbolbild)  © Patrick Seeger/dpa

Update, 27. März, 14.52 Uhr: Erste Strafbefehle wegen Verstößen gegen des Infektionsschutzgesetzes

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg und die Polizei Mannheim gemeinsam mitteilten, wurden erstmals Strafbefehle gegen insgesamt 15 Personen beim Amtsgericht Heidelberg beantragt, die gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen haben sollen.

Sie sollen sich am Nachmittag des 20. März im öffentlichen Raum gemeinsam aufgehalten haben und waren von der Polizei kontrolliert worden.

Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft Heidelberg gegen einen 20-jährigen Mann, der ebenfalls gegen das Infektionsschutzgesetz verstoßen haben soll. Nach den vorliegenden Informationen soll der junge Heidelberger, der mit dem Coronavirus infiziert ist, am vergangenen Sonntag trotz verordneter häuslicher Quarantäne das Haus und somit die Quarantäne verlassen haben.

Update, 27. März, 14.43 Uhr: Reisende im öffentlichen Nahverkehr sollen auf digitale Fahrkarten umsteigen

Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sollten wegen des Coronavirus auf digitale Fahrkarten umsteigen. Diese Form des Ticketkaufs habe im Vergleich zu Automaten und Schaltern die geringste Infektionsgefahr, teilte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Freitag in Stuttgart mit. 

Zudem sei sie vielerorts notwendig, weil Fahrer von Bussen und Bahnen im Nahverkehr wegen des Virus keine Fahrkarten mehr verkaufen. Dennoch müssten Passagiere eine gültige Fahrkarte dabei haben. Die sicherste Variante, ein Ticket für Bus oder Bahn zu kaufen, gehe über den eigenen PC oder das Smartphone.

Die App der Deutschen Bahn, der DB-Navigator, biete Karten für den Fern-, aber auch für den Nahverkehr. Auch bei den meisten regionalen Verkehrsverbünden im Südwesten gebe es entsprechende Angebote. Dies habe eine Auswertung des VCD-Landesverbandes ergeben.

Landesweit gebe es jedoch Lücken, die in der Corona-Krise ein Problem seien. So bestehe Nachholbedarf bei einigen kleineren Verbünden, die jeweils einen Landkreis umfassen. Acht der landesweit 22 Verkehrsverbünde bieten laut dem ökologisch orientierten Verkehrsclub gar kein Handy-Ticket an. Solche digitale Fahrkarten müssten nun schnell und unkompliziert ins Verkaufsprogramm aufgenommen werden.

Reisende sollen im öffentlichen Nahverkehr nach Möglichkeit auf digitale Fahrkarten umsteigen.
Reisende sollen im öffentlichen Nahverkehr nach Möglichkeit auf digitale Fahrkarten umsteigen.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 27. März, 13.43 Uhr: Gehaltsverzicht bei Handball-Zweitligist Bietigheim

Spieler und Mitarbeiter des Handball-Zweitligisten SG BBM Bietigheim verzichten im Zuge der Corona-Krise auf große Teile ihres Gehalts. 

Das teilte der Club von Ex-Weltmeister Michael Kraus am Freitag mit. "Wir wissen, dass viele Leute gerade auf Gehalt verzichten oder sogar um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Dennoch ist der Gehaltsverzicht der Mannschaft und der Mitarbeiter aller Ehren wert und spricht für die Solidarität der SG-Familie", sagte SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger.

Update, 27. März, 13.35 Uhr: Stuttgarter Kickers in Existenz bedroht

Die Corona-Krise bedroht den ehemaligen Fußball-Bundesligisten Stuttgarter Kickers in seiner Existenz. 

"Fakt ist, dass wir schon jetzt in existenziellen Nöten sind. Wir haben seit vier Monaten keine Heimspiele. Es sind also seit vier Monaten Kosten aufgelaufen, denen kaum Einnahmen gegenüberstehen", sagte Kickers-Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Für uns ist entscheidend, wann es weitergeht." 

Der Fünftligist hat nach dpa-Informationen zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine Liquiditätslücke im unteren sechsstelligen Bereich.

Aktuell ruht der Betrieb in der Oberliga bis Ende April. Darüber hinaus gilt in Baden-Württemberg derzeit bis auf weiteres eine behördliche Verordnung, wonach der Betrieb von Sportanlagen bis zum 15. Juni untersagt ist. Alle Mitarbeiter der Schwaben werden laut Pfeifer auf Teile ihres Gehalts verzichten. 

"Alle, die Lohn und Gehalt beziehen, sind bereit, den Verein zu unterstützen, in dem sie sich in Verzicht üben", sagte er. "Das ist großartig, war aber auch zwingend erforderlich."

Bei den Kickers gibt es eine Liquiditätslücke im unteren sechsstelligen Bereich. (Archiv)
Bei den Kickers gibt es eine Liquiditätslücke im unteren sechsstelligen Bereich. (Archiv)  © Norbert Försterling/dpa

Update, 13.15 Uhr: So sollen Kassierer und Kassiererinnen geschützt werden

Anlässlich der Corona-Pandemie hat das Wirtschaftsministerium eine Richtlinie für Kassenarbeitsplätze erstellt, an der sich die zuständigen Behörden und Arbeitgeber orientieren können. 

"Es ist mir sehr wichtig, Beschäftige an den Kassen wirkungsvoll zu schützen, denn sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag dazu, dass wir alle mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs versorgt sind", zitiert eine Mitteilung des Ministeriums Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.

Es gelte, sie und die Kunden mit besonderen Maßnahmen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.

In der Richtlinie werden folgende Punkte näher geregelt:

  • Die Kunden müssen vor Betreten des Marktes und durch Markierungen am Boden auf das möglichst konsequente Einhalten eines Mindestabstands von 1,50 m zwischen den Menschen hingewiesen werden.
  • Sofern verfügbar, sollen geeignete Trennvorrichtungen, zum Beispiel aus Plexiglas, zwischen Kassenpersonal und Kundschaft angebracht werden.
  • Nach Möglichkeit soll auf Bezahlung mit Bargeld verzichtet werden.
  • Sofern verfügbar, soll dem Kassenpersonal für die persönliche Hygiene die Handdesinfektion am Arbeitsplatz und die Desinfektion der häufig berührten Arbeitsgeräte und Einrichtungsgegenstände ermöglicht werden. 
  • Beschäftigte mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf einer Erkrankung mit dem Corona-Virus sollen möglichst nicht für Kassierarbeiten eingesetzt werden.
  • Für die Beschäftigung von Schwangeren an Kassenarbeitsplätzen wird auf besondere Regelungen in einem im Internet verfügbaren Merkblatt ausdrücklich hingewiesen.

Die Ministerin appellierte an die Arbeitgeber: "Ich bitte Sie eindringlich, Ihrer Verantwortung für die Abwehr von arbeitsbedingten Gefahren für Ihre Beschäftigten jetzt in besonderem Maß gerecht zu werden."

An Kassenarbeitsplätzen sollen die Beschäftigten nun gut geschützt werden. (Symbolbild)
An Kassenarbeitsplätzen sollen die Beschäftigten nun gut geschützt werden. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Update, 27. März, 13.02 Uhr: Winfried Hermann begrüßt 100-Millionen-Soforthilfe

Nachdem das Land 100 Millionen an Soforthilfen an die Kommunen zahlen will, hat sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) zufrieden gezeigt.

"Ich freue mich, dass es damit gelungen ist, eine Lösung auch für den Schülerverkehr und den ÖPNV zu finden", wird Hermann in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert. "Bei geschlossenen Schulen können wir nun die Familien bei den Schüler-Abos entlasten." 

Aber die ÖPNV-Unternehmen bräuchten die Einnahmen zum Überleben, denn sie müssten auch nach der Coronakrise weiterfahren. "Das können wir nun abfedern. Die Umsetzung werden wir in den kommenden Tagen mit den Beteiligten erarbeiten."

Update, 27. März, 11.58 Uhr: Reserven des Baden-Airport reichen für halbes Jahr

Die finanziellen Reserven des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden reichen nach Angaben von Geschäftsführer Manfred Jung für ein halbes Jahr. Für April und Mai fehle dem Flughafen wegen des ausbleibenden Passagierverkehrs in der Corona-Krise jeweils eine Million Euro Liquidität, sagte Jung den «Badischen Neuesten Nachrichten» (Freitag). Ab 1. April werde Kurzarbeit beantragt. Außerdem wolle des Unternehmen staatliche Hilfen nutzen. Der Flughafen stehe weiterhin für Fracht- und Rettungsflüge sowie die Polizei-Hubschrauberstaffel zur Verfügung. Am Sonntag soll noch eine Passagiermaschine aus Mallorca landen. Danach sind zunächst keine weiteren Landungen von Passagiermaschinen geplant.

Update, 27. März, 11.56 Uhr: Land zahlt 100 Millionen Euro Soforthilfe für Kommunen

Wegen der Kosten für Kinderbetreuung wollen Land und Kommunen ein millionenschweres Hilfsnetz für Familien schaffen. Das Land beteiligt sich an den Kosten, wenn Kommunen im März und April auf Elternbeiträge und Gebühren etwa für geschlossene Kitas, Kindergärten und Horte verzichten.

"Wer beispielsweise in Kurzarbeit ist oder wegen der Betreuung der eigenen Kinder zu Hause weniger Geld zur Verfügung hat, darf sich keine Sorgen um die Kitagebühren machen müssen", betonte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) am Freitag. "Gemeinden, Städte, Kreise und das Land stehen an Ihrer Seite."

Das Land zahlt den Kommunen im Land über die Stadt- und Landkreise für den Monat April eine Soforthilfe von 100 Millionen Euro.

Update, 27. März, 11.23 Uhr: Polizei intensiviert Corona-Kontrollen

Die Polizei Karlsruhe wird am Samstag und Sonntag ihre Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Verordnung nochmals intensivieren und im öffentlichen Raum Präsenz zeigen.

Wie die Beamten schreiben, wurde bei den Überwachungsmaßnahmen im Laufe der Woche festgestellt, dass sich der Großteil der Menschen an die Vorschriften der Verordnung halte. "Dennoch gab es wiederholt auch uneinsichtige Mitbürger, gegen die Polizeikräfte vorgehen mussten und auch Straf- oder Ordnungswidrigkeitenanzeigen einleiteten." 

So beendeten Polizisten in der Nacht auf Freitag eine Gartenparty anlässlich einer Geburtstagsfeier in der Wasserwerkstraße in Karlsruhe. "Die neun Personen gaben sich zunächst unwissend und zeigten dann wenig Verständnis für die Maßnahmen der Polizei." 

Auch gegen mehrere Prostituierte, die sich an Straßen aufhielten, mussten demnach Platzverweise ausgesprochen werden. 

Da gerade am Samstag mit der Vorhersage auf frühlingshafte Temperaturen mit entsprechenden Freizeitaktivitäten gerechnet werde, wollen die Beamten insbesondere Park- und Freizeitanlagen, Plätzen in den Städten sowie Spiel-, Grill- und Sportanlagen überwachen.

Stuttgart, 19. März: Polizisten sprechen einen jungen Mann in einem Park an.
Stuttgart, 19. März: Polizisten sprechen einen jungen Mann in einem Park an.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 27. März, 10.48 Uhr: Angehörige durch geschlossene Einrichtungen belastet

Die Schließung von Werkstätten und Tagespflegeplätzen stellt Angehörige betreuungsbedürftiger Menschen vor große Probleme. Wegen der Corona-Infektionsgefahr stehen die rund 400 Werkstätten für Behinderte im Land nicht mehr zur Verfügung. 

Rund 35.000 Menschen mit Behinderung, die sich normalerweise tagsüber in Werkstätten aufhalten und dort arbeiten, müssen in ihren Wohnheimen bleiben oder von den Eltern versorgt werden. Auch Tausende von Tagespflegeplätzen, wo Senioren sonst unterkommen können und Angehörige entlastet werden, sind nicht mehr nutzbar. "Es ist eine Krisensituation, eine Ausnahmesituation", sagte eine Sprecherin des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg.

Update, 27. März, 10.22 Uhr: Andrea Berg hält Betten im Hotel frei

Schlagersängerin Andrea Berg und ihre Familie haben in der Coronakrise vorübergehend einen Flügel ihres Hotels Sonnenhof in Aspach als Bettenreserve zur Verfügung gestellt. Wie die Familie Ferber auf der Homepage des Hotels in Baden-Württemberg bekannt gab, reagieren die Hoteliers damit auf die Bitten des Landratsamtes und der Rems-Murr-Kliniken. Die 54 Jahre alte Sängerin ist mit dem Hotelier Ulrich Ferber verheiratet.

Mehr Infos dazu hier. 

Die Schlagersängerin und ihr Mann betreiben ein Hotel.
Die Schlagersängerin und ihr Mann betreiben ein Hotel.  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 27. März, 10.19 Uhr: Christian Streich verzichtet auf Gehalt

Christian Streich und sein Trainerteam beim SC Freiburg verzichten in der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts. Das gilt auch für das Vorstandsteam des Fußball-Bundesligisten, wie Finanzchef Oliver Leki im Interview der "Badischen Zeitung" sagte. "Für Jochen Saier (Sportvorstand, Anm. d. Red.) und mich als Vorstände war klar, dass wir unseren Beitrag in dieser Krise leisten und mit dieser Einstellung vorangehen", sagte Leki. "Das Gleiche gilt für Sportdirektor Klemens Hartenbach und das gesamte Trainerteam." Auch bei den Profis deutet sich ein Gehaltsverzicht an.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 27. März, 06.12 Uhr: Schnapsbrenner liefern Alkohol an Kliniken

Schnapsbrenner in Baden-Württemberg helfen in Not geratenen Krankenhäusern in der Corona-Krise mit Alkohol. Zur Herstellung von Desinfektionsmitteln werde dringend hochprozentiger Alkohol gesucht, sagte ein Sprecher des Universitätsklinikums Freiburg. Chemisch hergestellte Mittel seien Mangelware. Die Uniklinik Freiburg erhalte nun 15 000 Liter Alkohol von regionalen Schnapsbrennern. Dies helfe, die Notlage kurzfristig zu überbrücken. Freiburg ist nach eigenen Angaben die drittgrößte Uniklinik in Deutschland.

Mehr Infos dazu findet Ihr hier. 

Philipp Schladerer steht in seiner Brennerei.
Philipp Schladerer steht in seiner Brennerei.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 26. März, 21.47 Uhr: Das darf nicht ins Klo

Feuchttücher, Küchenkrepp und Zeitungspapier gehören nach Auskunft von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) nicht in die Toilette, sonst ist die Kanalisation überfordert.

"Wenn wegen des scheinbaren Mangels an Klopapier andere Stoffe für die Hygiene genutzt werden und in der Toilette landen, verstopfen die Kanalisation und die Abwasserpumpen der Kläranlagen", sagte Untersteller am Donnerstag in Stuttgart.

Die ganze Geschichte könnt Ihr HIER lesen.

Update, 26. März, 21 Uhr: Lidl ergreift Hygienemaßnahmen

Angesichts der Corona-Krise setzt der Discounterriese Lidl ein Hygiene- und Schutzmaßnahmenkonzept in seinen Filialen um.

Dieses beinhaltet unter anderem Kundenbetreuer an jedem Filialeingang sowie Plexisglasschutz an allen Kassen. Alles dazu lest Ihr HIER.

Update, 26. März, 20.04 Uhr: In Mannheim nun 179 Infizierte

In Mannheim ist die Zahl der Corona-Infektionen gestiegen.

Wie das Rathaus am späten Donnerstagabend mitteilt, wurden bis 16 Uhr elf weitere Fälle gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten nun auf 179. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", heißt e sin dem Schreiben.

In einem Fall handele es sich um eine in einer Kindertagesstätte beschäftigte Fachkraft. Die zwei in der Kindertagesstätte im Rahmen der Notbetreuung anwesenden Kinder sowie die dort tätigen Mitarbeitenden gelten demnach als Kontaktpersonen. 

Für sie wurde eine 14-tägige häusliche Isolation ab dem letzten Kontakttag angeordnet. Die Familien und Mitarbeiter wurden bereits persönlich informiert. Besondere oder weitergehende Maßnahmen seien für die Kita nicht erforderlich.

Zudem werden alle Personen, die in Mannheim an den drei Kliniken auf eine Corona-Infektion getestet wurden, seit dieser Woche zentral durch Mitarbeiter des Gesundheitsamts über das Testergebnis informiert. Sowohl bei einem positiven als auch bei einem negativen Testergebnis kontaktiert das Gesundheitsamt die Getesteten telefonisch.

Update, 26. März, 19.03 Uhr: Inzwischen 76 Tote, über 8400 Infizierte

Das Coronavirus hat in Baden-Württemberg erneut Menschenleben gefordert.

Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mitteilte, stieg die Zahl der Toten um 20 auf nunmehr 76. "Das Alter der Verstorbenen lag zwischen 49 und 94 Jahren. 67 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter", hieß es in einem Schreiben.

Die meisten Todesopfer (6) gibt es bislang im Landkreis Esslingen, gefolgt von den Kreisen Emmendingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall und dem Ortenaukreis mit jeweils fünf Toten.

Auch die Zahl der Infizierten steig erneut deutlich. So kamen noch einmal 1189 bestätigte Fälle hinzu. Insgesamt sind damit in Baden-Württemberg mindestens 8.441 Menschen infiziert. Das Durchschnittsalter beträgt hier 48 Jahre.

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Erkrankten erneut deutlich gestiegen. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Erkrankten erneut deutlich gestiegen. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 26. März, 18.13 Uhr: Corona trifft Straßenbauprojekte im Land

Die Corona-Krise hat nun auch Auswirkungen auf Straßenbauprojekte des Landes.

Wie das Verkehrsministerium am Donnerstag berichtet, "stehen sowohl die Regierungspräsidien als auch die Bauwirtschaft bei künftigen und laufen Straßenbauprojekten in den kommenden Wochen und Monaten vor großen Herausforderungen".

Deshalb wollten Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Vertreter der Bauindustrie in einer gemeinsamen Pressekonferenz am nächsten Montag über weitere Schritte informieren. 

Laut Mitteilung werde dabei die Bauwirtschaft Baden-Württemberg e. V. vertreten vom Vizepräsidenten Mathias Waggershauser, dem Hauptgeschäftsführer Thomas Möller, dem Geschäftsführer der Abteilung Wirtschafts- und Baurecht, Rainer Mang, und dem Vorsitzenden der Fachgruppe Verkehrswege- und Tiefbau, Markus Reichl.

Update, 26. März, 17.11 Uhr: Mit Viren belastete Abfälle in die Restmülltonne

"Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen, ist es wichtig, dass positiv getestete oder unter Quarantäne gestellte Personen ihre Abfälle sicher entsorgen", schreibt das Stuttgarter Rathaus am Donnerstag.

In der Mitteilung wird der Technische Bürgermeister Dirk Thürnau zitiert: "Bei der Eindämmung und Bekämpfung des Coronavirus müssen wir in allen Bereichen aufmerksam sein und entsprechende Vorkehrungen treffen. Dies gilt auch für die sichere Entsorgung des Restmülls, besonders wenn sich hierin Viren befinden können."

Betroffene Haushalte sollten ihre Abfälle grundsätzlich über die Restmülltonne entsorgen. Dies gelte insbesondere für Taschentücher, Aufwischtücher, Hygieneartikel, Schutzkleidung und Abfälle aus Desinfektionsmitteln. "Diese Abfälle werden idealerweise in stabilen Müllsäcken gesammelt und anschließend sicher verschlossen, beispielsweise durch Verknoten." 

So könne eine Gefährdung von anderen Nutzern der Restmülltonnen und den Mitarbeitern der Abfallwirtschaft Stuttgart ausgeschlossen werden.

"Die Müllsäcke sind direkt in die Abfalltonnen zu bringen und dürfen nicht daneben gestellt werden. Sind die Abfalltonnen bereits gefüllt, müssen die Müllsäcke bis zur nächsten Abholung an einem möglichst kühlen und nicht frei zugänglichen Ort wie im Keller gelagert werden."

Belasteter Abfall gehört in die Restmülltonne.
Belasteter Abfall gehört in die Restmülltonne.  © Martin Gerten/dpa

Update, 26. März, 16.30 Uhr: Bereits über 46.000 Anträge auf Soforthilfe

In den ersten Stunden sind bereits 46.400 Anträge (15 Uhr) auf Soforthilfe durch das branchenübergreifende Programm zur Bewältigung der Corona-Krise eingegangen.

Wie das Wirtschaftsministerium mitteilt, können seit Mittwochabend "Soloselbstständige, gewerbliche Unternehmen und Sozialunternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ebenso wie Angehörige der Freien Berufe oder Künstler, die unmittelbar durch die Corona-Krise wirtschaftlich geschädigt sind, finanzielle Soforthilfen bis zu 30.000 Euro beantragen".

Für die Soforthilfen stehen demnach vier Milliarden Euro bereit. Bereits am morgigen Freitag sollen erste Auszahlungen durch die L-Bank erfolgen.

"Wir lassen in dieser Ausnahmesituation niemanden allein und tun alles dafür, dass unsere Wirtschaft erfolgreich durch diese Krise kommt und so viele Arbeitsplätze wie möglich gesichert werden. In einem ersten Schritt geht es jetzt darum, mit unserem Sofortprogramm all jenen Unternehmen zu helfen, die ohne diese Unterstützung innerhalb weniger Tage insolvent gehen würden", zitiert das Schreiben Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).

Jedoch: "Klar muss aber auch sein: Die Soforthilfen zielen nicht darauf ab, Betrieben ihre coronabedingten Umsatzeinbußen auszugleichen." Es gehe laut Ministerin darum, dass aufgrund des Coronavirus existentiell bedrohte Betriebe offene Rechnungen weiterbezahlen oder Mieten weiter überweisen könnten. 

Deshalb habe das Land unter Einbeziehung der Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern und der L-Bank das Soforthilfeprogramm innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt.

Update, 26. März, 16.13 Uhr: Freiburger Verbot wegen Corona rechtens

Das von der Stadt Freiburg angeordnete Betretungsverbot für Gruppen für öffentliche Orte bleibt vorerst bestehen. Das Verwaltungsgericht Freiburg hat einen Eilantrag gegen das Verbot abgelehnt, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag sagte. 

Geklagt hatte den Angaben zufolge ein Mann aus Nordrhein-Westfalen, der aus beruflichen Gründen nach Freiburg kommen und sich dort mit anderen treffen wollte. Das Gericht hielt diesen Antrag für unzulässig und wies ihn ab. Das seit Samstag und für zunächst zwei Wochen geltende Verbot werde als rechtmäßig eingestuft.

Freiburg hatte vor einer Woche als erste deutsche Großstadt ein solches Verbot erlassen. Gruppen im öffentlichen Raum sind verboten. Lediglich alleine, zu zweit oder mit der Familie dürfen Menschen in Freiburg unterwegs sein. 

Auch Wege zur Arbeit, zum Einkaufen und Tanken sowie für Hilfstätigkeiten sind erlaubt. Nach Freiburg hatte auch das Land Baden-Württemberg ein solches Verbot erlassen.

Update, 26. März, 16 Uhr: Corona-Hotline für Unternehmen

Für Unternehmen gibt es nun eine neue Corona-Hotline

Wie das Stuttgarter Rathaus meldet, steht dahinter der Verein "Die Aktiven Stuttgarter". Die Corona-Hotline ist demnach täglich von 13 bis 17 Uhr erreichbar unter der Rufnummer 30001822.

"Das Angebot richtet sich an alle hilfesuchenden Stuttgarter Unternehmen. Gerade die kleinen Stuttgarter Unternehmen sowie die freien Berufe benötigen besondere Unterstützung in dieser Krise", schreibt das Rathaus. "Aus diesem Grund haben die aktiven Stuttgarter eine Hotline eingerichtet." 

Ehrenamtlich stünden dort Fachleute aus den Bereichen Unternehmensberatung, Recht, Coaching oder Gesundheit für Auskünfte zur Verfügung. "Ziel ist es, den Unternehmen niederschwellig zu helfen, individuelle Fragen rund um das Virus, Hygiene- und Arbeitsvorschriften zu beantworten und Informationen zu wirtschaftlichen Hilfen wie Zuschüsse, Förderprogramme, Kredite oder Kurzarbeit weiterzugeben." 

Die Anfragen der Unternehmen werden laut Stadt nach Eingang an einen passenden Experten weitergeleitet und innerhalb der nächsten 24 Stunden beantwortet.

Update, 26. März, 15.09 Uhr: Jetzt über 560 Infizierte in Stuttgart

Wie die Stadt Stuttgart am Donnerstag mitteilt, sind im Stadtgebiet mittlerweile 565 Corona-Infektionen gemeldet worden. Drei Menschen sind gestorben.

"Um die Kliniken weiter zu entlasten, eine gute medizinische Betreuung zu sichern und die Lage von isolierten Erkrankten zu verbessern, schafft die Stadt jetzt vorsorglich über 300 Plätze zur Unterbringung und Betreuung", heißt es in der Mitteilung weiter. Die gemieteten Gebäude seien über mehrere Stadtbezirke verteilt und würden von verschiedenen Hilfsdiensten im Auftrag der Stadt betrieben.

Die erste Einrichtung nimmt demnach am morgigen Freitag ihren Betrieb auf. "Das Deutsche Rote Kreuz kümmert sich dann in Stuttgart-Mitte um Quarantänefälle aus dem Kreis von Geflüchteten und von wohnungslosen Menschen. Das Gebäude bietet 34 Plätze." 

Wenn der Bedarf steige, könnten Schutz-Unterkünfte in Stuttgart-Wangen (40 Plätze), in Stuttgart-Ost (90 Plätze) zur Unterbringung allgemeiner Quarantänefälle genutzt werden. Zwei weitere Objekte böten 165 Plätze.

In Stuttgart gibt es inzwischen 565 bestätigte Infektionen. (Symbolbild)
In Stuttgart gibt es inzwischen 565 bestätigte Infektionen. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 26. März, 14.39 Uhr: Corona-Experte äußert sich auf YouTube

In einem YouTube-Interview auf dem Kanal der baden-württembergischen Landesregierung hat sich der Medizinaldirektor am Landesgesundheitsamt, Stefan Brockmann, unter anderem zu Coronavirus-Schnelltests und Massentestungen geäußert.

Nach Brockmanns Einschätzung werde es noch dauern, bis Schnelltests, die ähnlich wie ein Schwangerschaftstest selbst zu Hause durchgeführt werden können, auf den Markt kämen. "Es gibt erste Tests, die in der Anwendung sind. Wir wissen bisher nicht, wie gut sie sind, wie viele Falsch-Positive und Falsch-Negative es gibt", sagte der 56-Jährige.

Die ganze Story könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 26. März, 13.12 Uhr: Notbetreuung an Schulen auch in den Osterferien

Das Kultusministerium teilte mit, dass auch in den Osterferien vom 6. April bis zum 18. April eine Notbetreuung an Schulen eingerichtet werden soll. Viele Eltern, die aktuell keine Möglichkeit haben, Urlaub zu nehmen, sollen so entlastet werden. "Wir sehen diese Situation und ich halte es für absolut notwendig, dass wir diejenigen Personen, die in der kritischen Infrastruktur arbeiten und aktuell für uns da sind, auch in den Osterferien nach Kräften unterstützen", wird Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) zitiert.

Update, 26. März, 12.29 Uhr: Corona-Hotline der Stadt auch am Wochenende erreichbar

Bürger erhalten ab sofort über die Corona-Hotline auch am Wochenende Informationen zum Thema Coronavirus. 

Am Wochenende ist die Hotline von 11 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 0711/216-88200 zu erreichen.

Von Montag bis Freitag ist diese von 8 bis 18 Uhr unter den Telefonnummern 0711/216-88688 und 0711/216-88888 besetzt.

Update, 26. März, 12.23 Uhr: Land erwägt Einsatz von Soldaten mit Polizeiaufgaben

Das baden-württembergische Innenministerium überlegt, die Bundeswehr um Amtshilfe zur direkten Unterstützung der Landespolizei zu bitten. Soldaten könnten dann bei hoheitlichen Aufgaben helfen, weil die Polizei wegen der Corona-Krise personell ausgedünnt ist. Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der "Schwäbische Zeitung".

Derzeit könne die Polizei alle Aufgaben selbst durchführen, sagte der Sprecher. In einem katastrophenähnlichen Fall sei es aber möglich, um Amtshilfe bei der Bundeswehr zu ersuchen. Soldaten könnten dann beispielsweise Transportaufgaben übernehmen oder polizeiliche Einrichtungen schützen. Die Soldaten stünden dabei stets unter der Führung der Polizei: Bei einer Kontrolle wäre also immer ein Polizist anwesend. Dass Polizisten und Soldaten miteinander Streife fahren, sei nicht geplant.

Nach dpa-Informationen gab es wegen der möglichen Anfrage bereits Kontakte zwischen dem Land und der Bundeswehr. Ein Antrag liege aber noch nicht vor, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin auf Anfrage.

Politiker streiten seit Jahren über Bundeswehreinsätze im Inland. Das Grundgesetz lässt sie nur in Ausnahmefällen zu. Artikel 35 erlaubt die sogenannte Amtshilfe. So halfen etwa Tausende Soldaten bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen. Auch bei Katastrophenfällen dürfen Soldaten ausrücken.

Soldaten könnten die Polizei unterstützen.
Soldaten könnten die Polizei unterstützen.  © dpa/Robert Schlesinger

Update, 26. März, 12.16 Uhr: Kultusministerium überwiegend zufrieden mit digitalem Unterricht

Das Lernen der Schüler zu Hause funktioniert nach Einschätzung des Kultusministeriums überwiegend gut. "Uns erreichen auf den unterschiedlichsten Kanälen überwiegend positive Rückmeldungen von Lehrkräften, von Eltern, aber auch von Schülerinnen und Schüler", teilte eine Sprecherin in Stuttgart mit.

Viele Lehrer setzen sich auch telefonisch mit ihren Schülern in Verbindung. Manche Schulen und Lehrer böten Telefonsprechstunden oder Klassenchats zu festen Zeiten an. Es gebe auch Lehrer, die selbst Lernpakete austeilten, wenn der Kontakt über Mail nicht funktioniere.

Das Ministerium will die Erfahrungen mit dem digitalen Lernen und dem Lernen auf Distanz für die Zeit nach Corona bewerten. "Wir sind davon überzeugt, dass wir alle auch aus einer solchen Krise etwas lernen und neue Ideen und Erfahrungen daraus entwickeln können."

Update, 26. März, 12.06 Uhr: Veterinäruntersuchungsamt hilft bei Tests auf Covid-19

Das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart hilft dabei, Tests auf Covid-19 durchzuführen. Ab sofort stünden dort Kapazitäten für bis zu 200 Tests am Tag bereit, teilte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag in Stuttgart mit. 

Die dortigen Fachleute hätten das Wissen und die Ausrüstung, um solche Analysen zu machen und die Ergebnisse dem Landesgesundheitsamt zu übermitteln. Eigentlich werden im dem Labor veterinärdiagnostische Analysen durchgeführt. Diese werden jetzt von anderen Labors übernommen. 

"Sollte es die Lage erfordern, werden wir die Testkapazitäten weiter erhöhen", sagte Hauk. Alle seien gefordert, ihren Teil zur Bewältigung der Coronakrise zu leisten.

Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (59, CDU).
Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (59, CDU).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 26. März, 11.47 Uhr: Lob für große Hilfsbereitschaft in Baden-Württemberg

In der Corona-Krise geht nach Einschätzung des Sozialministeriums eine Welle der Hilfsbereitschaft durchs Land. Es zeige sich wieder einmal, dass Baden-Württemberg zusammenhalte, sagte Staatssekretärin Bärbl Mielich (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. 

Beispiele seien Menschen, die für andere einkaufen gehen, den Müll wegbringen, Regale im Supermarkt auffüllen und mit dem Hund der Nachbarin rausgehen. Schüler rufen bei Senioren an, damit diese sich nicht einsam fühlen; Kinder malen Bilder für Bewohner im Altenheim.

Mielich appellierte an die Menschen, sich weiter zu engagieren. "Wir wissen noch nicht, wie lange dieser Zustand dauern wird", sagte die Politikerin. "Ich bitte deswegen alle, auch in den nächsten Wochen zu helfen und am Ball zu bleiben."

Update, 26. März, 11.43 Uhr: Kultusministerium sagt Sportvereinen finanzielle Unterstützung zu

Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) hat den Sportvereinen in Baden-Württemberg im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie finanzielle Unterstützung zugesichert. In Abstimmung mit dem Landessportverband (LSV) werden im Rahmen des Solidarpakts Sport umgehend Mittel eingesetzt, um in Not geratene Vereine zu unterstützen, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte.

"Die finanziellen Auswirkungen sind teilweise erheblich. Wir werden deshalb alles daran setzen, dass es durch das Corona-Virus und seine Nebenwirkungen kein Vereinssterben in Baden-Württemberg geben wird", sagte die 55-Jährige. "Wir werden das Ehrenamt nicht im Stich lassen." Sollten die eingeleiteten Maßnahmen nicht ausreichen, werde man sich für einen ergänzenden Notfallfonds einsetzen.

Update, 26. März, 11.30 Uhr: Daimler beschließt Kurzarbeit in Deutschland

Der Vorstand und Gesamtbetriebsrat der Daimler AG haben beschlossen, aufgrund der Corona-Krise ab dem 6. April 2020 Kurzarbeit für einen Großteil der Produktion und ausgewählte Verwaltungsbereiche zu beantragen. Das teilte der Stuttgarter Autobauer am Donnerstagvormittag mit. Zunächst wolle man bis zum 17. April 2020 in Kurzarbeit gehen.

Mehr Infos dazu findet ihr hier.

Ab dem 6. April gehen große Teile der Produktion und Verwaltung von Daimler in Kurzarbeit. © Sebastian Gollnow/dpa
Ab dem 6. April gehen große Teile der Produktion und Verwaltung von Daimler in Kurzarbeit. © Sebastian Gollnow/dpa  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 26. März, 11.10 Uhr: Mitarbeiter von Lidl und Kaufland bekommen Bonus

Auch die 140.000 Mitarbeiter von Lidl und Kaufland erhalten einen Bonus für ihren anstrengenden Einsatz in der Corona-Krise. Jeder Mitarbeiter in der Filiale, in der Logistik und in den Produktionsbetrieben erhalte im April eine Sonderzahlung von bis zu 250 Euro, teilte am Donnerstag die Schwarz-Gruppe mit, zu der die beiden Ladenketten gehören. Insgesamt lässt sich der Handelsriese die Prämien rund 35 Millionen Euro kosten. Zuvor hatte bereits Rewe eine Prämie für seine Mitarbeiter und die Beschäftigten der konzerneigenen Discountkette Penny angekündigt.

Die Mitarbeiter in Vertrieb, Logistik und Produktion hätten in den vergangenen Wochen Außergewöhnliches geleistet, damit die Menschen in Deutschland jeden Tag mit frischen Lebensmitteln versorgt werden, erklärten Lidl Deutschland-Chef Matthias Oppitz und sein Kaufland-Pendant, Ralf Imhof. 

Der Bonus für die Lidl- und Kaufland-Beschäftigten werde als Warengutschein ausgezahlt, damit die Prämie möglichst als Netto-Zahlung bei den Beschäftigten ankomme.

Update, 26. März, 11.05 Uhr: Mangel an Toilettenpapier bald beendet

Der Chef der Karlsruher Drogeriemarktkette dm, Christoph Werner, macht Hoffnung auf ein baldiges Ende des Toilettenpapiermangels in den Regalen. Er sei sicher, dass das Phänomen nur kurzzeitig auftrete, sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstag). In Gaststätten und Hotels werde derzeit nichts verbraucht. "Die Produktion muss also nur umgeleitet werden, der Nachschub ist gesichert."

Warten heißt es derzeit auch für dm-Online-Kunden. "Wegen der enormen Nachfrage ist die Lieferzeit kurzzeitig von zwei bis drei Werktagen auf neun bis zwölf Werktage hochgeschnellt", sagte Werner. "Das bekommen wir in den Griff, wir sind bald wieder bei zwei Tagen." Einen Münchner Testlauf zur Abholung bestellter Waren in der Filiale habe man ausgesetzt, "weil die Mengen in den Märkten explodierten". dm arbeite aber daran, diese Möglichkeit des Einkaufens bundesweit anzubieten.

Mit Blick auf Hamsterkäufe und leere Regale beklagte Werner zum Teil massive Anfeindungen von Mitarbeitern in den etwa 2000 dm-Filialen. "Auch ich habe bitterböse Briefe erhalten: Zum Beispiel, wie sich unsere Mitarbeiter erdreisten könnten, zu reglementieren, wie viel Toilettenpapier man kaufen dürfe."

Update, 26. März, 10.39 Uhr: Im Elsass erhalten über 80-Jährige Opiate und Schlafmittel

Katastrophenmediziner haben sich ein Bild von der Lage in Straßburg gemacht - und berichten über dramatische Zustände an der Grenze zu Deutschland. Demnach arbeiten infizierte Mediziner an der Universitätsklinik Straßburg weiter mit Corona-Patienten, und über 80-Jährige werden nicht mehr beatmet. 

Mehr Infos dazu findet Ihr hier. 

Katatstrophenmediziner schildern dramatische Lage.
Katatstrophenmediziner schildern dramatische Lage.  © DPA/ Marija Murat

Update, 26. März, 9.57 Uhr: EnBW trotzt Corona-Pandemie und erwartet Gewinnwachstum

Der Energiekonzern EnBW hat sein Ergebnis 2019 bei sinkendem Umsatz deutlich gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted Ebitda), mit dem EnBW das laufende Geschäft abbildet, stieg 2019 um 12,7 Prozent auf 2,43 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.

Trotz der Coronavirus-Pandemie geht Vorstandschef Frank Mastiaux auch im laufenden Jahr von einem zweistelligen Ergebniswachstum zwischen 13 und 19 Prozent aus. "Unsere Mitarbeiter machen unter den erschwerten Bedingungen einen tollen Job. Die EnBW steht stabil", teilte Mastiaux mit.

Der Gewinn unterm Strich legte 2019 mehr als eine Verdopplung hin und lag bei 734,2 Millionen Euro. Der Umsatz ging hauptsächlich wegen eines geringeren Handelsvolumens und niedrigerer Gaspreise um 9,9 Prozent auf 18,77 Milliarden Euro zurück.

Update, 26. März, 9.28 Uhr: Flughafen Stuttgart plant Kurzarbeit

Am Stuttgarter Flughafen sollen die Beschäftigten wegen des drastischen Einbruchs der Flugzahlen in der Corona-Krise von April an in Kurzarbeit gehen. Die noch mit dem Betriebsrat zu verhandelnde Vereinbarung solle vorerst bis zum 30. Juni befristet werden, teilte der Flughafen am Donnerstag mit. Betroffen seien gut 2000 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte bei der Muttergesellschaft.

Mit der Maßnahme sollten Arbeitsplätze gesichtert und betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, hieß es. "Mit dem Antrag auf Kurzarbeit reagieren wir auf den Corona-Schock und stellen uns auf eine länger anhaltende Krise ein", sagte Geschäftsführer Walter Schoefer.

Den Angaben zufolge liegt das Verkehrsaufkommen am Flughafen Stuttgart derzeit bei unter zehn Prozent des sonst für die Jahreszeit üblichen Volumens. Neben dem verbliebenen Linienverkehr liege der Fokus aktuell auf Nachtluftpost, Fracht-, Militär-, Einsatz- und Rettungsflügen.

Der Stuttgarter Flughafen von oben.
Der Stuttgarter Flughafen von oben.  © Bernd Weißbrod dpa

Update, 26. März, 8.53 Uhr: Stuttgarts OB Fritz Kuhn wendet sich mit Brief an Bürgerinnen und Bürger

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (64, Grüne) hat sich auf der Titelseite des Amtsblatts mit einem Brief an alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter gewandt. 

"Auf jeden Einzelnen kommt es an. Es handelt sich um eine gewaltige Anstrengung der gesamten Stadtgesellschaft. Unsere wichtigste Aufgabe ist es jetzt, die Ausbruchsgeschwindigkeit so zu drosseln, dass unsere Krankenhäuser in Stuttgart immer genügend Intensivbehandlungen für die Menschen zur Verfügung stellen können, die das Virus am schlimmsten trifft", schreibt der Grünen-Politiker. 

Es sei aktuell "eine bittere Wahrheit", dass man nicht sagen könne, wie lange die Corona-Krise noch dauern werde. "Aber eines ist sicher: Je konsequenter wir uns alle an die Regeln und Vorschriften halten, umso eher werden wir das Virus in Schach halten und unser normales freies Leben wieder aufnehmen können", machte Kuhn Mut und Hoffnung.

Update, 26. März, 8.27 Uhr: Über 20.000 Anträge auf Soforthilfe in wenigen Stunden

Mehr als 20.000 Selbstständige und kleine Unternehmen aus dem Südwesten haben innerhalb der ersten Stunden einen Antrag auf finanzielle Soforthilfe des Landes gestellt. Minütlich kämen weitere hinzu, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Donnerstagmorgen. Das Programm war am Mittwochabend angelaufen.

Update, 26. März, 7.12 Uhr: Gemischte Zwischenbilanz zum digitalen Schulunterricht

Nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kommen die Lehrer und Schüler in Baden-Württemberg unterschiedlich gut mit dem Lernen zu Hause klar. Es gebe Schüler, die in prekären Verhältnissen lebten und nicht die nötige technische Ausstattung für das Lernen via Internet hätten, sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz in Stuttgart.

In manchen Familien rangelten zwei bis drei Kinder um den einzigen verfügbaren Laptop im Haushalt. Manchmal fehle auch ein Drucker, um Aufgaben auszudrucken. Moritz berichtete von Schülern, die die Lage ausnutzen, um sich ganz aus dem Schulunterricht zu verabschieden.

Update, 26. März, 6.41 Uhr: Prozesspausen müssten nach Justizminister Guido Wolf noch länger sein

Wegen der Corona-Krise sollten Gerichte ihre laufenden Strafprozesse noch länger unterbrechen dürfen als dies in einer neuen Regelung der Bundesregierung geplant ist. Das fordert der baden-württembergische Justizminister Guido Wolf (58, CDU) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Eine Verlängerung für normale Strafprozesse um zwei Monate und eine Pause von somit insgesamt maximal drei Monaten und zehn Tagen, wie sie am Freitag in Berlin beschlossen werden soll, sei eine "absolute Untergrenze", sagte der Minister.

Laut Strafprozessordnung dürfen Hauptverhandlungen im Strafverfahren nur für drei Wochen unterbrochen werden. Bei besonders umfangreichen Verfahren, die länger als zehn Verhandlungstage angedauert haben, ist eine Unterbrechung bis zu einem Monat möglich. Verrinnt die Frist, muss der Prozess von vorne beginnen.

"Ich hätte mir eine Verlängerung der aktuell möglichen Fristen um zusätzliche drei statt nur um zwei Monate vorstellen können", sagte Wolf weiter. Es sei für alle Beteiligten wichtig, ein Verfahren so schnell wie möglich abzuschließen. "Aber wir wissen momentan schlicht nicht, wie sich die Lage in den kommenden Wochen entwickelt", sagte Wolf. Es müsse vermieden werden, dass lange Strafverfahren mit erheblichen Schuldvorwürfen platzten und von vorne begonnen werden müssten.

Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (58, CDU).
Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (58, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 26. März, 6.22 Uhr: Stuttgart 21-Bauarbeiten laufen trotz Corona-Krise zunächst weiter

Trotz aller Einschränkungen und Verbote bleibt unklar, wie sich die Corona-Krise auf das milliardenschwere Bauprojekt Stuttgart 21 auswirken wird. "Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH befindet sich in enger Abstimmung mit ihren Auftragnehmern", teilte die Bahn auf Anfrage in Stuttgart mit. Der Betrieb auf den Baustellen des Projekts solle "bis auf weiteres bestmöglich" aufrechterhalten werden.

Alle Infos dazu gibt es >>> hier.

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Titelfoto: CDC/Zuma Press/dpa

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