Coronavirus in Baden-Württemberg: Tausende demonstrieren gegen Corona-Verordnung

Baden-Württemberg - Die Zahl der Coronavirus-Infizierten und Todesfälle stieg in Baden-Württemberg zuletzt nicht mehr ganz so rasant.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg stieg zuletzt nicht mehr so rasant an.
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Baden-Württemberg stieg zuletzt nicht mehr so rasant an.  © Cdc/ZUMA Wire/dpa

Aktuell gibt es mehr als 32.000 bestätigte Infektionen im Südwesten.

1422 Menschen sind bisher in Folge des Virus gestorben (Stand 4. Mai).

Alle News der letzten Zeit haben wir hier für Euch zusammengefasst.

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Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Krise findet Ihr >>> HIER <<< in unserem Live-Ticker!

Update, 2. Mai, 18.11 Uhr: Zahl der Infizierten steigt auf 32.272

Die Zahl der Infizierten steigt auf 32.272, davon 24.280 Personen genesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl der Todesfälle steigt auf 1.413. 
Die Verdopplungszeit beträgt nun 66 Tage. 

In einem Krankenhaus wird ein Infusionsständer gereinigt. (Symbolbild)
In einem Krankenhaus wird ein Infusionsständer gereinigt. (Symbolbild)  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 2. Mai, 18.04 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Corona-Verordnung

Zu einer Demonstration unter dem Motto "Wir für das Grundrecht: Wir bestehen auf die ersten 20 Artikel unseres Grundrechts" versammelten sich am Samstag mehrere Tausend Menschen auf dem Gelände des Wasens.

Mehr Infos dazu hier. 

In Stuttgart demonstrierten Tausende.
In Stuttgart demonstrierten Tausende.  © Andreas Rosar/ Fotoagentur Stuttgart

Update, 2. Mai, 14.25 Uhr: Sonderstellung für deutsche Exklave

Grenzen sind für die Menschen in Büsingen nichts Neues. Denn das Leben in der einzigen deutschen Exklave am Hochrhein spielt sich ständig zwischen Deutschland und der Schweiz ab.  

Nun sorgt aber ausgerechnet die Corona-Pandemie für ein Novum: Die Büsinger dürfen, anders als andere Deutsche und Schweizer im Grenzgebiet, weiterhin in beiden Ländern einkaufen. Allerdings ist auch die 1500-Seelen-Gemeinde im Landkreis Konstanz von Einschränkungen durch Corona betroffen. 

Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Büsingen aus der Luft.
Büsingen aus der Luft.  © Felix Kästle/dpa

Update, 2. Mai, 11.25 Uhr: Kretschmann wendet sich in Corona-Krise an die Kinder

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat bei den Kindern im Land um Geduld und Verständnis in der Corona-Krise geworben. 

"Am Anfang war das alles vielleicht noch ganz lustig - einfach zu Hause bleiben, auch mal länger schlafen und öfter als sonst Fernsehen gucken", sagte der Grünen-Politiker in einer Video-Botschaft auf Youtube, in der er sich direkt an die Kinder richtet. "Aber jetzt wird es langsam echt nervig." 

Gerade für Kinder sei es gerade nicht leicht. "Das Corona-Virus hat uns ziemlich viel eingebrockt." Vielen Kindern sei langweilig, manchmal gebe es schlechte Laune und Streit daheim. Die gute Nachricht sei, dass bald die Spielplätze wieder öffneten.

Update, 2. Mai, 8.48 Uhr: Marc Marshall im Corona-Konzert mit Papa Tony

Der Sänger Marc Marshall (56) spielt während der Coronavirus-Pandemie täglich ein Online-Konzert. 

Zur 47. Ausgabe in Baden-Baden holte er am Freitag seinen 82 Jahre alten Vater Tony ("Schöne Maid", "Bora Bora") dazu. Tony Marshall steuerte zwei Lieder bei, blieb aber auf Abstand. 

Bisher hat Marc Marshall nach Angaben seines Managements bei den Online-Konzerten mit 280 verschiedenen Liedern mehr als 1,3 Millionen Menschen erreicht. "Ich möchte eine vertraute Insel bieten. Weil ich spüre, dass es den Menschen und mir gut tut", teilte der 56-Jährige mit.

Tony Marshall (links) mit Sohn Marc.
Tony Marshall (links) mit Sohn Marc.  © Uli Deck/dpa

Update, 2. Mai, 7.05 Uhr: Schule startet mit Hygieneschleuse

Mit einer Hygieneschleuse am Eingang hat sich eine Schule bei Ravensburg auf den Unterrichtsstart an diesem Montag vorbereitet. 

In einem Container seien vier separate Handwaschbecken sowie Desinfektionsmittel aufgestellt worden, sagte der Rektor der Achtalschule in Baienfurt, Andreas Lehle. Auch Distanz-Fieberthermometer seien angeschafft worden, sollen aber eher zurückhaltend zum Einsatz kommen. "Wir wollen bei den Schülern damit nicht für Verunsicherung sorgen", so Lehle.

Für rund hundert Acht- und Neuntklässler der Gemeinschaftsschule startet am Montag nach wochenlanger Corona-Zwangspause wieder der Unterricht. 

"Los geht es um 7.45 Uhr mit Englisch", so Lehle. Die Schüler sollen in unterschiedlicher Taktung starten, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. 

Einen Mundschutz müssen sie im Unterricht laut dem Schulleiter nicht tragen. In Pausen und auf den Fluren der Schule dagegen sind sie Pflicht.

Für die Schüler der Achtalschule (Foto) beginnt am Montag wieder der Unterricht. Coronabedingt ändert sich jedoch einiges.
Für die Schüler der Achtalschule (Foto) beginnt am Montag wieder der Unterricht. Coronabedingt ändert sich jedoch einiges.  © Felix Kästle/dpa

Update, 1. Mai, 18.35 Uhr: 32.123 Infizierte, 1403 Todesfälle

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden weitere 222 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Somit stieg die Anzahl der Infizierten auf 32.123. Davon sind inzwischen zirka 23.574 wieder genesen. 

Die Reproduktionszahl (R) ist gemäß dem Robert-Koch-Institut für Baden-Württemberg bei 0,67. So viele Personen werden also im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt. 

Allerdings sind weitere 16 Menschen an den Folgen des Coronavirus verstorben, sodass insgesamt 1403 Personen in der Folge von Covid-19 gestorben sind. 

Update, 1. Mai, 17 Uhr: Grenzen zwischen Frankreich und Deutschland werden teils geöffnet

Zwischen Deutschland und Frankreich werden teilweise die Grenzen geöffnet, um für Erleichterung bei Pendlern sorgen zu können. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Update, 1. Mai, 15.22 Uhr: Im Gegensatz zu RB Leipzig kann der SC Freiburg keine Rückkehr ins Mannschaftstraining planen

Anders als Fußball-Bundesligist RB Leipzig plant der Ligarivale SC Freiburg derzeit keine zeitnahe Rückkehr ins Mannschaftstraining. «Die aktuelle Verfügungslage in Baden-Württemberg lässt aktuell keine Änderung an unserem bisherigen Trainingsbetrieb zu», teilte ein Sprecher des Clubs am Freitag auf Nachfrage mit. Die Breisgauer trainieren wegen der Coronavirus-
Pandemie wie der Rest der Liga unter strengen Auflagen in Kleingruppen und ohne Zweikämpfe.

Die Leipziger wollen Anfang nächster Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Am Freitag und am Montag unterziehen sich die RB-Spieler einem Corona-Test, der in einem Berliner Labor untersucht wird. «Der Plan ist, am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen, insofern alle Tests negativ sind», sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff am Freitag.

Update, 1. Mai, 13.03 Uhr: Land will flächendeckend in Alten- und Pflegeheime auf Corona testen

Im Kampf gegen das Coronavirus hat die Landesregierung flächendeckende Tests in Alten- und Pflegeheimen im Land angekündigt. Man wolle einmalig alle Bewohner und das Personal stationärer Pflegeeinrichtungen auf Covid-19 testen, heißt es in einem Schreiben des Gesundheitsministeriums an die Einrichtungen, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Auch Personen ohne Symptome sollen dabei getestet werden. Der "Südwest Rundfunk" hatte zunächst darüber berichtet. Man werde alle durchtesten, um einen klaren Stand zu haben, hatte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in dem SWR-Magazin "Zur Sache Baden-Württemberg" angekündigt.

Eine Task Force "Langzeitpflege" berate unterdessen unter Hochdruck über Lockerungen der bisherigen Besuchs- und Ausgangsbeschränkungen für Bewohner von Pflegeheimen.

Land fordert Coronatests in Altenheimen. (Symbolbild)
Land fordert Coronatests in Altenheimen. (Symbolbild)  © Tom Weller/dpa

Update, 1. Mai, 11.30 Uhr: Eisenmann für verpflichtende Impfung

Die CDU-Spitzenkandidatin in Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, ist für eine verpflichtende Impfung gegen das Coronavirus, wenn es einen Impfstoff gibt. "Für den Fall, dass ein verträglicher und wirksamer Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, würde ich eine generelle Impfpflicht gegen das Coronavirus befürworten", sagte die Kultusministerin der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Samstag).

"Ich gehe zwar davon aus, dass sich viele Bürger freiwillig impfen würden. Aber um unsere Mitmenschen und unser Gesundheitswesen zu schützen und sämtliche derzeit geltenden Einschränkungen aufheben zu können, wäre die Einführung einer Impfpflicht zur zügigen Immunisierung der Bevölkerung sicher hilfreich."

Update, 1. Mai, 11.27 Uhr: Schulen öffnen für einige Klassen ab Montag

Am Montag öffnen die Schulen in Baden-Württemberg unter strengen Abstands- und Hygieneregeln wieder. 

Rund 330.000 Schülerinnen und Schülern an den allgemein bildenden Schulen, die in diesem und im nächsten Jahr ihre Abschlussprüfungen ablegen, sowie Schülern der Prüfungsklassen der beruflichen Schulen machen den Anfang. 

Sie konzentrieren sich ab Montag ausschließlich auf die Vorbereitung der Abschlussprüfungen: "Ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern viel Erfolg bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen, aber auch die nötige Portion Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Unser Versprechen gilt, dass wir bei den Prüfungen die aktuelle Sondersituation berücksichtigen", sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. 

Alle Schüler sollen bis zu den Sommerferien Präsenzunterricht erhalten: "Die Rückkehr der Schüler kann aber zwangsläufig nicht im Vollbetrieb erfolgen, sondern etwa in einem rollierenden System und nach einem Stufenplan. An solchen Konzepten arbeiten wir. Ein regulärer Unterricht wie vor der Corona-Krise ist in diesem Schuljahr aber unrealistisch. Es wird weiterhin eine Mischung aus Präsenz- und Fernunterricht geben.

Auch die Betreuung in Kindertageseinrichtungen solle schrittweise ausgebaut werden.  

Schulen öffnen ab Montag.
Schulen öffnen ab Montag.  © DPA / Julian Stratenschulte

Update, 1. Mai, 07.38 Uhr: Städte mahnen Klimaschutz auch in Corona-Krise an

Der Klimaschutz darf auch in der Corona-Krise nicht zur Nebensache werden - das betonen mehrere baden-württembergische Städte in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Vor einem Jahr, am 2. Mai 2019, rief Konstanz als erste deutsche Stadt den "Klimanotstand" aus. Seitdem sind bundesweit Dutzende Städte diesem Beispiel gefolgt. Mancherorts gibt es nun Befürchtungen, dass durch finanzielle Ausfälle wegen der Corona-Krise ehrgeizige Klimaziele nicht erreicht werden.

"Die Klimakrise stellt eine existenzielle Bedrohung und enorme Herausforderung für die Menschheit dar, auch wenn sie sich - anders als die Corona-Pandemie - nicht innerhalb von Wochen, sondern innerhalb von Jahrzehnten entwickelt und ständig verschärft", betonte Karlsruhes Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach (Grüne). Sie warnte vor Tendenzen, angesichts der Corona-Krise auf Abwarten oder Verschieben zu setzen. Es komme vielmehr darauf an, Förder- und Investitionsprogramme, die jetzt zur Wiederbelebung der Wirtschaft auf den Weg gebracht werden, klimafreundlich auszurichten.

"Die Gefahr, dass das Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit eines konsequenten Klimaschutzes in den Hintergrund gerät, besteht", hieß es auch aus Heidelberg. Die Klimaveränderungen der vergangenen Jahre und die aktuelle Frühjahrsdürre zeigten aber die Wichtigkeit des Handelns. Zugleich warnte eine Sprecherin: "Es gibt in allen öffentlichen Haushalten massive finanzielle Belastungen durch Corona-Hilfen und gleichzeitig extreme Einbrüche der Steuereinnahmen, die die Finanzierung des Klimaschutzes gefährden." Anstehende Konjunkturprogramme müssten nun konsequent auf die Förderung nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaftens ausgerichtet werden.

"Allgemein kann man sagen, dass nicht die derzeitige Situation genutzt werden sollte, um in veraltete Technologien zu investieren", betonte auch Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied beim Städtetag Baden-Württemberg. Für Stuttgarts Umweltbürgermeister Peter Pätzold (Grüne) bleibt der Klimaschutz eine Daueraufgabe: "Die Dürre der letzten Wochen macht uns allen zu schaffen, sie ist eine Mahnung, verstärkt das Klima zu schützen."

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 1. Mai, 07.18 Uhr: Mehr als 21.500 Verstöße gegen Corona-Auflagen

Partys in Shisha-Bars, Picknick mit Freunden im Park oder eine Spritztour zu viert mit dem Auto - gegen die strengen Corona-Auflagen ist in Baden-Württemberg innerhalb der vergangenen Wochen mehr als 21.500 Mal verstoßen worden. Bis Ende April seien
20.802 Ordnungswidrigkeiten und 715 Straftaten registriert worden, teilte das Innenministerium mit. Die Polizei kontrollierte mehr als 222.000 Menschen, zudem wurden 37.500 Autos untersucht (23. März bis 29. April).

Zu den Ordnungswidrigkeiten zählen unter anderem der Verstoß gegen das Besuchsverbot in einem Pflegeheim, der Betrieb einer Kneipe oder eine Zahn-OP. Auch die Teilnahme an einer Versammlung in einer Wohnung oder ein Spaziergang mit mehreren Freunden werden geahndet. Als Straftaten im Zusammenhang mit der Pandemie gelten Verstöße gegen die Quarantäne-Verordnung oder auch die Organisation größerer Veranstaltungen.

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus drohen empfindliche Strafen bei Verstößen gegen die sogenannte Rechtsverordnung über infektionsschützende Maßnahmen. Wer sich zum Beispiel mit mehr als zwei Personen, die nicht zur Familie gehören, auf Straßen und Plätzen aufhält, muss ein Bußgeld zwischen 100 Euro und 1000 Euro zahlen. Wird eine wegen Corona geschlossene Bar oder ein Club weiterbetrieben, drohen Strafen zwischen 2500 Euro und 5000 Euro. Und wer trotz Verbots ein Krankenhaus oder ein Pflegeheim besucht, riskiert ein Bußgeld zwischen 250 Euro und 1500 Euro. Bei wiederholten Verstößen kann es bis 25 000 Euro teuer werden.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist zufrieden: "Obwohl die Regeln der Corona-Verordnung große Einschränkungen bringen, obwohl den Menschen viel zugemutet wird, halten sie sich im Großen und Ganzen sehr vernünftig und diszipliniert an diese Regeln und Vorgaben." Die festgestellte Zahl der Verstöße sei Woche für Woche gesunken. "Das macht deutlich, wie ernst die Bürgerinnen und Bürger die Bedeutung der Maßnahmen nehmen."

Polizisten sprechen mit einem Mann in einem Park.
Polizisten sprechen mit einem Mann in einem Park.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 30. April, 20.56 Uhr: Händler begrüßen Aufhebung der 800-Quadratmeter-Regelung

Die Landesregierung hebt die umstrittene 800-Quadratmeter-Regelung für den Einzelhandel auf. Die Regelung werde durch entsprechende Hygiene- und Sicherheitsregeln ausgeglichen, kündigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart an. 

Er begründete den Schritt mit einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim, wonach die Regelung dem Gleichheitsgebot widerspreche. Kommende Woche dürften zudem unter anderem Friseure und Fußpfleger unter strengen Auflagen wieder öffnen, kündigte Kretschmann an. 

Der Handelverband Baden-Württemberg begrüßte die Aufhebung der Regel. "Wir freuen uns sehr, dass damit unsere zentrale Forderung nach einer Öffnung ohne Wenn und Aber erfüllt und die flächendeckende Öffnung im baden-württembergischen Einzelhandel möglich ist – dies natürlich ebenso flächendeckend unter Einhaltung aller notwendigen Hygieneregeln", teilte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann am Donnerstagabend mit.

Update, 30. April, 19.35 Uhr: 1387 Tote, 31.901 Infizierte

In Baden-Württemberg ist die Zahl der am Coronavirus Infizierten erneut um 312 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend mitteilt, haben sich somit insgesamt mindestens 31.901 mit dem Erreger infoziert. "Davon sind ungefähr 22.950 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen", so das Ministerium. 

Auch ist die Zahl der Toten um 33 gestiegen, auf nunmehr insgesamt 1387.

Erneut ist die Zahl der Infizierten und Toten gestiegen. (Symbolbild)
Erneut ist die Zahl der Infizierten und Toten gestiegen. (Symbolbild)  © Pedro Rances Mattey/dpa

Update, 30. April, 19.15 Uhr: Daimler fährt Produktion wieder hoch

Der Autobauer Daimler fährt nach einer ersten Lockerung der Corona-Maßnahmen die Produktion wieder hoch. 

Im Werk Sindelfingen können dadurch 17.000 Mitarbeitern - fast die Hälfte der Belegschaft von 35.000 Beschäftigten - wieder zur Arbeit gehen. Das allerdings nur unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. 

"Es gibt viel Disziplin in der Belegschaft und auch eine Freude, dass es wieder losgeht - Autobauen wird immer Teamarbeit sein", sagt Sindelfingens Werkleiter Michael Bauer am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz. Es sei schön, zu sehen, wie jeder für den anderen mitdenke.

Warum das Hochfahren des Betriebs nicht einfach ist, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 30. April, 18.15 Uhr: Keine größeren Corona-Lockerungen

Weitere große Corona-Lockerungen wird es in Baden-Württemberg erstmal nicht geben.

Das teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstagabend während einer Pressekonferenz mit. Was von den Beschränkungen besondere Branchen, wie etwa die Gastronomie angehe, werde man sich am 6. Mai beraten.

"Denn dann wissen wir, wie sich die erste Phase der Lockerungen auf die Zahl der Infizierten ausgewirkt hat", so der Grünen-Politiker. Man habe so auch denjenigen widerstanden, die schnelle Lockerungen fordern.

"Tatsache ist nun mal: Wie sind mitten in der Pandemie", erklärte Kretschmann. "Und der erste Zwischenerfolg, den wir dem Virus abringen konnten, ist zerbrechlich." Man dürfe jetzt nicht leichtsinnig werden und das Erreichte gefährden.

Er warnte: "Eine zweite Infektionswelle könnte uns noch härter treffen als die erste, mit noch schlimmeren Folgen für die Wirtschaft und noch höheren sozialen Kosten."

Bund und Länder hätten sich jedoch auf wenige Lockerungen geeinigt. So dürften etwa Museen, Zoos und Gedenkstätten im Lauf der kommenden Woche wieder öffnen. Voraussetzung: Die Abstands- und Hygieneregeln werden befolgt. Auch Gottesdienste und Gebetsversammlungen könnten wieder stattfinden.

Großveranstaltungen bleiben bis Ende August untersagt. Ab wann kleinere Events wieder stattfinden können, werde noch besprochen.

Unter strengen Hygieneauflagen können ab der kommenden Woche in Baden-Württemberg wieder Friseure und Fußpfleger öffnen. Auch die Beschränkungen bei Zahnärzten werden laut Kretschmann aufgehoben.

Und: Die Regelung, wonach nur Geschäfte bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern öffnen durften, ist nach der Kritik durch den VGH (TAG24 berichtete) Geschichte. Die Begrenzung werde nun durch "entsprechende Hygiene- und Sicherheitsregeln" ausgeglichen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 30. April, 17.32 Uhr: Maskenpflicht in städtischen Einrichtungen

Wer in Stuttgart die städtischen Dienstleistungen persönlich in den Behörden, Dienstbereichen und Einrichtungen in Anspruch nehmen möchte, muss künftig eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. 

Wie die Stadt am Donnerstagnachmittag mitteilt, gilt ab Montag, 4. Mai, eine entsprechende Pflicht in den städtischen Dienstgebäuden. "Der Zutritt ist nur mit einer Bedeckung gestattet, die Mund und Nase vollständig und sicher abdeckt. Dafür eignen sich zertifizierte Masken ebenso wie Alltagsmasken", heißt es weiter. 

Von der Pflicht ausgenommen seien Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und Personen, die aus medizinischen Gründen oder aufgrund einer Behinderung keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können. 

Auch die städtischen Mitarbeiter seien demnach im Kundenkontakt angehalten, soweit keine anderweitigen Schutzmaßnahmen vorhanden sind, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. 

Aktuell prüfe die Verwaltung, in welchen Bereichen der aus Gründen des Infektionsschutzes eingeschränkte persönliche Kontakt wieder gelockert werden kann.

Update, 30. April, 16 Uhr: Mountainbiker sorgen für Ärger im Wald

Wegen der Coronakrise suchen momentan viele Stuttgarter Bürger in den Wäldern Erholung. "Dabei kommt es vermehrt zu Konflikten zwischen verschiedenen Nutzergruppen wie Spaziergängern, Joggern, Hundebesitzern oder Mountainbikern", heißt es aus dem Rathaus. 

Mit Blick auf zahlreiche eingegangene Beschwerden ruft die Stadt darum erneut zur gegenseitigen Rücksichtnahme auf.

"Ein Problem ist vor allem die Begegnung von Mountainbikern und Spaziergängern auf kleinen, schmalen Wegen und Pfaden", heißt es in der Mitteilung weiter. "Da Radfahrer Waldwege unter zwei Meter Breite nicht benutzen dürfen, rechnen viele Spaziergänger hier nicht mit Mountainbikern." 

Außerdem störten sich viele Waldbesucher an den zum Teil massiven Schanzen und Hindernissen, die Mountainbiker ohne Erlaubnis im Wald errichten würden.

Langfristig soll demnach der Konflikt zwischen Mountainbikern und Fußgängern durch ein Freizeitkonzept für den Stuttgarter Stadtwald gelöst werden. Der Gemeinderat habe dafür im aktuellen Doppelhaushalt 160.000 Euro bereitgestellt. 

Dabei soll auch geprüft werden, ob und wie legale Mountainbike-Strecken entstehen und wie die verschiedenen Nutzungen aufeinander abgestimmt werden können. "Polizei und Ordnungsamt werden die Einhaltung der Regeln im Wald verstärkt kontrollieren."

Update, 30. April, 15.30 Uhr: Gottesdienste in der Regel wieder ab 10. Mai

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden rechnet nicht mit einer nennenswerten Zahl an Gottesdiensten vor dem 10. Mai. 

Die Gemeinden benötigten einen Vorlauf, um die Vorkehrungen für die Abstands- und Hygieneregeln umzusetzen, sagte Jochen Cornelius-Bundschuh am Donnerstag in Karlsruhe. Der Corona-Infektionsschutz sei auch deshalb so wichtig, weil viele Gottesdienstbesucher der gefährdeten Gruppe älterer Menschen angehörten.

Das Gottesdienstverbot wird am kommenden Montag (4. Mai) für alle Religionsgemeinschaften in Baden-Württemberg aufgehoben. Vieles wird für die Gläubigen anders sein. 

So wird nach Angaben des Landesbischofs auf das gemeinsame Singen wegen des Risikos einer Tröpfcheninfektion verzichtet.

Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.
Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 30. April, 14.50 Uhr: Künftig Autokino im Neckarpark?

Kommt im Neckarpark ein Autokino?

Wie die Stadt Stuttgart am Donnerstag mitteilt, lägen ihr verschiedene Konzepte vor für neue Kino- und Kulturangebote dort.  Dabei gehe es im Kern um ein Autokino, "je nach Konzept jedoch erweitert um andere kulturelle Angebote". 

Das Ordnungsamt werde mit den Veranstaltern nun Gespräche darüber aufnehmen, welche Veranstaltungen möglich wären. "Es ist gut, wenn es Angebote zur Unterhaltung gibt", zitiert die Mitteilung Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer (CDU).

Dennoch müsse das Risiko von Ansteckungen so gering wie möglich sein. Die Stadt lege zudem Wert darauf, dass die Programme vielfältig seien und die Organisatoren auch an Besucher ohne Auto denken. 

Schon im Juni könnte es erste Veranstaltungen geben.

Update, 30. April, 14.15 Uhr: Pflegekräfte schicken Brandbrief an Regierung

"Jetzt handeln - Klatschen reicht uns nicht!" - unter diesem Motto fordern fast 300 Arbeitnehmervertreter des Sozial- und Gesundheitswesens im Südwesten von der Landesregierung eine Prämie von 500 Euro im Monat.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 30. April, 13.53 Uhr: Gesundheitsamt rät: Trinkwasserleitungen durchspülen

Viele Geschäfte und Betriebe sind aktuell geschlossen. Die Trinkwasserleitungen werden daher nicht genutzt. Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart rät daher dazu, die Trinkwasserinstallation in den Gebäuden weiterhin zu betreiben und beispielsweise die Wasserhähne regelmäßig aufzudrehen. So könne verhindert werden, dass die Trinkwasserinstallation in der Zeit des Gebäudeleerstands verkeimt.

Update, 30. April, 12.58 Uhr: Schul-und Linienbusse fahren ab 4. Mai wieder

Wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte, verkehren ab Montag (4. Mai) die Schul und Linienbusse der der DB Regio Baden-Württemberg wieder. Überwiegend gilt dann der bekannte Schulfahrplan. 

Dies betrifft die Linien von Südbadenbus (SBG), Südwestbus (RVS), Rhein-Neckar-Bus (BRN), Regiobus Stuttgart (RBS) und Friedrich Müller Omnibus (FMO).

Zu beachten ist allerdings, dass in den Fahrzeugen die Maskenpflicht gilt. (TAG24 berichtete)

Schüler steigen in einen Schulbus. (Symbolbild)
Schüler steigen in einen Schulbus. (Symbolbild)  © Felix Kästle/dpa

Update, 30. April, 10.45 Uhr: Mountainbike-WM in Albstadt endgültig abgesagt

Die Mountainbike-WM in Albstadt ist wegen der Coronavirus-Pandemie endgültig abgesagt und wird nicht zu einem späteren Termin nachgeholt. Dies teilten die Organisatoren am Donnerstag zu den Titelkämpfen mit, die für den 25. bis 28. Juni angesetzt waren. BDR-Präsident Rudolf Scharping sagte: "Aus der Politik gab es klare Signale, dass auch im Oktober international noch mit gravierenden Reisebeschränkungen zu rechnen ist." Man habe deshalb in Abstimmung mit der Stadt und dem Radsport-Weltverband UCI "die Notbremse gezogen, aber damit gleichzeitig auch die Weichen für die Zukunft des Radsports in dieser MTB-Hochburg gestellt".

Bisher waren die Titelkämpfe wegen der Coronakrise nur verschoben, eine Austragung im kommenden Jahr schien nicht in Frage zu kommen. 2021 und 2022 sollen wieder Mountainbike-Weltcups in Albstadt stattfinden.

Update, 30. April, 09.42 Uhr: Öffnung der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ab 4. Mai

Das Land beginnt mit der schrittweisen Öffnung der Werkstädten für Menschen mit Behinderungen, wie Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha am Donnerstag mitteilte:

"Wir wollen den Beschäftigten in den Werkstätten schrittweise und behutsam wieder die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen", so der Minister. "In einem ersten Schritt erlauben wir die Wieder-Aufnahme des Betriebs für ein Viertel der vor der Corona-Krise bestehenden Arbeitsplätze. Der Gesundheitsschutz steht auch hier im Vordergrund. Deshalb müssen die Hygieneregeln unbedingt eingehalten werden."

Die Werkstätten müssen laut Ministerium daher die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

"1. Die Teilnahme der Menschen mit Behinderungen erfolgt freiwillig. Wer wegen einer Ansteckung mit dem Corona-Virus Ängste hat oder sich die Hygienemaßnahmen nicht zutraut, darf noch zuhause bleiben.

2. Die Arbeit in der Werkstatt erfolgt einzeln oder in Kleingruppen mit höchstens sechs Menschen mit Behinderungen.

3. Die Zusammenstellung der Kleingruppen erfolgt nach Wohngruppen und Wohnheimen und getrennt von den zu Hause wohnenden Menschen mit Behinderungen. Damit sollen unnötige Kontakte vermieden und die Ansteckungsgefahr reduziert werden.

4. Es muss ein Infektionsschutzkonzept des Träger für die Fahrdienste und den Betrieb der Werkstatt und der Förderstätte vorliegen."

Werkstätten sollen unter bestimmten Vorraussetzungen wieder öffnen. (Symbolbild)
Werkstätten sollen unter bestimmten Vorraussetzungen wieder öffnen. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 30. April, 08.23 Uhr: Büromöbelhändler Takkt bekommt Corona-Krise deutlich zu spüren

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie haben den Büromöbelhändler Takkt im ersten Quartal stark belastet. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 285 Millionen Euro zurückging, sackte das operative Ergebnis (Ebitda) um rund 38 Prozent auf 24,3 Millionen Euro ab, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Unter dem Strich brach der Überschuss um über die Hälfte auf 9,3 Millionen Euro ein.

Im Laufe des März sei es zu einem signifikanten Rückgang beim Auftragseingang gekommen, hieß es. Nahezu alle Länder und Märkte, in denen Takkt tätig ist, seien von der Virus-Krise betroffen. Die Auswirkungen der Pandemie würden die Geschäftsentwicklung auch im weiteren Jahresverlauf belasten, teilte das Unternehmen weiter mit.

Bereits im März hatte Takkt bekanntgegeben, dass sich wegen der Corona-Pandemie derzeit keine verlässliche Prognose für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr abgeben lasse. Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) werden signifikant unter dem Niveau von 2019 erwartet. Die Dividende soll ausgesetzt werden, außerdem hat der Büromöbelhändler ein Sparprogramm gestartet und Investitionen gestoppt.

Update, 30. April, 08.11 Uhr: So geht es Schwerkranken in Quarantäne

Mit seinem Muskelschwund wäre eine Infektion mit dem Coronavirus lebensbedrohlich für Benni Over. Seit über sieben Wochen hat er und die ganze Familie das Haus nicht mehr verlassen. Die Familie wurde von vielen Helfern, wie Pflegern oder Logopäden im Haus unterstützt. Das gibt es seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr.

Seine Eltern übernehmen nun diese Aufgaben und verließen das Haus nicht mehr - und das bereits seit Wochen.
TAG24 hat bei Familie Over nachgefragt, wie es ihnen in Quarantäne geht. 

Mehr Infos dazu hier. 

Benni Over ist schwer krank.
Benni Over ist schwer krank.  © Klaus Over

Update, 30. April, 08.10 Uhr: Fuchs Petrolub kassiert Prognose

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub nimmt wegen der Coronavirus-Pandemie seine Ziele für das Geschäftsjahr 2020 zurück. Vor allem im zweiten Quartal geht das Management um Konzernchef Stefan Fuchs von deutlichen Ergebniseinbußen in Höhe von 50 Prozent aus, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mitteilte. 

Die Schwierigkeiten werden sich denn auch im zweiten Halbjahr fortsetzen, wenn auch in abgeschwächter Form, so die Hoffnung des Konzerns. Die im März herausgegebenen Ziele werde das Unternehmen daher nicht erfüllen können. Der Umsatz, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und der Gewinn waren unterm Strich zum Jahresstart gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig, was Fuchs Petrolub vornehmlich mit den coronabedingten Schwierigkeiten in China begründete.

Update, 30. April, 06.59 Uhr: Nicht alle Friseure werden Krise überstehen

Von Montag an heißt es in rund 11.500 Friseursalons im Südwesten wieder Waschen, Schneiden, Legen. Nach siebenwöchiger Abstinenz wegen der Corona-Krise gibt es einen Andrang auf die Haarkünstler, die sich vor Terminwünschen kaum retten können. Doch manch ein Betrieb wird wegen der hohen Einnahmeausfälle nicht überleben.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 30. April, 06.12 Uhr: Freiburg-Vorstand kritisiert Fußball-Clubs für schnelle Geldprobleme

Finanzvorstand Oliver Leki vom SC Freiburg hat die finanzielle Situation einiger Fußball-Clubs in der Corona-Krise kritisiert. "Kein Unternehmen, man sieht das aktuell sogar bei DAX-Konzernen, kann dauerhafte Ausfälle von Einnahmen kompensieren. Trotzdem kann es nicht sein, dass einige Vereine der 1. und 2. Liga innerhalb weniger Wochen in existenzbedrohende Zahlungsnöte geraten", sagte der 47-Jährige dem "Kicker" (Donnerstag). "Das Thema Rücklagenbildung muss stärker in den Vordergrund rücken und möglicherweise auch in die Lizenzierungsordnung aufgenommen werden."

Wegen der bedrohlichen Lage sorgt sich Leki, der im Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Präsidium sitzt, um den Fortbestand der 50+1-Regel. Die Regel besagt, dass ein Verein immer mindestens 50 Prozent plus eine Stimme halten muss und Geldgeber nie alleine über die Geschicke eines Clubs bestimmen können dürfen. Gegner der derzeit von der Liga angestrebten Geisterspiele sollten sich "darüber bewusst sein, dass ein Abbruch des Spielbetriebs und die damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen" einige Clubs in die "Arme von Investoren treiben würden", sagte er.

Bei einem Abbruch der Saison gingen der Bundesliga TV-Gelder in Millionenhöhe verloren. Für manche Mannschaften wäre das finanziell sehr schwer zu verkraften. Leki forderte in dem Zusammenhang, "diese Regel mit aller Konsequenz und eventuell nötigen Anpassungen so abzusichern, dass sie auch einer rechtlichen Überprüfung standhalten würde".

Oliver Leki, Geschäftsführer des SC Freiburg.
Oliver Leki, Geschäftsführer des SC Freiburg.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 29. April, 19.20 Uhr: 1354 Tote, 31.589 Infizierte

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Corona-Toten erneut gestiegen.

Wie das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mitteilt, wurden bis 16 Uhr 47 weitere Todesfälle gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1354. "Unter den Verstorbenen waren 790 Männer und 564 Frauen. Das Alter lag zwischen 34 und 102 Jahren. 64 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter", heißt es aus dem Ministerium.

Zudem wurden 183 weitere bestätigte Infektionen mit dem Erreger gemeldet. Somit wurden mindestens 31.589 Menschen infiziert, davon sind 22.241 Personen bereits wieder genesen. 

Die Verdopplungszeit betrage momentan 66 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich nach Ministeriumsangaben um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln. Die Reproduktionszahl werde derweil vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,7 angegeben. 

"Ein R von 0,7 bedeutet, dass im Mittel fast jeder mit SARS-Cov-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen abnimmt."

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Infizierten erneut gestiegen. (Symbolbild)
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Infizierten erneut gestiegen. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 29. April, 19.11 Uhr: Tausende bei vierter Corona-Demo erwartet

Bereits drei Mal haben in Stuttgart zahlreiche Menschen gegen die Corona-Beschränkungen und für die Grundrechte protestiert. Am Wochenende sollen nun Tausende in die Landeshauptstadt kommen. 

Mit wievielen Teilnehmern gerechnet wird und unter welchen Auflagen die vierte "Querdenken"-Demo am Samstag (2. Mai) stattfindet, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 29. April, 17.35 Uhr: Weiterer Coronafall in Mannheim

Dem Gesundheitsamt Mannheim wurde bis zum Mittwochnachmittag (16 Uhr) eine weitere nachgewiesene Coronavirus-Infektion gemeldet. 

Wie die Stadt mitteilt, erhöht sich die Zahl der bestätigten Fälle in Mannheim damit insgesamt auf 443. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", heißt es aus dem Rathaus. 

Das Gesundheitsamt ermittele nun die weiteren Kontaktpersonen aller nachgewiesen Infizierten, insbesondere im Bereich der sogenannten vulnerablen Gruppen, nehme Kontakt mit diesen auf und begleite diese während der häuslichen Quarantäne.

Update, 29. April, 16.44 Uhr: Das kommt jetzt in Bus und Bahn

Im ÖPNV soll es schrittweise zurück zu einem "anderen Normalbetrieb" gehen, wie das Verkehrsministerium am Mittwoch mitteilt. Hintergrund sei demnach die gestaffelte Wiederaufnahme des Unterrichts an den Schulen. 

Über das Konzept für ein Hochfahren des Nahverkehrs, das Zusammenspiel mit dem Schulbetrieb sowie die nötigen Hygienebedingungen haben sich laut Mitteilung  Vertreter des Verkehrsministeriums, des Kultus- und Sozialministeriums, des Landkreistags, des Städtetags sowie des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) und Landesfahrgastbeirats geeinigt. 

"Wir wollen dafür sorgen, dass Busse und Bahnen auch weiterhin als umwelt- und klimafreundliche Verkehrsmittel mit einem guten Angebot bereitstehen. Dabei müssen Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln unbedingt eingehalten werden", zitiert das Schreiben Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

Vom 4. Mai an verkehrten die Züge in den Hauptverkehrszeiten mit einem deutlich besseren Angebot als zu Beginn des Shutdowns. Vom 15. Juni an gelte dann wieder das reguläre volle Angebot. Die Busse würden in den meisten Landesteilen bereits vom 4. Mai an zum regulären Fahrplan wie an Schultagen verkehren. 

"Die Fahrscheinkontrollen finden in gewohnter Weise statt. Der Einstieg vorne in die Busse und der Ticketverkauf durch den Fahrer oder die Fahrerin werden schrittweise wiederaufgenommen, sobald die Voraussetzungen dafür geschaffen sind", heißt es weiter. 

Alle Unterzeichner des Konzepts seien sich einig, dass Maßnahmen wichtig seien, damit die Infektionsgefahr niedrig bleibe: "Am wichtigsten ist die Pflicht, in den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Alltagsmaske (Mund-Nasen-Schutz) zu tragen. Die Fahrgäste sind verpflichtet, eine solche Maske mit sich zu führen und sie auch an den Haltestellen (Bahn- und Bussteige) aufzusetzen." 

Ausgenommen von der Maskenpflicht seien Kinder unter 6 Jahren und Personen, bei denen das Tragen einer Maske aus medizinischen oder sonstigen zwingenden Gründen nicht möglich sei, etwa bei Asthmatikern.

Bus und Bahn kehren bald zu einem "anderen Normalbetrieb" zurück. (Symbolbild)
Bus und Bahn kehren bald zu einem "anderen Normalbetrieb" zurück. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 29. April, 16.05 Uhr: Corona drückt auf den Gewinn von Porsche

Die Auswirkungen der Corona-Krise bremsen auch Porsche und belasten spürbar den Gewinn des Sportwagenbauers. 

Das Ergebnis aus dem operativen Geschäft der Porsche AG ging im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 572 Millionen Euro zurück, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Konzernmutter VW hervorgeht. Auch der Absatz fiel, beim Umsatz hingegen verbuchte Porsche noch ein Plus im Vergleich zum Vorjahr.

Die Produktion soll nach sechs Wochen Stillstand vom kommenden Montag an wieder langsam hochfahren. Schrittweise sollen die Beschäftigten ihre Arbeit am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen sowie im Werk in Leipzig wieder aufnehmen und die Produktion gestuft wieder in Gang bringen, wie Porsche mitteilte.

Es sei ein umfassender Katalog an Maßnahmen beschlossen worden, darunter Abstands- und Hygieneregeln, um einerseits den Schutz der Mitarbeiter zu gewährleisten und andererseits schnellstmöglich wieder eine geordnete und effiziente Produktion sicherzustellen, hieß es.

Porsche hatte die Produktion in den beiden Werken am 21. März zunächst nur für zwei Wochen gestoppt, den Stillstand dann aber mehrmals verlängert. Aufgrund von Engpässen bei globalen Lieferketten sei eine geordnete Produktion nicht möglich gewesen, hieß es.

Porsche hatte zuletzt viel Geld in Zukunftsthemen wie Elektromobilität und Digitalisierung und vor allem in den Anlauf seines ersten reinen Elektro-Fahrzeugs Taycan gesteckt hatte. Nun bremst Corona den Absatz. Rund 56.000 Autos konnte Porsche von Januar bis Ende März weltweit verkaufen, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Update, 29. April, 15.47 Uhr: Immer mehr private Treffen

Seit der Osterwoche treffen sich Menschen wieder häufiger mit Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen. Zu diesem Ergebnis kommen Sozialforscher der Universität Mannheim im Rahmen einer Corona-Studie. 

Anfang April seien noch 70 Prozent der Befragten für mindestens sieben Tage ohne private Begegnungen geblieben. Einer Meldung der Universität vom Mittwoch zufolge steigt die Zahl der Treffen nun wieder.

Die Angaben basieren auf täglichen Befragungen vom 20. März bis zum 24. April, die die Forscher stichprobenartig in Deutschland vorgenommen haben. Dabei haben sie auch regionale Unterschiede festgestellt. 

In Bayern hätten über die Osterfeiertage 60 Prozent der Menschen auf private Treffen verzichtet, im Rest der Republik lag dieser Anteil bei 45 Prozent. 

Zudem berichteten alleinlebende Menschen deutlich häufiger als andere, dass sie in den vergangenen Wochen private Treffen hatten.

Update, 29. April, 15.05 Uhr: Kuhn spricht von harter Wasen-Entscheidung

Das Cannstatter Volksfest kann dieses Jahr nicht stattfinden. 

Wie das Rathaus am Mittwoch mitteilte, gehe dies aus einer Beschlussvorlage für den Gemeinderat hervor, über die der Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen am 8. Mai befinden wird.

"Es ist eine harte Entscheidung. Nach intensiver Abwägung ist klar: Der Gesundheitsschutz lässt nichts anderes zu", zitiert die Mitteilung OB Fritz Kuhn (Grüne). 

Und weiter: "Wir alle machen uns aktuell große Mühen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Das können wir nicht aufs Spiel setzen. Wir wollen und müssen die Gäste aus Nah und Fern, unsere Bürgerinnen und Bürger, die Wirte, die Schausteller, Dienstleister oder auch die Hotellerie vor einer Ansteckung schützen." 

Bis Herbst sei nicht damit zu rechnen, dass ein hoher Grad an Durchseuchung erreicht, ein Impfstoff oder ein wirksames Medikament entwickelt sei. "Es ist ein Trost, dass wir nach Ende der Corona-Krise ein umso schöneres Fest feiern werden", so Kuhn.

Stuttgarts OB Fritz Kuhn.
Stuttgarts OB Fritz Kuhn.  © Marijan Murat/dpa

Update, 29. April, 14.12 Uhr: Finanzielle Folgen für Sportvereine seien Besorgnis erregend

Der Württembergische Landessportbund (WLSB) fürchtet in der Coronavirus-Krise enorme finanzielle Schäden für die Vereine und verlängert die Möglichkeit, diese online zu melden. Innerhalb von zwei Wochen haben mehr als 1300 der 5700 Vereine in dem eingerichteten Online-Meldesystem ihre wirtschaftlichen Einbußen übermittelt, teilte der WLSB am Mittwoch mit.

Die finanziellen Ausfälle wegen der Corona-Pandemie seien "allein für den Zeitraum seit Mitte März Besorgnis erregend", sagte WLSB-Präsident Andreas Felchle. Ursprünglich sollte das Online-Meldesystem lediglich bis zum 3. Mai geöffnet sein, nun wurde die Frist mindestens bis zum 17. Mai verlängert.

Aufgrund der Krise fordert der WLSB Hilfe der Politik. Die Wirtschaftshilfen von Bund und Land seien für die meisten Vereine "nicht geeignet" kritisierte Felchle. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte den Sportvereinen in Baden-Württemberg im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie Ende März finanzielle Unterstützung zugesichert.

Update, 29. April, 14.10 Uhr: Deutsche Straßenrad-Meisterschaft in Stuttgart fällt 2020 aus

Die deutsche Straßenrad-Meisterschaft in Stuttgart soll wegen der Coronavirus-Pandemie um ein Jahr auf 2021 verschoben werden. Dies teilte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Mittwoch mit. BDR-Präsident Rudolf Scharping sagte, die Verschiebung sei "der richtige Schritt". "Sportler, Organisatoren und auch der Bund Deutscher Radfahrer haben jetzt Klarheit. Die Gesundheit aller Beteiligten hat absoluten Vorrang, und es ist derzeit noch keine Entspannung der Lage in Sicht", fügte Scharping an.

Ein genauer Termin für das Jahr 2021 kann erst bekanntgegeben werden, wenn der internationale Radsportkalender publik ist. Angepeilt ist Ende Juni, normalerweise finden die nationalen Titelkämpfe unmittelbar vor der Tour de France statt. Auch von Martin Schairer, Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, hieß es, eine Verschiebung sei "die beste Option für unsere Stadt".

Erst am Dienstag war die Deutschland-Tour für dieses Jahr abgesagt worden. Sie soll im nächsten Jahr mit der für 2020 geplanten Streckenführung ausgetragen werden.

Update, 29. April, 14.08 Uhr: Mitarbeiter von Reisebüros demonstrieren für Rettungsschirm

Flieger am Boden, Reisen verboten, Buchungen auf Null: Bundesweit haben am Mittwoch die Mitarbeiter von Reisebüros für einen Rettungsschirm der Bundesregierung demonstriert. In Stuttgart durften sich trotz Corona immerhin ein paar Dutzend Reisekaufleute zu einer Kundgebung versammeln. "Heute kam die Reisewarnung des Bundes bis Mitte Juni - wir brauchen Hilfe vom Staat, und das ganz, ganz schnell", sagte Madeleine Hermann vom Reisebüro TUI Travelstar Reiseforum in Rangendingen, die den Protest in Stuttgart mitorganisiert hat.

Unter dem Motto "Rettet die Reisebranche, wir sind Touristik" gingen die Reisebüromitarbeiter überall dort auf die Straße, wo die Städte es erlaubten. "Ich bin der Stadt Stuttgart wahnsinnig dankbar - die Behörden haben uns mit den Sicherheitsvorkehrungen und der Demo- Erlaubnis unglaublich geholfen", sagte Hermann. Man demonstriere außerdem nicht nur für die Reisekaufleute, sondern auch für jeden Busfahrer, jeden Hotelier und die vielen anderen Kollegen in den ausländischen Urlaubsdestinationen, die ebenfalls betroffen seien.

Drei Millionen Beschäftigte, 12.000 Reisebüros und 3000 Reiseveranstalter fühlten sich von den Politikern völlig im Stich gelassen, hieß es bei den Veranstaltern. Es gehe um 290 Milliarden Euro Umsatz.

Auch im Südwesten seien die Probleme groß, sagte Hermann: "Wir sind in Kurzarbeit, wir haben alle Angst um unseren Job. Buchungen gibt es keine, wenn überhaupt, dann noch Umbuchungen, meistens aber Stornierungen." Es dürften nicht nur die großen Haie unterstützt werden, um zu überleben. "Wenn die Politik nicht aufwacht, gehen ganz viele kleine Reisebüros, die mit Herz dabei sind, zugrunde."

Eine Frau hält während einer Demonstration von Vertretern von Reisebüros ein Transparent mit der Aufschrift "Rettet die Reisebüros".
Eine Frau hält während einer Demonstration von Vertretern von Reisebüros ein Transparent mit der Aufschrift "Rettet die Reisebüros".  © Marijan Murat/dpa

Update, 29. April, 13.07 Uhr: L-Bank zahlt mehr als 1,58 Milliarden Euro Corona-Soforthilfe aus

us der Corona-Soforthilfe des Landes sind bisher mehr als 1,58 Milliarden Euro an kleine Unternehmen, Freiberufler und sogenannte Solo-Selbstständige geflossen. Etwa 163 000 Anträge seien bewilligt, rund 20 000 abgelehnt worden, sagte die Vorstandsvorsitzende der L-Bank, Edith Weymayr, am Mittwoch. Die L-Bank ist die Förderbank des Landes, die über die Auszahlung der Zuschüsse aus dem Hilfsfonds entscheidet. Unternehmen, die durch die Folgen der Coronavirus-Krise in Bedrängnis geraten sind, können daraus bis zu 30 000 Euro bekommen. Zeitweise seien bis zu 1000 Mitarbeiter der Bank nur damit beschäftigt gewesen, die Anträge zu bearbeiten, sagte Weymayr.

Das Land hatte den Fonds im März neben vielen weiteren Hilfen aufgelegt, darunter zum Beispiel erweiterte Kredit- oder Bürgschafts- und Beteiligungsprogramme.

Update, 29. April, 12.49 Uhr: Volksfest abgesagt

Nach der Absage des Münchner Oktoberfests wegen des Coronavirus findet auch das Cannstatter Volksfest in Stuttgart nicht statt. Das teilte die CDU-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat am Mittwoch mit. Das zweitgrößte Volksfest in Deutschland war vom 25. September bis zum 11. Oktober geplant. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Update, 29. April, 12.32 Uhr: Drei-Phasen-Konzept zur Belebung der Tourismus. und Gastronomie-Branche

Die Bundesländer Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stellen Drei-Phasen-Konzept zur Belebung von Tourismuswirtschaft, Hotellerie und Gastronomie vor. 

Zunächst sollen touristische Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten geöffnet werden. In der zweiten Phase dann Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels und in der dritten der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen. 

Minister Guido Wolf: "In einigen Bereichen von Tourismus, Gastronomie und Hotellerie sind absehbar Lockerungen möglich, ohne dass dadurch der Infektionsschutz vernachlässigt würde"

Ministerin Hoffmeister-Kraut: "Hotellerie und Gastronomie brauchen schnellstmöglich Perspektive. Lockerungen dürfen nur auf Grundlage von Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen erfolgen"

Update, 29. April, 12.27 Uhr: Wissenschaftsministerin kann sich Durchschnittsnote statt Prüfung vorstellen

Im Streit um die Fristen und Termine für Prüfungen in der Corona-Krise bekommen die protestierenden Lehramtsstudenten Unterstützung aus der Landesregierung. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) kann sich für das Staatsexamen auch eine Art Durchschnittsnote vorstellen, die aus den bisher vorliegenden Leistungen der Studenten erstellt werden könnte. Auf weitere Prüfungen könne dann verzichtet werden, sagte sie am Mittwoch in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage.

Bauer habe Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) gebeten, diese auch von Studenten geforderte Alternative "nochmals wohlwollend" zu prüfen, sie sei "ein sinnvoller und gangbarer Weg". Notwendig sei aber eine Verständigung in der Kultusministerkonferenz, damit Studenten bei einem Umzug an einen Studienort in einem anderen Bundesland keine Nachteile hätten.

Lehramtsstudenten aus ganz Baden-Württemberg laufen derzeit Sturm, weil sie sich durch neue Prüfungstermine und Fristen benachteiligt fühlen. Laut Ministerium müssen sich Lehramtsstudenten bis zum 6. Mai zu den Abschlussprüfungen anmelden. Der zweimonatige Prüfungszeitraum wurde ab Mitte Mai festgelegt. Als Alternative sei auch die Herbstprüfung möglich. Zahlreiche Lehramtsanwärter aus mehreren Hochschulen haben bereits optional zur Examensnote auch die Möglichkeit gefordert, eine Durchschnittsnote aus den bisher erbrachten Leistungen der Ersten Staatsprüfung zu erheben.

Update, 29. April, 12.16 Uhr: Kretschmann sieht Fortschritte bei Beschaffung von Schutzausrüstung

Die Landesregierung sieht sich bei der Beschaffung von medizinischer Ausrüstung und Schutzkleidung gegen das Coronavirus auf einem guten Weg. "Wir kommen voran", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwoch im Landtag. Man habe in den vergangenen Wochen fast 20 Millionen Schutzmasken, Schutzanzüge, Brillen und Handschuhe beschafft und verteilt. Zudem habe man etwa fast 30 Millionen FFP2-Masken bestellt. 400 Beatmungsgeräte kämen bis Ende des Monats und im Anschluss noch einmal weitere 3400.

Kretschmann bezeichnete das Beschaffen von Schutzausrüstung als "Knochenjob". "Denn die ganze Welt sucht derzeit nach Schutzausrüstung und leider manchmal auch mit Wildwest-Methoden."

Update, 29. April, 12.12 Uhr: Bosch stellt sich für 2020 auf weltweite tiefe Rezession ein

Der Technologiekonzern Bosch rechnet wegen der Corona-Krise und der Transformation in der Automobilbranche mit einer deutlich stärkeren Wirtschaftskrise als während der Rezession im Jahr 2009. "In der Automobilproduktion rechnen wir aktuell für 2020 auf Basis der bislang bekannten Effekte mit einem Minus von mindestens 20 Prozent", sagte Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Mittwoch in Stuttgart. Es werde im Konzern größter Anstrengungen bedürfen, überhaupt nur ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Eine konkrete Prognose für den Konzern wollte Denner angesichts der "erheblichen Unsicherheiten" nicht geben. Von Vorteil sei für Bosch jedoch die breite Aufstellung mit unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Wichtig seien zudem Kostenreduzierungen und die Liquiditätssicherung. So gebe es derzeit an vielen europäischen Standorten Arbeitszeitverkürzungen, und Investitionen würden stärker geprüft. Außerdem habe man vor kurzem eine zusätzliche Kreditlinie von 3 Milliarden Euro vereinbart. Ähnlich wie in der Finanzkrise 2008 und 2009 gelte diese Maßnahme der Vorsorge.

Bereits im vergangenen Jahr hatte bei Bosch die weltweite Schwäche der Autoindustrie durchgeschlagen: Der Technologiekonzern erzielte einen Umsatz von 77,7 Milliarden Euro und lag damit knapp unter dem Vorjahreswert. Der operative Gewinn fiel mit 3,3 Milliarden Euro deutlich geringer aus als 2018 - damals waren es 5,5 Milliarden.

Update, 29. April, 11.52 Uhr: Kretschmann zur Hilfe in Europa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat zu mehr Solidarität in Europa angesichts der Corona-Krise aufgerufen. "Freundschaft muss sich besonders in schweren Zeiten bewähren", sagte der Grünen-Politiker bei seiner Regierungserklärung am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Man habe als erstes deutsches Land Patienten aus dem Elsass aufgenommen, als dort die Kliniken überlastet waren, andere Länder seien gefolgt. "Dennoch müssen wir uns alle nach der Krise selbstkritisch fragen: Hätten wir nicht noch mehr für unsere Partner tun müssen, die in solche Not geraten sind?"

In der EU hätten nationale Reflexe wieder eingesetzt, sagte Kretschmann. Es irritiere ihn, wenn nun alte Debatten aus der Finanzkrise 2011 wiederholt würden, sagte er mit Blick auf die Eurobonds-Debatten. Die Lage sei nun eine völlig andere. Wenn ein EU-Gründungsland wie Italien unverschuldet durch das Virus in schweres Fahrwasser gerate, müsse anders gedacht werden. "Wir müssen jetzt europäische Solidarität beweisen." Wenn Frankreich oder Spanien nicht auf Beine kämen, treffe das auch die deutsche Wirtschaft.

Erstmals seit einigen Wochen kam der baden-württembergische Landtag am Mittwoch wieder zu einer Plenarsitzung zusammen. Angesichts des grassierenden Coronavirus mussten die Abgeordneten besondere Regeln beachten - etwa 1,5 Meter Abstand halten.

Update, 29. April, 11.42 Uhr: Kretschmanns Appell: Lernen, mit der Pandemie zu leben

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Bürger auf einen langen Alltag mit dem Coronavirus eingeschworen. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität werde es erst geben, wenn ein Impfstoff existiere, sagte er bei einer Regierungserklärung zur Corona-Krise am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Keiner könne sagen, wann das sein werde - aber es werde viele Monate dauern. 

"Bis dahin werden wir die Pandemie nicht besiegt haben." Man könne lernen, mit der Pandemie zu leben und werde noch viele Monate weiter Abstand halten und Masken tragen müssen. Das Leben mit dem Virus bedeute so etwas wie eine "gebrochene Normalität". Kretschmann sicherte aber zu, den Bürgern so viel Freiheit zu ermöglichen, wie der Schutz der Gesundheit es zulasse.

Erstmals seit einigen Wochen kam der baden-württembergische Landtag am Mittwoch wieder zu einer Plenarsitzung zusammen. Angesichts des grassierenden Coronavirus mussten die Abgeordneten besondere Regeln beachten - etwa 1,5 Meter Abstand halten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.  © Marijan Murat/dpa

Update, 29. April, 11.38 Uhr: Bischof July sieht Gemeinden vor beachtlichen Aufgaben

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sieht auf die Gemeinden vor den ersten öffentlichen Gottesdiensten in Corona-Zeiten viel Arbeit zukommen. "Die Vorbereitung öffentlicher Gottesdienste mit Beachtung der Abstandsregelungen und sich daraus ergebender Höchstzahlen an Gottesdienstbesuchern, Hygiene- und anderer Schutzmaßnahmen ist eine beachtliche Aufgabe", sagte Frank Otfried July am Mittwoch in Stuttgart. Die Wiederaufnahme der Präsenz-Gottesdienste am zweiten Maiwochenende sei aber unter Auflagen verantwortbar. Der Öffnungstermin 10. Mai gilt auch für die israelitischen und islamischen Religionsgemeinschaften. Seit Mitte März waren Gottesdienste wegen des Versammlungsverbots untersagt.

Der Gottesdienst werde aber anders sein als sonst, erläuterte July: Zwischen den Gläubigen müsse zwei Meter Abstand bestehen - mit Ausnahme von Familien. Die Gottesdienste würden verkürzt und ohne Abendmahl stattfinden. Um eine mögliche Tröpfcheninfektion zu vermeiden, wird auf gemeinsames Singen verzichtet. Maskenpflicht wird aber nicht bestehen.

Die vier Landesbischöfe, die beiden israelitischen Religionsgemeinschaften und Islamverbände hatten jeweils separat an Schalt-Konferenzen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) teilgenommen. Laut July ist das Ergebnis, dass das Land in dem geplanten Erlass nur einige Grundlinien festlegen und die Ausgestaltung den Kirchen überlassen will. Endgültige Vorgaben erwarten die Religionsgemeinschaften nach den Bund-Länder-Gesprächen an diesem Donnerstag.

Update, 29. April, 11.33 Uhr: Innenminister Strobl zum 1. Mai und Extremisten

"Extremismus instrumentalisiert Corona. Anhängerinnen und Anhänger extremistischer Ideologien rahmen die Corona-Pandemie in ihren engen Denkmustern: Sie versuchen ideologisches Kapital aus dem Ereignis zu schlagen, indem sie einfache Erklärungen finden, Feindbilder pflegen und Verschwörungsmythen oder Falschmeldungen verbreiten. Extremistische Influencer sind in dieser Situation besonders im Internet aktiv und versorgen ihre Anhänger mit entsprechenden ideologischen Deutungen der Pandemie", sagte der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl. 

Update, 29. April, 11.16 Uhr: Porsche büßt im ersten Quartal Gewinn ein

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise bremsen auch Porsche und nagen spürbar am Gewinn des Sportwagenbauers. Das Ergebnis aus dem operativen Geschäft der Porsche AG ging im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 572 Millionen Euro zurück, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Konzernmutter VW hervorgeht. Porsche hatte zuletzt viel Geld in Zukunftsthemen wie Elektromobilität und Digitalisierung und vor allem in den Anlauf seines ersten reinen Elektro-Fahrzeugs Taycan gesteckt. 

Nun bremst Corona den Absatz, wenn auch nicht so stark wie bei anderen Herstellern. Rund 56.000 Autos konnte Porsche von Januar bis Ende März weltweit verkaufen, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Dass der Umsatz der AG, zu der auch Finanzdienstleistungen gehören, im ersten Quartal trotzdem noch um knapp vier Prozent auf gut sechs Milliarden Euro zulegte, lag den Angaben zufolge vor allem an einem aus Porsche-Sicht günstigeren Produktmix. Das heißt, es wurden mehr Fahrzeuge aus den oberen Preisklassen verkauft.

Update, 29. April, 11.14 Uhr: Auch Gymnasiallehrer sind gegen Absage von Abi-Prüfungen

Trotz drohender Klagen von Schülervertretern stärken die Gymnasiallehrer der baden-württembergischen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) den Rücken und sprechen sich gegen eine Absage der bevorstehenden Abschlussprüfungen aus. "Die Qualität des Abiturs muss außer Zweifel stehen – gerade auch im Interesse der Schüler", sagte der Vorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg, Ralf Scholl, am Mittwoch in Stuttgart. Ohne Abschlussprüfungen könne das Abitur 2020 mit einem großen Makel behaftet sein – "mit möglichen Konsequenzen für diesjährige Abiturientinnen und Abiturienten, die sich im Ausland um einen Studienplatz bewerben".

Außerdem konkurrierten die Abiturienten mit Bewerbern anderer Abiturjahrgänge und auch mit den Abiturienten aus Hessen und Rheinland-Pfalz. Diese hätten ihre Abi-Prüfungen bereits regulär abgelegt. Eine Absage der Prüfungen würde den Schülern "einen Bärendienst erweisen", sagte Scholl.

Auch für Eisenmann ist eine Absage der Prüfungen keine Option. Sie sollen ab dem 18. Mai beginnen.

Mehr als 65 Schülersprecher fordern dagegen, die Abschlussnoten aus den vor Beginn der Pandemie erbrachten Leistungen zu bilden. Sie drohen mit Klagen gegen das Land, sollten die bevorstehenden Abschlussprüfungen nicht abgesagt werden. Nur so könnten Gesundheit und Gerechtigkeit im Schulsystem gewährleistet werden.

Für Eisenmann ist die Absage bislang keine Option.
Für Eisenmann ist die Absage bislang keine Option.  © Felix Kästle/dpa

Update, 29. April, 10.54 Uhr: Arbeitsministerin zum Tag der Arbeit

Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut will anlässlich des 1. Mai den Beschäftigten im Land für ihren Einsatz und ihre Geduld zu danken. "Diese außergewöhnliche Zeit verlangt uns allen viel ab. Viele sind in Sorge um ihr eigenes und das gesundheitliche Wohl ihrer Angehörigen, haben Angst um den Arbeitsplatz oder sind während der Kita- und Schulschließungen besonders gefordert. In dieser Zeit müssen wir weiter solidarisch zusammenstehen, denn nur so werden wir die Krise bewältigen. Ich möchte allen für ihren Einsatz und ihre Geduld danken", sagte die Ministerin.

Hoffmeister-Kraut wies außerdem daraufhin: "In dieser Zeit müssen wir weiter solidarisch zusammenstehen, denn nur so werden wir die Krise bewältigen."

Update, 29. April, 10.49 Uhr: Notplan der Formel 1: Hockenheim-Bosse offen für Gespräche

Die Geschäftsführung des Hockenheimrings steht der möglichen Austragung eines Formel-1-Rennens noch in dieser durch die Corona-Krise beeinträchtigen Saison offen gegenüber. "Wir würden eine konkrete Anfrage prüfen und uns Gesprächen nicht verschließen", sagte Jorn Teske, der neben Jochen Nerpel die Geschäfte auf dem Traditionskurs führt, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. 

"Wir stehen ohnehin mit den Rechteinhabern in unregelmäßigem und lockerem Austausch." Hockenheim war für dieses Jahr aus dem Kalender der Formel 1 gefallen. Die Rechteinhaber hoffen mit einem Notkalender noch auf 15 bis 18 Rennen in diesem Jahr.

Update, 29. April, 10.47 Uhr: 270 Corona-Infizierte in Fleischwerk

In einer Fleischfirma in Birkenfeld bei Pforzheim sind inzwischen 270 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte am Mittwoch die Firma auf Anfrage mit. Zuvor hatten verschiedene Medien über den weiteren Anstieg berichtet. 

Betroffen seien sowohl eigene Mitarbeiter als auch ausländische Werkvertragsbeschäftigte. Sie seien in Quarantäne. Der Betrieb mit insgesamt 1100 Mitarbeitern laufe "etwas reduziert" weiter, sagte ein Sprecher der Firma. Der erste positive Fall sei Ostern festgestellt worden. Angesteckt hätten sich vor allem ausländische Mitarbeiter, die relativ nah beieinander wohnten.

Update, 29. April, 9.58 Uhr: KundenCenter von Regio Bus ab 4. Mai geöffnet

Ab Montag, 4. Mai sind die KundenCenter von DB Regio Bus wieder normal geöffnet. Die Theken sind mit Plexiglasscheiben ausgestattet und es sollte sich nur ein Kunde im KundenCenter aufhalten. 

Update, 29. April, 9.30 Uhr: Friseure dürfen ab Montag wieder öffnen

Das Wirtschaftsministerium und das Sozialministerium haben am Mittwoch eine gemeinsame Richtlinie zu den Hygiene- und Schutzmaßnahmen in Friseurbetrieben veröffentlicht. :Mit Veröffentlichung der Richtlinie definieren wir konkrete Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit dem Corona-Virus. Damit steht der Ausübung des Friseurhandwerks und die Versorgung der Bevölkerung mit Friseurleistungen ab dem 4. Mai 2020 nichts mehr im Wege. Sowohl für die Betriebe als auch für die Kundinnen und Kunden ist dies ein wichtiger Schritt", erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. 

"Friseurbesuche gehören für viele Menschen zur persönlichen Hygiene. Selbstverständlich steht weiterhin der Gesundheitsschutz im Vordergrund und es ist klar, dass in den Betrieben strenge Hygienestandards eingehalten werden müssen", sagte Sozialminister Manne Lucha. 

Man habe gemeinsam praxisnahe und dennoch effektive Maßnahmen zum Schutz von Kundinnen und Kunden sowie Beschäftigen abgestimmt, so Hoffmeister-Kraut und Lucha.

Eine Friseurin mit erhöhtem Hygieneschutz.
Eine Friseurin mit erhöhtem Hygieneschutz.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

Update, 29. April, 9.23 Uhr: Landesregierung will Maskenpflicht auch im Fern- und Flugverkehr

Baden-Württemberg will sich für eine bundesweit einheitliche Maskenpflicht im Fern- und Flugverkehr einsetzen. Dies teilte das Staatsministerium in Stuttgart mit. 

Die Corona-Lenkungsgruppe der Landesregierung beschloss außerdem, dass Werkstätten für behinderte Menschen ab nächster Woche wieder öffnen können. Zunächst soll allerdings nur ein Viertel der Arbeitsplätze genutzt und in Kleingruppen von höchstens sechs Beschäftigten gearbeitet werden. Ob die in den Werkstätten beschäftigten Menschen wieder arbeiten wollen, sei freiwillig.

Maskenpflicht könnte ausgeweitet werden.
Maskenpflicht könnte ausgeweitet werden.  © Georg Wendt/dpa

Update, 29. April, 9.20 Uhr: Stadt informiert über Cannstatter Volksfest

Oberbürgermeister Fritz Kuhn, der Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen, Thomas Fuhrmann, in.Stuttgart-Geschäftsführer Andreas Kroll und der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Stefan Ehehalt, informieren am Mittwoch um 13 Uhr über das Cannstatter Volksfest 2020. 

Update, 29. April, 6.23 Uhr: Streit um Prüfungen für Lehramtsstudenten in der Corona-Krise

Lehramtsstudenten aus ganz Baden-Württemberg laufen Sturm, weil das Kultusministerium mitten in der Corona-Krise Prüfungstermine und Fristen veröffentlicht hat. "Es lässt sich kaum mit Worten beschreiben, welche Unsicherheit, Angst bis hin zu Panik diese Mitteilung des Kultusministeriums unter Studierenden verursacht hat", heißt es bei der Landesastenkonferenz als Studierendenvertretung. Laut Ministerium müssen sich Lehramtsstudierende bis zum 6. Mai zu den Abschlussprüfungen anmelden, der zweimonatige Prüfungszeitraum wurde ab Mitte Mai festgelegt. Als Alternative sei auch die Herbstprüfung möglich.

"Niemand wird zur Abschlussprüfung gezwungen", sagte eine Ministeriumssprecherin. Aber Studierende hätten darum gebeten, ihre Prüfungen unter anderem wegen Bewerbungsfristen in anderen Ländern rasch ablegen zu dürfen. Man habe verschiedensten Wünschen Rechnung getragen, indem man die Wahl lasse, Prüfungen jetzt oder im Herbst abzulegen. Das Kultusministerium betonte zudem: "Lehramtsstudierenden sollen keine Nachteile aus der derzeitigen Situation entstehen."

Das sehen die Studenten anders. In einem unabhängig von der Landesastenkonferenz aufgesetzten Schreiben fordern Lehramtsanwärter aus mehreren Hochschulen optional zur Examensnote auch die Möglichkeit, eine Durchschnittsnote aus den bisher erbrachten Leistungen der Ersten Staatsprüfung zu erheben. "Wir haben uns in den letzten Wochen von den Entscheidungsträgern im Stich gelassen gefühlt", heißt es unter anderem in dem offenen Brief. Das Kultusministerium hat bereits abgewunken: "Ein solcher Schritt würde dazu führen, dass der Grundsatz der Chancengleichheit nicht vorliegen würde", sagte eine Sprecherin.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 29. April, 6.18 Uhr: Coronavirus sorgt für erhöhten Reinigungsbedarf in Kliniken

Mit dem Coronavirus ist der Reinigungs- und Desinfektionsbedarf in Krankenhäusern deutlich größer geworden. Grund sei der erweiterte Infektionsschutz, sagte eine Sprecherin der Uniklinik Freiburg. Die Klinik habe reagiert und 30 zusätzliche Reinigungskräfte engagiert. Wegen der erhöhten Schutzmaßnahmen werde für das Reinigen in den Stationen mehr Zeit und Material benötigt als sonst. Der Bedarf an Desinfektionsmittel für das Reinigen zum Beispiel habe sich mit dem Virus mehr als verfünffacht.

Freiburg ist nach eigenen Angaben die drittgrößte Uniklinik in Deutschland. Sie beschäftigt 700 Reinigungskräfte. Die Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus würden ständig überprüft, erläuterte die Sprecherin. Für die Reinigungskräfte, vor allem im Notfallzentrum und auf den Intensivstationen, gebe es spezielle Schutzkleidung. Das Ansteckungsrisiko solle so verringert werden.

Dies gelte für alle Kliniken, sagte ein Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Reinigungskräften komme neben Ärzten und Pflegern im Klinikalltag eine besondere Bedeutung zu. Neben dem Reinigen seien sie vor allem für das Desinfizieren zuständig. Dies sei wesentlicher Bestandteil des Gesundheitsschutzes.

Eine Reinigungskraft desinfiziert medizinische Geräte.
Eine Reinigungskraft desinfiziert medizinische Geräte.  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 29. April, 6.14 Uhr: Hermann plant Rettungsschirm für öffentlichen Nahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr und die Busunternehmen im Land leiden in der Corona-Krise unter wegbrechenden Einnahmen, weil weniger Fahrgäste unterwegs sind. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will für sie nun einen Rettungsschirm über 480 Millionen Euro aufspannen, wie die «Südwest Presse» (Mittwoch) berichtet. «Wir müssen schon aus Klimaschutzgründen einiges tun, damit der ÖPNV und die dafür unverzichtbaren Bahn- und Busunternehmen am Ende der Corona-Krise nicht massiv geschädigt sind», sagte Hermann der Zeitung. Das Geld soll aus verschiedenen Quellen kommen, wie ein Ministeriumssprecher auf Anfrage erläuterte. Dazu zählen der Bund, die Kommunen und Förderprogramme.

Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen unter anderem mit 40 Millionen Euro Familien zwei Monatsraten von Schülerabos ersetzt werden, um so Kündigungen zu verhindern. Zudem will Hermann dem Bericht zufolge erreichen, dass den Unternehmen die fehlenden ÖPNV-Einnahmen ausgeglichen werden, damit diese den Fahrbetrieb aufrechterhalten können. Dafür kalkuliere der Minister mit Kosten von 400 Millionen Euro bis Jahresende, an denen sich auch Bund und Kommunen beteiligen sollen. Die Pläne würden derzeit mit dem Koalitionspartner CDU und den Kommunen abgestimmt.

Den Verkehrsunternehmen fehlten massiv Fahrgasteinnahmen, sagte der Ministeriumssprecher. Es handele sich dabei um Geld, das nicht mehr reinzuholen sei. Gerade auf dem Land gebe es kleinere und mittlere Busunternehmen, die im Auftrag der Kommunen unterwegs seien und in der Corona-Krise besonders litten.

Update, 28. April, 19.15 Uhr: 31.406 Infektionen, über 1000 Todesfälle

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden weitere 229 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Somit steigt die Anzahl der Infizierten auf mindestens 31.406 Fälle an, davon sind 21.706 wieder genesen. Zudem gibt es 38 weitere Todesfälle, sodass insgesamt 1307 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus starben. 

Update, 28. April, 17.21 Uhr: Krise kostet Baden-Württemberg Milliarden Euro

Der Kampf gegen die Corona-Krise kostet im Südwesten Milliarden-Beträge. Die Landesinstrumente gegen die Pandemie und ihre Folge summierten sich mittlerweile auf bis zu neun Milliarden Euro, teilte das Staatsministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Darin enthalten sind Mehrausgaben von knapp drei Milliarden Euro von Bund und Land sowie Steuerhilfen, durch die dem Staat bis zu sechs Milliarden Euro an Einnahmen entgehen können. Oben drauf kämen noch Steuermindereinnahmen durch die Konjunkturabschwächung - sie könnten nach Schätzung des Bundes von Mitte März allein für das Land bei 4,4 Milliarden Euro liegen.

Dennoch gibt der Staat weiter aus, um die Folgen der Krise abzudämpfen. Um vor allem Familien zu entlasten, zahlt das Land weitere 100 Millionen Euro Soforthilfe an die Kommunen. Darauf verständigte sich das grün-schwarze Landeskabinett am Dienstag. Es sei wichtig, dass Eltern keine Gebühren für geschlossene Kitas zahlten, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne). Es gehe bei der Soforthilfe aber nicht nur um Kosten für Kindertagesstätten und Kindergärten, sondern auch um Einrichtungen wie Volkshochschulen und Musikschulen, deren ausbleibenden Einnahmen ausgeglichen werden sollen. Ebenso sind Zuschüsse an die Kommunen für öffentliche Einrichtungen wie die Behinderten- und Altenhilfe oder andere soziale Dienste vorgesehen.

Für die Monate März und April hatte das Land die Kommunen bereits mit 100 Millionen Euro Soforthilfe unterstützt. Nach der Mai-Steuerschätzung werde das Land mit den kommunalen Landesverbänden Gespräche über die finanziellen Auswirkungen der Pandemie führen, kündigte Sitzmann an.

Kretschmann dämpfte zu große Erwartungen an die Finanzkraft des Staates. Die Regierung sei zwar bereit, nachzubessern etwa bei Soforthilfen, wenn man Lücken bemerke. "Aber klar muss auch sein: Der Staat ist nicht in der Lage, die Wirtschaftsleistung unserer Wirtschaft einfach zu ersetzen. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit." Das Bruttoinlandsprodukte des Landes allein betrage mehr als 500 Milliarden Euro. "Das sind Dimensionen, die kann der Staat nicht einfach ersetzen auf Dauer." Es gehe jetzt darum, eine Insolvenzwelle zu verhindern.

Update, 28. April, 17.10 Uhr: Studenten in Notlage soll geholfen werden

Studenten, die wegen der Coronavirus-Krise ihre Nebenjobs verloren haben und nun in einer finanziellen Notlage sind, sollen bis zu 900 Euro als zinsfreies Darlehen bekommen. Das Land hat einen entsprechenden Hilfsfonds für finanzielle Notlagen aufgelegt, wie Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Dienstag mitteilte. 

"Studienabbrüche aus finanziellen Gründen müssen unbedingt verhindert werden", betonte sie. Vor allem wegen der Schließung von Gastronomiebetrieben und Geschäften hätten viele Studenten im Moment keine Möglichkeit, nebenbei Geld zu verdienen. Und nicht alle hätten Eltern, die nun einspringen könnten.

Das Geld, jeweils bis zu 450 Euro für April und Mai, kann bei den Studierendenwerken beantragt werden. Eine Million Euro steht zur Verfügung. Bauer forderte den Bund auf, selbst ein Förderprogramm aufzulegen und dafür nicht abgerufene Bafög-Mittel zu nutzen. Eine bundesweite Lösung wäre die beste, betonte sie. "Da wir die Studierenden aber weder so lange warten lassen können noch wollen, hat Baden-Württemberg nun vorgelegt."

Update, 28. April, 14.25 Uhr: Wirtschaftsministerium startet "Krisenberatung Corona"

Das Wirtschaftsministerium startet mit der "Krisenberatung Corona" in Kürze eine weitere Unterstützungsmaßnahme für kleine und mittlere Unternehmen, Soloselbständige und Angehörige der Freien Berufe in Baden-Württemberg, um den Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken. 

"Die Unternehmen im Land haben massive Umsatzeinbrüche durch wegfallende Aufträge oder Unterbrechungen in der Lieferkette. Sie brauchen jetzt kurzfristig Hilfestellung, wie sie die Krise bestmöglich überstehen", zitiert das Ministerium Nicole Hoffmeister-Kraut am Dienstag. "Unsere Krisenberatung soll dazu beitragen, Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten zu können."

Viele Unternehmen stünden demnach vor der Herausforderung, Mitarbeiter und Betriebskosten weiter bezahlen zu müssen, während sie kaum noch Einnahmen hätten, so die Ministerin. "In vielen Fällen ist der Fortbestand der Betriebe gefährdet. Deshalb ist es das Ziel der kostenlosen 'Krisenberatung Corona', die unternehmerische Lage zu bewerten, Möglichkeiten der Liquiditätssicherung zu prüfen und eine Strategie zur Krisenüberwindung zu entwickeln." 

Die Unternehmen könnten bis zu vier Beratungstage kostenlos in Anspruch nehmen. Die "Krisenberatung Corona" startet am 11. Mai.

Update, 28. April, 13.55 Uhr: Keine Gewerkschafts-Demos am 1. Mai

Erstmals seit der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) im Jahr 1949 wird es am 1. Mai keine Demonstrationen und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen im Südwesten geben. 

"Das ist schmerzlich, aber Solidarität heißt in diesen Zeiten, mit Anstand Abstand zu halten", sagte Martin Kunzmann, DGB-Chef von Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart. Das Motto, das sich der DGB noch vor Corona für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben hatte, passt dennoch: "Solidarisch ist man nicht alleine!"

Es käme nicht in Frage, die Menschen zu versammeln - auch wenn manche Gerichte mittlerweile Demonstrationsverbote aufgehoben hätten. "Auf dem Stuttgarter Schlossplatz zum Beispiel könnten wir bis zu 4000 Menschen zusammenbringen - diese Verantwortung will ich nicht übernehmen." 

Stattdessen soll es Aktionen geben, die den 1. Mai visualisieren, etwa mit Kreide bemalte Versammlungsplätze oder Luftballons stellvertretend für die Teilnehmer.

Außerdem begeht der DGB den 1. Mai im Südwesten um 10 Uhr mit einem einstündigen Live-Stream, bei dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und weitere Politiker Grußbotschaften überbringen. 

Und auch Gewerkschafter kommen online zu Wort - sie berichten über verschiedene Social-Media-Kanäle, wie es ihnen in Zeiten der Corona-Krise ergeht und welche Probleme die Krise offenlegt.

"Wir stehen in Zeiten von Corona in Deutschland immer noch gut da", sagte Kunzmann. Das liege nicht zuletzt am stabilen Sozialstaat. "Für diesen Sozialstaat haben wir als Gewerkschafter immer gekämpft. Im Moment sehen wir, wie wichtig er als Anker ist, nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber." 

Aber auch auf Fehlentwicklungen wolle der DGB weiter hinweisen, etwa auf die Beschäftigten im Gesundheitswesen, für deren Besserstellung man sich seit Jahren einsetze. "Im Moment lässt man sie hochleben, aber lange hat man sie vernachlässigt", kritisierte Kunzmann.

Update, 28. April, 13:41 Uhr: Polizei löst Party auf

Die Polizei löste in der Nacht zum Dienstag eine Party in Freudenstadt mit vier Leuten auf, die es sich mit ihren Hunden auf der Friedhofsmauer bequem machten und ausgelassen mit Alkohol feierten. Die vier Männer zwischen 21 und 26 Jahren seien bei der Kontrolle aggressiv gewesen. Die Männer erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung. 

Update, 28. April, 13 Uhr: Gottesdienste ab Mai möglich, Besuchs-Lockerungen in Heimen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat am Dienstag vor einem zu starken Wunsch nach Lockerungen der Coronabeschränkungen gewarnt. Eine Rückkehr zur Normalität werde es erst geben, wenn ein Impfstoff  vorliegt, so der Grünen-Politiker während einer Pressekonferenz.

"Vornedran stehen das Leben und die Gesundheit der Menschen", betonte Kretschmann. Erst danach folgten Öffnungsmaßnahmen. Wenn es zu einer zweiten Infektionswelle käme und man drastischere Maßnahmen ergreifen müsste, wäre der Schaden umso größer.

Gottesdienste werden wohl Anfang Mai unter Auflagen geöffnet, stellte der Ministerpräsident in Aussicht. Am heutigen Montag treffe sich Kretschmann mit Religionsvertretern zur Besprechung. Der Fokus liege auf den Bedingungen, unter denen Gottesdienste stattfinden könnten.

Eine Maskenpflicht werde die Regierung dabei in den Gotteshäusern wohl nicht vorschreiben, ob gesungen werden darf, sei noch Thema der Gespräche.

Zudem kündigte er an, dass Großveranstaltungen wohl auch über den 31. August hinaus nicht stattfinden werden. Zu hoch sei das Infektionsrisiko.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kündigte an, dass man vorsichtig wieder Kontakte in Alten- und Pflegeheimen ermöglichen wolle. Die Träger seien informiert worden, unter welchen Bedingungen bereits jetzt Kontakte möglich seien.

Dies wolle man unter entsprechenden Hygienemaßnahmen weiter ausbauen, so dass auch letztlich wieder persönliche 1:1-Kontakte ermöglicht würden. Körperkontakt, etwa ein Streicheln über die Wange, werde es aber nicht geben.

Hygieneabstände, Schutzbekleidung und Schutz vor Tröpfcheninfektionen seien jedoch unabdingbar.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 28. April, 11.25 Uhr: Knapp 31.200 Infizierte, 1269 Tote

In Baden-Württemberg sind bislang (Stand: 11 Uhr) insgesamt 31.196 Menschen mit dem Coronavirus infiziert worden. 21.126 Personen sind wieder von ihrer Infektion genesen, die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 1269.

Rund 31.200 Infizierte gibt es bislang in Baden-Württemberg.
Rund 31.200 Infizierte gibt es bislang in Baden-Württemberg.  © TAG24

Update, 28. April 10.15 Uhr: Gewerbeaufsicht legt Schwerpunkt auf Corona-Themen

Umweltministerium und Wirtschaftsministerium werden die Schwerpunkte der Gewerbeaufsicht im laufenden Jahr den aktuellen Anforderungen durch die Corona-Pandemie anpassen. 

Wie es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums vom Dienstag heißt, sähen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) darin einen wichtigen Beitrag der Gewerbeaufsicht zur Eindämmung des Virus. 

"Wir müssen den Betrieben sowohl in der aktuell schwierigen Phase als auch im Prozess des Wiederanfahrens nach dem ‚shutdown‘ stärker unterstützend zur Seite stehen. Es geht darum, die Erfolge bei der Eindämmung des Virus zu sichern und Beschäftigte zu schützen", erläuterten Hoffmeister-Kraut und Untersteller demnach in Stuttgart. 

In der nächsten Zeit werde bei der Tätigkeit der Gewerbeaufsicht der Überwachungs- und Beratungsschwerpunkt auf Corona-Themen und damit beim Arbeitsschutz liegen, heißt es weiter. Dafür sei es nötig, andere für das Jahr 2020 vereinbarte Themenschwerpunkte der Gewerbeaufsicht sowohl beim Arbeitsschutz als auch im Umweltbereich zunächst zu verschieben. 

Die Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht sollten sich "vorrangig der Beratung und Überwachung der Betriebe widmen, die in besonderem Maße von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind". 

Dies betreffe insbesondere Betriebe, in denen viele Menschen zusammentreffen, wie Geschäfte und Märkte, Bauunternehmen (Baustellen), Friseure oder Gaststätten. Dort gebe es ein erhöhtes Risiko für die Beschäftigten und damit einen hohen Handlungs- aber eben auch Beratungs- und Kontrollbedarf.

Update, 28. April, 9.30 Uhr: 160 Covid-19-Ausbrüche in Pflegeheimen

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat das Landesgesundheitsamt (LGA) 160 Covid-19-Ausbrüche in Pflegeheimen verzeichnet. 

Fast 2900 Bewohner und Pfleger hätten sich angesteckt. Rund 420 Menschen - ausschließlich Bewohner - seien gestorben. Am schlimmsten betroffen ist eine Einrichtung im Landkreis Karlsruhe. 

In einem Seniorenheim in Bretten haben sich nach Angaben des Landratsamtes Karlsruhe 66 Mitarbeiter angesteckt und 137 der rund 180 Bewohner infiziert. 36 Senioren starben bisher in Zusammenhang mit dem Virus.

Fast 2900 Bewohner und Pfleger haben sich infiziert. (Symbolbild)
Fast 2900 Bewohner und Pfleger haben sich infiziert. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 28. April, 9.05 Uhr: Tod und Einsamkeit in Seniorenheimen

Das Coronavirus sorgt für Ausnahmezustand in Deutschland. Doch während Geschäfte und Schulen schrittweise öffnen, bleiben Alten- und Pflegeheime im Krisenmodus.

Die Isolation bleibt für die Heimbewohner nicht ohne Folgen. Auch am Personal geht die Situation nicht spurlos vorbei.

Wie schwer die Krise die Einrichtungen trifft, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 28. April, 6.05 Uhr: Corona-Krise trifft Burgen und Schlösser

Die Burgen und Schlösser in Baden-Württemberg sind derzeit wegen der Corona-Krise geschlossen - viele Unternehmen trifft das hart. Der Verein Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg fürchtet einen regelrechten Dominoeffekt, der in Gang gesetzt wurde. 

"Den Betreibern der Burgen – Privatleute, Kommunen und staatliche Einrichtungen – fehlen Beträge, die zusammengenommen mehrere Millionen ausmachen", teilte er mit. Damit seien vor allem auch im strukturschwachen ländlichen Raum Arbeitsplätze gesichert und die Sehenswürdigkeiten erhalten worden.

Zudem könnten Gastronomen und Pächter von Museumsshops ihre Angestellten nicht mehr bezahlen, Konzerte und Theaterstücke müssten abgesagt werden, die Künstler stünden vor dem Nichts. 

"Rechnungen an Zulieferer und Handwerker, Beherbergungsagenturen, Versicherungen, Wach- und Schließgesellschaften und viele mehr können nicht oder nur unter großer Anstrengung beglichen werden", hieß es bei dem Verein weiter. Sollten einige Unternehmen die Krise nicht überstehen, würde das der Vielfalt im Tourismus in Baden-Württemberg schweren Schaden zufügen.

Nach Angaben des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart geht es in den kommenden Monaten darum, dass die Unternehmen wieder Einnahmen generieren können, ohne dabei die bereits zu verzeichnenden Erfolge bei der Eindämmung der Infektionsdynamik zu riskieren. 

Die schrittweisen Lockerungen der Beschränkungen könnten dabei eine Chance sein, sagte eine Sprecherin der Behörde. "Für viele Bürgerinnen und Bürger und ihre Familien wird es in diesem Jahr darum gehen, Alternativen zu bisher geplanten Reisezielen zu finden."

Burg Meersburg am Bodensee.
Burg Meersburg am Bodensee.  © Felix Kästle/dpa

Update, 27. April, 22.27 Uhr: Kultusministerin bleibt bei Abschlussprüfungen

Trotz drohender Klagen von Schülervertretern sieht Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) eine Absage der bevorstehenden Abschlussprüfungen wegen der Corona-Pandemie in Baden-Württemberg nicht als Option. "Wir haben die Prüfungen verschoben und wir werden berücksichtigen, dass die Prüfungen in ungewöhnlichen Zeiten stattfinden", sagte Eisenmann in einem Interview der "Pforzheimer Zeitung" (Dienstag). Die Abschlussprüfungen im Land sollen nun ab dem 18. Mai beginnen.

Besondere Umstände würden dennoch in Betracht gezogen. "Wer sich nicht in der Lage sieht, die Abschlussprüfung zu schreiben, kann auf einen Nachschreibetermin ausweichen", sagte die CDU-Politikerin weiter. Niemand solle wegen der Pandemie einen Nachteil haben.

Mehr als 65 Schülersprecher hatten am Montag gefordert, die Abschlussnoten aus den vor Beginn der Pandemie erbrachten Leistungen zu bilden. In einer Mitteilung hatten sie mit Klagen gegen das Land gedroht, sollten die bevorstehenden Abschlussprüfungen nicht abgesagt werden. Nur so könnten Gesundheit und Gerechtigkeit im Schulsystem gewährleistet werden.

Die Schülervertreter wiesen darauf hin, dass etliche Schüler wegen finanzieller Notlagen ihrer Familien und aus Sorge um Angehörige aus Risikogruppen unter Schlaf- und Konzentrationsproblemen litten. Fernunterricht benachteilige indes Schüler aus einkommensschwachen Familien, weil ihnen die technische Ausrüstung und ein geeignetes Lernumfeld fehlten.

Update, 27. April, 21.29 Uhr: Deutlich weniger Verkehr im Südwesten

Mit der Corona-Epidemie ist der Verkehr auf Baden-Württemberg Straßen deutlich zurückgegangen. Seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen Anfang März sei an zehn Zählstellen im Südwesten zwischen 30 und 60 Prozent weniger Verkehrsaufkommen registriert worden, teilte das zuständige Regierungspräsidium Tübingen am Montag mit.

An einer Zählstelle auf der A8 bei der Anschlussstelle Pforzheim-Ost verzeichnete die Behörde beispielsweise einen Rückgang um rund 50 Prozent. Der Schwerverkehr, zu dem etwa Lastwagen zählen, habe sich im Verhältnis zum Gesamtverkehr insgesamt aber weniger stark reduziert, hieß es.

«Die Corona-Krise hat vielerorts den Straßenverkehr halbiert. Das verdeutlicht, welch enorme Auswirkungen diese Krise auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben hat», sagte der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser (CDU) laut einer Mitteilung. Seiner Behörde zufolge zeichne sich aber bereits ab, dass wegen erster Lockerungen der Corona-Maßnahmen, der Straßenverkehr nun wieder zunehme.

Update, 27. April, 20.12 Uhr: Ministerium lockert Besuchsverbote für Altenheime

Nach immer mehr Hinweisen auf Vereinsamung und Isolation alter Menschen lockert das Land nun das coronabedingte Besuchsverbot für Pflegeeinrichtungen. Das geht aus einem Schreiben an die Einrichtungen im Südwesten hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach sollen mit Schutzkleidung ausgerüstete nahestehende Personen ihre pflegebedürftigen Angehörigen künftig besuchen können, "wenn anderenfalls körperliche und seelische Schäden durch eine soziale Isolation drohen". Auch räumlich abgetrennte Besucherräume oder Besuchercontainerlösungen könnten - etwa durch Abtrennungen aus Plexiglas - eine Möglichkeit sein.

"Es ist uns absolut bewusst, welchen Spagat wir hier machen müssen", sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne). Aber die alten Menschen gehörten zu den Personengruppen, die durch das Virus besonders gefährdet seien und besonders geschützt werden müssten. Bewohner und Pflegepersonal würden zudem künftig noch intensiver getestet.

Die neuen Maßgaben waren von der vor knapp zwei Wochen eigens eingerichteten Arbeitsgruppe "Langzeitpflege" erarbeitet worden. Die Einrichtungen müssten ihre Verantwortung für die ihnen anvertrauten Menschen so ausüben, "dass sie eine Abwägung zwischen Schutzbedürfnis einerseits und isolationsbedingten Schäden für die Betroffenen andererseits vornehmen".

Viele Senioren seien einsam. (Symbolbild)
Viele Senioren seien einsam. (Symbolbild)  © Tom Weller/dpa

Update, 27. April, 19.17 Uhr: Gesundheitsministerium teilt aktuelle Zahlen mit

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Infizierten auf mindestens 31.177 an. Davon sind ungefähr 21.126 Personen bereits wieder genesen. Die Zahl der Genesenen ist damit weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. Die Verdopplungszeit beträgt aktuell 41 Tage. 

1.269 Todesfälle sind bekannt. 

Das Gesundheitsministerium gibt neue Zahlen bekannt.
Das Gesundheitsministerium gibt neue Zahlen bekannt.  © CDC/Zuma Press/dpa

Update, 27. April, 18.46 Uhr: SPD fordert zweite Tranche Soforthilfe für Kommunen

Die Kommunen brauchen aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion nach dem Auslaufen der Soforthilfe weitere Landesmittel. "Der April ist bald um, und die Kommunen brauchen Planungssicherheit", sagte Fraktionschef Andreas Stoch am Montag in Stuttgart. Das Land hatte den Kommunen für März und April eine 100-Millionen-Euro Soforthilfe für Familien bereit gestellt. Diese Mittel seien nahezu aufgebraucht, so der SPD-Landeschef. Die Landesregierung müsse einen zweiten Abschlag der Soforthilfe in der gleichen Höhe auszahlen.

Stoch betonte: "Unsere Kommunen können nicht darauf warten, bis die Eckpunkte des von der Landesregierung bereits angekündigten umfassenderen kommunalen Schutzschirms unter Dach und Fach sind." Dies werde vermutlich frühestens Ende Mai/Anfang Juni nach Bekanntgabe der Frühjahrssteuerschätzung der Fall sein. Doch die Kommunen brauchten bereits jetzt weitere Mittel, um Einnahmeausfälle etwa bei den Kitagebühren oder Ausgaben in der örtlichen Pandemiebekämpfung ausgleichen zu können.

Update, 27. April, 18.16 Uhr: Kabinett berät über Finanzhilfen gegen Coronavirus

Die grün-schwarze Landesregierung berät am Dienstag die aktuelle Lage mit Blick auf die Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt der Kabinettssitzung stehen dabei die finanziellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Coronavirus. Per Videostream will Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Finanzministerin Edith Sitzmann und Sozialminister Manne Lucha (alle Grüne) bei einer Pressekonferenz um 12.00 Uhr die Öffentlichkeit informieren.

Die Corona-Krise bleibt das bestimmende Thema für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Land. Parallel zu einer Lockerung der Corona-Beschränkungen gilt seit Montag in Baden-Württemberg und im Rest Deutschlands eine Maskenpflicht beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen sowie an Bahn- und Bussteigen. Auch selbstgemachte Modelle und Schals sind erlaubt - die Hauptsache ist, Mund und Nase sind bedeckt.

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise wieder aufgenommen werden. Begonnen werden soll mit Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Obwohl viele Geschäfte im Südwesten nunmehr öffnen können, befindet sich der Handel weiterhin im Corona-Krisenmodus.

Update, 27. April, 17.32 Uhr: Die meisten Menschen trage Maske im ÖPNV

Eine Umfrage unter den Verkehrsunternehmen im Land ergab, dass sich die meisten Fahrgäste an die Maskenpflicht halten. Einige Menschen seien noch unsicher, ob in den Wartebereichen, Bahnsteigen und Haltestellen auch Maskenpflicht herrsche. Auch hier muss eine Maske getragen werden.

Update, 27. April, 16.49 Uhr: Corona bremst Handel trotz Lockerungen weiter aus

Obwohl viele Geschäfte im Südwesten nunmehr öffnen können, befindet sich der Handel weiterhin im Corona-Krisenmodus. So haben die Händler in den ersten Tagen der Wiedereröffnung nach Angaben des Handelsverbands Baden-Württemberg massive Umsatzeinbrüche verzeichnet. In einer Blitz-Umfrage unter 200 Händlern bewerteten rund 75 Prozent der Befragten die Kundenfrequenz mit "ausreichend" oder "sehr schlecht", wie der Verband am Montag mitteilte. Entsprechend verhalte es sich mit dem Umsatz.

Kritik übte der Handelsverband an der Maskenpflicht: Sie werde zwar ausdrücklich befürwortet und voll unterstützt, belaste die Branche in Kombination mit den umfassenden, notwendigen Hygienemaßnahmen finanziell jedoch zusätzlich. "Der Händler ist nicht nur verpflichtet, seine Mitarbeiter mit Masken auszustatten, sondern hat darüber hinaus erhebliche Hygienemaßnahmen durchzuführen, etwa die Installation von Plexiglasscheiben, die Desinfektion von Einkaufswagen und Körben am Haltegriff und die Einlasskontrollen, um nur einige zu nennen", sagte die Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. Diese Maßnahmen seien mit erheblichen Kosten verbunden.

Der Verband dringt deshalb auf zusätzliche Unterstützung: "Über einen Entschädigungsfonds für den Handel zum Ausgleich der Schäden, insbesondere den Umsatzeinbrüchen von 100 Prozent während der Zwangsschließungen und 70 bis 80 Prozent nach Wiedereröffnung im Durchschnitt bei gleichbleibenden oder teils sogar höheren Kosten, müssen wir uns unterhalten", sagte Hagmann. Der Handelsverband fordert schon seit Wochen einen staatlichen Entschädigungsfonds für den Einzelhandel, ähnlich wie es ihn für die Gastronomie gibt.

Viele Kunden bleiben weg. (Symbolbild)
Viele Kunden bleiben weg. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Update, 27. April, 15.18 Uhr: Schüler wollen klagen, wenn Abschlussprüfungen stattfinden

Schülervertreter aus zahlreichen Städten Baden-Württembergs drohen mit Klagen gegen das Land, sollten die bevorstehenden Abschlussprüfungen nicht abgesagt werden.

Mehr Infos dazu hier. 

Schüler wollen klagen, wenn Prüfungen stattfinden. (Symbolbild)
Schüler wollen klagen, wenn Prüfungen stattfinden. (Symbolbild)  © Felix Kästle/dpa

Update, 27. April, 15.10 Uhr: Verkehrsminister Hermann ruft Menschen zum Tragen der Maske auf

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen, die seit diesem Montag geltende Pflicht zum Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung ernst zu nehmen, wie das Ministerium in einer Pressemitteilung schreibt. 

"Jeder und jede einzelne muss Verantwortung übernehmen, um angesichts der Corona-Pandemie die Gefahr einer Infektion zu verringern. Mit einer Alltagsmaske kann man das Risiko minimieren, andere anzustecken", sagte Hermann. 

Maskenpflicht gilt ab Montag beim einkaufen und im ÖPNV. (Symbolbild)
Maskenpflicht gilt ab Montag beim einkaufen und im ÖPNV. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 27. April, 15.06 Uhr: Entscheidungsrahmen der L-Bank wird auf 20 Millionen Euro erhöht

Die L-Bank, das Landesförderinstitut von Baden-Württemberg, kann von jetzt an über Landesbürgschaften in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro entscheiden. Dem hat heute der Wirtschaftsausschuss des Landes zugestimmt, um in der Corona-Krise für schnellere Hilfen zu sorgen. Bisher musste die L-Bank ab 5 Millionen Euro die Zustimmung des Ausschusses einholen. "Es ist wichtig, dass wir die Verfahrensabläufe für die Gewährung von Bürgschaften jetzt beschleunigen und Unternehmen somit schnell unter die Arme greifen können", begründete Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) den Schritt.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie träfen nahezu alle Branchen und Sektoren. "In der aktuellen Krisensituation rechnen wir daher mit einer deutlich spürbaren Zunahme an Bürgschaftsfällen. Gerade jetzt sind die betroffenen Unternehmen auf die rasche Bereitstellung von Finanzhilfen angewiesen", sagte die Wirtschaftsministerin.

Ursprünglich war eine Erhöhung auf 30 Millionen Euro vorgesehen - wobei sich die Frage nach der demokratischen Legitimation stellte. Der nun gefundene Kompromiss jedoch meistere die Gratwanderung zwischen der Wahrung von Parlamentsrechten und einer Verfahrensbeschleunigung, lobte der Ausschussvorsitzende Erik Schweickert (FDP). 

"Das einstimmige Votum des Wirtschaftsausschusses zeigt, dass das Parlament in Krisenzeiten in der Lage ist, schnell auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Wir haben erreicht, dass nun binnen einer Woche durch die L-Bank entschieden werden kann", sagte Schweickert.

Update, 27. April, 14.42 Uhr: Sozialministerium unterstützt Obdachlose mit rund 750.000 Euro

Um die Folgen der Corona-Krise für Obdachlose abzumildern, will das Sozialministerium rund 750 000 Euro Soforthilfe zur Verfügung stellen. "Obdachlose trifft die Corona-Krise ganz besonders. Diese Menschen lassen wir nicht allein", sagte Minister Manne Lucha (Grüne) am Montag in Stuttgart. Für sie sei die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Sie lebten auf der Straße, hätten keinen Rückzugsort und zudem hätten auch nicht alle Notunterkünfte rund um die Uhr geöffnet.

Das Geld soll den Kommunen, Stadt- und Landkreisen die Möglichkeit geben, zusätzliche geeignete Räumlichkeiten zu finden, in denen Obdachlose schlafen und sich auch tagsüber aufhalten könnten. Dafür seien rund 500.000 Euro gedacht. Die restlichen 250.000 Euro stelle das Land der Liga der freien Wohlfahrtspflege für die Versorgung von Obdachlosen zur Verfügung.

Update, 27. April, 14.35 Uhr: Strobl lobt Einhaltung der Corona-Verordnung

Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat sich am Montag zufrieden damit gezeigt, wie die Bürger in Baden-Württemberg die Corona-Verordnung einhalten.

"Strahlender Sonnenschein, sommerhafte Temperaturen und auch die inzwischen stattgefundenen Ladenöffnungen haben am Wochenende viele Menschen ins Freie gelockt", zitiert eine Mitteilung seines Ministeriums den CDU-Mann. "Alles in allem kann man sagen, dass sich die Menschen trotzdem sehr vernünftig verhalten." 

Er betonte aber auch: "Allen muss freilich klar sein: Das Leben kann jetzt nur deshalb Stück für Stück in unsere Städte zurückkehren, weil wir uns bisher weitestgehend an die strikten Regelungen der Corona-Verordnung gehalten haben. Die Vernunft und Disziplin müssen auch weiterhin das Handeln der Menschen bestimmen." 

Selbst wenn viele Läden jetzt wieder öffnen dürfen, sei die Gefahr einer Infektion noch immer allgegenwärtig. "Diese verringern wir nur, wenn wir nach wie vor Abstand halten und die Hygieneregeln strikt beachten."

Update, 27. April, 13.15 Uhr: Diese Behördengänge könnt Ihr jetzt von daheim aus erledigen

Ab sofort stellt das Land Baden-Württemberg allen 1101 Städten und Gemeinden auf der zentralen Plattform www.service-bw.de fünf digitale Verwaltungsdienstleistungen zur Verfügung.

Wie das Innenministerium am Montagmittag mitteilt, können folgende Leistungen per Internet erledigt werden:

  • Hund anmelden
  • Plakatierungserlaubnis beantragen
  • Meldebescheinigung beantragen
  • Wohnungsgeberbescheinigung ausstellen 
  • ins Ausland abmelden. 

"Wir wollen, dass in Baden-Württemberg alle Bürgerinnen und Bürger von der Digitalisierung der Verwaltung profitieren können, ganz unabhängig von ihrem Wohnort", zitiert das Schreiben Innenminister Thomas Strobl (CDU). "Das Amt soll zu den Menschen kommen – dass die Menschen nicht aufs Amt müssen." 

Übrigens: Weitere Leistungen, wie beispielsweise die Beantragung eines Bewohnerparkausweises, der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder eines Schwerbehindertenausweises befänden sich nach Ministeriumsangaben in der Entwicklung und würden in absehbarer Zeit veröffentlicht.

Nicht mehr persönlich aufs Amt zu müssen, ist für viele von Euch derzeit sicherlich eine Erleichterung.

Statt Behördengang: Künftig reicht fpr manche Verwaltungsangelegenheiten der heimische Computer aus.
Statt Behördengang: Künftig reicht fpr manche Verwaltungsangelegenheiten der heimische Computer aus.  © Christoph Soeder/dpa

Update, 27. April, 12 Uhr: Messenger-Dienst Threema für die Schulen

In der Corona-Krise schreitet die Digitalisierung des Schulunterrichts in Baden-Württemberg voran.

Nachdem bereits die Lernplattform Moodle an den Schulen eingeführt wurde, wolle man nun auch die Kommunikation erleichtern, wie das Kultusministerium am Montag mitteilt. Ab sofort stehe den Schulen im Land nun mit Threema einen sicherer Messengerdienst zur Verfügung. 

"Im Rahmen der Digitalen Bildungsplattform war solch ein Messenger zwar ohnehin vorgesehen, aber dass wir diesen jetzt schon sukzessive flächendeckend zur Verfügung stellen können, ist in der aktuellen Situation ein wichtiger Schritt", so Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Denn digitale Kommunikation spiele gerade eine noch größere Rolle als sonst.

Und weiter: "Mit dem Messengerdienst wollen wir unsere Lehrerinnen und Lehrer unterstützen und die Kommunikation im Kollegium, aber auch mit den Schülerinnen und Schülern erleichtern."

Threema-Lizenzen würden derzeit schulweise in Stufen zur Verfügung gestellt. Dies solle aufgrund der erwartungsgemäß hohen Nachfrage bei mehr als 130.000 Lehrkräften einen reibungslosen Rollout und Support ohne Engpässe gewährleisten. 

"Die Lehrerinnen und Lehrer werden über die Schulleitungen informiert, sobald ihre Schule für den Abruf freigeschaltet ist. Die ersten zum Abruf berechtigten Schulen haben diese Informationen in den vergangenen Tagen erhalten", heißt es weiter. 

Demnach hätten rund 1000 Lehrer das freiwillige Angebot bisher abgerufen.

Update, 27. April, 11 Uhr: Bis zu 30 Euro Bußgeld für "oben ohne"

Nach einer ersten Gewöhnungswoche ohne Strafen sollen Bürger, die keine Masken tragen, danach ein Bußgeld von 15 Euro abdrücken. Zu dem genauen Zeitraum der Maskenpflicht konnte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) noch keine konkreten Angaben machen. "Man sollte sich darauf einrichten, dass es eine Weile geht", sagte er am Montag in Stuttgart.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kann das Bußgeld im Land sogar bis zu 30 Euro betragen. Der Rahmen liege wischen 15 und 30 Euro, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Anfangsverstöße sollten mit 15 Euro geahndet werden, bei Folgeverstößen könnten die Behörden bis zu 30 Euro erheben.

Nach Eindruck des Verkehrsministers und des Fahrgastverbandes hielten sich die Bahnfahrer am Montagmorgen an die neue Verordnung. Man brauche durch die Maskenpflicht keine Angst in den Bahnen haben, sagte Hermann: "Wir haben eher Angst, dass die Leute, die bisher im öffentlichen Verkehr unterwegs waren, wieder ins Auto steigen." In dem Fall gebe es mit Umweltbelastungen und Corona-Pandemie einen doppelten Schaden.

Kinder ab sechs Jahren müssen den Gesichtsschutz tragen. Selbstgemachte Modelle sowie Tücher oder Schals, die Mund und Nase bedecken, sind bei der neuen Maskenpflicht ausreichend. 

In der ersten Woche sind laut Landesregierung keine Strafen vorgesehen, damit sich alle darauf einstellen können. Vom 4. Mai an soll es Bußgelder für Verstöße geben.

Update, 27. April, 10 Uhr: Minister Hermann wirbt für Maskenpflicht

Seit dem heutigen Montag gilt beim Einkaufen und im ÖPNV eine Maskenpflicht.

Am Morgen rührte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) darum unweit des Stuttgarter Hauptbahnhofs die Werbetrommel - natürlich mit Mund-Nasen-Schutz ausgerüstet - für die Aktion "Tragen Sie Verantwortung. Tragen Sie Maske." der baen-württembergischen Mobilitäts-Initiative "bwegt".

Winfried Hermann (vorne rechts) am Montagmorgen in Stuttgart.
Winfried Hermann (vorne rechts) am Montagmorgen in Stuttgart.  © Andreas Rosar/ Fotoagentur Stuttgart

Update, 27. April, 9.15 Uhr: Meuthen kritisiert Fehlen von AfD-Gästen in Corona-Talkshows

Wenn es um die politischen Gäste der öffentlich-rechtlichen Talkshows in Zeiten der Corona-Krise geht, dann liegt etwa sim Argen, findet AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen (58): kein AfDler ist dort zu sehen.

Die ganze Geschichte könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 27. April, 6.05 Uhr: Ab heute heißt es: "Bitte mit Maske!"

In Bussen, Bahnen und beim Einkaufen: Ab Montag gilt auch in Baden-Württemberg eine Maskenpflicht

Selbstgemachte Modelle sowie Tücher oder Schals, die Mund und Nase bedecken, sind dabei ausreichend. Eine Mehrheit der Baden-Württemberger befürwortet die Einführung einer Mundschutzpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften. Ob Ihr im Fall eines Verstoßes bestraft werdet, lest Ihr HIER. 

Knapp 60 Prozent bewerteten die Pflicht, Mund und Nase in bestimmten Bereichen der Öffentlichkeit zu bedecken, in einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der "Schwäbischen Zeitung" sehr positiv oder eher positiv. Bei den Älteren sind es aber deutlich mehr als bei den Jüngeren.

Per Zeitungsanzeige hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Wochenende persönlich für die Einhaltung der Maskenpflicht geworben. "Aber bitte mit Maske!" hieß es in den Anzeigen, die landesweit in den Zeitungen erschienen. Auf einem Foto ist Kretschmann mit grauem Mund-Nasen-Schutz mit den drei Löwen aus dem Landeswappen zu sehen.

Um einen erneuten exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu verhindern, will die Landesregierung künftig auch mehr Menschen auf eine Infektion testen als bislang. Von zuletzt knapp 80.000 könnte die Zahl der Tests dadurch auf mehr als 160.000 pro Woche steigen.

Winfried Kretschmann wirbt für die Maskenpflicht.
Winfried Kretschmann wirbt für die Maskenpflicht.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 26. April, 18.15 Uhr: 31.017-Infizierte, 1249 Todesfälle

Das baden-württembergische Gesundheitsministerium teilte am Sonntagabend mit, dass weitere 278 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coroanvirus gemeldet wurden. Somit steigt die Gesamt-Anzahl der Infizierten auf 31.017. Davon sind allerdings 20.701 schon wieder genesen. 

Aber auch 12 weitere Todesfälle in Folge von Covid-19 kamen hinzu, so starben insgesamt bisher 1249 Menschen am Coronavirus.

Update, 26. April, 17.08 Uhr: Millionen-Rettungspaket für ÖPNV soll kommen

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz geht davon aus, dass in den kommenden Tagen ein Corona-Rettungspaket des Landes für Nahverkehrsunternehmen im Südwesten vorliegen wird. "Klar ist, dass wir von einem dreistelligen Millionenbetrag reden", sagte er der "Schwäbischen Zeitung" (Montag). Gespräche mit Finanz- und Verkehrsministerium liefen derzeit. Das Geld solle aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowie aus dem Fünf-Milliarden-Euro-Kreditprogramm kommen, das der Landtag freigegeben hat.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte allerdings vor gut einer Woche betont, dass die Länder allein die ÖPNV-Unternehmen nicht auffangen könnten - dafür seien die benötigten Summen zu groß. Es sei daher notwendig, die Schutzschirme des Bundes für sie zu erweitern. In dem Bereich fehlten derzeit pro Monat 40 bis 50 Millionen Euro aus dem Ticketverkauf, weil die Fahrgastzahlen so drastisch eingebrochen seien.

Rettungspaket für ÖPNV soll kommen. (Symbolbild)
Rettungspaket für ÖPNV soll kommen. (Symbolbild)  © dpa/Marijan Murat

Update, 26. April, 15 Uhr: "Run" auf Geschäfte bleibt im Rhein-Neckar-Kreis aus

Mit zusätzlich 70 Streifen war die Polizei Mannheim am Wochenende im Rhein-Neckar unterwegs und kontrollierte die Einhaltung der coronabedingten Einschränkungen. Besonders im Fokus stand dabei die Öffnung der Geschäfte am Samstag, doch die Beamten stellten fest: Es war zwar etwas mehr los in den Innenstädten, doch ein "Run" blieb aus. Ingesamt gab es nur 70 Verstöße, wobei es bei allen um die Nichteinhaltung der Mindestabstandregel  von 1,5 Metern ging. 

Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Regeln. (Symbolbild)
Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Regeln. (Symbolbild)  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 26. April, 12.28 Uhr: Politiker fordern Hilfen für Busunternehmen

CDU und FDP fordern Hilfe für die Busunternehmen im Land.

"Die mittelständischen Busunternehmen sind in Baden-Württemberg außerordentlich stark von der Corona-Krise betroffen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Thomas Dörflinger (CDU) und Tobias Wald (FDP). Die Einnahmen aus Touristik sowie Schul- und Vereinsausflügen lägen bei Null. 

Und weiter: "Mit Blick auf die beginnende Schülerbeförderung ab 4. Mai brauchen die Busunternehmen unsere schnelle, unkomplizierte und verlässliche Hilfe."

Update, 26. April, 10.41 Uhr: Regierung weitet Corona-Tests aus

Die baden-württembergsiche Landesregierung will die Corona-Tests deutlich ausweiten.

"Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Fallzahlen wieder massiv ansteigen. Also heißt es für uns: testen, testen, testen", zitiert eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums am Sonntagvormittag Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

"Neben der ganz wichtigen Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln, zu der auch die am morgigen Montag startende Maskenpflicht beim Einkaufen und im ÖPNV gehört, halten wir eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests für eine sehr wirksame Methode, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten", so Kretschmann weiter. "Deshalb haben wir uns entschieden, künftig noch mal deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger als bisher auf das neuartige Virus testen zu lassen." 

Die Corona-Lenkungsgruppe der Landesregierung habe demnach eine entsprechende, mit dem Landesgesundheitsamt abgestimmte Test-Konzeption des Gesundheitsministeriums. Minister Manne Lucha sagte dazu: "Wir müssen alles erdenklich Mögliche dafür tun, um eine zweite Welle, also einen erneuten exponentiellen Anstieg der Corona-Erkrankungen, zu verhindern."

Neu sei nun, dass künftig nicht nur Personen mit Corona-Symptomen getestet werden sollen, sondern auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten stehen oder zuletzt standen. Einen deutlichen Schwerpunkt der Tests setze man laut Lucha "auf Personen, die in Krankenhäusern oder der stationären Pflege arbeiten".

Auch bei einer Häufung von Erkrankungen im persönlichen und beruflichen Umfeld (etwa in einem Betrieb oder in einer Gemeinschaftsunterkunft) solle künftig über die Empfehlungen des RKI hinaus breit getestet werden.

Update, 26. April, 9.38 Uhr: Wirtschaftsministerin fordert zum Kauf heimischer Masken auf

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert die Bürger angesichts der ab morgen geltenden Maskenpflicht dazu auf, Alltagsmasken zu nutzen, die in Baden-Württemberg produziert wurden.

"Bereits über 180 Unternehmen aus dem Land haben Kapazitäten für die Produktion von Alltagsmasken gemeldet", so Hoffmeister-Kraut. "Mit der Nutzung von Alltagsmasken ‘made in BW‘ kann jeder Einzelne zur Unterstützung unserer heimischen Textil- und Bekleidungsunternehmen beitragen."

An die Bürger appelliert die Ministerin: "Sie alle können dazu beitragen, indem Sie die Hygienemaßnahmen ernst nehmen und sich daran halten. Nur unter dieser Voraussetzung können wir im Mai über weitere Lockerungen des Wirtschaftslebens beraten."

Wie berichtet war in der vergangenen Woche eine Abfrage gestartet, um heraus zu finden, wieviele Produktionskapazitäten für Schutzmasken zur Verfügung stehen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 26. April, 8.06 Uhr: Essen auf Rädern erleichtert Alltag in Corona-Krise

Hilfsangebote wie zum Beispiel Essen auf Rädern sind nicht nur zu Corona-Zeiten für viele Senioren wichtig. 

Die gelieferten Speisen könnten den Alltag für Menschen vereinfachen, die nicht mehr täglich kochen könnten oder wollten, sagte die Geschäftsführerin des Landesseniorenrats Baden-Württemberg, Anja Schwarz. 

 Die Speisen seien meist seniorengerecht zubereitet, sparten Zeit und brächten Entlastung bei den Einkäufen. Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 26. April, 7.05 Uhr: Polizeipräsidentin warnt vor Zunahme von Verbrechen

Für den Fall einer massiven Wirtschaftskrise in Folge der Corona-Pandemie warnt die neue Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz vor einer Zunahme von Verbrechen im Land. 

"Wenn sich die wirtschaftliche Lage negativ entwickelt, kann das auch bedeuten, dass mehr Menschen auf andere Weise versuchen, an Geld zu kommen und da kann Kriminalität durchaus eine Rolle spielen", sagte Hinz der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. 

Hinz nannte als Beispiele eine Reihe möglicher Delikte vom Nichtbezahlen der Tankfüllung über Internetbetrug bis hin zu unsauber abgewickelten Insolvenzen.

Deshalb dürfe man trotz teurer Hilfspakete und sinkender Steuereinnahmen auf keinen Fall künftig bei der Polizei sparen. "Ich halte für zwingend erforderlich, dass wir bei der Finanzierung der Polizei nicht nachlassen." 

Zwar sei das Leben in Deutschland derzeit sicher. Aber: "Wenn wir wollen, dass das so bleibt, dann müssen wir da rein investieren."

Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz.
Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 25. April, 22.17 Uhr: Die einen wollen Gottesdienste, die anderen sind dagegen

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat sich für eine Öffnung von Gottesdiensten ausgesprochen, "wo diese verantwortet realisierbar sind". 

"Hier sind wir als Verantwortliche in der Kirche mit unseren Politikern im Gespräch", sagte Burger in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Und weiter: "Hier ringen wir mit den verschiedenen Positionen und Verantwortlichkeiten. Und das heißt, eine garantierte Religionsfreiheit mit den gegebenen Risiken auszutarieren." 

Burger sprach von einer Diskrepanz in den Erwartungen, die an ihn gerichtet würden. Es gebe Bitten, endlich dafür Sorge zu tragen, dass Gottesdienste wieder öffentlich und in Gemeinschaft gefeiert werden dürften. 

 Andere Stimmen seien dagegen, vorschnell auf eine Öffnung hinzuarbeiten und damit Risikogruppen zu gefährden.

Update, 25. April, 20.05 Uhr: Peter Voß sieht Renaissance seriöser Nachrichten

SWR-Gründungsintendant Peter Voß (79) sieht während der Coronavirus-Pandemie eine Stärkung der seriösen Nachrichten

Durch den Wettbewerb mit neuen Medien habe zuvor das Ziel etwas gelitten, alle verfügbaren Nachrichten so stark wie möglich objektiviert zu präsentieren, sagte Voß der Deutschen Presse-Agentur. "Ich sehe da eine Renaissance, aber ob sie auf Dauer sein wird, ist eine andere Frage." 

Wenn gerade junge Leute, die bisher dazu keinen Zugang gehabt hätten, das jetzt entdeckten, "ist die Frage: Kann man sie dann halten?". Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 25. April, 18.57 Uhr: Mehr als 1200 Tote, über 30.700 Infizierte

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Corona-Todesfälle erneut gestiegen.

Wie das Gesundheitsministerium am Samstagabend mitteilt, sind 34 weitere Menschen gestorben. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Toten in Baden-Württemberg auf insgesamt 1237 an. 

"Unter den Verstorbenen waren 733 Männer und 504 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren", schreibt das Ministerium. 64 Prozent der Todesfälle waren demnach 80 Jahre oder älter.

Auch haben sich erneut mehr Menschen mit dem Virus infiziert. Bis 16 Uhr wurden 370 weitere, bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 30.739 an. 

"Davon sind ungefähr 20.032 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten", heißt es weiter. 

Die Verdopplungszeit beträgt momentan 41 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln. Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,8 angegeben. 

Ein R von 0,8 bedeutet, dass im Mittel fast jeder mit SARS-Cov-2 Infizierte eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen leicht abnimmt.

Über 30.700 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert. (Symbolbild)
Über 30.700 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 25. April, 18.30 Uhr: Dritte Demo auf dem Stuttgarter Schlossplatz

In Stuttgart sind Hunderte dem Aufruf der Initiative "Querdenken" gefolgt und haben gegen eine Einschränkung der Grundrechte während der Corona-Krise demonstriert. 

Zwischen 350 und 500 Menschen versammelten sich dabei am Samstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz, wie die Stadt und die Polizei übereinstimmend berichteten. Bei der als "überparteilich" bezeichneten Demonstration forderte Initiator Michael Ballweg die Einhaltung der Grundrechte wie Versammlungsfreiheit und Glaubensfreiheit.

Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 25. April, 17.33 Uhr: Corona-Fälle in Mannheim gestiegen

In Mannheim ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle auf 436 gestiegen.

Wie die Stadt am Samstagabend mitteilt, wurden bis 16 Uhr zwei weitere Coronavirus-Infektionen gemeldet. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", schreibt das Rathaus. 

Das Gesundheitsamt ermittele nun die weiteren Kontaktpersonen aller nachgewiesen Infizierten, insbesondere im Bereich der sogenannten vulnerablen Gruppen, nehme Kontakt mit diesen auf und begleite diese während der häuslichen Quarantäne.

Update, 25. April, 16.25 Uhr: SV Waldhof Mannheim fordert Saison-Abbruch

Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim spricht sich auch wegen eines Todesfalls im direkten Umfeld eines Spielers gegen eine Fortsetzung der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Spielzeit aus. 

Nach Informationen der "Rheinpfalz" ist der Vater eines Waldhof-Profis vor ein paar Wochen an Covid-19 gestorben. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine E-Mail von Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp, in welcher dieser den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und andere Drittliga-Clubs über den Todesfall informiert.

Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 25. April, 15.38 Uhr: Liquiditätsspritze für Firmen im Ländle

Damit die Unternehmen im Land flüssig bleiben, will das Finanzministerium helfen.

Wie es in einer Mitteilung aus dem Ministerium am Samstagnachmittag heißt, könnten Unternehmen, um rasch notwendige Liquidität zu haben, "bei der Anpassung von Vorauszahlungen Gewinne aus dem Jahr 2019 mit Verlusten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verrechnen. Daraus ergeben sich Ansprüche auf Steuerrückerstattungen."

Die Liquiditätsspritze könnte pro Unternehmen bis zu mehreren 100.000 Euro betragen.

Die steuerliche Hilfe baue nach Ministeriumsangaben auf der Berücksichtigung eines sogenannten Verlustrücktrags bei der Bemessung von Vorauszahlungen auf: "Faktisch können Unternehmen damit Verluste des aktuellen Jahres mit Gewinnen des vergangenen Jahres ausgleichen, so dass bereits geleistete Vorauszahlungen auf Einkommen- oder Körperschaftsteuer nachträglich herabgesetzt und an die Unternehmen ausbezahlt werden können." 

Um Unternehmen die Erstattungen rasch gewähren zu können, werde für die Bemessung der Vorauszahlungen des Jahres 2019 pauschal ein Verlust von 15 Prozent des letzten, der Festsetzung der Vorauszahlungen zugrunde gelegten Gewinns angenommen. 

Anträge auf die Erstattung der Vorauszahlungen könnten die Unternehmen stellen, die im vergangenen Jahr Gewinne gemacht haben, deren Steuervorauszahlungen für das Jahr 2020 wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf null herabgesetzt wurden und die zudem erhebliche negative Einkünfte erwarteten. Die exakte Abrechnung erfolge mit der Steuerfestsetzung für das Jahr 2020, das ist frühestens im kommenden Jahr.

Die Geldspritze kann pro Firma mehrere Hunderttausend Euro betragen. (Symbolbild)
Die Geldspritze kann pro Firma mehrere Hunderttausend Euro betragen. (Symbolbild)  © Monika Kkolimowska/zb/dpa

Update, 25. April, 14.30 Uhr: Kretschmann wirbt für Maskenpflicht

Vor dem Start der Maskenpflicht am Montag wirbt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) per Zeitungsanzeige für die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahme. 

 "Aber bitte mit Maske!" heißt es in den Anzeigen, die am Samstag in Zeitungen im ganzen Land erschienen. Auf einem Foto ist Kretschmann mit grauem Mund-Nasen-Schutz mit den drei Löwen aus dem Landeswappen zu sehen. In Bussen, Bahnen und beim Einkaufen ist die Maske von Montag an Pflicht. 

Selbstgemachte Modelle sowie Tücher oder Schals, die Mund und Nase bedecken, sind ausreichend. Warum aus der Opposition Kritik an der Kampagne kommt, lest Ihr HIER.

Kretschmann wirbt derzeit: "Aber bitte mit Maske!"
Kretschmann wirbt derzeit: "Aber bitte mit Maske!"  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 25. April, 11.02: Land will deutlich mehr Menschen testen

Um einen erneuten exponentiellen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu verhindern, sollen in Baden-Württemberg künftig deutlich mehr Menschen auf eine Infektion getestet werden als bislang. 

Das hat die Corona-Lenkungsgruppe der Regierung laut einer Mitteilung vom Samstag beschlossen. So sollen künftig auch Menschen getestet werden, die in engem Kontakt zu Infizierten stehen, die in medizinischen oder Pflegeeinrichtungen arbeiten oder in deren Umfeld es eine Häufung von Erkrankungen gibt, auch wenn sie selbst keine Symptome zeigen. Von zuletzt knapp 80.000 könnte die Zahl der Tests dadurch auf mehr als 160.000 pro Woche steigen, hieß es.

Durch die schrittweise Lockerung der Beschränkungen könnte es wieder vermehrt zu Corona-Fällen kommen, deshalb sei es wichtig, Infizierte frühzeitig zu identifizieren und zu isolieren und Kontaktpersonen zu ermitteln. Bis zum Freitagnachmittag waren in Baden-Württemberg 30 369 Infektionen nachgewiesen worden.

Update, 25. April, 9.52 Uhr: Notbetreuung von Kindern stößt in der Krise auf großes Interesse

Die von der Landesregierung angekündigte Ausweitung der Notbetreuung von Kindern in der Corona-Krise stößt bei Eltern auf großes Interesse. Die Behörden registrierten eine hohe Nachfrage, sagte eine Sprecherin der Stadt Freiburg. Landesweit laufen die Vorbereitungen. Städte und Gemeinden seien damit beschäftigt, die Notbetreuung zu erweitern und den Bedarf zu decken, hieß es. 

In Schulen würden zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen. Zudem müssten Mitarbeiter gewonnen werden, die die Betreuung der Kinder übernehmen. Das Land hatte beschlossen, die Notbetreuung im Südwesten auszubauen. Start des erweiterten Angebots ist am Montag.

Anspruch auf Notbetreuung haben den Angaben zufolge nun Kinder, bei denen beide Elternteile in ihren Berufen als unabkömmlich gelten. Zudem werden von Montag an Kinder bis zur siebten Klasse betreut. Bislang gilt die Notbetreuung für Kinder bis zur sechsten Klasse. Zudem mussten die Eltern in "systemrelevanten Berufen" arbeiten.

"Die erweiterte Notbetreuung so kurzfristig zu organisieren, ist alles andere als einfach. Die Kommunen, freien Träger und Tagespfleger machen hier einen tollen Job, wofür ich sehr dankbar bin", sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Klar müsse aber sein, dass es sich bei der Betreuung lediglich um einen Notdienst handele. 

"Wir sind uns der Belastung vieler Eltern sehr bewusst", sagte die Ministerin. "Aber wir müssen alle noch Geduld haben, bevor wir zum Alltag zurückkehren können."

Ihr sei es wichtig, so bald wie möglich eine Perspektive auf mehr Normalität geben zu können. "Wir müssen auch prüfen, inwieweit ab dem 4. Mai Spielplätze unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes und des Abstandsgebots wieder geöffnet werden können – natürlich vorbehaltlich der Corona-Entwicklung in den nächsten Tagen", sagte Eisenmann. 

Spielplätze seien, gerade bei schönem Wetter, ein Magnet für Familien. Eine Öffnung könne "ein Segen für viele Kinder und Familien gerade in beengten Wohnverhältnissen sein".

Eltern, die eine Notbetreuung beantragen, müssen dem Land zufolge eine Bescheinigung von ihrem Arbeitgeber vorlegen und bestätigen, dass eine familiäre oder anderweitige Betreuung nicht möglich ist.

Update, 25. April, 7.07 Uhr: 30.369 Infizierte, über 1200 Todesfälle

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg ist auf 30.369 gestiegen. Das waren 457 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Virus stieg um 31 - auf 1203. 19.339 Menschen seien von ihrer Covid-19-Erkrankung wieder genesen, hieß es.

Update, 24. April, 16.15 Uhr: Studie soll Rolle von Kindern klären

Die Rolle von Kindern bei der Ausbreitung des Coronavirus ist nach wie vor weitgehend ungeklärt. Mit einer Studie wollen die vier baden-württembergischen Universitätskliniken im Auftrag des Landes nun ein wenig Klarheit schaffen. Es soll unter anderem untersucht werden, wie häufig Jungen und Mädchen von Covid-19 betroffen sind. 

"Wir müssen rasch klären, ob wir bei Kindern eine andere Ausgangslage haben als bei Erwachsenen", sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag in Stuttgart. "Daraus können wir Rückschlüsse ziehen für wichtige Fragen, wie das Virus auf die Gesellschaft wirkt."

Die Federführung für die Kinderstudie liegt beim Zentrum für Infektionskrankheiten und beim Zentrum für Kinder und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg. Beteiligt sind außerdem die Uni-Kliniken in Freiburg, Tübingen und Ulm.

"Die Verläufe der Infektion bei Kindern sind anders als bei Erwachsenen", sagte Klaus-Michael Debatin von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Ulm. "Wir möchten gerne erfahren, wie viele Kinder im Kleinkind- und Schulkindalter aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind oder waren, und diese Ergebnisse gerne mit den Befunden der Eltern vergleichen." 

Außerdem solle geprüft werden, ob die Notbetreuung einen Einfluss auf die Infektionsrate habe. Nach Angaben der Landesregierung nehmen rund 2000 Eltern-Kind-Paare an der Studie teil.

Erste Analysen haben bereits auf eine vergleichsweise geringe Beteiligung von Kindern am Infektionsgeschehen hingewiesen. Unter den erfassten Covid-19-Fällen hätten Kinder nur einen sehr kleinen Anteil, heißt es unter anderem von der EU-Gesundheitsbehörde ECDC.

Welche Rolle haben Kinder in der Coronavirus-Pandemie? (Symbolbild)
Welche Rolle haben Kinder in der Coronavirus-Pandemie? (Symbolbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 24. April, 16.06 Uhr: SAP-Chef verzichtet auf Teile seines Gehalts

SAP-Vorstandssprecher Christian Klein will im laufenden Jahr auf einen Teil seines Fixgehalts verzichten und die entsprechende Summe von 220 000 Euro wohltätigen Zwecken spenden. Dies teilte ein Konzernsprecher am Freitag in Walldorf mit. Zuvor hatte die «Rhein Neckar Zeitung» darüber berichtet. Klein wolle ein Fünftel seines Fixgehalts in Höhe von 1,1 Millionen Euro abgeben, so der Sprecher weiter.

SAP sei der Ansicht, dass die Corona-Krise mit ihren enormen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft nicht die passende Zeit für steigende Managementgehälter sei, betonte der Konzern. Klein habe sich daher gleichfalls entschlossen, in seiner neuen Funktion als Vorstandssprecher in jedem Fall auf eine Gehaltsanpassung zu verzichten. Mit der Spende wolle er einen Beitrag zur Überwindung der Krise leisten.

Neben dem Fixgehalt bestehen Kleins Gesamtbezüge aus weiteren Gehaltsbestandteilen, wie langfristigen variablen Vergütungsbestandteilen, die einen Großteil ausmachen, und kurzfristigen Komponenenten.

In diesem Jahr will SAP die Vergütung des Managements etwas umbauen: So sollen in die kurzfristigen Gehaltskomponenten unter anderem nachhaltige Ziele wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie Treibhausgasemissionen einfließen. Bei der langfristigen Vergütung wird der Vorstand nun stärker am Abschneiden des Aktienkurses gegenüber der Tech-Branche gemessen anstatt nur an direkten Konkurrenten. Zudem wird die Aktienrendite zugrunde gelegt anstatt nur der Aktienkurs - darin einbezogen ist dann auch die Dividende.

Vom 1. Mai an führt Klein Europas größten Softwarehersteller als alleiniger Vorstandschef, nachdem Co-Chefin Jennifer Morgan überraschend ihren Rückzug bekanntgegeben hatte. Auch andere Dax-Manager hatten schon einen teilweisen Gehaltsverzicht erklärt.

Christian Klein, Co-Vorstandsvorsitzender des Softwarekonzerns SAP, spricht bei der Bilanzpressekonferenz des Softwarekonzerns SAP.
Christian Klein, Co-Vorstandsvorsitzender des Softwarekonzerns SAP, spricht bei der Bilanzpressekonferenz des Softwarekonzerns SAP.  © dpa/Uwe Anspach

Update, 24. April, 12.05 Uhr: Daimler verschiebt Hauptversammlung

Der Auto- und Lkw-Bauer Daimler will seine Hauptversammlung nun am 8. Juli abhalten. Diese werde online stattfinden und die Aktionäre würden noch fristgerecht eingeladen, sagte ein Daimler-Sprecher auf Nachfrage am Freitag. Am bisherigen Dividendenvorschlag von 0,90 Euro pro Aktie hält der Stuttgarter Konzern demnach weiter fest. Ursprünglich hatte das Aktionärstreffen am 1. April in Berlin stattfinden sollen, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Zuvor hatte die Branchenzeitung "Automobilwoche" über den neuen Termin berichtet.

Im ersten Quartal hatte die Corona-Krise mit Produktionsstopps und wegfallender Nachfrage den Gewinn von Daimler heftig einbrechen lassen, vor Zinsen und Steuern rutschte das Ergebnis laut vorläufigen Zahlen um fast 78 Prozent auf 617 Millionen Euro ab. Bereits 2019 hatte der Dax-Konzern unter dem Strich vor allem wegen Kosten für die Dieselaffäre und Anlaufproblemen bei wichtigen Modellen nur noch 2,4 Milliarden Euro Gewinn gemacht, rund zwei Drittel weniger als ein Jahr davor.

Update, 24. April, 11.30 Uhr: Sinsheim sagt wegen Coronavirus-Pandemi Heimattage ab

Nach mehreren Dutzend Veranstaltungen hat die Stadt Sinsheim die Heimattage wegen des Coronavirus nun auch offiziell abgesagt. "Durch die Absage der ersten Landesgroßveranstaltung, dem Baden-Württemberg-Tag im Mai, ist auch die Umsetzung der Landesfesttage mit großem Umzug Anfang September nicht mehr sinnvoll", sagte Sinsheims Oberbürgermeister Jörg Albrecht am Freitag. 

Nach der Corona-Verordnung des Landes sind Großveranstaltungen zunächst bis zum 31. August 2020 untersagt. Somit könnten die Planungen für das restliche Jahr nicht umgesetzt werden, sagte Albrecht. "Mit diesen Einschränkungen können wir dem Niveau der Heimattage Baden-Württemberg nicht gerecht werden."

Nur zwei Veranstaltungen würden in das kommende Jahr verschoben. Anfang Mai 2021 soll das Mundartfestival stattfinden, zum anderen wird das Stadtjubiläum im Juli nachgefeiert.

Die Stadt hatte die Heimattage mehrere Jahre lang vorbereitet. Geplant waren insgesamt mehr als 300 Veranstaltungen. "Insgesamt trifft das Aus alle Beteiligten und Involvierten sehr schwer", teilten die Veranstalter mit.

In den kommenden Jahre sollen Radolfzell am Bodensee, Offenburg, Biberach, das Härtsfeld, Weinheim und Oberkirch Gastgeber der Heimattage sein. Sie finden seit 1978 jedes Jahr in einem anderen Ort im Südwesten statt.

Update, 24. April, 10.23 Uhr: Stuttgart bringt Bauarbeiter in Schutz-Unterkunft

Wie die Landeshauptstadt Stuttgart am Freitagmorgen mitteilte, hat man im Kampf gegen das Coronavirus 43 Bauarbeiter in eine Schutzunterkunft gebracht. Zuvor waren die Männer in Quarantäne in einer Arbeiterunterkunft. Sie hatten direkten Kontakt zu positiven Covid-19-Erkrankten. 

Dr. Florian Hölzl, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts, erklärte: "Die Quarantäne sollte noch bis zum gestrigen Tag andauern. Obwohl niemand Krankheitssymptome aufwies, hatten wir veranlasst, dass alle auf COVID-19 getestet werden. Diese Testungen waren in 19 Fällen positiv. Die Männer sowie ihre direkten Kontaktpersonen mussten daher in eine gesonderte Isolation. Wer symptomfrei und negativ getestet wurde, für den endete die Isolation." 

Nun befinden sich die Bauarbeiter in einer von drei städtischen Schutzunterkünften. Bei den Bauarbeitern handelt es sich um Arbeiter des Projekts Stuttgart 21. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Bauarbeiter in Schutzunterkunft untergebracht. (Symbolbild)
Bauarbeiter in Schutzunterkunft untergebracht. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 24. April, 9.52 Uhr: Situation in Frauenhäusern verschärft sich

Frauen, die während der Corona-Krise häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, können kaum Unterschlupf in den Frauenhäusern im Land finden. "Das bestehende Problem, dass es in Baden-Württemberg viel zu wenig Plätze gibt, wird durch die Corona-Krise deutlich verschärft", sagte Andrea Bosch von der
Koordinierungsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Es sei zu befürchten, dass mit den Lockerungen in der Corona-Krise Opfer häuslicher Gewalt verstärkt Schutz brauchten. Doch freie Plätze seien in den 42 Frauen- und Kinderschutzhäusern Mangelware.

Der Infektionsschutz gebiete es auch mancherorts, die Kapazitäten der Frauenhäuser auszubauen, erläuterte Bosch. Dafür seien zusätzliche Mittel von Land und Kommunen nötig. Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege forderte, vorübergehend die leerstehenden Hotels und Ferienwohnungen im Land zu nutzen. Die Finanzierung müsse vom Land mit den Kommunen geregelt werden.

Im Südwesten wird noch kein Andrang verzeichnet. "Informationen aus Ländern wie China, Italien und Spanien weisen aber darauf hin, dass Gewalt auch in Deutschland zunehmen wird", sagte Bosch. Laut Innenministerium stellt die Polizei derzeit keine signifikante Veränderung bei häuslicher Gewalt fest. Sie beobachte aber aufgrund der derzeitigen Konzentration auf das familiäre Umfeld die Entwicklung sehr genau.

Dass diese in absehbarer Zeit zu mehr häuslicher Gewalt führe, glaubt neben Frauenhaus-Vertreterin Bosch auch Vanessa Bell, Expertin für das Thema bei der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Finanzielle Engpässe und das erzwungene enge Zusammenleben der Familien erhöhten das Konfliktrisiko, erläuterte Bell. "Manche Männer erfahren in dieser Zeit den Verlust der Kontrolle und versuchen, diese wenigstens im Verhältnis zur Partnerin zu behalten und zu verstärken." Derzeit sei es für Betroffene schwierig, dem stets anwesenden Partner zu entkommen, geschweige denn eine Flucht vorzubereiten. In Berlin sei die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt bereits um zehn Prozent gewachsen.

Zugleich seien die Möglichkeiten für betroffene Frauen eingeschränkt, Hilfe zu suchen, Beratung in Anspruch zu nehmen oder in Ruhe oder unbemerkt ein Telefonat mit einer Beratungsstelle zu führen, fügte Bosch hinzu. Terre des Femmes fordert ein sofortiges Hilfspaket für Frauenhäuser.

Auch im Südwesten sind die Frauenhäuser trotz erhöhter Mittel mit ihrer Finanzierung durch das Land unzufrieden. Dieses hat im Haushalt für 2020 vier Millionen Euro und für 2021 acht Millionen Euro eingestellt. Die jüngst vom Land speziell für Beratung in der Corona-Krise bereit gestellten zwei Millionen Euro seien kein zusätzliches Geld, sondern stammten aus dem Topf für 2020, monierte Bosch. "Ich hoffe, da wird nachjustiert."

Das Sozialministerium geht derzeit von rund 630 fehlenden Plätzen aus. Vorhanden sind aktuell etwa 340 Plätze für Frauen und mehr als 400 Plätze für Kinder in den 42 vom Land geförderten Frauenhäusern. Die Landesarbeitsgemeinschaft sieht weit mehr Bedarf und hält den vom Ministerium genannten Wert von über 600 benötigten Plätzen für einen "absoluten Mindeststandard", der möglichst schnell umzusetzen sei.

Beratungsstellen sind derzeit telefonisch und online erreichbar.
Zudem rufen Bosch und ihre Mitstreiterinnen dazu auf, bei Zeichen von häuslicher Gewalt Betroffenen zu helfen. "Gewalt ist keine Privatsache."

Die Situation in den Frauenhäusern verschärft sich. (Symbolbild)
Die Situation in den Frauenhäusern verschärft sich. (Symbolbild)  © Maja Hitij/dpa

Update, 23. April, 20.18 Uhr: Stuttgarter Theaterintendant kritisiert Corona-Politik

Der Intendant der Schauspielbühnen in Stuttgart, Axel Preuß, hat die Corona-Politik von Bund und Land kritisiert. "Dass die Maßnahmen alle 14 Tage aufs Neue überprüft werden, ist für Theater ein tödlicher Rhythmus", sagte er der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". 

Von den Politikern wünsche er sich klare Zielvorgaben für Theaterleute: "Sagt uns klipp und klar die Wahrheit, auch wenn sie schmerzlich ist. Wir können damit umgehen: Spielen wir in dieser Spielzeit noch oder spielen wir nicht?" Es gehe ihm nicht um die schnelle Öffnung der Häuser, sagte Preuß. Sicherheit habe absolute Priorität. "Aber es geht mir um die Planungssicherheit, die wir als Intendanten brauchen."

Zu den Schauspielbühnen in Stuttgart gehören das Alte Schauspielhaus und die Komödie im Marquardt. Mit fast 200.000 Zuschauern pro Spielzeit ist das Haus das bestbesuchte Sprechtheater in Baden-Württemberg.

Update, 23. April, 18.50 Uhr: Fast 30.000 Infizierte, 1172 Todesfälle

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 562 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 29.912 an. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ungefähr 18.558 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Verdopplungszahl beträgt momentan 41 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 69 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1172 an. Unter den Verstorbenen waren 700 Männer und 472 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich mindestens 29.912 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 1172 starben.
In Baden-Württemberg haben sich mindestens 29.912 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 1172 starben.  © Christian Charisius/dpa

Update, 23. April, 18.18 Uhr: Galopp-Veranstalter mit kurioser Idee, um Krise zu überstehen

Angesichts der finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise will Baden Racing mit einer kuriosen Idee an Einnahmen kommen. Wie der Galopp-Veranstalter am Donnerstag mitteilte, sollen Rasenstücke vom Zielbereich verkauft werden. "Wir brauchen jede Unterstützung, um die Corona-Krise zu überstehen", sagte Geschäftsführerin Jutta Hofmeister.

Für eine Rasenpatenschaft in Höhe von 49 Euro sollen die Käufer einen Eintrittskartengutschein im Wert von 40 Euro und einen Wett-Voucher in Höhe von 10 Euro für 2021 erhalten. "Auch die Sponsoren warten ab, wie es in diesem Jahr weitergeht. Hier fehlen Zahlungen, die schon fällig waren", sagte Hofmeister, um die Folgen der Krise zu verdeutlichen.

Aufgrund der finanziellen Probleme haben die Veranstalter ihren Angaben zufolge Soforthilfe bei der baden-württembergischen Landesregierung beantragt. Ein Großteil der Mitarbeiter ist seit Anfang des Monats in Kurzarbeit. Sofern es die Behörden erlauben, soll weiterhin ein verkürztes Frühjahrsmeeting ohne Zuschauer am 23. und 24. Mai stattfinden. Weil ein Preisgeld von 230.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet werden soll, drohe ein "kräftiges Minus".

Ein Galopp-Veranstalter aus Iffezheim will mit einer kuriosen Idee an Einnahmen in der Corona-Krise kommen. (Symbolbild)
Ein Galopp-Veranstalter aus Iffezheim will mit einer kuriosen Idee an Einnahmen in der Corona-Krise kommen. (Symbolbild)  © Adam Davy/PA Wire/dpa

Update, 23. April, 17.42 Uhr: Lehrer können abgehängte Kinder in die Schule bestellen

Abgehängte und schlecht erreichbare Schüler können ab dem 4. Mai in die Schule zur Betreuung in kleinen Lerngruppen bestellt werden. Es gebe einen ordentlichen Teil an Schülern, die man weder digital noch analog erreiche, erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) am Donnerstag bei einer Sitzung des Bildungsausschusses in Stuttgart.  "Da gibt es zum Teil noch nicht mal ein Handy."  Lehrer könnten Schüler, die sich schwer tun mit dem selbstständigen Lernen, ab Montag in die Schule bestellen. Für sie gelte die Schulpflicht - außer es handle sich um Schüler, die zur Risikogruppe gehörten. 

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab dem 4. Mai stark eingeschränkt und schrittweise wieder aufgenommen werden. Begonnen werden soll mit Schülern, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen. Parallel dazu sollen kleine Lerngruppen eröffnet werden, kündigte Eisenmann an.

Update, 23. April, 16.42 Uhr: ATP-Turnier in Stuttgart endgültig abgesagt

Das Herren-Tennisturnier in Stuttgart ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie wie erwartet endgültig abgesagt worden. Auch ein Ersatztermin zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr sei nicht möglich, teilten die Veranstalter des Rasenturniers am Donnerstag mit. Diese Entscheidung sei das Ergebnis "sorgfältiger Prüfung aller Optionen".

Auch nach der Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August hatten die Organisatoren ihre Hoffnungen zunächst noch nicht aufgegeben gehabt. Ursprünglich war das Turnier für den 8. bis 14. Juni geplant, dann hatten die Veranstalter mit einer Austragung Ende Juli oder im August geliebäugelt.

"Die Absage sämtlicher Tennisturniere auf der ATP-Tour bis zum 13. Juli war angesichts der derzeitigen Lage vollkommen richtig, aber zugleich ein schwerer Rückschlag für uns", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer. "Aber dem Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Spieler, Mitarbeiter und Fans ist alles andere unterzuordnen." Die nächste Auflage soll nun vom 5. bis 13. Juni 2021 stattfinden.

Das Finale des ATP-Turniers am Stuttgarter Weißenhof im Juni 2019.
Das Finale des ATP-Turniers am Stuttgarter Weißenhof im Juni 2019.  © Silas Stein/dpa

Update, 23. April, 15.33 Uhr: Kurzarbeit bei Rhein-Neckar Löwen

Die Coronavirus-Krise hat auch finanzielle Auswirkungen auf die Handballer der Rhein-Neckar Löwen. Rückwirkend zum 1. April gehen alle Spieler ebenso wie die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Kurzarbeit, wie der Bundesligist am Donnerstag mitteilte. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 30. Juni.

Die Einwilligung verschaffe "den Löwen Luft, um die kommenden Monate ohne Einnahmen aus dem laufenden Betrieb zu überstehen", sagte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann. "Diese Bereitschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Strategie, mit der wir die Löwen durch diese Krise steuern wollen." Es handele sich um "drastische Gehaltseinbußen".

Kettemann hatte zuvor im "Mannheimer Morgen" gesagt, dass die Löwen aufgrund des Saisonabbruchs finanziell "einen hohen sechsstelligen Betrag" verlieren. Am Dienstag war beschlossen worden, die zuvor unterbrochene Spielzeit nicht mehr fortzusetzen.

Die Mannschaft hoffe, "einen substanziellen Beitrag zur Stabilisierung der Lage" zu leisten, sagte Spielmacher Andy Schmid. Solidarität zu zeigen, sei in der Mannschaft "keine Frage" gewesen.

Update, 23. April, 14.34 Uhr: Landessportverband fordert Lockerungen ab Anfang Mai

Der Landessportverband Baden-Württemberg hat im Zuge der Coronavirus-Krise Lockerungen der aktuellen Beschränkungen gefordert. Aus Verbandssicht sollten Trainingsanlagen ab Anfang Mai unter strengen Abstands- und Hygieneregeln schrittweise auch für den Breiten- und Freizeitsport geöffnet werden, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. "Es wäre ein wichtiger Schritt hin zu einer veränderten, neuen gesellschaftlichen Normalität", sagte die Verbandspräsidentin Elvira Menzer-Haasis.

Anders als im stärker vom Virus betroffenen Baden-Württemberg ist in wenigen Bundesländern unter anderem Tennis bereits wieder erlaubt. "Für die Zeit ab dem 4. Mai haben wir die Individualsportarten im Freien natürlich im Blick und erarbeiten Perspektiven in diesem Bereich", hatte Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU) vor wenigen Tagen zu möglichen Lockerungen etwa für Tennis und Golf gesagt.

Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).
Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 23. April, 11.09 Uhr: Porsche fordert Corona-Bonds

Vor dem EU-Gipfel hat sich der Stuttgarter Autobauer Porsche für die Einführung sogenannter Corona-Bonds zur Bewältigung der Corona-Krise ausgesprochen. "Europäische Gemeinschaftsanleihen sind jetzt dringend notwendig, dies wäre ein deutliches Zeichen, dass Europa in der Krise zusammensteht", sagte Finanzvorstand Lutz Meschke der "Süddeutschen Zeitung" am Donnerstag. 

"Wenn wir uns jetzt nicht solidarisch zeigen, ist Europa verloren", sagte der stellvertretende Vorstandschef des Autobauers weiter.

Der 54-jährige Betriebswirt betonte, die Corona-Bonds seien eine "einmalige Maßnahme zur Krisenbewältigung". Dabei gehe es nicht um eine Umschuldung von Altlasten, sondern "ausschließlich um die gemeinsame Finanzierung des Wirtschaftsanlaufs". Gerade Deutschland als Exportnation profitiere von einem nachhaltig wirtschaftlich starken Europa, machte Meschke deutlich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Donnerstag in ihrer Regierungserklärung erneut gegen die Aufnahme von Gemeinschaftsschulden mit gemeinsamer Haftung gestellt. Die EU-Staaten streiten seit Wochen erbittert über Corona-Bonds oder andere Anleihe-Formen. Länder wie Frankreich, Italien und Spanien - die zugleich besonders hart von der Pandemie getroffen wurden - fordern gemeinsame Schulden für den Wiederaufbau. Deutschland, die Niederlande und andere Staaten lehnen eine gemeinsame Haftung ab.

Update, 23. April, 6.37 Uhr: Umweltminister sieht in Krise eine Chance für den Umweltschutz

Die Milliarden-Hilfen für die von der Corona-Krise gebeutelte Industrie müssen nach Ansicht des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller (Grüne) genutzt werden, um auch den Klimaschutz voranzubringen. "Im Anschluss an die Corona-Krise brauchen wir ein Konjunkturprogramm, das steht außer Frage", sagte der Grünen-Minister der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Und wenn man es richtig aufzieht, kann es auch eine Chance für den Klimaschutz sein."

Es müsse gelingen, mit den Mitteln von Bund und Land der Industrie wieder auf die Beine zu helfen und gleichzeitig die drohende Klimakrise zu bekämpfen. Konjunkturprogramme könnten nach den Vorstellungen Unterstellers "sozusagen grün gestrickt" werden und ein Gewicht legen auf Energieeffizienz, CO2-Reduktion sowie neue Technologien für die Mobilität. 

"Die Industrie wird froh sein, wenn es solche Konjunkturprogramme gibt, auf die man zurückgreifen kann und die bestimmte Prozesse anstoßen", zeigte sich der Minister überzeugt. Das Ministerium arbeite derzeit Pläne aus, wie Ideen in diese Richtung umgesetzt werden könnten.

Umweltminister Baden-Württembergs: Franz Untersteller (Grüne).
Umweltminister Baden-Württembergs: Franz Untersteller (Grüne).  © Marijan Murat/dpa

Update, 22. April, 20.24 Uhr: Termin für Landesgartenschau in Überlingen weiter offen

Ein Termin für die Landesgartenschau in Überlingen ist weiter offen - eine Verschiebung um ein Jahr auf das Jahr 2021 aber wahrscheinlich. Der Gemeinderat beauftragte in seiner Sitzung am Mittwoch Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) damit, Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg aufzunehmen, wie die Organisatoren mitteilten. 

Inhalt der Gespräche solle neben der Möglichkeit einer Verschiebung auf das Jahr 2021 (Beginn 9. April) auch eine Kostenbeteiligung des Landes sein. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU), sicherte telefonisch eine Kostenübernahme von zwei Dritteln des prognostizierten Defizits bei einer Verschiebung auf 2021 zu.

Vor der Sitzung hatte der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH getagt und eine Verschiebung favorisiert. Die Geschäftsführung der Landesgartenschau erklärte, je später die Landesgartenschau in diesem Jahr eröffne, desto höher sei der finanzielle Verlust. 

"Bei einer Verschiebung der Eröffnung innerhalb des Jahres 2020 rechnet die Geschäftsführung mit Verlusten zwischen 5,2 und 8,5 Millionen Euro, bei einer Landesgartenschau 2021 mit ca. 5,8 Millionen Euro, die Zuwendungen aus Stuttgart nicht mit eingerechnet. Nur eine Eröffnung der Gartenschau im Mai wäre finanziell günstiger als die Verschiebung auf 2021", hieß es in der Pressemitteilung der Landesgartenschau Überlingen 2020 GmbH.

Das Land ist als Träger der Landesgartenschau Mitveranstalter. Ohne Zustimmung der Landesregierung kann die Stadt keinen neuen Termin festlegen oder andere Entscheidungen treffen. Für die Gartenschau sind bereits Dauerkarten im Wert von rund 1,2 Millionen Euro verkauft worden.

Update, 22. April, 19.06 Uhr: Mittlerweile über 29.000 Infizierte und über 1103 Todesfälle

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 557 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 29.350 an. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ungefähr 17.807 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Die Verdopplungszahl beträgt momentan 41 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 41 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1103 an. Unter den Verstorbenen waren 670 Männer und 433 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 63 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Über 29.000 Menschen haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert, 1103 starben.
Über 29.000 Menschen haben sich in Baden-Württemberg mit dem Coronavirus infiziert, 1103 starben.  © Andrew Milligan/PA Wire/dpa

Update, 22. April, 18.50 Uhr: Südzucker will von höheren Zuckerpreisen profitieren

Europas größter Zuckerhersteller, die Mannheimer Südzucker AG, will im laufenden Geschäftsjahr von höheren Zuckerpreisen profitieren. Preise von 370 Euro pro Tonne in Europa statt wie vor einem Jahr von gut 300 Euro verringerten den negativen Beitrag der Zuckersparte zum Gesamtergebnis der Konzerns, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Der Zuckerpreis habe sich infolge erheblich verminderter weltweiter Produktion und witterungsbedingter Ernteausfälle erhöht.

Bei der Tochter Cropenergies florierten zuletzt die Geschäfte mit Bioethanol als Grundlage für Desinfektionsmittel in der Corona-Krise. In der Sparte Spezialitäten sei die Nachfrage nach Tiefkühlpizzen hoch.

Im seit März laufenden Geschäftsjahr 2020/2021 soll das operative Konzernergebnis bei leicht höherem Umsatz 300 bis 400 Millionen Euro betragen nach 116 Millionen Euro im Vorjahr. Nach der weiteren Vorhersage des Unternehmens mit rund 19.200 Beschäftigten werden die Erlöse bei 6,9 Milliarden bis 7,2 (2019/2020: 6,7) Milliarden Euro liegen. Diese Prognosen berücksichtigen aber noch keine Effekte infolge der Corona-Krise.

Südzucker will von den gestiegenen Zuckerpreisen profitieren.
Südzucker will von den gestiegenen Zuckerpreisen profitieren.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 22. April, 18.07 Uhr: Bund und Land sollen mehr für Beatmungsplätze zahlen

Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) fordert mehr finanzielle Hilfe zur Bereitstellung von Intensivbetten, wie sie auch schwer kranke Corona-Patienten benötigen. Das berichten die "Heilbronner Stimme" und der "Mannheimer Morgen".

Ein Intensivbehandlungsplatz mit Beatmungsgeräten kostet demnach mindestens 85.000 Euro, von denen der Bund 50.000 Euro übernehmen will. "Es muss schnell geklärt werden, ob die zusätzlichen Kosten auch vom Bund übernommen werden oder das Land Baden-Württemberg hier einspringt und die fehlenden 35.000 Euro übernimmt", sagte BWKG-Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag den beiden Zeitungen.

Den Zeitungen zufolge fordert der stellvertretende CDU-Landtagsfraktionschef Stefan Teufel, dass das Land jeden Beatmungsplatz sogar mit 50.000 Euro bezuschusst. Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (59, Grüne) wollte aktuell keine Förderung zusagen. "Was die Frage der Finanzierung angeht, ist es jetzt - mitten im Krisenmanagement - noch zu früh, um Bilanz zu ziehen", sagte eine Sprecherin. 

Grund ist ihren Angaben nach, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) eine Revision der bisherigen Regelung angekündigt hat. 

Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) fordert von Bund und Land mehr finanzielle Hilfe zur Bereitstellung von Intensivbetten.
Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) fordert von Bund und Land mehr finanzielle Hilfe zur Bereitstellung von Intensivbetten.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 22. April, 17.40 Uhr: Forscher untersuchen Corona-Infektionen bei Kindern

Die Universitäts-Kinderklinik Heidelberg will in einer Studie die Frage klären, ob Kinder bis zu zehn Jahren immun gegen das Coronavirus sind. Damit werde eine isländische Untersuchung zu diesem Thema überprüft, berichtete die "Rhein-Neckar-Zeitung" am Mittwoch. Gesucht werden dafür landesweit 2000 Kinder plus jeweils ein Elternteil.

Mehr zu dieser Story könnt ihr hier nachlesen.

Die Universitäts-Kinderklinik Heidelberg will herausfinden, ob Kinder bis zu zehn Jahren immun gegen das Coronavirus sind.
Die Universitäts-Kinderklinik Heidelberg will herausfinden, ob Kinder bis zu zehn Jahren immun gegen das Coronavirus sind.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 22. April, 15.55 Uhr: IHK fordert Chancengleichheit für Gastronomen im Grenzgebiet

Die Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) fordert Chancengleichheit für Gaststätten und Hotels im Grenzgebiet von Bayern und Baden-Württemberg. Hintergrund ist, dass in Baden-Württemberg die Öffnung der Gastronomie ab 4. Mai diskutiert wird, während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erst Pfingsten - knapp einen Monat später - als möglichen Termin genannt hat. Die IHK sieht in den unterschiedlichen Terminplänen "neues Konfliktpotenzial", wie die Kammer am Mittwoch in Augsburg mitteilte.

Bereits in den vergangenen Wochen hätten rund 10.000 grenznahe Einzelhändler in Bayerisch-Schwaben unter den unterschiedlichen Corona-Vorschriften in den zwei Bundesländern gelitten. So seien Bau- und Gartenmärkte in Baden-Württemberg auch während des Shutdowns geöffnet gewesen, während sie in Bayern geschlossen worden seien. "Ärgerlich für die heimischen Händler, die ihre Kunden Richtung Baden-Württemberg ziehen lassen mussten", kommentierte die IHK.

Nun hätten nach der Lockerung der Maßnahmen auch die kleineren Geschäfte bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche in Baden-Württemberg eine Woche früher öffnen dürfen als die bayerischen Läden, die erst am kommenden Montag wieder aufsperren dürfen. Die IHK hofft darauf, dass die Ministerpräsidenten Söder und Winfried Kretschmann (Grüne), die an diesem Donnerstag in Ulm über die weiteren Corona-Maßnahmen beraten, nun einheitliche Regelungen finden.

Update, 22. April, 15.32 Uhr: "Fridays for Future" protestiert am Freitag mit bunten Plakaten

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future will unter veränderten Bedingungen wieder demonstrieren. Bundesweit und auch in Baden-Württemberg ruft die Organisation für Freitag dazu auf, bemalte Plakate an eigenen Fenstern und in den Städten anzubringen und so unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen den Protest fortzuführen.

In Stuttgart wird laut einer Sprecherin der Bewegung zwischen 11 Uhr und 18 Uhr außerdem eine Route angeboten. An verschiedenen Stationen sollen dabei Banner und Kreidebotschaften angebracht werden.

In Ulm sollen die Demonstranten ihre Plakate bei zwei Bio-Supermärkten abgeben. Neben der Corona-Pandemie gibt es noch weitere drängende Probleme auf diesem Planeten, heißt es in einer Pressemitteilung der Klimademonstranten aus Ulm. "Und auch für die Klimakatastrophe gilt: die Gefahr ernst nehmen, früh handeln, die Kurve flach halten", sagt Anton Sieber von Fridays for Future in Ulm.

Die Bewegung "Fridays for Future" ruft für Freitag zu Protesten unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen auf.
Die Bewegung "Fridays for Future" ruft für Freitag zu Protesten unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen auf.  © Tom Weller/dpa

Update, 22. April, 14.54 Uhr: Kurzarbeit bei Kliniken in Baden-Württemberg noch kein Thema

Kliniken in Baden-Württemberg mussten wegen der Corona-Krise bislang keine Kurzarbeit anmelden. Darunter fallen versorgungsrelevante Einrichtungen wie Krankenhäuser und Psychiatrien, wie Annette Baumer von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft am Mittwoch in Stuttgart sagte. 

Lediglich Reha-Kliniken könnten in der aktuellen Lage Probleme bekommen. Die Reha-Klinik in Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg) sei bislang allerdings die einzige bekannte Einrichtung, die Kurzarbeit angemeldet habe. Der NDR hatte zuvor über eine Zunahme von Kliniken mit Kurzarbeit berichtet.

Wegen der Corona-Pandemie und damit entfallenden gewinnbringenden Operationen verzeichnen viele Kliniken enorme Einbußen. In Baden-Württemberg gibt es 208 versorgungsrelevante Kliniken (Stand: 2019). Nach Angaben des Sozialministeriums vom Mittwoch können Krankenhäuser hierzulande auf 56.799 Betten und 4450 Intensivbetten zurückgreifen. Von den 3031 Beatmungsplätzen darunter seien derzeit gut 1400 frei.

Kliniken in Baden-Württemberg mussten wegen der Corona-Krise bislang keine Kurzarbeit anmelden.
Kliniken in Baden-Württemberg mussten wegen der Corona-Krise bislang keine Kurzarbeit anmelden.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 22. April, 14.45 Uhr: Evangelische Kirchen warnen vor Nationalismus in Corona-Krise

Die evangelischen Kirchen in Baden, der Pfalz und in Elsass-Lothringen haben in einer gemeinsamen Erklärung vor Nationalismus in der Corona-Krise gewarnt. "In Krisen und Angst suchen Menschen nach einfachen Erklärungsmustern und Schuldigen", erklärten die leitenden Geistlichen, Christian Albecker (Straßburg), Jochen Cornelius-Bundschuh (Karlsruhe) und Christian Schad (Speyer), am Mittwoch. "Sie schließen in unserer Region an alte nationalistische Haltungen und Klischees an, die wir auf dem langen Weg der deutsch-französischen Versöhnung gehofft hatten, überwunden zu haben."

Grenzen seien "Orte der Begegnung und der Zusammenarbeit, die Geschwisterlichkeit und Solidarität ermöglichen", und keine "Orte, an denen Unterschiede zu Gleichgültigkeit, Beleidigung, Verachtung oder Hass führen", betonten der Bischof und die Kirchenpräsidenten.

Die evangelischen Kirchen von Elsass-Lothringen, Baden und der Pfalz respektierten die Einhaltung der Maßnahmen, die von den für ihr Gebiet politisch Verantwortlichen getroffen werden, einschließlich der Grenzbeschränkungen, heißt es in der Erklärung. "Wir sind dankbar, dass in Baden-Württemberg und in anderen deutschen Bundesländern Patienten aus dem Elsass aufgenommen und behandelt wurden. Wir ermutigen dazu, noch stärker die bestehenden grenzüberschreitenden Strukturen zu nutzen, um bei der Infektionsbekämpfung und anderen Gesundheitsmaßnahmen zusammenzuarbeiten."

Update, 22. April, 14.37 Uhr: Schönheitspapst Mang kritisiert Schönheits-OPs in Corona-Zeiten

Der bekannte Schönheitschirurg Werner Mang (70) hält nichts von Schönheits-OPs während der Corona-Krise. "Die Gesellschaft kann in dieser Zeit auch mal auf Botox und aufgespritzte Lippen verzichten", sagte der Leiter der Bodenseeklinik in Lindau am Mittwoch. "Es ist auch mal schön, etwas anderes zu tun."

Die ganze Story dazu findet ihr hier.

Schönheits-Chirurg Professor Werner Mang sitzt in seinem Büro in der Bodensee Klinik bei einem Interview im August.
Schönheits-Chirurg Professor Werner Mang sitzt in seinem Büro in der Bodensee Klinik bei einem Interview im August.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 22. April, 13.48 Uhr: Schutzmasken kaufen im Drive-In

Corona-Tests per Drive-In sind bekannt, in der Teichnacher Straße in Ludwigsburg konnten die Menschen jetzt gar Schutzmasken aus dem Autofenster heraus kaufen.

Hinter der Aktion stehen die Großformatdruckerei Photofabrics und die Corona Hilfegruppe Ludwigsburg. Drei Stoffmasken gab es dort am Mittwoch etwa zum Preis von zehn Euro, zahlbar nur in bar. Es bildete sich eine lange Schlange wartender Autofahrer.

Wie berichtet, gilt in Baden-Württemberg ab kommender Woche beim Einkaufen und im ÖPNV eine Maskenpflicht.

Schutzmasken gab es in Ludwigsburg direkt aus dem Auto heraus zu kaufen.
Schutzmasken gab es in Ludwigsburg direkt aus dem Auto heraus zu kaufen.  © Andreas Rosar/ Fotoagentur Stuttgart

Update, 22. April, 13.05 Uhr: Auch größere Geschäfte dürfen mit Einschränkungen wieder öffnen

Wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen, dürfen nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Sigmaringen auch größere Geschäfte ab sofort wieder öffnen. 

Per einstweiliger Anordnung erlaubte das Gericht einem großen Modeladen in Ulm, der sich gegen die Schließung gewehrt hatte, den Betrieb trotz der noch geltenden Corona-Regeln wieder aufzunehmen. Der Laden hat eigentlich rund 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche, hatte diese aber auf 800 Quadratmeter begrenzt. Bis zu dieser Größenordnung dürfen Geschäfte wieder öffnen.

Die Richter fanden in der entsprechenden Verordnung des Landes keinen Grund, warum das nicht auch für abgetrennte Verkaufsflächen in größeren Geschäften gelten sollte, und stellten sich damit gegen die Auffassung des Landes und der Stadt, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. 

Die Verordnung verbiete eine Abtrennung nicht, zudem dürften ja auch Läden mit sogenannten Mischsortimenten bestimmte Bereiche abtrennen, um den Vorschriften zu entsprechen (Az. 14 K 1360/20).

Auch den Zweck der Verordnung - die Vermeidung von Ansteckungen wegen überfüllter Innenstädte - sahen die Richter dadurch nicht gefährdet. Dass die Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden müssten, verstehe sich von selbst.

Ob es insgesamt rechtswidrig ist, dass größere Geschäfte geschlossen bleiben müssen - zum Beispiel weil das gegen das im Grundgesetz festgelegte Gleichbehandlungsgebot verstoßen könnte -, ließen die Richter offen. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde eingelegt werden.

Ein Modeladen hatte sich gegen die Schließung gewährt. (Symbolbild)
Ein Modeladen hatte sich gegen die Schließung gewährt. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Update, 22. April, 12.52 Uhr: Corona-Krise verzögert geplanten Teilabbruch der Hochstraße Süd

Wegen der Corona-Krise verzögert sich der geplante Teilabbruch der Hochstraße Süd in Ludwigshafen. "Wenn alles planmäßig läuft, erfolgt in der ersten Juli-Hälfte der Abbruch des ersten Abschnitts", sagte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) am Mittwoch. "Wir haben unter den gegebenen Bedingungen einen neuen, realistischen Zeitplan errechnet." Der Leiter des Bereichs Tiefbau bei der Stadt, Björn Berlenbach, sagte: "Wir haben eine Verzögerung von drei Monaten." Die Arbeitskolonnen auf der Baustelle dürften sich nicht mischen, das schränke den Ablauf ein.

"Wir wünschen uns alle, dass es sehr schnell geht", sagte Steinruck. "Aber es wäre ein großes Wunder, wenn die ganze Welt Einschränkungen durch die Pandemie hat, und auf der Baustelle wird weitergearbeitet, als wäre nichts." Was die Kosten angehe, sei sie zuversichtlich. "Ich mache mir keine Gedanken über die Co-Finanzierung durch Land und Bund, weil die grundsätzliche Zustimmung vorhanden ist."

Die Kosten liegen Schätzungen zufolge bei circa 8,5 Millionen Euro - etwa 5,35 Millionen Euro für den reinen Abriss und rund 3 Millionen Euro für zusätzliche Leistungen, etwa mögliche Entschädigungen.

Die Demontage des auf pilzförmigen Pfeilern ruhenden Abschnitts war nötig geworden, weil das Teilstück Statikern zufolge einzustürzen droht. Wegen Rissen in der Konstruktion war die Hochstraße Süd im August 2019 gesperrt worden. Die Süd-Trasse gilt mit der ebenfalls maroden Hochstraße Nord als zentrale Verkehrsachse der Region. Die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz hofft auf einen Neubau der Verkehrsverbindung bis etwa 2025. Die Planung dafür soll bei einer Sondersitzung des Stadtrats im September vorangetrieben werden.

Update, 22. April, 12.32 Uhr: Neue Kampagne für Landwirte startet

Baden-Württembergs Landwirtschaft wird ihren zuletzt gewonnenen guten Ruf nach Ansicht von Agrarminister Peter Hauk auch nach der Corona-Krise wahren können. 

"Ich bin überzeugt davon, dass die Krise auch eine Chance für die Landwirtschaft ist", sagte der CDU-Minister am Mittwoch in Stuttgart. "Jetzt kann sie zeigen, was sie schafft und produziert und welche Vorteile sie einer Gesellschaft bringen kann. Wer nun zeigt, was er beitragen kann, der hat einen Wettbewerbsvorteil", sagte Hauk zum Auftakt einer neuen Kampagne des Landes.

Unter dem Titel "Wir versorgen unser Land" sollen dabei insgesamt 20 Bauern und Genossenschaften vorgestellt werden, die mehr als 40.500 landwirtschaftliche Betriebe, Hofläden und Raiffeisenmärkte repräsentieren.

Update, 22. April, 12.20 Uhr: Nach Todesfall weitere Erntehelfer mit Corona infiziert

Nach dem Tod eines mit dem Coronavirus infizierten Erntehelfers in Bad Krozingen bei Freiburg sind vier weitere Mitarbeiter von dem Virus betroffen. 

Die Infektionsketten seien nachverfolgt worden, die Erntehelfer und ihre Kontaktpersonen in Quarantäne, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald am Mittwoch. Zum Gesundheitszustand gab es keine Angaben.

Der aus Rumänien stammende 57 Jahre alte Mann war in der Woche vor Ostern in Bad Krozingen gestorben. Er sei am 20. März nach Deutschland gereist und auf einem Spargelhof in Bad Krozingen als Erntehelfer tätig gewesen. 

Die Vorgaben zur Beschäftigung von Erntehelfern hat der landwirtschaftliche Betrieb nach Angaben des Landratsamtes eingehalten.

Update, 22. April, 11.42 Uhr: Corona-Kontrolle eskaliert

In Kornwestheim ist eine Corona-Kontrolle in Beleidigungen, nackten tatsachen und einem Hitlergruß geendet.

Wie die Polizei berichtet, hatte ein Zeuge um kurz nach 2 Uhr fünf Männer gemeldet, die sich in der Badstraße stritten. Er befürchtete, dass eine Schlägerei bevorstehen könnte. 

Als die beiden alarmierten Streifenwagenbesatzungen vor Ort eintrafen, beobachteten sie, dass die fünfköpfige Gruppe gemeinsam in Richtung des Alten Stadtgarten unterwegs war. Es erfolgte eine Kontrolle der jungen Männer im Alter zwischen 16 und 29 Jahren, die offensichtlich gegen die derzeit geltende Corona-Verordnung verstießen. 

Nach den bisherigen Erkenntnissen kam es wohl zu keiner Auseinandersetzung. Doch die Kontrollierten zeigten keinerlei Verständnis für die Maßnahmen der Beamten. Sie verhielten sich provokant und teilweise auch aggressiv den Polizisten gegenüber. 

Ein 29-Jähriger beleidigte die Beamten, in dem er sich entblößte und ihnen seine Genitalien zeigte. Der Gruppe wurde ein Platzverweis ausgesprochen. "Während sich sie sich entfernten, reckte der 29-Jährige seinen Arm zum Hitlergruß." 

Wenige Minuten später konnten die Polizisten beobachten, dass der 16-, der 27- sowie der 29-Jährige erneut zusammen unterwegs waren. Diese drei Männer müssen nun mit einer weiteren Anzeige wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung rechnen. 

Der 29-Jährige wird darüber hinaus wegen Beleidigung sowie Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt.

Die Kontrolle in Kornwestheim lief aus dem Ruder. (Symbolbild)
Die Kontrolle in Kornwestheim lief aus dem Ruder. (Symbolbild)  © Silas Stein/dpa

Update, 22. April, 10.41 Uhr: Über 93.000 Betriebe melden Kurzarbeit an

Die Zahl der Betriebe in Baden-Württemberg, die Kurzarbeit angemeldet haben, ist weiter gestiegen - allerdings nicht mehr so stark. 

Mittlerweile sind es gut 93.600, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Das sind knapp 32 Prozent aller Unternehmen im Südwesten, in dem mindestens ein Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. Vor einer Woche hatte die Zahl bei gut 89.000 gelegen.

Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 22. April, 10.15 Uhr: Hotline für psychisch Belastete startet

Die Corona-Pandemie ist für viele Menschen im Land eine große psychische Belastung. Zu eingeschränkten sozialen Kontakten und möglichen Konflikten zu Hause kommen häufig Fragen, wie es mit dem eigenen Job und der Familie weitergeht. 

"Mit dieser Situation lassen wir die betroffenen Menschen im Land nicht allein – und bieten ihnen professionelle Hilfe und Unterstützung", zitiert eine Mitteilung des Gesundheitsministeriums Minister Manne Lucha (Grüne). 

Gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, der Landesärztekammer, der Landespsychotherapeutenkammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hat das Land demnach eine Hotline zur psychosozialen Beratung eingerichtet. 

Die kostenfreie Nummer 0800/3773776 ist ab sofort freigeschalten. Expertinnen und Experten stehen dort täglich von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung.

Betreut werde die Hotline ehrenamtlich von psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sowie von Fachkräften, die in der ambulanten betreuten gemeindepsychiatrischen Versorgung, in psychiatrischen Kliniken und in Beratungsstellen arbeiten.

Udate, 22. April, 9.30 Uhr: Tanzen mit Eric Gauthier

Der kanadische Tänzer und Choreograph Eric Gauthier (43) produziert für "bwegt", die Nahverkehrsmarke des Landes, eine zehnteilige Tanzserie. 

Wie das Verkehrsministerium am Mittwoch mitteilt, laden in den Videoclips der Choreograph und Künstlerische Leiter von Gauthier Dance//Dance Company Theaterhaus Stuttgart und die Tänzerin Nora Brown dazu ein, Standard-Tänze wiederzuentdecken. 

"Das Nachtanzen geht ganz einfach. Und ich bin mir sicher: Die Energie überträgt sich auf alle Damen und alle Herren daheim!, zeigt sich Gauthier demnach überzeugt. 

Die Videos sind ab Donnerstag auf Instagram, Facebook, YouTube und über die bwegt-Website abrufbar.

Eric Gauthier lädt zum Tanzen ein.
Eric Gauthier lädt zum Tanzen ein.  © Michael Joos/Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Update, 22. April, 8.45 Uhr: Tausende helfen jetzt im Südwesten

Seit Beginn der Corona-Krise wollen Tausende im Südwesten helfen: Die einen nähen Schutzmasken, die anderen erledigen Einkäufe oder Botengänge für Menschen, die zur Risikogruppe zählen. 

In manchen Bereichen wie der Nachbarschaftshilfe gibt es mehr Freiwillige, als gebraucht werden. In anderen - zum Beispiel bei den Tafeln - werden Helfer dringend gesucht. "Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß", sagt Paula Isbrecht, die für die Nachbarschaftshilfe Stuttgart den Einsatz der Freiwilligen koordiniert. 

Das Bewusstsein, dass es in der Nachbarschaft Menschen gibt, die auf Hilfe angewiesen sind, sei gerade sehr ausgeprägt. Die Nachbarschaftshilfe war Mitte März gestartet. Bereits nach etwa einer Woche wurden keine neuen Ehrenamtlichen mehr aufgenommen – es hatten sich bereits 500 gemeldet. 

"Wir wollten sicherstellen, dass wir den Überblick nicht verlieren", sagt Isbrecht. Rund 60 der 500 Freiwilligen habe man mittlerweile an Menschen vermittelt, die Unterstützung brauchen. Die Nachfrage steige stetig.

Die ganze Geschichte könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 22. April, 8 Uhr: Tafeln suchen händeringend nach Freiwilligen

Die Tafeln im Südwesten sind weiter auf der Suche nach Freiwilligen, die längerfristig helfen können. 

Zwar hätten sich in der Corona-Krise bei allen Tafeln viele neue Helfer gemeldet, sagte Udo Engelhardt, Sprecher der Tafeln Baden-Württemberg. Nicht alle habe man aber auch einbinden können. "Für ein oder zwei Wochen rentiert sich das in vielen Fällen nicht", sagte Engelhardt. 

Denn Helfer bräuchten erstmal viel Anleitung. Erfahrene Freiwillige wissen seinen Angaben zufolge zum Beispiel, welche Lebensmittel für die Tafeln geeignet sind, sie kennen die Ansprechpartner in den Supermärkten sowie die Kunden und Regeln der Tafel. 

Warum die bisherigen treuen Helfer der Tafeln zur Risikogruppe gehören, könnt Ihr HIER nachlesen.

Die Tafeln brauchen jetzt Freiwillige. (Symbolbild)
Die Tafeln brauchen jetzt Freiwillige. (Symbolbild)  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 22. April, 7.10 Uhr: So ändert Corona Dietmar Hopps 80. Geburtstag

Dietmar Hopp feiert seinen 80. Geburtstag am kommenden Sonntag zuhause in Walldorf - "ganz anders als geplant". 

"Meine Frau und ich wollten mit unseren Kindern und Enkeln über ein verlängertes Wochenende nach Terre Blanche in Südfrankreich fahren, um in kleiner Runde den 80. zu feiern", sagte der Milliardär und Mehrheitseigner der TSG 1899 Hoffenheim der Deutschen Presse-Agentur. "Daraus wird nun nichts, aber wir wohnen, durch eine Wiese getrennt, in der Nachbarschaft mit den Enkeln, so dass wir uns wenigstens sehen und zuwinken können."

Der einstige Mitbegründer und Vorstandsvorsitzende des Software-Unternehmns SAP sagt: "Nicht wenige denken sicher, der kann halt nicht loslassen, aber die irren sich." 

Er räumte aber ein, dass es mit seinem Vorhaben, mit 70 nichts Neues mehr zu beginnen, nicht geklappt habe. "Die Rechnung ist leider nicht aufgegangen, weil meine Stiftung, die Biotech-Investitionen, der Fußballclub TSG Hoffenheim und der Golfclub St. Leon-Rot noch immer sehr viel meiner Zeit beanspruchen."

Wird 80 Jahre alt: Dietmar Hopp.
Wird 80 Jahre alt: Dietmar Hopp.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 22. April, 6.05 Uhr: Reinigungsfirmen verlieren Aufträge

Reinigungsfirmen im Südwesten beklagen in der Corona-Krise verlorene Aufträge und große Einbußen

Laut dem Bundesverband des Gebäudereiniger-Handwerks ist etwa ein Drittel der Aufträge verloren gegangen. In Jürgen Gödeckers Reinigungsfirma in Karlsruhe sind seinen Angaben zufolge etwa 80 Prozent der Aufträge in der Krise weggebrochen. 

Viele seiner Kunden, die ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt hätten, wollten jetzt nur noch einmal pro Woche statt wie vorher fünfmal von Gödecker ihre Büros reinigen lassen. Ähnliche Erfahrungen machen auch Firmen in Stuttgart und Heilbronn.

Ein Lichtblick für die professionellen Reinigungskräfte: Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zufolge nehmen die Bürger die Arbeit der Firmen wahr und schätzen sie. 96 Prozent der Bürger halten die Arbeit der Reinigungskräfte demnach für sehr wichtig oder wichtig. Jeder Vierte findet die Arbeit wichtiger als vor der Krise. Die Umfrage hatte der Branchenverband initiiert.

Gut 700.000 Menschen arbeiten in Deutschland als Gebäudereiniger - laut dem Branchenverband ist es das beschäftigungsstärkste Handwerk in Deutschland.

Derzeit brechen viele Aufträge weg. (Symbolbild)
Derzeit brechen viele Aufträge weg. (Symbolbild)  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 21. April, 21.30 Uhr: Strobel beendet Handball-Karriere nach Saisonabbruch

Mit dem Abbruch der Saison in der Handball-Bundesliga wegen der Corona-Pandemie ist auch die Karriere von Nationalspieler Martin Strobel beendet. "Es ist eine komische Situation, und man stellt es sich in einer anderen Art und Weise vor, aber damit habe ich mich ja schon die letzten Tage und auch Wochen auseinandergesetzt", sagte der 33 Jahre alte Rückraumspieler der "Schwäbischen Zeitung" (Mittwoch). "Die Wahrscheinlichkeit, dass es so kommt, war ja recht hoch." Am Dienstag hatten die 36 Vereine der ersten und 2. Bundesliga beschlossen, die Saison aufgrund der Pandemie vorzeitig zu beenden.

Strobel spielte seit 2013 bei der HBW Balingen-Weilstetten. Nach einer schweren Knieverletzung bei der WM 2019 kämpfte sich der Spielmacher zurück und galt wieder als Kandidat für die mittlerweile weben der Coronakrise verlegten Olympischen Spiele in Tokio. Strobels größte Erfolge waren 2016 der EM-Titel und Olympia-Bronze in Rio.

Schon im Februar hatte er sein Karriereende nach dieser Saison angekündigt. Er macht sich nun selbstständig im Bereich Teamentwicklung und arbeitet aktuell noch an einem Buch.

Update, 21. April, 20.00 Uhr: Tourismusminister Wolf stellt Millionen für Gastronomie in Aussicht

Mit einem Nothilfeprogramm in Höhe von 328 Millionen Euro will Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (CDU) Betriebe aus Gastronomie und Hotellerie vor der Insolvenz in der Corona-Krise bewahren. Die "Südwest Presse" (Mittwoch) berichtet über ein entsprechendes Konzept des Ministers. Dieses sehe nicht rückzahlbare Hilfen in Höhe von 3000 Euro pro Betrieb und weitere 2000 Euro pro rechnerischer Vollzeitstelle vor. Die Pläne müssen laut dem Bericht noch mit dem grünen Koalitionspartner abgestimmt werden.

Die Zeitung zitierte Wolf mit den Worten: "Wenn wir vermeiden wollen, dass Gastronomiebetriebe zu Tausenden pleitegehen, müssen wir mit einem weiteren Sofortprogramm handeln."

Ein Sprecher des Ministeriums ergänzte auf Anfrage, dass es sich um die Umsetzung eines Vorschlags von CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann handle. Sie hatte in einem Brief an Wolf und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) für ein Sonderprogramm des Landes in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro für die Branche plädiert. Das Geld solle aus dem Fünf-Milliarden-Euro-Rettungsschirm genommen werden, mit dem die Wirtschaft unterstützt werde, schrieb Eisenmann.

Die Branche steht weitgehend still. Der Gaststättenverband Dehoga rechnet derzeit mit bis zu 10.000 Pleiten und Aufgaben allein in Baden-Württemberg. Außerdem drohten Zehntausende Arbeitslose.

Update, 21. April, 19.17 Uhr: Aktuelle Zahlen zu Infektionen

Das baden-württembergischen Gesundheitsministerium teilt die aktuellen Zahlen mit. Die Zahl der Infizierten in steigt auf mindestens 28.793 an. Davon sind ungefähr 17.045 Menschen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. 1062 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Genesenen ist weiterhin höher als der noch Erkrankten. Die Verdopplungszahl beträgt 34 Tage. 

Update, 21. April, 19.02 Uhr: Konstanzer OB-Wahl wird verschoben

Die Wahl des Oberbürgermeisters in Konstanz wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. Der Gemeinderat habe den 27. September als neuen Termin bestimmt, teilte die Stadt am Dienstag via Twitter mit. Eine eventuell notwendige Neuwahl sei für den 18. Oktober festgelegt worden. Das ursprüngliche Datum für die OB-Wahl war der 5. Juli.

Derzeit haben neben dem Amtsinhaber Uli Burchardt (CDU) noch drei weitere Kandidaten ihr Interesse bekundet: So wollen der Konstanzer Architekt Felix Müller, der von den Grünen unterstützte Stuttgarter Stadtrat Luigi Pantisano und der Freiburger Andreas Matt neuer Rathauschef in Konstanz werden.

Laut dem Innenministerium in Stuttgart sind kommunale Wahlen im Südwesten trotz der Corona-Krise möglich. Sie würden jedoch nur erlaubt, wenn die bei Wahlen geltenden Regeln mit den Vorgaben des Infektionsschutzes vereinbar seien. Dies werde im Einzelfall geprüft.

Update, 21. April, 18.52 Uhr: Zweiter Häftling infiziert

Im Strafvollzug Baden-Württembergs gibt es einen zweiten nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Häftling. Er sitzt - wie der erste Betroffene auch - in der Mannheimer Justizvollzugsanstalt ein. Das Justizministerium bestätigte am Dienstag entsprechende Berichte des "Mannheimer Morgens" und der "Rhein-Neckar-Zeitung". Die beiden symptomfreien Männer seien jeweils isoliert sowie die gesamte Abteilung separat untergebracht worden. Wie sich der erste infizierte Insasse, ein 25-jähriger Untersuchungshäftling, angesteckt und ob er in der Haft Kontaktpersonen infiziert hatte, war zunächst unklar. 

Daraufhin seien 44 Häftlinge und etwa ein Dutzend Mitarbeiter getestet worden. Bis Montagnachmittag lagen 15 Ergebnisse vor, eines davon war positiv. Dass weitere Gefangene infiziert sind, sei nicht auszuschließen, teilte das Gefängnis dem «Mannheimer Morgen» weiter mit.

Update, 21. April, 17.28 Uhr: Südzuckertochter Cropenergies erwartet Gewinneinbruch

Der Ethanolhersteller Cropenergies rechnet wegen der Corona-Krise nach einem Rekordjahr mit deutlichen Rückgängen bei Umsatz und operativem Gewinn. Es sei noch nicht abzusehen, inwieweit die verstärkte Nutzung von Ethanol bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln zur Virus-Bekämpfung den verringerten Bedarf an Kraftstoff ausgleichen könnte, teilte das Unternehmen überraschend am Dienstag in Mannheim mit. Für das abgelaufene Geschäftsjahr sollen die Aktionäre - allen voran der Südzucker-Konzern - allerdings eine auf 30 Cent je Aktie verdoppelte Dividende erhalten.

Im Geschäftsjahr 2019/2020, das Ende Februar geendet hatte, steigerte Cropenergies seinen Umsatz dank höherer Ethanol-Nachfrage um gut 15 Prozent auf 899 Millionen Euro. Den operativen Gewinn konnte das Unternehmen von 33 Millionen auf 104 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Die Einschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie drücken den Angaben zufolge jetzt aber "zumindest kurzfristig" auf Absatzmengen und Preise.

Für das Geschäftsquartal bis Ende Mai erwartet das Management daher nur ein operatives Ergebnis um die Nulllinie. Seine Prognose für das neue Geschäftsjahr will Cropenergies je nach Verlauf der Pandemie konkretisieren. Der komplette Geschäftsbericht für 2019/2020 soll am 13. Mai vorliegen.

Update, 21. April, 17.08 Uhr: Fünf Tote in Stuttgarter Pflegeheim

In einem Stuttgarter Pflegeheim sind wohl bereits fünf Menschen an dem Coronavirus gestorben. 

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 21. April, 15.28 Uhr: Verlust im "sechsstelligen" Bereich: Abbruch trifft Löwen hart

Der Saisonabbruch in der Handball-Bundesliga trifft die Rhein-Neckar Löwen finanziell hart. "Wir verlieren einen hohen sechsstelligen Betrag", sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann am Dienstag dem "Mannheimer Morgen". "Wie hoch die Summe am Ende ausfällt, lässt sich aktuell noch nicht sagen, da wir abwarten müssen, wie viele Zuschauer ihre bereits gekauften Karten zurückgeben werden." Obwohl sie die Entscheidung für einen Abbruch bedauert, hält die 38-Jährige sie für «leider das einzig reelle Szenario".

Kettemann prognostiziert für die kommende Spielzeit sinkende Spielergehälter im Profi-Handball. "Die kommende Saison dürfte einen harten Schnitt mit sich bringen. Da die Spielergehälter den Großteil der Etats ausmachen, sehe ich hier sinkende Preise auf uns zukommen", sagte sie. Wann die neue Saison losgeht, ist noch unklar.

Update, 21. April, 15.11 Uhr: Oberbürgermeister Kuhn begrüßt Maskenpflicht

Kuhn begrüßte die Maskenpflicht und sagte: "Ich teile die Auffassung der Landesregierung und halte die Maskenpflicht in Geschäften sowie in Bahn und Bus für dringend geboten. Mund und Nase zu bedecken hilft dabei, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Das bleibt unser oberstes Ziel. Außerdem soll möglichst immer der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden, da solche Alltagsmasken keinen absoluten Schutz bieten können." Der OB wies zudem daraufhin, dass die sonstigen Kontaktbeschränkungen wie zum Aufenthalt im öffentlichen Raum weiterhin gelten und auch die Hygieneregeln beachtet werden müssen. "Wir können und müssen alle unseren Beitrag leisten, um zu verhindern, dass die Infektionszahlen nach den vorsichtigen Lockerungen wieder steigen", so Kuhn. 

Update, 21. April, 13.35 Uhr: Anfang Mai wieder Gottesdienste

Kirchen sollen nach Angaben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bereits Anfang Mai und unter Auflagen Gottesdienste feiern können. 

"Wir können sicher zusagen, dass wir in 14 Tagen eine Öffnung machen werden", sagte der Regierungschef am Dienstag in Stuttgart. Die Landesregierung spreche derzeit mit den Kirchen über die Einschränkungen.

Gottesdienste seien "ein besonders problematischer Bereich", sagte Kretschmann. Sehr viele ältere Menschen gingen in die Kirchen, es werde viel gesungen und die Gläubigen seien lange zusammen. "Das Singen hat eine sehr starke Exposition von Tröpfchen zur Folge", sagte der Regierungschef.

Die Kirchen im Südwesten hatten einen Wiedereinstieg in öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise gefordert. Seit Wochen behelfen sie sich mit Gottesdiensten in Fernsehen oder Internet

Vor einigen Kirchen hängen Wäscheleinen mit Predigten, Ermutigungen und Bibelversen zum Mitnehmen für die Gläubigen. Manche Pfarrer halten vor Seniorenheimen Andachten, die von den Bewohnern vom Fenster oder Balkon verfolgt werden können.

Update, 21. April, 12.50 Uhr: Online-Plattform soll Zugang zu Corona-Hilfen erleichtern

Eine Online-Plattform soll kleinen Unternehmen und Selbstständigen helfen, die richtigen Hilfen in der Corona-Krise zu finden. 

Das Karlsruher Unternehmen Fairantwortung gAG präsentiert auf der Plattform die Hilfsangebote und unterstützt beim Ausfüllen der Formulare. Das Fachwissen kommt von mehr als 40 ehrenamtlich arbeitenden Experten unter anderem für Recht, Steuerberatung, IT und Management, wie das gemeinnützige Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Die Besucher der Internetseite www.durchblick-macher.de sollen Fragen zu ihrer wirtschaftlichen Situation beantworten und erhalten dann eine individuelle Auswahl an Hilfsmaßnahmen. "Wir wollen Menschen abholen, die sich nicht zutrauen, ein kompliziertes Formular ohne Steuerberater oder Anwalt auszufüllen", teilte Sprecher David Harnasch mit. 

Viele Unternehmer und Selbstständige verzichteten auf Hilfe, die ihnen eigentlich zustehe, weil ihnen die entsprechenden Programme gar nicht bekannt seien.

Das Angebot ist kostenlos für die Nutzer, wie Alice Knorz, Vorstand der 2013 gegründeten gemeinnützigen Fairantwortung gAG betonte. Die Initiative werde über Spendengeld finanziert.

Update, 21. April, 12.05 Uhr: Maskenpflicht ab 27. April

Die Maskenpflicht in Baden-Württemberg kommt!

"Meine Landesregierung hat heute beschlossen, dass wir ab dem 27. April eine Pflicht einführen, beim Einkaufen und im öffentlichen Personenverkehr Mund und Nase zu bedecken", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz.

Denn eine Bedeckung von Mund und Nase könne helfen, die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen, so Kretschmann weiter. "Das ist heute einhellige Meinung der Fachleute."

Der Landesvater erinnerte auch daran, dass viele Geschäfte wieder offen haben, entsprechend mehr Menschen mit den Öffentlichen unterwegs seien - und dann der vorgeschriebene Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden könne.

Darum bräuchten die Menschen eine Mund-Nasen-Bedeckung - "und sei es nur ein Schal oder ein Tuch, das hat ja wohl jeder Mensch". Ein medizinischer Mundschutz sei nicht nötig.

Zuvor hatte das Land dringend empfohlen, einen Mundschutz zu tragen. Die Pflicht jetzt begründete Kretschmann damit, dass sich zu wenige Leute an die Empfehlung gehalten hätten. Auch seien die Nachbarländer Bayern und Hessen zur Pflicht übergegangen. Dem sei man nun gefolgt.

Wichtig: Die Kontaktbeschränkungen und auch die Abstandsregeln gelten weiterhin! Man solle laut Kretschmann nicht denken, dass man das jetzt wegen des Mundschutzes nicht mehr einhalten müsse: "Das ist on top zu den Abstandsregeln geltend."

Die Maskenpflicht werde kontrolliert. Über Sanktionen bei Verstößen werde man noch bis nächste Woche beraten. Die Dauer der Pflicht sei noch nicht abschätzbar. Möglicherweise bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein Impfstoff gefunden werde.

Ob auch kleine Kinder Masken tragen müssen? Das werde noch abgeklärt.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 21. April, 11 Uhr: Fällt das Cannstatter Volksfest aus?

Nach der Absage des Oktoberfests und zahlloser weiterer Veranstaltungen wegen des Coronavirus steht auch das Cannstatter Volksfest in Stuttgart auf der Kippe. Mit einer Entscheidung über eine Absage des zweitgrößten Volksfests in Deutschland tut sich die Stadt als verantwortlicher Veranstalter aber schwer.

"Die Stadtverwaltung berät noch über das Stuttgarter Volksfest", sagte ein Stadtsprecher am Dienstag. "Die Entscheidung soll Ende April, Anfang Mai gefällt werden." Der Auftakt des Volksfests ist derzeit noch für den 25. September geplant. Die Massen-Gaudi auf dem Cannstatter Wasen soll bis zum 11. Oktober dauern.

Vor allem für die Schausteller wäre eine weitere Absage eine Hiobsbotschaft: Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Veranstalter rund 3,5 Millionen Menschen das 174. Cannstatter Volksfest besucht. 

Die Branche hat bereits durch die Absage des dreiwöchigen Frühlingsfests auf dem Wasen schwer gelitten. Das traditionsreiche Fest hätte in diesen Tagen stattfinden sollen. Aber nicht nur Schausteller, Wirte und Budenbesitzer, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler profitieren vom Volksfest.

Update, 21. April, 9.38 Uhr: Können wir bald wieder in den Gottesdienst?

Vielen Gläubigen fehlt in der Corona-Krise das gemeinsame Feiern des Gottesdienstes - vom 10. Mai an könnte das mit Einschränkungen wieder möglich sein. 

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, nannte den Sonntag in drei Wochen als ein realistisches Datum für den Wiedereinstieg. Bis dahin könnten die Vorkehrungen zum Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln getroffen werden, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. 

Warum es jedoch erstmal keine Rückkehr zur Normalität geben werde, könnt Ihr HIER nachlesen.

Bischof Jochen Cornelius-Bundschuh.
Bischof Jochen Cornelius-Bundschuh.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 21. April, 9 Uhr: Verdi gegen weitere Klinik-Schließungen

Verdi-Landeschef Martin Gross fordert einen sofortigen Stopp des Abbaus von Betten an den Krankenhäusern

Gross sagte in Stuttgart: "Die Schließung von weiteren Krankenhäusern muss nun ein Ende haben. Die Corona-Krise hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig die entsprechenden Kapazitäten für eine gute Gesundheitsversorgung sind." Die weitere Ökonomisierung des Gesundheitswesens müsse gestoppt werden. 

Sonst drohten bei der nächsten großen Krise auch hierzulande Zustände wie in Italien oder den USA. Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 21. April, 7.23 Uhr: Wird heute die Maskenpflicht beschlossen?

Die baden-württembergische Landesregierung strebt die Einführung einer Maskenpflicht zur konsequenteren Eindämmung des Coronavirus an. 

Am Dienstag befasst sich das grün-schwarze Kabinett mit einem verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz für den öffentlichen Nahverkehr und für den Einkauf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) habe eine solche Vorgabe auf die Tagesordnung setzen lassen, hieß es. Im Anschluss an die Sitzung will Kretschmann um 12 Uhr mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Sozialminister Manne Lucha (Grüne) die Öffentlichkeit informieren. 

 Dabei geht es nicht nur um Masken, sondern auch um die allgemeine Corona-Lage, die Notbetreuung von Kindern und erste Schritte der Schulöffnung. Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 21. April, 6.55 Uhr: Coronavirus setzt SAP unter Druck

Mit der Coronavirus-Pandemie steht auch der zuletzt erfolgsverwöhnte größte Softwarehersteller Europas unter Druck. 

Als wertvollstes deutsches börsennotiertes Unternehmen bleibt auch SAP nicht von den Auswirkungen verschont, wie vorläufige Zahlen aus dem ersten Quartal zeigten. 

Zwar wuchs der Umsatz noch, doch im März gab es einen deutlichen Dämpfer vor allem bei den lukrativen Erlösen mit Softwarelizenzen im Einmalverkauf. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis legte nur dank Wechselkurseffekten noch knapp zu. Endgültige Zahlen und Details für das erste Quartal legt SAP am Dienstag vor.

Weil die Kunden wegen der Corona-Krise wohl erst einmal versucht sind, auch am IT-Budget zu sparen, musste SAP seine ursprünglichen Jahresplanungen zusammenstreichen.

Kurz vor Bekanntgabe der endgültigen Quartalszahlen, kündigte das Unternehmen am Montagabend kurzfristig eine Änderung an der Spitze des Unternehmens an. Inmitten der Corona-Krise trennt sich SAP von seiner Co-Chefin Jennifer Morgan. Die 48-Jährige habe sich mit dem Aufsichtsrat einvernehmlich darauf verständigt, das Unternehmen zum 30. April zu verlassen. 

Ihr Co-CEO und Vorstandsmitglied Christian Klein werde das Unternehmen künftig alleine führen. Als Grund nannte SAP die "aktuelle Situation", die "schnelles, entschlossenes Handeln" und eine klare Führungsstruktur verlange.

Update, 21. April, 6.05 Uhr: Kretschmann rechnet mit längeren Kontaktsperren

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geht davon aus, dass die Corona-Kontaktsperren noch länger andauern werden. 

"Sicher ist mit Monaten zu rechnen und nicht mit Wochen", sagte Kretschmann (Grüne) den Funke-Zeitungen auf eine entsprechende Frage. "Abstandsgebot, keine Gruppen, Hygienemaßnahmen werden uns noch lange begleiten."

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) halten ein Ende der Kontaktbeschränkungen noch nicht für absehbar. 

"Das Virus ist noch immer ein großer Unbekannter, daher kann ich heute kein Datum nennen", sagte Dreyer den Funke-Zeitungen. "Die Corona-Pandemie wird noch lange unseren Alltag prägen. So lange wir keinen Impfstoff und keine Medikamente haben." 

Woidke sagte den Zeitungen, es ließen sich "heute keine genauen Zeiträume" nennen. Die Kontaktsperren müssten "so lange wie notwendig" aufrechterhalten werden. "Jetzt müssen wir sehen, wie sich die ersten Erleichterungen auswirken."

Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 20. April, 19.24 Uhr: Trainer Schwalb rechnet mit Abbruch der Handball-Saison

Trainer Martin Schwalb von den Rhein-Neckar Löwen rechnet mit einem Abbruch der Saison in der Handball-Bundesliga und spricht sich für eine Wertung nach der Quotientenregel aus. "Im Prinzip muss man jetzt eine begradigte Tabelle machen, weil die eine oder andere Mannschaft ein Spiel mehr oder weniger hatte. Dann wird es auch einen Meister und Europapokal-Teilnehmer geben", sagte Schwalb am Montag bei Sport1 und ergänzte: "Der THW (Kiel) wäre nach dieser Tabelle deutscher Meister, wir wären Fünfter. Dann wollen wir auch international spielen, das ist ein toller Wettbewerb."

Die Verantwortlichen der 36 Erst- und Zweitligisten schalten sich am Dienstagmorgen (11 Uhr) mit der Führung der Handball-Bundesliga (HBL) zusammen. Möglicherweise wird im Anschluss an diese Videokonferenz der vermutete Abbruch der Saison wegen der Coronavirus-Pandemie bekanntgegeben. Die Clubchefs können seit dem Ende der vergangenen Woche darüber abstimmen.

Update, 20. April, 19.37 Uhr: Bundeswehr hilft in Asylunterkünften

Weil viele Flüchtlingsunterkünfte in Baden-Württemberg von der Corona-Pandemie bedroht sind, unterstützt die Bundeswehr jetzt insgesamt drei betroffene Unterkünfte.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 20. April, 19.33 Uhr: Sportministerin Eisenmann zurückhaltend in Geisterspiel-Thematik

Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann hat sich zurückhaltend in der Frage von möglichen Geisterspielen im Fußball geäußert. "Zwischenrufe aus einzelnen Bundesländern zu diesem Zeitpunkt bieten keine Verlässlichkeit für die Bundes- und Zweitligisten", sagte Eisenmann (CDU) am Montag auf dpa-Anfrage. Sie halte es für am sinnvollsten, wenn sich die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hinsichtlich möglicher Geisterspiele auf "einen gemeinsamen Nenner" verständigen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sagten im Live-Programm der "Bild", dass Geisterspiele ab dem 9. Mai möglich sein sollen. "Voraussetzung ist, dass es ein durchdachtes Konzept gibt", sagte Laschet.

Zuvor hatten sich die Sportminister der Bundesländer im Rahmen einer Sonderkonferenz ausgetauscht. Die Bundesliga und 2. Bundesliga pausieren aufgrund der Coronavirus-Krise bis mindestens zum 30. April. Am Donnerstag will die Deutsche Fußball Liga über weitere Schritte und eine mögliche Saisonfortsetzung beraten. Geisterspiele müssten in den "gesamtgesellschaftlichen Kontext" passen und "die Entwicklung der Infektionsrate im Auge" behalten, sagte Eisenmann.

Anders als manch anderes Bundesland hat das vom Coronavirus stärker betroffene Baden-Württemberg noch nicht bekannt gegeben, wann es auch Lockerungen im Freizeitsport geben wird, etwa beim Tennis und Golf. "Für die Zeit ab dem 4. Mai haben wir die Individualsportarten im Freien natürlich im Blick und erarbeiten Perspektiven in diesem Bereich", sagte Eisenmann, "dies geschieht allerdings vorbehaltlich der Entwicklung des Infektionsgeschehens in den nächsten Tagen."

Update, 20. April, 18.41 Uhr: Amateurfußball-Saison noch nicht abgebrochen

Der Württembergische Fußballverband (wfv) will frühestens Anfang Mai über eine Fortsetzung des Spielbetriebs im Amateurfußball entscheiden. Einen möglichen Abbruch der Saison hielte der wfv zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. "Nach unserer aktuellen Spielordnung dauert das Spieljahr bis 30. Juni 2020. Es erscheint rechtlich problematisch, bereits jetzt unwiderruflich darüber zu entscheiden, bis dahin auch dann nicht mehr zu spielen, sollte es rechtlich wieder möglich werden", heißt es in einer wfv-Mitteilung am Montag.

Derzeit werde extern geprüft, welche rechtlichen Fragen sich aus einem vorzeitigen Saisonende ergeben würden. Auch die Beratungen zwischen Bund und Ministerpräsidenten am 30. April sollten abgewartet werden. "Erst dann wird Klarheit herrschen, inwieweit das derzeitige Trainings- und Spielverbot im Fußball aufrechterhalten wird", heißt es in der Mitteilung weiter.

Damit verhält der wfv sich anders als beispielsweise der Bayerische Fußballverband, dessen Vorstand seinen Vereinen eine Fortsetzung der Saison ab dem 1. September vorgeschlagen hatte. Eine ähnliche Regelung plant auch der Niedersächsische Fußballverband.

Update, 20. April, 18.35 Uhr: 1014 Menschen tot, über 28.500 infiziert

Erneut ist in Baden-Württemberg die Zahl der Corona-Toten gestiegen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montagabend wurden bis 16 Uhr 49 weitere Todesfälle gemeldet, damit steigt die Zahl der Opfer auf 1014.

Auch haben sich mehr Menschen mit dem Virus infiziert. Laut Ministerium kamen 459 bestätigte Infektionen dazu, die Gesamtzahl der Infizierten beläuft sich somit auf mindestens 28.537 an. "Davon sind ungefähr 16.337 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten", heißt e sim Schreiben. 

Die Verdopplungszahl beträgt demnach momentan 34 Tage. Bei dieser Zahl handelt es sich um die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen in einer Epidemie verdoppeln: "Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,6 angegeben. Ein R von 0,6 bedeutet, dass im Mittel jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte deutlich weniger als eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen abnimmt."

Mehr als 28.500 Infizierte gibt es inzwischen in Baden-Württemberg. (Symbolbild)
Mehr als 28.500 Infizierte gibt es inzwischen in Baden-Württemberg. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 20. April, 18.28 Uhr: Dankes-Botschaften auf Fassaden

Netze BW und Stuttgart Netze als Betreiber der Strom-, Gas- und Wassernetze der Landeshauptstadt haben in der Corona-Zeit gemeinsam mit Florian Schupp, dem Graffitibeauftragten der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft und Leiter des Projekts "Farbe", eine Aktion in Leben gerufen. Auffällige Botschaften wurden an die Fassaden des Umspannwerks Rembrandtstraße in Möhringen und die Umspannstation Böheimstraße 33 in S-Süd angebracht. 

"Wir wollen in der Covid-19-Krise einen positiven Impuls setzen und waren daher auf der Suche nach geeigneten Flächen für eine entsprechende Themen-Wand. Netze BW und Stuttgart Netze waren direkt an Bord und haben uns prominente Wände für eine Bemalung zur Verfügung gestellt. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden und die Rückmeldungen vor Ort waren auch super", sagen die Graffitikünstler von "Studio Vierkant".

Botschaften in Zeiten der Krise.
Botschaften in Zeiten der Krise.  © Netze BW

Update, 20. April, 17.38 Uhr: Heidelberg übergibt 380.000 Schutzmasken ans Land

Die Stadt Heidelberg hat dem Land 380.000 Schutzmasken übergeben. Das sei ein Beitrag für die Gesellschaft, der allen zugutekomme, wird Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) in einer Mitteilung vom Montag zitiert. 

Heidelberg hat demnach in den vergangenen Wochen einige große Lieferungen erhalten. Es sei selbstverständlich, eine davon für medizinische und pflegerische Zwecke an das Land weiterzugeben. "In der Corona-Pandemie müssen Bund, Länder und Städte an einem Strang ziehen."

Die Masken der Schutzklassen FFP2 sollen nun umgehend im Südwesten verteilt werden. Hierzu ist nach Angaben von Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) mit den Städten und Landkreisen ein fairer Verteilschlüssel vereinbart worden. 250.000 Schutzmasken seien bereits an die Landesspedition übergeben worden. Das Land erhalte die Masken zum Einkaufspreis.

Die Stadt Heidelberg hat in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben mehrere Hunderttausend einfache Masken erhalten und an Ärzte sowie Pflegedienste und Seniorenheime verteilt. 

In dieser Woche sollen auch Ladengeschäfte und städtische Einrichtungen mit Schutzausrüstung versorgt werden. Die aktuelle Lieferung kam demnach durch die Vermittlung einer Heidelberger Firma zustande. 

Mehr Infos dazu hier.

Update, 20. April, 16.42 Uhr: Regierung strebt Maskenpflicht an

Die baden-württembergische Landesregierung strebt die Einführung einer Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus an. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Regierungskreisen erfuhr, will das Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) an diesem Dienstag über die Pflicht einer Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen beraten.

Eine Maskenpflicht wird wahrscheinlicher. (Symbolbild)
Eine Maskenpflicht wird wahrscheinlicher. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 20. April, 16.09 Uhr: Eisenmann fordert Lockerungen für Gastrobranche ab Mai

Die stark angeschlagenen Kneipen, Restaurants und Hotels in Baden-Württemberg sollten nach Ansicht von CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann bereits in zwei Wochen Schritt für Schritt wieder öffnen dürfen. "Das Land sollte [...] die Voraussetzungen für eine stufenweise Öffnung von Gastronomiebetrieben ab dem 4. Mai schaffen - immer abhängig von einer fortgesetzt positiven Entwicklung in Sachen Corona", schlägt Eisenmann in einem Brief an Tourismusminister Guido Wolf und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (beide CDU) vor.

Sie plädiert in dem Schreiben auch für ein Sonderprogramm des Landes in Höhe von bis zu 300 Millionen Euro für die Branche. Das Geld solle aus dem Fünf-Milliarden-Euro-Rettungsschirm genommen werden, mit dem die Wirtschaft unterstützt werde, schreibt Eisenmann in dem Brief, aus dem die "Heilbronner Stimme" und der "Mannheimer Morgen" (Dienstag) zitieren.

Eisenmann, die auch baden-württembergische Kultusministerin ist, schließt sich zudem der Forderung des Gastgewerbes an, den Mehrwertsteuersatz für die Branche von 19 auf 7 Prozent zu senken - nach Ansicht Eisenmanns sollte dies für zwei Jahre möglich sein.

Zuvor hatte bereits Minister Wolf eine schrittweise Lockerung der Corona-Auflagen für die Tourismus- und Gastroszene gefordert. Die Branche steht noch weitgehend still. Der Gaststättenverband Dehoga rechnet derzeit mit bis zu 10.000 Pleiten und Aufgaben allein in Baden-Württemberg. Außerdem drohten Zehntausende Arbeitslose, warnte er.

Update, 20. April, 15.47 Uhr: Kein Schüler soll dieses Jahr sitzenbleiben

Schüler in Baden-Württemberg müssen wegen der Corona-Krise nicht um ihre Versetzung in das nächste Schuljahr bangen. Grundsätzlich werden die Versetzungsentscheidungen auf der Grundlage der Noten im Jahreszeugnis getroffen, teilte das Kultusministerium. 

"Da die Leistungsbewertung allerdings in den letzten Wochen ausgesetzt wurde und auch in der kommenden Zeit nur sehr stark eingeschränkt möglich sein wird, werden alle Schülerinnen und Schüler grundsätzlich ins nächste Schuljahr versetzt", betonte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Montag. "Keine Schülerin und kein Schüler darf einen Nachteil aus der aktuellen Situation haben, das hat absolut Vorrang." Über die konkrete Ausgestaltung dieser Entscheidung und Möglichkeiten zur Umsetzung werde das Ministerium noch informieren.

Alle Schüler sollen versetzt werden.
Alle Schüler sollen versetzt werden.  © DPA / Julian Stratenschulte

Update, 20. April, 15.43 Uhr: Sommersemester geht digital los

Die Hochschulen im Land sind am Montag in das Sommersemester gestartet. Es wird ein rein digitales Semester werden, wie Sprecher der Hochschulen sagten. Technik soll helfen, persönliche Kontakte wegen des Coronavirus zu verringern. Mehr Infos dazu hier. 

Ein Hörsaal ist menschenleer.
Ein Hörsaal ist menschenleer.  © picture alliance/dpa

Update, 20. April, 15.40 Uhr: Haußmann zu Maskenpflicht

Zum Thema Maskenpflicht äußerte sich der Gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion, Jochen Haußmann: "Die Maskenpflicht kann ein hilfreicher Schritt in der weiteren Öffnungsstrategie für den Handel und den ÖPNV sein. Allerdings muss man sich im Klaren sein, dass für die Bevölkerung bis auf weiteres keine medizinisch wirksamen Masken zur Verfügung stehen und man nur eine bedingte Sicherheit vor Ansteckungen hat. Der Sozialminister selbst hat die Versorgung mit medizinisch wirksamen FFP-2-Masken unterschätzt und viel zu spät reagiert, sowohl die strukturierte Beschaffung aus dem Ausland als auch den konsequenten Aufbau heimischer Produktion."

Update, 20. April, 15.38 Uhr: Ulm rechnet mit bayerischen Einkaufstouristen

Während im Südwesten seit Montag in vielen Geschäften wieder geshoppt werden darf, bleiben die meisten Läden in Bayern noch bis kommende Woche geschlossen. Die beiden Nachbarländer gehen getrennte Wege bei den Lockerungen während der Corona-Epidemie. Die Stadt Ulm rechnet deshalb mit bayerischen Einkaufstouristen, wie eine Sprecherin am Montag auf Anfrage sagte. Befürchtungen, dass der Ansturm aus dem bayerischen Neu-Ulm in den kommenden Tagen zu groß sein könnte, gebe es aber nicht.

Zahlreiche Bayern seien schon in die Ulmer Baumärkte geströmt, die im Freistaat bis zu dieser Woche geschlossen gewesen waren. "Die unterschiedlichen Corona-Regelungen von Baden-Württemberg und Bayern zeigen sich in Ulm aufgrund seiner Lage an der Landesgrenze besonders deutlich", sagte die Sprecherin. Die Polizei, das Ordnungsamt und die Gewerbeaufsicht würden die Lage genau im Blick behalten, die Woche über Kontrollen durchführen und den Läden beratend zur Seite stehen.

Update, 20. April, 14.52 Uhr: Uniklinik Freiburg ruft zu Plasmaspenden auf

Die Uniklinik Freiburg hat für die bessere Behandlung von Coronavirus-Patienten zu Plasmaspenden aufgerufen. 

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 20. April, 14.35 Uhr: Wohnmobilhersteller Hymer nimmt Produktion wieder auf

Das Wohnmobilunternehmen Hymer hat am Stammsitz Bad Waldsee (Kreis Ravensburg) nach mehr als drei Wochen Corona-Zwangspause die Produktion wieder aufgenommen. Parallel zum Neustart der Produktion am Montag wurde vorerst auch die Kurzarbeit wieder aufgehoben, wie das Unternehmen mitteilte. Von den Lieferanten habe es im Vorfeld positive Signale gegeben. Zum Schutz der Mitarbeiter würden Stoffmasken eingesetzt und Schichtmodelle organisiert. Zudem seien Produktionsflächen entzerrt und Wege neu gestaltet worden, um direkten Kontakt zu verringern.

Hinzu kommen flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice. Ziel sei es, in den kommenden Wochen schrittweise zur Normalität zurückfinden. Hymer hatte am 26. März wegen der Corona-Krise Kurzarbeit beantragt und die Produktion vorerst gestoppt.

Update, 20. April, 14.29 Uhr: Gesundheitsminister Lucha spricht sich für Maskenpflicht aus

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) hat sich für eine Maskenpflicht in Baden-Württemberg ausgesprochen. "Ich befürworte eine Verpflichtung zum Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen, im ÖPNV und in den Pausen auf den Schulhöfen, wenn die Schulen wieder eröffnen", sagte Lucha der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Er mache sich keine Sorgen über mangelnde Angebote: "Es ist ja so, dass sich die Bürgerinnen und Bürger diese Masken selbst besorgen. Wir empfehlen ja keine medizinischen Produkte, sondern die oft selbst gemachte oder zu kaufende normale Schutzmaske."

Auch im Staatsministerium wird eine Maskenpflicht erwogen. Beim vorsichtigen Hochfahren von Gesellschaft und Wirtschaft müsse zwingend die Infektionsrate im Griff gehalten werden, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Bisher gilt für das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit eine dringende Empfehlung. Sollte man den Eindruck haben, dass die Empfehlung nicht allein hinreiche, müsse man womöglich wie in Sachsen und Bayern zu einer Maskenpflicht kommen, sagte der Regierungssprecher.

Gesundheitsminister Manne Lucha.
Gesundheitsminister Manne Lucha.  © Uli Deck/dpa

Update, 20. April, 14.29 Uhr: Söder und Kretschmann wollen in Ulm über Corona-Krise beraten

Die Regierungschefs von Bayern und Baden-Württemberg wollen sich zeitnah zu einem Corona-Krisengespräch treffen. "Ich werde diese Woche noch mich mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten (Winfried Kretschmann, Grüne), mit Distanz, aber in Ulm treffen, um die gemeinsamen Entwicklungen zu beraten", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in seiner Regierungserklärung zur Corona-Pandemie im Landtag in München. Er glaube, gerade in diesen Zeiten sei die Zusammenarbeit notwendig. "Weil wir in Bayern und Baden-Württemberg ganz eng Seite an Seite und eins zu eins gehen, weil wir eine ähnliche Entwicklung haben."

Update, 20. April, 14.22 Uhr: Corona-Fälle auch auf Stuttgart 21-Baustelle

Auf den Baustellen des milliardenschweren Bahnprojekts Stuttgart 21 sind ein halbes Dutzend Arbeiter an Covid-19 erkrankt. Zwei von ihnen werden im Krankenhaus behandelt, vier Infizierte sowie mehr als 90 Kontaktpersonen sind in Quarantäne, wie ein Sprecher der Stadt am Montag sagte. "Die Kontaktpersonen sind symptomfrei, sie sind in Arbeiterwohnheimen untergebracht", sagte der Sprecher weiter.

Laut Corona-Verordnung ist der Betrieb von Baustellen erlaubt. Allerdings müssen auch auf Baustellen Vorsichtsmaßnahmen zum Arbeitsschutz und gegen eine Ausbreitung des Coronavirus eingehalten werden. Es sollte laut Vorgabe ein Abstand zwischen Kolleginnen und Kollegen sowie zu anderen Menschen von mindestens 1,50 Metern eingehalten werden - "wo immer möglich", wie es heißt.

«Wir erwarten von unseren Auftragnehmern und deren Subunternehmern selbstverständlich, dass sich diese strikt an die behördlichen Regelungen zur Eindämmung der Übertragung des Corona-Virus halten», sagte ein Bahnsprecher am Montag. Insgesamt arbeiten nach seinen Angaben rund 6000 Menschen für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm.

Gegner des Projekts fordern, die Bauarbeiten umgehend einzustellen. Man habe bereits Ende März vor den Ansteckungsrisiken auf den S21-Baustellen gewarnt und einen Baustopp gefordert, kritisierte das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21.

An dem unterirdischen Durchgangsbahnhof in Stuttgart wird seit Jahren gebaut. Das Projekt umfasst "Stuttgart 21" und die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Nach letzten Schätzungen soll es 8,2 Milliarden Euro kosten. Im Finanzierungsvertrag waren im Jahr 2009 noch 4,5 Milliarden Euro festgelegt worden.

Update, 20. April, 13 Uhr: Welche Firmen können Schutzmasken fertigen?

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) hat die Unternehmen der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie dazu aufgerufen, an einer aktuellen Abfrage teilzunehmen. 

Damit sollen Produktionskapazitäten für Schutzmasken ermittelt werden, so das Wirtschaftsministerium am Montag. Demnach startete die gemeinsame Initiative des Verbandes der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (Südwesttextil) und des landesweiten Netzwerks "Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg" (AFBW) vor wenigen Tagen auf dem Onlineportal "place2tex". 

Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 20. April, 12.09 Uhr: Notfallbetreuung von Kindern wird ausgebaut

Die Notfallbetreuung von Kindern wegen der Corona-Krise wird ab kommender Woche im Südwesten ausgebaut. 

Das teilte das Kultusministerium am Montag in Stuttgart mit. Vom 27. April an sollen grundsätzlich Kinder Anspruch auf Notbetreuung haben, "bei denen beide Erziehungsberechtigte beziehungsweise die oder der Alleinerziehende einen außerhalb der Wohnung präsenzpflichtigen Arbeitsplatz wahrnehmen und von ihrem Arbeitgeber als unabkömmlich gelten". 

Eltern müssten eine Bescheinigung von ihrem Arbeitgeber vorlegen sowie bestätigen, dass eine familiäre oder anderweitige Betreuung nicht möglich ist. Künftig sollen zudem auch Kinder bis zur siebten Klasse betreut werden. 

Bislang gilt die Notbetreuung für Kinder bis zur sechsten Klasse, deren Eltern in der kritischen Infrastruktur arbeiten.

Eine Frau arbeitet im Home Office, während ihr Kind daneben sitzt.
Eine Frau arbeitet im Home Office, während ihr Kind daneben sitzt.  © Christian Beutler/KEYSTONE/dpa

Update, 20. April, 11.50 Uhr: Die Geschäfte haben wieder offen

Nach wochenlangem Shutdown wegen der Corona-Epidemie haben am Montag die ersten kleineren und mittelgroßen Geschäfte im Südwesten wieder geöffnet

Unter anderem in Stuttgart kamen deutlich mehr Menschen als in den vergangenen Wochen in die Stadt. Läden und die größeren Buchhandlungen verzeichneten einen guten Start in die erste Phase der Lockerung.

Update, 20. April, 11.25 Uhr: 130 Corona-Verstöße, Biker verstecken sich im Wald

Bei Corona-Kontrollen in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis haben Polizisten insgesamt 130 Verstöße von Freitag bis Sonntag festgestellt.

In den meisten Fällen wurde nach Polizeiangaben gegen unerlaubte Ansammlungen im öffentlichen Raum vorgegangen. Daneben musste beispielsweise nach einem Hinweis aus der Bevölkerung am Samstagabend, gegen 21.45 Uhr, in Burladingen gegen einen Gastwirt vorgegangen werden, der vier Gäste bewirtete. 

Der Bußgeldkatalog sieht für derartige Verstöße gegen das Schließungsgebot ein empfindliches Bußgeld zwischen 2500 und 5000 Euro vor. 

In Zwiefalten zogen am Sonntagmorgen sechs Motorradfahrer aus dem Landkreis Göppingen und dem Alb-Donau-Kreis die Aufmerksamkeit der Verkehrspolizei auf sich. "Die sechs Biker waren gegen 10.15 Uhr nicht nur verbotswidrig als Gruppe, sondern auch mit weit überhöhter Geschwindigkeit die Zwiefalter Steige aufwärts unterwegs und passierten am oberen Ende der Steige die dort eingerichtete Kontrollstelle", schreiben die Beamten. 

Drei der sechs Biker, die alle mit ähnlicher Geschwindigkeit fuhren, konnten gemessen werden, wobei ein 53-Jähriger als unrühmlicher Spitzenreiter statt der erlaubten 100 km/h über 180 Stundenkilometer auf dem Tacho hatte. 

Dieser und ein weiterer Fahrer aus der Gruppe konnten angehalten werden. Die anderen vier entzogen sich zunächst wiederum mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit der Kontrolle. Durch Fahndungskräfte konnten die vier Raser aber dann doch dingfest gemacht werden. 

Offenbar um einer Kontrolle dauerhaft zu entgehen, waren sie auf einem landwirtschaftlichen Weg in Richtung eines Waldstücks zwischen Gauingen und Tigerfeld abgebogen und hatten sich am Waldrand hinter Hecken zu verstecken versucht, wo die Polizeibeamten sie aber entdeckten. 

Auf alle sechs Kradfahrer, von denen fünf über 50 Jahre alt waren, kommen nun Anzeigen wegen der Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen und des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung zu.

Die drei an der Kontrollstelle gemessenen Biker werden zusätzlich aufgrund der konkreten Geschwindigkeitsverstöße angezeigt. Vorsätzliche Geschwindigkeitsüberschreitungen in dieser Höhe ziehen alleine üblicherweise Bußgelder bis zu 1200 Euro und mehrmonatige Fahrverbote nach sich.

Update, 20. April, 11.05 Uhr: Wirtschaftsministerium unterstützt Start-Ups


Wie das baden-württembergische Wirtschaftsministerium soeben mitteilte, wurde das Förderprogramm "Start-up BW Pro-Tect" ins Leben gerufen, um von der Corona-Krise betroffene Start-Ups zu unterstützen. "Besonders aussichtsreiche Gründungsvorhaben, die den Wirtschaftsstandort schon morgen entscheidend mitgestalten könnten, dürfen in dieser Krise nicht verloren gehen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) heute in Stuttgart.

Das Programm richtet sich an Start-Ups, die schon die erste Phase hinter sich haben, aber aufgrund der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Ihnen soll geholfen werden, kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Die Firmen können ab sofort den rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von bis zu 200.000 Euro bei den Partnern des Wirtschaftsministeriums beantragen.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 20. April, 10.55 Uhr: Bundesweites Bündnis ruft Politik zum Handeln für Künstler und Kreative in Not auf

Da die Corona-Pandemie für einen Großteil der Künstler, Freiberufler, Soloselbstständigen und Unternehmer in der Kultur-, Kreativ- und Unterhaltungsbranche verheerende Folgen hat und sich die Situation bis hin zu Existenzbedrohungen immer weiter zuspitzt, wendet sich die "Initiative Kulturschaffender in Deutschland" mit einem Offenen Brief an alle politischen Vertreter auf Bundes- und Länderebene. Das teilte die Initiative in einer Mitteilung vom Montagvormittag mit. 

Demnach würden die Soforthilfemaßnahmen kaum greifen und einen Großteil der Kunst- und Kulturschaffenden ausschließen. "Mit einem faktenreichen Positionspapier stellen wir die aktuelle Lage detailliert dar und zeigen gleichsam auf, wie Abhilfe geschaffen und der Fortbestand der Veranstaltungs-, Kultur- und Kreativbranche bundesweit gesichert werden kann", wird Jana Riediger, eine der Sprecherinnen der Initiative, in der Mitteilung zitiert.

Weitere Infos dazu findet ihr hier.

Update, 20. April, 09.12 Uhr: Wasserschutzpolizei weist auf Corona-Verordnung beim Wassersport hin

In einer Mitteilung der Wasserschutzpolizeidirektion beim Polizeipräsidium Einsatz wird darauf hingewiesen, dass die Bestimmungen der Corona-Verordnung auch beim Wassersport in Baden-Württemberg zu beachten sind. Das heißt, es muss auch hier ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden. 

Die Nutzung der Bundeswasserstraßen (wie Rhein und Neckar) und der Landesgewässer (wie Nebengewässer des Rheins und Bodensee) sind sowohl zum Freizeitzweck sowie aus Verkehrsgründen nicht grundsätzlich untersagt - es kann jedoch örtlich u Einschränkungen oder Verboten durch die zuständigen Behörden kommen.

Update, 20. April, 06.47 Uhr: Pläne für WTA-Tennisturnier 2021 in Stuttgart nach dem Sommer

Die Planungen für das WTA-Tennisturnier in Stuttgart für 2021 stehen nach der diesjährigen Absage noch hinten an. "Man braucht im Moment nicht mit den Spielerinnen über April nächstes Jahr zu sprechen. Da gibt es nichts zu diskutieren, sie haben momentan alle auch ihre Sorgen", sagte die Sportliche Leiterin Anke Huber der Deutschen Presse-Agentur. "Es wäre jetzt auch das falsche Signal. Ich glaube, dass weltweit die Sorgen größer sind als unser Turnier im April, das muss man mal ehrlich so sagen."

Das wichtigste deutsche Damen-Tennisturnier sollte eigentlich in dieser Woche stattfinden, wurde aber wie zahlreiche andere Sportveranstaltungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie ersatzlos gestrichen. "Im Moment ist im Kopf, dass wir es alle gut überstehen. Wenn das rum ist nach dem Sommer, fangen wir an, das neue Turnier zu planen", sagte die frühere Weltklasse-Spielerin Huber. "Man freut sich auf 2021. Es ist ein bisschen ein beängstigendes Jahr, und es wird wenig Tennis geben dieses Jahr. Ich hoffe einmal mal, dass nächstes Jahr alles wieder ins Normale zurückkehrt."

Beim letztjährigem Finale des WTA-Turniers in der Stuttgarter Porsche-Arena gewann die Tschechin Petra Kvitova gegen die Estin Anett Kontaveit.
Beim letztjährigem Finale des WTA-Turniers in der Stuttgarter Porsche-Arena gewann die Tschechin Petra Kvitova gegen die Estin Anett Kontaveit.  © Marijan Murat/dpa

Update, 19. April, 19.58 Uhr: Nun über 960 Tote, mehr als 28.000 Infizierte

In Baden-Württemberg sind erneut Menschen am Coronavirus gestorben, auch die Zahl der Infizierten stieg weiter an.

Wie das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mitteilt, sind 15 weitere Todesfälle gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf insgesamt 965. "Unter den Verstorbenen waren 597 Männer und 368 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter", heißt es von Seiten des Ministeriums.

Am Sonntag wurden zudem weitere 368 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, die Zahl der Infizierten steigt somit auf mindestens 28.078 an: "Davon sind ungefähr 15.861 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen." 

Damit sei die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten. Die Verdopplungszahl - also die Zeitspanne, in der sich die Fallzahlen verdoppeln - betrage derzeit 34 Tage. 

"Die Reproduktionszahl wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,6 angegeben. Ein R von 0,6 bedeutet, dass im Mittel jeder mit SARS-CoV-2 Infizierte deutlich weniger als eine weitere Person ansteckt und somit die Zahl der Neuerkrankungen abnimmt", schreibt das Ministerium.

Mittlerweile sind über 28.000 Menschen infiziert. (Symbolbild)
Mittlerweile sind über 28.000 Menschen infiziert. (Symbolbild)  © Fabian Strauch/dpa

Update, 19. April, 18.55 Uhr: Geschäfte öffnen wieder

Nach wochenlangem Shutdown wegen der Corona-Krise dürfen von Montag an viele Geschäfte im Südwesten wieder öffnen.

Die Regelung gilt für kleine und mittelgroße Läden von bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte die von Bund und Ländern zuvor vereinbarten Vorgaben am Wochenende verteidigt: "Sinn dieser Regelung ist es, dass nicht alle Geschäfte gleichzeitig öffnen, weil das einen Sog auf unsere Haupteinkaufsstraßen und Einkaufszentren zur Folge hätte", hatte er betont. 

Wer sonst noch alles öffnen darf, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 19. April, 17.20 Uhr: Jetzt 417 Infizierte in Mannheim

Die Zahl der Corona-Fälle ist in Mannheim erneut gestiegen.

Wie das Rathaus mitteilt, sei bis zum Sonntagnachmittag (16 Uhr) ein weiterer Fall gemeldet worden, die Zahl der Infizierten steige somit auf insgesamt 417. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", heißt es weiter.

Das Gesundheitsamt ermittele nun die weiteren Kontaktpersonen aller nachgewiesen Infizierten, insbesondere im Bereich der sogenannten vulnerablen Gruppen, nehme Kontakt mit diesen auf und begleite diese während der häuslichen Quarantäne.

Bislang sind nach Angaben der Stadt in Mannheim 262 Personen genesen, die häusliche Quarantäne wurde bei ihnen aufgehoben.

Update, 19. April, 17 Uhr: Medien-Lieferdienst der Stadtbibliothek

Leseratten aufgepasst! Zwar ist die Stuttgarter Stadtbibliothek wegen des Coronavirus geschlossen, dennoch sollt Ihr an Bücher und Medien rankommen. 

Möglich soll das neben neuen Podcast- und Videoformaten ein Medien-Lieferdienst und -Abholservice machen, wie die Stadt mitteilt. Und: "Für Medien, die virtuell zugänglich sind, gibt es einen kostenlosen Bibliotheksausweis." 

Um die große Nachfrage nach Medien zu bedienen, startet ab Montag ein Medien-Lieferdienst und ein Medien-Abholservice. Alle Infos dazu findet Ihr HIER.

Update, 19. April, 15.40 Uhr: Gewerkschaft warnt vor Gefahren für Lehr-Qualität

Angesichts des wegen der Corona-Pandemie nur digital beginnenden Sommersemesters hat die Bildungsgewerkschaft GEW vor Gefahren für die Qualität der Lehre gewarnt. 

Viele Hochschulen fühlten sich allein gelassen, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz am Sonntag. "Die Lehre darf in den nächsten Wochen nicht zur digitalen Online-Spielwiese werden." 

Die Hochschulen starten nach dem Ende der Semesterferien am Montag wieder in den Lehrbetrieb - aber nur digital. Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.

Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz.
Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz.  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 19. April, 15.05 Uhr: So liefen die Corona-Kontrollen der Mannheimer Polizei

Am gestrigen Samstag hat die Mannheimer Polizei ihre Corona-Kontrollen fortgesetzt. 

Wie die Beamten melden, waren 76 zusätzliche Streifen im Einsatz. "Auch Reiter der Bereitschaftspolizei Bruchsal sowie Boote der Wasserschutzpolizeistationen Mannheim und Heidelberg waren in die Maßnahmen eingebunden", heißt es weiter. 

Insgesamt wurden demnach 221 Fahrzeuge kontrolliert und 1271 Personen. "Der überwiegende Teil der Bevölkerung verhielt sich vernünftig und beachtete die Regelungen." Es wurden nach Polizeiangaben lediglich 49 Verstöße festgestellt und geahndet, davon 27 in Mannheim, acht in Heidelberg und 14 im Rhein-Neckar-Kreis.

Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Verstöße gegen die Mindestabstandsregel und gegen das Kontaktverbot, sich mit mehr als zwei Personen in der Öffentlichkeit aufzuhalten. Die Beamten kündigen an, die Maßnahmen fortzusetzen.

Update, 19. April, 14.22 Uhr: Sommersemester-Start im Internet

An der Universität Ulm beginnt wie an vielen anderen Universitäten und Hochschulen im Land das Sommersemester im Internet. Dem "SWR" zufolge wird der Präsident der Uni Ulm, Michael Weber, die Studierenden am Montag per Videobotschaft begrüßen. Die Veranstaltungen und Prüfungen sollen online stattfinden - Ziel sei es, den gesamten Stundenplan ins Netz zu verlegen.

Veranstaltungen und Prüfungen werden im Sommersemester überwiegend im Internet stattfinden.
Veranstaltungen und Prüfungen werden im Sommersemester überwiegend im Internet stattfinden.  © picture alliance / dpa

Update, 19. April, 11.45 Uhr: Ulmer Polizei lobt Disziplin der Bevölkerung

Wie das Polizeipräsidium Ulm mitteilte, wurden im gesamten Zuständigkeitsbereich fast 1400 Personen hinsichtlich Einhaltung der Corona-Verordnung kontrolliert. Dabei verhielten sich die Menschen vernünftig und diszipliniert, heißt es in der Mitteilung. Nur in etwas mehr als 50 Fällen mussten Anzeigen gefertigt werden, da sich Menschen in Gruppen von mehr als zwei Personen aufhielten, die nicht zum selben Hausstand gehören.

Update, 19. April, 08.41 Uhr: Land muss dem Umweltminister zufolge unabhängiger bei Rohstoffen werden

Baden-Württemberg muss nach Ansicht von Umweltminister Franz Untersteller (63, Grüne) seine Lehren aus den Lieferengpässen während der Corona-Krise ziehen und unabhängiger werden vor allem vom asiatischen Rohstoffmarkt. Die schwierige Versorgung mit Schutzmasken und anderen medizinischen Produkten habe gezeigt, wie riskant es sei, sich auf preiswertere ausländische Anbieter zu verlassen. 

Um diese Abhängigkeit bei den für eine Technologieregion wichtigen sogenannten Seltenen Erden zu verhindern, müsse die Corona-Krise genutzt werden. Das Land müsse sich strategisch neu aufstellen, forderte Untersteller. Die sogenannte Ressourceneffizienzstrategie des Landes soll bis zum Herbst überarbeitet werden. "Darin werden wir auch einen Schwerpunkt legen auf das Thema der Resilienz, also auf die Frage, wie wir als Land robuster werden gegen die Krisen in der Welt", sagte der Minister.

Seltene Erden würden in Produkten genutzt, die auch für Baden-Württemberg überaus wichtig seien. "Eine Windkraftanlage ohne Kobalt, ohne Nickel, ohne Kupfer oder Neodym gibt es nicht. Das gilt auch für Autoantriebe oder Festkörperlaser, die auf diese Rohstoffe als Bestandteile angewiesen sind", sagte der Minister. Es müsse gelingen, weniger Ressourcen zu benötigen und Rohstoffe verstärkt in einem Kreislauf wiederzuverwerten. Erste unternehmerische Ansätze gebe es bereits.

Als Seltene Erden werden Elemente bezeichnet, die wertvolle Eigenschaften für die Produktion von Smartphones über Leuchtmittel bis hin zu Flachbildschirmen, Windkraftanlagen oder Kameras haben; auch in Raketen oder Elektroautos kommen sie zum Einsatz. Zwar sind die Metalle nicht so selten vorhanden, wie es der Name suggeriert. Allerdings entfallen mehr als 95 Prozent der weltweiten Produktionsmenge auf China.

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (63, Grüne).
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (63, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 19. April, 08.08 Uhr: Land gibt Zuschuss für Versicherungen gegen Ernteausfall

Das baden-württembergische Agrarministerium unterstützt Landwirte finanziell bei Versicherungen, um Ernterisiken abzusichern. "Wir bieten den Bauern keine Vollkasko-Lösungen. Wir schaffen Anreize zu Eigenvorsorge. Hilfe zur Selbsthilfe", sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (59, CDU). 

Bei der Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe im Aufbau eines betrieblichen Risikomanagements gehe es darum, existenzgefährdende Situationen abzuwenden. Es gebe Zuschüsse für Prämien für Versicherungen die Risiken wie starken Frost und Regen sowie Sturm abdeckten.

Das Pilotprojekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. "Ich gehe derzeit davon aus, dass das Projekt auch ein Gewinn für den Steuerzahler ist. Klar ist, dass für die mit staatlicher Unterstützung versicherbaren Kulturen und Risiken zukünftig keine Ad-hoc-Hilfen mehr gewährt werden", sagte Hauk. Insgesamt seien für das Jahr 2020 rund 1350 Förderanträge eingegangen.

Die im Zuge des Pilotprojekts versicherte Anbaufläche beläuft sich demnach auf insgesamt rund 14.000 Hektar. Davon etwa rund 7000 Hektar Wein- oder Tafeltrauben, 5300 Hektar Kernobst, also beispielsweise Äpfel und Birnen und rund 850 Hektar Steinobst, wie Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen. Im Landeshaushalt sind für das Pilotprojekt im laufenden Jahr und 2021 jeweils rund fünf Millionen Euro vorgesehen. Ende 2020 können Anträge für das Jahr 2021 eingereicht werden.

Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (59, CDU).
Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk (59, CDU).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 19. April, 07.18 Uhr: Schrittweise Lockerungen auch für Tourismusbranche gefordert

Nach den ersten Lockerungen der Corona-Auflagen fordert Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (58, CDU) eine schrittweise Perspektive auch für die Tourismus- und Gastro-Branche. "Ich könnte mir vorstellen, dass man Gaststätten, Hotels, Parks und Ausflugsziele zunächst mit reduzierten Kapazitäten wieder öffnet", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Die Besucher könnten sich beispielsweise zuvor anmelden, auch online, damit man einen Überblick über die Gäste hat." Auch bei Ferien auf dem Bauernhof oder auf Campingplätzen, in Ferienwohnungen oder kleineren Pensionen ließen sich Abstandsregeln gut einhalten.

Es sei zu früh, die Sommersaison für die touristischen Betriebe in Baden-Württemberg abzuschreiben, sagte Wolf. Denn bei der Verzögerung der Ausbreitung des Virus gebe es eine positive Entwicklung. "Setzt sich die Stabilisierung fort, gehe ich davon aus, dass man zunächst Ausflüge und Urlaube im eigenen Land wieder ermöglichen kann."

Die Branche steht derzeit noch weitgehend still. Nach den jüngsten Beschlüssen von Bund und Ländern sollen die Menschen in Deutschland vorerst weiter auf private Reisen verzichten. Das gilt auch für überregionale touristische Tagesausflüge. Die weltweite Reisewarnung wird aufrechterhalten. Übernachtungsangebote im Inland sollten weiterhin nur für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung gestellt werden.

Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (58, CDU).
Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf (58, CDU).  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 18. April, 22.15 Uhr: Vanessa Mai ist "eingesperrt"

Schlagerstar Vanessa Mai (27) ist froh, dass sie die Corona-bedingte Isolation nicht in der Einsamkeit verbringen muss.

"Seitdem ich mit jemandem gesprochen habe, der zuhause alleine lebt in der Isolation, bin ich schon sehr, sehr dankbar, mit meinem Mann und Hund zusammen "eingesperrt" zu sein", sagte Mai der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir genießen die gemeinsame Zeit und haben einen Tagesablauf eingerichtet. Durch den Hund kommst du auf jeden Fall raus, das ist was Gutes."

Wie sehr die Sängerin darunter leidet, derzeit keinen Kontakt zu ihren Fans zu haben, lest Ihr HIER.

Ist mit Mann und Hund derzeit "eingesperrt": Vanessa Mai.
Ist mit Mann und Hund derzeit "eingesperrt": Vanessa Mai.  © Soeren Stache/dpa

Update, 18. April, 20.50 Uhr: Jetzt über 400 Infektionsfälle in Mannheim

In Mannheim ist die Zahl der Infizierten um vier auf nun insgesamt 416 Fälle gestiegen.

Das teilte das Rathaus am Samstagabend mit. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", heißt es weiter.

Das Gesundheitsamt ermittele nun die weiteren Kontaktpersonen aller nachgewiesen Infizierten, insbesondere im Bereich der sogenannten vulnerablen Gruppen, nehme Kontakt mit diesen auf und begleite diese während der häuslichen Quarantäne. 

Und weiter: "Bislang sind in Mannheim 249 Personen genesen, die häusliche Quarantäne wurde bei ihnen aufgehoben."

Update, 18. April, 20.15 Uhr: Erste Häftling mit Corona infiziert

In einem Mannheimer Gefängnis hat sich der landesweit erste Häftling mit dem Coronavirus infiziert.

Der infizierte 25-Jährige sitze in Untersuchungshaft. Er sei nach entsprechenden Symptomen vom Anstaltsarzt untersucht und sofort isoliert worden, berichtete der SWR. Der Mann sei zuvor allein in seiner Zelle untergebracht gewesen.

Die ganze Geschichte lest Ihr HIER.

Update, 18. April, 19.45 Uhr: Armeekrankenhaus wird abgebaut

Ein im Süd-Elsass für Coronavirus-Patienten errichtetes Armeekrankenhaus kann Medienberichten zufolge teilweise wieder abgebaut werden. Die Hälfte der 30 Intensivstations-Betten sei frei und befinde sich im Abbau, berichtete der Radiosender France Bleu am Samstag. 

Die restlichen 15 Betten und das mobile Lazarett sollten weiterhin auf dem Parkplatz des Emile-Muller-Krankenhauses in Mülhausen (Mulhouse) im Département Haut-Rhin bleiben, um die Klinik bei der Behandlung von Covid-19-Patienten zu unterstützen.

Das Armeekrankenhaus hatte Ende März erste schwer erkrankte Menschen aufgenommen. Die Klinik war eingerichtet worden, um die ausgelasteten Intensivstationen der ostfranzösischen Region zu unterstützen. 

Staatschef Emmanuel Macron hatte die Einrichtung Mitte März selbst in einer TV-Ansprache angekündigt. In dem Armeekrankenhaus seien bisher 48 schwerkranke Patienten behandelt worden, berichtete die Lokalzeitung "Dernières Nouvelles d’Alsace".

Die Lage in den Kliniken bleibe weiterhin angespannt, teilte die Betreibergruppe öffentlicher Krankenhäuser im südlichen Elsass einem Bericht zufolge am Freitag mit. Die gesamte Region Grand Est an der Grenze zu Deutschland ist von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen worden. 

Gesundheitsbehörden zufolge starben bis Freitagabend in Grand Est rund 2350 Menschen infolge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. In ganz Frankreich gab es bisher mehr als 19.000 Todesfälle.

Update, 18. April, 19.23 Uhr: Nun 952 Tote, über 27.700 Infizierte

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Corona-Toten erneut gestiegen.

Wie das Gesundheitsministerium am Samstagabend mitteilte, sind erneut 30 Menschen dem Virus erlegen. Damit steigt die Zahl der Todesfälle im Land auf 952. "Unter den Verstorbenen waren 587 Männer und 365 Frauen", schreibt das Ministerium. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 62 Prozent der Verstorbenen seien 80 Jahre oder älter gewesen.

Auch die Zahl der Infizierten stieg weiter an. Bis 16 Uhr seien vom Landesgesundheitsamt weitere 382 bestätigte Fälle gemeldet worden. Demnach sind nun mindestens 27.710 Menschen mit dem Erreger infiziert. Davon sind 15.293 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. 

"Damit ist die Zahl der Genesenen weiterhin höher als jene der noch Erkrankten", schreibt das Ministerium. Die Verdopplungszahl - also die Zeitspanne, in de rsich die Fallzahlen verdoppeln - betrage momentan 34 Tage.

Das Durchschnittsalter der Infizierten beträgt 51 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren. "Unter den nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) übermittelten COVID-19-Fällen war für 1.381 Personen angegeben, dass sie in medizinischen Einrichtungen gemäß § 23 Abs. 3 IfSG tätig sind", heißt es weiter. 

Zu den Einrichtungen zählten etwa Krankenhäuser, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen, ambulante Pflegedienste und Rettungsdienste.

Mittlerweile sind 952 Menschen in Baden-Württemberg dem Virus erlegen. (Symbolbild)
Mittlerweile sind 952 Menschen in Baden-Württemberg dem Virus erlegen. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 18. April, 18.40 Uhr: Stuttgarts OB wendet sich an Partnerstädte

Stuttgarts OB Fritz Kuhn (Grüne) hat seinen Amtskollegen in den zehn Partnerstädten einen Brief geschrieben.

Wie das Rathaus am Samstag mitteilt, tat er dies, "um auch in schwierigen Zeiten Verbundenheit auszudrücken".

"Als Oberbürgermeister weiß ich mich mit Ihnen gemeinsam vor ähnliche Herausforderungen gestellt, um die Gesundheit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die wirtschaftliche Existenz unserer Bevölkerung zu sichern", schriebt Kuhn demnach.

Und weiter: "Die Schwierigkeiten, mit denen wir aktuell konfrontiert sind, sind für viele von uns bisher unbekannten Ausmaßes und führen zu einer starken Einschränkung - in vielen Fällen sogar zum temporären Stillstand - unserer Arbeit und unseres gesellschaftlichen und sozialen Lebens." Von diesem Stillstand seien auch die internationalen Begegnungen zwischen den Menschen der Partnerstädte betroffen, so der OB weiter. 

Kuhn verspricht: "Mir ist es wichtig Ihnen zu versichern, dass sobald diese Gesundheitskrise überwunden ist, wir mit Ihnen gemeinsam die Vielfalt und Lebendigkeit des Austauschs zwischen den Menschen unserer Städte wiederaufleben lassen."

Bis es soweit sei, könnten sich neue Formen des Austauschs, der Präsentation und des Diskurses herausbilden, der Grüne appelliert: "Lassen Sie uns diese Chance nutzen, um unsere städtepartnerschaftliche Arbeit noch wirkungsvoller zu gestalten und den interkulturellen Austausch zu stärken."

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn.
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn.  © Marijan Murat/dpa

Update, 18. April, 17.53 Uhr: Drohen Rentenkürzungen? Palmer erntet Kritik

Tübingens OB Boris Palmer (47, Grüne) hat sich erneut zur Corona-Krise zu Wort gemeldet.

Auf Facebook warnte er: "Die Bruttolohnsumme wird dieses Jahr mit Sicherheit drastisch einbrechen." Gemäß der geltenden Rentenanpassungsformel bedeute dies: "Bis dieser Einbruch ausgeglichen ist, werden die Rentenerhöhungen um die Hälfte gekürzt."

Dann wendet der Ausnahme-Grüne, der in seiner eigenen Partei nicht von allen heiß geliebt wird, an die Rentner der Republik. "Vielleicht sollten sich das diejenigen mal klar machen, die darauf beharren, dass ihre Freiheit, sich als Rentner überall so zu bewegen wie die Beitragszahler, in keinem Fall nach Alter und Risikodisposition eingeschränkt werden darf", so Palmer.

Wer den Jüngeren verbiete zu arbeiten, habe nachher eben weniger Rente. Die Agenda 2010 habe schon mal mehrere Jahre Nullrunden für die Rentner bedeutet. Das Ergebnis sei bekannt. "Corona könnte ein ganzes Jahrzehnt Rentenkürzungen bedeuten, wenn wir so weiter machen, wie derzeit", mahnt der 47-Jährige.

Warum die User ihn dann heftig kritisierten und was sie ihm vorwarfen, könnt Ihr HIER nachlesen.

Tübingens Rathauschef Boris Palmer.
Tübingens Rathauschef Boris Palmer.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 18. April, 17.25 Uhr: So lief die Demo trotz Corona-Krise

Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts haben rund 50 Menschen in Stuttgart an einer ihnen zunächst untersagten Demonstration teilgenommen.

Die Stadt sah sich durch den Richterspruch veranlasst, das von ihr erlassene Verbot des Treffens am Samstag auf dem zentralen Schlossplatz zurückzunehmen.

Unter der Beachtung eines Abstandes von 1,5 Metern zwischen den Teilnehmern und einer Distanz zu Passanten von 2 Metern könne die Versammlung am Samstagnachmittag stattfinden, teilte die Stadt mit.

Ein Privatmann hatte die Demonstration gegen die Einschränkung der Grundrechte in der Corona-Krise mit maximal 50 Teilnehmern angemeldet. Wie sie lief, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 18. April, 15.10 Uhr: Polizei löst Tuning-Treffen auf

Insgesamt 90 Menschen haben sich auf einem Parkplatz im Industriegebiet von Heilbronn versammelt - die Polizei löste das Tuning-Treffen auf. 

Solche Ansammlungen seien wegen der Corona-Verordnung verboten, teilte die Polizei am Samstag mit. Demnach versammelten sich die Menschen in der Nacht auf Samstag mit 51 Autos. 

Jeder der Anwesenden muss mit einer Anzeige rechnen. Um die Personalien aller festzustellen, waren elf Polizeistreifen im Einsatz.

Die Polizisten lösten die Ansammlung auf. (Symbolbild)
Die Polizisten lösten die Ansammlung auf. (Symbolbild)  © Caroline Seidel/dpa

Update, 18. April, 14.22 Uhr: Gähnende Leere statt Frühlingsfest

Eigentlich hätte das Stuttgarter Frühlingsfest von Samstag an über eine Million Besucher anlocken sollen - doch wo sich sonst um diese Jahreszeit Groß und Klein auf Achterbahnen, Karussells oder in Festzelten vergnügen, herrscht gähnende Leere. 

Wegen des erhöhten Risikos einer Ansteckung mit dem Coronavirus hatte die Landeshauptstadt Stuttgart im März das nach Angaben der Veranstalter größte Frühlingsfest Europas abgesagt. Das 82. Frühlingsfest am Neckarufer hätte bis zum 10. Mai gedauert.

Veranstaltungen sind im Südwesten bis 3. Mai wegen des Infektionsschutzes grundsätzlich untersagt; Großveranstaltungen sollen nach einem Beschluss von Bund und Ländern bis 31. August nicht möglich sein.

Update, 18. April, 13.48 Uhr: Polizei Mannheim stellte nur wenige Corona-Verstöße fest

Wie die Polizei Mannheim mitteilte, wurden vom Freitag auf Samstag insgesamt 147 Fahrzeuge und 1008 Personen in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis hinsichtlich der Einhaltung der Corona-Maßnahmen kontrolliert. Dabei wurden lediglich 44 Verstöße - allesamt Ordnungswidrigkeiten - festgestellt, wobei es sich fast ausschließlich um Zuwiderhandlungen gegen die Mindestabstandsregel und das Kontaktverbot handelte.

Update, 18. April, 11.30 Uhr: Kretschmann verteidigt Ladenöffnungen am Montag

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die bevorstehende Öffnung von Geschäften von bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche verteidigt. "Das ist keine gegriffene Größe", betonte der Grünen-Politiker am Samstag anlässlich der fünften Anpassung zur Corona-Verordnung des Landes. In der Rechtsprechung gälten Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 800 Quadratmetern als großflächig.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).  © Marijan Murat/dpa

Update, 18. April, 09.43 Uhr: Wirtschaftsministerium und Sozialministerium veröffentlichen gemeinsame Richtlinie für den Einzelhandel

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium teilte in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Sozialministerium die Veröffentlichung einer gemeinsamen Richtlinie zu den Voraussetzungen der Öffnung im Einzelhandel mit. Diese orientiert sich an den Abstimmungen innerhalb der Landesregierung und macht in Form einer Checkliste klar, auf welche Hygienevorschriften der Einzelhandel achten muss. Außerdem klärt sie die Berechnungsgrundlage der Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern.

"Mit dieser Regelung haben die Verkaufsstellen des Einzelhandels einheitliche und klare Vorgaben an der Hand, wie die verschiedenen Vorgaben des Arbeitsschutzes und des Infektionsschutzes, insbesondere aufgrund der Corona-Verordnung, erfüllt werden können. Damit geben wir den Betrieben eine wichtige Hilfestellung und Orientierung, unter welchen Voraussetzungen eine Öffnung ab Montag wieder möglich ist", wird Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) zitiert.

Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) ergänzte: "Bei diesem ersten Schritt zu einer vollständigen Verkaufsöffnung haben wir uns für eine vorsichtige Variante entschieden. Wir werden die Wirksamkeit der bisherigen und der neuen Regeln genau beobachten und regelmäßig prüfen, ob die Infektionsschutzkonzepte sowie Abstands- und Hygieneregeln der Unternehmen funktionieren."

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne).  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 18. April, 08.01 Uhr: Wirtschaftsministerin will Hotellerie und Gastronomie Perspektive bieten

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) arbeitet nach einem Medienbericht an einem Konzept zur schrittweisen Wiedereröffnung von Gaststätten während der Corona-Pandemie. "Wir müssen für Hotellerie und Gastronomie endlich eine Perspektive bieten", sagte die CDU-Politikerin der "Südwest Presse". 

"Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Betriebe ab dem 4. Mai unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln wieder sukzessive öffnen dürfen. Dazu werden wir zeitnah ein Konzept vorlegen."

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).  © Bernd Weißbrod/dpa

Update, 18. April, 07.18 Uhr: Verkehrsminister fordert Rettungsschirm auch für Verkehrsunternehmen

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne) fordert finanzielle Hilfe vom Bund für unter der Corona-Krise leidende Nahverkehrsunternehmen. Vor allem Busunternehmen müssten dringend unter die großen Rettungsschirme des Bundes kommen und Zuschüsse erhalten, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur. Die Verkehrsminister der Länder hätten sich bereits mit einer entsprechenden Initiative an den Bund gewandt.

Allein im Südwesten fehlten Bussen und Bahnen im Nahverkehr derzeit jeden Monat 40 bis 50 Millionen Euro an Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf. "Die Gesellschaft muss wissen: Wenn sie nach der Krise noch einen funktionierenden ÖPNV will, dann muss sie ihn jetzt finanziell unterstützen", sagte Hermann.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne).
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne).  © Philipp von Ditfurth/dpa

Update, 17. April, 19.09 Uhr: 922 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden weitere 698 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, sodass die Gesamtzahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 27.328 angestiegen ist. Von diesen sind zirka 14.464 Menschen wieder genesen. 

Allerdings starben auch 48 weitere Menschen. Somit stieg die Anzahl der gesamten Todesfälle auf 922 an. 

Update, 17. April, 18.36 Uhr: Gerichte steuern auf Normalität zu

Die Justiz im Südwesten steuert von Ende April an auf Normalbetrieb zu. "Wir wollen ab dem 27. April stufenweise den Justizbetrieb wieder hochfahren", sagte Justizminister Guido Wolf (CDU) der "Heilbronner Stimme" und dem "Mannheimer Morgen" (Samstag). Zunächst müssten Gerichte und Staatsanwaltschaften im Land ausreichend mit Schutzmaterialien versorgt sein.

Momentan gebe es für sie über 39.000 Schutzmasken, 40.0000 weitere seien unterwegs. "Wir wollen, dass an allen Gerichtsstandorten für Verhandlungen, wo Abstände nicht eingehalten werden, genügend Schutzmasken zur Verfügung stehen", sagte Wolf. 

Zudem habe das Land Gerichten und Staatsanwaltschaften 1,7 Millionen Euro bereit gestellt, um selbst Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel zu beschaffen. Auch Plexiglasscheiben, mobile Trennwände, Fiebermessegräte und Einmalhandschuhe beschaffe die Justiz sich vor Ort.

Wegen der Corona-Krise wurde seit Mitte März der Betrieb in Gerichten und bei Staatsanwaltschaften im Südwesten stark zurückgefahren.

Stuttgart: Das große Landeswappen von Baden-Württemberg hängt in einem Gerichtssaal im Gebäude des Oberlandesgerichts über den Richterstühlen.
Stuttgart: Das große Landeswappen von Baden-Württemberg hängt in einem Gerichtssaal im Gebäude des Oberlandesgerichts über den Richterstühlen.  © Sebastian Gollnow/dpa

17. April, 14.39 Uhr: Umsatz von Autozulieferer bricht ein

Der Autozulieferer ElringKlinger bekommt die schwache Konjunktur und die Corona-Krise zu spüren. Im ersten Quartal gingen die Erlöse nach vorläufigen Zahlen um zehn Prozent auf 396 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen aus Dettingen/Erms am Freitag mitteilte. Hingegen kletterte das operative Ergebnis auf 16 Millionen Euro nach 6,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Hier wirkten die Bemühungen, die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Angaben zum Ergebnis unter dem Strich wurden keine gemacht. Der komplette Quartalsbericht soll am 7. Mai veröffentlicht werden.

Für das zweite Quartal werden beim Umsatz und Ergebnis deutliche Belastungen erwartet. ElringKlinger ist vor allem mit Komponenten für den klassischen Verbrennungsmotor groß geworden, ist inzwischen aber auch stark in der Entwicklung von Elektroantrieben und Brennstoffzellen engagiert.

17. April, 14.34 Uhr: Stuttgart-OB Fritz Kuhn empfiehlt Alltagsmasken

Wie die Stadt Stuttgart empfiehlt, sollen die Menschen im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften eine sogenannte Alltagsmaske tragen. Zudem soll selbstverständlich weiterhin auf den Mindestabstand von 1,5 Metern geachtet werden. Stuttgarts Oberbürgermeister appellierte: "Oberstes Ziel bleibt es, dass die Infektionszahlen in Stuttgart nicht steigen, sondern tendenziell weiter sinken. Wir nehmen im Krisenstab täglich eine Bewertung der aktuellen Entwicklung vor. Sollten die Infektionszahlen nach den vorsichtigen Lockerungen aber wieder steigen, kann es in Stuttgart auch schnell eine Maskenpflicht bei der Nutzung von Bahn und Bussen sowie in Geschäften geben. Ich appelliere deshalb eindringlich an die Stuttgarterinnen und Stuttgarter und alle, die in unserer Stadt unterwegs sind: Tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz."

Außerdem: "Gehen Sie verantwortungsvoll mit den Lockerungen um, wahren Sie Abstand, achten Sie auf sich und Ihre Mitmenschen!"

Update, 17. April, 14.08 Uhr: Land will Verkauf in Eisdielen doch erlauben

Zusammen mit vielen Geschäften sollen am Montag in Baden-Württemberg nun auch die Eisdielen wieder öffnen dürfen. Neben dem ohnehin erlaubten Abhol- und Lieferdienst soll auch der direkte Verkauf an der Theke wieder möglich sein, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag auf Anfrage mit. Voraussetzung sei, dass sämtliche Hygienevorschriften eingehalten würden. Das Ministerium hatte sich nach eigenen Angaben seit längerer Zeit für eine Öffnung eingesetzt.

Der endgültige Beschluss der Landesregierung dazu fehlt noch. Die Corona-Verordnung des Landes und auch die Auslegungshinweise dazu würden aber noch am Wochenende entsprechend überarbeitet, hieß es. Grundsätzlich bleibe es allerdings dabei, dass Kommunen eigenständig auch schärfere Regeln erlassen dürfen.

Derzeit sind viele Eisdielen geschlossen.
Derzeit sind viele Eisdielen geschlossen.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 17. April, 13.59 Uhr: Tafeln im Land brauchen Unterstützung

Die Tafeln sind auch von der Corona-Pndemie betroffen und geraten selbst in Not. Viele Ehrenamtliche können nicht helfen, da sie selbst zur Risikogruppe gehören und es gibt weniger Lebensmittelspenden. 

"Als Schirmherrin der Tafeln in Baden-Württemberg bitte ich die Bürgerinnen und Bürger des Landes um Unterstützung. Die Tafeln brauchen jetzt dringend helfende Hände und Spenden, um zu ersetzen, was fehlt. Außerdem suchen einige nach alternativen Ausgabestellen, an denen man sicher und unter Einhaltung der Hygieneregeln Lebensmittel abholen kann. Auch die Landkreise, Städte und Gemeinden bitte ich um Benennung einer Ansprechperson für die Tafeln sowie Unterstützung vor Ort", sagte die Staatsekretärin des Ministeriums für Soziales und Integration, Bärbl Mielich.

Update, 17. April, 13.48 Uhr: Verbandschef schlägt Notbetreuung für benachteiligte Kinder vor

Leistungsschwache Schüler leiden aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) besonders unter den Schulschließungen in der Corona-Krise. Es gebe schwache Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern, die erreichten die Schulen kaum, sagte der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten. Er stellt deshalb zur Diskussion, die Notbetreuung zu nutzen, um benachteiligte Kinder an den Schulen zu unterrichten, bevor sie weiter abgehängt werden. Leistungsschwächere Kinder täten sich mit der digitalen Lernumgebung deutlich schwerer. Aus der Distanz könnten die Lehrer ihnen nur schwer helfen. "Wir kriegen die nicht, wenn die Eltern nicht ans Telefon gehen und E-Mails nicht beantworten."

Der Verband rechnet auch für das nächste Schuljahr nicht mit einer Rückkehr zum normalem Unterricht. "Corona wird uns über dieses Schuljahr hinaus auch ins nächste Schuljahr begleiten", sagte Brand.

Bislang dürfen Eltern mit Berufen in Schlüsselbereichen wie Medizin oder Polizei ihre Kinder bis zur sechsten Klasse in eine Notfallbetreuung geben. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf eine Ausweitung der Notbetreuung verständigt.

Update, 17. April, 12.26 Uhr: Starker Rückgang der Fluggäste in Stuttgart

Der stark zurückgegangene Flugverkehr im Zuge der Corona-Krise sorgt beim Stuttgarter Airport für einen Einbruch bei den Passagierzahlen. Im ersten Quartal dieses Jahres ging die Anzahl der Fluggäste nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,1 Prozent auf knapp 1,8 Millionen Menschen zurück, wie der Sprecher der Geschäftsführung, Walter Schoefer, am Freitag mitteilte. 

"Wie sich die Corona-Krise auf die Zahlen am Flughafen Stuttgart und den Luftverkehr langfristig auswirken wird, ist derzeit nicht absehbar. Wir wissen nicht, wie lange die Ausnahmesituation anhält, deshalb müssen wir jetzt auf Sicht fahren."

Der Regionalflughafen nutzt die Zeit aktuell, um seine Start- und Landebahn teilweise zu erneuern. Die Arbeiten wurden nun vorgezogen.

Update, 17. April, 11.38 Uhr: Neue Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge

Das Regierungspräsidium Karlsruhe richtet wegen der Coronavirus-Pandemie eine zusätzliche Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Eggenstein-Leopoldshafen (Kreis Karlsruhe) ein. Flüchtlinge sollen weniger dicht zusammenleben, um Ansteckungen zu vermeiden, teilte Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder am Freitag mit.

Die Belegung der Einrichtung soll am 4. Mai beginnen. Platz ist in der bisherigen Gemeinschaftsunterkunft für maximal 200 Menschen. Flüchtlinge, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sollen in Eggenstein-Leopoldshafen nicht untergebracht werden.

Für infizierte Personen in Erstaufnahmeeinrichtungen hat das Land eine Isoliereinrichtung im Rems-Murr-Kreis sowie Quarantänebereiche innerhalb der einzelnen Einrichtungen in Betrieb genommen. Die bisher in der Gemeinschaftsunterkunft in Eggenstein-Leopoldshafen untergebrachten Flüchtlinge sollen auf andere Unterkünfte im Kreis Karlsruhe verteilt werden.

Die Ansteckung soll verhindert werden.
Die Ansteckung soll verhindert werden.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 17. April, 11.12 Uhr: Eisenmann hält nichts von verkürzten Sommerferien

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hält wenig davon, die Sommerferien zu verkürzen: "Eine Verkürzung der Sommerferien steht bei uns nicht zur Debatte. Ein solcher Schritt würde auch vor dem Hintergrund zahlreicher privater Pläne von Familien und Lehrkräften viele Diskussionen und Unruhe auslösen und letztlich mehr Probleme schaffen als lösen. Deshalb ist das keine Lösung."

Dieser Vorschlag suggeriere zudem, dass Schüler und Lehrer durch Corona nun wochenlang Ferien gehabt hätten. "Die Schulschließungen bedeuten ja keine Corona-Ferien. Die Schülerinnen und Schüler lernen und arbeiten gemeinsam mit ihren Lehrkräften von zu Hause aus, und alle machen das Bestmögliche aus dieser ungewöhnlichen Situation", sagt die Ministerin.

Update, 17. April, 10.47 Uhr: Maskenpflicht in Sulz am Neckar

Wegen gestiegener Corona-Zahlen in Sulz am Neckar (Kreis Rottweil) gilt dort seit Freitag eine Maskenpflicht. Für die Stadt und ihre Teilorte sei eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen worden, sagte Bürgermeister Gerd Hieber. Die sogenannten "Behelfs-Mund-Nasen-Masken" müssten vor allem an Orten getragen werden, wo man engere Begegnungen nicht vermeiden könne - beispielsweise beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Zugelassen sei allerdings jede Abdeckung, die eine Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchenpartikeln durch Husten, Niesen und Sprechen verringern könne, also auch selbst genähte Masken, Schals oder Tücher. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Hintergrund der Maßnahme sei unter anderem, dass sich zuletzt in einem großen Betrieb in der Stadt Mitarbeiter und deren Angehörige mit Covid-19 angesteckt hätten. Zudem gebe es drei Altenheime. "Wir haben daher überlegt: In welcher Form können wir selbst einen Beitrag leisten, um mehr Sicherheit zu schaffen", sagte Hieber. Nach Angaben des Landratsamtes in Rottweil gibt es derzeit 128 bestätigte Corona-Fälle in Sulz am Neckar. Dort leben rund 12 500 Einwohner.

Die Stadt gehe nun aktiv auf den Einzelhandel und andere Betriebe zu, um sie zu Schutzmaßnahmen zu beraten, sagte Hieber. Wer als Bürger gegen die Maskenpflicht verstoße, müsse allerdings nicht direkt mit einer Strafe rechnen: "Ich glaube und bin davon überzeugt, dass man das Thema Maskentragen nicht mit Bußgeldern durchsetzen kann. Ich setze eindeutig auf Akzeptanz, Einsicht und Mitmachen."

Update, 17. April, 10.06 Uhr: Wasserleitungen von ungenutzten Gebäuden durchspülen

Viele Gebäude werden ab Montag wieder genutzt werden. Die Netze BW weisen daraufhin, dass die Leitungen durchgespült werden müssen, um wieder hygienisches Trinkwassser aus der Leitung entnehmen zu können, wenn das Gebäude eine längere Zeit nicht genutzt wurde. 

"Aus dem allgemeinen Netz bekommt man immer sauberes Wasser – problematisch können aber die wenig genutzten Leitungen im Gebäude selbst sein",sagt Geschäftsführer Harald Hauser. "Normalerweise sorgt der ständige Durchfluss für das Duschen, Händewaschen oder die WC-Spülung für eine Spülung der Hausleitungen. Wenn das Wasser aber über Tage und Wochen abgestanden ist, kann es verkeimen und im schlimmsten Fall Gesundheitsschäden verursachen."

Am Besten sollen Leitungen auch  schon in der Stillstandphase regelmäßig gespült werden. "Spätestens aber, wenn wieder Leben ins Gebäude einkehrt, muss das Wasser aus den Hausleitungen ausgetauscht werden, und zwar vollständig", betont Harald Hauser. 

Update, 17. April, 10.00 Uhr: Lebensmittelfirma unter Quarantäne

Nach einer Häufung von Corona-Infektionen hat das Landratsamt des Enzkreises eine Lebensmittelfirma unter Quarantäne gestellt. 

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 17. April, 09.18 Uhr: Porsche bringt wegen Corona weniger Autos an die Kunden

Nach einem guten Start ins Jahr hat die Coronavirus-Pandemie den Sportwagenbauer Porsche im März noch spürbar ausgebremst. Der Rückgang der Verkaufszahlen im ersten Quartal fiel letztlich allerdings nicht so stark aus wie befürchtet. Gut 53.000 Autos lieferte Porsche von Januar bis Ende März weltweit an die Kunden aus. Das waren fünf Prozent weniger als im ersten Quartal 2018, wie der Autobauer am Freitag in Stuttgart mitteilte. Vorstandschef Oliver Blume war zuletzt allerdings sogar von einem Zehn-Prozent-Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal ausgegangen.

Deutliche Einbrüche um 17 beziehungsweise 20 Prozent verbuchte der Autobauer nun im wichtigsten Einzelmarkt China und in den USA. In Europa konnte man dagegen noch vom sehr starken Jahresbeginn profitieren und trotz Corona ein Plus von 20 Prozent verbuchen. Allerdings war da auch das Vorjahresquartal ausgesprochen schwach ausgefallen. Porsche hatte Anfang 2019 noch mit den Auswirkungen der Umstellung auf das neue Abgastestverfahren WLTP zu kämpfen, was sich ebenfalls auf die Auslieferungszahlen auswirkte.

Am stärksten laufen weiterhin die SUVs. Der Geländewagen Cayenne war mit gut 18 400 Exemplaren im ersten Quartal das meistverkaufte Modell. Dahinter folgte mit gut 15.500 Exemplaren das etwas kleinere Modell Macan. Der elektrische Taycan, seit Ende letzten Jahres auf dem Markt, wurde knapp 1400 Mal ausgeliefert.

Die Produktion der Porsche in Stuttgart.
Die Produktion der Porsche in Stuttgart.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 17. April, 07.38 Uhr: Kultusministerin sieht lange Folgen für Schulen

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) rechnet nach den Schulschließungen in der Corona-Krise nicht mit einer schnellen Rückkehr zur Normalität in den Schulen. "Wir werden sicher auch noch im nächsten Schuljahr mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen haben", sagte die Ministerin dem Nachrichtenmagazin "Focus" (Freitag). Wegen der wohl langfristig notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln werde es "mutmaßlich noch längere Zeit keinen ganz normalen Schulbetrieb" geben.

Der Schulbetrieb im Südwesten soll ab 4. Mai schrittweise wieder aufgenommen werden. Um nach den Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie zu große Abstände zwischen lernstarken und lernschwachen Schülern zu verhindern, erwägt Eisenmann zusätzliche Förderangebote für die Sommerferien. "Dann soll es die Möglichkeit zu Sommerkursen geben", sagte die Ministerin.

Update, 17. April, 07.13 Uhr: Insiderin fordert unbürokratische Hilfen für Prostituierte

Die Corona-Krise ist überall angekommen und reißt riesige Löcher in die Kassen vieler Unternehmer, Handwerker und Selbstständiger. Dabei trifft es die Schwachen der Gesellschaft besonders hart.

Die Schließung der Bordelle und die Untersagung der Prostitution war eine der ersten Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus. Seit etwa einem Monat ruhen die Etablissements.

Und damit ruht auch die Arbeit vieler Prostituierter. Alice Frohnert hat selbst 16 Jahre als Sexarbeiterin gearbeitet und kennt sich in der Branche aus.

Sie weist darauf hin, dass es in der Krise viele Frauen besonders hart trifft und hat einen Lösungsvorschlag, um ihnen zu helfen. TAG24 hat sie per Telefon interviewt. 

Mehr Infos dazu hier.

Alice Frohnert war selbst in der Branche tätig.
Alice Frohnert war selbst in der Branche tätig.  © Alice Frohnert/ Andreas Arnold/dpa (Fotomontage)

Update, 17. April, 07.05 Uhr: Tausende Verbraucher setzen Kreditraten aus

Die Corona-Krise bringt viele Verbraucher und Unternehmen in finanzielle Engpässe. Manche können ihre Kredite nicht mehr bezahlen. Die Banken kommen ihnen entgegen und stunden die Beträge erst einmal.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 17. April, 06.20 Uhr: Veranstaltungsverbot ist eine große Herausforderung

Das weitergehende Verbot von Großveranstaltungen wird sich laut Gesellschafter Daniel Hopp voraussichtlich auf die Saisonvorbereitung des Eishockey-Topclubs Adler Mannheim auswirken. "Das Datum 31. August stellt uns vor neue Herausforderungen", sagte Hopp dem "Mannheimer Morgen" (Freitag). "Wir müssen jetzt so planen, dass kein Testspiel vor Zuschauern im August in Mannheim stattfinden kann. Wir hoffen natürlich, dass im August ein geregelter Trainingsbetrieb durchgeführt werden kann."

Der Saisonauftakt in der Deutschen Eishockey Liga ist für den 18. September geplant, zuvor stünden schon Spiele in der Champions Hockey League auf dem Programm. Das Coronavirus könne für die Adler auch Testspiele und Champions-Hockey-League-Partien im Ausland zur Folge haben, sagte Hopp: "Wir warten noch auf die wortgenauen Regeln für Baden-Württemberg, wie der Begriff Großveranstaltung definiert wird."

Die Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen hatte das gesamte deutsche Eishockey alarmiert. Bei einer Telefonschalte zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) sowie der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der DEL2 fand am Donnerstag ein erster Gedankenaustausch statt. Nach dpa-Informationen resultierten aus der vom DEB initiierten Konferenz aber noch keine Beschlüsse über Konsequenzen für das deutsche Eishockey.

Ein Eishockey Spiel: EHC Red Bull München - Adler Mannheim.
Ein Eishockey Spiel: EHC Red Bull München - Adler Mannheim.  © Sina Schuldt/dpa

Update, 16. April, 19.18 Uhr: Erstmals mehr Menschen vom Coronavirus genesen als noch Erkrankte

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden 580 weitere bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Damit stieg die Gesamtanzahl auf 26.630 Infizierte. Davon sind zirka 13.733 Menschen wieder genesen, sodass zum ersten Mal seit Ausbruch des Virus die Anzahl der Genesenen höher ist, als die der noch Erkrankten. 

Allerdings starben weitere 54 Menschen, sodass die Anzahl der Todesfälle auf 874 Personen anstieg. 

Update, 16. April, 19.06 Uhr: Bundeswehr unterstützt Flüchtlingsunterkunft

Zehn Soldaten unterstützen eine Unterkunft für Flüchtlinge in Althütte (Rems-Murr-Kreis) beim Betrieb einer temporären Isolierstation für Corona-Erkrankte. Insgesamt seien vier Hilfeleistungsanträge des Landes Baden-Württemberg von der Bundeswehr genehmigt worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Donnerstagabend. 

Diese Anträge betreffen neben der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) in Althütte die Einrichtungen in Ellwangen (Ostalbkreis), Gingen an der Fils (Kreis Göppingen) und Schwetzingen. Die Hilfeleistungen in den anderen drei Orten seien noch in der Planungsphase.  

Update, 16. April, 15.36 Uhr: Nach Tod eines Erntehelfers weiterer Corona-Fall

Nach dem Tod eines mit dem Coronavirus infizierten Erntehelfers in Bad Krozingen bei Freiburg haben die Behörden das nähere Umfeld des Mannes unter Überwachung gestellt. Bei ersten Untersuchungen sei bei einer weiteren Person eine Corona-Infektion festgestellt worden, teilte das Gesundheitsamt am Donnerstag in Freiburg mit. Die Ehefrau des Mannes zeige dagegen keine Symptome. 

Alle Menschen, die zu dem Mann Kontakt hatten, seien isoliert worden und würden durch das Gesundheitsamt überwacht. Der aus Rumänien stammende 57-Jährige war in der vergangenen Woche in Bad Krozingen gestorben.

Update, 16. April, 15.06 Uhr: Duschcontainer für Lkw-Faher

Mit Duschcontainern auf Rastplätzen soll Lastwagenfahrern in der aktuellen Corona-Krise geholfen werden. Am Donnerstag ist eine mobile Brause mit jeweils vier Duschen und Waschbecken auf einem Rastplatz an der A8 zwischen Stuttgart und Pforzheim in Betrieb genommen worden. Nach Angaben des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sollen bundesweit 20 bis 30 dieser Duschcontainer an wichtigen Verkehrsknotenpunkten entstehen. Die mobilen Duschen werden normalerweise bei Veranstaltungen wie Musikfestivals eingesetzt.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) lobte die Arbeit der Lastwagenfahrer. "Sie leisten einen außergewöhnlichen Dienst für unsere Gesellschaft." Die Container gehen auf die Initiative "Logistik Hilft" von Bundesverkehrsministerium und Branchenvertretern zurück. Ende März hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angekündigt, Logistikunternehmen und Lkw-Fahrern bei ihrer Arbeit in der derzeitigen Krise unter die Arme zu greifen.

Ein Duschcontainer von innen.
Ein Duschcontainer von innen.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 16. April, 14.15 Uhr: Porsche reagiert in der Corona-Krise

Nach VW nimmt auch die Porsche SE (PSE) als Haupteigentümerin des Wolfsburger Autobauers ihre Prognose für das laufende Jahr zurück. Das Geschäft der Stuttgarter Holding hängt fast ausschließlich an der Entwicklung bei der Volkswagen AG - und die hatte zuvor mitgeteilt, dass die Erwartungen für 2020 angesichts der Coronavirus-Krise nicht mehr erreicht werden könnten. Da auch bei VW nicht absehbar sei, wann eine neue Prognose vorgelegt werden könne, könne auch die Porsche SE bis auf Weiteres keine neue Prognose erstellen, hieß es am Donnerstag.

Die Porsche SE hält gut 53 Prozent der Stimmrechte an Volkswagen und hatte für 2020 bislang mit einem Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,5 Milliarden Euro und 4,5 Milliarden Euro gerechnet.

Porsche reagiert in der Corona-Krise. (Symbolbild)
Porsche reagiert in der Corona-Krise. (Symbolbild)  © picture alliance / dpa

Update, 16. April, 14.07 Uhr: Corona-Infizierter randaliert in einem Krankenhaus

Ein mit dem Coronavirus infizierter 62-Jähriger hat der Polizei einigen Ärger beschert: In einem Krankenhaus in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) randalierte er und spuckte um sich. Zuvor hatte er trotz der Quarantäne-Anordnung mehrfach sein Haus in Rudersberg verlassen und sich den Anweisungen der Polizei widersetzt, wie die Beamten am Donnerstag mitteilten. Unter anderem täuschte er einen Herzinfarkt vor, woraufhin mehrere Passanten zu Hilfe eilen wollen. Polizisten schritten ein und verhinderten einen Kontakt. Der Mann wurde wegen seiner Uneinsichtigkeit und Ansteckungsgefahr in ein Krankenhaus gebracht. Dort versuchte der Mann, Gegenstände anzuzünden, und spuckte um sich.

Vier Polizisten mussten wegen des direkten Kontakts mit dem Mann vom Dienst freigestellt werden. Gegen den 62-Jährigen laufen nach den Vorfällen vom Mittwoch Ermittlungen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz und Widerstands gegen Polizeivollzugsbeamte.

Update, 16. April, 13.43 Uhr: Tennis-Turnier in Stuttgart noch nicht komplett abgesagt

Das Stuttgarter Herren-Tennisturnier wird auch nach der Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen noch nicht komplett abgesagt. Es sollen weitere Gespräche mit der Profiorganisation ATP geführt und die Situation neu bewertet werden, kündigte ein Sprecher an. Zeitnah solle eine Entscheidung bekannt gegeben werden. 

Ein Turnier ohne Zuschauer gelte in der Coronavirus-Krise eher nicht als Option, wie der Sprecher sagte. Dass es noch zu einer Austragung in diesem Jahr kommt, ist aufgrund der Einschränkungen zunehmend unwahrscheinlich. Das Rasenturnier war ursprünglich für den 8. bis 14. Juni geplant, nach der Aussetzung der Tennis-Tour bis Mitte Juli hatten die Organisatoren auf einen Nachholtermin Ende Juli oder im August gehofft.

Update, 16. April, 13.29 Uhr: Notfallbetreuung soll ausgeweitet werden

Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) hat eine Ausweitung der Notfallbetreuung wegen der Corona-Krise angekündigt. Die Betreuung, die bisher für Schüler bis zur sechsten Klasse gilt, soll künftig auch für Siebtklässler zur Verfügung stehen, wie die CDU-Politikerin nach einer Kabinettssitzung in Stuttgart sagte. 

Die Betreuung soll auch stärker geöffnet werden für Menschen, die jetzt wieder die Arbeit aufnehmen und Präsenzpflicht haben, etwa im Handel und im Dienstleistungsbereich. Auch Alleinerziehende wolle man berücksichtigen. Wenn sich das wirtschaftliche Leben öffne, werde man auch die Betreuung ausweiten müssen. Trotzdem werde man ganz viele Kinder nicht betreuen können.

Bislang dürfen Eltern mit Berufen in Schlüsselbereichen wie Medizin oder Polizei ihre Kinder in eine Notfallbetreuung geben.

Mehr Infos dazu hier. 

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).
Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 16. April, 11.08 Uhr: "Johanniter-Zuhör-Telefon": Neues Angebot gegen Einsamkeit in der Corona-Pandemie

Durch die Corona-Pandemie vermissen viele Menschen aktuell den sozialen Kontakt, was in manchen Fällen zu einer Vereinsamung führen kann. Wie der Johanniter-Regionalverband Stuttgart jetzt mitteilte, kann das bundesweite Zuhör-Telefon eine Hilfe für diejenigen sein, die sich alleine fühlen und niemanden zum Austausch haben. Ein freundlichen Telefongespräch könnte den Betroffenen möglicherweise helfen, die aktuelle Situation besser zu überstehen. "Wir Johanniter möchten weiter für die Menschen da sein und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind", heißt es in der Mitteilung. 

Das Zuhör-Telefon kann unter der kostenfreien Nummer 0800 0 300 700 angerufen werden. Von Montag bis Sonntag jeweils von 9 Uhr bis 19 Uhr hören geschulte Mitarbeitende zu und geben Hilfestellung bei Fragen.

Menschen, die sich in der Corona-Krise einsam fühlen, können kostenfrei das Zuhör-Telefon der Johanniter anrufen. (Symbolbild)
Menschen, die sich in der Corona-Krise einsam fühlen, können kostenfrei das Zuhör-Telefon der Johanniter anrufen. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 16. April, 10.21 Uhr: Produktion bei Porsche bleibt eine weitere Woche ausgesetzt

Der Sportwagenbauer Porsche wird seine Werke in der kommenden Woche noch nicht wieder anlaufen lassen. Die Produktion im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und in Leipzig bleibe eine weitere Woche ausgesetzt, sagte ein Sprecher der VW-Tochter am Donnerstag. Es gebe weiterhin Engpässe bei den globalen Lieferketten, die einen geordneten Wiederanlauf nicht zuließen.

Andere Hersteller hatten zuvor angekündigt, die wegen der Coronavirus-Pandemie heruntergefahrene Produktion in Deutschland langsam wieder anlaufen zu lassen. Daimler, Volkswagen und Audi etwa wollen am Montag zumindest in ersten Werken schrittweise loslegen. Porsche hatte die Produktion vor knapp vier Wochen heruntergefahren. Über die notwendigen Schritte werde wöchentlich neu entschieden, hieß es.

Auch in der kommenden Woche bleibt die Produktion bei Porsche ausgesetzt.
Auch in der kommenden Woche bleibt die Produktion bei Porsche ausgesetzt.  © Marijan Murat/dpa

Update, 16. April, 10.03 Uhr: Trigema verkauft 10 Atemschutzmasken für 120 Euro

Der Bekleidungshersteller Trigema, der normalerweise Sport- und Freizeitkleidung herstellt, produziert nun Atemschutzmasken. Das Unternehmen aus dem schwäbischen Burladingen verkauft die Masken, die in Deutschland genäht werden, über den Online-Shop. Für 10 Stück muss der Kunde jedoch stolze 120 Euro berappen, also 12 Euro pro Stück. Unternehmenschef Wolfgang Grupp verteidigte den Preis.

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Trigema ist in die Produktion von Atemschutzmasken eingestiegen. (Symbolbild)
Trigema ist in die Produktion von Atemschutzmasken eingestiegen. (Symbolbild)  © Roland Weihrauch/dpa

Update, 16. April, 07.22 Uhr: Weinkultur im Südwesten in Bedrängnis

Ob der Wein-Jahrgang 2020 im Südwesten gut wird, hängt an vielen Faktoren. Kommt noch Spätfrost, gibt es das richtige Maß an Sonne und Regen? Die Sorgen der Winzer konzentrieren sich aktuell allerdings stark auf die Frage, ob ausreichend Helfer verfügbar sein werden. Normalerweise kommen ausreichend Arbeitskräfte aus Osteuropa nach Baden-Württemberg, um die Arbeit in den Weinbergen zu erledigen. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist in diesem Jahr aber alles schwieriger.

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Ein Winzer auf einem Weinberg in Lauffen am Neckar.
Ein Winzer auf einem Weinberg in Lauffen am Neckar.  © Marijan Murat/dpa

Update, 16. April, 06.33 Uhr: Brauereien liefern Alkohol aus dem Sudkessel für Desinfektionsmittel

Weil der Bedarf an hochprozentigem Alkohol zur Herstellung von Desinfektionsmitteln wegen der Coronavirus-Pandemie sehr hoch ist, beteiligen sich zahlreiche Brauereien an der Zulieferung. Bei der Lammbrauerei Hilsenbeck in Gruibingen (Kreis Göppingen) kommt der begehrte Rohstoff direkt aus dem Sudkessel, bei anderen ist er ein Abfallprodukt der Herstellung von alkoholfreiem Bier.

In den vergangen Tagen hat Lammbrauerei-Chef Hans-Dieter Hilsenbeck mehrfach Maische mit Turbohefe angesetzt, um gezielt Ethanol für die Apotheken in der Region herzustellen. Zwischengeschaltet ist eine Brennerei, um den Alkohol von gut 13 auf etwa 80 Prozent zu konzentrieren. "Wir haben schon einige Hundert Liter verteilt", sagte Hilsenbeck. Weitere Bestellungen seien eingegangen.

Christoph Hilsenbeck, Braumeister der Lammbrauerei Hilsenbeck GmbH &amp; Co KG, entnimmt zum Verzehr gedachtes Bier aus einem Tank.
Christoph Hilsenbeck, Braumeister der Lammbrauerei Hilsenbeck GmbH & Co KG, entnimmt zum Verzehr gedachtes Bier aus einem Tank.  © Marijan Murat/dpa

Update, 16. April, 06.22 Uhr: Southside-Festival fällt Verbot von Großveranstaltungen zum Opfer

Die Festivals Hurricane, Deichbrand, Elbjazz, Limestone, Highfield, M’era Luna und auch das Southside-Festival in Neuhausen ob Eck sind wegen der Coronavirus-Krise abgesagt. Sie müssen "aufgrund des bundesweiten Veranstaltungsverbots bis zum 31. August 2020" ausfallen, wie der Veranstalter FKP Scorpio mitteilte. Ob Ticketinhaber ihr Geld zurückbekommen, blieb zunächst offen.

"Unsere Gäste können sich sicher sein, dass wir sie schnellstmöglich und umfassend über weitere Schritte informieren werden", hieß es. "Für viele Musikfans sind unsere Festivals lang herbeigesehnte Höhepunkte des Jahres, die in dieser noch nie da gewesenen Ausnahmesituation dennoch ganz klein scheinen", erklärte der FKP-Scorpio-Geschäftsführer Stephan Thanscheidt.

Fans stehen auf dem Southside-Festival vor der Bühne. Das Musik-Festival gehört wie sein Schwesterfestival "Hurricane" zu den größten deutschen Open-Air-Festivals.
Fans stehen auf dem Southside-Festival vor der Bühne. Das Musik-Festival gehört wie sein Schwesterfestival "Hurricane" zu den größten deutschen Open-Air-Festivals.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 15. April, 20.03 Uhr: Aras für Nullrunde der Abgeordneten

Auch die baden-württembergische Landtagspräsidentin Muhterem Aras befürwortet eine Nullrunde für die Abgeordneten in diesem Jahr wegen der Corona-Krise. "Damit können wir ein Zeichen setzen", sagte die Grünen-Politikerin dem "Mannheimer Morgen" und der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag). Sie persönlich finde die Idee gut. Vertreter mehrerer Fraktionen hatten sich in der vergangenen Woche bereit erklärt, angesichts der Corona-Krise auf die automatische Erhöhung der Bezüge zu verzichten.

Nach einem im Jahr 2005 eingeführten Mechanismus würden sich die Diäten zum 1. Juli 2020 analog zur allgemeinen Einkommensentwicklung des Vorjahres erhöhen. Derzeit bekommen die Abgeordneten sozialversicherungsfrei eine Grundentschädigung von monatlich 8210 Euro. Dazu kommen monatlich eine steuerfreie Kostenpauschale in Höhe von 2252 Euro sowie ein Betrag von 1805 Euro für die Altersvorsorge.

Update, 15. April, 19.20 Uhr: Kleinere und mittlere Geschäfte dürfen wieder öffnen

In Baden-Württemberg sollen kleinere und mittlere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern unter strengen Auflagen frühestens von Montag an wieder öffnen dürfen. Auch Autohändler, Fahrradhändler und Buchhandlungen könnten in ihren Läden von der kommenden Woche an und unabhängig von der Fläche Kunden betreuen und den Verkauf aufnehmen, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Mittwochabend in Stuttgart. Baumärkte und Supermärkte hatten auch in den vergangenen Wochen geöffnet.

Bund und Länder hatten diese und eine Reihe weiterer Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen in Deutschland am Nachmittag in einer Telefonkonferenz beschlossen.

Dies seien "erste vorsichtige Schritte zur Öffnung unserer Gesellschaft und Wirtschaft", sagte der Regierungschef. Bei einem schrittweisen Vorgehen müssten bestimmte Grenzen festgelegt werden, räumte Kretschmann ein. Das könne leider für einige Betroffene "nachher nicht immer ganz logisch und widerspruchsfrei erfolgen".

Die Königstraße in Stuttgart ist fast menschenleer.
Die Königstraße in Stuttgart ist fast menschenleer.  © Marijan Murat/dpa

Update, 15. April, 18.50 Uhr: Zahl der Infizierten steigt auf 26.050, 820 Todesfälle

Das Gesundheitsministerium gibt aktuelle Zahlen bekannt: Demnach sind in Baden-Württemberg 26.050 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Davon sind 12.834 Menschen wieder genesen. 820 Menschen sind gestorben. 

Die Verdopplungszeit, also die Zeit, in der sich die Fallzahlen der Epidemie verdoppeln, liegt bei 34 Tagen. 

In einem Labor wird ein Coronavirus-Test durchgeführt.
In einem Labor wird ein Coronavirus-Test durchgeführt.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 15. April, 18.20 Uhr: Gewerkschaft kritisiert Schulöffnungen

Der angekündigte schrittweise Schulstart Anfang Mai nach der wochenlangen Corona-Pause kommt nach Ansicht der baden-württembergischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für einige Klassen zu früh. 

Er sei außerdem in der von Bund und Ländern beschlossenen Form zu umfangreich, zu riskant und organisatorisch kaum umzusetzen, kritisierte die Vorsitzende Doro Moritz am Dienstag.

Zuvor hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Landeschefs darauf geeinigt, den Schulbetrieb am 4. Mai wieder aufzunehmen, beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen, und den obersten Grundschulklassen.

"Ich sehe ein, dass das für die Prüfungsklassen auch eine emotionale Beruhigung sein kann", sagte Moritz der Deutschen Presse-Agentur. Für die obersten Grundschulklassen sei es hingegen unnötig, zu diesem Zeitpunkt den Unterricht bereits wieder aufzunehmen. 

"Das klingt, als gebe es eine Art Grundschulabitur", sagte Moritz. Es sei zudem nicht geklärt, wie Schüler und Lehrer ausgestattet werden können, um die Empfehlung zum Tragen einer Maske umzusetzen.

Dem SWR sagte Moritz, Kinder in der Grundschule hätten einen großen Bewegungsdrang. Sie kämen sich auch körperlich sehr nahe. Die Lehrer hätten in den Pausen dann einen Polizistenjob.

Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz.
Die GEW-Vorsitzende Doro Moritz.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 15. April, 18 Uhr: Beschwerde gegen Corona-Versammlungsverbot abgewiesen

Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim hat eine Beschwerde gegen ein Versammlungs-Verbot während der Corona-Pandemie zurückgewiesen. Wie das Gericht am Mittwoch mitteilte, hatte der Antragssteller zwei Versammlungen in Stuttgart organisieren wollen. 

Die Stadt hatte jedoch mit Verweis auf die Corona-Verordnung der Landesregierung die Veranstaltungen für nicht zulässig erklärt und erteilte keine Ausnahmegenehmigung. Die dagegen gerichtete Beschwerde wies der 1. Senat des VGH nun zurück.

Die Richter begründeten die Entscheidung unter anderem damit, dass es nicht unverhältnismäßig gewesen sei, die Ausnahmegenehmigung zu verweigern. Zwar sei der Eingriff in das Grundrecht des Antragstellers auf Versammlungsfreiheit außerordentlich schwerwiegend. 

Die Stadt Stuttgart verfolge in der gegenwärtigen Pandemie mit dem Schutz von Leib und Leben einer Vielzahl von Menschen aber ebenfalls wichtige Ziele. Dies vor allem, weil es noch keine Impfstoffe oder sicher wirkende Medikamente gegen Covid-19 gebe.

Update, 15. April, 17.40 Uhr: Illegale Spielstätte ausgehoben

Die Polizei hat eine illegale Spielstätte in Ludwigsburg ausgehoben. Der entsprechende Hinweis kam von einem anonymen Anrufer, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Daraufhin seien mehrere Beamte zu der genannten Gaststätte im Süden der Stadt gefahren und hätten diese umstellt. Nachdem auf das Klopfen niemand reagierte, brachen die Polizisten die Tür ein und stießen auf 17 Männer und eine Frau, die sich teilweise in verschiedenen Zimmern des Hauses versteckt hatten.

Bei zwei Durchsuchungen fanden sich unter anderem zahlreiche Spielkartensets und Pokerkoffer sowie ein Spieltisch und ein vierstelliger Bargeldbetrag. Die Polizei ermittelt nun wegen unerlaubten Glücksspiels gegen den 55-jährigen Wirtshausbetreiber, auch die Gäste erwartet eine Anzeige. Zudem müssen sich die Beteiligten wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordung verantworten. 

Update, 15. April, 17.32 Uhr: Schulbetrieb wird langsam ab 4. Mai aufgenommen

Das Kultusministerium teilt mit, dass ab 4. Mai schrittweise und stark eingeschränkt der Schulbetrieb in Baden-Württemberg wiederaufgenommen werde. 

"Wir beginnen dabei mit den Schülerinnen und Schülern aller allgemein bildenden Schulen, bei denen in diesem oder im nächsten Jahr die Abschlussprüfungen anstehen, sowie den Abschlussklassen der beruflichen Schulen. In einem nächsten Schritt sollen die Viertklässler an die Grundschulen zurückkehren, damit der Übergang auf die weiterführenden Schulen möglichst geordnet gestaltet werden kann. Die Schulen haben durch diese Entscheidung nun ausreichend Zeit, um sich organisatorisch wie auch für die unabdingbaren Hygiene- und Abstandsregelungen vorzubereiten", so Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Sie betont: "Für unsere Lehrkräfte, die aufgrund ihres Alters, einer Vorerkrankung oder einer Schwangerschaft zur Risikogruppe gehören, wird es Ausnahmen geben. Sie werden bis auf Weiteres nicht an den Schulen unterrichten. Gleiches gilt für Schülerinnen und Schüler, die vorerkrankt sind, oder Schüler, deren Eltern zur Risikogruppe gehören. Gesundheitsschutz geht vor."

Einige Klassen werden im Mai wieder unterrichtet.
Einige Klassen werden im Mai wieder unterrichtet.  © DPA / Julian Stratenschulte

Update, 15. April, 17.08 Uhr: Rumänischer Erntehelfer gestorben

Ein rumänischer Erntehelfer ist im baden-württembergischen Bad Krozingen nahe Freiburg nach einer Coronavirus-Infektion gestorben!

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 15. April, 16.00 Uhr: Unis erkennen Corona-Engagement als Studienleistung an

Die Universitäten in Tübingen und Freiburg erkennen soziales Engagement in der Corona-Krise neuerdings als Studienleistung an. So können sich Freiburger Studenten nun sogenannte ECTS-Punkte anrechnen lassen, wenn sie etwa für den städtischen Krisenstab beim Telefondienst mitarbeiten oder bei der ambulanten Hospizgruppe aushelfen. "In der aktuellen Situation erwarten wir von den Studierenden sehr viel Flexibilität, diese möchten wir ihnen im Gegenzug auch bieten", kommentiert Anette Bender von der Uni Freiburg am Mittwoch die Initiative.

Ähnlich verfährt die Universität Tübingen. Dort gilt etwa auch die Mithilfe bei der Ernte als soziales Engagement in der Corona-Krise, das sich die Studenten mit Leistungspunkten vergüten lassen können. An beiden Unis ist die Idee nicht grundsätzlich neu: Schon länger bieten sie spezielle Kurse an, in denen Studenten in ihrem jeweiligen sozialen Engagement wissenschaftlich begleitet werden. Diese werden nun auf coronabezogene Hilfsdienste ausgeweitet.

Die Universität Heidelberg hingegen lehnt das Konzept ab. Auch wenn man das Engagement der Studenten in der Corona-Krise ausdrücklich begrüße, handele es sich um ein Ehrenamt und nicht um eine Studienleistung, sagte eine Sprecherin der Uni auf Anfrage.

Eine junge Frau verteilt Einkäufe.
Eine junge Frau verteilt Einkäufe.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 15. April, 15.57 Uhr: Steuererleichterungen für gemeinnützige Vereine

Gemeinnützige Einrichtungen, die sich in der Coronavirus-Krise engagieren, müssen sich künftig mit weniger Steuervorschriften plagen. So könnten etwa gemeinnützige Vereine bei Finanzlücken nun leichter auf eigentlich zweckgebundene Rücklagen zurückgreifen, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Verluste in einem steuerpflichtigen wirtschaftlichen Betrieb könnten zudem mit Mitteln aus dem steuerbegünstigten Bereich ausgeglichen werden. Und wenn Vereine zum Beispiel Kranken oder Gefährdeten mit dem Einkauf helfen, das aber eigentlich nicht ihrem Satzungszweck entspricht, verlieren sie dadurch ihre Steuerbegünstigung nicht.

Auf das neue Steuer-Hilfspaket hätten sich Baden-Württemberg, die anderen Länder und der Bund verständigt, teilte das Ministerium weiter mit. Diverse Steuererleichterungen waren zuvor schon beschlossen worden. "Damit haben wir in kurzer Zeit das größte Hilfsprogramm im Steuerrecht aufgelegt, das es jemals gab", sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne).

Update, 15. April, 15.53 Uhr: Technologiekonzern Voith plant Kurzarbeit

Auch der Technologiekonzern Voith plant wegen der Coronavirus-Krise nun mit Kurzarbeit an seinen deutschen Standorten. Derzeit werde zusammen mit den Arbeitnehmervertretern geprüft, in welchen Bereichen das möglich und notwendig sei, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Heidenheim mit. Nach derzeitigem Stand könne die Kurzarbeit dann Anfang Mai anlaufen. In welchem Umfang, hänge vom jeweiligen Bereich oder Standort ab. Seit Mitte März hatte Voith nach eigenen Angaben bereits das mobile Arbeiten ausgeweitet sowie die Mitarbeiter Arbeitszeitkonten und Urlaub abbauen lassen oder in die Betriebsferien geschickt.

Mitarbeiter, die in Kurzarbeit gehen, sollen deutschlandweit die in Baden-Württemberg tarifvertraglich vorgesehene Aufstockung des Kurzarbeitergeldes erhalten. Zudem wollen leitende Angestellte und die Konzerngeschäftsführung im Mai auf zehn Prozent ihres Einkommens verzichten. "Voith wird weiterhin gezielt daran arbeiten, die Geschäftsabläufe aufrecht zu erhalten und Kundenaufträge bestmöglich zu erfüllen", sagte Konzernchef Toralf Haag. "Dennoch müssen wir jetzt zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung unseres Unternehmens einleiten." Voith hat weltweit mehr als 19.000 Beschäftigte und ist in mehr als 60 Ländern mit eigenen Standorten vertreten.

Update, 15. April, 13.23 Uhr: Jeder zweite Intensiv-Beatmungsplatz im Land noch frei

Obwohl in diesen Tagen der Höhepunkt der Corona-Krise erwartet wurde, ist knapp die Hälfte der Beatmungsplätze auf Intensivstationen in Baden-Württemberg derzeit nicht belegt. Das Land verfügt aktuell über 3140 solcher Beatmungsplätze; davon sind 1495 frei. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Außerhalb von Intensivstationen seien 788 weitere Beatmungsplätze vorhanden, wie zum Beispiel Beatmungsgeräte in OPs. Von diesen sind sogar noch 684 frei, um etwa Patienten mit weniger schweren Verläufen zu behandeln.

"Es ist gut, dass wir derzeit – von vereinzelten lokalen Engpässen abgesehen – noch ausreichend freie Beatmungskapazitäten in den Intensivstationen haben" sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne), der für Ostern mit einem "gewissen Peak an Behandlungen" gerechnet hatte. "Das ist mit Sicherheit ganz wesentlich ein Erfolg der eingeleiteten gravierenden Maßnahmen." Allerdings dürfe weiterhin keinesfalls Entwarnung gegeben werden.

Ein Arzt bedient eine Beatmungsmaschine auf einer Intensivstation.
Ein Arzt bedient eine Beatmungsmaschine auf einer Intensivstation.  © Marijan Murat/dpa

Update, 15. April, 11.58 Uhr: Luftbrücke für Schutzausrüstung aus China eingerichtet

Die Landesregierung will die Einfuhr von Corona-Schutzausrüstung aus China beschleunigen. "Seit dem 9. April besteht eine Luftbrücke, die wir gemeinsam für Baden-Württemberg und Sachsen eingerichtet haben", teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) in Stuttgart mit. "Nahezu täglich kommen im Zwischenlager in Stuttgart Masken, Brillen und Schutzanzüge an."

Den Angaben zufolge sind in dem Zwischenlager via Frankfurt und München eine halbe Million OP-Masken, 130.000 Schutzbrillen, 85.000 FFP2-Masken sowie 60.000 Schutzanzüge angekommen. Weitere Ware sei im Lager in Shanghai. Allein in dieser Woche starten demnach mindestens sechs Flugzeuge in Shanghai. 

"Wir werden die Schutzausrüstung umgehend über unseren Spediteur im Land verteilen und an unsere Partner im Gesundheitswesen ausliefern lassen", kündigte Lucha an.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne).
Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 15. April, 11.35 Uhr: Fast 90.000 Betriebe im Südwesten haben Kurzarbeit angemeldet

Die Zahl der Betriebe in Baden-Württemberg, die Kurzarbeit angemeldet haben, ist auf mehr als 89.000 gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche sind das gut 10.000 mehr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Betroffen sind weiterhin alle Branchen, insbesondere aber der Einzelhandel und das Gastgewerbe sowie der Metallbau und die Autoindustrie.

Wie viele Menschen betroffen sind, ist durch die Sonderauswertung der Arbeitsagentur nicht erfasst. Diese Zahl kann erst nach der Abrechnung durch die Betriebe ermittelt werden. Bundesweit hatten bis zum Stichtag am vergangenen Montag rund 725.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet.

Fast 90.000 Betriebe in Baden-Württemberg haben inzwischen Kurzarbeit angemeldet.
Fast 90.000 Betriebe in Baden-Württemberg haben inzwischen Kurzarbeit angemeldet.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 15. April, 11.24 Uhr: Freiburgs Torhüter Schwolow empfindet Unsicherheit auf Dauer "zermürbend"

Für Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow bringt die Unsicherheit in der Coronavirus-Krise auch ein Motivationsproblem mit sich. "Man muss doch wissen, worauf man hinarbeitet. Wenn es nächste Woche wieder heißt: "Wir wissen nicht, wie es weitergeht", dann wirkt das auf Dauer demotivierend und auch ein bisschen zermürbend", sagte der 27-Jährige der "Badischen Zeitung". "Gleichwohl ist mir klar, wie schwierig die Situation ist. Auch die DFL ist von den politischen Vorgaben abhängig."

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat ihre Entscheidung über eine Fortsetzung der Saison in der Fußball-Bundesliga am Dienstag auf die die nächste Woche verschoben. Die Mitgliederversammlung soll nun am 23. April stattfinden. "Man hängt total in den Seilen, weil wir es nicht selbst in der Hand haben, wie es weitergeht. Für den Kopf ist es nicht einfach, die Spannung hochzuhalten", sagte Schwolow.

Der SC Freiburg trainiert derzeit unter strengen Auflagen in kleinen Gruppen mit maximal fünf Spielern. "Wir sind alle glücklich, wieder den Ball am Fuß zu haben. Aber die Mega-Stimmung kommt nicht gerade auf, wenn du dich immer nur aus 10, 15 Metern Entfernung siehst und sofort nach Trainingsende wieder ins Auto steigst", meinte der Stammtorhüter.

Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow (27) in Aktion.
Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow (27) in Aktion.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 15. April, 09.26 Uhr: Suche nach beruflichen Online-Fortbildungen jetzt leichter


Wie das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg soeben mitteilte, gibt es auf dem Weiterbildungsportal des Landes jetzt einen neuen Filter, der die Suche nach beruflichen Online-Weiterbildungen erleichtern soll. "Im Zuge der Corona-Pandemie sind die Beschäftigen im Land mehr denn je auf Online-Schulungen angewiesen, um sich weiterzubilden. Wir wollen daher alle interessierten Arbeitnehmenden und Arbeitgeber dazu ermutigen, diese Angebote noch stärker als bislang zu nutzen", wird Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) in der Mitteilung zitiert.

Den Link zum Portal gibt es hier.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU).  © Marijan Murat/dpa

Update, 15. April, 07.26 Uhr: Hohes Interesse an Blutplasma-Spenden für Corona-Forschung

Mehr als 300 an Covid-19 erkrankte oder bereits genesene Menschen haben sich bei einer Heidelberger Firma gemeldet, um Blutplasma für die Corona-Forschung zu spenden. "Das ist eine prima Resonanz", sagte der Biomex-Geschäftsführer, Oliver Bosnjak, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen liefere Plasma für die diagnostische Industrie, die daraus Tests für die Feststellung der Immunität gegen das Virus entwickeln wolle. Das soll später einmal helfen, die Immunitätsrate in Deutschland zu ermitteln – ein mögliches Kriterium für das Ende der Corona-Beschränkungen, erläuterte Bosnjak.

Mehr als 60 Prozent der potenziellen Spender sind männlich. Die Interessenten kommen vorwiegend aus dem Großraum Heidelberg. Mehr als 50 Männer und Frauen spendeten bereits Blutplasma. Das ihnen entnommene Blut wird in einer Zentrifuge in Plasma einerseits und weiße und rote Blutkörperchen andererseits getrennt.

Bei der Genesung bilde der Organismus Antikörper aus, die die Industrie dringend brauche, führte Bosnjak weiter aus. In drei bis vier Wochen werde auf dieser Basis ein Test auf Immunität gegen das Virus zu Verfügung stehen, schätzte er. Laut Biomex gibt es überdies erste erfolgreiche Tests mit therapeutischem Plasma für die Behandlung von Covid-19-Patienten. Außerdem könnte das Blutplasma bei der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen helfen und benutzt werden, um die Wirksamkeit von bereits eingesetzten Corona-Tests zu überprüfen.

Update, 15. April, 07.03 Uhr: Rasanter und rätselhafter Anstieg der Corona-Infektionen in LEA Ellwangen

Der explosionsartige Anstieg der Corona-Infektionen in einer Unterkunft für Flüchtlinge in Ellwangen stellt die Behörden vor Rätsel. Die Zahl der Fälle unter den Bewohnern der mit einer Ausgangssperre belegten Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) steigerte sich von 7 am vergangenen Donnerstag auf 251 am Dienstag. Weder das Innenministerium noch das Regierungspräsidium Stuttgart können dieses Phänomen in der Zufluchtsstätte im Ostalbkreis mit insgesamt mehr als 560 Bewohnern erklären.

Alle Infos dazu findet ihr hier.

Flüchtlinge warten vor der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen auf ihre Registrierung. (Archivbild)
Flüchtlinge warten vor der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen auf ihre Registrierung. (Archivbild)  © Stefan Puchner/dpa

Update, 15. April, 06.19 Uhr: Handwerker warten dringend auf neue Aufträge

Den baden-württembergischen Handwerkern brechen infolge der Corona-Krise die Aufträge weg. "Sie können aktuell zwar noch Aufträge abarbeiten, neue Aufträge werden jedoch gar nicht mehr oder nur reduziert erteilt", sagte der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstags, Rainer Reichhold, in Stuttgart. Er betonte, dass Aufträge fürs Handwerk Arbeitsplätze sicherten und die Wirtschaft stabilisierten. Er wandte sich damit an alle potenziellen Kunden, vor allem an die öffentliche Hand.

Viele Betriebe fürchteten um ihre Existenz, mahnte Reichhold. Das sehe man auch daran, dass bereits rund ein Drittel aller 135.000 Handwerksbetriebe im Land einen Antrag auf Soforthilfe gestellt habe. Konkrete Prognosen über die weitere Entwicklung der Branche seien unmöglich. "Klar ist: Das Handwerk ist abhängig von Aufträgen. Je schneller die wiederkommen, desto leichter kann das Handwerk wieder durchstarten." Dazu gehörten auch massive staatliche Konjunktur- und Unterstützungsprogramme. Ohne die werde es nicht gehen.

Rund ein Drittel aller 135.000 Handwerkbetriebe im Land hat Antrag auf Soforthilfe gestellt.
Rund ein Drittel aller 135.000 Handwerkbetriebe im Land hat Antrag auf Soforthilfe gestellt.  © Axel Heimken/dpa

Update, 14. April, 22.09 Uhr: Kretschmann informiert über mögliche Lockerungen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) berät am morgigen Mittwoch (14 Uhr) mit den Ministerpräsidenten über mögliche schrittweise Lockerungen der Beschränkungen wegen der Corona-Krise.

Bereits am Vormittag (9.30 Uhr) will sie die Beratungen mit den Mitgliedern des Corona-Kabinetts vorbereiten. Im Anschluss an die Schaltkonferenz mit den Länder-Regierungschefs ist vorgesehen, dass die Kanzlerin die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informiert.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will um 17 Uhr eine Stellungnahme zu den Beratungen abgeben.

Update, 14. April, 20.59 Uhr: Blumberg hebt Ausgangssperre auf

Die Stadt Blumberg im Schwarzwald-Baar-Kreis hat die Ausgangssperre im Stadtteil Riedböhringen nach zwei Wochen aufgehoben. 

Von diesem Mittwoch an gelten die wegen des Coronavirus verschärften Regeln nicht mehr, sagte ein Sprecher der Stadt am Dienstag. Nach 14 Tagen könne von einem Ende der Inkubationszeit ausgegangen werden. Die größte Ansteckungsgefahr sei gebannt, es gebe keine neuen Infizierten in dem Ort.

Die Ausgangssperre war am 31. März verhängt worden, nachdem sich in dem 960 Einwohner zählenden Stadtteil mehrere Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten. Das Verlassen des Hauses oder der Wohnung ohne triftigen Grund war verboten. 

Ausnahmen gab es zum Beispiel für Arbeitswege, Einkäufe und Arztbesuche. Sport im Freien war nur noch alleine oder mit Familienmitgliedern erlaubt.

Die Regeln wurden laut den Behörden eingehalten. Verstöße habe es nicht gegeben. Den Angaben zufolge gab es in Blumberg bislang 43 Corona-Infizierte. 31 von ihnen sind wieder gesund.

Update, 14. April, 20 Uhr: Expertin warnt vor Corona-Trauma für Schüler

Die Corona-Krise und ihre Folgen wie Schulschließungen könnten einige Kinder traumatisiert haben - das glaubt die Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbands Schulpsychologie, Nina Großmann. 

"Die vergangenen Wochen müssen behandelt werden wie eine schulische Krise", sagte sie der "Schwäbischen Zeitung" (Mittwoch). "Das ist eine Ausnahmesituation, in der etwas passiert, das die Kinder und Lehrkräfte emotional stark in Anspruch nimmt – zum Beispiel ein Todesfall einer Lehrkraft, ein Unfall auf dem Schulweg, oder Amok-Fehlalarme, bei denen alle Türen verriegelt werden und die Polizei in Ausrüstung und mit Waffen in die Schule kommt."

Auch jetzt gebe es Gesprächsbedarf. "Wie nach solchen Ereignissen müssen wir damit rechnen, dass einige Kinder auch jetzt traumatisiert sind", sagte Großmann. Die Schulen sollten darauf Rücksicht nehmen. 

"Sich im Klassenverband auszutauschen und gehört werden ist wichtig", sagte Großmann der Zeitung. "An jeder Schule gibt es zudem ein Krisenteam, das von uns trainiert wurde. Dieses sollte die besonders belasteten Kinder genau im Blick haben und ihnen zusätzliche Gespräche anbieten."

Update, 14. April, 19.10 Uhr: Jetzt 756 Tote und 25.289 Infizierte

Mittlerweile sind im Südwesten 11.952 Menschen wieder genesen. (Symbolbild)
Mittlerweile sind im Südwesten 11.952 Menschen wieder genesen. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

In Baden-Württemberg ist die Zahl der Corona-Toten erneut gestiegen.

Wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend mitteilt, seien 54 weitere Todesfälle gemeldet worden. Damit steige die Zahl der Toten auf insgesamt 756 an.

"Unter den Verstorbenen waren 470 Männer und 285 Frauen, ein Todesfall ohne Angabe zum Geschlecht. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 62 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter", schreibt das Ministerium.

Coronavirus schädigt Gehirn bei Long-Covid-Patienten
Coronavirus Coronavirus schädigt Gehirn bei Long-Covid-Patienten

Auch die Zahl der Infizierten stieg weiter. So seien weitere 391 bestätigte Corona-Fälle gemeldet worden. Insgesamt seien damit in baden-Württemberg mindestens 25.289 Menschen infiziert, wovon 11.952 Personen wieder von der Covid-19-Erkrankung genesen seien.

Das Durchschnittsalter der Infizierten betrage 51 Jahre bei einer Spannweite von 0 bis 102 Jahren.

Wichtig: 15 Gesundheitsämter hatten nach Ministeriumsangaben am Mittwoch bis 16 Uhr keine
neuen Covid-19-Fälle
 übermittelt.

Update, 14. April, 18.45 Uhr: Mannheim meldet sechsten Corona-Toten

Das Gesundheitsamt der Stadt Mannheim hat am Dienstag einen sechsten Todesfall mit Coronavirus in Mannheim bestätigt. Dies teilt das Rathaus am frühen Abend mit.

Bei dem Toten handele es sich um einen über 80 Jahre alten Mann aus Mannheim, der am Montag, 13. April, in einem Mannheimer Krankenhaus verstorben sei.

Auch seien zehn weitere Fälle von nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen gemeldet worden, die Zahl der Infizierten steige somit in der Stadt auf insgesamt 398. "Die weit überwiegende Zahl aller in Mannheim bislang nachgewiesenen Infizierten zeigen nur milde Krankheitsanzeichen und können in häuslicher Quarantäne verbleiben", schreibt das Rathaus weiter.

Bislang seien in Mannheim 211 Personen genesen, die häusliche Quarantäne sei bei ihnen aufgehoben worden.

Update, 14. April, 17.55 Uhr: Schulen frühestens am 27. April wieder offen

Heißt es ab Ende April wieder Schulbank drücken? (Symbolbild)
Heißt es ab Ende April wieder Schulbank drücken? (Symbolbild)  © Felix Kästle/dpa

Die baden-württembergische Landesregierung will die Schulen im Land frühestens am 27. April wieder öffnen. 

Das geht aus einem Papier des Staatsministeriums für die Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet. In der Schaltkonferenz will Merkel an diesem Mittwoch mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten.

"In der 18. oder 19. Kalenderwoche soll zuerst der Unterricht für die Jahrgänge, die vor Abschlussprüfungen stehen, beginnen", heißt es in dem Schreiben. "Dann folgen die Jahrgänge, die unmittelbar danach folgen." 

Besonders in Kindergärten und in den unteren Grundschulklassen werde es nicht gelingen, die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in der Praxis zu garantieren. Bei den Schülern älterer Jahrgänge könne man mehr Verständnis voraussetzen.

Eine Kürzung oder Verschiebung der Sommer- oder Pfingstferien zieht man den Überlegungen zufolge nicht in Betracht. Die Notbetreuung für Kinder unter 14 Jahren werde aufrechterhalten und bei Bedarf ausgeweitet. Lehrer, die wegen ihres Alters oder Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko tragen, müssten bis auf Weiteres keinen Unterricht halten - dabei handle es sich um bis zu 25 Prozent der Lehrer im Land.

"Das Abflachen der Infektionskurve wird es uns in absehbarer Zeit ermöglichen, erste Schritte zurück in die Normalität zu gehen", heißt es in dem Papier. Darin ist auch die Rede von ersten vorsichtigen Öffnungen in verschiedenen Dienstleistungsbereichen.

Allerdings müssten die Kontaktbeschränkungen vorerst bestehen bleiben - etwa der Mindestabstand von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit und das Verbot von Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen. 

Auch von einem "Maskengebot" ist die Rede: Im öffentlichen Raum - etwa im öffentlichen Nahverkehr, in Schulen oder beim Einkaufen - sollen künftig möglichst alle Menschen im Land einfache Stoffmasken tragen, um sich und andere zu schützen. 

"Wenn genügend professionelle Masken für den medizinischen Bereich etc. vorhanden sind, wird in Bereichen des öffentlichen Lebens, in denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, aus dem Maskengebot eine Maskenpflicht."

Update, 14. April, 17.22 Uhr: Über 171.000 Anträge auf Corona-Soforthilfe übermittelt

Für das Soforthilfeprogramm des Landes zur Bewältigung der Coronakrise sind seit Programmstart am 25. März 171.024 Anträge von den Kammern nach erfolgter Vorprüfung an die L-Bank übermittelt worden, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstagnachmittag mitteilt. 

"147.142 Anträge in einer Gesamthöhe von knapp 1,43 Milliarden Euro wurden laut L-Bank zur Auszahlung angewiesen", heißt es weiter.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut wird mit den Worten zitiert: „Auch die ersten rund 350 Anträge aus der Land- und Forstwirtschaft gingen inzwischen ein und werden nun schnellstmöglich bearbeitet, damit auch diese Betriebe schnell finanzielle Unterstützung erhalten." 

Das Soforthilfeprogramm helfe im ersten Schritt all jenen Unternehmen, die ohne diese Unterstützung innerhalb kurzer Zeit insolvent gehen würden.

Update, 14. April, 16.15 Uhr: Ministerin will einheitliche Regeln für Ladenöffnungen

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert zur Lockerung der Corona-Beschränkungen bundesweit einheitliche Regeln und Schutzstandards. 

"Aus meiner Sicht muss ab einem festgelegten Stichtag grundsätzlich öffnen dürfen, wer diese Standards dauerhaft und konsequent umsetzen und einhalten kann, unabhängig von der Branche, vom Sortiment oder der jeweiligen Firmengröße", sagte Hoffmeister-Kraut am Dienstag auf Anfrage. 

Pauschale, branchen- oder sortimentsbezogene Verbote seien allein schon aus rechtlichen Gründen auf Dauer nicht tragbar.

Gesundheitsexperten müssten nun schnellstmöglich erarbeiten, wann und unter welchen Bedingungen das Infektionsrisiko am größten und am geringsten ist, und dabei auch die Gefahren für die Mitarbeiter in den Blick nehmen. 

"Wir brauchen transparente und nachvollziehbare Kriterien, um den Firmen Handlungsspielräume zu eröffnen, unter welchen Bedingungen sie wieder ihrem Geschäft nachgehen können, ohne sich und andere zu gefährden", forderte die Ministerin. 

Gerade auch kleinere Einzelhändler könnten Schutzmaßnahmen sehr gut umsetzen, indem zum Beispiel der Kundenverkehr klar geregelt oder durch Terminvereinbarung minimiert werde.

Update, 14. April 15.51 Uhr: Ludwigsburger Basketballer verzichten auf Gehalt

Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg hat sich mit seinen Spielern auf einen Gehaltsverzicht geeinigt. Zudem werde ein Teil der Vereinsbelegschaft in Kurzarbeit geschickt, teilte der Club am Dienstag mit. 

"Es ist wichtig, in einer solch schwierigen Situation auf Verständnis und Entgegenkommen zählen zu können. Das ist ein Bestandteil, der uns hilft, die jetzige Krise zu überstehen", sagte Vorstand Alexander Reil.

Der Spielbetrieb in der Bundesliga ist vorerst bis zum 30. April ausgesetzt. Ein eingeschränktes Mannschaftstraining in kleinen Gruppen wollen die Ludwigsburger zeitnah wieder aufnehmen. 

"Bevor es soweit sein wird, müssen wir aber mit der Stadt noch einige Formalien klären. Wir haben die Hallen nur gemietet, entsprechend sind wir hier von der kommunalen Ebene abhängig", teilte der Verein auf dpa-Anfrage mit.

19. Januar: Ludwigsburgs Marcos Knight (Mitte) spielt gegen Münchens Danilo Barthel (links).
19. Januar: Ludwigsburgs Marcos Knight (Mitte) spielt gegen Münchens Danilo Barthel (links).  © Thomas Kienzle/dpa

Update: 14. April, 14.38 Uhr: Über 229.000 Anrufe bei Corona-Hotline

Bei der Anfang Februar eingerichteten Corona-Hotline des Landesgesundheitsamtes sind bereits mehr als 229.000 Anrufe eingegangen. 

Die Mitarbeiter des telefonischen Beratungsdienstes beantworten Fragen rund um die Corona-Pandemie. Die Öffnungszeiten wurden zwar ausgeweitet, aber trotzdem kommen manche Anrufer nicht gleich beim ersten Versuch durch - sie sollten es dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte. 

Die Telefonnummer 0711/90439555 ist täglich - auch an Sonn- und Feiertagen - zwischen 9.00 und 18.00 Uhr freigeschaltet.

Update, 14. April, 14.15 Uhr: SV Sandhausen trainiert in Fünfergruppen

Der SV Sandhausen trainiert von diesem Dienstag an unter den strengen Auflagen aufgrund der Coronavirus-Krise in etwas größeren Gruppen. Statt nur zu zweit bestreiten nun bis zu fünf Spieler eine Einheit, wie der Fußball-Zweitligist mitteilte. 

"Wir hoffen, dass wir die Gruppengröße zeitnah weiter steigern können und der Einstieg ins Mannschaftstraining in absehbarer Zeit möglich ist", sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca. 

Am vergangenen Mittwoch war der SVS auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Fünf Spieler sind derzeit die maximal erlaubte Anzahl.

Update, 14. April, 13.45 Uhr: 3000 Verstöße gegen Corona-Verordnung an Ostern

Die Polizei in Baden-Württemberg hat über die Ostertage Tausende Kontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchgeführt. Von Karfreitag an wurden mehr als 5000 Fahrzeuge und mehr als 33.000 Personen kontrolliert, wie das Innenministerium am Dienstag mitteilte. 

Dabei stellten die Beamten rund 3000 Verstöße gegen das Bundesinfektionsschutzgesetz fest - meist unerlaubte Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen.

Innenminister Thomas Strobl (CDU) zog eine positive Bilanz. "Wir hatten herrliches Wetter, und die Menschen waren vernünftig und haben die Schutzmaßnahmen eingehalten", betonte er. "Das zeigt mir, dass der Bevölkerung der Ernst der Lage bewusst ist." Daher könne nun auch über Schritte in Richtung Normalität nachgedacht werden. "Denn klar ist, man kann ein Land nicht dauerhaft lahmlegen." Weiterhin seien aber Disziplin und Vorsicht gefordert.

Polizisten kontrollierten auch in Parks.
Polizisten kontrollierten auch in Parks.  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 14. April, 13.42 Uhr: Verbraucherschutzminister warnt vor falschen Versprechen

Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) warnte am Dienstag vor unlauteren Werbeaussagen. 

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 14. April, 12.22 Uhr: Lehrer sollen nicht zu Polizisten gemacht werden, warnt Verband

Die Lehrergewerkschaft GEW hält die Vorschläge der Wissenschaftsakademie Leopoldina zur schrittweisen Öffnung der Grundschulen und Kitas für kaum praktikabel. "Da werden Pädagogen zu Polizisten gemacht, die nur damit beschäftigt sein werden, die Abstands- und Hygieneregeln für den Schutz vor Corona durchzusetzen", sagte GEW-Landeschefin Doro Moritz am Dienstag in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in den Pausen sei das für die Lehrer eine Mammutaufgabe.

"Für mich steht der Infektionsschutz für die Kinder und die Beschäftigten im Vordergrund", betonte Moritz. Es sei nicht zu verstehen, dass die Leopoldina zuerst die Grundschüler zurück in die Klassen schicken wolle, also diejenigen, die den stärksten Bewegungsdrang hätten und diesen am wenigsten kontrollieren könnten.

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte empfohlen, Schulen sobald wie möglich wieder zu öffnen - zunächst für jüngere Schüler, da Ältere Fernunterricht besser nutzen könnten. In Grundschulen müsse mit deutlich reduzierten Gruppengrößen von maximal 15 Schülern gestartet werden, um das Abstandsgebot besser einhalten zu können. Nach Worten von Moritz sind die Räumlichkeiten in Grundschulen, die nicht mit Gemeinschafts- oder Werkrealschulen verbunden sind, dafür zu klein.

Update, 14. April, 11.00 Uhr: Aktueller Stand der Fallzahlen

In Baden-Württemberg sind insgesamt 25.040 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert worden, davon sind 12.267 Menschen genesen. 711 Menschen starben an den Folgen. 

Die Karte zeigt die Fallzahlen in Baden-Württemberg.
Die Karte zeigt die Fallzahlen in Baden-Württemberg.  © TAG24

Update, 14. April, 10.45 Uhr: Schulen drucken Gesichtsschilder

Schulen stellen Mit 3-D-Drucker Gesichtsschilder her. Die Louis-Lepoix-Schule hat das Projekt ins Leben gerufen und druckt seither mit dem eigenen 3-D-Drucker Gesichtsschilder für Ärzte, Hebammen oder Apothekern, um sich gegen das Coronavirus schützen zu können. 

Kultusministerin Susanne Eisenmann begrüßte das Engagement: "Solche Geschichten zeigen, wie groß der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist und was unsere Lehrerinnen und Lehrer dazu beitragen."

Update, 14. April, 07.15 Uhr: Hochschulen stellen auf digitalen Lehrbetrieb

Wegen des Coronavirus bereiten sich die Hochschulen auf einen digitalen Lehrbetrieb im Sommersemester vor. Manchen bereitet das viel Kopfzerbrechen - zum Beispiel den Musikhochschulen.

Studieren mit der Hilfe von digitalen Medien - das soll im Sommersemester weitgehend an den baden-württembergischen Hochschulen möglich sein. Weil die Studenten wegen des Coronavirus nicht wie gewöhnlich an die Hochschulen gehen können, soll ein Großteil der Studienleistungen nach dem Ende der Semesterferien am 20. April aus der Ferne erbracht werden können. 

Mehr Infos dazu hier. 

Hörsaale bleiben gerade menschenleer.
Hörsaale bleiben gerade menschenleer.  © picture alliance / dpa

Update, 14. April, 07.10 Uhr: Radiologen wollen Langzeitfolgen von Corona erforschen

Mit Hunderten von Lungen-Aufnahmen erkrankter Covid-19-Patienten wollen Stuttgarter Radiologen bessere Behandlungsmethoden für Infizierte entwickeln und Krankheitsverläufe abschätzen.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 14. April, 06.18 Uhr: Ausnahmeregelung bringt Balingens Handballern nichts

Für die Bundesliga-Handballer vom HBW Balingen-Weilstetten hat die Ausnahmeregelung für das Training von Profisportlern in Baden-Württemberg derzeit keinen Nutzen. "Die Spieler sind in Kurzarbeit, wir haben keine Halle, und diverse andere Unwägbarkeiten machen einen handballspezifischen Trainingsbetrieb nicht durchführbar", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sparkassen-Arena des HBW ist zu einer Corona-Schwerpunktambulanz umfunktioniert worden. Aber selbst wenn die Halle zur Verfügung stünde, könnte Bürkle im Moment kein Training mit seiner Mannschaft durchführen. "Aktuell befinden wir uns in Kurzarbeit. Ich bin somit nicht weisungsbefugt", sagte der 39-Jährige. Die derzeit unterbrochene Bundesliga-Saison soll nach Möglichkeit am 16. Mai fortgesetzt werden.

Seit Samstag dürfen Profiteams und Berufsathleten in Baden-Württemberg unter strengen Auflagen theoretisch wieder in ihren Sportstätten trainieren. Zuvor war diese Ausnahmeregelung bereits für Profifußballer in Kraft getreten.

Balingen-Weilerstettens Tim Nothdurft wirft im November in Minden auf das Tor.
Balingen-Weilerstettens Tim Nothdurft wirft im November in Minden auf das Tor.  © David Inderlied/dpa

Update, 13. April, 18.59 Uhr: 467 Neu-Infektionen, insgesamt jetzt über 700 Todesfälle

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 467 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 24.898 an. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ungefähr 11.045 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 33 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 702 an. Unter den Verstorbenen waren 430 Männer und 271 Frauen. Das Alter lag zwischen 26 und 102 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg sind bislang über 700 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.
In Baden-Württemberg sind bislang über 700 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.  © Thomas Frey/dpa

Update, 13. April, 16.49 Uhr: Drei weitere positiv Getestete in Flüchtlingsunterkunft in Konstanz

Die Stadt Konstanz hat am Wochenende fast 100 Menschen in einer Flüchtlingsunterkunft auf das Coronavirus getestet und währenddessen unter Quarantäne gestellt. Grund hierfür war, dass ein Bewohner, der jetzt im Krankenhaus ist, positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, wie ein Polizeisprecher sagte. 

Die Tests ergaben, dass noch drei weitere Menschen positiv sind. Es handelt sich nach Auskunft der Stadt vom Montag um zwei Mitglieder einer neunköpfigen Familie und um eine Einzelperson. Die Familie und die Einzelperson werden jetzt in jeweils separaten Wohnungen in Konstanz untergebracht. Die Quarantäne der Flüchtlingsunterkunft wird aufgehoben und der Bauzaun am Montag abgebaut.

Update, 13. April, 16.19 Uhr: Ostersonntags-Bilanz der Polizei Mannheim

Die Polizei Mannheim teilte mit, dass auch am Ostersonntag wieder zahlreiche Menschen in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis unterwegs waren, um das Wetter zu genießen. Insgesamt kontrollierten die Beamten 203 Fahrzeuge und 1386 Personen, wobei 81 Verstöße - allesamt Ordnungswidrigkeiten - festgestellt und geahndet wurden. Bei der Überprüfung von geöffneten Bäckereien und Konditoreien mussten 37 Filialen durch die Polizei geschlossen werden; viele Betreiber seien in Unkenntnis über die neuen Corona-Regelungen gewesen, heißt es in der Mitteilung.

Update, 13. April, 14.16 Uhr: Ministerium konkretisiert Vorgaben für Zahnärzte nach Kritik

Nach heftiger Kritik an Vorgaben für Zahnärzte in einer Fassung der Corona-Verordnung vom Freitag hat das Sozialministerium nachgebessert. "Durch die Auslegungshinweise ist nun klargestellt, dass keine Patientin und kein Patient bei einem zahnmedizinisch notwendigen Behandlungsbedarf oder im Falle von Schmerzen, in dieser Zeit alleine gelassen wird", sagten laut einer Mitteilung die Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Ute Maier, und Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Nach Paragraf 6a dürfen laut Sozialministerium bei der zahnärztlichen Versorgung von Patienten in den Gebieten Oralchirurgie, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie Kieferorthopädie nur akute Erkrankungen oder Schmerzzustände (Notfälle) behandelt werden. Neu ist nun unter anderem, dass auch notwendige zahnärztliche Behandlungen möglich sind, wenn damit eine Verschlechterung des Gesundheitszustands, etwa im Falle chronischer Zahnerkrankungen, vermieden werden kann. 

Auch sollen Schmerzbehandlungen unter Beachtung der geltenden Hygienevorgaben grundsätzlich möglich sein. Bei allen zahnmedizinischen Behandlungen sollen - soweit möglich - Geräte wie Ultraschallhandstücke, piezoelektrische Ultraschall- und Chirurgiegeräte, Pulverstrahlgeräte oder Turbinen vermieden werden.

Die oppositionelle FDP war am Freitag auf die Barrikaden gegangen. "Die vierte Verordnung der Landesregierung bedeutet für Zahnärztinnen und Zahnärzte faktisch ab heute ein Berufsverbot in Baden-Württemberg", hatte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke erklärt. Tomppert hatte in einer Pressemitteilung erklärt, die Verordnung sei nicht mit der Ärzteschaft abgestimmt worden.

Das Sozialministerium hat die Vorgaben für Zahnärzte in der Corona-Verordnung nach heftiger Kritik nachgebessert.
Das Sozialministerium hat die Vorgaben für Zahnärzte in der Corona-Verordnung nach heftiger Kritik nachgebessert.  © Markus Scholz/dpa

Update, 13. April, 13 Uhr: Corona-Kontrollen in Stuttgart

Aufgrund des schönen Wetters am Osterwochenende waren die Ausflugsziele in der Landeshauptstadt gut besucht, die allermeisten Personen haben sich jedoch an die Auflagen und Abstandsregeln gehalten, berichtet die Polizei. 

Rund 500 Einsätze im Zusammenhang mit der Überwachung der Corona-Verodnungen waren zu verzeichnen. Dabei kontrollierten die täglich rund 100 eingesetzten Beamten insgesamt knapp 2000 Personen und registrierten etwa 100 Vorfälle. 

"Hierbei handelte es sich zumeist um kleinere Gruppen, die von der Polizei angesprochen wurden", schrieben die Beamten. So stellten die Einsatzkräfte in Neugereut am Samstag rund 15 Jugendliche fest, die dort gemeinsam Alkohol konsumierten. 

Ebenfalls am Samstag kontrollierten Polizeibeamte am Schlossplatz rund 20 Personen, die das Versammlungsverbot missachteten. Die Teilnehmer wurden angesprochen und über das derzeitige Versammlungsverbot nochmals aufgeklärt. Zwölf Personen erhielten einen Platzverweis.

Update, 13. April, 12.15 Uhr: Corona-Tests durch das LKA

Ab dem 14. April weitet das Kriminaltechnischen Institut (KTI) des Landeskriminalamtes seine Labortätigkeit aus und wird SARS-CoV-2-Testverfahren für Polizisten durchführen und auswerten, teilt das Innenministerium mit. 

"In enger Zusammenarbeit mit dem Landesgesundheitsamt hat das KTI kurzfristig die Diagnostik von SARS-CoV-2 für Polizeiangehörige etablieren können", schreibt das Ministerium. "Im Endausbau sind täglich bis zu 500 Probenanalysen möglich."

So würden Landesgesundheitsamt und andere Untersuchungsstellen in Baden-Württemberg entlastet.

Der Untersuchungsprozess beinhaltet demnach eine ärztliche Befundbestätigung durch das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg. "Ziel ist es, die Proben nach den Kriterien des Robert-Koch-Institutes schnellstmöglich zu entnehmen und unverzüglich ein Testergebnis zu erhalten." 

Nach der Etablierung des Verfahrens plane das Innenministerium die Laboruntersuchungen auf Angehörige von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im Geschäftsbereich des Innenministeriums auszuweiten. 

"Testen, Testen, Testen ist ein Baustein zur Rückkehr in den Normalbetrieb", zitiert die Mitteilung Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Update, 13. April, 11.55 Uhr: Schülerbeirat schlägt Kombi-Lösung bei Abschlussprüfungen vor

Der Landesschülerbeirat dringt darauf, nur noch Gesundheitsexperten darüber entscheiden zu lassen, ob Abschlussprüfungen an den Schulen stattfinden und wann und in welcher Form die Schulen wieder geöffnet werden. 

"Sollten die Gesundheitsbehörden und das Robert Koch-Institut dies aufgrund des Infektionsschutzes für unzumutbar einstufen, können die Abschlussprüfungen nicht stattfinden", teilte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg, Leandro Cerqueira Karst, am Montag in Stuttgart mit.

Für die Abschlussprüfungen schlugen die Schülervertreter eine Kombi-Lösung vor: Schüler bekommen basierend auf den bisher erbrachten Leistungen eine Abschlussnote. Für den Fall, dass Schüler zwischen zwei Noten stehen, sollte im Zweifel zugunsten der Prüflinge entschieden werden. 

Schüler, die ausdrücklich die Möglichkeit haben wollen, eine Prüfung abzulegen, sollen diese zu einem späteren Zeitpunkt bekommen. "Mit der Entscheidung für eine der Optionen verzichten die Betroffenen auf eine Anfechtung der Ergebnisse", sagte Leandro Cerqueira Karst.

Wegen des Coronavirus sind die Schulen seit dem 17. März geschlossen. Bislang ist vorgesehen, dass die Prüfungen im Südwesten ab dem 18. Mai durchgeführt werden. 

Am Mittwoch will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten beraten, wie es an den Schulen in der Corona-Krise weitergehen soll.

Update, 13. April, 10.55 Uhr: So liefen die Polizeikontrollen am Osterwochenende

Stuttgart, 19. März: Polizisten sprechen einen jungen Mann im Park an.
Stuttgart, 19. März: Polizisten sprechen einen jungen Mann im Park an.  © Sebastian Gollnow/dpa

Am Osterwochenende hat die Polizei überwacht, ob die Menschen in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und im Zollernalbkreis sich an die Corona-Verordnung halten.

Nach Polizeiangaben zeigten die Beamten "insbesondere an bekannten Ausflugszielen, Grillplätzen, Parks, Grünanlagen und sonstigen Plätzen" Präsenz, "wo auch aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Wochen Ansammlungen von Menschen zu erwarten und schon entsprechende Verstöße festgestellt worden waren". 

Auch Bikerstrecken und -treffpunkte sowie Jugendtreffs wurden demnach in die Kontrollen einbezogen. Und auch Gaststätten und Prostitutionsbetriebe seien gecheckt worden. Am Gründonnerstag und am Karfreitag wurden so insgesamt rund 160 Verstöße aufgedeckt. "Am Samstag war im Vergleich zum Freitag, als noch knapp hundert Verstöße geahndet werden mussten, ein leichter Rückgang der Fallzahlen festzustellen. Insgesamt 71 Mal wurden entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet." 

Am Ostersonntag habe sich die Lage deutlich stabilisiert: "Viele Kontrollen und Überprüfungen verliefen ohne Beanstandungen. Die Zahl der Fälle, die Bußgeldanzeigen zur Folge hatten, sank auf 24."

Neben Ansammlungen im öffentlichen Raum hätten am Wochenende auch private Feiern Anlass zum Einschreiten gegeben, etwa am Samstagabend gegen 21.30 Uhr in Wendlingen. "Dort war eine Party in einem Mehrfamilienhaus gemeldet worden. Bei der Überprüfung konnten in einer Wohnung 14 Personen angetroffen werden, die die Feier anstandslos beendeten."

Mit einem empfindlichen Bußgeld müsse jedoch der Wirt einer Nürtinger Gaststätte rechnen, der am Samstagabend offenbar mehrere Gäste bewirtet habe. "Gegen 19.40 Uhr war ein entsprechender Hinweis bei der Polizei eingegangen. Bei der Überprüfung wurden der Gastwirt, eine Bedienung und fünf Gäste, die sich noch erfolglos zu verstecken versuchten, angetroffen." Alle würden angezeigt.

In Tübingen sei der Polizei am Samstagnachmittag, gegen 16.50 Uhr, im Bereich der Fußgängerbrücke in der Steinlachallee/Fürststraße eine nach dem Infektionsschutzgesetz im Zusammenhang mit der Corona-Verordnung verbotene, öffentliche Versammlung gemeldet worden. 

"Etwa 20 Teilnehmer hielten Transparente hoch, sprachen Passanten an und verteilten Flyer, bevor die Personen in einem Aufzug in Richtung Heinlenstraße zogen." Bei der anschließenden Kontrolle durch die Beamten seien die Personalien von 15 überwiegend uneinsichtigen Personen festgestellt worden, gegen die nun Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt würden. "Nach Aufforderung und Androhung von entsprechenden Platzverweisen entfernten sich die Betroffenen", heißt es weiter.

Auch am heutigen Montag werde weiter kontrolliert.

Update, 13. April, 9 Uhr: TSG bleibt bei "FIFA 20" siegreich

Die TSG 1899 Hoffenheim ist auch nach dem 3. Spieltag der "Bundesliga Home Challenge" ungeschlagen geblieben. Das TSG-Duo mit Bundesliga-Profi Munas Dabbur und TSG-Fan Marcel Schwarz besiegte den FC St. Pauli am Sonntagabend in dem elektronischen Spiel FIFA 20 mit 6:4.

Ebenfalls erfolgreich aus der 1. Fußball-Bundesliga: Hertha BSC, der FC Augsburg und der SC Freiburg. Während die Berliner mit 3:2 gegen Zweitligist Dynamo Dresden gewannen, besiegten die Augsburger das Team des 1. FSV Mainz 05 mit 10:1. 

Einen 7:3-Sieg konnten die Freiburger gegen den SC Paderborn verbuchen. Erneut für die Breisgauer erfolgreich: Nico Schlotterbeck. Der Abwehrspieler besiegte Paderborns FIFA-Stadtmeister Lucas Fiedler mit 3:1.

Mit dem 1. FC Nürnberg, dem SV Darmstadt 98 und der SV Wehen Wiesbaden waren zudem drei Zweitligisten am Sonntag erfolgreich. Der SVWW setzte sich mit 5:0 im Zweitliga-Duell gegen den Hamburger SV durch. Noch deutlicher machte es Darmstadt. Die Hessen besiegten das Schiedsrichter-Duo um Daniel Schlager und Deniz Aytekin mit 10:1. Nürnberg sorgte derweil für die erste Niederlage des 1. FC Union Berlin. 4:0 hieß es am Ende für die Franken gegen den Hauptstadt-Club.

Unter dem Motto "Stay Home ... and play!" veranstaltet die DFL das FIFA-20-Event mit 30 Teams aus dem Umfeld der 1. und 2. Bundesliga. Offiziell geht das Event jedoch in keine sportliche Wertung ein.

Update, 13. April, 8.20 Uhr: So verändert das Virus den Polizei-Alltag

Das Coronavirus verändert unseren beruflichen Alltag. Auch den der Polizeibeamten. Wie die Beamten mit Sorgen und Ängsten umgehen und warum Schutzmontur auch abschreckend wirken kann, könnt Ihr HIER nachlesen.

Update, 13. April, 7 Uhr: Corona-Krise trifft Spitzenköche

Unter der vorübergehenden Schließung ihrer Restaurants wegen der Coronavirus-Pandemie leiden auch die mit Michelin-Sternen dekorierten Köche der Spitzengastronomie

Von einer möglichst starken Kostensenkung hängt es nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga ab, wie die Unternehmen durch die Krise kommen. Daher sind Kurzarbeit und Kreativität in den 77 Sternerestaurants im Südwesten angesagt. 

Ein Beispiel ist "Rebers Pflug" mit Küchenchef Hans-Harald Reber. Mit seinen vier Auszubildenden, die aktuell kein Kurzarbeitergeld erhalten, entwickelt der 47-Jährige Ideen und Aktivitäten gegen die Krise. Für die Osterfeiertage seien mehr als 300 To-Go-Menüs verkauft worden, mit Spargel und Rinderfilet.

Spitzenkoch Hans-Harald Reber.
Spitzenkoch Hans-Harald Reber.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 12. April, 19.26 Uhr: 24.431 Infizierte und 669 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 493 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 24.431 an. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ungefähr 10.488 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 28 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 669 an. Unter den Verstorbenen waren 410 Männer und 258 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 102 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich bislang über 24.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 669 starben.
In Baden-Württemberg haben sich bislang über 24.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 669 starben.  © Stefan Sauer/dpa

Update, 12. April, 17.56 Uhr: Fünfter Todesfall in Mannheim

Wie die Stadt Mannheim soeben mitteilte, wurde vom Gesundheitsamt heute der fünfte Coronavirus-Todesfall registriert. Es handelt sich um einen über 60 Jahre alten Mann aus Mannheim, der am gestrigen Samstag in einem Krankenhaus verstorben ist. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Mannheim stieg indes auf 388 an, wobei die meisten der Infizierten nur milde Krankheitsanzeichen zeigen würden und damit in häuslicher Quarantäne verbleiben können.

Update, 12. April, 17 Uhr: Heilbronner Polizei stört Tuning-Szene und verteilt Anzeigen

Auf einem Parkplatz in Heilbronn hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag rund 100 Fahrzeuge entdeckt, deren Fahrer der sogenannten Tuning-Szene zugeordnet werden. Die Beteiligten fuhren nach einer Kontrolle weg. Doch kurze Zeit später wurden wieder Fahrzeuge auf dem nächsten Parkplatz gesichtet. 

Bei einer neuen Polizei-Kontrolle kam es bei einem Teil der Beteiligten "zu tumultartigen Fluchten zu Fuß und mit ihren Fahrzeugen", wie ein Polizeisprecher mitteilte. Mehrere Beteiligte sehen nun Anzeigen unter anderem nach dem Infektionsschutzgesetz entgegen.

Die Polizei in Heilbronn hat in der Nacht zum Sonntag rund 100 Fahrzeuge entdeckt, die der Tuning-Szene zugordnet werden.
Die Polizei in Heilbronn hat in der Nacht zum Sonntag rund 100 Fahrzeuge entdeckt, die der Tuning-Szene zugordnet werden.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 12. April, 14.28 Uhr: Polizei kontrollierte geöffnete Bäckereien und Konditoreien im Rhein-Neckar-Kreis

Die Polizei Mannheim hat am Karsamstag und in der Nacht zum Ostersonntag ihre flächendeckenden Kontrollen fortgesetzt und festgestellt, dass im Vergleich zum Karfreitag deutlich mehr Menschen unterwegs waren, um die letzten Ostereinkäufe zu erledigen und das tolle Wetter zu genießen. Insgesamt wurden in Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis 209 Fahrzeuge und 1912 Personen kontrolliert, wobei 142 Ordnungswidrigkeiten festgestellt und geahndet wurden. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Verstöße gegen die Mindestabstandsregel und das Kontaktverbot.

Außerdem wurden den Beamten am Vormittag des Ostersonntags Hinweise übermittelt, dass manche Bäckereien und Konditoreien geöffnet hätten. Bei Überprüfungen gaben die Betreiber an, ihre Geschäfte geöffnet zu haben, da sie dachten, die geltende Corona-Regelung erlaube dies, was jedoch nicht der Fall ist. Über die Anzahl der geöffneten Bäckereien und Konditoreien liegen noch keine Erkenntnisse vor.

Update, 12. April, 12.37 Uhr: Polizei zeigt in Ulm rund 90 Menschen an

Ein hohes Maß an Disziplin beim Umsetzen der Corona-Verordnung hat die Polizei den Menschen in den Kreisen Alb-Donau, Biberach, Göppingen, Heidenheim und Ulm bescheinigt. Die Beamten nahmen am Freitag und Samstag fast 1500 Menschen genauer unter die Lupe. In den meisten Fällen verhielten diese sich laut einer Mitteilung vom Sonntag vernünftig und diszipliniert. Trotzdem mussten die Kontrollierenden etwa 90 Menschen anzeigen, weil sie sich in Gruppen von mehr als zwei Personen verbotenerweise im öffentlichen Raum aufgehalten hatten. Aber auch weitere Verstöße wie geöffnete Geschäfte und Einrichtungen stellten die Polizisten fest.

In Blaubeuren musste die Polizei am Freitag gleich zweimal einschreiten, weil Geschäfte geöffnet waren. Ein Lokal verkaufte am Nachmittag Eis. Auch ein Lebensmittelgeschäft war geöffnet. Eine Erlaubnis dafür konnte der Betreiber nicht vorlegen. In Gerstetten ließ die Polizei am späten Freitagnachmittag einen Imbiss schließen, dessen Betreiber zwei Gäste an einem Tisch vor dem Lokal bediente. Am Freitag fiel einer Polizeistreife auf, dass auf einem Campingplatz nahe Gruibingen Betrieb herrschte. Auch diesen untersagten die Polizisten.

Samstagabend kontrollierte die Polizei eine sechsköpfige Gruppe in Königsbronn. Sofort fiel den Polizisten der Geruch von Marihuana auf. Tatsächlich fanden die Beamten bei einem 22-Jährigen solches Rauschgift. Er wird nun auch deshalb angezeigt. In Dornstadt stießen Polizisten bei den Kontrollen ebenfalls auf Rauschgift. Sie kontrollierten vier junge Männer, weil sie beieinander standen. Bei einem fanden die Polizisten Marihuana, bei einem anderen Ecstasy.

Gegen alle Betroffenen ermittelt die Polizei auch wegen Verstößen gegen die Hygienevorschriften. Die intensiven Kontrollen werde die Polizei am Sonntag und Montag fortsetzen, kündigte sie an.

Update, 12. April, 12.35 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten Flüchtlinge gestiegen

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Bewohner in der Landeserstaufnahme in Ellwangen ist auf 244 gestiegen.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 12. April, 12.32 Uhr: Ostergruß aus Seniorenzentrum

Die Senioren aus dem Haus am Sommerrain haben gemeinsam mit den Mitarbeitern eine Oster-Botschaft für ihre Angehörigen aufgenommen. 

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus dürfen die Bewohner keine Gäste empfangen. 

Update, 12. April, 11.50 Uhr: Freiburger Erzbischof erinnert an Opfer der Pandemie

Die Folgen der Corona-Pandemie haben auch die Osterpredigt von Freiburgs Erzbischof Stephan Burger bestimmt. Burger sagte am Sonntag im Freiburger Münster laut einem vorab verbreitetem Text: "Gerade angesichts der unzähligen Särge, deutschland-, europa- ja weltweit, die uns derzeit medial immer wieder vor Augen geführt werden, gerade angesichts dessen, dass sich dahinter immer ein einmaliges, menschliches Schicksal verbringt, das vor dem Corona-Virus nicht gerettet werden konnte, dürfen wir als Christenmenschen darauf vertrauen, dass keines der Opfer bei Gott vergessen ist."

In seiner per Mitteilung verbreiteten Predigt in der Osternacht würdigte Burger die Menschen, die sich gegenwärtig mit Momenten der Hoffnungslosigkeit, der Angst, der Verzweiflung konfrontiert sehen. "Was ist das für ein Leben, wenn ich die eigene Familie, Verwandte und Freunde nicht sehen kann? Worauf kann ich mich noch freuen, wenn dieser Zustand noch Monate weitergehen wird?". Viele Menschen fürchteten finanzielle Probleme. Burger sprach ihnen Mut zu und erinnerte an die Worte des italienischen Soziologen Franco Ferrarotti: "Ich glaube, wenn die Krise vorbei ist, wird es in ganz Europa eine unglaubliche Explosion an Lebensfreude geben."

Wegen des Coronavirus war Publikum in den Kirchen nicht zugelassen. Der nächtliche Gottesdienst und die Osterpredigt am Sonntag im Münster in Freiburg mit Erzbischof Stephan Burger wurden im Internet übertragen, um Gläubigen das Zuschauen zu ermöglichen.

Update, 12. April, 11.47 Uhr: Der Tod habe sich aufdringlich ins Gespräch gebracht

Der Landesbischof von Württemberg, Frank Otfried July, hat in seiner aufgezeichneten Osterpredigt am Sonntag der Opfer der Corona-Pandemie gedacht. "Auf meinem Computerbildschirm erschienen und erscheinen noch, Tag für Tag, die Zahlen der Neuinfizierten und die Zahlen der Verstorbenen in der Folge des Coronavirus. Und diese Zähluhr ist noch nicht am Ende. Der Tod und seine Wirklichkeit hat sich aufdringlich ins Gespräch gebracht", sagte July in einem vorab verbreitetem Redetext. Es schiebe sich eine besondere Zähluhr des Todes in den letzten Wochen vor die Augen.

Die Menschen wüssten, dass auch mit dem Ende der Pandemie die Zähluhr des Todes in unserer Welt in Gang bleibe. "Merkwürdigerweise neigen wir Menschen in Geschichte und Gegenwart dennoch immer wieder dazu, die Todeswirklichkeit zu verstärken, an der Kultur des Todes mitzuwirken, in Krieg, Ausgrenzung, Unterdrückung, Zulassung der Verelendung und des Hungers."

Der Ostergottesdienst von July wurde vom Fernsehsender Regio TV übertragen. Wegen des Coronavirus war Publikum in den Kirchen nicht zugelassen.

Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden-Württemberg.
Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden-Württemberg.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 12. April, 11.29 Uhr: Mann nach Corona-Verstoß in Gewahrsam

Die Polizei kontrollierte am Samstag am Stuttgarter Marienplatz eine vierköpfige Gruppe. Ein Mann wurde in Gewahrsam genommen, nachdem er die Beamten beleidigte und gegen den Streifenwagen trat.

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Update, 12. April, 07.24 Uhr: Physiotherapeuten kämpfen um Existenz

Der Kontaktsperre zur Eindämmung des Coronavirus widersetzt sich Lucian Kokott täglich - von Berufs wegen. Als einer von rund 200.000 Physiotherapeuten in Deutschland fasst er Menschen an, die Gelenkbeschwerden haben, an Migräne leiden oder kürzlich operiert wurden. Unter strengen Hygieneregeln darf er seine Tübinger Praxis weiterbetreiben. "Wir waren schon vorher ziemlich pingelig", sagt der 55-Jährige.

Nach Angaben des Deutschen Verbands für Physiotherapie ist die Coronakrise für die meisten der etwa 40.000 ambulanten Physiotherapiepraxen existenzbedrohend. Mit regionalen Unterschieden brächen zwischen 50 und 90 Prozent der Patienten weg - etwa weil diese eine Ansteckung fürchten oder zu Covid-19-Risikogruppen gehören. Zudem fehle es an Schutzartikeln wie Masken, Handschuhen und Desinfektionsmitteln.

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Lucian Kokott behandelt einen Patient in seiner Praxis.
Lucian Kokott behandelt einen Patient in seiner Praxis.  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. April, 19.03 Uhr: Ausgabenstopp bei Daimler

Der Autokonzern Daimler hat einen Ausgabenstopp verhängt. Nach Einführung der Kurzarbeit sollen weitere Maßnahmen dabei helfen, die Corona-Krise zu überstehen. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Update, 11. April, 18.30 Uhr: Fast 24.000 Infizierte

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Samstagabend mitteilte, wurden 460 weitere bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Damit steigt die Gesamtanzahl der Patienten auf 23.938 an. Davon sind zirka 9856 Menschen wieder genesen. Außerdem sind 27 weitere Menschen gestorben. Insgesamt starben also 641 Menschen in Baden-Württemberg am Coronavirus. 

Update, 11. April, 16.25 Uhr: Konstanz riegelt Flüchtlings-Unterkunft ab

Die Stadt Konstanz hat am Samstag eine Unterkunft für Geflüchtete unter Quarantäne gestellt. Grund hierfür sei, dass ein Bewohner, der sich jetzt im Krankenhaus befindet, positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, sagte ein Polizeisprecher. Im dem Gebäude leben nach Angaben der Stadtverwaltung 97 Personen, davon 19 Kinder, wie der "Südkurier" unter Berufung auf die Stadtverwaltung berichtete.

Bauarbeiter zogen einen Bauzaun um das Gebäude. Polizeibeamte und Kräfte eines Sicherheitsdienstes bewachten das Gelände. Die Abriegelung des Gebäudes ist laut dem Bericht die bisher einschneidendste Corona-Maßnahme im Kreis Konstanz, so die Zeitung weiter. Das weitere Vorgehen werde beschlossen, wenn am Sonntag oder Montag die Testergebnisse aller Bewohner vorlägen, erklärte ein Sprecher der Verwaltung.

Konstanz riegelt Flüchtlingsunterkunft ab. (Symbolbild)
Konstanz riegelt Flüchtlingsunterkunft ab. (Symbolbild)  © Julian Stähle/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 11. April, 16.01 Uhr: Die ersten infizierten Flüchtlinge sind im Isolierzentrum in Althütte angekommen

Die ersten mit dem Coronavirus infizierten Flüchtlinge aus Unterkünften in Baden-Württemberg sind am Samstag in Althütte für eine Quarantäne aufgenommen worden. Das teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit. Zunächst wurden zwei Mütter mit ihren Kindern aus der Erstaufnahmeeinrichtung Tübingen nach Althütte gebracht. Aus der Einrichtung in Ellwangen (Ostalbkreis) wurden zwei Frauen und drei Kinder nach Althütte verlegt. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Update, 11. April, 13.51 Uhr: Regenbogenbilder schmücken Rathausfenster

Die Stadt hat Kinder dazu aufgerufen Bilder von Regenbogen zu malen und diese an die Stadt zu schicken. Die ersten Bilder hängen nun an den Fenstern und auch im Amtszimmer von Oberbürgermeister Fritz Kuhn. 

Die städtische Kinderbeauftragte, Maria Haller-Kindler: "Die Regenbogenbilder sind ein sehr schönes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität untereinander. Gleichzeitig drücken sie die Hoffnung aus, dass alles wieder gut wird."

Kinder erhalten bei der Stadt Stuttgart eine Vorlage oder können selbst kreativ sein.

Das Stuttgarter Rathaus.
Das Stuttgarter Rathaus.  © Stadt Stuttgart

Update, 11. April, 13.00 Uhr: Einreisende aus dem Ausland müssen 14 Tage in Quarantäne

Das Gesundheitsministerium hat am Karfreitag eine Verordnung erlassen. Um die Pandemie weiter einzudämmen müssen Personen, die aus dem Ausland einreisen sich bei der Ortspolizeibehörde melden und sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. 

Diese Regelung betrifft nicht Pendler und Saisonarbeiter. 

Eine Frau zieht sich einen Mundschutz an.
Eine Frau zieht sich einen Mundschutz an.  © Foto: Georg Wendt/dpa

Update, 11. April, 12.10 Uhr: Kretschmann: Mehr Arme nach Corona-Krise

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe.

Mehr Infos dazu hier. 

Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Ministerpräsident von Baden-Württemberg.  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. April, 12.08 Uhr: Etliche Verstöße gegen Corona-Verordnung

Die Polizei hat bei ihren Kontrollen der Corona-Verbote in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis etliche Verstöße entdeckt. Auch wenn sich die meisten Leute an die Beschränkungen hielten, seien am Gründonnerstag und Karfreitag mehr Verstöße zu Tage getreten als am gesamten vorangegangenen Wochenende. Am Donnerstag wurden laut Pressemitteilung vom Samstag 67, am Karfreitag zusätzlich 94 Verstöße dokumentiert. Im Vergleich dazu waren es am Wochenende davor an drei Tagen insgesamt 114 Verstöße gewesen.

Meist wurde eingeschritten, weil sich Gruppen von drei und mehr Personen unerlaubt im öffentlichen Raum aufhielten oder ansammelten. Aber auch Verstöße gegen Betretungsverbote, wie zum Beispiel am Aileswasensee in Neckartailfingen, wo am Freitagnachmittag gegen etwa 40 Personen Platzverweise ausgesprochen wurden, wurden geahndet.

Einen größeren Einsatz mit mehreren Streifenwagen gab es am frühen Karfreitagmorgen in Orschel-Hagen. Dort war eine Gruppe junger Leute gemeldet worden. Beim Eintreffen der Polizei flohen die meisten. Zwei 20-Jährige beschimpften und beleidigten die Polizisten und wehrten sich auch gegen die Feststellung ihrer Personalien, wie es hieß. Einer der beiden soll die Polizeibeamten mit einer gefüllten Plastik-Getränkeflasche beworfen und nach einer Beamtin geschlagen haben. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, ein 20-Jähriger wurde in Gewahrsam genommen. Ein Beamter erlitt bei dem Einsatz leichte Verletzungen.

Update, 11. April, 12.06 Uhr: Erdbeerernte beginnt mit viel Abstand

Mit viel Abstand zueinander haben polnische Erntehelfer in Oberkirch in Südbaden mit der Erdbeerernte begonnen. Wegen der frühsommerlichen Temperaturen startet die Erdbeerernte laut Landwirtin Sophia Müller dieses Jahr sehr früh. Die 20 Erntehelfer arbeiten demnach mit großem Abstand in den Folientunneln verteilt, um die Vorgaben in der Coronavirus-Krise einzuhalten. 

"Das schaffen wir locker", so Müller. Sie und Familienmitglieder mussten mit Privatfahrzeugen nach Görlitz fahren, um die Erntehelfer abzuholen. "Die Grenzen sind zwar offen, aber es fahren leider keine Busse", sagte Müller. Die Erdbeerernte wird voraussichtlich bis Anfang Juni dauern. Für nächste Woche haben sich Fußballer des Landesligisten SV Stadelhofen angekündigt. Sie wollen die Vereinskasse aufbessern und werden bei der Erdbeerernte mithelfen, kündigte Müller an.

Update, 11. April, 12.04 Uhr: Anwältin scheitert vor Bundesverfassungsgericht und gibt Zulassung zurück

Nachdem das Bundesverfassungsgericht den Eilantrag von Rechtsanwältin Beate Bahner abgewiesen hat, hat sie sich zu einem drastischen Schritt entschieden: Bahner gibt ihre Anwaltszulassung zurück. 

Mehr Infos dazu hier

Die Anwältin klagte vor dem Bundesverfassungsgericht.
Die Anwältin klagte vor dem Bundesverfassungsgericht.  © Montage: Uli Deck/dpa, beatebahner.de

Update, 11. April, 11.36 Uhr: Raucher haben höheres Risiko

Rauchen schadet der Gesundheit - das ist bekannt. Klar muss im Zuge der aktuellen Corona-Pandemie sein: Raucher mit tabakbedingten Erkrankungen sollten sich besonders vor einer Infektion mit dem Virus schützen. Und: Ein Rauch-Stopp lohnt auch kurzfristig noch.

Mehr Infos dazu hier. 

Das Risiko für Raucher sei höher.
Das Risiko für Raucher sei höher.  © Jens Kalaene/ZB/dpa

Update, 11. April, 11.12 Uhr: Online-Modell zu Corona-Auswirkungen

Mit dem Online-Modell einer virtuellen Stadt wollen Stuttgarter Wissenschaftler den Einfluss von bestimmten Maßnahmen auf die Auswirkungen einer Virus-Pandemie simulieren.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 11. April, 10.22 Uhr: Kretschmann will keine falschen Hoffnungen zu Lockerungen machen

In Baden-Württemberg stieg zuletzt die Anzahl der Coronavirus-Infizierten nicht mehr ganz so rasant wie noch vor einigen Wochen. Doch über eine Lockerung der Einschränkungen möchte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) noch nicht reden.

Mehr infos dazu hier. 

Update, 11. April, 07.22 Uhr: Drittligist Mannheim hält Saisonabbruch sinnvoller als Geisterspiele

Der SV Waldhof Mannheim sieht in der möglichen Fortsetzung der 3. Fußball-Liga ohne Zuschauer ein erhebliches finanzielles Risiko. "Geisterspiele sind für Mannheim eine große finanzielle Belastung. Für uns wäre es der bessere Weg, wenn die Saison abgebrochen würde", sagte Geschäftsführer Markus Kompp der Deutschen Presse-Agentur.

Am Donnerstag hatten sich der Deutsche Fußball-Bund, der Ausschuss 3. Liga und die Verantwortlichen der 20 Clubs darauf geeinigt, dass die Saison in der 3. Fußball-Liga trotz der anhaltenden Corona-Krise vorerst nicht abgebrochen und nach Möglichkeit zu Ende gespielt werden soll. Derzeit ist der Spielbetrieb bis zum 30. April ausgesetzt.

Update, 11. April, 07.20 Uhr: Kultur und Sport leiden unter Corona-Krise

Der Ticket-Händler Reservix befürchtet wegen des Coronavirus eine länger anhaltende Krise der Veranstaltungsbranche in Deutschland. Die Bundesregierung habe mit ihrem Corona-Hilfspaket den richtigen Weg beschritten, sagte der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, Johannes Tolle. Dennoch entstünden für Veranstalter langfristige Probleme. Geplante Kultur- und Sportereignisse müssten abgewickelt werden. Zudem erhielten Verbraucher, die Tickets gekauft haben, für abgesagte Veranstaltungen Gutscheine. Dies sei mit großem Aufwand und Kosten verbunden, es blieben finanzielle Schäden.

Nötig seien daher weitere Hilfen, um Kultur- und Sportveranstalter zu retten. "Es geht dabei um nicht weniger als die Zukunft unserer Kulturlandschaft", sagte Tolle. Einzelunternehmer seien von der Corona-Krise ebenso betroffen wie Großveranstalter. Es werde Zeit brauchen, den Betrieb nach der Krise wieder hochzufahren. Veranstaltungen seien in der Regel mit einer langen Planung und Vorlaufzeit verbunden. Dies erschwere einen schnellen Neustart.

"Es besteht die Gefahr, dass Veranstalter künftig das finanzielle Risiko meiden, da sie bei Veranstaltungen meist in Vorkasse gehen müssen", sagte Tolle. Die kulturelle Vielfalt könne so leiden: "Es wird darauf ankommen, dass Zuschauer Veranstaltungen treu bleiben." Dies gelte für kulturelle Angebote ebenso wie für Sportereignisse.

Reservix mit Sitz in Freiburg, rund 450 Mitarbeitern und mehr als 7000 Veranstaltern ist nach eigenen Angaben Deutschlands zweitgrößter Ticket-Händler. Von den jährlich 18.000 Veranstaltungen, für die das Unternehmen Eintrittskarten handelt, sind laut Tolle 10.000 wegen der Corona-Krise bereits abgesagt oder verschoben worden.

Update, 11. April, 07.15 Uhr: Steuerzahlerbund meint, Finanzämter sollen Erstattungen schneller ausbezahlen

Der Steuerzahlerbund fordert die Finanzämter auf, Einkommensteuererklärungen rascher zu bearbeiten, bei denen der Bürger mit einer Rückzahlung rechnen kann. Die Bearbeitung werde aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr sicherlich länger dauern als sonst, sagte der baden-württembergische Verbandschef Zenon Bilaniuk der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Deshalb sollten zunächst Anträge von Bürgern bearbeitet werden, bei denen eine Steuererstattung absehbar ist. Die anderen Erklärungen sollten erst einmal zurückgestellt werden."

Bilaniuk wies auch auf die schwierige Situation von Unternehmen hin, die von den Folgen der Pandemie besonders betroffen sind. Ihre Anträge auf Stundung von Steuern oder die Herabsetzung der Vorauszahlungen seien vorrangig zu erledigen. "Eine Betriebsprüfung kann auch einmal liegen bleiben, wenn es nicht ein besonders dringender Fall ist."

Ein Mann füllt eine Steuererklärung aus. (Symbolbild)
Ein Mann füllt eine Steuererklärung aus. (Symbolbild)  © Armin Weigel/dpa

Update, 10. April, 20:54 Uhr: Über 1000 Neu-Infizierte in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Freitagabend mitteilte, wurden weitere 1180 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Anzahl der Infizierten auf 23.478 an. 9178 Menschen sind dagegen wieder genesen. 614 Coronavirus-Patienten sind inzwischen verstorben.


Update, 10. April, 17.50 Uhr: Beamte kontrollieren von Bord eines Zeppelins

Sechs Beamte kontrollieren seit Freitag von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten.

Nach Angaben des Ravensburger Polizeipräsidiums können die Beamten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum besser erkennen als vom Streifenwagen aus.

Der Zeppelin NT (Neue Technik) fliegt vor dem Zeppelinhangar über das Flughafengelände. Die Polizei hatte am Nachmittag vom Zeppelin aus kontrolliert, wie sich die Bevölkerung an das Kontaktverbot hält.
Der Zeppelin NT (Neue Technik) fliegt vor dem Zeppelinhangar über das Flughafengelände. Die Polizei hatte am Nachmittag vom Zeppelin aus kontrolliert, wie sich die Bevölkerung an das Kontaktverbot hält.  © Felix Kästle/dpa

Update, 10. April, 17.39 Uhr: Die aktuellen Corona-Zahlen aus Mannheim

Wie die Stadt mitteilte, steigt die Zahl der in Mannheim am Coronavirus infizierten Menschen auf 379. Demnach kamen 14 weitere Fälle hinzu. Die meisten der in Mannheim erkrankten Personen haben nur milde Symptome. 

Update, 10. April, 17:12: Profisportler dürfen wieder mit dem Training beginnen

Unter strengen Auflagen dürfen von Samstag an weitere Profimannschaften und Berufsathleten in Baden-Württemberg wieder auf ihren Sportanlagen trainieren. Die Ausnahmeregelung in der Coronavirus-Krise wird damit ausgeweitet. Am vergangenen Dienstag war zunächst nur eine Verordnung für den Profifußball in Kraft getreten.

Die Trainingsgruppen dürfen auch in anderen Sportarten maximal fünf Teilnehmer umfassen, wie das Sozialministerium und das Kultusministerium am Freitag mitteilten. Zu den Bedingungen zählt auch ein Abstand von "möglichst zwei, mindestens aber eineinhalb Metern". Körperkontakt bleibt untersagt.

"Der maximale Gesundheitsschutz muss auch bei der Trainingsarbeit im Vordergrund stehen", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne). Die Ausnahmeregelung gilt für alle Profisportler, darunter Bundeskaderathleten, paralympische Bundeskaderathleten und Profimannschaften der 1. und 2. Bundesligen aller Sportarten. Für den Amateur- und Freizeitsport bleiben die Sportstätten gesperrt. 

Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart trainiert bereits seit vergangenem Dienstag wieder. (TAG24 berichtete)

Stürmerstar Mario Gomez am Ball, Sasa Kalajdzic ist mit dem Rücken zugewandt.
Stürmerstar Mario Gomez am Ball, Sasa Kalajdzic ist mit dem Rücken zugewandt.  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 10. April, 15.15 Uhr: Polizei Mannheim meldet weniger Verstöße gegen "Corona"-Regeln

Die Polizei Mannheim meldete am Freitag einen Rückgang der Verstöße gegen die Coronavirus-Verordnung. Dies sei das Ergebnis einer intensiven Kontrollaktion am Donnerstag, wie es in einer Mitteilung hieß. Während es am vergangenen Wochenende noch mehr Verstöße im Verhältnis zu den kontrollierten Personen gab, haben die Menschen inzwischen wohl den Ernst der Lage erkannt. Die Polizei kontrollierte im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt 111 Autos und 993 Personen. Dabei wurden nur noch 56 Verstöße festgestellt. 

Update, 10. April, 13.50 Uhr: Frau spuckt Polizisten ins Gesicht

Nachdem Bundespolizisten eine 35-Jährige Frau am Bahnhof Offenburg kontrollierten wollten, weil sie laut herumschrie, wurden die Beamten ins Gesicht gespuckt. Die Frau behauptete zudem, dass sie Corona habe. Weil sie sich nicht ausweisen konnte wurde sie zur Dienststelle gebracht und dort in Gewahrsam genommen. 

Update, 10. April, 13.45 Uhr: Nationalverteidiger hilft beim Einkaufsservice

Fußball-Nationalspieler Robin Koch hat es "sehr gefreut", den Malteser Hilfsdienst in der Coronavirus-Krise beim Einkaufsservice unterstützt zu haben. "Es hat echt Spaß gemacht. Für mich war klar, dass ich hier in der Region noch was machen will", sagte der 23 Jahre alte Verteidiger des SC Freiburg am Freitag beim TV-Sender Sky über seine Aktion vom Vortag. 

"Ich habe Riesenrespekt vor den Mitarbeitern, die jetzt so engagiert an die Sache rangehen. Einen kleinen Einblick zu bekommen, war für mich echt gut." Es sei eine schöne Erfahrung gewesen, die Freude der Menschen zu sehen, die in diesen Coronavirus-Zeiten Hilfe gebrauchen können.

Robin Koch vom SC Freiburg.
Robin Koch vom SC Freiburg.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 10. April, 12.45 Uhr: FDP protestiert wegen Regeln für Zahnärzte

Weil das Land Baden-Württemberg in einer überarbeiteten Fassung der Corona-Verordnungen die Arbeit der Zahnärzte einschränkt, gibt es Proteste von der oppositionellen FDP. "Die vierte Verordnung der Landesregierung bedeutet für Zahnärztinnen und Zahnärzte faktisch ab heute ein Berufsverbot in Baden-Württemberg", erklärte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke am Karfreitag. Diese massive und bundesweit einmalige Einschränkung sei nicht mit der Landeszahnärztekammer abgestimmt. Zahnärztliche Behandlungen - Oralchirurgie, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Kieferorthopädie - sind danach nur bei akuten Erkrankungen oder im Notfall zulässig.

Die Verordnung sei ein einmaliger Vertrauensbruch gegenüber den Zahnärzten, und auch gegenüber dem Sozialausschuss, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Jochen Haußmann. Dass Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in einer Telefonkonferenz mit dem Sozialausschuss am Donnerstag dazu nichts erwähnt habe, sei ein Affront gegen die Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg.

Landeszahnärztepräsident Torsten Tomppert fügte hinzu: "Die Zahnärzte sind trotz Corona-Krise für die Patientinnen und Patienten da und nehmen unsere Verantwortung, sie zahnärztlich zu behandeln, wahr." Die nicht abgestimmte neue Verordnung sorge nun für eine böse Überraschung. Die Zahnärzteschaft frage sich bei der ungenauen Formulierung, ob es sich hierbei um ein Berufsverbot für Zahnärzte handele.

In der überarbeiteten Fassung, die seit Karfreitag gilt, werden die Einschränkungen der zahnärztlichen Behandlung in Paragraf 6a geregelt.

Update, 10. April, 12.26 Uhr: Land überarbeitet Corona-Verordnung

Das Land hat die Corona-Verordnung aktualisiert. 

Diese Änderungen enthält die vierte Corona-Verordnung:

  • Robert-Koch-Institut weist keine Risikogebiete mehr ab 10. April aus
  • Notbetreuung für Kinder aus Risikogebieten nicht mehr ausgeschlossen
  • 14-tätiges Betretungsverbot für Schulen, Kindergärten und Hochschulen gilt nicht mehr für Personen aus Risikogebieten, sondern nur noch bei Kontakt mir Infizierten
  • Einreiseverbot nach baden-Württemberg aus Risikogebieten gestrichen
  • 14-tägige Quarantäne bei Einreise aus dem Ausland
  • Sportboothäfen werden ebenfalls geschlossen
  • Prostitution bleibt untersagt
  • mobile Verkaufsstellen für landwirtschaftliche Produkte dürfen geöffnet haben
  • keine geöffneten Läden an Karfreitag oder Ostersonntag
  • Angekommene Flüchtlinge dürfen 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden
  • Betretungesverbot für stationäre Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen gelockert
  • Zahnärztliche Behandlungen nur noch im Notfall zulässig
Die Behandlung beim Zahnarzt ist größtenteils untersagt.
Die Behandlung beim Zahnarzt ist größtenteils untersagt.  © Markus Scholz/dpa

Update, 10. April, 11.11 Uhr: Quarantänezentrum für Flüchtlinge

Mit dem Coronavirus infizierte Flüchtlinge aus Unterkünften in ganz Baden-Württemberg können von Samstag an in Althütte in Quarantäne gehen. 

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 10. April, 10.50 Uhr: Spazierengehen wird zum Trend

Das Spazierengehen galt bisher so manchen als biederes Seniorenhobby. Coronavirus und Ausgangsbeschränkungen machen es nun zum Sehnsuchtsprojekt aller Altersklassen.

Mehr Infos dazu hier. 

Viele Spaziergänger sind unterwegs.
Viele Spaziergänger sind unterwegs.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 10. April, 10.47 Uhr: Mehl bald wieder verfügbar

Nach wochenlanger und überaus starker Nachfrage deutet sich ein Ende der maßlosen Mehl-Käufe im Einzelhandel an.

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 10. April, 10.43 Uhr: Wie weit darf der Staat gehen?

Noch nie waren die Freiheitsrechte in der Bundesrepublik so stark beschränkt wie in der Corona-Krise. Wer sich vor Gericht dagegen wehrt, hat im Moment wenig Chancen. Mit jedem Tag ohne Lockerung dürfte der Druck aber wachsen.

Der Oster-Gottesdienst mit Besuchern verboten, das Familientreffen unmöglich, der Feiertagsausflug tabu: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind die drastischsten Beschränkungen der Freiheitsrechte in der Geschichte der Bundesrepublik.

Wer findet, dass der Staat zu weit geht, darf in einigen Bundesländern nicht einmal demonstrieren. Für den Rechtsstaat ist das eine enorme Herausforderung. Kommen die Grundrechte unter die Räder?

Mehr Infos dazu hier. 

Update, 10. April, 10.27 Uhr: Universitätsklinik Ulm entlässt zwei französische Covid-19-Patienten

Zwei an Covid-19 erkrankte Männer aus dem Elsass können in ihre Heimat zurückkehren. Der Gesundheitszustand der beiden Männer habe sich in den vergangenen Tagen erheblich verbessert, teilte die Universitätsklinik Ulm am Karfreitag mit. Eine Beatmung oder Behandlung der beiden Männer auf der Intensivstation sei nicht mehr nötig.

Die Universitätsklinik hatte die Patienten Ende März aufgenommen, nachdem die elsässischen Kliniken die Grenzen ihrer Behandlungskapazitäten für beatmungspflichtige Patienten erreicht hatten. "Wir freuen uns sehr, dass wir den beiden Patienten helfen konnten und sie nun nicht mehr intensivmedizinisch behandelt werden müsse", erklärte Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm.

Die Universitätsklinik in Ulm hatte französische Patienten aufgenommen.
Die Universitätsklinik in Ulm hatte französische Patienten aufgenommen.  © Thomas Burmeister/dpa

Update, 10. April, 10.10 Uhr: Land fördert Entwicklung von Corona-Schnelltests

Das Land Baden-Württemberg hat sechs Millionen Euro zur Entwicklung eines Corona-Schnelltests bereitgestellt. "Im Kampf gegen Corona dürfen wir keine Zeit verlieren. Dieses innovative Projekt ist ein wichtiger Schritt bei der Eindämmung der Virus-Ausbreitung, denn das neue Testgerät wird die Erkennung von Infizierten maßgeblich beschleunigen und vereinfachen. Mit der Bewilligung der Gelder haben wir nun die Voraussetzungen geschaffen, dass Hahn-Schickard und die Spindiag GmbH mit der Entwicklung sofort loslegen können", sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Update, 10. April, 07.19 Uhr: Tourismusanbieter fordern Hilfe und Unterstützung

In der Tourismusbranche steigt durch die Corona-Krise der Bedarf an Hilfe und Unterstützung. Von touristischen Betrieben und Anbietern gebe es eine hohes Informations- und Beratungsbedürfnis, sagte Thorsten Rudolph, Chef der Hochschwarzwald-Tourismus-Gesellschaft, in Hinterzarten bei Freiburg. 

Es gehe auch um die Frage, wie der durch die Krise zum Stillstand gebrachte Tourismus wiederbelebt werden könne. Die Branche setze auf die Solidarität von Einheimischen und Touristen. Urlaub im eigenen Land könne durch die Krise, zumindest zeitweise, an Bedeutung gewinnen. Noch seien die Folgen des Coronavirus jedoch nicht absehbar.

Update, 10. April, 07.17 Uhr: Autobranche stehe vor nie dagewesenem Umsatz- und Gewinneinbruch

Das Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) rechnet wegen der Coronavirus-Krise mit einem "nie dagewesenen Umsatz- und Gewinneinbruch" in der Autobranche. "Die Autoindustrie wird tief in die roten Zahlen rutschen», erwartet Constantin M. Gall, der bei EY den Bereich Automotive & Transportation leitet. Selbst wenn Produktion und Verkauf bald wieder anliefen, werde die Branche lange brauchen, um das Vorkrisenniveau zu erreichen. "Denn eine deutlich gestiegene Arbeitslosigkeit, Unternehmensinsolvenzen und Einkommensverluste werden die Nachfrage dämpfen", sagte Gall. Es würden daher wohl staatliche Kaufanreize nötig.

EY untersucht regelmäßig die Bilanzen der weltweit wichtigsten Autokonzerne. Größere Sorgen als um die Hersteller machen sich die Berater allerdings um weniger finanzkräftige Zuliefererunternehmen. Das hochkomplexe System Autoindustrie insgesamt lebensfähig zu halten, sei nun die größte Herausforderung.

Beim Autobauer Daimler steht die meiste Produktion still. (Symbolbild)
Beim Autobauer Daimler steht die meiste Produktion still. (Symbolbild)  © Uli Deck/dpa

Update, 9. April, 19.46 Uhr: 22.298 Infizierte und 564 Todesfälle in Baden-Württemberg

Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, sind 808 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen vom Landesgesundheitsamt gemeldet worden (Stand 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der Infizierten im Bundesland auf mindestens 22.298 an. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre. Ungefähr 8482 Personen sind unterdessen wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 50 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 564 an. Unter den Verstorbenen waren 352 Männer und 211 Frauen. Das Alter lag zwischen 36 und 100 Jahren. 61 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

In Baden-Württemberg haben sich 22.298 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
In Baden-Württemberg haben sich 22.298 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.  © Matthias Balk/dpa

Update, 9. April, 19.01 Uhr: Betrüger liefern Atemschutzmasken nicht - Konto in Türkei eingefroren

Ermittlern des Landeskriminalamtes (LKA) in Stuttgart ist es gelungen, 700.000 Euro auf einem Konto in der Türkei einzufrieren, weil die dafür zugesagten 300.000 Atemschutzmasken nicht geliefert worden waren. Die Masken hatte eine Firma aus dem Großraum Stuttgart bestellt. 

Sie wollte die Ware der Schutzklasse FFP 2 unter anderem an Krankenhäuser in verschiedene Bundesländer liefern. Bis zur Anzahlung verlief der Kontakt nach Auskunft des LKA vom Donnerstag mit dem Lieferanten zwar unkonventionell, aber reibungslos und unproblematisch über WhatsApp.

Doch nachdem es auch nach mehrfachen Aufforderungen nicht zur Lieferung der Masken gekommen war, wandte sich die Firma an die Polizei. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das LKA übernehmen die Ermittlungen. Trotz mehrfacher Aufforderung weigerten sich die Täter jedoch weiterhin, das Geld zurück zu überweisen. Unter Einbindung des Bundeskriminalamtes und des Zolls gelang es den LKA-Ermittlern, die Gelder in der Türkei vorläufig einzufrieren.

Die 300.000 zugesagten Schutzmasken wurden nicht geliefert.
Die 300.000 zugesagten Schutzmasken wurden nicht geliefert.  © Friso Gentsch/dpa

Update, 9. April, 18.41 Uhr: Dutzende in Landeserstaufnahme Ellwangen positiv auf Corona getestet

Von 204 auf das Coronavirus getesteten Beschäftigten der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen sind 19 positiv. Sie müssen nach Auskunft des Landratsamtes Ostalbkreis ab Donnerstag für 14 Tage in häusliche Isolation. Von den insgesamt 567 Bewohnern stehen noch rund 450 Testergebnisse aus. Aus der ersten Charge an Test-Rückläufen aus den Labors seien aber bereits 34 positiv. Damit seien bisher 41 Bewohner mit positivem Befund innerhalb der LEA in einem separaten Bereich in häuslicher Isolation.

Innerhalb der Erstaufnahme muss das Regierungspräsidium Stuttgart eine strikte Trennung der Corona-Infizierten von den negativ Getesteten gewährleisten. Dies dauere so lange, bis die Infizierten in die zentrale Corona-Aufnahmestelle nach Althütte im Rems-Murr-Kreis verlegt werden können.

Nach mehreren Infektionen mit dem Coronavirus hatten die Behörden am 5. April eine Kontakt- und Ausgangssperre für die Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen erlassen. Die Einhaltung der Ausgangs- und Kontaktsperre wird von der Polizei überwacht. Inzwischen ist die Polizei rund um die Uhr mit jeweils zwölf Mann pro Schicht vor Ort, um die Einhaltung der Sperre zu überwachen.

Von 204 auf das Coronavirus getesteten Beschäftigten der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen sind 19 positiv.
Von 204 auf das Coronavirus getesteten Beschäftigten der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen sind 19 positiv.  © Daniel Maurer/dpa

Update, 9. April, 18.28 Uhr: Wirtschaftsministerin kritisiert üppige Prämienzahlungen bei Porsche

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) hat die Höhe der Bonuszahlung von Porsche an seine Mitarbeiter kritisiert. "Angesichts der Tatsache, dass Porsche aktuell aber Kurzarbeitergeld beantragt hat und damit staatliche Unterstützung in Anspruch nimmt, sind derartig üppige Prämienzahlungen sicherlich nicht das richtige Signal und führen verständlicherweise auch in der Öffentlichkeit zu Irritationen", so die CDU-Politikerin.

Die ganze Story findet ihr hier.

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) kritisierte die hohen Prämienzahlungen bei Porsche in der Corona-Krise. (Fotomontage)
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) kritisierte die hohen Prämienzahlungen bei Porsche in der Corona-Krise. (Fotomontage)  © Montage: Marijan Murat/dpa

Update, 9. April, 17.49 Uhr: Handel fordert rasche Wiedereröffnung von Geschäften

Der baden-württembergische Handelsverband fordert eine rasche Öffnung der infolge der Corona-Krise geschlossenen Einzelhandelsgeschäfte. Präsident Hermann Hutter appellierte in Stuttgart an die grün-schwarze Landesregierung, die Läden ab 20. April wieder zu öffnen, soweit der Verlauf der Pandemie dies zulasse. 

Die Händler würden sich möglichst bundeseinheitlich geltenden und damit planbaren und verlässlichen Hygieneverordnungen unterwerfen, um Mitarbeiter und Kunden bestmöglich zu schützen. "Ohne diese Perspektive stehen viele Betriebe vor dem Aus."

Seit Mitte März sind nach Verbandsangaben über die Hälfte aller Einzelhandelsunternehmen geschlossen. Hutter erklärte, die wegen der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen zeigten schon jetzt Wirkung. Auch wenn bereits erste Soforthilfen ausgezahlt worden seien, könnten die entstandenen Schäden für die Händler dadurch nicht im Ansatz ersetzt werden.

Stuttgarts Shopping-Meile, die Königstraße, ist fast menschenleer.
Stuttgarts Shopping-Meile, die Königstraße, ist fast menschenleer.  © Marijan Murat/dpa

Update, 9. April, 17.21 Uhr: Winfried Kretschmann bittet Bürger um Geduld

Baden-Württemberg ist nach den Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne) bei der Bekämpfung des Coronavirus auf dem richtigen Weg, aber noch nicht über den Berg. Das Virus verbreite sich zwar deutlich langsamer als noch vor drei Wochen. "Aber wir haben noch eine lange Strecke vor uns", sagte er in einer vorab übermittelten Rede, die am Freitagabend im SWR Fernsehen gesendet werden soll. Auch zu Ostern gelte: Jeder Kontakt, der vermieden werde, helfe bei der Eindämmung der Epidemie.

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Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71, Grüne).  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 9. April, 16.22 Uhr: Oberbürgermeister Fritz Kuhn mit Video-Botschaft

Der Oberbürgermeister von Stuttgart dankt in einer Video-Botschaft den Stuttgartern und appelliert an alle Bürger sich weiterhin an die Einschränkungen zu halten. 

Update, 9. April, 16.04 Uhr: Erntehelfer gelandet

Jetzt kommen wieder Erntehelfer in den Südwesten: Am Donnerstagnachmittag landete auf dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden das erste von mehreren erwarteten Flugzeugen mit Erntehelfern aus Rumänien. 

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Update, 9. April, 15.18 Uhr: Mann bespuckt Kunden und Polizisten

Ein 23 Jahre alter Mann hat in Bruchsal in einem Einkaufsmarkt einen Kunden bespuckt, weil dieser ihn auf die Einhaltung des Mindestabstands angesprochen hat. Der 23-Jährige erklärte, er habe Corona, teilte die Polizei am Donnerstag mit. 

Außerdem habe er bei dem Vorfall am Mittwoch versucht, seinen 33-Jährigen Kontrahenten zu schlagen. Es kam zu einer Rangelei. Dabei wurde der 33-Jährige leicht verletzt. Der zehn Jahre jüngere Kunde verließ das Geschäft und wurde wenig später von der Polizei geschnappt. Auch die Beamten wurden bespuckt. Bei dem 23 Jahre alten Mann wurde Alkohol im Blut (1,3 Promille) festgestellt. Eine Überprüfung ergab, dass der Mann nicht als Covid-19-Patient registriert ist.

Update, 9. April, 15.15 Uhr: 58-Jähriger will Polizist mit Faust ins Gesicht schlagen

Die Polizei löste am Mittwochabend eine Versammlung von rund 15-20 Menschen in der Nähe des Rathauses in der Hauptstraße in Offenburg auf. Ein Teil der Gruppe kam den Aufforderungen der Beamten nach sich nur in Zweiergruppen im öffentlichen Raum zu treffen, der andere Teil blieb stehen. 

Als die Polizisten die Personalien der Leute, insbesondere eines 58-Jährigen feststellen wollte, kam es zu einem Gerangel. Dabei weigerte sich der Mann seine Personalien zu nennen und versuchte dann einen Polizisten mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. 

Den 58-Jährigen erwartet nun eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Einige Personen distanzierten sich von ihrem offenbaren Wortführer. Darüber hinaus ermittelt die Polizei wegen sieben Ordnungswidrigkeiten und sieben Strafanzeigen.

Ein Polizeihubschrauber beobachtet die Situation aus der Luft. 

Die Polizei spricht Leute im Park an. (Symbolbild)
Die Polizei spricht Leute im Park an. (Symbolbild)  © DPA / Sebastian Gollnow

Update, 9. April, 14.23 Uhr: Eilantrag gegen Schließung von Fitnessstudio zurückgewiesen

Der Betreiber eines Fitnessstudios ist vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg mit einem Eilantrag gegen die vorübergehende Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie gescheitert. Für die Rechtmäßigkeit der Schließung von Einrichtungen durch eine Rechtsverordnung sei unerheblich, ob gerade in diesen die Krankheit festgestellt worden sei, teilten die Richter am Donnerstag mit. Das Unternehmen hatte das Infektionsschutzgesetz nicht für eine ausreichende Rechtsgrundlage für Betriebsstilllegungen gehalten.

Ob die Beschränkungen verfassungsmäßig seien, muss nach Mitteilung des Gerichtes im Hauptsacheverfahren geklärt werden. Die Schließung sei zumutbar. Zwar würden die davon Betroffenen gravierende wirtschaftliche Einbußen erleiden. Demgegenüber stünden jedoch die ebenfalls schwerwiegenden Folgen für die vielen vom Coronavirus betroffenen Menschen und die damit verbundene Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems in Deutschland. 

Daher seien die angeordneten Schließungen verhältnismäßig, zumal die Landesregierung die Maßnahmen fortlaufend überprüfe. Die Corona-Verordnung bleibe anwendbar. Der Beschluss ist unanfechtbar. Zuvor hatte der VGH bereits den Eilantrag eines Kirchenmitglieds gegen das Verbot von Veranstaltungen in Kirchen zurückgewiesen.

Der Betreiber eines Fitnessstudios ist vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg mit einem Eilantrag gegen die vorübergehende Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie gescheitert.
Der Betreiber eines Fitnessstudios ist vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg mit einem Eilantrag gegen die vorübergehende Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie gescheitert.  © Jonas Walzberg/dpa

Update, 9. April, 14.05 Uhr: Bergwacht appelliert: Keine Kletterausflüge an Ostern

Die DRK Bergwacht Württemberg appelliert an die Menschen im Südwesten, über die Osterfeiertage keine Bergtouren oder Kletterausflüge zu machen. Auch Wanderungen in den Mittelgebirgen und extreme Mountainbike-Touren seien nicht sinnvoll, teilten die Bergretter am Donnerstag mit. Eine Rettung aus unwegsamem Gelände sei an sich schon schwierig und risikobehaftet. In Corona-Zeiten sei der Aufwand wegen der Infektionsschutz-Ausrüstung aber noch einmal erheblich größer, sagte Landesleiter Armin Guttenberger laut Mitteilung. "Es besteht die Gefahr, dass durch einzelne Covid-19-Infizierte ganze Rettungsteams in Quarantäne gezwungen werden."

Zwar sei etwa gegen einen Spaziergang, eine leichte Wanderung oder eine kleine Radtour im näheren Umfeld nichts einzuwenden, hieß es bei der Bergwacht weiter. Wichtig sei dabei aber, die geltenden Regeln zu beachten. Die Einsatzkräfte der DRK Bergwacht Württemberg mussten nach eigenen Angaben seit dem 11. März acht Mal ausrücken, zwei Bergwachten sogar dreimal in einer Woche.

Update, 9. April, 13.58 Uhr: SPD-Vorschlag zu Nullrunde für Abgeordnete stößt auf offene Ohren

Die SPD stößt mit ihrem Vorschlag einer Nullrunde für die Landtagsabgeordneten in diesem Jahr weitgehend auf offene Ohren. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz teilte am Donnerstag in Stuttgart mit, es verstehe sich von selbst, dass sich Politiker in der Corona-Krise solidarisch zeigten und auf die automatische Erhöhung der Bezüge verzichteten. Er werde dies seiner Fraktion vorschlagen. Auch FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte: "Die FDP-Fraktion ist natürlich gerne bereit, über einen Beitrag der Abgeordneten in der Krise zu reden."

Nach einem im Jahr 2005 eingeführten Mechanismus würden sich die Diäten zum 1. Juli 2020 analog zur allgemeinen Einkommensentwicklung des Vorjahres erhöhen. Derzeit bekommen die Abgeordneten sozialversicherungsfrei eine Grundentschädigung von monatlich 8210 Euro. Dazu kommen monatlich eine steuerfreie Kostenpauschale in Höhe von 2252 Euro sowie ein Betrag von 1805 Euro für die Altersvorsorge. Um auf eine Diätenerhöhung zu verzichten, müsste der Landtag nach Angaben einer Sprecherin das Abgeordnetengesetz ändern.

Update, 9. April, 13.51 Uhr: Wirtschaftsministerium äußert sich zu Betrugsverdacht bei Soforthilfe in NRW

Nach den Meldungen über einen Betrugsverdacht bei der Auszahlung von Corona-Soforthilfen aufgekommen sind, hat sich das baden-württembergische Wirtschaftsministerium zu Wort gemeldet: "Unser Haus hat wenige Tage nach Beginn des Corona-Soforthilfeverfahrens von der Existenz einer Fake-Seite erfahren. Die zuständigen Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden wurden vom Ministerium unverzüglich informiert und Anzeige erstattet", erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Anschließend wurden Warnmeldungen verbreitet. 

"Die Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg sind entsprechend sensibilisiert: Wir haben auch auf der Soforthilfe-Homepage des Landes entsprechende Warnhinweise platziert. Gleichzeitig haben wir bereits verschiedene Domänennamen reserviert, um künftige Fälschungen zu erschweren. "

Das Land werde konsequent mögliche Fake-Sites zur Anzeige bringen. Aktuell liegen dem Ministerium keine entsprechenden Hinweise vor. 

Update, 9. April, 13.15 Uhr: Land bittet um Verschiebung der Entscheidung über Fahrverbote

Das Land würde die Entscheidung über weitere Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Stuttgart angesichts der Coronavirus-Pandemie gern verschieben. Das Verkehrsministerium habe eine entsprechende Bitte an das zuständige Gericht gesandt, sagte ein Sprecher am Donnerstag. 

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Update, 9. April, 12.49 Uhr: Eisenmann gegen Verschiebung der Sommerferien wegen Corona

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hält wenig von dem Vorschlag späterer Sommerferien angesichts der Corona-Krise. "Eine Verschiebung der Sommerferien würde mehr Probleme schaffen als lösen", sagte sie am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Die Auswirkungen für das folgende Schuljahr, etwa auf Lern- und Prüfungszeiträume, wären sicherlich für etliche Länder in der Praxis und auch unter pädagogischen Gesichtspunkten schwer umsetzbar." Abgesehen davon seien gestaffelte Sommerferientermine stets eine Forderung der Touristikbranche gewesen, die darauf pochte, den Zeitkorridor maximal auszuschöpfen.

Angesichts der massiven Probleme der Reisebranche in Deutschland durch die Corona-Krise hatte der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern eine einmalige Verschiebung aller Sommerferientermine auf August und September vorgeschlagen. Dann seien vermutlich wieder mehr Räume für Ferien- und Freizeitgestaltung freigegeben als im Juni und Juli.

Baden-Württemberg und Bayern sind traditionell die letzten Länder, die in die Sommerferien starten. Bei den übrigen 14 Ländern wechseln die Termine permanent.

Update, 9. April, 12.21 Uhr: Zwei Verstöße gegen die Corona-Verordnungen in Cafés

Wie die Polizei mitteilte, entdeckten sie in Geislingen zwei Personen, die vor einem Café an einem Tisch saßen und einen Kaffee tranken. Die Betreiberin hatte dies erlaubt, so die Polizei. In Ulm kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Dort verkaufte ein Verkäufer Eis über die Straße, obwohl dies aktuell untersagt ist. Beide Betreiber wurden angezeigt und müssen nun mit einem Bußgeld rechnen.

Update, 9. April, 12.13 Uhr: Gesundheitsministerium rechnet mit Höhepunkt des Coronavirus an Ostern

Auch wenn sich das Coronavirus mittlerweile langsamer ausbreitet, rechnet das Gesundheitsministerium mit einem Höhepunkt der Krise für die Krankenhäuser an Ostern. Es könnte sein, dass dann die meisten Patienten mit schweren Symptomen behandelt werden müssten, sagte ein Sprecher am Donnerstag. 

Viele Leute, die sich bereits vor einigen Tagen angesteckt hätten, müssten spätestens an Ostern in die Kliniken kommen. Das genaues Aufkommen lasse sich aber nicht zu 100 Prozent vorhersehen.

Allerdings sieht man sich für eine mögliche Welle an Patienten gewappnet. Landesweit seien derzeit 820 Intensivbetten frei, sagte der Sprecher. "Die Kliniken sind nicht so voll wie befürchtet." Es gebe aber weiter keinerlei Anlass für Entwarnung. Die Menschen müssten sich weiter an die Ausgangsbeschränkungen halten. "Wenn wir jetzt die Bremse lösen, wäre das fatal."

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten im Südwesten ist auf mindestens 21.490 gestiegen (Stand: Mittwochabend). Davon werden rund 2000 stationär im Krankenhaus behandelt, etwa 530 davon auf Intensivstationen.

Update, 9. April, 12.02 Uhr: CureVac plant im Frühsommer Test mit Impfstoff

Das Pharmaunternehmen CureVac arbeitet weiter mit Hochdruck an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. "Wir sind voll im Plan mit unserem Impfstoffprojekt", sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag in Tübingen. Es werde seit Januar an einem Impfstoff geforscht. Im Frühsommer solle eine klinische Studie beginnen. Mehr dazu erfahrt Ihr hier. 

Update, 9. April, 11.25 Uhr: 40 Flüchtlinge müssen in Quarantäne

40 Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung in Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim) müssen in den kommenden zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Bei den Männern ist zwar kein positiver Test auf das Coronavirus bekannt, wie das Regierungspräsidium Stuttgart, das Landratsamt Heidenheim und die Stadt am Donnerstag mitteilten. Bewohner hätten aber enge Kontakte zu einem positiv Getesteten gehabt. Mehr dazu erfahrt ihr hier. 

Update, 9. April, 7.52 Uhr: SAP blickt aufgrund der Corona-Krise vorsichtiger aufs laufende Jahr

Der Softwarekonzern SAP blickt vor dem Hintergrund der Coronakrise vorsichtiger auf das laufende Jahr. Beim Umsatz sei nun währungsbereinigt mit 27,8 bis 28,5 Milliarden Euro zu rechnen, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend in Walldorf mit. Zuvor hatte SAP mit mehr als 29 Milliarden Euro gerechnet nach 27,63 Milliarden Euro im Vorjahr.

Beim Betriebsergebnis rechnet das Unternehmen nun mit währungsbereinigt 8,1 bis 8,7 Milliarden Euro (zuvor 8,9-9,3). 2019 hatte es bei 8,21 Milliarden Euro gelegen. Aufgrund der großen Unsicherheit rund um die Coronakrise seien alle Zahlen für 2020 Näherungswerte, hieß es weiter.

Die Geschäftstätigkeit in den ersten beiden Monaten des ersten Quartals sei aber noch solide gewesen. Zum Ende des ersten Quartals hätten sich die Auswirkungen der Coronakrise dann rasch verstärkt.

So legte der Umsatz im ersten Jahresviertel noch um währungsbereinigt 5 Prozent auf 6,52 Milliarden Euro zu. Der Betriebsgewinn (Non-IFRS) sank währungsbereinigt um 1 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro.

Update, 9. April, 6.37 Uhr: Mitarbeiter des Theater Freiburg nähen Schutzmasken

Mitarbeiter des städtischen Theaters in Freiburg haben die ersten 2500 Masken zum Schutz vor dem Coronavirus genäht. Die Masken werden an die Uniklinik Freiburg sowie an die Stadt geliefert, sagte ein Sprecher des Theaters. Sie dienten an der Klinik Medizinern und Pflegekräften, um sich besser schützen zu können und dazu, die Infektionsgefahr zu verringern. In den kommenden Wochen werde das Theater bis zu 1000 Mund-Nasen-Schutzmasken pro Woche für die Uniklinik und 2000 bis 2500 Masken wöchentlich für die Stadt nähen.

Die Aktion hatte vor einer Woche begonnen, sagte Theatersprecher Tim Lucas. Die Bereitschaft, in der Corona-Krise aktiv zu werden, sei sehr groß. Da das Theater wegen der Corona-Krise geschlossen sei, könnten Mitarbeiter helfen und Masken nähen. Im Einsatz seien 24 Beschäftigte. Sie sind laut dem Theater sonst in der Kostüm- und Dekorationsabteilung sowie in der Bühnentechnik tätig.

Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) lobte das Engagement. "Es ist beeindruckend, was das Theater Freiburg als Beitrag gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf die Beine stellt", sagte er.

Künstlerisch bleibe das Theater, wie andere Kultureinrichtungen auch, trotz der Corona-Krise aktiv, sagte Lucas. Es gehe täglich um 19.30 Uhr digital auf Sendung. Im Internet gebe es mit Youtube-Videos Einblicke in seine Arbeit. Das Interesse des Publikums am Theater solle so wach gehalten werden.

Titelfoto: Andreas Rosar/ Fotoagentur Stuttgart

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