Coronavirus: Über 500 neue Infektionen in Deutschland

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Update, 3. August, 21.31 Uhr: 509 neue Corona-Infektionen

RKI-Präsident Lothar Wieler.
RKI-Präsident Lothar Wieler.  © Tobias Schwarz/AFP/Pool/dpa

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 509 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 210.402 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen im Internet meldete (Datenstand 3.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9148. Bis Montagmorgen hatten 193.500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 3.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,09 (Vortag: 1,11). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Waren die Corona-Regeln notwendig? Verordnung erneut auf dem Prüfstand
Coronavirus Waren die Corona-Regeln notwendig? Verordnung erneut auf dem Prüfstand

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 3.8., 0.00 Uhr, bei 1,00 (Vortag: 1,09). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Update, 3. August, 20.17 Uhr: Großbritannien nutzt weitere Schnelltest-Systeme

Zur Eindämmung des Coronavirus will Großbritannien zwei neue Schnelltest-Systeme nutzen. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen: "Millionen neuer Coronavirus-Schnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen."

Von kommender Woche an würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Labors nach und nach die neuen Testsysteme zur Verfügung gestellt, hieß es weiter. Damit seien in den kommenden Monaten mehr als sechs Millionen zusätzliche Tests möglich.

Wie zuverlässig die Tests sind, muss sich in der Praxis erst noch erweisen. Professor Chris Toumazou vom Imperial College in London zufolge liefert der von ihm mitentwickelte Test der Firma DnaNudge so gut wie keine falsch positive oder falsch negative Ergebnisse. Zu dem anderen Test gab es zunächst keine Angaben.

Beide Tests könnten neben Sars-CoV-2 auch andere vor allem im Winter kursierende Viren wie Influenza-Viren nachweisen, hieß es. Für die Durchführung sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in eher nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten.

Großbritannien hatte zu Beginn der Pandemie große Schwierigkeiten, ausreichend Tests durchzuführen, baute seine Kapazitäten dann aber stark aus.

"Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch Covid-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen", sagte Hancock.

Das Vereinigte Königreich ist in Europa nach offiziellen Zahlen am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 307.000 Fälle wurden laut der US-Universität Johns Hopkins bislang registriert, mehr als 46.000 Infizierte starben.

London: Ein Plakat bewirbt das "Eat Out to Help Out"-Programm im Regency Cafe. Das Restaurant nimmt an einer Aktion teil, bei der Gäste als Teil einer Regierungsinitiative zur Ankurbelung des Restaurant- und Kneipenbetriebs nach dem Lockdown zum halben Preis essen können.
London: Ein Plakat bewirbt das "Eat Out to Help Out"-Programm im Regency Cafe. Das Restaurant nimmt an einer Aktion teil, bei der Gäste als Teil einer Regierungsinitiative zur Ankurbelung des Restaurant- und Kneipenbetriebs nach dem Lockdown zum halben Preis essen können.  © Dominic Lipinski/PA Wire/dpa

Update, 3. August, 19.18 Uhr: Anstieg der Corona-Fälle - Grillverbot und Kontrollen in Offenbach

Nach einem starken Anstieg der Corona-Fälle in Offenbach hat die Stadt mit stärkeren Einschränkungen reagiert. Auf der Sitzung des Krisenstabes sei ein Grill- und Picknickverbot auf öffentlichen Flächen beschlossen worden, teilte die Stadt am Montag mit.

Gemeinsamer Sport ist nur kontaktlos für maximal zehn Menschen oder Mitglieder eines gemeinsamen Haushaltes und mit anderthalb Metern Abstand erlaubt. Es solle mehr Kontrollen geben, um "Maskenverweigerer" zu erreichen, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß nach der Sitzung des Krisenstabes.

Die gestiegenen Fallzahlen in Offenbach werden vor allem auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie auf ein Einzelereignis, nämlich eine Busfahrt zu einer niederländischen Käsefabrik, zurückgeführt.

Verpflichtende Testungen für Rückkehrer aus Risikogebieten, die bundesweit in dieser Woche erwartet werden, sollen in Offenbach schon jetzt gelten. Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) sagte, bei den 46 Krankheitsfällen, die die hessische Großstadt über den Schwellenwert gebracht hätten, seien nur in sechs Fällen die Ansteckungswege nicht bekannt. Insgesamt 21 Erkrankte befanden sich den Angaben zufolge bereits in Quarantäne.

Offenbach hat am Wochenende den Schwellenwert von 35 Erkrankten pro 100.000 Einwohnern überschritten. Das Eskalationskonzept des Landes sieht neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens vor, wenn die 7-Tage-Inzidenz den Wert von 35 überschreitet.

Hessen, Offenbach am Main: Oberbürgermeister Felix Schwenkle (SPD) informiert auf einer Pressekonferenz über die jüngsten Corona-Fallzahlen.
Hessen, Offenbach am Main: Oberbürgermeister Felix Schwenkle (SPD) informiert auf einer Pressekonferenz über die jüngsten Corona-Fallzahlen.  © Boris Roessler/dpa

Update, 3. August, 19.10 Uhr: Schule in Corona-Zeiten - Mexiko kündigt Unterricht per TV an

Schüler in Mexiko sollen im kommenden Schuljahr per Fernsehen und Radio unterrichtet werden. Eine entsprechende Vereinbarung der Regierung mit vier privaten Sendergruppen wurde am Montag in der täglichen Pressekonferenz von Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador in Mexiko-Stadt unterschrieben.

Für die rund 30 Millionen Schüler des Landes sei es wegen der Coronavirus-Pandemie nicht sicher, zu Beginn des neuen Schuljahres ab dem 24. August in die Klassenzimmer zurückzukehren, sagte Bildungsminister Esteban Moctezuma. Das nordamerikanische Land hat weltweit die drittmeisten Todesfälle nach einer Covid-19-Erkrankung registriert.

In Mexiko haben nach offiziellen Angaben nur 56,4 Prozent der Haushalte Zugang zum Internet, 44,3 Prozent verfügen über einen Computer. Trotz der Armut, in der viele Mexikaner leben, hätten aber 95 Prozent der Haushalte einen Fernseher, sagte Moctezuma.

Die Schüler sollen ihm zufolge durch 4550 Sendungen im Fernsehen und 640 im Radio - auch in 20 indigenen Sprachen - Unterricht für alle Stufen erhalten. Die Inhalte würden von der Regierung abgesegnet. Der Unterricht sei verpflichtend, es werde auch Prüfungen geben. Schulbücher sollen kostenlos verteilt werden. Nähere Informationen zu den Formaten der geplanten Sendungen gab es zunächst nicht.

Andres Manuel Lopez Obrador nimmt an einer Pressekonferenz teil. Mexiko ist inzwischen das Land mit den viertmeisten registrierten Todesfällen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.
Andres Manuel Lopez Obrador nimmt an einer Pressekonferenz teil. Mexiko ist inzwischen das Land mit den viertmeisten registrierten Todesfällen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.  © Marco Ugarte/AP/dpa

Update, 3. August, 19.04 Uhr: Protestforscher - Abwarten, ob sich Corona-Demobewegung verfestigt

Nach Einschätzung des Protestforschers Peter Ullrich ist unklar, ob die Protestbewegung gegen die Corona-Auflagen Bestand hat. "Wir haben das jetzt mit einer Bewegung zu tun, die seit einigen Monaten existiert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Das sei aus Sicht der Protestforschung "kein besonders beeindruckender Befund".

Aus Protest gegen die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren am Samstag in Berlin Tausende für ein Ende der Auflagen zur Eindämmung der Pandemie auf die Straße gegangen. An einem Demonstrationszug beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 Menschen. Etwa 20.000 waren es danach bei einer Kundgebung. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei die Kundgebung auf.

Es bleibe abzuwarten, ob diese heterogene, spontane Bewegung eine langfristige gemeinsame Basis finde, so Ullrich. Rechte Kader spielten eine wichtige Rolle und bildeten Allianzen mit anderen politischen Milieus. Präsent seien auch Verschwörungsgläubige. Diese unterschiedlichen Gruppen könnten sich bei diesem Thema treffen "in ihrer Wissenschaftsfeindlichkeit, in ihrer Fiktion, dass man selbst den Volkswillen zum Ausdruck bringt".

Grundsätzlich merkte Ullrich zu den Demonstrationsteilnehmern an: "Dieses Milieu ist ja dadurch gekennzeichnet, dass es totalen Vertrauensverlust zu sämtlichen gesellschaftlichen Institutionen gibt. Nicht nur staatliche Institutionen, eben auch Wissenschaft, Zivilgesellschaft und so weiter."

Es gebe auch viel Aggressivität gegen Umstehende, Journalisten und Drohungen etwa gegen Polizisten, man werde sie zur Rechenschaft ziehen, wenn die Bewegung die Macht erlangt habe. Ullrich sprach von einer "extrem rechten Selbstermächtigungsfantasie".

Ullrich verwies auch auf das, was zu Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft oder der Fleischindustrie und zu Coronavirus-Ausbrüchen in den vergangenen Wochen bekannt geworden sei. Auf den Straßen habe man außerdem den Eindruck, dass sich viele wenig um Vorsichtsmaßnahmen scherten. Es sei Wasser auf die Mühlen solcher Protestbewegungen, wenn diese darauf verweisen könnten, dass das Virus in vielen Bereichen offenbar nicht ernst genommen werde.

Update, 3. August, 18.57 Uhr: Erster Tag ohne bestätigten Corona-Todesfall in Portugal seit März

Im beliebten Urlaubsland Portugal hat es erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März einen Tag ohne offiziell bestätigten Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Binnen 24 Stunden seien aber 106 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Montag in Lissabon mit.

Der erste Todesfall in Zusammenhang mit Corona war in Portugal am 16. März verzeichnet worden. Es handelte sich damals um einen 80 Jahre alten Mann, der mit dem Virus Sars-Cov-2 infiziert war. Seitdem hatte es keinen Tag ohne Corona-Tote gegeben. Insgesamt verzeichnete Portugal nach amtlichen Angaben mehr als 51.000 nachgewiesene Ansteckungen sowie 1738 Todesfälle.

Lange Zeit galt Portugal als eines der Länder in Europa, die vergleichsweise gut und mit geringen Ansteckungs- und Opferzahlen durch die Krise gekommen waren. Seit einigen Wochen wird aber eine Zunahme der Neuinfektionen vor allem im Großraum Lissabon verzeichnet. Die Lage dort hat sich in den vergangene Tagen leicht entspannt. Der Lockdown in mehreren - von Touristen weniger besuchten - Vororten der Hauptstadt wurde kürzlich aufgehoben.

Update, 3. August, 18.22 Uhr: Norwegische Regierung äußert sich zum Corona-Ausbruch

Die norwegische Regierung reagierte umgehend auf den Corona-Ausbruch auf der "Roald Amundsen". Gesundheitsminister Bent Høie gab am Montag in Oslo bekannt, man beschränke den Kreuzfahrtverkehr vorübergehend wieder mit strengeren Maßnahmen, um Vorfälle wie den bei Hurtigruten zu verhindern.

Die Behörden würden zunächst in den nächsten 14 Tagen verhindern, dass Schiffe mit mehr als 100 Personen an Bord in norwegischen Häfen anlegen und Passagiere und Crew-Mitglieder an Land gehen könnten. Der reguläre Fährbetrieb und der weitere Schiffsverkehr seien davon ausgenommen.

"Wir müssen diese notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung der Infektionen in Norwegen zu stoppen", sagte Høie. Zugleich solle untersucht werden, was bei Hurtigruten falsch gelaufen sei.

Update, 3. August, 16.30 Uhr: Bahn will Einhaltung der Maskenpflicht sicherstellen

Die Deutsche Bahn will sicherstellen, dass die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus in ihren Zügen und Bussen durchgesetzt wird. Nach wie vor halte sich die große Mehrheit der Reisenden daran, erklärte der bundeseigene Konzern auf Anfrage am Montag in Berlin.

"Wenn eine Minderheit geltende Regeln missachtet, ist dies für uns nicht hinnehmbar." Bestehende Länder-Verordnungen erlaubten bei renitenten Maskenverweigerern einen Ausschluss von der Beförderung. "Dies setzen wir gemeinsam mit der für die Gefahrenabwehr bei der Bahn zuständigen Bundespolizei konsequent um."

Die Bahn erläuterte, über die Maskenpflicht werde seit ihrem Bestehen in Zügen, Bahnhöfen und im Internet breit informiert. Neben der Einhaltung von Verordnungen gehe es darum, "gegenseitige Rücksichtnahme zu leben und Verantwortung für die Gesundheit jedes Einzelnen und in der Gesamtbevölkerung zu empfinden."

Der Schutz der Gesundheit von Mitarbeitenden und Fahrgästen habe oberste Priorität.

Zwei Zugbegleiter stehen in der neuen Bekleidung der Deutschen Bahn neben einem ICE, der von Stuttgart in das Ostseebad Binz fährt. Kreiert wurde die Bekleidung vom Designer Guido Maria Kretschmer.
Zwei Zugbegleiter stehen in der neuen Bekleidung der Deutschen Bahn neben einem ICE, der von Stuttgart in das Ostseebad Binz fährt. Kreiert wurde die Bekleidung vom Designer Guido Maria Kretschmer.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 3. August, 16.16 Uhr: Tschechien führt regionale "Corona-Ampel" ein

Tschechien hat eine regionale "Corona-Ampel" eingeführt. Das Modell soll einen Überblick über die Lage in den einzelnen Landesteilen geben und regional differenzierte Gegenmaßnahmen ermöglichen, wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte.

Aktuell gelten die Alarmstufen Rot und Gelb in keinem einzigen Verwaltungsbezirk. Der Großteil des Landes ist weiß markiert, was "kein oder ein vernachlässigbares Risiko" bedeutet. Neun Bezirke sind grün, darunter die Hauptstadt Prag sowie Ostrava (Mährisch-Ostrau) und Brünn (Brno). Das bedeutet: sporadische Neuinfektionen.

Die Einschätzung beruht auf der Auswertung von 25 verschiedenen Parametern durch eine Expertengruppe. Sie soll wöchentlich aktualisiert werden.

Damit verbunden sind abgestufte Empfehlungen etwa zur Einführung einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr, wie sie im Osten des Landes und in der Prager U-Bahn gilt. In Tschechien gab es bis bisher 16.800 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 384 Todesfälle werden mit Covid-19 in Verbindung gebracht.

Update, 3. August, 16.09 Uhr: Hurtigruten stoppt nach Corona-Ausbruch alle Expeditionskreuzfahrten

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf ihrem Kreuzfahrtschiff "Roald Amundsen" bietet die norwegische Reederei Hurtigruten vorerst keine Reisen mit ihren drei Expeditionsschiffen mehr an.

Sowohl in Norwegen als auch außerhalb norwegischer Gewässer werden bis auf Weiteres alle Kreuzfahrten mit der "Roald Amundsen" sowie den Schiffen "Fridtjof Nansen" und "Spitsbergen" gestoppt, wie Hurtigruten am Montag mitteilte. Zuvor waren 36 Besatzungsmitglieder - darunter ein deutscher Staatsbürger - sowie mittlerweile auch mindestens fünf Passagiere des Schiffes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Hurtigruten arbeite eng mit der Gesundheitsbehörde FHI, der Gemeinde Tromsø und anderen zusammen, um die Situation bestmöglich zu handhaben, erklärte Konzernchef Daniel Skjeldam. Ersten Bewertungen zufolge seien beim internen Vorgehen Mängel aufgetreten, die man nun analysiere. "Das ist eine ernste Situation für alle Beteiligten. Wir waren nicht gut genug und haben Fehler gemacht", so Skjeldam.

Ob Hurtigruten damit gegen die rechtlichen Bestimmungen zur Bekämpfung der Coronavirus-Verbreitung verstoßen hat, sollen nun polizeiliche Ermittlungen zeigen. Zentral bei dieser Untersuchung werde sein, ob das Unternehmen oder die Verantwortlichen an Bord Maßnahmen hätten ergreifen sollen, um weitere Infektionen beim Einlaufen des Schiffes in den Hafen von Tromsø zu verhindern, teilte die zuständige Polizei nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB mit.

Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.
Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.  © Hinrich Bäsemann/dpa

Update, 3. August, 15.06 Uhr: Weniger Arbeitsvisa für Beschäftigte aus dem Westbalkan

Die Zahl der erteilten Visa für Arbeitskräfte aus der Westbalkanregion ist in der Corona-Krise gesunken. Im ersten Halbjahr 2020 hat das Auswärtige Amt nach eigener Aussage erst 4801 Visa für Arbeitskräfte aus dem Westbalkan ausgestellt.

2019 wurden demnach insgesamt 27.259 Visa für Arbeitskräfte aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien erteilt. Zuerst hatte die "Rheinische Post" (Montag) berichtet.

Grund für die sinkende Zahl der Visa im Rahmen der sogenannten Westbalkan-Regelung sind demnach coronabedingte Einschränkungen des öffentlichen Lebens. In vielen Ländern konnten die Visastellen an deutschen Auslandsvertretungen in den vergangenen Monaten nur eingeschränkt oder im Notbetrieb arbeiten, hieß es vom Auswärtigen Amt.

Im Juli war bekannt geworden, dass die Ausnahmegenehmigung für Arbeitsmigranten aus den Westbalkan-Staaten verlängert werden soll. Nach einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums soll die sogenannte Westbalkanregelung bis 2023 gelten - für bis zu 25.000 Menschen pro Jahr.

Menschen aus den Westbalkan-Ländern können seit Januar 2016 ein Arbeitsvisum für Deutschland erhalten, auch ohne Deutschkenntnisse und berufliche Qualifikation. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller einen Arbeitsvertrag vorweisen kann und dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) zustimmt. Auch darf er vorher keine Sozialleistungen bezogen haben.

Die Regelung war als Reaktion auf die hohe Zahl von Asylbewerbern geschaffen worden. Sie soll eigentlich Ende Dezember auslaufen.

Ein Erntehelfer steht auf einem Feld und erntet Spargel.
Ein Erntehelfer steht auf einem Feld und erntet Spargel.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. August, 14.54 Uhr: Fast 80 Corona-Infektionen bei dänischem Schlachtbetrieb

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtbetrieb in Dänemark sind mittlerweile 79 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der dänische Fleischverarbeiter Danish Crown am Montag mitteilte, ist die Gesamtzahl der Infektionen in dem Betrieb in Ringsted damit seit Samstag um 17 nachgewiesene Fälle angestiegen.

Um das Risiko einer weiteren Corona-Verbreitung zu begrenzen, fange man nun damit an, die Körpertemperatur aller Mitarbeiter zu messen. 300 weitere Mitarbeiter sollten noch am Montag getestet werden.

Danish Crown war vor knapp einer Woche von einem ersten Corona-Fall unter den Mitarbeitern in Ringsted informiert worden. In dem dortigen Betrieb werden wöchentlich normalerweise rund 35.000 Schweine geschlachtet, was nun aber deutlich zurückgefahren wurde. Mittlerweile wurde dort auch ein mobiles Testzentrum errichtet, in dem alle Mitarbeiter in den kommenden sieben Wochen mindestens einmal wöchentlich auf Corona getestet werden sollen.

Beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte es nach einem Corona-Massenausbruch eine fast vierwöchige Zwangspause am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück gegeben. Mitte Juli war ein Anlaufen der Produktion wieder erlaubt worden. Der Vorfall hatte eine Debatte über die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst.

Update, 3. August, 14.25 Uhr: Auf dem Bau sinkt die "Corona-Disziplin"

Auf vielen Baustellen herrscht nach Gewerkschaftsangaben Nachlässigkeit beim Corona-Schutz. "Kein Händewaschen, kein Abstand, keine Atemschutzmaske", fasst die IG BAU die Schwachpunkte zusammen. "Viele Bauunternehmen ignorieren die Corona-Gefahr, indem sie zum alten Trott zurückkehren", teilte der Vorsitzende Robert Feiger der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Das fange auf dem Weg zur Arbeit an: "Sammeltransporte zu Baustellen im Bulli sind in vielen Firmen wieder an der Tagesordnung. Genauso wie Pausen im engen Bauwagen", sagte Feiger.

Die Arbeitgeber widersprachen der Gewerkschaft: Die Unternehmen nähmen ihre Verantwortung äußerst ernst, hieß es beim Zentralverband Deutsches Baugewerbe, der vor allem mittelständische Betriebe vertritt. Sie trügen Sorge dafür, dass im Arbeitsalltag die gebotenen Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten werden können.

Mitarbeiter würden möglichst in immer gleiche Kolonnen eingeteilt, es gebe zusätzliche Sanitätskapazitäten sowie ergänzende Transportmittel, um Gruppenfahrten zu verhindern. "Selbstverständlich muss dort, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden", hieß es von dem Verband.

Laut Industrie-Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) lässt aber die "Corona-Disziplin" nach. Das hätten Arbeitsschutzkontrollen ergeben. Ein Arbeitgeber habe seinen Beschäftigten sogar untersagt, Mund-Nasen-Schutzmasken zu tragen. Bauarbeiter dürften sich solche "Kapriolen" nicht gefallen lassen, sagte Feiger.

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hob hingegen hervor, die Unternehmen setzten die Vorgaben der Berufsgenossschaft überdurchschnittlich gut um. Baugeräte würden gereinigt oder desinfiziert, es werde in festen Gruppen gearbeitet. "Zu den Baustellen darf mit dem privaten Pkw angefahren werden und diese Kosten werden erstattet."

Vor allem die Wege zur Baustelle sind auch ein wichtiges Thema im Tarifkonflikt der Branche. Die Gewerkschaft verlangt für die Beschäftigten unter anderem ein Wegegeld, die Arbeitgeber lehnen das ab. Die Arbeitnehmerseite fordert zudem 6,8 Prozent mehr Lohn. Die Verhandlungen sind nach drei Runden ergebnislos abgebrochen worden, eine Schlichtung steht bevor. Sie dürfte nach Angaben der IG BAU am 26. August beginnen. 

Die Sonne leuchtet am Morgen in der Hamburger HafenCity die Gebäude und Baukräne an.
Die Sonne leuchtet am Morgen in der Hamburger HafenCity die Gebäude und Baukräne an.  © dpa/Daniel Bockwoldt

Update, 3. August, 14.20 Uhr: Mann wegen Betruges mit Corona-Hilfen in Millionenhöhe in U-Haft

Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt gegen einen 36 Jahre alten Mann aus dem Kreis Pinneberg, der unberechtigt Kurzarbeitergeld und Corona-Soforthilfe in Millionenhöhe beantragt haben soll. 

Dazu soll der Betreiber einer Beratungsfirma in Hamburg unrechtmäßig erworbene Sozialversicherungsdaten verwendet haben, wie die Staatsanwaltschaft Lübeck und das Hauptzollamt Itzehoe am Montag mitteilten. Bei einer Durchsuchung seiner Wohn- und Geschäftsräume Anfang Juli wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, die den Betrugsverdacht erhärtet und Hinweise auf weitere Verdachtsfälle geliefert haben. 

Der 36-Jährige sitzt den Angaben zufolge seit der Durchsuchung in Lübeck in Untersuchungshaft.

Ein Aufnäher eines Justizbeamten.
Ein Aufnäher eines Justizbeamten.  © dpa/Christophe Gateau

Update, 3. August, 14.15 Uhr: Tönnies fährt Schlachtbetrieb weiter hoch

Der Fleischkonzern Tönnies schlachtet wieder mehr Schweine. Am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück wurde eine zweite Schicht eingebunden. Die Schlachtung und Zerlegung von Schweinen sei seit Freitag in Absprache mit den Behörden weiter hochgefahren worden, teilte ein Konzernsprecher am Montag mit. Knapp mehr als 4000 Mitarbeiter seien in dem Betrieb wieder aktiv.

Nach dem Corona-Ausbruch beim größten deutschen Schlachtbetrieb hatte die zuständige Aufsicht zuletzt nur der Einsatz einer Schicht erlaubt. Ziel sei es nun, im nächsten Schritt 15.000 Schweine pro Tag zu schlachten, sagte der Sprecher.

Der Betrieb musste wegen hoher Corona-Infektionszahlen in der Belegschaft von Mitte Juni bis Mitte Juli pausieren. Nach der Umsetzung eines verschärften Hygienekonzepts, dem Einbau neuer Filtertechnik und trennenden Plexiglasscheiben zwischen den Arbeitern durfte Tönnies mit einer Schicht beginnen und bis zu 8000 Schweine schlachten.

Vor der Corona-Krise durfte Tönnies in Rheda-Wiedenbrück bis zu 30.000 Schweine am Tag schlachten. Dieser Rahmen aber wurde nicht ausgeschöpft. Je nach Marktlage waren es nach Konzern-Angaben bis zu 25.000 Tiere. 

Ein Lastwagen verlässt das Betriebsgelände der Firma Tönnies.
Ein Lastwagen verlässt das Betriebsgelände der Firma Tönnies.  © dpa/David Inderlied

Update, 3. August, 14.10 Uhr: Dänischer Tour-de-France-Start wird auf 2022 verlegt

Die Tour de France 2021 wird nicht wie zunächst geplant in Dänemark beginnen. Nach wochenlangen Verhandlungen sei man sich mit dem französischen Tour-Veranstalter ASO einig geworden, den dänischen Start des berühmtesten Radrennens der Welt auf den Juli 2022 zu verschieben, teilten die dänischen Organisatoren am Montag mit. 

Dies sei notwendig, da der Tour-Start 2021 um eine Woche nach vorne verschoben worden sei, um so den am 23. Juli beginnenden Olympischen Spielen in Tokio auszuweichen. Der frühere Tour-Beginn würde dann aber unter anderem mit mehreren Spielen der Fußball-EM kollidieren, die Ende Juni 2021 in Kopenhagen ausgetragen werden.

Eigentlich sollte die Tour 2021 am 2. Juli des kommenden Jahres in Kopenhagen starten, im Anschluss waren zwei weitere Etappen durch die Radsportnation Dänemark geplant. 

Viele Dänen hätten sich darauf gefreut, müssten nun aber etwas länger warten, erklärte Kopenhagens Oberbürgermeister Frank Jensen. Nun sei er froh, dass der Tour-Start nicht der EM und Olympia in die Quere komme und auch die Corona-Pandemie hoffentlich bis 2022 in weite Ferne gerückt sei.

Mit Änderungen an den drei dänischen Auftaktetappen rechnen die Organisatoren nicht, dafür aber mit Mehrkosten in Höhe von rund 5,8 Millionen dänischen Kronen (rund 780.000 Euro). Die französische Zeitung "Le Télégramme" hatte vor anderthalb Wochen berichtet, dass die Bretagne mittlerweile ins Spiel gebracht wird, um Kopenhagen als Startort 2021 zu ersetzen. Der französischen Heimatregion des fünffachen Tour-Siegers Bernard Hinault wurde von der ASO demnach angeboten, eine Art Plan B für den Auftakt des Radrennens zu sein.

Das Logo der Tour de France fotografiert vor dem Start.
Das Logo der Tour de France fotografiert vor dem Start.  © dpa/AP/Peter Dejong

Update, 3. August, 14.07 Uhr: NRW bezahlt freiwillige Corona-Tests für Lehrer

Ab dem 10. August können sich zum Start des neuen Schuljahrs Lehrer an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen freiwillig alle 14 Tage auf das Corona-Virus testen lassen. 

Das Land übernehme dafür die Kosten, kündigte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag in Düsseldorf an. Das Angebot gelte bis zum 9. Oktober. 

Bei einem positiven Befund würde das zuständige Gesundheitsamt die betroffene Schule informieren.

Eine Ärztin hält in einer Corona-Teststation einen Abstrich für einen Coronavirus-Test in den Händen.
Eine Ärztin hält in einer Corona-Teststation einen Abstrich für einen Coronavirus-Test in den Händen.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 14.05 Uhr: Scholz weiter gegen Verlängerung von Mehrwertsteuersenkung

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat trotz der in Deutschland anhaltenden Corona-Pandemie einer Verlängerung der befristeten Mehrwertsteuersenkung erneut eine Absage erteilt. "Wichtig ist, dass man am Anfang sagt, wann Schluss ist und nicht zwischendurch anfängt über Verlängerungen zu diskutieren", sagte Scholz am Montag dem Südwestrundfunk.

Dann verlängerten sich auch Entscheidungsprozesse. Die Konjunktur-Effekte, die die befristete Mehrwertsteuersenkung ausgelöst habe, brauche die Wirtschaft aber jetzt, sagte der SPD-Politiker. Deutschland spüre bereits eine leichte wirtschaftliche Belebung, die nun gestärkt werden müsse. Zuvor hatte Scholz eine Verlängerung der Regelung zurückgewiesen.

Der für das Präsidentenamt des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) nominierte Anton Börner hatte zuvor gefordert, dass die Mehrwertsteuer mindestens für ein Jahr auf dem niedrigeren Niveau bleiben solle. 

Die Bundesregierung hatte die Mehrwertsteuer zum 1. Juli bis Jahresende gesenkt - auf 16 statt 19 Prozent und auf 5 statt 7 Prozent beim ermäßigten Steuersatz. Die Bundesregierung hofft, dass die Menschen mehr einkaufen, wenn die Preise sinken.

Mit Blick auf die Demonstrationen vom Wochenende in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen könne Scholz "nur den Kopf schütteln". "Denjenigen wenigen, die jetzt da demonstriert haben mit absurden Parolen und Forderungen, muss man entgegenhalten, dass sie eine völlig realitätsferne Einschätzung der Lage haben", sagte der Minister. Durch ihr Handeln gefährdeten sie die Gesundheit anderer. "Das ist besonders unverantwortlich."

Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.
Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 3. August, 14 Uhr: Einschulungsfeiern trotz Corona unter Einschränkungen möglich

Einschulungsfeiern kann es in der kommenden Woche in Nordrhein-Westfalen trotz der Corona-Pandemie geben. 

Dabei seien allerdings alle Corona-Schutzvorschriften zu beachten, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag in Düsseldorf. Entscheidend für die Ausgestaltung seien - wie auch bei Zeugnisübergaben - die Rahmenbedingungen vor Ort. 

Deshalb seien unterschiedliche Umsetzungen auch innerhalb einer Kommune möglich. 

ABC-Schützen und ihre Eltern treffen sich zur Einschulungsfeier vor einer Grundschule.
ABC-Schützen und ihre Eltern treffen sich zur Einschulungsfeier vor einer Grundschule.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 13.55 Uhr: Schüler mit Schnupfen sollen 24 Stunden zuhause bleiben

Schüler mit Schnupfen sollen in Nordrhein-Westfalen künftig 24 Stunden zuhause bleiben. 

Wenn keine weiteren Symptome auftreten, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, können sie wieder am Unterricht teilnehmen. Das kündigte das NRW-Schulministerium am Montag in Düsseldorf an. 

Die Schule beginnt in NRW nach gut sechs Wochen Sommerferien nächste Woche Mittwoch - am 12. August. 

Ein Lehrer misst die Temperatur bei einem Schüler in der Schule Nr. 9 in Zhengzhou (China). Soweit soll es hierzulande jedoch nicht kommen.
Ein Lehrer misst die Temperatur bei einem Schüler in der Schule Nr. 9 in Zhengzhou (China). Soweit soll es hierzulande jedoch nicht kommen.  © dpa/Li An/XinHua

Update, 3. August, 13.50 Uhr: Nach Corona-Test: VfL Wolfsburg fliegt ohne Mbabu in die Ukraine

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg wird das Europa-League-Rückspiel am Mittwoch bei Schachtjor Donezk definitiv ohne seinen positiv auf das Coronavirus getesteten Abwehrspieler Kevin Mbabu bestreiten. 

Theoretisch besteht bei dem Schweizer zwar die Hoffnung, dass er nach zwei weiteren Corona-Tests am Sonntag und Montag noch rechtzeitig bis zum Abflug in die Ukraine wieder seine Quarantäne beenden darf. VfL-Trainer Oliver Glasner erklärte jedoch am Montag aus rein sportlichen Gründen: "Kevin bleibt definitiv daheim. Er hat bis heute kein Training mit der Mannschaft absolviert. Deshalb wird er auch nicht im Kader stehen."

Die Wolfsburger müssen am Mittwochabend (18.55 Uhr/DAZN) im Achtelfinal-Rückspiel in Kiew eine 1:2-Heimniederlage aus der ersten Partie wettmachen, um noch das Endrunden-Turnier der besten acht Teams in Nordrhein-Westfalen zu erreichen. Das Hinspiel gegen den ukrainischen Meister fand bereits im März statt, ehe der Wettbewerb wegen der Corona-Pandemie für mehrere Monate unterbrochen wurde.

Wolfsburgs Kevin Mbabu fixiert den Ball.
Wolfsburgs Kevin Mbabu fixiert den Ball.  © dpa/Peter Steffen

Update, 3. August, 13.45 Uhr: NRW führt Maskenpflicht auch im Unterricht ein

NRW führt an allen weiterführenden und berufsbildendenden Schulen eine Maskenpflicht inklusive Unterricht ein. 

An Grundschulen soll die Maskenpflicht nicht gelten, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Das kündigte das Schulministerium am Montag in Düsseldorf an.

Eine Mund-Nasen-Bedeckung liegt während einer Unterrichtsstunde neben einem Mäppchen und Schulbüchern auf einem Schultisch.
Eine Mund-Nasen-Bedeckung liegt während einer Unterrichtsstunde neben einem Mäppchen und Schulbüchern auf einem Schultisch.  © dpa/Marijan Murat

Update, 3. August, 13 Uhr: Präsident des Gesundheitslandesamts sieht Tendenz zum Leichtsinn

Der Chef des Gesundheitslandesamtes in Bayern sieht in der Corona-Krise derzeit eine Tendenz zum Leichtsinn. Nachdem die Menschen ein halbes Jahr lang gesagt bekommen haben, sie müssten Hygieneregeln einhalten, gebe es jetzt eine Tendenz, dass die Vorgaben nicht auf Dauer durchgehalten würden, sagte Andreas Zapf, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, dem Radiosender Bayern 2.

Zapf sprach sich gegen Lockerungen bei den Corona-Regeln aus. Die aktuellen Maßnahmen seien "auf keinen Fall" zu streng, betonte er. Es müsse sehr ernst geprüft werden, ob weiter gelockert werden kann. "Fachlich gesehen halte ich Lockerungen für nicht angemessen."

Trotz wieder steigender Zahlen an Neuinfektionen betrachtet Zapf die derzeitige Lage im Freistaat als stabil. Anfang und Mitte Juni habe es etwa 40 neue Fälle pro Tag gegeben, aktuell gebe es zwischen 110 und 120 Fälle. Dafür gebe es aber auch eine Erklärung: "Es hängt zum Teil der Anstieg auch mit der zunehmenden Zahl der Testungen zusammen", sagte Zapf.

Andreas Zapf, Präsident des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Andreas Zapf, Präsident des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.  © dpa/Matthias Balk

Update, 3. August, 12.55 Uhr: "Dringende Empfehlung" für Masken an Schleswig-Holsteins Schulen

Im Gegensatz zum Nachbarn Hamburg verzichtet Schleswig-Holstein zum Start des neuen Schuljahrs auf eine allgemeine Maskenpflicht in den Schulen. Es gelte aber die "dringende Empfehlung, in den ersten beiden Schulwochen in der Schule eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen", teilte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Montag in Kiel mit. 

Eine Ministeriumssprecherin ergänzte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur, diese dringende Empfehlung beziehe sich auf die Schulgebäude, den Schulhof und auch auf den Unterricht. Auf den nordfriesischen Inseln, den Halligen und auf Helgoland begann das Schuljahr bereits am Montag, eine Woche später beginnt es landesweit.

Neben Hamburg haben auch Berlin, Bayern und Baden-Württemberg angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll jedoch nicht im Unterricht gelten. In anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt - wie in Hessen oder Sachsen - im Ermessen der Schulen.

Eine Mund-Nasen-Bedeckung liegt während einer Unterrichtsstunde neben einem Mäppchen und Schulbüchern auf einem Schultisch.
Eine Mund-Nasen-Bedeckung liegt während einer Unterrichtsstunde neben einem Mäppchen und Schulbüchern auf einem Schultisch.  © dpa/Marijan Murat

Update, 3. August, 12.50 Uhr: "Hohe Trefferquote" bei Corona-Rückkehrertests an Flughäfen

Bei Corona-Tests von Reiserückkehrern aus Risikogebieten an den nordrhein-westfälischen Flughäfen werden rund 2,5 Prozent der Urlauber corona-positiv getestet. Dies sei eine "relativ hohe" Trefferquote, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Montag im Deutschlandfunk. 40 bis 50 Prozent der Rückkehrer machten von dem kostenlosen Angebot Gebrauch. 

Rückkehrer aus diesen Gebieten müssen nach der Corona-Einreiseverordnung seit Mitte Juli einen negativen Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Diese Auflagen nannte Laumann "absolut richtig". "Wer in einem Risikogebiet Urlaub macht, der muss ja wenigstens, finde ich, so viel Solidarität gegenüber den Menschen hier haben, dass er ausschließt, wenn er wiederkommt, dass er andere Menschen ansteckt." Wenn Reisende einen Test verweigerten, sollten ihre Personalien an das örtliche Gesundheitsamt weitergegeben werden, sagte Laumann.

In NRW hatten kostenlose Testangebote für Reisende aus Risikoländern an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Münster/Osnabrück vor gut einer Woche begonnen. An den vier Flughäfen landeten vergangene Woche etwa 160 Flugzeuge mit rund 15.000 Passagieren aus Gebieten, die derzeit vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet ausgewiesen sind - etwa die Türkei, Ägypten, Marokko und Israel.

Allein am Flughafen Köln/Bonn würden derzeit rund 600 Abstriche für Corona-Tests pro Tag genommen, sagte eine Sprecherin der Stadt. Vom 18. bis zum 30.7. habe es knapp 5000 Tests gegeben. Dabei seien 51 infizierte Urlauber identifiziert worden. "Ohne den Test würden die jetzt draußen rumlaufen."

Auf die Frage, ob der Start der Tests in den laufenden Schulferien nicht zu spät komme, sagte Laumann: "Wir sind selbst in einem Bundesland wie Nordrhein-Westfalen, wo wir jetzt ja im letzten Drittel der Ferien sind, noch so gerade früh genug, weil natürlich jetzt die große Rückreisewelle in der letzten Woche und in dieser Woche war." 

Bei Rückkehrern mit dem Auto seien lückenlose Kontrollen nicht möglich. Er appelliere aber an das Verantwortungsbewusstsein und das Gewissen der betroffenen Menschen, sich testen zu lassen oder 14 Tage in Quarantäne zu gehen, wenn sie sich angesteckt haben könnten, sagte Laumann.

Flugreisende gehen am Flughafen München an einem Schild mit der Aufschrift "Kostenloser Corona-Test" entlang.
Flugreisende gehen am Flughafen München an einem Schild mit der Aufschrift "Kostenloser Corona-Test" entlang.  © dpa/Sven Hoppe

Update, 3. August, 12.45 Uhr: Regierung kritisiert Missachtung von Hygieneregeln bei Demonstration

Die Bundesregierung hat die Missachtung von Hygieneregeln bei der Demonstration gegen Corona-Auflagen am Wochenende in Berlin scharf kritisiert. "Die Bilder, die wir da am Wochenende sehen mussten, sind inakzeptabel", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag in Berlin. "Das Verhalten von vielen Demonstrierenden ist in keinster Weise gerechtfertigt und nutzt das hohe Gut der Demonstrationsfreiheit aus."

Es sei dabei nicht nur zu "gravierenden Verstößen gegen die Hygieneregeln" gekommen, sondern es seien nach aktuellem Kenntnisstand auch "menschenverachtende Äußerungen" gemacht und die Arbeit von Journalisten behindert worden, sagte Demmer. Teilnehmer sollten sich zudem fragen, was es bedeute, Seite an Seite mit Menschen zu demonstrieren, die rechtem Gedankengut und Verschwörungstheorien anhingen. 

"Darüber hinaus ist es natürlich eine Sache, sich selbst zu gefährden. Aber es ist nicht hinnehmbar, dass Demonstrierende sich ihrer Verantwortung gegenüber anderen, möglicherweise Schwächeren in der Gesellschaft, nicht bewusst sind oder diese bewusst ignorieren und deren Gesundheit und Leben riskieren."

In Berlin hatten sich am Samstag nach Polizeiangaben bis zu 17.000 Menschen einem Demonstrationszug gegen die Corona-Auflagen angeschlossen und deren Abschaffung gefordert. An einer anschließenden Kundgebung nahmen demnach 20.000 Menschen teil.

Steve Alter als Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte: "Demonstrationen wie am vergangenen Wochenende beobachtet sind mit Blick auf den Infektionsschutz eine Gesundheitsgefahr für uns alle und in dieser Form nicht akzeptabel." Gleichwohl sei das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ein hohes Gut. Auch Demmer betonte: "Friedliche Demonstrationen sind natürlich auch in dieser sehr schwierigen Zeit wichtig, um Meinungen öffentlich vertreten zu können. Kritik muss in der Demokratie immer möglich sein."

Entscheidungen zu Rahmenvorgaben zum Ablauf von Demonstrationen träfen grundsätzlich die Behörden vor Ort, betonte Alter. Dabei spiele auch der Infektionsschutz eine Rolle. Es sei im Vorfeld schwer abzusehen, ob Auflagen auch eingehalten würden. 

Die Bundespolizei war nach seinen Angaben am Wochenende zwar in Berlin im Einsatz, allerdings nicht zur Unterstützung der Berliner Kräfte, sondern im Rahmen ihrer normalen Aufgaben, an Bahnhöfen und bei der An- und Abreise von Teilnehmern.

Eine Person im Sensenmann-Kostüm hält bei der Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen auf der Straße des 17. Juni ein Schild mit der Aufschrift "Impfen ist gesund, vertraut mir".
Eine Person im Sensenmann-Kostüm hält bei der Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen auf der Straße des 17. Juni ein Schild mit der Aufschrift "Impfen ist gesund, vertraut mir".  © dpa/Christoph Soeder

Update, 3. August, 12.40 Uhr: Gewerkschaft der Polizei fordert klare Regeln für Corona-Zwangstests

Im Falle verpflichtender Corona-Tests hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hamburg Konzepte zur Durchsetzung solcher Maßnahmen gefordert. "Insbesondere der Zwangsmitteleinsatz muss klar definiert werden", sagte Hamburgs GdP-Chef Horst Niens am Montag. "Wenn unter Zwang der Mund eines Menschen geöffnet werden muss, geht dies nur mit einer erheblichen Kraftanstrengung und damit einhergehender Verletzungsgefahr." 

Aus Sicht der Gewerkschaft wäre es jedoch generell besser, Testverweigerer mit einem Ordnungsgeld zu belegen oder sie unmittelbar in Quarantäne zu schicken. Für die GdP Hamburg sei aber auch klar, dass es nicht allein Aufgabe der Polizei sei, die Bevölkerung vor der Risikobereitschaft einzelner Gruppen zu schützen. 

"Es ist an der Zeit, dass sich alle ihrer Verantwortung für die Gesamtgesellschaft bewusst werden, dann sind Zwangsmaßnahmen nicht notwendig", sagte Niens.

Eine Frau geht mit ihrem Sohn in die Corona-Teststation für Urlaubsrückkehrer am Flughafen Dresden International.
Eine Frau geht mit ihrem Sohn in die Corona-Teststation für Urlaubsrückkehrer am Flughafen Dresden International.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 12.35 Uhr: Nach Corona-Ausbruch in Bar: Lage laut Bezirk "unter Kontrolle"

Knapp eine Woche nach der öffentlichen Suche nach Kontaktpersonen wegen Corona-Fällen in einer Bar in Berlin-Neukölln hält der Bezirk die Lage für "unter Kontrolle". Das sagte ein Bezirkssprecher am Montag auf Anfrage. "Es ist beherrschbar." 

Weitere Gäste des Lokals im Schillerkiez seien gefunden worden, lediglich acht Neuköllner hätten nicht erreicht werden können. Die Anwesenheitsdokumentation in dem Lokal war laut Bezirk teils unvollständig oder fehlerhaft.

Inzwischen sei die Zahl der Infizierten von 18 auf 22 gestiegen, erklärte der Sprecher. Darunter seien zwei Mitarbeiter der Kneipe. Die neu berichteten Fälle stammten allerdings nur aus Neukölln. Damit bleibt unklar, ob in anderen Bezirken oder Städten weitere Menschen positiv getestet wurden, nachdem sie in der Kneipe waren. Dies werde nicht zusammengetragen, hieß es. Insgesamt waren im Zusammenhang mit der Bar mehr als 70 Menschen unter Quarantäne gestellt worden.

Der Berliner Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hatte kritisiert, dass zu viele Restaurants und Kneipen keine Corona-Listen mit den Kontaktdaten ihrer Gäste führten. 

Zudem gebe es viele Gäste, die sich weigerten, die Listen auszufüllen oder die sie falsch ausfüllten. Der Verband appellierte an beide Seiten, sich an die Vorschriften zu halten. Es sei fatal, wenn nun die Infektionszahlen wieder steigen sollten. Vor der Neuköllner Kneipe war bereits eine Bar in Mitte wegen Corona-Fällen und fehlerhafter oder unvollständiger Kontaktlisten in die Schlagzeilen geraten.

Das Coronavirus verbreitete sich in einem Berliner Lokal. (Symbolbild)
Das Coronavirus verbreitete sich in einem Berliner Lokal. (Symbolbild)  © dpa/Jörg Carstensen

Update, 3. August, 12.30 Uhr: Gesundheitsminister beraten über Fan-Rückkehr in die Stadien

Die Gesundheitsminister der Länder wollen sich in der kommenden Woche mit einer möglichen Rückkehr der Zuschauer in die deutschen Fußballstadien beschäftigen. "Die Gesundheitsministerkonferenz berät dazu am 10. August", teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit am Montag auf Anfrage mit. 

Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD) ist derzeit Vorsitzende der GMK. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hofft auf eine Rückkehr von Zuschauer in die Stadien.

Bei einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs am Dienstag soll es auch um das Konzept für die Teilzulassung der Fans in der 1. und 2. Bundesliga während der Corona-Krise gehen. 

Nach den Vorstellungen der DFL soll es bis Ende Oktober ein Stehplatz- und Alkoholverbot und keine Gästefans in den Stadien bis Jahresende geben, wenn zur neuen Saison wieder Zuschauer in eingeschränkter Zahl zugelassen werden. Entsprechende Anträge des DFL-Präsidiums stehen bei der anstehenden Mitgliederversammlung zur Abstimmung.

Pappaufsteller stehen statt der Fans auf der Tribüne im Borussia-Park, an der ein Banner mit der Aufschrift "Fussball ohne Fans ist nichts!" hängt.
Pappaufsteller stehen statt der Fans auf der Tribüne im Borussia-Park, an der ein Banner mit der Aufschrift "Fussball ohne Fans ist nichts!" hängt.  © dpa/Federico Gambarini/dpa-Pool

Update, 3. August, 12.25 Uhr: Melbourne verschärft Lockdown weiter - Geschäfte und Pubs schließen

In Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne haben die Behörden wegen der Corona-Pandemie den Lockdown weiter verschärft. Die meisten Geschäfte, Pubs und Hotels müssen ab Mittwoch geschlossen bleiben. Nur Geschäfte für Lebensmittel, Supermärkte, Apotheken, Postämter und Tankstellen dürfen weiter öffnen. 

Die Bürger seien dazu aufgerufen, unbedingt im Homeoffice zu arbeiten - Ausnahmen gebe es nur für Arbeitnehmer, bei denen dies nicht möglich sei, sagte der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Montag. Die Maßnahmen sollen für mindestens sechs Wochen gelten.

In der Millionenmetropole, der Hauptstadt des Bundesstaates Victoria im Südosten Australiens, grassiert seit Wochen eine zweite Corona-Welle. Victoria ist die am schlimmsten betroffene Region des Landes. Am Montag stieg die Zahl der Neuinfektionen dort um 429 - insgesamt gebe es derzeit etwa 6500 aktive Fälle in Victoria, teilten die Gesundheitsbehörden mit. In der Region mit knapp 6,4 Millionen Einwohnern sind bereits 136 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben.

Am Wochenende hatte Andrews bereits eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt, die seit Sonntag gilt. Diese soll jeden Abend um 20 Uhr beginnen und gilt bis 5 Uhr des Folgetags. Ausnahmen gibt es für Menschen, die zur Arbeit oder von dort nach Hause fahren oder die sich um jemand anderen kümmern. 

Zudem dürfen Einwohner Melbournes seit dem Wochenende nur noch einmal am Tag einkaufen gehen und nicht mehr als eine Stunde draußen Sport machen - und das nur im Umkreis von fünf Kilometern um ihr Zuhause. Andrews hatte zudem den Katastrophenzustand erklärt, womit die Polizei und andere Behörden zusätzliche Befugnisse erhalten.

Daniel Andrews, Premierminister von Victoria, spricht bei einer Pressekonferenz.
Daniel Andrews, Premierminister von Victoria, spricht bei einer Pressekonferenz.  © dpa/AAP/James Ross

Update, 3. August, 12.20 Uhr: Zahl der Firmeninsolvenzen in Hessen steigt erneut

In der Corona-Krise haben erneut mehr hessische Unternehmen Insolvenz bei Gericht eingereicht. Im Mai gab es 135 beantragte Insolvenzverfahren, wie das Statistische Landesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Davon wurden 86 Verfahren eröffnet und 49 mangels Masse abgewiesen. 

Die Zahl der beantragten Firmeninsolvenzen stieg damit um 3,1 Prozent zum Vormonat April und um 9,8 Prozent zum Mai 2019. Die Summe der voraussichtlichen Forderungen belaufe sich auf knapp 1,3 Milliarden Euro.

Im Mai haben damit den vierten Monat in Folge mehr hessische Unternehmen Insolvenzverfahren bei Gerichten beantragt. Der Anstieg fiel aber nun geringer aus. Im April und März war die Zahl noch um knapp 34 beziehungsweise 22 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen.

Das Bundesjustizministerium hatte wegen der Corona-Krise die Pflicht zur Insolvenzantragsstellung für Unternehmen, die durch die Pandemie geschädigt sind, bis Ende September ausgesetzt. Insolvenzexperten warnen daher vor einer verzögerten Pleitewelle. Der Kreditversicherer Euler Hermes etwa rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Firmeninsolvenzen ab Herbst. 

Der Schriftzug "Wir schliessen" steht am Schaufenster eines Geschäftes.
Der Schriftzug "Wir schliessen" steht am Schaufenster eines Geschäftes.  © dpa/Martin Gerten

Update, 3. August, 12.15 Uhr: Teststelle für Reiserückkehrer am Berliner ZOB gestartet

Die Covid-19-Teststelle am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin hat den Betrieb begonnen. Seit Montag haben Rückreisende aus Risikogebieten dort die Möglichkeit, sich nach ihrer Ankunft auf Covid-19 testen zu lassen, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit am Montag mitteilte. 

Am frühen Vormittag hätten die ersten 20 davon gebraucht gemacht. Die Teststelle ist den Angaben zufolge durchgängig geöffnet, die Tests sind kostenfrei. Testen lassen können sich ausschließlich Rückreisende, die keine Corona-Symptome zeigen.

Das Technische Hilfswerk (THW) habe die Teststelle am ZOB auf dem PKW-Parkplatz Soorstraße eingerichtet, so die Gesundheitsverwaltung. Das Deutsche Rote Kreuz Berlin habe den Betrieb übernommen. Geplant ist eine weitere Teststelle am Hauptbahnhof. 

Am ZOB kommen Busse etwa aus Serbien, Nordmazedonien oder Bosnien-Herzegowina an - Länder, die als Covid-19-Risikogebiete gelten.

Nach geltender Infektionsschutzverordnung des Landes Berlin sind Rückreisende, die sich innerhalb von 14 Tagen vor Einreise in einem vom Robert-Koch-Institut als Corona-Risikogebiet eingestuften Land aufgehalten haben, verpflichtet, eine 14-tägige häusliche Quarantäne einzuhalten. Davon befreit sind Personen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können. Bis zum Erhalt des Testergebnisses müssen sich Reiserückkehrende in Quarantäne begeben. Eine zweite Testung nach 5 bis 7 Tagen wird dringend empfohlen.

Reisende kommen mit einem Bus am Berliner ZOB an.
Reisende kommen mit einem Bus am Berliner ZOB an.  © DPA/Annette Riedl

Update, 3. August, 12.10 Uhr: Abwasseruntersuchungen in sechs Städten sollen vor Corona warnen

Die Technische Universität München sucht im Abwasser von sechs bayerischen Städten nach Spuren des Coronavirus. Auf diese Weise will das Team um Professor Jörg Drewes vom Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft eine Art Frühwarnsystem etablieren. 

Derzeit wird Wasser aus München, Erlangen, Augsburg, Starnberg, Freising und Weiden untersucht. Die Proben stammen aus dem Zulauf von Kläranlagen und werden auf den genetischen Fingerabdruck des Virus geprüft, wie Drewes erklärte. Aus dem Vorkommen der Spuren zieht das Team vor allem qualitative Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen. Das Projekt läuft inzwischen seit drei Wochen mit wöchentlichen Probeentnahmen.

Auch andernorts in Deutschland wollen Forscher mit Hilfe von Abwasserproben Rückschlüsse auf das aktuelle Infektionsgeschehen gewinnen. Solche Daten aus Kläranlagen könnten ein bundesweites Frühwarnsystem für regionale Ausbrüche ermöglichen.

Lässt sich Virus-Erbgut im Abwasser nachweisen, bedeutet das nicht zwingend lebende Viren: Infizierte scheiden vielfach abgetötete Viren aus; auch in solchen nicht infektiösen Bruchstücken lässt sich Erbgut nachweisen.

Ein Student geht vor dem Haupteingang der Technischen Universität München (TUM) entlang.
Ein Student geht vor dem Haupteingang der Technischen Universität München (TUM) entlang.  © dpa/Sven Hoppe

Update, 3. August, 12.05 Uhr: Hurtigruten stoppt nach Corona-Ausbruch alle Expeditionskreuzfahrten

Nach dem Coronavirus-Ausbruch auf ihrem Kreuzfahrtschiff "Roald Amundsen" bietet die norwegische Reederei Hurtigruten vorerst keine Reisen mit ihren drei Expeditionsschiffen mehr an. Sowohl in Norwegen als auch außerhalb norwegischer Gewässer werden bis auf Weiteres alle Kreuzfahrten mit der "Roald Amundsen" sowie den Schiffen "Fridtjof Nansen" und "Spitsbergen" gestoppt, wie Hurtigruten am Montag mitteilte. 

Zuvor waren 36 Besatzungsmitglieder sowie mittlerweile auch mehrere Passagiere des Schiffes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Hurtigruten arbeite eng mit der Gesundheitsbehörde FHI, der Gemeinde Tromsø und anderen zusammen, um die Situation bestmöglich zu handhaben, erklärte Konzernchef Daniel Skjeldam. Ersten Bewertungen zufolge seien beim internen Vorgehen Mängel aufgetreten, die man nun analysiere. "Das ist eine ernste Situation für alle Beteiligten. Wir waren nicht gut genug und haben Fehler gemacht", so Skjeldam.

Seit der erste Corona-Fall unter den Crew-Mitgliedern am vergangenen Freitag bekannt geworden war, liegt die "Roald Amundsen" an einem Kai im nordnorwegischen Tromsø vor Anker. Auch die weiteren beiden Expeditionsschiffe werden festgemacht, wenn sie ihre derzeitigen Kreuzfahrten in den kommenden Tagen abgeschlossen haben. 

Die Hurtigruten-Schiffe auf der sogenannten Postschifflinie zwischen Bergen und Kirkenes verkehren dagegen weiter.

Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.
Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.  © dpa/Hinrich Bäsemann

Update, 3. August, 12 Uhr: Kontrolle der Maskenpflicht: Grüne kritisieren Bahn und Scheuer

Die Grünen fordern von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und der Bahn weitere Schritte zur Durchsetzung der Maskenpflicht in Fernzügen. Während seiner Fahrten in Fernzügen habe er aber "kein einziges Mal" wahrgenommen, "dass das Bahnpersonal Reisende ohne Maske auf ihr Fehlverhalten anspricht", schrieb der bahnpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Matthias Gastel, zu einem von ihm vorgelegten Fünf-Punkte-Plan, über den zuerst die "Süddeutsche Zeitung" berichtete. 

Die Bundesregierung verweise auf die Länder, die für die Durchsetzung der Corona-Regeln zuständig seien. Im Fernverkehr könne das kein erfolgversprechender Ansatz sein.

Gastel forderte eine "klare Zuständigkeit der Bundespolizei", damit diese das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Fernverkehrszug kontrollieren und durchsetzen könne. 

"Bei notorischen Maskenverweigerern muss die Bundespolizei den Ausschluss von der weiteren Beförderung bereits im Zug feststellen und durchsetzen können", schrieb er. Zudem brauche es auf Bundesebene eine Rechtsgrundlage zur Verhängung von Bußgeldern durch die Bundespolizei, dafür müsse Scheuer sorgen.

Darüber hinaus forderte Gastel, das Reservierungssystem der Bahn so umzustellen, dass Sitzplätze möglichst auf Abstand zugeteilt würden. Einzelne Wagen könnten für Risikogruppen vorgehalten werden. Sparpreis-Tickets sollten nur für gering ausgelastete Züge angeboten werden, um nicht weitere Fahrgäste in absehbar volle Züge zu locken.

Die Einhaltung der Maskenpflicht soll besser kontrolliert werden, fordert Matthias Gastel (B90/Grüne).
Die Einhaltung der Maskenpflicht soll besser kontrolliert werden, fordert Matthias Gastel (B90/Grüne).  © dpa/Paul Zinken/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 11.35 Uhr: Corona-Fall: Gäste reisen aus Kindererholungszentrum Arendsee ab

Wegen eines Corona-Falls sind fast alle Gäste aus dem Kinder- und Jugenderholungszentrums (KiEZ) Arendsee abgereist. "Sechs Kinder und zwei Betreuer sind noch da", sagte die zuständige Dezernentin vom Altmarkkreis-Salzwedel, Kathrin Rösel, am Montag in Salzwedel. 

Die übrigen 88 Kinder wurden bereits in der vergangenen Woche nach Hause geschickt. Grund für die vorzeitige Abreise war eine am Freitag bei einem aus Berlin stammenden Jungen bestätigte Corona-Infektion. Das Kind war zuvor ebenfalls in der Ferienanlage.

Der Junge wurde bereits am vergangenen Dienstag von seinen Eltern aus dem KiEZ abgeholt, hieß es. Die Eltern hatten sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert und daraufhin die Einrichtung informiert und den Jungen abgeholt. Das Kind sei am Mittwoch in Berlin getestet worden. Am Freitag habe sich bestätigt, dass auch der Junge angesteckt wurde.

Daraufhin seien alle Eltern und Zuständigen informiert worden, sagte Rösel. Aufgrund des strengen Hygienekonzepts des Erholungszentrums hatte der infizierte Junge nur zu seiner Kleingruppe - und nicht zu allen anderen Gästen - Kontakt. Sechs Kinder aus seiner Gruppe konnten bereits unter strengen Auflagen vergangene Woche abgeholt werden und sich in der Heimat in Quarantäne begeben, so Rösel. 

Die übrigen sechs Kinder und zwei Betreuer der Gruppe, die noch nicht abgeholt wurden, wurden am Montag getestet. Die Ergebnisse stünden noch aus, erklärte die Zuständige. Anschließend müsse neu entschieden werden, wie es im KiEZ weitergehe.

Das KiEZ in Arendsee ist nach eigenen Angaben eine gemeinnützige Stätte der Jugendarbeit mit Schwerpunkt pädagogische Kinder- und Jugendreisen. Unter anderem können Kinder und Jugendliche dort im Sommer Ferien machen. Zum Alter des infizierten Kindes wurden keine Angaben gemacht.

Ein Wegweiser mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen im Luftkurort Arendsee".
Ein Wegweiser mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen im Luftkurort Arendsee".  © dpa/Jens Wolf/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 11.20 Uhr: Boehringer Ingelheim steigert Umsatz

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im ersten Halbjahr 2020 in der Corona-Krise erneut seinen Umsatz gesteigert. Die Erlöse des rheinhessischen Unternehmens kletterten von Januar bis Juni währungsbereinigt um 4,4 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro, wie Boehringer am Montag in Ingelheim mitteilte. 

Alle drei Geschäftsbereiche - Medizin für Menschen und Tiere sowie biopharmazeutische Auftragsproduktion - hätten zum Umsatzplus beigetragen. 

Ein Teil des Wachstums sei in der Corona-Krise auf eine höhere Bevorratung der Gesundheitssysteme zurückzuführen. Den Gewinn weist das Unternehmen zum Halbjahr nicht aus.

Aussenansicht eines der Gebäude des Impfstoffzentrums der Pharmafirma Boehringer Ingelheim.
Aussenansicht eines der Gebäude des Impfstoffzentrums der Pharmafirma Boehringer Ingelheim.  © dpa/picture alliance/Jochen Lübke

Update, 3. August, 11.10 Uhr: Maskenpflicht im Freien in mehreren Gemeinden in Frankreich

Im Kampf gegen das Coronavirus gilt in weiteren französischen Gemeinden jetzt eine Maskenpflicht im Freien. In 69 zusätzlichen Gemeinden des Départements Mayenne müssen seit Montag die Schutzmasken auch auf der Straße getragen werden; zuvor galt die Maskenpflicht dort beispielsweise bereits in der Département-Hauptstadt Laval. Die Präfektur habe vorab rund 650.000 Stoffmasken an Bewohner des Départements verteilt, erklärte Präfekt Jean-Francis Treffel am Montag im Fernsehsender BFMTV.

In der Küstenmetropole Nizza muss Medienberichten zufolge jetzt auf bei Touristen beliebten Plätzen eine Maske im Freien getragen werden. Bei Nichteinhaltung drohe ein Bußgeld von 35 Euro, berichtete France 3. Wegen steigender Infektionszahlen hatte Frankreichs Regierung den örtlichen Behörden vergangenen Freitag mehr Spielraum bei der Maskenpflicht gegeben.

Die Präfektur von Lille reagierte sofort und kündigte für die Stadt eine Maskenpflicht etwa in der Fußgängerzone an. Auch auf Parkplätzen an Einkaufszentren oder in Parks ist die Maske verpflichtend. 

Eigentlich sind in Frankreich Masken nur in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr Pflicht. Das sind zum Beispiel Geschäfte, Restaurants und Behörden. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen eine Corona-Schutzmaske tragen. Einige Städte - etwa in der Bretagne - hatten eigenmächtig zuvor eine Maskenpflicht an der frischen Luft eingeführt. In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit einigen Wochen wieder leicht. Die Gesundheitsbehörden rufen immer wieder zur Vorsicht auf. 

Strandbesucher genießen die Sonne am Plage des Catalans.
Strandbesucher genießen die Sonne am Plage des Catalans.  © dpa/Daniel/AP

Update, 3. August, 9.55 Uhr: Verbraucherstimmung erholt sich, bleibt aber zurückhaltend

Nach dem starken Einbruch zu Beginn der Corona-Krise erholt sich die Verbraucherstimmung im August langsam. Bis der Konsum wieder auf das Vorkrisenniveau gelange, werde jedoch mehr Zeit vergehen als zunächst erwartet, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag mit. 

Das HDE-Konsumbarometer erreicht demnach derzeit einen Wert von 98,14 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Anstieg von 1,8 Punkten. Jedoch verlangsamte sich das Tempo des Anstiegs: Von Juni auf Juli hatte sich der Wert um 2,83 Punkte erhöht. Der Indexstand 100 wurde im Januar 2017 festgelegt.

In den vergangenen zwei Monaten haben sich die Verbraucher dem HDE zufolge wenig von dem angespannten Arbeitsmarkt beeindrucken lassen. "Das könnte sich aktuell ändern, so dass mit der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz auch die Sorge um das eigene Einkommen zunimmt", teilte der Verband mit.

Das HDE-Konsumbarometer spiegelt die Erwartungen der Verbraucher für die folgenden drei Monate wieder. Der Index basiert auf einer Befragung von 2000 Personen unter anderem zur Anschaffungsneigung, Sparneigung und der finanziellen Situation.

Blick in die Fußgängerzone "Roßmarkt" in der Zeitzer Innenstadt.
Blick in die Fußgängerzone "Roßmarkt" in der Zeitzer Innenstadt.  © dpa/Jan Woitas/zb

Update, 3. August, 9.50 Uhr: Zeitplan für Paralympische Spiele in Tokio fast unverändert

Für die Para-Sportler ändert sich der Wettkampfplan der Paralympics in Tokio im kommenden Jahr nur geringfügig gegenüber dem Zeitplan vor der Verschiebung der Spiele. Wie die Organisatoren am Montag bekanntgaben, soll die Eröffnungsfeier am 24. August 2021 in der japanischen Hauptstadt stattfinden. Insgesamt soll es an den zwölf Wettkampftagen 539 Wettbewerbe in 22 Sportarten geben, bevor am 5. September die Spiele mit einer Schlussfeier enden. 

So wie auch bei den Olympischen Spielen waren die Organisatoren darauf bedacht, dieselben Wettkampfstätten wie auch denselben Zeitplan zu nutzen, wie es auch für die ursprünglich in diesem Jahr geplanten Spiele vorgesehen war. Wegen Corona waren sie auf 2021 verschoben worden. Lediglich kleine Anpassungen am Wettkampfplan für das kommende Jahr wurden vorgenommen, etwa bei der Reihenfolge und den Startzeiten für einzelne Wettbewerbe. 

Doch es gibt Sorgen, ob die Spiele überhaupt stattfinden können. Geschürt werden diese Bedenken teils auch durch Rekordanstiege bei den täglichen Infektionszahlen in Tokio in letzter Zeit. 

"Es ist wahr, dass die Coronavirus-Situation nicht klar ist, aber dies ist ein großer Schritt bei unseren Vorbereitungen", sagte der japanische Olympia-Offizielle Hidemasa Nakamura zum neuen Zeitplan. Ziel sei es, sichere Spiele vorzubereiten. Ein "wirklich glänzendes Turniers für Para-Athleten" im nächsten Sommer abzuhalten werde "die unbezwingbare Haltung der Menschheit demonstrieren", meinte auch der japanische Paralympics-Offizielle Hisashi Nakaminami.

Verkehrsschild mit Verbot der Einfahrt steht vor dem Gebäude der Stadtregierung von Tokio, während im Hintergrund ein Banner mit dem Logo der Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu sehen ist.
Verkehrsschild mit Verbot der Einfahrt steht vor dem Gebäude der Stadtregierung von Tokio, während im Hintergrund ein Banner mit dem Logo der Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu sehen ist.  © dpa/Stanislav Kogiku/SOPA Images via ZUMA Wire

Update, 3. August, 9.45 Uhr: Kreis Kleve: Corona-Tests nach Hochzeitsfeier werden fortgesetzt

Nach einer Hochzeitsfeier, nach der zahlreiche Gäste positiv auf das Coronavirus gestestet wurden, werden die Tests im Kreis Kleve in dieser Woche fortgesetzt. "Bei 50 Gästen fielen die ersten Tests negativ aus. Sie werden in den nächsten Tagen noch einmal getestet, um sicherzugehen", sagte eine Sprecherin am Montag. 

Insgesamt waren seit Mitte der vergangenen Woche 111 Hochzeitsgäste getestet worden. Bei 61 von ihnen war der Test positiv, das letzte Ergebnis lag demnach am Sonntag vor.

Die Feier hatte im benachbarten Kreis Wesel stattgefunden. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste in Geldern im Kreis Kleve beheimatet, sagte die Sprecherin. Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, wurden 111 Gäste aus Geldern getestet und unter Quarantäne gestellt.

Ein Arzt hält in der Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.
Ein Arzt hält in der Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.  © dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 9.10 Uhr: Evangelische Kirche debattiert über Reform der Kirchensteuer

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) denkt über eine Absenkung der Kirchensteuer für bestimmte Gruppen nach. "Wir diskutieren darüber, ob es vernünftig ist, für die Gruppe der Berufseinsteiger mit der Kirchensteuer eventuell noch zu warten oder sie zu reduzieren", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der "Welt" (Montag-Ausgabe). 

Auch erwäge man, "generell flexibler zu sein, bei der Kirchensteuer Rücksicht auf bestimmte Lebenssituationen zu nehmen, die das Kirchenrecht bisher nicht vorsieht, die menschlich aber nachvollziehbar sind".

In Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Menschen aus der Kirche ausgetreten. Bei den Katholiken waren es 272.771, bei den Protestanten 270.000 Menschen. 

Wegen der Corona-Pandemie erwarten die Kirchen in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang der Steuereinnahmen. Deren Anteil beläuft sich je nach Bundesland auf acht oder neun Prozent der gezahlten Lohn- oder Einkommensteuer.

Die Sankt-Martini-Kirche in Bremen.
Die Sankt-Martini-Kirche in Bremen.  © dpa/Michael Bahlo

Update, 3. August, 9.05 Uhr: MV-Bildungsministerin plädiert für Maskenpflicht zum Schulstart

Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hat für eine Maskenpflicht an Schulen plädiert. Einen entsprechenden Vorschlag werde sie am Dienstag dem Kabinett unterbreiten, sagte die Ministerin am Montag im RBB-Inforadio. "Ich halte es für gut, wenn wir da auf Nummer sichergehen." Mecklenburg-Vorpommern habe immer noch die geringsten Infektionszahlen und so solle es auch bleiben.

Mecklenburg-Vorpommern ist am Montag als erstes Bundesland ins neue Schuljahr gestartet. Das betrifft 152.700 Mädchen und Jungen. Der Hygieneplan des Landes sieht vor, dass die Kinder in Lerngruppen eingeteilt sind, die sich in der Schule nicht begegnen sollen. Innerhalb der Gruppen sind die Abstandsregeln aufgehoben. Martin sieht die Schulen gut vorbereitet.

Dennoch sei es wichtig, dass die Corona-Schutzmaßnahmen auch im Alltag eingehalten werden. Das Virus dürfe nicht in die Schulen hineingetragen werden. "Am sichersten sind die Schulen, wenn die Gesellschaft auf die Regeln aufpasst", sagte Martin.

Bettina Martin (SPD, r.), Kultusministerin von Mecklenburg-Vorpommern.
Bettina Martin (SPD, r.), Kultusministerin von Mecklenburg-Vorpommern.  © dpa/Jens Büttner/zb

Update, 3. August, 9 Uhr: Maskenpflicht in Hamburgs Schulen soll kommen

Kinder an Hamburgs Schulen sollen künftig Mund-Nasen-Schutz tragen. Eine entsprechende Pflicht außerhalb des Unterrichts soll in Hamburg eingeführt werden, sagte Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) am heutigen Montag im ARD-"Morgenmagazin". 

Die Pflicht sowie das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln sollen dazu beitragen, dass der Schulbetrieb zunächst wieder normal laufen kann. In Hamburg enden die Sommerferien an diesem Mittwoch. 

Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben bereits angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll jedoch nicht im Unterricht gelten. In anderen Ländern wie Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt - wie in Hessen oder Sachsen - im Ermessen der Schulen.

Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg.
Ties Rabe (SPD), Senator für Schule und Berufsbildung in Hamburg.  © dpa/Christian Charisius

Update, 3. August, 8.50 Uhr: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten noch diese Woche

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bekräftigt, dass die Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten im Laufe dieser Woche in Kraft treten soll. Einen genauen Termin nannte er am Montag im ARD-"Morgenmagazin" aber noch nicht: "Wir haben erste Entwürfe", sagte der CDU-Politiker. 

"Wir wollen das gut abstimmen auch mit den Ländern, da das ja auch vor Ort dann an den Flughäfen zum Beispiel oder an den Bahnhöfen gelebt werden können muss. Und deswegen finde ich es wichtig, es gut zu machen."

Er betonte, bis dahin gelte für alle Einreisenden aus Risikogebieten die Pflicht zu zwei Wochen Quarantäne. Er verwies zudem darauf, dass sich seit Samstag alle Einreisenden innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland auch ohne Krankheitsanzeichen kostenlos testen lassen können.

Auf die Frage, warum solche Testmöglichkeiten für Reiserückkehrer nicht schon früher geschaffen wurden, verwies Spahn darauf, dass man erst einmal Testkapazitäten habe aufbauen müssen. "Wir haben jetzt 1,2 Millionen Tests, die wir pro Woche schaffen können. Es wird im Moment etwa die Hälfte abgerufen."

Spahn rechnet mit einer Zunahme der Tests, neben Reiserückkehrern auch etwa von Lehrern und Erziehern: "Wir werden sehen - da bin ich sehr sicher - in den nächsten Wochen, dass deutlich mehr getestet werden wird."

Schilder weisen auf die Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld hin.
Schilder weisen auf die Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld hin.  © dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 8.40 Uhr: 13 Millionen Euro weniger Medienerlöse beim FSV Mainz erwartet

Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 rechnet als Folge der Corona-Krise für die Saison 2020/21 mit ungefähr einem Viertel weniger an Medienerlösen als geplant. "Das sind zwölf bis dreizehn Millionen Euro, die wir weniger haben werden", sagte Finanzvorstand Jan Lehmann im Interview mit der "Bild"-Zeitung (Montag-Ausgabe). 

Für einen Verein wie Mainz sei das "ein ganz tiefer Einschnitt". Die Aussicht für die nächsten zwei, drei Jahre sei, "dass wir extrem sparsam sein oder durch zusätzliche Einnahmen, zum Beispiel Transfers, Etatlücken schließen müssen", so Lehmann.

Zugleich betonte er, dass Mainz 05 durch die Unterbrechung des Bundesliga-Spielbetriebes finanziell recht gut durchgekommen sei. "Wir haben nach der Bundesligaunterbrechung viele Szenarien durchgerechnet", erklärte Lehmann. "Die schlimmsten sind nicht eingetreten - die Saison konnte zu Ende gespielt werden, viele Sponsoren und Fans haben darauf verzichtet, Geld zurückzufordern." 

Dadurch habe sich die Lage bezüglich der vergangenen Saison eher entspannt. Lehmann: "Wir sind sozusagen mit dem blauen Auge davongekommen. Es ist aber anders, wenn man in die Zukunft guckt."

Der Ball geht beim Torschuss der Mainzer ins Netz. Fans können dies nur über die Medien verfolgen, ins Stadion dürfen sie wohl noch einige Zeit nicht.
Der Ball geht beim Torschuss der Mainzer ins Netz. Fans können dies nur über die Medien verfolgen, ins Stadion dürfen sie wohl noch einige Zeit nicht.  © DPA/Arne Dedert

Update, 3. August, 8.25 Uhr: Ifo-Umfrage: Homeoffice und Onlinekonferenzen bleiben

Homeoffice und Onlinekonferenzen werden auch nach der Corona-Krise die Arbeitswelt prägen. 64 Prozent der Unternehmen wollen künftig Besprechungen häufiger online durchführen, 61 Prozent Dienstreisen dauerhaft einschränken, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts bei 800 Personalleitern ergab. 

Zudem sieht das Ifo einen "Durchbruch beim Homeoffice" durch Corona. 73 Prozent der Unternehmen, die während der Pandemie verstärkt auf das Arbeiten von zuhause gesetzt haben, planen demnach, auch in Zukunft mehr davon anzubieten.

Auch bei vielen Unternehmen, die bisher eher skeptisch waren, soll das Homeoffice Einzug halten. Die Hälfte der Betriebe, die es bisher nicht hochgefahren hat, will die Möglichkeiten hier verstärken. Und selbst unter den Unternehmen, die befürchten, dass ihre Mitarbeiter zuhause weniger produktiv sind, wollen 61 Prozent diese Form der Arbeit ausweiten. 

Eine Frau arbeitet im Homeoffice - in ihrem Wohnzimmer - und nimmt an einer Telefonkonferenz teil.
Eine Frau arbeitet im Homeoffice - in ihrem Wohnzimmer - und nimmt an einer Telefonkonferenz teil.  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 3. August, 8.15 Uhr: Neuer Lockdown in philippinischer Hauptstadt Manila

Die philippinische Hauptstadt Manila bereitet sich auf einen neuen Lockdown wegen der rasant gestiegenen Corona-Zahlen vor. Präsident Rodrigo Duterte kündigte an, dass für die 12,8 Millionen Einwohner der Metropolregion Metro Manila an diesem Dienstag wieder strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft treten.

Die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen verlassen, der öffentliche Verkehr wird ausgesetzt und Zusammenkünfte werden auf maximal fünf Personen begrenzt. Die Maßnahmen sollen für mindestens zwei Wochen gelten. Gleichzeitig will die Regierung 20 Millionen Masken an arme Menschen verteilen.

Zahlreiche Mitarbeiter des Gesundheitswesens hatten am Wochenende in einem offenen Brief an Duterte vor einem Kollaps des gesamten Systems gewarnt. 

Die Ärzte und Pfleger erklärten, sie stünden davor, den Kampf gegen Covid-19 zu verlieren. "Wenn die Infektionen nicht gestoppt werden, werden wir das nächste New York City sein, wo Menschen auf Krankentragen, in der Notaufnahme oder zu Hause sterben, weil die Krankenhäuser voll sind", hieß es.

Das Gesundheitsministerium hatte am Wochenende eine Rekordzahl von 5032 Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl stieg damit auf mehr als 103.000. 2059 Menschen sind in dem südostasiatischen Inselstaat mit seinen 106 Millionen Einwohnern in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Ein Gesundheitsmitarbeiter in einem Schutzanzug geht auf einem Parkplatz, der zu einer medizinischen Einrichtung umgebaut wurde, zwischen Zelten hindurch.
Ein Gesundheitsmitarbeiter in einem Schutzanzug geht auf einem Parkplatz, der zu einer medizinischen Einrichtung umgebaut wurde, zwischen Zelten hindurch.  © dpa/AP/Aaron Favila

Update, 3. August, 8.05 Uhr: Neubrandenburg öffnet zu Schulbeginn Schwimmhalle wieder

Zusammen mit dem Schulstart können viele Kinder an der Mecklenburgischen Seenplatte trotz Corona-Pandemie nun auch wieder Schwimmen lernen. Nach vier Monaten Schließung ist seit Montag wieder die einzige kommunale Schwimmhalle der Region - in Neubrandenburg - geöffnet, wie eine Sprecherin der Stadtwerke als Betreiberin sagte. 

Allerdings müsse es noch einige Vorsichtsmaßnahmen geben. Mit 22 Kindern dürfen nur etwa ein Drittel der sonst üblichen Zahl an Schwimmschülern zugleich in das 25-Meter-Becken. Das sei den Mindestabständen im Becken und bei der Schranknutzung geschuldet. So dürfe nur ein Teil der Umkleideschränke genutzt und zwischen Umkleiden und dem Betreten der Halle sollte Mundschutz getragen werden.

Am heutigen Montag hat in Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland die Schule wieder begonnen. An der Seenplatte gibt es nur in Neubrandenburg und in einem Spaßbad in Röbel Schwimmbecken mit 25-Meter-Bahnen, in Röbel aber vor allem touristisch genutzt. Eltern beklagen regelmäßig, dass zu wenig Schwimmunterricht für Anfänger angeboten wird.

Ein Schwimmer trainiert in einem öffentlichen Schwimmbad.
Ein Schwimmer trainiert in einem öffentlichen Schwimmbad.  © dpa/Iñaki Berasaluce/EUROPA PRESS

Update, 3. August, 7.55 Uhr: Reisebüro-Verband will Corona-Testpflicht für Kreuzfahrtgäste

Der Reisebüro-Verband VUSR spricht sich für eine allgemeine Corona-Testpflicht auf Kreuzfahrtschiffen aus. "Es sollte für den Kreuzfahrtgast eine Testpflicht vor dem Antritt der Reise geben", sagte Marija Linnhoff, Vorsitzende des Verbands unabhängiger selbstständiger Reisebüros, der "Rheinischen Post" (Montag-Ausgabe). 

Die Kosten sollten von den Gästen selbst getragen werden. "Wer sich eine Kreuzfahrt leisten kann, kann sich auch das leisten", meinte Linnhoff. Sie plädierte auch für eine generelle Testpflicht für alle Urlaubsrückkehrer.

Am Wochenende wurde das Coronavirus unter der Besatzung eines Passagierschiffs in Norwegen bei 36 Crew-Mitgliedern nachgewiesen. Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises verschob ihren Neustart nach der Corona-Zwangspause. Die in der ersten Augusthälfte geplanten Mini-Kreuzfahrten auf der Ostsee wurden am Sonntag abgesagt, weil eine Freigabe durch den Flaggenstaat Italien fehlte.

Das Passagierschiff "MS Roald Amundsen" liegt am Kai. Nach dem Ausbruch des Coronavirus unter der Besatzung der "Roald Amundsen" in Norwegen ist das Virus mittlerweile bei 36 Crew-Mitgliedern nachgewiesen worden.
Das Passagierschiff "MS Roald Amundsen" liegt am Kai. Nach dem Ausbruch des Coronavirus unter der Besatzung der "Roald Amundsen" in Norwegen ist das Virus mittlerweile bei 36 Crew-Mitgliedern nachgewiesen worden.  © dpa/Rune Stoltz Bertinussen/NTB scanpix

Update, 3. August, 7.50 Uhr: Corona-Studie bestätigt: Menschen können Hunde und Katzen anstecken

Haustiere wie Hunde und Katzen können von Menschen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert werden. Diese Annahme von Wissenschaftlern hat jetzt eine Studie italienischer Forscher bestätigt. Sie untersuchten in Norditalien, vor allem in der Lombardei, 540 Hunde und 277 Katzen.

Wie hoch die Infizierten-Quote ist und was das für Menschen bedeutet, lest Ihr >>> hier.

Hunde und Katzen können sich nachweislich bei Menschen mit dem neuartigen Coronavirus anstecken.
Hunde und Katzen können sich nachweislich bei Menschen mit dem neuartigen Coronavirus anstecken.  © dpa/AP/Julio Cortez, dpa/Julian Stratenschulte

Update, 3. August, 7.15 Uhr: Strenge Hygieneregeln an Bord - Kreuzfahrtschiff zurück in Hamburg

Nach einem knapp dreitägigen Kurztrip mit strengen Hygiene-Auflagen wegen der Coronavirus-Pandemie ist das Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" am Montagmorgen in Hamburg angekommen. Das Tui-Schiff, das coronabedingt nur 1500 statt 2900 Passagiere aufgenommen hatte, war ohne Landgang auf der Nordsee unterwegs und legte in den frühen Morgenstunden am Schiffs-Terminal im Stadtteil Steinwerder an. 

Es war am Freitagabend in Hamburg gestartet. Bei einem Kurztrip am Wochenende zuvor hatte das Schiff nach monatelanger Zwangspause als erstes großes Kreuzfahrtschiff wieder von einem deutschen Hafen abgelegt.

An Bord galt ein strenges Hygiene-Konzept. Die Crewmitglieder sollten untereinander und zu den Gästen den Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten oder Schutzmasken tragen. Die Buffetrestaurants sollten geöffnet sein - den Gästen wurden die Speisen aber angereicht. 

Bevor die Passagiere an Bord gingen, mussten sie einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen und ihre Körpertemperatur messen lassen. Auch weitere Reedereien neben Tui starten mit ähnlichen Konzepten wieder kurze Trips. 

Das Tui-Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" lief am Freitagabend zu einem dreitägigen Rundtrip auf der Nordsee in Richtung Norwegen aus.
Das Tui-Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2" lief am Freitagabend zu einem dreitägigen Rundtrip auf der Nordsee in Richtung Norwegen aus.  © dpa/Daniel Bockwoldt

Update, 3. August, 6.45 Uhr: Japanerinnen tragen Corona-Masken mit Hauch von Eleganz

Für modebewusste Japanerinnen, die auch mit monotoner Gesichtsmaske auf Eleganz nicht verzichten wollen, gibt es jetzt ein besonderes Accessoire: Perlenanhänger. Seitlich an den Bändern der Masken befestigt, sollen sie den in Japan allgegenwärtigen Schutzmasken einen Hauch des Besonderen geben, wie die japanische Tageszeitung "Asahi Shimbun" am heutigen Montag berichtete. 

Auf die aus der Not geborene Idee kam die Juwelierfirma Ise Shima Pearl Gallery. Man habe sich während des Corona-Notstands überlegt, was man tun könne, damit die Kundinnen ihr Aussehen auch mit den obligatorischen und monoton aussehenden weißen Schutzmasken verbessern können, hieß es. 

Die Perlen gibt es in zwei Varianten: Die einen wurden in der Bucht Ago in der Präfektur Mie gezüchtet, die anderen in Süßwasser. 

Update, 3. August, 6.40 Uhr: Stimmung in Chinas Industrie hellt sich weiter auf

Chinas Industrie bleibt nach der Corona-Krise auf Erholungskurs. Nachdem vergangene Woche schon der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Statistikamtes eine deutlich bessere Stimmung angezeigt hatte, bestätigte am Montag auch der Frühindikator des Wirtschaftsmagazins "Caixin" den Trend. 

Sein Index für das herstellende Gewerbe stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat von 51,2 auf 52,8 Punkte - und damit so schnell wie seit über zehn Jahren nicht mehr. 

Analysten hatten mit einer Steigerung gerechnet, aber nicht mit so einem deutlichen Sprung. Über der Marke von 50 Punkten ist von einer Ausweitung der industriellen Tätigkeit auszugehen.

Vor Containern wird auf einer Baustelle in der Nähe des Dayun-Flusses in Huaian in der ostchinesischen Provinz Jiangsu eine Stahlkonstruktion errichtet.
Vor Containern wird auf einer Baustelle in der Nähe des Dayun-Flusses in Huaian in der ostchinesischen Provinz Jiangsu eine Stahlkonstruktion errichtet.  © dpa/Hejinghua/SIPA Asia via ZUMA Wire

Update, 3. August, 6.35 Uhr: Altmaier will Ladensterben in Innenstädten verhindern

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will in der Corona-Krise Pleiten von kleineren Läden in Innenstädten verhindern. "Wir müssen Konzepte zur Wiederbelebung der Innenstädte entwickeln", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. 

"Wir wollen verhindern, dass es zu einem Sterben der Geschäfte in den Innenstädten kommt." Dabei setzt er vor allem auf Digitalisierung, um Einzelhändler zu stärken und das Shoppen und Verweilen für Kunden in den Stadtzentren attraktiver zu machen.

"Jetzt kommt es weniger darauf an, immer neues Geld zu verteilen, sondern darauf, die Attraktivität der Innenstädte zu stärken", sagte Altmaier mit Blick auf Forderungen, Konsumgutscheine auszugeben. Die Absenkung der Mehrwertsteuer bis Ende des Jahres wirke nach seiner Beobachtung und trage dazu bei, dass vor allen Dingen Investitionen in höherwertige Konsumgüter vorgezogen würden.

Seit der Corona-Pandemie würden sehr viel mehr Geschäfte online getätigt, sagte Altmaier. An diesem Trend will er auch kleinere Geschäfte stärker beteiligen: "Wir müssen den Geschäftsinhabern in den Innenstädten dabei helfen, ihre Kundenbeziehungen so zu digitalisieren, dass es auch den Modeläden und Schuhgeschäften zugute kommt", sagte er. 

"Wenn zum Beispiel ein Kunde ein Marken-Hemd online bestellen möchte, sollte er das nicht unbedingt beim Hersteller tun müssen, sondern die Möglichkeit haben, zum gleichen Preis auch über den Einzelhändler seiner Wahl online zu kaufen."

Er halte es auch für wichtig, unter Einsatz von digitalen Angeboten Stadtteilkonzepte zu entwickeln, die beispielsweise an Wochenenden dazu führten, dass die Stadt von den Menschen als "Erlebnisraum" wahrgenommen werde, so der Minister. Das eröffne dann auch der Gastronomie neue Möglichkeiten.

Altmaier kündigte an, Anfang September die Beteiligten an einen Tisch zu laden, "um über die wirtschaftlichen Chancen von Digitalisierung für Innenstädte, für Einzelhändler, für die Gastronomie zu sprechen". Der Bund müsse bereit sein, "notwendige Maßnahmen gemeinsam mit Kommunen und Ländern noch stärker zu unterstützen".

Der Präsident des Handelsverbandes HDE, Josef Sanktjohanser, hatte erklärt, die Corona-Krise werde den Handelsunternehmen abseits des Lebensmittelhandels voraussichtlich Umsatzeinbußen von 40 Milliarden Euro bringen. Dies könne 50.000 Standorte in Deutschland die Existenz kosten: "Wenn schon die erste Welle der Pandemie solch dramatische Folgen im Handel hervorruft, möchte ich mir eine zweite nicht vorstellen", sagte er. Viele Händler hätten bei erneuten Einschränkungen oder gar einer zweiten Lockdown-Phase keine Chance mehr, der Insolvenz zu entgehen.

Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, spricht bei einem Interview mit der dpa auf der Terrasse vor seinem Büro im Ministerium.
Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, spricht bei einem Interview mit der dpa auf der Terrasse vor seinem Büro im Ministerium.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 3. August, 6.30 Uhr: Handwerkspräsident: Sozialabgaben müssen runter

Das Handwerk will auch wegen der Corona-Krise eine große Entlastung der Betriebe von Sozialabgaben. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer fordert eine Strukturreform in den Sozialversicherungen. "Es kann nicht sein, dass vor allem die personal- und lohnintensiven kleinen Betriebe des Mittelstandes und des Handwerks das Sozialsystem finanzieren: Wir tragen die Hauptsoziallast", sagte Wollseifer der Deutschen Presse-Agentur. 

Allein das Handwerk habe 5,5 Millionen Beschäftigte. Was allen zugutekomme, dürfe nicht nur über Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert werden. "Beitragssatzstabilisierende Maßnahmen würden eine Erholung der Wirtschaft flankieren und wären ein positives Signal für den Standort Deutschland weit über die aktuelle Krise hinaus", so der Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks. 

Gesamtgesellschaftliche Aufgaben müssten aus Steuern finanziert werden, wie zum Beispiel die Pflegeversicherung. "Das ist keine Aufgabe nur von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, sondern der Gesellschaft insgesamt. Die Pflegeversicherung muss auch steuerfinanziert sein."

Bei den Krankenversicherungsbeiträgen für Empfänger des Arbeitslosengeldes II (Hartz IV) mache sich der Staat bislang einen "schlanken Fuß" und führe diese nur zu einem Teil ab. "Die Differenz von fast zehn Milliarden Euro müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer tragen. Im personalstarken Handwerk belastet das natürlich massiv."

Die Regierungsparteien hätten im Koalitionsvertrag die schrittweise Einführung von kostendeckenden Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung für die Bezieher von Arbeitslosengeld II aus Steuermitteln beschlossen, so Wollseifer. Dazu seien aber bisher noch keine konkreten Schritte unternommen worden.

Wollseifer sagte, es sei positiv, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Zuge des Konjunkturpakets zugesichert habe, die Sozialabgaben bis 2021 bei 40 Prozent zu deckeln und das aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. "Doch auch über 2021 hinaus darf die 40 Prozent-Marke nicht überschritten werden. Jeder Euro mehr bei den Sozialabgaben erhöht die Kosten bei den Betrieben und belastet die Mitarbeiter. Wenn vom Bruttolohn mehr netto übrig bleibt, macht das eine Tätigkeit für Arbeitnehmer im Handwerk - wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen - attraktiver."

Zur wirtschaftlichen Lage der Betriebe sagte Wollseifer, der Lockdown sei für viele Handwerksbetriebe dramatisch gewesen. 

"Das hat sich nach den Lockerungen laut unserer neuesten Umfrage zwar etwas entspannt und viele Betriebe kommen langsam wieder auf die Füße. Doch immer noch melden 42 Prozent teils starke pandemiebedingte Umsatzausfälle. Im März waren das allerdings noch drei von vier Handwerksbetrieben." Die Lage werde besser, sei aber weit entfernt vom Vorkrisenniveau. 

ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer (l), BDA-Präsident Ingo Kramer (oben rechts) und Bitkom-Präsident Achim Berg (unten links) sind während einer Pressekonferenz per Videoschalte im Bundeswirtschaftsministerium auf einem Monitor zu sehen.
ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer (l), BDA-Präsident Ingo Kramer (oben rechts) und Bitkom-Präsident Achim Berg (unten links) sind während einer Pressekonferenz per Videoschalte im Bundeswirtschaftsministerium auf einem Monitor zu sehen.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 3. August, 6.25 Uhr: Tests für Kita-Personal starten

Erzieherinnen und Tagesmütter haben ab dem heutigen Montag die Möglichkeit, sich vorsorglich und kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. In der Woche darauf starten die Testmöglichkeiten für Schulbeschäftigte. 

Zunächst bis zu den Herbstferien kann das Personal in Kitas und Schulen - insgesamt rund 360.000 Beschäftigte - dann im Wechsel alle zwei Wochen freiwillig einen Abstrich machen lassen. Die Kosten übernimmt das Land. Für Schüler und Kitakinder ist ein solches Angebot hingegen nicht geplant.

Die Möglichkeit, sich ohne konkreten Anlass regelmäßig testen zu lassen, gilt nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums für Lehrer, Erzieher, Kindertagespfleger, Mitarbeiter im offenen Ganztag sowie sozialpädagogisches und nicht-pädagogisches Personal.

Zudem soll es ab Mitte der Woche eine Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten geben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte diese Testpflicht angekündigt.

Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.
Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 6.20 Uhr: DAK-Auswertung: Fehlzeiten im ersten Halbjahr trotz Corona stabil

Die Corona-Krise hat die Fehlzeiten nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit für ihre Versicherten im ersten Halbjahr 2020 nicht in die Höhe getrieben. Im Schnitt hatte demnach jeder Beschäftigte 7,6 Fehltage und damit genauso viele wie im Vorjahreszeitraum. 

Der Krankenstand blieb ebenfalls stabil bei 4,2 Prozent - so viele bei der Kasse versicherte Arbeitnehmer waren rechnerisch an jedem Kalendertag im ersten Halbjahr arbeitsunfähig geschrieben. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) hatten der Analyse zufolge zwischen Januar und März keine einzige Krankmeldung.

DAK-Chef Andreas Storm sagte der Deutschen Presse-Agentur, entgegen den Erwartungen sei ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit ausgeblieben. Dabei gab es wegen der Pandemie noch bis Ende Mai die Möglichkeit zu telefonischen Krankschreibungen ohne Praxisbesuch. 

Ausgewertet wurden Daten von 2,2 Millionen bei der Kasse versicherten Beschäftigten - darin gingen Fehlzeiten ein, für die eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an die Kasse geschickt wurde. Diese ist vorgeschrieben, wenn Beschäftigte länger als drei Tage fehlen.

Erhöht war der Krankenstand laut der Analyse vor allem im März mit 5,5 Prozent, in dem erste weitgehende Corona-Beschränkungen griffen. Im April ging er bereits zurück und lag im Mai mit 3,4 Prozent und im Juni mit 2,4 Prozent auf niedrigem Niveau. Hintergrund sei unter anderem ein leichter Rückgang der Fehlzeiten durch Verletzungen im ersten Halbjahr, hieß es zur Erläuterung. Wichtigste Krankheitsarten für Fehltage waren demnach Muskel-Skelett-Probleme mit 20,7 Prozent. Es folgten Atemwegserkrankungen, die auf einen Anteil von 18,3 Prozent zulegten - das Niveau von 140 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer habe nun aber unter dem des Grippejahres 2018 gelegen.

Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt auf einem Tisch.
Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt auf einem Tisch.  © dpa/Patrick Pleul/zb

Update, 3. August, 6.15 Uhr: Weniger Einsätze für Bergretter im Harz wegen Corona

Die ehrenamtlichen Retter der Bergwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Harz haben im ersten Halbjahr wegen der Corona-Epidemie weniger Einsätze gehabt. In Niedersachsen gab es 2020 bislang 134 Einsätze - meistens handelte es dabei um Mountainbike- und Wanderunfälle. Im gesamten Vorjahr gab es in Niedersachsen 242 Einsätze. In Sachsen-Anhalt wurden die Bergretter im ersten Halbjahr zu 40 Einsätzen gerufen - nach 104 im gesamten Jahr 2019.

Im März und April gab es so gut wie keine Einsätze. Die Bergretter hätten gespürt, dass deutlich weniger Menschen in der Harzregion unterwegs gewesen seien, erklärte der Landesleiter der DRK-Bergwacht Sachsen-Anhalt, Heiner Jentsch. Die Kameradinnen und Kameraden seien in Rufbereitschaft gewesen. Zu Pfingsten seien sie in den regulären Brocken-Dienst zurückgekehrt. "Seitdem steigen auch die Einsatzzahlen wieder spürbar an."

Auf niedersächsischer Seite war die Entwicklung ähnlich. "Von Mitte Februar bis Mitte Mai war es schon spürbar, dass weniger Einsätze durch den Lockdown zu verzeichnen waren", sagte DRK-Sprecherin Kerstin Hiller in Hannover. "Ab Mitte Mai sind die Einsatzzahlen deutlich gestiegen, mehr als in den Vorjahren."

"Besonders häufig wurden unsere Bergretter in diesem Jahr zu Wanderunfällen gerufen. Stürze im Eckerlochstieg, im Bode- oder Ilsetal führten beispielsweise zu Unterarm-Frakturen und Knieverletzungen", berichtete Jentsch. 

Derzeit zähle die Bergwacht in Sachsen-Anhalt rund 220 Mitglieder. Davon seien etwa 100 aktive Einsatzkräfte. Die Bergwacht in Niedersachsen hat derzeit vier aktive Bergwachtgruppen mit insgesamt 81 aktiven Mitgliedern. 

Mitglieder der Bergwacht Harz nehmen an einer Übung Teil.
Mitglieder der Bergwacht Harz nehmen an einer Übung Teil.  © dpa/Matthias Bein/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 6.10 Uhr: MV startet als erstes Bundesland ins neue Schuljahr

Als erstes Bundesland startet Mecklenburg-Vorpommern am Montag ins neue Schuljahr. Erstmals seit der coronabedingten Schulschließung Mitte März sollen alle 152.700 Schülerinnen und Schüler wieder täglich zur Schule gehen. 

Das Bildungsministerium garantiert jedem Grundschüler vier Stunden am Tag. In den weiterführenden Schulen sind es fünf Stunden. Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) ist jedoch überzeugt, dass viele Schulen mehr Präsenzunterricht ermöglichen werden.

Von den 13.000 Lehrern im Land fallen rund 400 für den Unterricht vor der Klasse aus, weil ihr Corona-Risiko zu hoch ist. Deshalb soll ein Teil des Unterrichts weiterhin als Fernunterricht gegeben werden.

Um das Infektionsrisiko zu verringern, werden die Schüler in feste Gruppen eingeteilt, die sich in der Schule nicht begegnen sollen. Innerhalb der Gruppen sind die Abstandsregeln aufgehoben. Die Gruppen umfassen bei den Kleineren die Klassenstufen eins bis vier - also komplette Grundschulen - und bei den Älteren jeweils zwei aufeinanderfolgende Klassenstufen. Im Schulbus werden jedoch alle zusammen sein. Dort gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.

Die Lehrergewerkschaft VBE sieht dem Schulstart mit gemischten Gefühlen entgegen. "Natürlich haben wir Lehrerinnen und Lehrer auch ein Bauchgrummeln, wenn wir an den Schulstart denken und parallel sehen, dass die Infektionszahlen wieder steigen", erklärte der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Michael Blanck. "Und vor allem die Sorglosigkeit, die sich in der Gesellschaft anscheinend immer weiter breit macht, bereitet uns Sorgen."

Ein Hinweisschild auf die Sicherheitsabstände als Corona-Schutzmaßnahme hängt in einem Schulflur der Grundschule Lankow.
Ein Hinweisschild auf die Sicherheitsabstände als Corona-Schutzmaßnahme hängt in einem Schulflur der Grundschule Lankow.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 6.05 Uhr: Gewerkschaft: Geplante Corona-Tests an Schulen "viel zu wenig"

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Brandenburg hält die an Schulen vorgesehenen Corona-Tests für zu wenig. Nach den Sommerferien sollen sich Lehrer innerhalb von drei Monaten 14-tägig freiwillig und kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. 

Auch ein Prozent der Schulkinder soll getestet werden, ohne dass Eltern dafür zahlen müssen. "Ein Test reicht nicht aus", sagte Günther Fuchs, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Brandenburg. "Wir müssen sehen, wie wir die Infektionsketten unterbrechen können."

Die Vorbereitung für die Schulen auf das neue Schuljahr läuft auf Hochtouren. Am 10. August geht der Unterricht wieder los. 

In Brandenburg gilt anders als in Berlin keine Maskenpflicht an Schulen. Lehrern wird laut dem neuen Hygieneplan empfohlen, im Kontakt zu Kollegen, Eltern und anderen Besuchern, bei der Schülerbeförderung und in Pausen auf dem Schulhof Masken zu tragen, wenn der Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann.

Ein Zettel mit der Aufschrift "Nicht anfassen!" hängt an einem Geländer einer Grundschule in Eisenhüttenstadt.
Ein Zettel mit der Aufschrift "Nicht anfassen!" hängt an einem Geländer einer Grundschule in Eisenhüttenstadt.  © dpa/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild

Update, 3. August, 6 Uhr: Städtetag fordert Härte bei Verstößen gegen Corona-Auflagen

Der Deutsche Städtetag hat ein hartes Vorgehen gegen Demonstranten gefordert, die die Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht einhalten. Zwar sei das Demonstrationsrecht ein hohes Gut, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Aber aus Demonstrationen heraus dürfen sich nicht neue Corona-Hotspots entwickeln. Es ist unverantwortlich, auf so engem Raum die Regeln und Auflagen nicht einzuhalten." 

Er verlangte, in solchen Fällen Bußgelder zu verhängen. Trotz steigender Infektionszahlen hatten sich am Samstag nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 Menschen an einem Protestzug gegen die staatlichen Corona-Auflagen in Berlin beteiligt. Rund 20.000 versammelten sich anschließend zu einer Kundgebung. 

Weil die Demonstranten Abstandsregeln und Maskenpflicht ignorierten, löste die Polizei die Kundgebung schließlich auf. Während der Proteste dokumentierte die Polizei Verstöße gegen die Corona-Auflagen für eine mögliche spätere Verfolgung. 

Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen halten sich dicht gedrängt auf der Straße des 17. Juni auf. Die Polizei hat die Veranstaltung aufgelöst.
Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen halten sich dicht gedrängt auf der Straße des 17. Juni auf. Die Polizei hat die Veranstaltung aufgelöst.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 3. August, 5.55 Uhr: Kampf gegen Corona: Großbritannien führt Schnelltests ein

Zur Eindämmung des Coronavirus will Großbritannien zwei neue Arten von Schnelltests einführen. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte laut einer Mitteilung seines Ministeriums vom frühen Montagmorgen: "Millionen neuer Coronavirus-Schnelltests werden vor Ort in weniger als 90 Minuten Ergebnisse liefern und uns helfen, Übertragungsketten schnell zu unterbrechen." 

Ab der kommenden Woche würden Krankenhäusern, Pflegeheimen und Laboren rund 5,8 Millionen DNA- und 450.000 Abstrichtests zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.

Beide Tests könnten Covid-19 und andere vor allem im Winter wütende Viren wie Grippeviren nachweisen, hieß es weiter. Dadurch werde die Testkapazität enorm erhöht. Für die Durchführung der Tests sei kein geschultes medizinisches Fachpersonal erforderlich, was bedeute, dass sie auch in eher nicht-klinischen Umgebungen durchgeführt werden könnten. 

"Die Tatsache, dass mit diesen Tests sowohl Grippe als auch Covid-19 nachgewiesen werden kann, wird uns auf dem Weg in den Winter enorm helfen, so dass die Patienten den richtigen Rat befolgen können, um sich und andere zu schützen", sagte Hancock.

Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Mehr als 306.000 Fälle wurden laut Universität Johns Hopkins in Baltimore bislang registriert, mehr als 46.200 Infizierte starben. 

Matt Hancock, Gesundheitsminister von Großbritannien.
Matt Hancock, Gesundheitsminister von Großbritannien.  © dpa/Pa Video/Health Secretary/PA Wire

Update, 3. August, 5.50 Uhr: Corona-Pandemie: Lage in Teilen Englands weiter verschlechtert

In Großbritannien hat sich die Coronavirus-Lage im Großraum Manchester weiter verschlechtert. Die Behörden riefen am Sonntagabend einen "schwerwiegenden Vorfall" aus, da die Zahl der Infizierten in mehreren Gegenden gestiegen war. Dies gibt den Behörden mehr Handlungsoptionen im Kampf gegen die Pandemie.

Es gebe aber keinerlei Anlass für Panik, betonten die Behörden. Auffällig seien die Anstiege in Manchester, Tameside und Oldham, berichteten die "Manchester Evening News".

Premier Boris Johnson hatte schon zuvor in ganz England weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für mindestens 14 Tage gestoppt. Im Norden - auch in Manchester und Umgebung - wurden die Maßnahmen sogar verschärft: Dort dürfen sich Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen und Privatgärten treffen. Auch der gemeinsame Besuch von Pubs und Restaurants ist tabu.

Gesundheitsminister Matt Hancock führt die verstärkte Ausbreitung des Virus auf das Nichteinhalten der Abstandsregeln zurück. Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen.

Der Westminster-Palast, eines der Wahrzeichen der Stadt und Sitz des britischen Parlaments.
Der Westminster-Palast, eines der Wahrzeichen der Stadt und Sitz des britischen Parlaments.  © dpa/Stefan Rousseau/PA Wire

Update, 3. August, 5.45 Uhr: Kosovo-Premier Hoti mit Coronavirus infiziert

Kosovos Regierungschef hat Avdullah Hoti hat am Sonntag mitgeteilt, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Allerdings zeige er bis auf einen leichten Husten keine Symptome, verriet er auf Facebook. 

"Ich habe mich heute auf Covid-19 testen lassen, und der Test war positiv", schrieb Hoti. Der Regierungschef des Kosovos will nunmehr die nächsten Wochen in Quarantäne verbringen und von zu Hause aus arbeiten.

Das Kosovo gilt zusammen mit den übrigen Balkanstaaten außerhalb der EU als Corona-Krisengebiet. In dem kleinen Land hat sich das Virus zuletzt stark ausgebreitet. Deswegen hat die Regierung in Pristina die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft.

Der im Juni neu gewählte Regierungschef Avdullah Hoti spricht zu Journalisten. Hoti hat mitgeteilt, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat.
Der im Juni neu gewählte Regierungschef Avdullah Hoti spricht zu Journalisten. Hoti hat mitgeteilt, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert hat.  © dpa/AP/Visar Kryeziu

Update, 2. August, 21.18 Uhr: Börner fordert Verlängerung der Mehrwertsteuersenkung

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) holt seinen langjährigen Präsidenten Anton Börner an die Spitze zurück. Börner sei vom Präsidium einstimmig für die Wahl zum 1. Oktober nominiert worden, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ/Montag) unter Berufung auf den Verband.

Börner selbst meldete sich mit der Forderung auf der politischen Bühne zurück, die auf sechs Monate befristete Mehrwertsteuersenkung um ein halbes Jahr zu verlängern. "Der Zeitraum ist zu kurz", sagte er der FAZ. "Die Umstellung kostet viel Geld, und wir werden im Dezember Vorzieheffekte haben, aber die Umsätze werden im Januar und Februar fehlen. Man sollte die Steuersätze also lieber ein Jahr lang unten lassen."

Die Bundesregierung hat die Mehrwertsteuersätze zum 1. Juli von 19 auf 16 beziehungsweise 7 auf 5 Prozent gesenkt. Diese Maßnahme zur Wiederbelebung der durch die Corona-Pandemie angeschlagenen Konjunktur ist allerdings befristet bis Ende Dezember.

Börner war bereits von 2000 bis 2017 Präsident des BGA, wurde dann von Holger Bingmann abgelöst, der sich aber im Mai überraschend zurückzog.

Die gesenkten Mehrwertsteuersätze von 16 bzw. 5 Prozent werden auf dem Einkaufsbeleg aus einem Supermarkt ausgewiesen.
Die gesenkten Mehrwertsteuersätze von 16 bzw. 5 Prozent werden auf dem Einkaufsbeleg aus einem Supermarkt ausgewiesen.  © Christoph Soeder/dpa

Update, 2. August, 21 Uhr: SPD-Chefin Esken: Anti-Corona-Demo hätte früher aufgelöst werden können

SPD-Chefin Saskia Esken hat die Polizeistrategie bei den Protesten gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen in Berlin in Frage gestellt. "Die Demonstration hätte schon früher aufgelöst werden können", sagte Esken der ARD-"Tagesschau". Dies sei jedoch erst bei der Kundgebung geschehen, die sich an den Demonstrationszug angeschlossen hatte.

Bei der Kundgebung hätten sich noch mehr Menschen versammelt, sie hätten noch enger beieinander gestanden. "Dann war es allerspätestens Zeit, einzugreifen."

An dem Demonstrationszug hatten sich am Samstagnachmittag nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 beteiligt, rund 20.000 waren es danach bei der Kundgebung. Da bereits während der Demonstration die Hygiene-Regeln ignoriert wurden, stellte die Polizei Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung.

Der erklärte den Demonstrationszug am Nachmittag selbst für beendet. Da auch auf der anschließenden Kundgebung viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei diese Versammlung am frühen Abend auf.

Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla verteidigte die Demonstranten. "Ich kann keine Fehlverhalten erkennen", sagte er der ARD. Er habe die Demonstration verfolgt. Es sei friedlich gewesen, die Menschen seien für ihre Grund- und Bürgerrechte auf die Straße gegangen. "Und das kann man nur begrüßen."

Saskia Esken, SPD-Parteivorsitzende, beantwortet Fragen von Journalisten. (Archivbild)
Saskia Esken, SPD-Parteivorsitzende, beantwortet Fragen von Journalisten. (Archivbild)  © Uli Deck/dpa

Update, 2. August, 20.52 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut über Corona-Impfung: "Die Zuversicht ist groß"

Das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) macht Hoffnung auf eine vergleichsweise schnelle Verfügbarkeit einer Corona-Impfung.

"Die Zuversicht ist groß, denn wir haben gerade in den letzten Wochen erlebt, dass wir aus den ersten klinischen Prüfungen Ergebnisse erhalten haben, die zeigen, dass einige Impfstoffe tatsächlich eine spezifische Immunreaktion beim Menschen gegen Coronavirus 2 induzieren können", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Sonntagabend im ZDF-"heute-journal". "Das sind sehr gute Neuigkeiten."

Weltweit gebe es 140 bis 150 Impfstoffprojekte in diesem Bereich. "Wir haben bereits 26 klinische Prüfungen laufen, und auch 6 dieser klinischen Prüfungen befinden sich bereits in einem Stadium, wo noch mal statistisch signifikant Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten am Menschen erhoben werden", erklärte Cichutek. In sogenannten Phase-III-Studien wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt.

Brasilien: Eine Freiwillige lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.
Brasilien: Eine Freiwillige lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.  © Andre Lucas/dpa

Update, 2. August, 20.45 Uhr: Red-Bull-Filnale in Brasilien: Hospital irrt bei über 20 Corona-Tests

Der brasilianische Fußballverein Red Bull Bragantino fordert Erklärungen für mehr als 20 fälschlicherweise positive Corona-Tests. Mehr Informationen dazu >>>>hier.

Update, 2. August, 17.50 Uhr: Trump-Beraterin: Coronavirus "außerordentlich weit" in USA verbreitet

Trumps Beraterin Deborah Birx spricht von einer außerordentlich weiten Verbreitung des Coronavirus in den USA.
Trumps Beraterin Deborah Birx spricht von einer außerordentlich weiten Verbreitung des Coronavirus in den USA.  © Alex Brandon/AP/dpa

Die Beraterin von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise, die Ärztin Deborah Birx, sieht die USA in einer neuen Phase der Pandemie. "Was wir heute sehen, unterscheidet sich von März und April. Es (das Coronavirus) ist außerordentlich weit verbreitet", sagte Birx am Sonntag dem Sender CNN. 

Ländliche Gebiete seien ebenso betroffen wie Städte. "An alle, die auf dem Land leben: Sie sind nicht immun oder geschützt vor diesem Virus", warnte Birx. Jeder Amerikaner müsse eine Maske tragen, egal, wo er lebe.

Seit annähernd vier Wochen verzeichnen die USA pro Tag über 55.000 Neuinfektionen pro Tag. An mehreren Tagen lag die Zahl bei mehr als 70.000. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt mehr als 4,6 Millionen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Über 154.000 Menschen starben im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19.

Längste Corona-Infektion aller Zeiten! Patient stirbt nach mehr als 50 Mutationen
Coronavirus Längste Corona-Infektion aller Zeiten! Patient stirbt nach mehr als 50 Mutationen

Trump führt die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf die Vielzahl der Corona-Tests zurück, die die USA mittlerweile durchführen. Trump verweist zudem darauf, dass in Europa derzeit wieder "große Flammen" zu sehen seien. 

"Große China-Virus-Ausbrüche überall auf der Welt, auch in Ländern, von denen man annahm, dass sie großartige Arbeit geleistet haben", twitterte Trump am Sonntag.

Update, 2. August, 17.30 Uhr: Nach Lockdown starten Mecklenburg-Vorpommerns Schulen als erste

Als erstes Bundesland startet Mecklenburg-Vorpommern am Montag (7.30 Uhr) ins neue Schuljahr. 

Für die 152.700 Schülerinnen und Schüler soll es erstmals seit den coronabedingten Schulschließungen Mitte März wieder täglichen Unterricht geben. Weil rund 400 der 13.000 Lehrer aufgrund ihres hohen Corona-Risikos weiter im Homeoffice arbeiten, soll der Präsenzunterricht teilweise durch Fernunterricht ergänzt werden. 

Garantiert sind jedem Grundschüler laut Bildungsministerium täglich vier Stunden Unterricht in der Schule. An den weiterführenden Schulen sind es mindestens fünf Stunden.

Auch auf einigen Inseln in Schleswig-Holstein beginnt am Montag wieder die Schule. Hamburg folgt am Donnerstag. In der Woche darauf geht es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und im übrigen Schleswig-Holstein los.

Update, 2. August, 16.15 Uhr: Bollywood-Star Bachchan nach Corona-Infektion wieder daheim

Bollywood-Star Amitabh Bachchan (77) durfte wieder nach Hause.
Bollywood-Star Amitabh Bachchan (77) durfte wieder nach Hause.  © Azhar Khan/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Der indische Schauspieler Amitabh Bachchan (77) ist nach rund drei Wochen im Krankenhaus wegen seiner Coronavirus-Infektion nun wieder zu Hause. 

Das teilte sein Sohn Abhishek Bachchan am Sonntag auf Twitter mit. "Mein Vater ist bei seinem letzten Covid-19-Test glücklicherweise negativ getestet worden und wurde aus dem Krankenhaus entlassen", schrieb er. "Vielen Dank an alle für eure Gebete und Wünsche für ihn."

Amitabh Bachchan zählt zu den bekanntesten Schauspielern Indiens und hat in fast 200 Filmen mitgewirkt. Auf Twitter folgen ihm gut 43 Millionen Menschen. 

Sohn Abhishek sowie dessen Frau Aishwarya Rai Bachchan - ebenfalls ein Bollywood-Star - und Tochter Aaradhya waren auch positiv auf das Virus getestet worden. Mutter und Tochter konnten schon vergangene Woche das Krankenhaus verlassen.

Update, 2. August, 16.05 Uhr: Söder: Corona-Risikogebiete sollten täglich überprüft werden

CSU-Chef Markus Söder regt an, die Risikogebiete täglich zu überprüfen.
CSU-Chef Markus Söder regt an, die Risikogebiete täglich zu überprüfen.  © Fabian Sommer/dpa

Zum Schutz vor Corona-Ansteckungen durch Urlauber sollte die Bundesregierung nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder die sogenannten Risikogebiete stetig neu bewerten. 

"Die Flexibilität im Agieren, was ist ein Risikogebiet, sollte man auch täglich überprüfen", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag im ARD-Sommerinterview in Berlin. Reiserückkehrer aus Corona-Hotspots, also Gebieten mit einem besonders hohen Ansteckungsrisiko wegen hoher Fallzahlen, müssen sich in Deutschland verpflichtend auf das Virus testen lassen.

Risikogebiete würden sich schnell verändern und die Liste könne sich auch schnell erweitern, betonte Söder. "Deswegen, glaube ich, ist es sehr sinnvoll, gerade innerhalb Europas sehr breit angelegt zu agieren und nicht zu eng auf einen formalen Akt." 

Neben kostenlosen Tests und ausreichen Krankenhauskapazitäten könne der Staat den Bürgern nicht viel zurückgeben, zugleich verlange er in der Pandemie von ihnen aber viel ab. Mehr Tests würden auch mehr Sicherheit bedeuten, da viele Menschen verunsichert seien.

Für alle, die sich den Pflichttests verweigerten oder auch die anderen Schutzmaßnahmen wie den Mund-Nase-Schutz in Bussen und Bahnen nicht trügen, müsse es Geldstrafen geben, sagte Söder. "Ich glaube schon, dass wir uns dem ganzen Thema intensiver nähern müssen, sonst haben die ganzen Regeln ja keinen Sinn." Die Masken seien zu tragen, wo der Abstand schlecht zu wahren sei. 

"Wer verpflichtende Tests verweigert oder bewusst gegen Maßnahmen verstößt, muss mit Bußgeld rechnen." Als Beispiel nannte Söder Kontrollen in Zügen und im sonstigen Personen-Nahverkehr. "Gehen tut das schon, wir brauchen nur den Willen."

Update, 2. August, 15.22 Uhr: Kipping - "Aufruf zur Rücksichtslosigkeit" bei Corona-Demonstration

Linken-Chefin Katja Kipping hat die Forderungen von Demonstranten gegen die Corona-Auflagen als "Aufruf zur Rücksichtslosigkeit" bezeichnet. Das kritisiere sie auf das Schärfste, sagte Kipping im ZDF-"Sommerinterview". 

Bei einem Demonstrationszug und einer Kundgebung in Berlin hatten die Teilnehmer am Samstag ein Ende aller Auflagen zur Eindämmung der Pandemie gefordert.

Es sei mittlerweile bekannt, dass insbesondere kränkere, ältere und einkommensschwächere Menschen stärker unter dem Coronavirus litten, sagte Kipping. Gleichwohl sei es Ausdruck der Stärke der Demokratie, dass solche Demonstrationen möglich seien.

Kipping bemängelte auch die Corona-Politik der Bundesregierung. Dort gebe es "zwei große Leerstellen". So würden die Ärmsten bei den Rettungsschirmen außen vor gelassen. Und sie habe es nicht geschafft, Massenunterkünfte wie bei Fleischbetrieben durch dezentrale Unterbringungen zu ersetzen. 

Zudem brauche es "massenhaft Tests, aber kostenlos".

Katja Kipping (r), Vorsitzende der Linken, äußert sich beim ZDF-Sommerinterview in der Sendung "Berlin direkt" gegenüber Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin.
Katja Kipping (r), Vorsitzende der Linken, äußert sich beim ZDF-Sommerinterview in der Sendung "Berlin direkt" gegenüber Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin.  © Ronald Bonss/ZDF/dpa

Update, 2. August, 14.46 Uhr: Corona könnte Spanien 750.000 Arbeitsplätze kosten

Die spanische Tourismusbranche hat ihre schon bisher pessimistischen Prognosen für dieses Jahr wegen wieder gestiegener Corona-Zahlen und neuer Einschränkungen nach einem Zeitungsbericht noch einmal drastisch nach unten revidiert. 

Bis zum Jahresende drohten der Verlust von bis zu 750.000 Arbeitsplätzen und ein Rückgang der in normalen Zeiten zu erwartenden Einnahmen um mehr 50 Prozent oder 83 Milliarden Euro, berichtete die Zeitung "El País" am Sonntag unter Berufung auf Schätzungen des Reiseunternehmerverbandes Exceltur. 

Bis vor kurzem rechnete der Verband noch mit Einbußen von 40 Milliarden Euro im Tourismus, der 2019 mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitrug. Der Verband fordert deshalb 30 Milliarden Euro der für Spanien zu erwartenden rund 140 Milliarden aus dem historischen EU-Hilfsfonds zur Überwindung der Corona-Krise.

"Dies ist der katastrophalste Sommer der vergangenen 50 Jahre", zitierte die Zeitung Exceltur-Vizepräsident José Luis Zoreda. Am schlimmsten sei die Entscheidung Großbritanniens, für Rückkehrer aus Spanien eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen. Gut ein Fünftel der fast 84 Millionen ausländischen Urlaubsgäste in Spanien kam 2019 aus Großbritannien. 

Danach folgten Deutsche und Franzosen mit einem Anteil von jeweils gut 13 Prozent. Deutschland hat eine Reisewarnung für Katalonien mit der Tourismusmetropole Barcelona sowie für Aragón und Navarra ausgesprochen. Auch Frankreich rät seinen Bürgern von Reisen nach Katalonien ab.

Mit etwa 288.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. 

Durch die Corona-Krise gehen weniger Menschen in Geschäfte in Spanien.
Durch die Corona-Krise gehen weniger Menschen in Geschäfte in Spanien.  © Clara Margais/dpa

Update, 2. August, 13.35 Uhr: Göring-Eckardt wirft Regierung "Fahrlässigkeit" im Corona-Kampf vor

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie vorgeworfen. 

In einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben an Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) beklagte Göring-Eckardt: "Auch ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Krise in Deutschland mit schmerzhaften Erfahrungen von Kita- und Schulschließungen und unkontrollierten Ausbrüchen in Corona-Hotspots fehlen klare, bundesweit einheitliche Regeln und ein verständliches Konzept." 

Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: "Das ist an Fahrlässigkeit kaum zu überbieten." Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" über das Schreiben berichtet. Die Bundesregierung habe wichtige Zeit verloren und es nicht geschafft, die Bundesländer zusammenzuhalten und für einheitliche Regeln zu sorgen, so Göring-Eckardt.

Mit Blick auf den anstehenden Schulstart in mehreren Bundesländern warnte sie, für viele Eltern drohe eine neue, kaum noch tragbare Belastung, falls im Herbst Kitas und Schulen im schlimmsten Fall wieder geschlossen werden müssten. Es bestehe "akuter Handlungsbedarf". 

Göring-Eckardt forderte einen "Notfallplan" für eine Schul-Digitaloffensive. So sollten Geldern aus dem Digitalpakt unbürokratisch genutzt werden können. Lehrkräfte müssten Trainingsangebote erhalten sowie dienstliche Digitalgeräte, Kinder kostenlose Leihgeräte für den Fernunterricht. Der Bund sollte für Heimunterricht zudem eine Eltern-Lehrer-Hotline mit Digitalcoaches einrichten.

Göring-Eckardt verlangte ferner einheitliche Regeln für den Umgang mit Corona-Hotspots. Derzeit gebe es im ganzen Land eine besorgniserregende Zunahme der Infektionszahlen, ohne dass die kritische Schwelle von 50 Infizierten auf 100 000 Einwohner überschritten werde.

Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, äußert sich vor der Sitzung der Grünen-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag.
Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, äußert sich vor der Sitzung der Grünen-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 2. August, 12.10 Uhr: Corona-Ausbruch in Mamming - Testergebnisse werden erwartet

Nach dem Corona-Ausbruch in zwei Gemüsebetrieben im niederbayerischen Mamming will der Landkreis am Sonntag die Ergebnisse der Reihentests aller Saisonarbeitskräfte vorstellen. 

"Es werden gerade die allerletzten Tests ausgewertet", sagte die Sprecherin des Landratsamtes Dingolfing-Landau, Bettina Huber. Anschließend will Landrat Werner Bumeder über das aktuelle Corona-Geschehen im Landkreis Dingolfing-Landau informieren.

Die Behörden hatten alle Saisonarbeitskräfte der 26 Betriebe im Landkreis getestet. Im Zuge der Reihentests hatten die Behörden am Samstag 27 Corona-Infizierte in einem zweiten Betrieb festgestellt. 

Diese und deren Kontaktpersonen wurden umgehend von den negativ Getesteten getrennt und in einer anderen Unterkunft isoliert. Bei 23 Betrieben wurden keine Infektionen festgestellt. Die Ergebnisse eines letzten Betriebes stehen noch aus.

Für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis bestehe kein erhöhtes Ansteckungsrisiko, sagte Huber. Der Landkreis vermutet, dass sich die Betroffenen bei Erntehelfern des nahe gelegenen Gemüsehofes in dem rund 3340 Einwohnern Ort Mamming angesteckt haben, wo es zuerst zu einem Corona-Ausbruch gekommen war. 

Dort hatten sich mit Stand Freitagabend 232 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. 231 wurden negativ getestet.

Gesundheitspersonal sammelt Proben in einer behelfsmäßigen COVID-19-Teststation.
Gesundheitspersonal sammelt Proben in einer behelfsmäßigen COVID-19-Teststation.  © Matthias Schrader/AP/dpa

Update, 2. August, 11.45 Uhr: Aida Cruises verschiebt Neustart nach Corona-Zwangspause

Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihren Neustart nach der Corona-Zwangspause kurzfristig verschoben. Die geplanten Mini-Kreuzfahrten auf der Ostsee für die erste Augusthälfte wurden am Sonntag abgesagt. 

Entgegen den Erwartungen des Unternehmens stehe eine letzte formale Freigabe für den Start der Kurzreisen ab 5. August durch den Flaggenstaat Italien noch aus, teilte Aida an seinem Sitz in Rostock mit.

Für Aida Cruises ist dies ein herber Rückschlag. Das Unternehmen wollte nach der coronabedingten Zwangspause seit Mitte März am 5. August wieder Fahrt aufnehmen, zunächst mit Mini-Kreuzfahrten auf der Ostsee ohne Landgänge. Für den Neustart seien umfassende Konzepte entwickelt und alle erhöhten Hygienestandards sowie Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 an Bord der Schiffe umgesetzt worden.

Abgesagt wurden die Kurzreisen mit der Aidaperla ab/bis Hamburg vom 5. bis 8. August, vom 8. bis 12. August und vom 12. bis 15. August. Betroffen ist demnach auch die Kurz-Kreuzfahrt mit der Aidamar ab/bis Warnemünde vom 12. bis 16. August. Bei den geplanten Fahrten ab dem 16. August geht Aida davon aus, dass sie stattfinden können, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

"Aida bedauert diese Verzögerung sehr", hieß es. Das Unternehmen gehe davon aus, dass es die letzte formale Freigabe durch den Flaggenstaat Italien zeitnah erhalten werde.

Für den Neustart hatte Aida 750 Besatzungsmitglieder aus Asien am 22. Juli mit drei Flugzeugen eingeflogen. Corona-Tests nach der Landung ergaben elf Infizierte, die in der Folge isoliert wurden.

Die AIDAblu der Reederei Aida Cruises kommt ohne Passagiere im Ostseebad Warnemünde an, zuvor war bereits die AIDAmar eingelaufen.
Die AIDAblu der Reederei Aida Cruises kommt ohne Passagiere im Ostseebad Warnemünde an, zuvor war bereits die AIDAmar eingelaufen.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 2. August, 11 Uhr: Baseball-Chef will Saisonabbruch trotz Corona-Fällen vermeiden

In der nordamerikanischen Baseball-Profiliga MLB wird nach weiteren Corona-Fällen ein Abbruch der Saison diskutiert. Medienberichten zufolge soll MLB-Chef Rob Manfred den Geschäftsführer der Spielergewerkschaft MLBPA, Tony Clark, gewarnt haben, dass ein vorzeitiges Ende der Spielzeit droht, wenn die Situation nicht unter Kontrolle kommt. 

Manfred sagte am Samstag (Ortszeit) dem Sport-Portal ESPN: "Die Spieler müssen es besser machen, aber ich bin generell niemand, der aufgibt, und es gibt noch keinen Grund aufzuhören."

Am Wochenende war die Serie der St. Louis Cardinals gegen die Milwaukee Brewers kurzfristig abgesagt worden, nachdem vier Mitglieder der Cardinals, darunter auch Spieler, positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Zuvor waren bereits Spiele der Miami Marlins und Philadelphia Phillies bis Anfang nächster Woche ausgesetzt worden. 

In den Reihen des Teams aus Florida hatte es vorige Woche sogar 21 Corona-Fälle gegeben, die Phillies waren der letzte Gegner. Brewers-All-Star Lorenzo Cain und Isan Diaz von den Marlins haben bekannt gegeben, in dieser Saison nicht mehr aufzulaufen.

Die MLB hatte am Freitag vor einer Woche als erste der vier großen US-Sportligen - dazu zählen noch die NBA (Basketball), NHL (Eishockey) und NFL (Football) - trotz der in den USA weiter rasant steigenden Infektionszahlen den Spielbetrieb wieder aufgenommen und dabei auf die Einrichtung einer sogenannten Blase an einem Ort verzichtet. Die 60 Spiele je Mannschaft finden in Stadien ohne Zuschauer statt.

Wegen der bereits 17 verschobenen Spiele in den ersten zehn Tagen kündigte Rob Manfred an, dass eventuell nicht alle Teams am Ende 60 Spiele bestreiten werden. Die Playoff-Teilnehmer sollen dann durch den Prozentanteil der gewonnenen Spiele bestimmt werden.

Rob Manfred, Kommissar der Major League Baseball, während der ersten Runde der MLB Draft 2019 in Secaucus.
Rob Manfred, Kommissar der Major League Baseball, während der ersten Runde der MLB Draft 2019 in Secaucus.  © Julio Cortez/AP/dpa

Update, 2. August, 10.18 Uhr: Covid-19 schließt eine Körperspende aus

Wer an einer Coronavirus-Infektion stirbt, kann seinen Leichnam nicht mehr als Körperspender zur Verfügung stellen. 

Bei meldepflichtigen Infektionskrankheiten lehne das Institut für Klinische Anatomie der Universität Tübingen Körperspenden ab, teilte Direktor Bernhard Hirt mit. Auch bei extremer Dickleibigkeit oder einer Tumorerkrankung mit vielen Metastasen kommt eine Spende nicht infrage.

4000 Menschen sind derzeit an der Tübinger Anatomie als Körperspender eingetragen. Das bedeutet, sie stellen ihren Körper nach ihrem Tod der Ausbildung von Medizinstudenten und Chirurgen zur Verfügung. Laut Hirt werden rund 80 Leichname pro Jahr für die sogenannten Präparationskurse benötigt.

In den Kursen nehmen Medizinstudenten eine Zergliederung des Körpers vor - bis sie jedes Organ, jeden Muskel und jede Arterie einmal in den Händen gehalten haben. Ziel ist laut Hirt, realitätsnahe Bedingungen wie in einer Operation zu schaffen. Körperspenden sind an vielen Universitäten mit Medizinischer Fakultät möglich. 

Die Universität Heidelberg schließt nach eigenen Angaben wohl erst wieder ab 2021 neue Körpervermächtnisse ab.

Update, 2. August, 10 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre in Melbourne wegen Corona

In Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne ist wegen der Corona-Pandemie eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt worden. 

Der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, sagte Journalisten, die Ausgangssperre solle von Sonntag an jeden Abend um 20.00 Uhr (Ortszeit) beginnen. Sie gelte jeweils bis 5.00 Uhr des Folgetags. Ausnahmen gibt es für Menschen, die zur Arbeit oder von dort nach Hause fahren oder die sich um jemand anderen kümmern.

Einwohner Melbournes dürfen nur noch einmal am Tag Einkaufen und nicht mehr als eine Stunde draußen Sport machen - und das nur im Umkreis von fünf Kilometern um ihr Zuhause. "Das sind große Schritte, aber sie sind notwendig", sagte Andrews. 

In der Metropole Melbourne gelten bereits seit Wochen strikte Einschränkungen. Andrews erklärte nun auch den Katastrophenzustand, womit die Polizei und andere Behörden zusätzliche Befugnisse erhalten.

Der besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene Bundesstaat Victoria hatte am Donnerstag die bisher höchste Anzahl Neuinfektionen seit Beginn der Krise verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden kamen 723 Fälle hinzu. Am Sonntag meldete Andrews 671 neue Fälle innerhalb eines Tages. Victoria hat rund 6,7 Millionen Einwohner.

Daniel Andrews, Premierminister von Victoria, spricht während einer Pressekonferenz zu den Medienvertretern.
Daniel Andrews, Premierminister von Victoria, spricht während einer Pressekonferenz zu den Medienvertretern.  © Erik Anderson/AAP/dpa

Update, 2. August, 9.22 Uhr: Demo gegen Corona-Regeln: Dunja Hayali bricht Dreh ab

Die ZDF-Journalistin Dunja Hayali hat ihre Dreharbeiten auf der Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Berlin offensichtlich wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen. 

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Update, 2. August, 8 Uhr: Studie besagt, dass vor allem Jüngere wirtschaftlich von der Corona-Krise betroffen sind

Vor allem Jüngere haben laut einer Umfrage die Corona-Krise wirtschaftlich gespürt. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Je älter die Menschen in Deutschland waren, desto seltener hatten sie Einbußen, heißt es in dem Papier, für das 1000 Menschen vom Marktforscher Nielsen repräsentativ befragt wurden.

Demnach berichtete fast ein Drittel (31 Prozent) aller Befragten von finanziellen Einbußen bei sich oder in der Partnerschaft, etwa wegen Kurzarbeit oder Auftragsmangels bei Selbstständigkeit. 68 Prozent gaben an, keine negativen Folgen in der Haushaltskasse zu haben.

Jüngere Menschen waren dabei weit überdurchschnittlich von der Krise betroffen: Bei den 18- bis 29-Jährigen berichtete jeder Zweite (50 Prozent) von wirtschaftlichen Einbußen und bei den 30- bis 39-Jährigen noch 38 Prozent. An den Älteren ging die Pandemie demnach finanziell sehr oft folgenlos vorbei: Nur 15 Prozent der über 60-Jährigen spürten Einbußen, 85 Prozent gaben das nicht an.

Auch bei Familien machten sich die Corona-Krise bemerkbar, wie die Studie weiter zeigt. Während Singles und Paare wenig betroffen waren, berichteten Haushalte mit drei bis vier und mehr als fünf Personen häufiger über Folgen für das Portemonnaie (42 bzw. 54 Prozent).

Jüngere Menschen waren vermutlich öfter die Leidtragenden, da sie eher in Jobs arbeiten, die von der Krise stärker betroffen sind und zudem häufiger schlechtere Verträge haben als ältere Menschen, erklärten die Marktforscher. Hinzu komme, dass Rentner nicht von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es laut dem Arzneiverband auch bei der Impfbereitschaft. So stimmten fast 75 Prozent der über 60-jährigen Befragten der Aussage "Wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar ist, werde ich mich impfen lassen" zu oder eher zu. Bei den 18- bis 29-Jährigen und 30- bis 39-Jährigen waren es mit um die 60 Prozent Zustimmung deutlich weniger. 

In der jüngsten Altersgruppe wollen sich ferner 20 Prozent nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt ist die Bereitschaft und auch das Vertrauen in einen Impfstoff aber groß.

Besonders junge Leute wie Studenten leiden unter der Corona-Pandemie.
Besonders junge Leute wie Studenten leiden unter der Corona-Pandemie.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 2. August, 7.50 Uhr: Zverev - "Würde es lieber haben, wenn US Open nicht stattfinden"

Tennisprofi Alexander Zverev hat die Pläne zur Austragung der US Open kritisiert, eine eigene Absage aber vorerst ausgeschlossen. "Es ist ein bisschen verrückt, jetzt die US Open zu spielen", sagte der Weltranglisten-Siebte aus Hamburg bei einem Show-Turnier in Südfrankreich. "Ich würde es lieber haben, wenn die US Open nicht stattfinden würden und wir in Europa anfangen."

Es sei angesichts der Corona-Pandemie "nicht die richtige Zeit, jetzt nach Amerika zu fliegen", sagte der 23-Jährige. Er fügte aber auch hinzu: "Wenn die US Open stattfinden, was sollen wir Spieler machen? Gerade wenn alle spielen, es geht ja auch um Ranglistenpunkte."

Wenn sich alle Spieler an die Hygienevorgaben hielten und sich "wie in der NBA in der bubble" bewegten, "könnte es schon funktionieren", sagte Zverev. Er verwies aber auch auf die teilweise noch geltenden Reisebeschränkungen und die Vielzahl an Spielern, die aus der ganzen Welt nach New York fliegen müssten. 

Zudem forderte er eine Modifizierung der vorgesehenen Regelungen, wonach beispielsweise nur eine Begleitperson pro Profi mit auf die Anlage darf.

Für Deutschlands Nummer 1 war das Match gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime am Samstagabend der erste Auftritt seit der Adria-Tour. Dort war er Ende Juni wegen seines Verhaltens in der Corona-Krise in die Kritik geraten. Fragen dazu und zu seiner Absage für das Einladungsturnier in Berlin beantwortete Zverev nicht.

Zuletzt hatte der amerikanische Tennisverband USTA seine Pläne bekräftigt, die US Open ohne Zuschauer auszutragen. Wegen der nach wie vor hohen Covid-19-Zahlen in den USA haben allerdings viele Profis Vorbehalte.

Alexander Zverev reagiert während eines Spiels. Alexander Zverev hat die Pläne zur Austragung der US Open kritisiert, eine eigene Absage aber vorerst ausgeschlossen.
Alexander Zverev reagiert während eines Spiels. Alexander Zverev hat die Pläne zur Austragung der US Open kritisiert, eine eigene Absage aber vorerst ausgeschlossen.  © Scott Barbour/AAP/dpa

Update, 2. August, 7.46 Uhr: 36 Corona-Infizierte auf norwegischem Schiff - auch ein Deutscher

Mindestens 36 Crew-Mitglieder eines in Norwegen vor Anker liegenden Passagierschiffs haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unter ihnen sei auch ein deutscher Staatsbürger, teilte die norwegische Reederei Hurtigruten mit. 

33 andere Betroffene kämen aus den Philippinen, je einer aus Frankreich und aus Norwegen. Keiner von ihnen zeige Anzeichen einer Krankheit. Insgesamt sind derzeit noch 154 Crew-Mitglieder an Bord der "Roald Amundsen".

Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die "Roald Amundsen" am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen - die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem am Freitag die ersten Infektionen bei vier Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Diese vier Personen kamen in ein Universitätskrankenhaus.

Alle Passagiere, die auf den beiden am 17. und 24. Juli begonnenen Touren mit der "Roald Amundsen" unterwegs gewesen seien, seien über die Lage informiert worden, hieß es. All diese Passagiere müssten für zehn Tage in Quarantäne. Norwegischen Medienberichten zufolge handelt es sich insgesamt um rund 380 Passagiere.

Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.
Die MS Roald Amundsen, die die Hurtigruten bereist, kommt mit Corona-Infizierten an.  © Hinrich Bäsemann/dpa

Update, 2. August, 7.37 Uhr: Welche Rolle spielen Aerosole bei der Corona-Übertragung?

Welche Rolle virushaltige Partikel in der Luft bei der Ansteckung mit dem Coronavirus spielen, ist unter Wissenschaftlern umstritten. 

Ein Team der Harvard Medical School veröffentlichte vor Kurzem eine Analyse, in der sie argumentieren, dass die Virus-Übertragung über die sogenannten Aerosole nicht der dominante Infektionsweg sein könne. So stecke ein Erkrankter weniger Menschen an als bei anderen von Aerosolen übertragenen Krankheiten, schreiben sie unter anderem. 

Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, hält dem entgegen, das gerade die sehr kleinen Teilchen von unter 5 Mikrometern stundenlang in der Luft schweben - und dann eingeatmet werden könnten. 

Einig sind sich die Forscher, dass vor allem in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr am größten ist.

Die Atemluft eines ausatmenden Mannes ohne Mundschutz wird bei einem Versuch der Universität der Bundeswehr München erfasst und farblich dargestellt.
Die Atemluft eines ausatmenden Mannes ohne Mundschutz wird bei einem Versuch der Universität der Bundeswehr München erfasst und farblich dargestellt.  © Christian Kähler/Universität der Bundeswehr München/dpa

Update, 2. August, 7.25 Uhr: Söder strikt gegen weitere Lockerung von Corona-Maßnahmen

CSU-Chef Markus Söder hat sich angesichts der steigenden Zahl an Neuinfektionen gegen weitere Lockerungen von Corona-Auflagen ausgesprochen. "Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Bild am Sonntag". 

"Wenn wir nicht aufpassen, kann bei uns wieder eine Situation wie im März entstehen." Gefragt sei absolute Wachsamkeit. "Das Virus bleibt eine Daueraufgabe, die uns permanent unter Stress setzt."

Viele Menschen seien im Umgang mit dem Virus leider leichtsinniger geworden, so Söder weiter. "Dazu gehören auch die extremen Lockerer und Verschwörungstheoretiker, die alle Maßnahmen schnellstens aufheben wollten." 

Jeder, der das Coronavirus unterschätze, sei widerlegt worden. Die zweite Welle sei praktisch doch schon da: "Sie schleicht durch Deutschland." Es gelte daher, noch aufmerksamer zu sein und rasch und konsequent zu reagieren.

Vor diesem Hintergrund lehnte Söder auch Fußballspiele mit Zuschauern zum Start der neuen Saison ab: "Ich bezweifle, dass wir im August weitere Lockerungen beschließen können. Daher bin ich auch als Fußballfan sehr skeptisch zum Start der Bundesliga. Geisterspiele ja, aber Stadien mit 25.000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellbar." Das wäre das falsche Signal und auch der Bevölkerung schwer zu vermitteln, wenn man dafür Unmengen von Testkapazitäten aufbrauchen würde.

Söder plädierte zugleich dafür, im Herbst ein weiteres Rettungspaket für die Automobilzulieferer, die Luft- und Raumfahrt sowie den
Maschinenbau schnüren. Zudem sollten die Regelungen zum Kurzarbeitergeld aus seiner Sicht bis weit ins nächste Jahr verlängert werden.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, geht über die steinerne Freitreppe der Staatskanzlei zur wahrscheinlich letzte Kabinettssitzung vor der Sommerpause.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, geht über die steinerne Freitreppe der Staatskanzlei zur wahrscheinlich letzte Kabinettssitzung vor der Sommerpause.  © Peter Kneffel/dpa/Pool/dpa

Update, 2. August, 7.20 Uhr: Karliczek für Maskenpflicht an Schulen

Kurz vor dem Ferienende in sechs Bundesländern hat sich Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Maskenpflicht in Schulgebäuden ausgesprochen. 

Es sei zwar nachvollziehbar, "wenn Länder auf Abstandsregeln in den Schulen verzichten wollen, weil die räumlichen Bedingungen ansonsten nur eingeschränkt Präsenzunterricht zulassen würden", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Dennoch wird der Präsenzunterricht nur dann funktionieren können, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten auf dem Schulhof und auf den Fluren strikt eingehalten werden."

Mehrere Bundesländer wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben bereits angekündigt, im Kampf gegen das Coronavirus eine Maskenpflicht in Schulgebäuden einzuführen. Sie soll allerdings nicht im Unterricht gelten. In anderen Ländern wie etwa Nordrhein-Westfalen ist von freiwilligen Maskengeboten die Rede, oder es liegt - wie in Hessen oder Sachsen - im Ermessen der Schulen.

An diesem Montag startet Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland ins neue Schuljahr. Hamburg folgt am Donnerstag. In der Woche darauf geht es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein los. Trotz der Corona-Pandemie sollen die Schulen nach den Ferien in den Regelbetrieb zurückkehren.

Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 2. August, 7.10 Uhr: 27 Corona-Infektionen auf weiterem Betrieb in Mamming festgestellt

Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming sind auf einem weiteren Betrieb in der Gemeinde 27 Corona-Infizierte ermittelt worden. 

Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Samstagabend mitteilte, wurden die Infizierten und deren Kontaktpersonen umgehend von den negativ Getesteten getrennt und isoliert. "Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Mamminger Betriebe gab es offenbar Kontakte zwischen den Saisonarbeitskräften, die zu einer Übertragung des Virus geführt haben", sagte Landrat Werner Bumeder laut der Mitteilung. In dem neu betroffenen Betrieb arbeiten etwa 600 Menschen.

Beim massiven Ausbruch auf einem Gemüsehof in Mamming hatten sich mit Stand Freitagabend 232 Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert. Tests unter Anwohnern fielen derweil fast ausnahmslos negativ aus.

Seit Donnerstag werden alle Saisonarbeitskräfte im Landkreis auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse von 25 von 26 Betrieben sind inzwischen ausgewertet. Bei den 23 weiteren Betrieben wurden keine Infektionen festgestellt.

Absperrgitter stehen vor einem Bauernhof in Mamming.
Absperrgitter stehen vor einem Bauernhof in Mamming.  © Armin Weigel/dpa

Update, 1. August, 21.20 Uhr: Tausende Israelis protestieren gegen Netanjahu und seinen Corona-Kurs

Tausende Israelis haben an mehreren Orten des Landes gegen Korruption und das Krisenmanagement von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (70) in der Corona-Pandemie protestiert. 

Nach Angaben eines Sprechers der Polizei vom Samstagabend nahmen an einer Demonstration nahe der offiziellen Residenz des 70-Jährigen in Jerusalem mehr als 7000 Menschen teil. Sie forderten den Rücktritt des Regierungschefs. Zu einer Kundgebung an der Privatresidenz Netanjahus in der Küstenstadt Caesarea erschienen nach Angaben der Polizei rund 1000 Menschen.

Demonstriert wurde daneben etwa auch in Tel Aviv. Von den Organisatoren der Proteste lagen zunächst keine Teilnehmerzahlen vor. Die Polizei war mit Hunderten Beamten im Einsatz, nachdem am Dienstag bei einem Anti-Netanjahu-Protest in Tel Aviv Demonstranten von mutmaßlichen Rechten angegriffen wurden.

Tausende Demonstranten nehmen an einem Protest gegen den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu (70) nahe seiner Residenz in Jerusalem teil.
Tausende Demonstranten nehmen an einem Protest gegen den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu (70) nahe seiner Residenz in Jerusalem teil.  © dpa/AP/Oded Balilty

Update, 1. August, 20.23 Uhr: "Elektra" in Salzburg - Frenetischer Premierenjubel mit Maske

Die Salzburger Jubiläumsfestspiele 2020 sind am Samstagabend mit einer frenetisch bejubelten Neuinszenierung von Richard Strauss' einaktiger Oper "Elektra" eröffnet worden. 

Das weltgrößte Musik- und Theaterfestival, das in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, findet wegen der Corona-Pandemie unter strengen Hygienebestimmungen statt. Es ist eines der wenigen Musikfestivals in Europa, das nicht abgesagt wurde, und dauert bis Ende August.

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler (72, l), Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (64) und Ehefrau Christina Rößlhuber tragen Nasen-Mund-Schutz vor Beginn der Premiere der Oper "Elektra" von Richard Strauss.
Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler (72, l), Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (64) und Ehefrau Christina Rößlhuber tragen Nasen-Mund-Schutz vor Beginn der Premiere der Oper "Elektra" von Richard Strauss.  © dpa/APA/Barbara Gindl

Update, 1. August, 19.53 Uhr: Notfall-Komitee warnt vor Nachlassen im Kampf gegen Coronavirus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte nach dem Rat ihres Notfall-Komitees zu Covid-19 einer allgemeinen Müdigkeit im Kampf gegen das Coronavirus vorbeugen.

Dazu gehörten gerade angesichts des wirtschaftlichen Drucks fein abgestimmte und pragmatische Richtlinien für eine angemessene Reaktion auf einen Covid-19-Ausbruch, teilte das Experten-Gremium am Samstag nach einer Telefonkonferenz mit.

Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, dass sich auch die jüngere Generation dem Kampf gegen das Virus verpflichtet fühle. 

Das Komitee, das die WHO zu Anfang des Jahres einberufen hatte, betonte zudem aufgrund der voraussichtlich langen Dauer der Pandemie die Notwendigkeit nachhaltiger Bekämpfungsstrategien auf regionaler, nationaler und globaler Ebene.

In seinem Statement vor dem Gremium sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55), die Pandemie sei eine Jahrhundertkrise, deren Wirkungen noch Jahrzehnte zu spüren sein würden. 

Die Experten waren sich einig, dass die Verbreitung des Virus nach wie vor eine "Notlage von internationaler Tragweite" sei. Die rund 30 aus verschiedenen Ländern stammenden Fachleute - darunter der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell (64) - wollen innerhalb der nächsten drei Monate erneut beraten.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55). (Archivbild)
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55). (Archivbild)  © dpa/KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Update, 1. August, 19.20 Uhr: Pflegeheim-Mitarbeiter positiv getestet: 135 Menschen in Quarantäne

135 Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft in Nürnberg sind unter Quarantäne gestellt worden, weil einer der Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. 

Wie die Stadt Nürnberg am Samstag mitteilte, handelt es sich bei der infizierten Person um einen Mitarbeiter eines Pflegeheims. "Sowohl die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft als auch die des Pflegeheims werden zurzeit getestet. Ergebnisse liegen noch nicht vor", schrieb die Stadt bei Twitter.

Die Corona-Infektion sei durch eine Routineuntersuchung in dem Nürnberger Pflegeheim aufgefallen, teilte die Stadt mit. Die infizierte Person sei in der Gemeinschaftsunterkunft isoliert worden. 

Eine ältere Frau sitzt in einem Pflegeheim in ihrem Rollstuhl vor einem Tisch.
Eine ältere Frau sitzt in einem Pflegeheim in ihrem Rollstuhl vor einem Tisch.  © dpa/Marcel Kusch

Update, 1. August, 17.33 Uhr: "Aber nicht so" - Spahn kritisiert Demo gegen Corona-Auflagen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hat das Demonstrationsrecht unterstrichen, zugleich aber harsche Kritik am Berliner Protestzug gegen staatliche Corona-Beschränkungen geäußert. 

"Ja, Demonstrationen müssen auch in Corona-Zeiten möglich sein. Aber nicht so", schrieb der CDU-Politiker am späten Samstagnachmittag auf Twitter. Abstand, Hygieneregeln und Alltagsmasken dienten dem Schutz aller. Die Pandemie sei nur "mit Vernunft, Ausdauer und Teamgeist" zu meistern. "Je verantwortlicher wir alle im Alltag miteinander umgehen, desto mehr Normalität ist trotz Corona möglich", betonte Spahn.

Update, 1. August, 16.55 Uhr: Mehr als 60 bestätigte Corona-Fälle bei dänischem Schlachtbetrieb

Auf einem Schlachthof des dänischen Fleischverarbeiters Danish Crown ist mittlerweile bei 62 Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen worden. Am Samstag kamen 18 weitere positive Fälle unter den Angestellten des Betriebs im dänischen Ringsted hinzu, wie ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. 

Bislang seien knapp 600 der 900 Angestellten getestet worden. Die restlichen 300 sollten am Montag getestet werden, sofern sie sich nicht im Urlaub befänden.

Mittlerweile wurde dort auch ein mobiles Testzentrum errichtet, in dem alle Mitarbeiter in den kommenden sieben Wochen wöchentlich auf Corona getestet werden sollen.

Halbierte Schweine hängen im Schlachthof.
Halbierte Schweine hängen im Schlachthof.  © dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Update, 1. August, 16.35 Uhr: Polizei will Berliner Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen auflösen

 Die Polizei will die Kundgebung von Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin auflösen. Die Veranstalter seien nicht in der Lage, die Hygienemaßnahmen einzuhalten, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Entsprechende Maßnahmen würden vorbereitet.

Update, 1. August, 16.20 Uhr: Tennisspielerin bei WTA-Turnier in Palermo: positiv auf Corona

Nach einem positiven Test auf das Corona-Virus ist eine Tennisspielerin beim WTA-Turnier in Palermo unverzüglich isoliert worden. Das teilten die Organisatoren der 31. Palermo Ladies Open (3. bis 9. August) am Samstag mit. 

Die Spielerin, die nach ihrer Ankunft in der sizilianischen Hauptstadt wie alle anderen Turnierteilnehmerinnen getestet wurde, blieb zunächst ständig in ihrem Hotelzimmer in Quarantäne. Sie habe keine Symptome gezeigt.

Update, 1. August, 16.10 Uhr: Polen verzeichnet Höchstwert bei neuen Corona-Infektionen

Polen hat so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Samstag verzeichneten die Behörden nach eigenen Angaben 658 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. 

Seit drei Tagen registriert das EU-Land täglich neue Rekordwerte. Die Regierung in Warschau erwägt deshalb schärfere Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Virus. Geprüft werde zum Beispiel erneut eine Quarantäne für Reisende aus einigen Ländern mit hohem Infektionsgeschehen. 

Im Land gilt eine Maskenpflicht in Bus und Bahn sowie in öffentlichen Gebäuden. In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 46.346 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 1721 Menschen starben demnach mit dem Virus.

Update, 1. August, 16.05 Uhr: Salzburger Festspiele starten mit Hygiene-Regeln

Unter strengen Hygiene-Auflagen sind am Samstag die Salzburger Festspiele eröffnet worden. Bis zum 30. August will das bedeutendste Klassik-Festival der Welt in seinem Jubiläumsjahr ein Zeichen setzen, dass trotz Corona-Krise Kunst und Kultur möglich sind.

Besucher dürfen ihre Maske nur auf den Sitzplätzen abnehmen, die Abstandsregeln sollen durch die Begrenzung der Tickets eingehalten werden. Im 100. Jahr des Bestehens des Musik- und Theater-Festivals werden statt rund 240.000 Karten nur 76.000 verkauft.

Allenthalben haben die Kunstfreunde die Gelegenheit, Desinfektionsmittel zu benutzen. Die Stücke werden ohne Pause gespielt, die Buffets haben geschlossen. Fast alle sonst üblichen Events wie die Premierenfeiern der Schauspieler sind abgesagt. "Wir sind sehr aufgeregt", sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler kurz vor der Eröffnung.

Als eines der wenigen großen Musik- und Theaterfestivals in Europa waren die Salzburger Festspiele nicht wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Allerdings wurde das Programm zusammengestrichen und modifiziert. Statt wie ursprünglich geplant 200 finden 110 Aufführungen statt.

Eine Frau mit Mund-Nasen-Schutz wartet vor dem Ticketbüro der Salzburger Festspiele. (Archivbild)
Eine Frau mit Mund-Nasen-Schutz wartet vor dem Ticketbüro der Salzburger Festspiele. (Archivbild)  © dpa/APA/Barbara Gindl

Update, 1. August, 16 Uhr: Russland plant erste Corona-Impfungen im Herbst

Im Kampf gegen das Coronavirus will Russland im Herbst mit den ersten Impfungen beginnen. Dies sei für Oktober geplant, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko (53) der Staatsagentur Tass zufolge am Samstag in Nischni Nowgorod. 

Zunächst sollten Ärzte und Lehrer geimpft werden, dann schrittweise der Rest der Bevölkerung. Seinen Angaben zufolge sind die klinischen Tests eines in Russland entwickelten Impfstoffes mittlerweile abgeschlossen. Dessen Zulassung sei in Vorbereitung. Einen Zeitplan nannte er nicht. Zuletzt war der 10. August als Zulassungstermin im Gespräch.

Bislang hat Russland noch keine wissenschaftlichen Daten zu dem Impfstoff für eine unabhängige Bewertung veröffentlicht. Kremlchef Wladimir Putin (67) hatte bei der Entwicklung Druck gemacht. Nach Angaben von Muraschko wird derzeit ein weiterer Impfstoff gegen das Virus Sars-CoV-2 klinisch getestet. Weitere sollten folgen.

Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)
Kremlchef Wladimir Putin (67). (Archivbild)  © dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Nikolsky

Update, 1. August, 15.45 Uhr: Veranstalter beenden Demo gegen Corona-Maßnahmen in Berlin

Die Veranstalter haben die Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen für beendet erklärt. Das bestätigte die Polizei am Samstag. Zuvor hatte die Polizei Anzeige erstattet. 

"Aufgrund der Nichteinhaltung der Hygieneregeln wurde eine Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung gefertigt", hieß es auf Twitter.

Zum Zeitpunkt der Auflösung hatte der Zug sein Ziel nahe des Brandenburger Tores bereits erreicht. Die Polizei ging "in der Spitze" von etwa 17.000 Teilnehmenden aus. "Eine exorbitant höhere Zahl, die laut verschiedener Tweets durch uns genannt worden sein soll, können wir nicht bestätigen."

Eine anschließende Kundgebung war davon zunächst nicht betroffen.

Teilnehmer der Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen rufen Slogans.
Teilnehmer der Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen rufen Slogans.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 1. August, 15.40 Uhr: Viele Studenten infiziert: Rotterdam mahnt zum Einhalten der Regeln

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen unter Studenten hat der Bürgermeister von Rotterdam sämtliche Studenten der Stadt per Brief zum Einhalten der Schutzregeln ermahnt. 

"Auch junge Leute können schwer krank werden", heißt es in dem Appell, wie die Stadt am Samstag mitteilte. "Achtet untereinander auf eure Verantwortung, nur zusammen bekommen wir dieses Virus unter Kontrolle." Täglich nähmen inzwischen die Infektionszahlen unter Studenten in Rotterdam zu.

Das Problem sei, dass Studenten nicht so schnell einen Corona-Test machen ließen, es nervig fänden, sich in Quarantäne zu begeben und sich auch mit der Kontaktnachverfolgung schwer täten, erklärte die Stadt. Als erste niederländische Städte führen Rotterdam und Amsterdam ab Mittwoch eine Maskenpflicht ein. Diese gilt für besonders belebte Plätze, Straßen und Geschäfte.

Die niederländische Regierung lehnt zwar eine allgemeine Maskenpflicht bisher ab, gestattet aber regionale Gebote. Bisher muss in den Niederlanden nur in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Gesichtsmaske getragen werden.

Update, 1. August, 15.30 Uhr: Tennis-Masters in Madrid wegen wieder höherer Corona-Zahlen fraglich

Das für September in der spanischen Hauptstadt angesetzte Tennis-Masters könnte wegen wieder zunehmender Corona-Infektionen ausfallen. Die Organisatoren des Sandplatzturniers bestätigen am Samstag, dass sie "alle möglichen Optionen" in Erwägung ziehen würden, meldete die spanische Nachrichtenagentur Europa Press. Dass eine Absage des ATP-Turniers bereits entschieden ist, blieb jedoch offen.

Zuvor hatte die Regionalregierung Madrids geraten, wegen neuer Corona-Ausbrüche auf die für den 12. bis 20. September angesetzte Großveranstaltung für Damen und Herren besser zu verzichten. Die Entscheidung liege aber letztlich bei Ion Tiriac und der Firma Super Slam Ltd., der Inhaberin der Turnierlizenz, hätten die Organisatoren betont.

Update, 1. August, 15.20 Uhr: Bootsmigranten fliehen aus Quarantäne in Südspanien

Insgesamt 59 Bootsmigranten aus Algerien sind nach Angaben der Regionalregierung der spanischen Region Murcia aus einer Quarantäne-Einrichtung geflohen. 

Dort seien sie eingewiesen worden, weil sie Kontakt mit Corona-Infizierten gehabt hätten, berichtete die die Zeitung "La Verdad" am Samstag unter Berufung auf die Behörden der Region im Südosten Spaniens.

Bei einer großangelegten Suchaktion der Polizei seien bis Samstag 15 der Migranten wieder aufgegriffen worden. Die Menschen seien in der vergangenen Woche mit Booten über das Mittelmeer nach Spanien gekommen. Sie sollten 14 Tage in einer Sporthalle bei der Stadt Cartagena bleiben.

In der Region hat es schon mehrere solcher Vorfälle gegeben. Vergangenen Mittwoch hatten sich fast 100 Migranten aus einem Quarantänelage am Hafen von Cartagena abgesetzt, waren aber fast alle kurz darauf wieder aufgegriffen worden. An manchen Tagen kommen Hunderte Migranten über das Mittelmeer vor allem an den Küsten Südostspaniens an. Oft fehle es an Räumlichkeiten, um so viele Menschen in Quarantäne zu schicken, schrieb die Zeitung "El País".

Migranten auf einem Boot. Auch einige von ihnen sind mit Corona infiziert.
Migranten auf einem Boot. Auch einige von ihnen sind mit Corona infiziert.  © Renata Brito/AP/dpa

Update, 1. August, 15.02 Uhr: Maas will Erleichterungen für durch Corona-Krise getrennte Paare

Bundesaußenminister Heiko Maas fordert nationale Lösungen für unverheiratete Paare, die sich wegen der strengen Corona-Einreisebestimmungen derzeit nicht besuchen dürfen. "Deutschland sollte in Europa Vorreiter und nicht Nachzügler sein, wenn es darum geht, geliebte Menschen wieder zusammenzubringen, die durch Corona seit Monaten auseinandergerissen sind", sagte der SPD-Politiker dem "Spiegel".

Zur Eindämmung des Coronavirus hatten Deutschland und die anderen EU-Staaten ein weitreichendes Einreiseverbot für Bürger der allermeisten Nicht-EU-Länder verhängt. Kurzfristige Besuche bei Ehepartnern, eingetragenen Lebenspartnern oder nahen Angehörigen sind zwar unter bestimmten Bedingungen auch aus diesen Ländern erlaubt. Unverheiratete können ihren Partner in Deutschland hingegen nicht besuchen. Viele Betroffene dringen inzwischen öffentlich auf Lockerungen.

Der Außenminister setzt auf nationale Ausnahmeregelungen. "Es ist gut, dass wir an einer europäischen Lösung arbeiten, aber in der Zwischenzeit müssen wir die rechtlichen Spielräume nutzen, die wir haben, um für die am schwersten getroffenen Paare pragmatische Lösungen anzubieten", sagte Maas.

Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte der "Passauer Neuen Presse" (Freitag) er sei für eine zeitnahe Lockerung der Regeln. "Aber das sollte europaweit geschehen und dafür ist in erster Linie die Europäische Kommission zuständig." Es solle in den kommenden Wochen eine Lösung geben.

Die EU-Kommission sieht hingegen die europäischen Staaten in der Pflicht. Die Vertretung der Brüsseler Behörde in Deutschland erinnerte auf Twitter daran, dass EU-Innenkommissarin Ylva Johannsson bereits vor Wochen auf Erleichterungen drang. 

Heiko Maas, Außenminister von Deutschland.
Heiko Maas, Außenminister von Deutschland.  © Petros Giannakouris/AP/dpa

Update, 1. August, 14.49 Uhr: Patientenschützer fordern Ahndung von Verstößen gegen Corona-Regeln

Patientenschützer halten nichts von Forderungen nach härteren Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln. Eine Mehrheit der Menschen achte die Hygiene- und Abstandsregeln, eine Minderheit ignoriere alle Maßnahmen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Wer jetzt nach härteren Strafen bei Verstößen rufe, der habe zunächst dafür zu sorgen, dass die geltenden Regelverletzungen geahndet werden. Jedoch schauten kommunale Ordnungsämter, Landes- und Bundespolizei weg, damit die Lagen nicht eskalierten. «So entstehen rechtsfreie Räume und die Ausbreitung des Virus nimmt an Fahrt auf. Für die Hochrisikogruppe ist das brandgefährlich», warnte Brysch.

Angesichts der wieder stärker steigenden Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in einem dpa-Interview erklärt: "Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat." Altmaier warnte: 

"Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen." In Berlin demonstrierten am Samstag nach Polizeiangaben vom Nachmittag rund 15.000 Menschen gegen Corona-Auflagen.

Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz.  © Deutsche Stiftung Patientenschutz/dpa

Update, 1. August, 12.48 Uhr: Teilnehmer für Corona-Konzert in Leipzig gesucht

Gut drei Wochen vor Beginn einer Corona-Studie mit Popmusiker Tim Bendzko (35) haben sich mehr als 1400 Teilnehmer gefunden. Das geht aus den Angaben des Internetauftrittes des Projektes hervor. 

Bei dem Konzert mit dem Berliner Musiker ("Nur noch kurz die Welt retten") in der Arena Leipzig wollen Forscher der Universitätsmedizin Halle herausfinden, wie Großveranstaltungen in Corona-Zeiten gestaltet werden können. Es werden gut 4000 Probanden für das Konzert am 22. August gesucht, wie das sächsische Kulturministerium am Samstag in Dresden mitteilte.

Das Konzert ist ein gemeinsames Projekt der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen. Letzteres unterstützt das Experiment den Angaben zufolge mit gut 410.000 Euro, wie das Ministerium weiter mitteilte.

Interessierte gesunde Freiwillige im Alter zwischen 18 und 50 Jahren können sich über den Internetauftritt des Projektes "Restart-19" anmelden. Hauptziel der Forscher ist es, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen in Hallen berechnet werden kann.

Sänger Tim Bendzko steht bei der Verleihung zur "Sportlerin des Jahres" auf der Bühne.
Sänger Tim Bendzko steht bei der Verleihung zur "Sportlerin des Jahres" auf der Bühne.  © Patrick Seeger/dpa

Update, 1. August, 12.36 Uhr: Athen erweitert Maskenpflicht nach gestiegenen Corona-Fällen

Angesichts der Zunahme der Corona-Fälle erweitert Griechenland die Maskenpflicht. Am Freitag waren 78 neue Infektionen gemeldet worden. Wie der Zivilschutz mitteilte, müssen alle Menschen fortan in geschlossenen Räumen eine Maske tragen. Zudem sind Besuche in Krankenhäusern und Altersheimen nur im Ausnahmefällen erlaubt.

In Bars dürfen sich nur noch so viele Menschen aufhalten, wie es Sitzplätze gibt. Stehende Kunden dürfen auch draußen nicht mehr bedient werden. Bei Zuwiderhandeln droht eine Geldbuße von 150 Euro.

Das Fernsehen berichtete von zahlreichen Polizeikontrollen in Bars und öffentlichen Verkehrsmitteln. Bereits vergangene Woche hatte Athen die Maskenpflicht von den Verkehrsmitteln auf Geschäfte erweitert. In den vergangenen Tagen war die Anzahl der Corona-Infektionen ständig gestiegen. Am 29. Juli wurden 57 Neuerkrankungen gemeldet. Am Donnerstag, 30. Juli, waren es 65, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte.

In den vergangenen Wochen war in Griechenland in der Bevölkerung wegen der im Vergleich zu anderen Staaten Europa geringen Infektionszahlen eine Nachlässigkeit bemerkt worden. Griechenland beklagt bislang 206 Coronavirus-Opfer. Gemessen an der Bevölkerung von gut 10,5 Millionen ist das eine der geringsten Opferzahlen in Europa. 

Touristen spazieren über die Athener Akropolis und machen Fotos vor dem Parthenon.
Touristen spazieren über die Athener Akropolis und machen Fotos vor dem Parthenon.  © Petros Giannakouris/AP/dpa

Update, 1. August, 12.25 Uhr: Tausende demonstrieren in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

Mehrere Tausend Menschen haben sich am Samstag in Berlin zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen versammelt. Trotz steigender Infektionszahlen machen sie sich für ein Ende aller Auflagen stark.

Auf dem Boulevard Unter den Linden standen die Demonstranten dicht gedrängt. Auf Abstandsregeln wurde dabei weitgehend nicht geachtet. Zudem trugen kaum Teilnehmer einen Mund-Nasen-Schutz. Zu sehen waren Ortsschilder und Fahnen verschiedener Bundesländer.

Ihrem Unmut über die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus machten die Menschen mit Trillerpfeifen und Rufen nach "Freiheit" oder "Widerstand" Luft. Auch Parolen wie "Die größte Verschwörungstheorie ist die Corona-Pandemie" waren zu hören.

Für die Kundgebung waren laut Polizei rund 10.000 Teilnehmer angemeldet. Das Motto der Demonstration lautete "Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit". Den Titel "Tag der Freiheit" trägt auch ein Propagandafilm der Nazi-Ikone Leni Riefenstahl über den Parteitag der NSDAP 1935. 

In Stuttgart hat die Initiative "Querdenken 711" bereits wiederholt demonstriert.

Ein Schild mit der Aufschrift "AHA Regel der Freiheit: Aufwachen, Hinterfragen, Absetzen der Maske & der Regierung" ragt aus der Menschenmenge bei der Demonstration gegen Corona-Maßnahmen vor dem Brandenburger Tor.
Ein Schild mit der Aufschrift "AHA Regel der Freiheit: Aufwachen, Hinterfragen, Absetzen der Maske & der Regierung" ragt aus der Menschenmenge bei der Demonstration gegen Corona-Maßnahmen vor dem Brandenburger Tor.  © Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. August, 12.06 Uhr: Wegen Corona: Werder Bremen verzichtet auf Fan-Fest

Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat aufgrund des Coronavirus das Saison-Auftaktfest mit den Fans abgesagt. 

"Die Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie lassen eine Durchführung der Großveranstaltung rund um das Weserstadion nicht zu", teilten die Hanseaten am Samstag mit. In den vergangenen Jahren fand der sogenannte "Tag der Fans" knapp eine Woche vor Beginn einer neuen Spielzeit statt.

Update, 1. August, 11.56 Uhr: Ökonomen warnen vor großen Folgeschäden durch zweite Corona-Welle

Führende Ökonomen haben sich besorgt über die gestiegene Zahl der täglichen Corona-Infektionen geäußert. "Eine zweite Welle könnte wirtschaftlich schädlicher sein als die erste Welle. Denn viele Unternehmen sind angeschlagen, haben hohe Schulden und kaum mehr Rücklagen", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der "Rheinischen Post" (Samstag).

Die Erfahrung der USA zeige, dass klare Regeln und frühzeitige Beschränkungen wichtig seien, um eine Infektionswelle so gering wie möglich zu halten und den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen. "Nur wenn sich die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung verantwortlich verhält, kann es gelingen, die Restriktionen zeitlich zu begrenzen und den Schaden zu minimieren", sagte Fratzscher.

Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, ermahnte die Bundesregierung, angesichts des Infektionsgeschehens einen zweiten bundesweiten Lockdown nicht übereilt zu verhängen. "Ein bundesweiter Lockdown setzt eine epidemische Lage von nationaler Tragweite voraus", sagte Hüther der Zeitung. 

Eine solche nationale Gefahrenlage sei derzeit aber nicht gegeben. "Ich halte einen zweiten bundesweiten Lockdown für weder geboten noch mit Blick auf die sozialen und ökonomischen Kollateraleffekte für verantwortlich", sagte der IW-Chef. "Es muss um regionale Antworten gehen", sagte Hüther.

Auch Mittelstands-Präsident Mario Ohoven appelliert an die Politik, im Falle steigender Infektionszahlen einen zweiten Lockdown zu verhindern. "Es wäre unverantwortlich, die deutsche Wirtschaft durch einen weiteren Lockdown in den Ruin zu treiben", sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 

"Auch wenn lokale Ausbrüche zu partiell erhöhten Infektionszahlen führen, darf daraus kein zweiter Shutdown entstehen", mahnte Ohoven.

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).  © Daniel Naupold/dpa

Update, 1. August, 10.21 Uhr: Erster positiv auf Corona getesteter Hund ist gestorben

In den USA ist der erste Hund, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, tot. Es handelte sich um einen siebenjährigen Schäferhund namens "Buddy". 

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Der Schäferhund hatte sich mit Corona infiziert und ist gestorben. (Symbolbild).
Der Schäferhund hatte sich mit Corona infiziert und ist gestorben. (Symbolbild).  © 123RF/Alexander Ishchenko

Update, 1. August, 10 Uhr: Haseloff: "Zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten"

Angesichts der Zunahme der Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff zur Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen. 

"Einen zweiten Lockdown können wir uns nicht leisten", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Das würde unsere Wirtschaft kaum verkraften und sich letztendlich auch negativ auf den Sozialstaat und seine Stabilität auswirken."

Haseloff warnte: "Hilfsmaßnahmen wie im jetzigen finanziellen Rahmen ließen sich wohl nicht wiederholen. Daher benötigen wir jetzt höchste Aufmerksamkeit und auch Einsicht in dringend gebotene Maßnahmen wie die Maskenpflicht." Beim Aufflammen neuer Infektionsherde müsse "schnell, niederschwellig und differenziert auf lokaler Ebene" reagiert werden.

Er sehe die steigende Anzahl der Infektionen mit großer Sorge. "Wir dürfen bei der Einhaltung der Maßnahmen gegen das Virus nicht nachlässig werden. Nur dann können wir gemeinsam eine 2. Welle verhindern."

Winfried Kretschmann (Grüne, l), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.
Winfried Kretschmann (Grüne, l), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. August, 8.35 Uhr: Brasilien: Abkommen mit Astrazeneca über Corona-Impfstoff-Produktion

Das brasilianische Forschungsinstitut Fiocruz, das brasilianische Gesundheitsministerium und der britische Pharmakonzern Astrazeneca haben einen ersten Vertrag über die Produktion von Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus unterzeichnet.

Das Dokument bilde die Grundlage für den Technologie-Transfer und die Herstellung von 100 Millionen Impfstoff-Dosen gegen Covid-19, falls der Schutz vor einer Infektion durch den Impfstoff nachgewiesen werden sollte, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília in einer Erklärung am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Ein Corona-Impfstoff von Astrazeneca, der von Forschern der Universität Oxford entwickelt wurde, wird in Brasilien schon in der entscheidenden dritten Phase getestet. Dabei wird die Wirksamkeit eines Stoffes an einer größeren Gruppe von Menschen ermittelt.

Brasilien ist außer den USA derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als 2,5 Millionen Menschen haben sich in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas infiziert, mehr als 90.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet.

Vielerorts steigt die Kurve noch an, was für die entscheidende Phase der Impfstoff-Tests wichtig ist. Zudem verfügt Brasilien über Forschungseinrichtungen wie das Fiocruz-Institut, dessen Impfstoff-Fabrik in der Nordzone Rios als größte Lateinamerikas gilt.

Eine Freiwillige lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.
Eine Freiwillige lässt sich im Institut für Infektiologie Emilio Ribas mit einem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac impfen.  © Andre Lucas/dpa

Update, 1. August, 7.33 Uhr: Start für kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer

Im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus über die Sommerreisezeit sollen auf breiter Front freiwillige Tests bei Urlaubsrückkehrern anlaufen. Ab Samstag können sich alle Einreisenden innerhalb von 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland auch ohne Krankheitsanzeichen kostenlos testen lassen. 

Das legt eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest. Dies soll zum Beispiel in Teststellen an Flughäfen, in Gesundheitsämtern und Arztpraxen möglich sein. Die Kosten trägt letztlich der Staat.

Spahn rief dazu auf, die neuen Testmöglichkeiten zu nutzen. "Wer von einer Reise zurückkommt, sollte sich testen lassen – freiwillig und kostenlos." Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland seien ein deutliches Warnsignal. "Das Virus macht keine Ferien." Die Tests sollen ein weiteres Instrument sein, um zu vermeiden, dass sich viele Infizierte unbemerkt über Deutschland verteilen.

DIE TESTS: Kostenfreie Tests können innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise gemacht werden - die Zeitspanne entspricht drei Tagen. Möglich sein sollen sie etwa an Flughäfen, Bahnhöfen und anderen Reiseknotenpunkten, in Gesundheitsämtern oder Arztpraxen. Teststellen soll man zudem unter der ärztlichen Servicenummer 116.117 erfragen können.

Übernommen werden auch die Kosten für einen Wiederholungstest pro Person. Dass man ein Reiserückkehrer ist, kann man zum Beispiel durch einen Boarding-Pass, ein Ticket, eine Hotelrechnung oder andere Nachweise eines Auslandsaufenthalts belegen. Je nach Auslastung der Testzentren sollte das Ergebnis nach etwa 24 bis 48 Stunden vorliegen, erläuterte das Gesundheitsministerium.

DIE KOSTEN: Bezahlt werden die Tests zunächst von den gesetzlichen Krankenversicherungen - das Gesundheitsministerium hat aber bereits signalisiert, dass der Bund die Finanzierung am Ende über einen schon beschlossenen höheren Milliardenzuschuss an die Kassen übernimmt. Pro Test setzt die Verordnung vorerst 50,50 Euro für Laborleistungen an, für Ärzte ist eine pauschale Vergütung von 15 Euro vorgesehen. An der Finanzierung der Tests auf Steuerzahlerkosten gibt es Kritik. Spahn argumentiert dagegen, dass niemand aus finanziellen Gründen darauf verzichten sollte. Unentdeckte Infektionen könnten teurer werden.

Ein Arzt hält in der Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.
Ein Arzt hält in der Corona-Teststelle am Flughafen Schönefeld einen Abstrich für einen Coronavirus-Test.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. August, 7.26 Uhr: Altmaier will härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln ausgesprochen. 

"Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat", sagte Altmaier der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen."

Die ganz große Mehrheit der Bevölkerung verhalte sich nach wie vor außerordentlich verantwortlich. "Was wir im Augenblick an Risikoanstieg erleben, geht im Wesentlichen zurück auf das achtlose und manchmal auch unverantwortliche Fehlverhalten einer sehr kleinen Zahl von Menschen", sagte Altmaier. 

"Das müssen wir wirksamer als bisher unterbinden und in Fällen, bei denen es deshalb zu Infektionen und Ausbrüchen kommt, wirksam ahnden: Das schließt Bußgelder und Strafen mit ein, wenn es sich um Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit handelt."

In den Ländern gibt es unterschiedliche Bußgeldkataloge für Verstöße gegen Corona-Regeln, etwa wenn der Mindestabstand nicht eingehalten, im öffentlichen Nahverkehr kein Mund-Nasen-Schutz getragen wird oder Corona-"Partys" gefeiert werden. Infolge der Corona-Krise war das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im zweiten Quartal zweistellig eingebrochen. 

Altmaier rechnet damit, dass im Herbst die Wirtschaft in der ganzen Breite der Wirtschaft wieder wächst.

Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, kommt zu einer Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses zum Wirecard-Skandal.
Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, kommt zu einer Sitzung des Bundestags-Finanzausschusses zum Wirecard-Skandal.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 1. August, 7.20 Uhr: Familiennachzug bricht in Corona-Krise drastisch ein

Der Nachzug von Familienangehörigen aus dem Ausland ist in der Corona-Krise beinahe zum Erliegen gekommen. 

Zwischen März und Juni vergaben deutsche Auslandsvertretungen gerade einmal 2753 Visa zum Familiennachzug, wie das Auswärtige Amt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin mitteilte. Zum Vergleich: 2016 bis 2019 wurden pro Jahr stets mehr als 100.000 Einreisegenehmigungen zum Familiennachzug erteilt.

"Aufgrund von Reisebeschränkungen, Flugverboten und pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den Herkunftsländern können die Pass- und Visastellen an vielen deutschen Auslandsvertretungen seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie nur eingeschränkt oder im Notbetrieb arbeiten», hieß es zur Erklärung aus dem Auswärtigen Amt.

Deutsche Staatsbürger oder Bürger von Nicht-EU-Staaten, die eine Aufenthalts- oder Niederlassungserlaubnis haben, können grundsätzlich Angehörige zu sich nach Deutschland holen. Das gilt für den Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner und gemeinsame minderjährige Kinder. Minderjährige können ihre Eltern nach Deutschland nachholen. 

Für in Deutschland lebende EU-Bürgerinnen und Bürger sind die Regelungen großzügiger.

Ein Mitglied des Flüchtlingsrats hält ein Schild mit der Aufschrift "Ich vermisse meine Familie" in den Händen.
Ein Mitglied des Flüchtlingsrats hält ein Schild mit der Aufschrift "Ich vermisse meine Familie" in den Händen.  © Sophia Kembowski/dpa

Update, 1. August, 7.15 Uhr: Industriepräsident für großflächigere Corona-Tests

Industriepräsident Dieter Kempf hat sich angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland dafür ausgesprochen, großflächiger zu testen. "Die Testkapazitäten müssen aber auch dezentral noch effizienter genutzt werden und zum Beispiel auf Betriebsgeländen stärker zum Einsatz kommen", sagte Kempf der Deutschen Presse-Agentur. 

"Die Industrie unterstützt die Politik bereits dabei, geeignete Testangebote für das Unternehmensumfeld über mobile Test-Stationen zu entwickeln."

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie sagte, steigende Neuinfektionen seien im Zuge der Lockerungen erwartbar gewesen. 

"Mein Appell an die Menschen ist, weiter Vorsicht walten zu lassen, die Hygiene- und Abstandsregeln zu befolgen und sich der Gefahr stets bewusst zu sein. Wir müssen alle an einem Strang ziehen, die Lage ist immer noch ernst. Damit in den kommenden Monaten wirtschaftliche Aktivität auf Normalmaß überhaupt möglich wird, muss insgesamt großflächiger getestet werden."

Dieter Kempf, BDI-Präsident, bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in der Bundespressekonferenz.
Dieter Kempf, BDI-Präsident, bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) in der Bundespressekonferenz.  © Jörg Carstensen/dpa

Update, 1. August, 7.09 Uhr: Mexiko rückt bei Zahl der Corona-Opfer an dritte Stelle

Die Zahl der Corona-Toten in Mexiko ist auf 46.688 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium des lateinamerikanischen Landes am Freitag mit. 

Damit überholte Mexiko bei der Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 Großbritannien und rückte weltweit an die dritte Stelle hinter Brasilien und den Vereinigten Staaten. Bislang haben sich in dem Land 424.637 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Damit liegt Mexiko weltweit an sechster Stelle. 

Experten gehen allerdings davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen deutlich höher liegen dürfte, weil in Mexiko nur relativ wenig getestet wird.

Menschen mit Mundschutzmasken stehen Schlange und halten Abstand voneinander vor dem Eingang zur Altstadt inmitten der Corona-Pandemie.
Menschen mit Mundschutzmasken stehen Schlange und halten Abstand voneinander vor dem Eingang zur Altstadt inmitten der Corona-Pandemie.  © Jacky Muniello/dpa

Update, 1. August, 6.59 Uhr: US-Fallstudie zu Sommercamp: Kinder jeden Alters mit Corona infiziert

Eine Studie zu einem Coronavirus-Ausbruch in einem Sommercamp untermauert der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge die Erkenntnis, dass sich Kinder jeden Alters mit dem Erreger infizieren können. 

Entgegen ursprünglicher Annahmen könnten Kinder und Jugendliche auch eine "wichtige Rolle" bei der Übertragung von Sars-CoV-2 spielen, hieß es weiter. Die am Freitag (Ortszeit) veröffentlichte Studie dürfte in den USA auch die Debatte zur Wiedereröffnung von Schulen nach den Sommerferien erneut anheizen.

Die Studie befasst sich mit einem Coronavirus-Ausbruch, der sich Ende Juni innerhalb von etwa zehn Tagen in einem Feriencamp für Kinder und Jugendliche im südlichen Bundesstaat Georgia zugetragen hatte. 

Von den rund 600 dort anwesenden Personen gab es nur von 344 das Ergebnis eines Corona-Tests. Von ihnen hatten sich allerdings 260 mit dem Coronavirus infiziert, also fast die Hälfte. 

Darunter waren 51 Kinder im Alter bis zehn Jahren, 180 Jugendliche und 29 volljährige Personen. Wegen der fehlenden Testergebnisse sei anzunehmen, dass es noch mehr Infektionen gegeben habe, hieß es in der Studie.

Die rund 250 Angestellten und Freiwilligen in dem Camp mussten Masken tragen, die etwa 350 Gäste im Alter von 6 bis 18 Jahren mussten keinen Mund-Nasen-Schutz tragen. Während ihres mehrtägigen Aufenthalts gab es zahlreiche Aktivitäten im Freien und in geschlossenen Räumen, darunter "kräftiges Singen und Jubeln", so die CDC-Studie.

Zwei Tage nach der Ankunft der Gäste sei ein Teenager am 23. Juni mit Erkältungserscheinungen nach Hause geschickt worden. Nachdem die Person positiv getestet worden war, schlossen die Verantwortlichen das Camp am 27. Juni. Von den 136 Personen, für die es Informationen zu Symptomen gab, gaben 36 an, keine Beschwerden gehabt zu haben. Die übrigen berichteten von Fieber, Kopfschmerzen und Halsweh.

Ein Mädchen trägt eine Maske. Auch Kinder können sich mit dem Coronavirus infizieren.
Ein Mädchen trägt eine Maske. Auch Kinder können sich mit dem Coronavirus infizieren.  © Md. Rakibul Hasan/ZUMA Wire/dpa

Update, 31. Juli, 22 Uhr: Corona-Ausbruch in hessischem Seniorenheim: 26 Infizierte

In einem Seniorenheim im hessischen Niedernhausen sind 19 Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Verwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises am Freitag mit. 

Einige Befunde stünden noch aus. Insgesamt wurden am Donnerstag 180 Menschen - Bewohner, Personal und Kontaktpersonen - getestet. Bisher gehe es allen gut, drei Bewohner litten an einem trockenen Husten. Eine Person werde stationär im Krankenhaus behandelt.

Senioren sitzen auf einer Bank. (Archivbild)
Senioren sitzen auf einer Bank. (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Update, 31. Juli, 20.50 Uhr: Nach Corona-Genesung: Bolsonaro löst Menschenansammlungen aus

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (65) hat aus seiner eigenen Corona-Infektion offensichtlich nichts gelernt. Bei einem Besucht in Bagé im Süden Brasiliens trug er zwar eine Maske, schüttelte aber Hände, wie das Portal "G1" am Freitag berichtete. 

Es bildeten sich Menschenansammlungen. Bolsonaro zeigte bei dem Auftritt demnach das umstrittene Malariamittel Hydroxychloroquin, das er zur Covid-19-Behandlung propagiert.

Nach seiner Genesung befindet sich der Präsident in einer Art Wahlkampfmodus. Nachdem er am Donnerstag im Nordosten - traditionell Gebiet der linken Arbeiterpartei PT - unter anderem ein System zur Wasserversorgung eingeweiht hatte, eröffnete er am Freitag fast 4000 Kilometer entfernt im Süden staatliche Sozialwohnungen.

Brasilien, Sao Raimundo Nonato:Präsident Jair Bolsonaro reitet durch eine Menschenmenge und schüttelt mit runtergezogenem Mundschutz Anhängern die Hand.
Brasilien, Sao Raimundo Nonato:Präsident Jair Bolsonaro reitet durch eine Menschenmenge und schüttelt mit runtergezogenem Mundschutz Anhängern die Hand.  © dpa/Palacio Planalto/Alan Santos

Update, 31. Juli, 20.30 Uhr: Sechs Corona-Fälle auf Hamburger Werft Blohm+Voss

Auf der Hamburger Werft Blohm+Voss haben sich sechs Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Wie die Bremer Unternehmensgruppe Lürssen als Muttergesellschaft am Freitag bestätigte, sind die Infizierten und ihre Kontaktpersonen in Quarantäne. 

Am Montag soll es einen freiwilligen Massentest geben. Die Maßnahmen seien mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.

Update, 31. Juli, 20.15 Uhr: Tausende wollen am Wochenende in Berlin demonstrieren

Berlin steht ein Wochenende mit zahlreichen Demonstrationen bevor. Allein rund 10.000 Teilnehmer sind nach Polizeiangaben am Samstag für die größte Kundgebung angemeldet. Unter dem Motto "Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit" will dabei die Initiative "Querdenken 711" aus Stuttgart auf der Straße des 17. Juni zwischen Großem Stern und Yitzhak-Rabin-Straße nahe dem Reichstag demonstrieren (15.30 bis 22 Uhr).

Für die Kundgebung in der Hauptstadt werde bundesweit mobilisiert, sagte Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) am Freitag im RBB-Inforadio. Teilnehmer wollten mit Bussen anreisen. Auch Neonazi-Organisationen hätten zur Teilnahme aufgerufen.

Für eine Kundgebung auf dem Platz des 18. März am Brandenburger Tor (14 bis 22 Uhr) sind der Polizei zufolge rund 3000 Teilnehmer angemeldet, die sich für Frieden, Meinungsvielfalt und Demokratie stark machen wollen. 

Bei einem Aufzug von der Straße Unter den Linden bis zur Straße des 17. Juni (11 bis 15.30 Uhr) wollen laut Polizei rund 100 Demonstranten mitlaufen.

Innensenator Geisel rechnet für das Wochenende mit insgesamt rund 22.000 Demonstranten. Rund 1500 Polizeibeamte werden im Einsatz sein.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD).
Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD).  © dpa/Wolfgang Kumm

Update, 31. Juli, 20.09 Uhr: US-Tennisverband: US Open sollen stattfinden

Die US Open in New York sollen trotz der Coronavirus-Pandemie stattfinden. Die Verantwortlichen des amerikanischen Tennisverbandes (USTA) gaben einen Monat vor dem Start des Turniers am 31. August grünes Licht für die Durchführung. 

"Wir sind zuversichtlich, dass Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten garantiert werden können", schreibt die USTA am Freitag in einer Mitteilung. 

Das Grand-Slam-Turnier wird allerdings ohne Zuschauer stattfinden. Zuvor soll in Flushing Meadows das von Cincinnati nach New York verlegte Frauen- und Männerturnier ausgetragen werden. Das erste Spiel soll am 22. August ausgetragen werden.

Wegen der nach wie vor hohen Covid-19-Zahlen in den USA haben allerdings viele Tennis-Profis Vorbehalte.

Update, 31. Juli, 20 Uhr: EU-Kommission will sich Corona-Impfstoff von Sanofi sichern

Die EU-Kommission will 300 Millionen Dosen eines künftigen Impfstoffs vom französischen Pharmaunternehmen Sanofi kaufen. Vorgespräche für einen anvisierten Vertrag seien am Freitag abgeschlossen worden, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) mit.

Geplant ist demnach ein Rahmenvertrag, wonach die Kommission vorab einen Teil der Entwicklungskosten des Unternehmens übernimmt und dafür das Recht erhält, eine bestimmte Anzahl von Impfstoffdosen in einem bestimmten Zeitraum zu kaufen. 

Die bereitgestellten Mittel wären eine Anzahlung für die Impfstoffe, die die EU-Staaten später tatsächlich kaufen. Sanofi will für seinen Impfstoffkandidaten nach jetziger Planung im Juni 2021 die Zulassung beantragen.

"Der heutige Schritt mit Sanofi ist ein erster wichtiger Eckpfeiler einer viel umfassenderen europäischen Impfstoffstrategie", sagte von der Leyen. Man führe weiterhin intensive Gesprächen mit mehreren anderen Unternehmen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61)
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61)  © dpa/ AP/AFP Pool/Francois Walschaerts

Update, 31. Juli, 19.30 Uhr: Neustart der DTM nach Corona-Zwangspause

Die DTM wagt nach der Corona-Zwangspause den Neustart. Mehr als drei Monate nach dem eigentlich geplanten Auftakt im belgischen Zolder wird wieder gefahren. Unter einem strengen Hygienekonzept findet auf dem Traditionskurs in Spa-Francorchamps am Samstag (13.33 Uhr) das erste Rennen der Notsaison statt. 

Am Sonntag (13.33 Uhr) wird der zweite Lauf auf dem Ardennen-Kurs ausgetragen. Auf insgesamt neun Events soll bis zum Saisonfinale am 8. November in Hockenheim der Champion ermittelt werden. 

Update, 31. Juli, 19 Uhr: Rekord bei Neuinfektionen: 292.000 Fälle binnen 24 Stunden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen neuen Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb eines Tages hätten sich weltweit 292.000 Menschen infiziert, teilte die WHO am Freitagabend mit. 

Die meisten neuen Fällen gab es in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172.000. In Brasilien wurden die meisten Fälle von allen Staaten gezählt (69.000). Danach folgen die USA (65.000). Unter allen Ländern weltweit ragt auch Indien mit 55.000 neuen Infektionen heraus. In Europa wurden 25.000 neue Infektionen registriert. Viele davon in Spanien mit 2800.

Ein halbes Jahr nach dem Ausrufen einer Notlage von internationaler Tragweite hatte am Freitag auch ein Fach-Komitee der WHO getagt. Die rund 30 unabhängigen Experten, die den WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus (55) bei der Ausrufung der Notlage beraten hatten, treffen sich turnusmäßig zu einer neuen Betrachtung der Corona-Lage. Etwaige Ergebnisse ihrer Sitzung wurden zunächst nicht bekannt.

Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) steht am Hamburger Flughafen während eines Pressetermins in einem Corona-Testzentrum und hält einen Test.
Ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) steht am Hamburger Flughafen während eines Pressetermins in einem Corona-Testzentrum und hält einen Test.  © dpa/Daniel Bockwoldt

Update, 31. Juli, 18.30 Uhr: Mitarbeiter des Klinikums Magdeburg positiv auf Corona getestet

Bei umfangreichen Tests der Beschäftigten des städtischen Klinikums Magdeburg ist in 19 Fällen das Coronavirus nachgewiesen worden. Die Infizierten arbeiteten in ganz verschiedenen Bereichen des Krankenhauses, von der Verwaltung bis zum medizinischen Bereich, sagte Geschäftsführer Knut Förster am Freitag.

Alle seien symptomfrei und hätten eine vergleichsweise geringe Viruslast. Die Infektionsketten könnten nicht nachvollzogen werden. Die betroffenen Mitarbeiter seien in Quarantäne. Für den aktuellen Klinikbetrieb hätten die Fälle gegenwärtig keine Konsequenz, sagte Förster. Zuvor hatte MDR Sachsen-Anhalt berichtet.

Seit Donnerstag vergangener Woche war am Klinikum mit gut 1900 Mitarbeitern eine Testreihe durchgeführt worden. Es seien noch Testergebnisse offen, sagte Geschäftsführer Förster. Am Montag sollten alle bislang positiv getesteten Mitarbeiter erneut untersucht werden. Voraussichtlich Dienstag werde eine neue Teststrategie festgelegt, kündigte Förster an.

In dem Klinikum werden dem Geschäftsführer zufolge derzeit drei Corona-Patienten behandelt. Darunter seien zwei auf einer Isolierstation, die wegen anderer Erkrankungen schon infiziert ins Krankenhaus gekommen seien. Der Dritte werde in der Psychiatrie behandelt, für seine Infektion gebe es keine Erklärung.

Ein Schild steht vor dem Haupteingang des Klinikums Magdeburg auf dem die Überschrift "Besuchseinschränkung" zu lesen ist. (Archivbild)
Ein Schild steht vor dem Haupteingang des Klinikums Magdeburg auf dem die Überschrift "Besuchseinschränkung" zu lesen ist. (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Klaus-Dietmar Gabbert

Update, 31. Juli, 18.12 Uhr: EU-Kommission billigt spanischen Milliardenfonds für Unternehmen

Spanien darf Unternehmen in der Corona-Krise mit Kapitalspritzen aus einem Zehn-Milliarden-Euro-Fonds unterstützen. Die EU-Kommission billigte die Hilfsmaßnahme am Freitag. Der Solvenzhilfefonds soll Unternehmen den Zugang zu Finanzmitteln erleichtern. Konkret geht es um Kredite und Rekapitalisierung.

Dabei sei sichergestellt, dass der Staat für das von den Steuerzahlern übernommene Risiko hinreichend vergütet werde, erklärte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52). Außerdem gebe es Anreize für einen baldmöglichen Ausstieg des Staates und Auflagen für die begünstigten Unternehmen, etwa ein Verbot von Boni und Dividenden.

Spanien gehört zu den von der Corona-Pandemie am schlimmsten betroffenen EU-Staaten. Die Wirtschaftsleistung brach im zweiten Quartal so stark ein wie noch nie: um 18,5 Prozent, wie das nationale Statistikinstitut am Freitag in Madrid schätzte.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52). (Archivbild)
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager (52). (Archivbild)  © dpa/AP/EPA Pool/Stephanie Lecocq

Update, 31. Juli, 17.20 Uhr: Millionen Amerikaner verlieren erhöhtes Arbeitslosengeld

Inmitten der Coronavirus-Pandemie werden Millionen Amerikaner ihr wegen der Krise zeitweise deutlich erhöhtes Arbeitslosengeld verlieren. US-Präsident Donald Trumps (74) Republikaner und die Demokraten im Kongress konnten sich bis Freitagmittag (Ortszeit) nicht auf eine Verlängerung der Erhöhung des Arbeitslosengeldes um 600 US-Dollar pro Woche verständigen. 

Die Ende März im Rahmen eines Corona-Konjunkturpakets beschlossene Erhöhung läuft in allen Bundesstaaten spätestens Freitagnacht aus.

Update, 31. Juli, 17.10 Uhr: Digitaler Opferstock im Kölner Dom

Im Kölner Dom kann man jetzt am Automaten kontaktlos spenden. Am Freitag wurde im Eingangsbereich der Kathedrale ein digitaler Opferstock aufgestellt. Spendenwillige halten dort einfach ihre EC- oder Kreditkarte vor einen Sensor und lassen den gewünschten Betrag abbuchen - Pin-Eingabe ist nicht nötig. Auf einem Touchpad klickt man den Betrag an, den man für den Unterhalt des Weltkulturerbes spenden will, zum Beispiel ein Euro, fünf Euro oder 20 Euro. Der Kontoauszug gilt als Spendenquittung für das Finanzamt.

"Wir leben in einer Welt, die sich stets verändert", erklärte Domdechant Robert Kleine. "Dazu gehört auch das Zahlen mit Karte. Daran können wir als Kirche nicht vorbeigehen." 

Vor allem bei Touristen würden digitale Bezahlverfahren immer beliebter. In vielen Ländern sei die kontaktlose Kartenzahlung längst Standard, und in einigen großen Kirchen gebe es schon seit längerem digitale Spendenterminals.

Rund 18 Prozent der jährlichen Fixkosten des Kölner Doms werden mit Hilfe von Spenden finanziert. Durch die Corona-Krise kamen in den vergangen Monaten allerdings viel weniger Besucher.

Ein digitaler Opferstock steht im Eingangsbereich des Kölner Doms.
Ein digitaler Opferstock steht im Eingangsbereich des Kölner Doms.  © dpa/Marius Becker

Update, 31. Juli, 16.50 Uhr: Musik-Festivals: Ärzte und Pfleger fürchten Corona-Anstieg

Ärzte und Krankenschwestern in Malta haben mit Streiks gedroht, weil sie steigende Corona-Risiken durch vier große Musikfestivals auf der kleinen Mittelmeerinsel fürchten. Zu den Veranstaltungen gehört das BPM-Festival für elektronische Musik vom 11. bis 13. September. 

Insgesamt könnten die Events zwischen August und September Tausende ausländische Partyfans anziehen, hieß es. Die Berufsvereinigung der Mediziner MAM erklärte am Freitag, sie werde Kliniken schließen und Ärzten sowie Ärztinnen raten, ambulante Besuche im staatlichen Krankenhaus zu verschieben, sofern die Regierung die Festivals nicht absage.

Die Gewerkschaft der Krankenschwestern und Hebammen (MUMN) stellte der Regierung ein Ultimatum bis Montag. 

Update, 31. Juli, 16.20 Uhr: Motorrad-WM 2020 ausschließlich in Europa

In der Motorrad-WM-Serie wird es in diesem Jahr keine Überseerennen in der GP-Klasse geben. Das haben Promoter Dorna und Motorrad-Weltverband FIM am Freitag offiziell bestätigt. Somit findet die Saison erstmals seit 1986 ausschließlich in Europa statt.

Die Überseerennen in Malaysia, Thailand und Argentinien hätten nur mit Zuschauern ausgetragen werden können, um die Kosten für die Logistik zu decken. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist aber nicht absehbar, ob zu den Veranstaltungen Zuschauer zugelassen werden können. Deshalb entschieden die Verantwortlichen, diese WM-Läufe abzusagen.

Zu den bisher bestätigten Rennwochenenden in Europa könnte noch ein weiteres hinzukommen. Die Entscheidung fällt am 10. August. Der Termin für das optionale Rennen steht bereits fest: 22. November. Favorit für das finale Rennwochenende des Jahres ist Portimao in Portugal.

Malaysia, Sepang: Motorsport/Motorrad: Grand Prix von Malaysia auf dem Sepang International Circuit: Der zweitplatzierte Spanier Marc Marquez (l-r), der Sieger Maverick Vinales aus Spanien und der Drittplatzierte Andrea Dovizioso aus Italien stehen nach dem MotoGP-Rennen beim Malaysia Motorcycle Grand Prix auf dem Siegerpodest. (Archivbild)
Malaysia, Sepang: Motorsport/Motorrad: Grand Prix von Malaysia auf dem Sepang International Circuit: Der zweitplatzierte Spanier Marc Marquez (l-r), der Sieger Maverick Vinales aus Spanien und der Drittplatzierte Andrea Dovizioso aus Italien stehen nach dem MotoGP-Rennen beim Malaysia Motorcycle Grand Prix auf dem Siegerpodest. (Archivbild)  © dpa/AP/Vincent Thian

Update, 31. Juli, 16 Uhr: Berliner Polizei appelliert nach illegalen Partys an Vernunft

Auch nach langwierigen Einsätzen wegen illegaler Partys in Berliner Parks will die Polizei weiter an die Vernunft der Menschen appellieren. "Es kann nicht sein, dass die Polizei die Vernunft von anderen Menschen ersetzt", sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz am Freitag bei Radio Eins vom RBB. 

Man wolle immer zunächst mit den Menschen sprechen und an das Verantwortungsbewusstsein appellieren - "auch wenn es leider nicht immer fruchtet". Bei Partys könnten Einsatzkräfte nicht "rohe Gewalt" walten lassen. Cablitz sagte, zuletzt seien Musikanlagen sichergestellt worden, was den Veranstaltern "ein wenig mehr weh tut" und sie eventuell abschrecke.

Mit Blick auf das Wochenende sprach Cablitz von einer "kleinen Herausforderung" für die Polizei: Zusätzliche Kräfte würden für die möglichen Partys abgestellt, hinzu kämen mehrere Demonstrationen in der Hauptstadt. 

Die Polizei hatte angekündigt, am Wochenende mit Hunderten Beamten im Einsatz zu sein. Abstandsregeln müssten wegen der Pandemie eingehalten werden, die Demonstranten müssten einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Update, 31. Juli, 15.50 Uhr: Ansturm auf niederländische Küste: Bahn warnt Reisende

Bei tropischen Temperaturen hat es einen Ansturm auf Strände in den Niederlanden gegeben. Die Bahngesellschaft NS warnte am Freitag in einem ungewöhnlichen Aufruf Reisende, nicht in Richtung des westlich von Amsterdam gelegenen Badeorts Zandvoort zu fahren. 

"Verschieben Sie Ihren Besuch und fahren Sie jetzt nicht mit dem Zug dorthin", teilte die Bahngesellschaft via Twitter mit. Zandvoort und andere Badeorte sind auch bei deutschen Touristen beliebt.

Behörden wiesen Erholungssuchende auf überfüllte Parkplätze in Zandvoort, Hoek van Holland und anderen Küstengemeinden hin und rieten ebenfalls von Reisen ab, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete. In dem Land wurden Temperaturen von deutlich über 30 Grad gemessen.

Update, 31. Juli, 15.40 Uhr: Finnland erlaubt wieder Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern

Wegen seiner unverändert niedrigen Corona-Zahlen rückt Finnland von weiteren während der Pandemie erlassenen Maßnahmen ab. Als erstes Land Nordeuropas erlaubt es ab Samstag wieder öffentliche Veranstaltungen und Versammlungen mit mehr als 500 Teilnehmern.

Wie die finnische Regierung am Freitag mitteilte, gilt dies für Indoor-Veranstaltungen und auch für Events auf umschlossenen Außenflächen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Richtlinien der Behörden zur Vermeidung von Infektionen eingehalten werden. Außerdem empfiehlt die Regierung den Finnen nicht länger, überwiegend aus dem Homeoffice zu arbeiten.

Update, 31. Juli, 15.30 Uhr: DFB: Kritik von Amateurclubs an Frist für Pokalkonzepte unberechtigt

Der Deutsche Fußball-Bund hält die Kritik von Amateurvereinen, sämtliche Auflagen für ihre Spiele in der 1. Runde des DFB-Pokals in der gesetzten Frist bis zum 17. August erfüllen zu müssen, für unberechtigt. 

Wie der DFB am Freitag mitteilte, sei dies ein Prozedere wie in jedem Jahr - nur dass die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln hinzu gekommen seien. Außerdem sei die Zeit bis zum Auftakt des DFB-Pokals am 11. September knapp.

Update, 31. Juli, 15.25 Uhr: Volleyball Bundesliga erarbeitet Rückkehrkonzept

Die Volleyball Bundesliga hat ein Rückkehrkonzept nach der Corona-Zwangspause vorgelegt. Damit soll der geplante Erstligastart der Frauen am 3. Oktober und am 17. Oktober bei den Männern sichergestellt werden. 

"Da der Verlauf der Corona-Pandemie trotz aller risikominimierender Maßnahmen unvorhersehbar ist, werden wir mit dem Konzept auf Sicht fahren und im Saisonverlauf prüfen, ob Anpassungen in die eine oder andere Richtung notwendig bzw. möglich sind", erklärte VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung am Freitag.

Das "Konzept zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs" soll die Grundlage sein, um die notwendigen Genehmigungen vor Ort einzuholen und den Spielbetrieb später im Jahr zu starten. Die VBL hat nach eigenen Angaben eng mit den Vereinen zusammengearbeitet.

Die Entscheidung zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs liegt bei den Landesregierungen und den lokalen Behörden. Die Entscheidung über die Zulassung von Zuschauern treffen der VBL zufolge die Vereine in enger Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsbehörden.

Berlin: Volleyball, Frauen: Champions League, Igor Gorgonzola Novara - Imoco Volley Conegliano, Finale. (Archivbild)
Berlin: Volleyball, Frauen: Champions League, Igor Gorgonzola Novara - Imoco Volley Conegliano, Finale. (Archivbild)  © dpa/Soeren Stache

Update, 31. Juli, 15.20 Uhr: Tübinger Hölderlin-Oper wegen Corona-Auflagen erst im Frühjahr 2022

Die Corona-Pandemie hinterlässt weiterhin tiefe Spuren im einst prall gefüllten Veranstaltungskalender des Hölderlin-Jahres 2020. Eine für den 9. Oktober geplante Uraufführung der Oper "Im Thurm" in Tübingen wird auf das Frühjahr 2022 verschoben, wie die Veranstalter und die Universitätsstadt am Freitag mitteilten. 

Die Oper des Münchner Komponisten Markus Höring soll auf biografischen Dokumenten wie Briefen von und an Hölderlin und auf Auszügen aus seiner Tübinger Krankenakte basieren.

"Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht", sagte Regisseur Thorsten Weckherlin. "Doch die weitreichenden Hygiene- und Abstandsregelungen, die natürlich auch auf der Bühne eingehalten werden müssen, machen eine Produktion mit so vielen Beteiligten schlicht unmöglich." 

Eine rein konzertante Aufführung sei nicht in Frage gekommen. Sie werde dem Werk nicht gerecht, sagte Philipp Amelung. 

Update, 31. Juli, 15.05 Uhr: Kleine Veranstaltungen am Erlanger Poetenfest

Mit kleinen, dezentralen Veranstaltungen überwiegend im Freien soll das Erlanger Poetenfest trotz der Corona-Krise stattfinden. Rund 90 Schriftsteller, Publizisten und Künstler kommen dafür Ende August nach Erlangen, wie die Stadt am Freitag mitteilte.

Bei der Reihe "Literatur aktuell" lesen Autoren wie Marcel Beyer, Birgit Birnbacher oder Marion Poschmann aus ihren Neuerscheinungen - zwei Mal an verschiedenen Orten. Die Gesprächsreihe "Zäsur 2020 - Die Welt im Wandel" greift die Pandemie auch thematisch auf: Wissenschaftler, Journalisten und Schriftsteller diskutieren unter anderem über Freiheit und Individualität, Rechtsstaat und Demokratie, wirtschaftliche Entwicklungen oder Digitalisierung.

Neben Lesungen können sich Kulturinteressierte vom 27. bis 30. August auch auf Ausstellungen, Konzerte, Filmvorführungen und Poetry-Slams einstellen. Das Poetenfest findet zum 40. Mal statt und gilt als eines der wichtigsten deutschsprachigen Literaturfestivals.

Update, 31. Juli, 15 Uhr: Corona-Impfstoff: Sanofi und Glaxosmithkline mit US-Milliarden-Deal

Die Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline haben nach eigenen Angaben mit der US-Regierung einen Milliardendeal zur Weiterentwicklung eines potenziellen Corona-Impfstoffs abgeschlossen. Die US-Regierung werde bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) bereitstellen und davon mehr als die Hälfte für die Entwicklung und klinische Tests des Impfstoff-Kandidaten, wie die französische Sanofi und ihr britischer Wettbewerber Glaxosmithkline am Freitag mitteilten. 

Der Rest soll für den Ausbau der Produktionsmöglichkeiten genutzt werden, um anfänglich 100 Millionen Impfdosen liefern zu können. Sanofi werde den Großteil des Geldes erhalten. Die US-Regierung hat zudem die Option, längerfristig weitere 500 Millionen Impfdosen zu erwerben.

Update, 31. Juli, 14.45 Uhr: Blumengirlanden für Inselgäste: Bali empfängt wieder Touristen

Mit Blumengirlanden und einer feierlichen Zeremonie hat die indonesische Urlaubsinsel Bali erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Besucher empfangen. 

Auch der stellvertretende Gouverneur der Insel, Tjokorda Oka Artha Ardhana, und weitere Politiker waren zum internationalen Flughafen gekommen, um die Touristen zu begrüßen. Allerdings dürfen zunächst nur einheimische Gäste kommen - ausländische Gäste will Bali vom 11. September an wieder zulassen.

Ein Flughafenbeamter (M) begrüßt einen Passagier bei seiner Ankunft am Flughafen Bali.
Ein Flughafenbeamter (M) begrüßt einen Passagier bei seiner Ankunft am Flughafen Bali.  © dpa/AP/Firdia Lisnawati

Update, 31. Juli, 14.40 Uhr: VW-Marke Scania will weltweit 5000 Stellen streichen

Die zu Volkswagen gehörende Nutzfahrzeugmarke Scania will im Zuge der Corona-Krise weltweit rund 5000 Stellen streichen. Um weiter profitabel zu bleiben und weil es noch eine lange Zeit dauern werde, bis die Nachfrage das Vor-Krisen-Niveau erreiche, müsse die Kostenstruktur des Unternehmens langfristig angepasst werden, teilte Scania-Chef Henrik Henriksson am Freitag bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen des Nutzfahrzeugherstellers aus dem schwedischen Södertälje mit. 

Deshalb stehe man vor der schwierigen Maßnahme, die Personalstärke global um knapp 5000 Mitarbeiter zu verringern. Diese Zahl war bereits Anfang Juni bei Scania angeklungen.

Scania gehört wie MAN zur VW-Nutzfahrzeugholding Traton, die auch bei MAN Stellen streichen will. Erste Gespräche mit den MAN-Arbeitnehmern sollen in München nach der Sommerpause beginnen, wie der seit gut zwei Wochen amtierende neue Traton-Chef Matthias Gründler am Freitag sagte. In Medienberichten war die Rede davon, dass bis zu 6000 der 36.000 Stellen bei MAN wegfallen könnten.

Update, 31. Juli, 14.20 Uhr: Kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer ab Samstag

Auslandsurlauber können sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das legt eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fest, die dann in Kraft tritt. 

Der CDU-Politiker sagte am Freitag: "Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sind ein deutliches Warnsignal. Das Virus macht keine Ferien." Daher sollte man sich testen lassen, wenn man von einer Reise zurückkommt. Die Tests sollen demnach innerhalb von 72 Stunden nach der Rückkehr bei Gesundheitsämtern und niedergelassenen Ärzten möglich sein.

Die Kosten für die Tests trägt der Verordnung zufolge die gesetzliche Krankenversicherung. Das Gesundheitsministerium hatte aber bereits signalisiert, dass der Bund die Finanzierung am Ende über einen erhöhten Zuschuss an die Kassen übernehmen will.

Spahn bekräftigte, dass sich Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten in Kürze auf Aufforderung bei der Einreise verpflichtend testen lassen müssen. Dazu ist eine Anordnung vorgesehen, die laut Ministerium derzeit in der Abstimmung mit den Ländern ist und die voraussichtlich im Verlauf der nächsten Woche in Kraft treten soll. Spahn betonte: "Mehr noch als auf staatliche Anordnungen kommt es weiter auf jeden von uns an. Je besser wir im Alltag aufeinander achten, desto besser kommen wir gemeinsam durch diese Pandemie."

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister. (Archivbild)
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister. (Archivbild)  © Tobias Schwarz/AFP POOL/dpa

Update, 31. Juli, 14.12 Uhr: Österreich ersetzt Landeverbote durch Einreiseregeln mit Corona-Tests

In Österreich dürfen wieder Flugzeuge auch aus stark von der Corona-Pandemie betroffenen Regionen landen. Ein Landeverbot für Flieger aus 18 Ländern, darunter China, Russland, Großbritannien, Portugal und Schweden, lief am Freitag aus. 

Ersetzt wird das Verbot durch neue Einreiseregeln, die in Österreich seit dieser Woche gelten. Darin ist bei der Rückkehr aus den meisten Ländern der Welt ein Coronavirus-Test oder zehntägige Quarantäne vorgeschrieben. Ausnahme sind aktuell rund 30 als sicher eingestufte Staaten, darunter die meisten Länder im Schengenraum und auch Großbritannien.

Aus diesen Ländern ist die Einreise ohne Einschränkungen - mit entsprechender Staatsangehörigkeit oder Aufenthaltsvisum - möglich. Dagegen zählen Schweden und Portugal weiter zu aktuell rund 30 ausgewiesenen Risikogebieten, bei denen ein negativer Covid-19 Test bei der Einreise nach Österreich vorgelegt oder nachgeholt werden muss. Auch die USA, Bulgarien, Rumänien, die Westbalkanstaaten, die Türkei und die Ukraine befinden sich auf dieser Liste.

Für Rückkehrer aus allen anderen Staaten ist ein Test oder eine zehntägige Quarantäne verpflichtend. Bürger von Drittstaaten dürfen generell nicht nach Österreich einreisen - sofern sie nicht aus dem Schengenraum kommen. Dann müssen sie in Quarantäne, aus der sie sich anders als EU-Bürger nicht "freitesten" können. Ausnahmen gelten etwa für Lebenspartner sowie Durchreisende.

Update, 31. Juli, 13.36 Uhr: Weitere Lockerungsmaßnahmen in ganz England gestoppt

Der britische Premierminister Boris Johnson hat weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für ganz England gestoppt. Die Infektionszahlen steigen ihm zufolge wieder an. "Wir müssen schnell reagieren", sagte Johnson am Freitag auf einer Pressekonferenz in London. 

Zum 1. August sollten eigentlich in England kleine Hochzeitsempfänge wieder möglich sein und zum Beispiel Casinos wieder öffnen dürfen. Dies soll sich nun um mindestens zwei Wochen verzögern. Außerdem kündigte der Regierungschef weitere Schutzmaßnahmen an, darunter das Tragen von Masken in Kinos.

Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, spricht bei einer Pressekonferenz in der Downing Street.
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, spricht bei einer Pressekonferenz in der Downing Street.  © Pa Video/PA Wire/dpa

Update, 31. Juli, 13.35 Uhr: Frankreich setzt verstärkt auf Maskenpflicht an der frischen Luft

Wegen steigender Infektionszahlen hat Frankreichs Regierung den örtlichen Behörden mehr Spielraum bei der Maskenpflicht gegeben. Um die Ausbreitung von Covid-19 einzuschränken, könnten die Präfekturen nun die Maskenpflicht auf öffentliche Plätze ausdehnen, erklärte Gesundheitsminister Olivier Véran am Freitag. Diese Entscheidung könne vor Ort je nach Gesundheitslage getroffen werden.

Die Präfektur von Lille reagierte sofort und kündigte für die Stadt eine Maskenpflicht etwa in der Fußgängerzone an. Auch auf Parkplätzen an Einkaufszentren oder in Parks ist die Maske verpflichtend. Eigentlich sind in Frankreich Masken nur in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr Pflicht. Das sind zum Beispiel Geschäfte, Restaurants und Behörden. Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen die Menschen eine Corona-Schutzmaske tragen.

Einige Städte - etwa in der Bretagne - hatten bereits eigenmächtig zuvor eine Maskenpflicht an der frischen Luft eingeführt. Andere Orte wie zum Beispiel die Hafenstadt Quiberon haben den Zugang zum Strand eingeschränkt. Abends und in der Nacht ist dieser nicht mehr zugänglich. Auf der Halbinsel in der Bretagne hatten Behörden zuletzt sehr viele Fälle identifiziert. Verantwortliche auch in anderen Badeorten wie Sables-d'Olonne oder Biarritz an der Atlantikküste hatten moniert, dass sich an den Stränden abends junge Menschen in großen Gruppen treffen würden.

In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit einigen Wochen wieder leicht. Die Gesundheitsbehörden rufen immer wieder zur Vorsicht auf. Am Pariser Seinevergnügen Paris Plages können sich Besucher zum Beispiel kostenlos mit einem Schnelltest auf Corona testen lassen. Mit mehr als 30.000 Toten ist Frankreich schwer von der Corona-Pandemie getroffen.

Menschen spazieren am Strand von Biarritz in Südwestfrankreich entlang. Französische Präfekturen können nun auch vereinzelt Maskenpflicht an der frischen Luft anordnen. (Archivbild)
Menschen spazieren am Strand von Biarritz in Südwestfrankreich entlang. Französische Präfekturen können nun auch vereinzelt Maskenpflicht an der frischen Luft anordnen. (Archivbild)  © Bob Edme/AP/dpa

Update, 31. Juli, 13 Uhr: Biontech schließt weitere Liefervereinbarung zu Corona-Impfstoff

Das Biopharma-Unternehmen Biontech aus Mainz und sein US-Partner Pfizer haben einen weitere Liefervereinbarung für einen möglichen Impfstoff gegen das neue Coronavirus geschlossen. 

In dem Fall handelt es sich um 120 Millionen Impfdosen, die im ersten Halbjahr 2021 vorbehaltlich einer Genehmigung und Zulassung des Impfstoffkandidaten der Unternehmen an Japan geliefert werden soll, wie Biontech und Pfizer am Freitag mitteilten. Liefervereinbarungen hatten beide zuvor schon mit den USA und Großbritannien getroffen.

Vor wenigen Tagen startete eine globale klinische Studie der Phasen II/III für den möglichen RNA-Impfstoffkandidaten von Biontech und Pfizer. Diese soll bis zu 30.000 Teilnehmer umfassen und anders als vorangegangene erste Tests auch ältere Probanden einschließen. Bei Erfolg wollen die Unternehmen im Oktober 2020 ein Zulassungsverfahren beantragen.

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech soll im ersten Halbjahr 2021 120 Millionen Impfdosen nach Japan schicken. (Archivbild)
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech soll im ersten Halbjahr 2021 120 Millionen Impfdosen nach Japan schicken. (Archivbild)  © Friso Gentsch/dpa

Update, 31. Juli, 12.56 Uhr: Dänische Gesundheitsbehörde rät zu Mundschutz in Bussen und Bahnen

Generell herrscht im Großteil Skandinaviens keine Maskenpflicht - jetzt wird in Dänemark aber empfohlen, im Gedränge in öffentlichen Verkehrsmitteln besser einen Mundschutz zu tragen. Wenn die Dänen nach den Ferien ab der kommenden Woche an ihre Arbeitsplätze und Bildungseinrichtungen zurückkehrten, könne es in Bussen, Zügen und auf Fähren schwieriger werden, den nötigen Abstand zueinander zu wahren, erklärte die dänische Gesundheitsverwaltung am Freitag.

"Deshalb empfehlen wir jetzt, in diesen Situationen einen Mundschutz in der Tasche dabei zu haben und ihn aufzusetzen, wenn es schwer ist, Abstand zu halten", erklärte Behördenchef Søren Brostrøm.

Gleichzeitig wies die Behörde darauf hin, dass sich die Corona-Zahlen in Dänemark weiterhin auf einem niedrigen Niveau befänden. Es gebe derzeit keine deutlichen Anzeichen für einen markanten Anstieg.

Mit der Ausnahme einiger Flughäfen wie desjenigen in Kopenhagen müssen die Skandinavier nirgends verpflichtend einen Mundschutz aufsetzen. In Island sollen die Menschen allerdings seit Freitag eine Maske überall dort tragen, wo der nun auf der Nordatlantik-Insel vorgeschriebene Zwei-Meter-Abstand nicht eingehalten werden kann - etwa auf Inlandsflügen und Fähren oder beim Friseur oder Masseur.

Update, 31. Juli, 12.31 Uhr: OECD mahnt Reformen in Südafrika an - Tourismus kann Job-Booster sein

Für eine Wiederbelebung der durch das Corona-Virus ausgebremsten Wirtschaft in Südafrika sind Reformen nach Ansicht der OECD unabdingbar. Bei der Präsentation einer Länderstudie am Freitag erklärte der zuständige OECD-Direktor Alvaro Pereira in einer Videokonferenz: "Reformen sind wichtig für die Sicherung von Arbeitsplätzen und eine langfristige fiskalische Stabilität."

Reformbedürftig seien nicht nur viele Staatsbetriebe, sondern auch die ausufernde Bürokratie, die noch immer Investoren abschreckt. Als zu hoch kritisierte die OECD den Anteil der Aufwendungen für Gehälter im öffentlichen Dienst und die Kosten im schwächelnden Energiesektor.

Fürs laufende Jahr sagt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dem Kap-Staat eine um 8,2 Prozent schrumpfende Wirtschaft im Falle einer neuen Infektionswelle voraus, mit einem Wachstum von 0,6 Prozent 2021. Bleibe die zweite Welle aus, läge das Wachstum bei minus 7,5 Prozent sowie plus 2,5 Prozent 2021. Die OECD rät zu Investitionen in die Infrastruktur.

In Südafrika sind knapp eine halbe Million Covid-19-Fälle bestätigt worden - das Land hat fast die Hälfte aller bestätigten Fälle auf dem Kontinent. Die Regierung hatte Ende März eine Ausgangssperre verhängt, die mit einem Alkohol- und Tabakbann einhergeht. Die Grenzen des Kap-Staates sind weiter geschlossen, was den Tourismus ausbremst. Laut der OECD - die dem Bereich global ein Schrumpfen um 60 bis 80 Prozent voraussagt - hat er für Südafrika eine enorme Bedeutung. "Wenn der Tourismus sich erholt, könnte er ein echter Job-Booster sein", betonte Perreira.

Die Restriktionen haben eine verheerende Auswirkung auf die Wirtschaft in Südafrika. Millionen Südafrikaner in der informellen Wirtschaft oder ohne Arbeit kämpfen um ihr Überleben, Armut und Nahrungsmittelunsicherheit haben sich in wenigen Wochen dramatisch verschlechtert. Bereits vor der Corona-Epidemie steckte Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft in einer schweren Rezession. Das Land mit seiner hohen Arbeitslosigkeit von über 30 Prozent und brutaler sozialer Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung.

Menschen stehen in der südafrikanischen Stadt Pretoria Schlange, um Lebensmittelspenden zu erhalten. (Archivbild)
Menschen stehen in der südafrikanischen Stadt Pretoria Schlange, um Lebensmittelspenden zu erhalten. (Archivbild)  © Themba Hadebe/AP/dpa

Update, 31. Juli, 12.29 Uhr: Corona im Südpazifik: Erstes Virus-Todesopfer auf Fidschi

Auf Fidschi im Südpazifik ist erstmals ein Patient im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Der 66-Jährige, der sich bei einer medizinischen Behandlung in Indien mit dem Coronavirus infiziert hatte, habe isoliert in einem Krankenhaus des Inselstaates gelegen, teilten die örtlichen Behörden am Freitag mit. Trotz aller Bemühungen der Ärzte sei der Mann wegen Komplikationen in Verbindung mit Covid-19 nicht mehr zu retten gewesen, sagte Gesundheitsminister Ifereimi Waqainabete.

Bevor der Mann und acht weitere infizierte Reisende Anfang Juli aus Indien in ihre Heimat zurückgekehrt waren, galt Fidschi mit seinen mehr als 900.000 Einwohnern mehrere Wochen lang als Corona-frei. 

Bis heute gibt es 27 bestätigte Infektionen, 18 Betroffene sind wieder gesund. Andere Pazifikinseln - darunter Tuvalu, Vanuatu und Samoa - sind einige der wenigen Regionen der Erde, die bislang keinen einzigen Corona-Fall gemeldet haben.

Update, 31. Juli, 12.24 Uhr: Bolsonaro fühlt sich nach Corona-Ansteckung "etwas schwach"

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro fühlt sich nach seiner Ansteckung mit dem Coronavirus nach eigenen Worten geschwächt. "Ich habe gerade eine Blutuntersuchung gemacht. Gestern habe ich mich etwas schwach gefühlt. Sie haben auch eine kleine Infektion festgestellt. Jetzt nehme ich Antibiotika", sagte er am Donnerstag (Ortszeit) in einer Live-Übertragung in sozialen Netzwerken. "Ich habe mir da Schimmel eingefangen, Schimmel in der Lunge vielleicht, kann sein", ergänzte er.

Seine Corona-Infektion hatte der 65-Jährige bereits am vergangenen Wochenende für überwunden erklärt. Ein neuer Corona-Test bei ihm sei negativ ausgefallen, hatte er am Samstag getwittert. Bolsonaro hatte zwei Wochen zuvor bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne im Palácio da Alvorada in Brasília, mehrere Tests fielen positiv aus. Der rechtspopulistische Staatschef hatte das Coronavirus mehrfach als "leichte Grippe" abgetan.

Inzwischen ist Präsidentengattin Michelle, die mit ihm und den beiden Töchtern in der Präsidentenresidenz lebt, positiv auf das Virus getestet worden. Sie sei bei guter Gesundheit und folge den Vorgaben zum Umgang mit einer Corona-Infektion, teilte das Kommunikationsministerium am Donnerstag in der Hauptstadt Brasília mit.

Nach den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 2,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. Über 90.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und seine Frau Michelle bei seiner Amtseinführung im Jahr 2019. Nachdem der 65-Jährige seine Corona-Erkrankung überstanden hat, ist nun seine 38-jährige Ehefrau infiziert. (Archivbild)
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und seine Frau Michelle bei seiner Amtseinführung im Jahr 2019. Nachdem der 65-Jährige seine Corona-Erkrankung überstanden hat, ist nun seine 38-jährige Ehefrau infiziert. (Archivbild)  © Andre Penner/AP/dpa

Update, 31. Juli, 12.09 Uhr: Bayern führt Maskenpflicht an Schulen ein

Für das neue Schuljahr führt Bayern eine Maskenpflicht an Schulen ein. Sie werde bis zum Platz im Klassenzimmer gelten - auch in Grundschulen, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München. Bisher habe nur ein entsprechendes Gebot bestanden. Je nach Entwicklung der Corona-Pandemie sei regional auch eine Maskenpflicht im Unterricht möglich.

Die Maskenplicht ist Teil eines Vier-Stufen-Systems, das der Freistaat zum Schulstart im September einführen wird. Es richtet sich nach dem Infektionsgeschehen in den jeweiligen Regionen. Ziel nach den Sommerferien sei der Regelbetrieb unter besonderen Hygienebedingungen, sagte Piazolo. Die Schulen starten am 8. September.

Bei hohen Infektionszahlen in einer Region könne in den dortigen Schulen auch eine Rückkehr zum Distanzunterricht von zu Hause aus nötig sein - die vierte Stufe. In den Stufen zwei und drei des Systems werden schrittweise zuerst eine Maskenpflicht im Unterricht und dann auch wieder verschärfte Mindestabstände gelten.

Bis mindestens Ende Januar 2021 seien mehrtägige Klassenfahrten untersagt. Für alle Lehrkräfte werde zudem das Angebot einer freiwilligen Reihentestung bestehen. Eine Pflicht dazu wird aber laut Piazolo nicht eingeführt.

Michael Piazolo (l, Freie Wähler), Staatsminister für Unterricht und Kultus, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. (Archivbild)
Michael Piazolo (l, Freie Wähler), Staatsminister für Unterricht und Kultus, und Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. (Archivbild)  © Peter Kneffel/dpa

Update, 31. Juli, 11.45 Uhr: Test auf Rädern: Corona-Mobil geht in Mannheim an den Start

Schnellere Tests, schnellere Gewissheit: Eine mobile Corona-Teststation ist am Freitag in Mannheim in Betrieb gegangen. Das "CoVLAB" soll an Corona-Brennpunkten im ganzen Land zum Einsatz kommen.

Das Labor ist in einem 40-Tonner-Sattelzug eingebaut. Damit sollen mehrere Hundert Menschen an einem Tag getestet werden können. "Die Ergebnisse werden noch am Tag der Abnahme übermittelt – im Einzelfall können wir den gesamten Prozess von der Probenentnahme und Laboranalyse in weniger als 60 Minuten abwickeln", sagte Michael Neumaier, der medizinisch-wissenschaftliche Leiter des CoVLAB.

Bei den ersten Tests mit Bediensteten im Mannheimer Gefängnis war auch Justizminister Guido Wolf (CDU) dabei. Pro Tag sind derzeit 384 Tests im CoVLAB möglich, geplant sind mehr als 500.

Gefängnisse gehören zu den Einrichtungen, die durch einen Infektionsausbruch besonders empfindlich getroffen werden könnten. "Raumkapazitäten sind begrenzt, konsequentes Abstandwahren ist kaum möglich", sagte Wolf. Neue Gefangene werden daher zunächst isoliert untergebracht. "Mit der mobilen Corona-Teststation haben wir nun auch die Möglichkeit, die Bediensteten einer Anstalt schnell und direkt vor Ort testen zu lassen."

Mit dem Projekt der Baden-Württemberg-Stiftung und des Universitätsklinikums Mannheim sollen durch Reihentests Infektionen mit dem Coronavirus frühzeitig erkannt und Infektionsketten vermieden werden.

Update, 31. Juli, 11.39 Uhr: Deutsche Telekom und SAP sollen EU-Corona-Warn-Plattform bauen

Die Deutsche Telekom und SAP sollen für die EU-Kommission eine Warn-Plattform bauen, die Corona-Apps verschiedener Staaten miteinander vernetzt. Man könne bestätigen, dass der Auftrag der EU-Kommission "kurz vor Abschluss" stehe, sagte ein Telekom-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Die Plattform soll es ermöglichen, dass die Corona-Warn-Apps verschiedener Staaten miteinander kommunizieren, so dass die Warnungen auch über Grenzen hinweg oder im Ausland funktionieren. Die Kooperation werde dem Bericht zufolge zunächst Staaten betreffen, die ähnliche dezentrale Lösungen einsetzen wie Deutschland - dazu gehören etwa die Niederlande, Österreich oder Dänemark.

Telekom und SAP hatten gemeinsam die deutsche Corona-Warn-App entwickelt. Zuletzt gab es Probleme, weil die App teilweise nicht ordnungsgemäß funktioniert hatte - diese sollen aber mittlerweile behoben sein. Bislang können die Apps der EU-Staaten jedoch noch nicht grenzüberschreitend kommunizieren und Warnungen ausgeben.

Die Corona-Warn-Apps unterschiedlicher Länder sollen künftig miteinander kommunizieren. (Archivbild)
Die Corona-Warn-Apps unterschiedlicher Länder sollen künftig miteinander kommunizieren. (Archivbild)  © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Update, 31. Juli, 11.37 Uhr: Erster Todesfall in Vietnam in Verbindung mit Covid-19

In Vietnam ist erstmals ein Mensch in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Das gab am Freitag die Regierung in dem südostasiatischen Land bekannt, das bisher als sehr erfolgreich im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt. 

Jedoch gibt es schon seit Tagen Angst vor einer zweiten Welle: In der Küstenstadt Da Nang waren am vergangenen Wochenende erstmals wieder Infektionen verzeichnet worden, nachdem Vietnam fast 100 Tage lang keine lokale Ansteckung mit dem Coronavirus gemeldet hatte. Mittlerweile gibt es auch Neuinfektionen in der Hauptstadt Hanoi.

Der gestorbene Patient war am 9. Juli ins Krankenhaus gebracht worden. Berichten zufolge war er über 70 Jahre alt und litt an mehreren Vorerkrankungen.

Am Freitag meldete das Land am Mekong auch einen Rekord an Neuinfektionen: Die Zahl kletterte um 45 auf insgesamt 509 bestätigte Fälle. Die meisten steckten sich in Krankenhäusern in Da Nang mit dem Virus an. Die gerade bei Urlaubern beliebte Metropole war bereits vor Tagen weitgehend abgeriegelt worden. Auch in Hanoi mit etwa acht Millionen Einwohnern waren zuletzt wieder alle Cafés und Bars geschlossen worden, größere Menschenansammlungen sind verboten.

Update, 31. Juli, 11.13 Uhr: Erstmals Urlauber auf Mallorca wegen Corona-Infektion in Quarantäne

Erstmals seit der Wiedereröffnung der Balearen-Inseln mit Mallorca für den internationalen Tourismus sind Urlauber nach Behördenangaben positiv auf das Coronavirus getestet und in Quarantäne geschickt worden. Über die Herkunft oder die Nationalität der Betroffenen teilte die regionale Gesundheitsbehörde am Freitag auf Anfrage zunächst nichts weiter mit. 

Die Zeitung "Diario de Mallorca" schrieb, es handele sich insgesamt um zehn Urlauber mit nur leichten oder gar keinen Krankheitssymptomen. Die Gesundheitsbehörde bestätigte die von der Zeitung genannte Zahl zunächst nicht. Bei einigen der in einem Hotel untergebrachten Menschen könne es sich auch um Familienangehörige handeln, die nicht infiziert seien.

Die Urlauber seien in dem von der Regionalregierung eigens für Quarantäne-Maßnahmen angemieteten Hotel Morlans Garden in der Stadt Peguera knapp 25 Kilometer westlich von Palma de Mallorca untergebracht worden. Die Regionalregierung übernehme alle Kosten für Unterbringung und Verpflegung, aber nicht möglicherweise anfallende Kosten für eine medizinische Behandlung.

Die bei deutschen beliebten Balearen hatten sich als erste spanische Region schon am 15. Juni in einem Pilotprojekt zunächst nur für Urlauber aus Deutschland wieder geöffnet. Seit dem 1. Juli dürfen alle Bürger aus der EU und aus Schengenstaaten nach Spanien einreisen.

Die Infektionszahlen auf den Inseln sind im Vergleich zu stärker betroffenen spanischen Regionen wie Barcelona oder Aragón und Navarra relativ niedrig. Allerdings sorgten Bilder von wilden Partys vor allem deutscher und britischer Urlauber, bei denen keine Vorsichtsmaßnahmen eingehalten wurden, für Empörung.

Einen schweren Rückschlag für die Tourismusbranche der Balearen und ganz Spaniens war die Entscheidung der britischen Regierung, für alle Rückkehrer aus Spanien eine vierzehntägige Quarantäne anzuordnen. Daraufhin stornierten viele Urlauber ihre Reservierungen. Deutschland rät nur von touristischen Reisen nach Katalonien, Navarra und Aragón ab.

Menschen sonnen sich am Strand El Arenal auf Mallorca. (Archivbild)
Menschen sonnen sich am Strand El Arenal auf Mallorca. (Archivbild)  © Clara Margais/dpa

Update, 31. Juli, 11.06 Uhr: Konjunktur in der Eurozone bricht ein

In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal wegen der Corona-Krise drastisch eingebrochen. In den Monaten April bis Juni sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im Quartalsvergleich um 12,1 Prozent geschrumpft, teilte die Statistikbehörde Eurostat am Freitag nach einer ersten Schätzung mit. Dies ist der stärkste Konjunktureinbruch seit Beginn der Erhebung 1995.

Der Einbruch folgte auf einen bereits deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal. In den Monaten Januar bis März war das BIP im Währungsraum um 3,6 Prozent geschrumpft.

Seit März leidet die Wirtschaft der Eurozone unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Nachdem die Krise im April ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, haben die Staaten der Eurozone ab Mai mit Lockerungen ihrer Corona-Maßnahmen begonnen.

Zuvor hatten bereits mit Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien die größten Volkswirtschaften der Eurozone drastische Konjunktureinbrüche gemeldet, wobei Spanien den stärksten Rückschlag einstecken musste.

Update, 31. Juli, 11.05 Uhr: SPD-Chefin sieht in Schulen keinen "Regelbetrieb" wie vor Corona

SPD-Chefin Saskia Esken hat kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs im ersten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern vor zu großen Erwartungen mit Blick auf den Schulalltag gewarnt. "Wir sollten nicht der Illusion erliegen, dass die Schulen zu einem «Regelbetrieb» zurückkehren können, wie er vor Corona üblich war", sagte sie im Interview mit "Zeit Online" (Freitag). Es brauche Hygienekonzepte und Kontaktbeschränkungen, die in der Pause und in den Schulbussen eingehalten werden.

Mehrere Bundesländer haben solche Konzepte bereits, andere arbeiten noch daran. Die Länder hatten vor dem Sommer gemeinsam die Absicht erklärt, im neuen Schuljahr wieder in den Regelbetrieb zurückzukehren. Nach Mecklenburg-Vorpommern am Montag, startet am kommenden Donnerstag Hamburg ins neue Schuljahr. In der Woche darauf geht es in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein los.

Esken schlug Unterricht in kleinen, festen Projektgruppen vor. "Zwei Wochen Projektunterricht mit den Lehrkräften für Geschichte und Politik, dann kommen für zwei Wochen die Naturwissenschaften zu einem Projekt zusammen." Ein solcher Unterricht wäre ihrer Ansicht nach ein "Corona-adäquater Weg".

Grünen-Parteichef Robert Habeck appellierte an die Bundesländer, alles daran zu setzen, "dass sich an den Schulen das Chaos der letzten Monate nicht wiederholt und sie auf mögliche neue Ausbrüche vorbereitet sind". "Dafür braucht es Flexibilität, kreative Lösungen, Unterstützung beim Digitalen und vor allem bessere Konzepte zur Verknüpfung von Fern- und Präsenzunterricht", sagte Habeck dem Nachrichtenportal t-online. Habeck kritisierte zugleich die Bundesregierung für ihr Vorgehen bei Urlaubsrückkehrern. "Dass man bei den Urlaubsrückkehrern erst kurz vor knapp auf die Idee gekommen ist, sie systematisch zu testen, ist ein klares Versäumnis", befand der Grünen-Chef.

Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD. (Archivbild)
Saskia Esken, Bundesvorsitzende der SPD. (Archivbild)  © Gregor Fischer/dpa

Update, 31. Juli, 10.33 Uhr: Umfrage: Viele Deutsche erwarten zweite Corona-Welle

Mehr als drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) rechnen einer aktuellen Umfrage zufolge in der nächsten Zeit mit einer zweiten Welle an Corona-Infektionen. Lediglich 20 Prozent aller Befragten gaben an, nicht mit einer zweiten Corona-Welle mit deutlich erhöhten Infektionszahlen zu rechnen, wie aus dem am Freitag veröffentlichten aktuellen ZDF-"Politbarometer" hervorgeht.

Passend zu dieser Erwartung gelangte erstmals eine Mehrheit (51 Prozent) zu der Einschätzung, dass die Menschen sich in der Corona-Krise "eher unvernünftig" verhalten. In einer Befragung vom Juni hatten mit 33 Prozent noch deutlich weniger Befragte diese Einschätzung vertreten. Von einem "vernünftigen" Umgang mit der Pandemie gingen mehrheitlich nur noch Anhänger von FDP (52 Prozent) und AfD (70 Prozent) aus.

Die Gefahr für die eigene Gesundheit wurde höher eingeschätzt als zuletzt. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) schätzte die eigene Gesundheit als durch das Coronavirus Sars-CoV-2 gefährdet ein - vor drei Wochen hatte dieser Anteil noch bei 40 Prozent gelegen. Besonders groß war die Sorge bei Menschen ab 70 Jahren - in dieser Gruppe sahen 62 Prozent eine Bedrohung für die eigene Gesundheit. "Keine Bedrohung" attestierten sich dagegen 49 Prozent aller Umfrageteilnehmer.

Mit Blick auf die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erklärte eine Mehrheit von 71 Prozent, die Maßnahmen bedeuteten keine starken Einschränkungen für ihr persönliches Leben. Unter den 29 Prozent, die sich durch Corona-Regeln persönlich "stark eingeschränkt" fühlten, waren vor allem Anhänger der AfD (59 Prozent).

Für verpflichtende Tests für Reiserückkehrer sprach sich mit 94 Prozent der Befragten über Parteipräferenzen hinweg eine überwältigende Mehrheit aus. 6 Prozent waren dagegen.

Trotz Corona stehen in München die Biergartenbesucher Schlange. Laut einer aktuellen Umfrage fühlt sich jeder zweite Deutsche durch COVID-19 gefährdet. (Archivbild)
Trotz Corona stehen in München die Biergartenbesucher Schlange. Laut einer aktuellen Umfrage fühlt sich jeder zweite Deutsche durch COVID-19 gefährdet. (Archivbild)  © Peter Kneffel/dpa

Update, 31. Juli, 10.33 Uhr: Italiens Wirtschaft bricht drastisch ein

In Italien ist die Wirtschaft wegen der Corona-Krise in den Monaten April bis Juni so stark eingebrochen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Der konjunkturelle Rückschlag fiel aber etwas schwächer aus als befürchtet. 

Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 12,4 Prozent, wie das nationale Statistikinstitut Istat am Freitag in Rom nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mitteilte. Es ist der stärkste konjunkturelle Einbruch seit Beginn dieser Erhebung 1995.

Bereits im ersten Quartal war die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone von der Corona-Krise getroffen worden. In den Monaten Januar bis März war die italienische Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um revidiert 5,4 Prozent (zuvor 5,3 Prozent) gesunken.

Experten hatten für das zweite Quartal allerdings mit einem deutlich stärkeren Rückschlag gerechnet und waren von einem Einbruch um 15,5 Prozent ausgegangen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie fallen vor allem in das zweite Quartal. Italien zählt neben Spanien und Frankreich zu den Ländern in Europa, die von der Pandemie besonders stark getroffen wurden.

Update, 31. Juli, 10.16 Uhr: Drei spanische Regionen nun auf Liste der Corona-Risikogebiete

Die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra gelten für das Corona-Krisenmanagement in Deutschland nun auch als Risikogebiete. Das geht aus einer Aktualisierung der entsprechenden Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag hervor. 

In den drei Gebieten in Spanien wurde laut Bundesgesundheitsministerium die Schwelle von mehr als 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschritten. In der EU steht bisher schon Luxemburg auf der Liste, die auch für deutsche Touristen wichtig ist.

Für Reiserückkehrer aus offiziell eingestuften Risikogebieten soll in der kommenden Woche eine Corona-Testpflicht kommen - über freiwillige Tests hinaus, die für alle Einreisenden aus dem Ausland kostenfrei möglich sein sollen. Wegen des starken Anstiegs der Infektionen rät bereits auch das Auswärtige Amt von touristischen Reisen in die drei spanischen Regionen ab. Dies ist nicht gleichbedeutend mit der Einstufung als Risikogebiet auf der RKI-Liste.

In Barcelona ist immer noch viel los. Deutschland rät allerdings wegen regional steigender Infiziertenzahlen von Reisen nach Katalonien ab. (Archivbild)
In Barcelona ist immer noch viel los. Deutschland rät allerdings wegen regional steigender Infiziertenzahlen von Reisen nach Katalonien ab. (Archivbild)  © David Zorrakino/Europa Press/dpa

Update, 31. Juli, 9.59 Uhr: Fallzahlen bleiben hoch: 870 neue Corona-Infektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 870 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit bleiben die täglichen Fallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 208.698 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen im Internet meldete (Datenstand 31.7., 0.00 Uhr).

Am Donnerstag hatte die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen bei 902 gelegen und einen neuen Höchststand für Juli markiert. Aufgrund der steigenden Fallzahlen fürchtet das RKI eine Trendumkehr in Deutschland. Grund dafür sei Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9141.

Bis Donnerstagmorgen hatten 191.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Aufgrund einer technischen Störung lagen am Freitagmorgen zunächst keine aktualisierten Zahlen vor.

Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demnach gab es in Deutschland bereits 209.664 Infizierte und 9144 gemeldete Covid-19-Tote.

Update, 31. Juli, 9.48 Uhr: US-Immunologe Fauci über Corona: Müssen alle Stoppzeichen rausholen

Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci kann nicht einschätzen, ob sich die Corona-Pandemie in den USA dem Ende nähert oder noch in der Anfangsphase steckt. Eine Vorhersage sei unmöglich, sagte Fauci dem US-Sender CNN am Donnerstag (Ortszeit). 

Die Länge der Pandemie hänge davon ab, ob die Amerikaner beispielsweise Mund- und Nasenschutz-Masken trügen, einen Mindestabstand einhielten und anderen Empfehlungen folgten, die eine Verbreitung des Virus stoppten.

Es müssten alle Stoppzeichen herausgeholt werden, sagte Fauci. "Wenn wir das machen, denke ich, sind wir gut unterwegs, das unter Kontrolle zu bringen. Wenn nicht, dann können wir wirklich keine Vorhersage treffen, wie lange das dauern wird."

Der renommierte Immunologe ist Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten. Er gehört als Berater der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses an. Fauci wird gemeinsam mit zwei weiteren Gesundheitsexperten am Freitag (15.00 Uhr MESZ) bei einer Anhörung vor einem Komitee des Repräsentantenhauses aussagen.

In den USA mit rund 330 Millionen Einwohnern sind bislang mehr als 152.000 Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gestorben, wie aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Freitag hervorgeht. Bislang gab es in dem Land rund 4,5 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Anthony Fauci, Direktor des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID). (Archivbild)
Anthony Fauci, Direktor des US-National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID). (Archivbild)  © Evan Vucci/AP/dpa

Update, 31. Juli, 9.26 Uhr: Historischer Konjunktureinbruch in Spanien

In Spanien ist die Wirtschaft wegen der Corona-Krise in den Monaten April bis Juni so stark eingebrochen wie noch nie. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 18,5 Prozent, wie das nationale Statistikinstitut am Freitag in Madrid nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mitteilte. Es ist der stärkste konjunkturelle Rückschlag in einem europäischen Land im zweiten Quartal, der bisher gemeldet wurde.

Bereits im ersten Quartal hatten sich in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone deutliche Spuren der Corona-Krise gezeigt. In den Monaten Januar bis März war die spanische Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 5,2 Prozent gesunken.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie fallen vor allem in den Zeitraum April bis Juni. Spanien zählt zu den Ländern in Europa, die von der Pandemie besonders stark getroffen wurden.

Der starke Rückgang der spanischen Wirtschaftsleistung ist unter anderem auf einen Einbruch der Konsumausgaben und der Investitionen zurückzuführen. Vor allem die Tourismusbranche, die in der spanischen Wirtschaft eine wichtige Rolle spielt, leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie.

Update, 31. Juli, 8.55 Uhr: Starker Schub für Online-Handel in der Pandemie - Modegeschäft leidet

Der Trend zum Einkaufen im Internet hat in der Corona-Krise an Fahrt gewonnen. Im Juni stieg der Umsatz im Online- und Versandhandel preisbereinigt um fast ein Drittel (30,7 Prozent) gemessen am Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Ein Wachstum dieser Größenordnung sei selbst in dieser sehr dynamischen Branche ungewöhnlich und "zu einem erheblichen Teil auf einen Sondereinfluss der Pandemie zurückzuführen".

Da in der Corona-Krise zeitweise viele Geschäfte schließen mussten und Verbraucher Infektionen fürchteten, bekam der ohnehin boomende Online-Handel einen zusätzlichen Schub. Mit dem Umsatzplus von mehr als 30 Prozent im Juni wuchs der Internet- und Versandhandel viel stärker als der Einzelhandel insgesamt, der um 5,9 Prozent zulegte.

Dabei wuchsen auch die Erlöse mit Einrichtung, Haushaltsgeräten und Baubedarf (plus 14,6 Prozent) sowie mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren (plus 2,3 Prozent) deutlich, wie die Wiesbadener Statistiker erklärten. Weit unter Vorjahresniveau blieben indes die Geschäfte mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren (minus 16 Prozent). Auch der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art, worunter Waren- und Kaufhäuser fallen, litt mit Einbußen von gut 11 Prozent.

Der Einzelhandel war im Mai aus dem Corona-Tief gekommen. Gemessen am Februar, dem Monat vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland, lag der Umsatz im Juni nun kalender- und saisonbereinigt 1,4 Prozent höher. Die Branche sieht sich aber nicht über den Berg: Die Corona-Krise werde den Handelsunternehmen abseits des Lebensmittelhandels voraussichtlich Umsatzeinbußen von 40 Milliarden Euro bescheren, sagte der Präsident des Branchenverbands HDE, Josef Sanktjohanser. Viele Bekleidungshändler durchlebten weiter schwere Zeiten.

Update, 31. Juli, 7.48 Uhr: Viele Australier mit Coronavirus halten sich nicht an Lockdown

Jeder vierte mit dem Coronavirus infizierte Australier im Corona-Hotspot Victoria hält sich den Behörden zufolge nicht an die Gesundheitsvorschriften und geht weiter unter Menschen. 

Als Gesundheitsinspektoren in den vergangenen zwei Tagen die Häuser von mehr als 500 Personen überprüft hätten, seien 130 von ihnen nicht zu Hause gewesen - und unter anderem weiter zur Arbeit gegangen, sagte der Premierminister des südöstlichen Bundesstaates, Daniel Andrews, am Freitag. "Um Himmels willen, wenn Sie das Virus haben, müssen Sie zu Hause bleiben", betonte der Politiker.

Gegen 100 Menschen in Victorias Hauptstadt Melbourne werde ermittelt, weil sie die Lockdown-Regeln gebrochen hätten. Die Polizei habe bereits 124 Bußgelder in Höhe von bis zu 1300 australischen Dollar (790 Euro) verhängt, so Andrews.

In der Millionenmetropole war vor drei Wochen nach steigenden Corona-Zahlen erneut ein strikter Lockdown ausgerufen worden, der noch bis mindestens 19. August dauern soll. Andrews schloss aber nicht aus, dass die Maßnahme verlängert werden könnte, um die Ausbreitung einzudämmen.

In Victoria wurden innerhalb von 24 Stunden 627 neue Fälle registriert, acht Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Dies ist die zweithöchste Zahl nach dem Rekord von 723 Neuinfektionen vom Vortag.

Mitglieder der "Australian Defence Force»"(ADF - Australische Verteidigungskräfte) und Polizisten patroullieren auf dem Tan-Weg in Melbourne. (Archivbild)
Mitglieder der "Australian Defence Force»"(ADF - Australische Verteidigungskräfte) und Polizisten patroullieren auf dem Tan-Weg in Melbourne. (Archivbild)  © Daniel Pockett/AAP/dpa

Update, 31. Juli, 7.42 Uhr: Drastischer Konjunktureinbruch in Frankreich

In Frankreich ist die Wirtschaft wegen der Corona-Krise dramatisch eingebrochen. Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 13,8 Prozent, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Monate April bis Juni mitteilte.

Bereits im ersten Quartal hatten sich in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone deutliche Spuren der Corona-Krise gezeigt. In den Monaten Januar bis März war die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 5,9 Prozent gesunken.

Experten hatten für das zweite Quartal allerdings mit einem noch stärkeren Einbruch um 15,2 Prozent gerechnet, weil die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor allem in diesen Abschnitt fallen. Frankreich zählt zu den Ländern in Europa, die von der Pandemie besonders stark getroffen wurden.

Update, 31. Juli, 7.39 Uhr: Iran: Einreiseverbot für Touristen wegen steigender Corona-Fälle

Wegen ansteigender Corona-Zahlen führt der Iran von diesem Samstag (1. August) an ein vorübergehendes Einreiseverbot für ausländische Touristen ein. Medienangaben vom Freitag zufolge können bis auf Weiteres nur Nicht-Touristen wie etwa ausländische Geschäftsleute ein Visa beantragen.

Sie müssen aber von Samstag an bei der Einreise einen negativen Corona-Test von einem international anerkannten Institut ihres Landes vorweisen. Der Test muss auf Englisch und nicht älter als 96 Stunden sein, wie die Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf eine Pressemitteilung der Ausländerbehörde meldete.

Im Iran gab es auch am Donnerstag wieder einen Anstieg der Fallzahlen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen 24 Stunden 226 Patienten in Verbindung mit dem Virus. Damit liege die Zahl der Todesopfer aktuell bei 16.569. Im gleichen Zeitraum wurden mehr als 2600 Neuinfektionen erfasst. Somit stieg die Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen auf mehr als 300.000.

Der erneute Anstieg der Fallzahlen ist nach Einschätzung von Experten das Ergebnis der Lockerungen Ende Mai. Die hatten dazu geführt, dass die Bevölkerung die Hygienevorschriften und auch die Pandemie nicht mehr ernst nahm. Betroffen ist besonders die Hauptstadt Teheran mit mehr als 10 Millionen Einwohnern, die seit Dienstag wegen der hohen Infektionsfälle zur roten Zone erklärt wurde.

Die iranische Ärztekammer warnte sogar vor einem Mangel an Ärzten und Pflegern, sollte der derzeitige Anstieg nicht gestoppt werden. Dennoch will Präsident Hassan Ruhani an den Lockerungen festhalten. Die Gesundheit der Menschen sei zwar wichtig, ihr Einkommen aber auch, so der Präsident.

Ein Freiwilliger (r.) misst die Temperatur eines gläubigen Iraners, der die Moschee der Universität Teheran zum Gebet betritt. Touristen kommen vorerst nicht mehr in den Iran. (Archvibild)
Ein Freiwilliger (r.) misst die Temperatur eines gläubigen Iraners, der die Moschee der Universität Teheran zum Gebet betritt. Touristen kommen vorerst nicht mehr in den Iran. (Archvibild)  © Vahid Salemi/AP/dpa

Update, 31. Juli, 6.13 Uhr: Rückkehr der Fans: Sörgel übt massive Kritik an DFL-Plänen

Pharmakologe Fritz Sörgel übt weiter massive Kritik an den Plänen der Deutschen Fußball-Liga (DFL), ohne vorherige Risikountersuchungen Fans trotz anhaltender Corona-Pandemie wieder in die Stadien zu lassen. "Dass ausgerechnet die DFL, die finanziell am besten aufgestellte Organisation im Sport- und Unterhaltungswesen in Deutschland, keine eigene Studie entwickelt hat, ist inakzeptabel", sagte der Nürnberger den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Sörgel verweist auf fallende Temperaturen im Herbst, die ein Infektionsrisiko in den Stadien erhöhen könnten: "Im November haben wir Temperaturen unter zehn Grad, es ist nebelig. Man hatte genug Zeit im Labor, bei gesunden Probanden zu untersuchen, welche Auswirkungen das auf die Ansteckungsgefahr hat."

Derzeit arbeiten alle Bundesliga-Clubs an Konzepten für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien. Gleichzeitig vermeldete das Robert Koch-Institut ein Ansteigen der Corona-Infektionszahlen.

Update, 31. Juli, 5.34 Uhr: Staatshilfe für Bundesliga-Clubs: Fans äußern deutliche Kritik

Das Fan-Bündnis "Unsere Kurve" hat staatliche Unterstützung für Bundesliga-Clubs scharf kritisiert. "Manche Vereine gleichen ihren Verlust durch Finanzspritzen ihres Investors aus, andere lassen sich von der öffentlichen Hand unterstützen. Als Fans sowieso - aber auch als Steuerzahlende - können wir über dieses Gebaren nur noch den Kopf schütteln", sagte der zweite Vorsitzende Markus Sotirianos der Deutschen Presse-Agentur.

Aufgrund der finanziellen Folgen der Corona-Krise hatte etwa der VfB Stuttgart über seine Hausbank bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Antrag auf einen Hilfskredit gestellt. Angesichts erheblicher Verluste wählte auch Werder Bremen diesen Weg. Weitere Erstliga-Clubs halten sich einen solchen Schritt offen. Der stark verschuldete FC Schalke 04 erhält eine Landesbürgschaft.

Man wundere sich darüber, dass die wirtschaftlich vernünftiger agierenden Vereine "dem scheinbar weiter so zusehen wollen", sagte Sotirianos. "Reformen sind mehr denn je und unbedingt nötig."

Flaggen mit dem Logo des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart wehen auf dem Trainingsgelände im Wind. (Archivbild)
Flaggen mit dem Logo des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart wehen auf dem Trainingsgelände im Wind. (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

Update, 31. Juli, 5.10 Uhr: Staatsminister zu EU-Finanzpaket: Jetzt nicht die Zeit für Spielchen

Europastaatsminister Michael Roth (SPD) mahnt das EU-Parlament bei den anstehenden Verhandlungen über das milliardenschwere Haushaltspaket zur Eile. "Es ist jetzt nicht die Zeit für Spielchen. Es ist die Zeit für ein rasches Signal der Handlungsfähigkeit und der Solidarität", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). "Die krisengeschüttelten Länder und Branchen erwarten schnelle Hilfe."

Der EU-Gipfel hatte ein Finanzpaket von 1,8 Billionen Euro geschnürt - 1074 Milliarden Euro für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen und 750 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Krise. Das EU-Parlament will jedoch im Vermittlungsverfahren mehr Geld für Forschung, Klimaschutz, Gesundheit, Studenten und Migrationspolitik herausholen. Der Rat der EU-Staaten ebnete am Mittwoch den Weg für Verhandlungen mit dem Europaparlament.

"Wir werden mit dem Europäischen Parlament auf Augenhöhe verhandeln, das ist wichtig", sagte Roth. "Auf dem Tisch liegt der Kompromiss der Staats- und Regierungschefs. Dieser ist sicher nicht das allerletzte Wort."

Roth verteidigte zudem die geplante Klausel, die EU-Geld an die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit koppeln soll: "Die Staats- und Regierungschefs haben mit einer zugegebenermaßen komplizierten Formulierung die Möglichkeit zur Verteidigung des Rechtsstaats geschaffen." 

Polen und Ungarn vertreten die Auffassung, dass es eine solche Kopplung auch künftig nicht geben wird. "Mich überrascht die Umdeutung in Budapest und Warschau, sagte Roth dazu. "Was haben die gelesen? Der Beschluss sieht die Umsetzung der von der Kommission vorgeschlagenen Rechtsstaatsklausel vor."

Er führte aus: "Offen ist lediglich, ob nach Feststellung von Rechtsstaatsverstößen durch die Kommission deren Sanktionsvorschläge erst mehrheitlich vom EU-Rat angenommen werden müssen. Oder ob sie automatisch greifen – außer es stimmt eine qualifizierte Mehrheit dagegen." Es sei ein "Riesenschritt nach vorne, wenn Verletzungen der Rechtsstaatlichkeit finanzielle Konsequenzen haben".

Michael Roth (SPD), Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt. (Archivbild)
Michael Roth (SPD), Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt. (Archivbild)  © Markus Schreiber/AP/POOL/dpa

Update, 31. Juli, 5.05 Uhr: Herrmann: Gästelisten können wichtige Ermittlungsansätze liefern

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Kritik an der Praxis der Polizei zurückgewiesen, Corona-Kontaktdaten für Ermittlungszwecke zu nutzen. Die Gästelisten aus Restaurants könnten "im Einzelfall wichtige Ermittlungsansätze liefern", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). 

"Unsere Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht, dass die Polizei alles rechtlich Mögliche zum Schutz und zur Aufklärung von Straftaten unternimmt. Insoweit kann ich die Kritik nicht nachvollziehen." Gerade Kapitalverbrechen müssten sorgfältig ausermittelt werden, damit der Täter seine gerechte Strafe erhalte.

Gaststätten sind verpflichtet, persönliche Daten ihrer Gäste zu sammeln, damit die Gesundheitsämter mit deren Hilfe im Falle einer Covid-19-Erkrankung weitere potenziell infizierte Personen identifizieren können. Vorfälle in mehreren Bundesländern, bei denen die Polizei die Gästedaten auch zur Strafverfolgung nutzte, traten eine Diskussion darüber los.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), rief die Polizeibehörden zur Zurückhaltung auf. "Bei allem Verständnis für Innere Sicherheit, ich gehe davon aus, dass die Daten genauso verwendet werden, wie es auf den Formularen draufsteht", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). "Der Kunde muss sich auch auf Datenschutz verlassen können. Alles andere untergräbt auch die Glaubwürdigkeit von Politik und schafft vor Ort bei Restaurants enorme Verunsicherung."

Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern. (Archivbild)
Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern. (Archivbild)  © Sven Hoppe/dpa-pool/dpa

Update, 31. Juli, 5 Uhr: Seehofer: EU soll Einreiseregeln für unverheiratete Paare lockern

Bundesinnenminister Horst Seehofer will sich bei der EU-Kommission für Lockerungen von coronabedingten Einreiseverboten für unverheiratete Paare einsetzen. "Ich bin dafür und setze mich dafür ein, dass wir die Einreiseverbote für unverheiratete Paare zeitnah lockern", sagte der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). 

"Aber das sollte europaweit geschehen und dafür ist in erster Linie die Europäische Kommission zuständig." Man solle das in den nächsten Wochen auf europäischer Ebene lösen, damit die Mitgliedstaaten es nicht national regeln müssten.

Viele unverheiratete Paare aus unterschiedlichen Staaten können sich wegen der Corona-Beschränkungen seit Monaten nicht sehen. Auch die SPD-Bundestagsfraktion hatte sich deshalb in dieser Woche an Seehofer gewandt.

Update, 31. Juli, 4.45 Uhr: Kommission: Grippeimpfung trotz Corona vor allem für Risikogruppen

Trotz der Corona-Pandemie spricht sich die Ständige Impfkommission (Stiko) weiterhin für Grippeimpfungen vor allem für Risikogruppen in Deutschland aus. Der Fokus in der Grippesaison 2020/21 solle "klar auf Risikogruppen für schwere Krankheitsverläufe liegen", schreibt das Expertengremium am Robert Koch-Institut (RKI) in einer aktuellen Stellungnahme. Als Beispiele werden Senioren und chronisch Kranke genannt.

Die Stiko stellt sich damit gegen Vorschläge, die Impfempfehlung auf die gesamte Bevölkerung auszuweiten. Zum Schutz der Menschen und zur Entlastung der Gesundheitssysteme sei der größte Effekt zu erreichen, wenn die Impfquoten vor allem in den Risikogruppen "erheblich gesteigert" würden, betont die Kommission. Möglichst geimpft werden sollten laut dem Papier auch Ärzte, Pflegekräfte, Schwangere und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen.

"Durch eine Ausweitung der Impfempfehlung auf die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland könnte es zu einer Unterversorgung der Risikogruppen kommen", lautet eines der Argumente. Demnach wird für die nächste Grippesaison mit etwa 25 Millionen Dosen Impfstoff gerechnet - deutlich mehr als in den vergangenen Jahren.

Weiter hieß es, gleichzeitige Infektionen mit Corona und Grippe seien zwar beschrieben. Diese deuteten bislang aber nicht auf schwerere Verläufe für Covid-19 in Nicht-Risikogruppen hin. Schutzeffekte für die Gemeinschaft durch Impfung dieser Gruppen würden "aufgrund von kontaktreduzierenden Maßnahmen im Rahmen der Covid-19-Bekämpfung von begrenzter Wirkung" sein, hieß es weiter. So sei nach den Kontaktbeschränkungen im März die Zahl der Grippefälle sehr deutlich und abrupt gesunken.

Im Gesundheitsamt weist ein Zettel mit der Aufschrift "Impfsprechstunde" den Weg zur Praxis. (Archivbild)
Im Gesundheitsamt weist ein Zettel mit der Aufschrift "Impfsprechstunde" den Weg zur Praxis. (Archivbild)  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 31. Juli, 4.40 Uhr: Tausende Studenten verschulden sich in Corona-Krise

In der Corona-Krise verschulden sich Tausende Studenten und beantragen staatliche Hilfskredite. Das geht aus einem Schreiben des Bundesbildungsministeriums an den Bildungsausschuss des Bundestages hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Demnach wurden im Mai, Juni und Juli mehr als 22.000 Anträge auf einen Studienkredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einem Gesamtvolumen von 641,6 Millionen Euro gestellt. Seit Mai müssen für den KfW-Studienkredit, den es auch schon vor der Krise gab, keine Zinsen gezahlt werden. Das ist als Corona-Hilfsmaßnahme gedacht und gilt bis März 2021. Im Vergleich zum April habe es im Mai eine deutliche Steigerung bei der Beantragung des Kredits gegeben, schreibt das Ministerium.

"Diese bedenkliche Schuldenlast werden viele bis zum Ende des Studiums – und darüber hinaus – nicht los", warnte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Kai Gehring. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) schicke Zehntausende Studierende sehenden Auges in die Pleite oder den Studienabbruch.

Update, 31. Juli, 4.30 Uhr: Regierung will Corona-Jahrgang auf dem Ausbildungsmarkt verhindern

Möglichst viele junge Menschen sollen nach dem Willen der Bundesregierung trotz Corona eine Chance auf eine Berufsausbildung haben. Die geplanten Prämien für Betriebe, die in der Krise weiter ausbilden oder die Zahl der Lehrstellen sogar erhöhen, können nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums von Anfang August an beantragt werden. Die entsprechende Förderrichtlinie soll demnach zuvor an diesem Freitag im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur, es solle verhindert werden, "dass es einen Corona-Jahrgang am Ausbildungsmarkt gibt". Kleine und mittlere Ausbildungsbetriebe, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, sollen 2000 Euro für jeden abgeschlossenen Lehrvertrag erhalten, wenn sie ihre Zahl an Azubis stabil halten. Für jeden Ausbildungsplatz, den sie über Vorjahresniveau schaffen, bekommen sie sogar 3000 Euro. "Das Signal an die kleinen und mittelständischen Unternehmen ist: Bildet aus - trotz Corona!", sagte Heil.

Unterstützung soll es daneben auch für Unternehmen geben, die Auszubildende nicht in Kurzarbeit schicken und für Betriebe, die Azubis aus Unternehmen aufnehmen, die insolvent gegangen sind. Für die Maßnahmen werden 500 Millionen Euro eingeplant.

An diejenigen gerichtet, die noch unversorgt sind und keinen Ausbildungsvertrag haben, aber eine berufliche Ausbildung anstreben, sagte Heil: "Kümmert Euch, wendet Euch an die Bundesagentur für Arbeit, guckt Euch um! Wir unterstützen Euch dabei." Ziel sei es, dass möglichst alle eine Chance bekommen auf eine betriebliche Ausbildung.

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hatte das Ausbildungsjahr als "ein Würgejahr" bezeichnet. "Das Problem ist, dass wir in den letzten Monaten mit unseren Berufsberatern nicht in die Schulen konnten."

Insgesamt stehen in diesem Jahr laut BA 482.000 gemeldeten Lehrstellen 417.000 Bewerber gegenüber. Sowohl die Zahl der Bewerber als auch die Zahl der Stellen sei um acht bis zehn Prozent rückläufig. Der Vermittlungsprozess hänge zeitlich sechs bis acht Wochen hinter den Vorjahren zurück.

Eine Auszubildende trägt einen Nasen-Mundschutz bei der Arbeit an einer Drehbank in einer Ausbildungswerkstatt. (Archivbild)
Eine Auszubildende trägt einen Nasen-Mundschutz bei der Arbeit an einer Drehbank in einer Ausbildungswerkstatt. (Archivbild)  © Christophe Gateau/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 31. Juli, 4.15 Uhr: Umfrage: In der Corona-Krise steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten

In der Corona-Krise ist das Interesse der Verbraucher in Deutschland an Bio-Produkten noch einmal gestiegen. Bei einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts AMM gaben 30 Prozent der Konsumenten an, ihre Bio-Einkäufe in der Pandemie ausgeweitet zu haben. Weniger als vier Prozent der Befragten verringerten ihre Ausgaben für ökologisch erzeugte Produkte.

"Der Anteil von Bio-Produkten am Lebensmitteleinkauf hat durch die Pandemie einen weiteren Schub erhalten", fasste der Leiter der Studie, der Handelsexperte Joachim Riedl von der Hochschule Hof, das Ergebnis zusammen. Die Bio-Produkte profitieren demnach nicht nur von ihrem Ruf, hochwertig, umweltfreundlich und gesund zu sein. 

Die Konsumenten griffen auch deshalb zu Bio-Produkten, weil sie in Zeiten der weltweiten Pandemie regionale Anbieter und Bauern unterstützen wollten. Außerdem stand oft angesichts ausgefallener Restaurantbesuche und abgesagter Urlaubsreisen mehr Geld für hochwertige Lebensmittel zur Verfügung.

Auch Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge stieg die Nachfrage nach Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung in den ersten drei Monaten der Corona-Krise deutlich stärker als die Umsätze im Lebensmittelhandel insgesamt.

Mitarbeiter vom Bio-Lieferanten "Gemüsekiste" packen Obst und Gemüse in grüne Kisten. (Archivbild)
Mitarbeiter vom Bio-Lieferanten "Gemüsekiste" packen Obst und Gemüse in grüne Kisten. (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 31. Juli, 4.07 Uhr: Nato-Pläne für zweite Pandemiewelle kommen nur schleppend voran

Die von der Nato vorbereitete Krisenhilfe für den Fall einer zweiten Welle der Corona-Pandemie könnte deutlich weniger umfangreich ausfallen als geplant. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatten Mitgliedstaaten zuletzt noch nicht einmal 1,6 Millionen Euro für den neuen Treuhandfonds zur Pandemieabwehr zugesagt. Hoffnung der Nato-Zentrale war es, zügig mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag zusammenzubekommen.

Mit dem Geld aus dem bereits im Juni beschlossenen "Pandemic Response Trust Fund" will die Nato eigentlich den Aufbau von Lagern mit medizinischer Ausrüstung ermöglichen und im Fall einer zweiten großen Corona-Welle auch Partnerländer wie die Ukraine unterstützen können. Angesichts der sich hinziehenden Vorbereitungen ist nun allerdings unklar, ob wirklich im großen Stil Krisenhilfe geleistet werden könnte - vor allem wenn es bereits zeitnah zu einer zweiten Pandemie-Welle kommen sollte.

Ein Nato-Sprecher bestätigte der dpa, dass bis zuletzt erst neun der 30 Alliierten feste Zusagen für den Fonds gemacht hatten. Er betonte allerdings, dass von mehreren Ländern "signifikante" Materialspenden angekündigt worden seien. Dazu gehörten unter anderem 200 moderne Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung. Weitere Angebote seien in Vorbereitung, hieß es.

Update, 31. Juli, 1.43 Uhr: Erster Coronafall in NBA trifft zum ersten Korb beim Re-Start

Der positive Corona-Test von Rudy Gobert war im März der Auslöser für die Saisonunterbrechung in der NBA - nun hat der Basketballer der Utah Jazz den ersten Korb bei der Rückkehr der Liga erzielt. 

142 Tage nach der historisch einmaligen Entscheidung in der stärksten Basketball-Liga der Welt traf der Franzose am Donnerstag (Ortszeit) bei seinem ersten Versuch gegen die New Orleans Pelicans aus kurzer Distanz für zwei Punkte. 

Die NBA spielt ihre Saison mit einem reduzierten Teilnehmerfeld zu Ende und hat alle Mannschaften auf dem Gelände von Disney World in Florida einquartiert.

Rudy Gobert, Basketballspieler der NBA-Mannschaft Utah Jazz. (Archivbild)
Rudy Gobert, Basketballspieler der NBA-Mannschaft Utah Jazz. (Archivbild)  © Swen Pförtner/dpa

Update, 31. Juli, 1 Uhr: Amtsärzte: Gesundheitsämter für zweite Welle zu knapp besetzt

Die Amtsärzte sehen die Gesundheitsämter in Deutschland nicht für eine zweite Corona-Welle gerüstet. "Für eine zweite Pandemie-Welle sind die Gesundheitsämter viel zu knapp besetzt", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu."

Die Gesundheitsämter könnten nicht warten, bis die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Kraft träten. "Wir brauchen eine kurzfristige Lösung. Wir müssen wissen, wo die Gesundheitsämter im Notfall Verstärkung bekommen." Konkret sprach sie sich für ein bundesweites Freiwilligen-Register aus - eine Art Jobbörse, die im Ernstfall Mitarbeiter vermittele, die bereits geschult seien.

Titelfoto: Tobias Schwarz/AFP/Pool/dpa

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