Nach Stellwerksbrand in Gerwisch: Züge sollen Ende November wieder fahren
Gerwisch - Nachdem ein Feuer das Stellwerk in Gerwisch (Sachsen-Anhalt) zerstört hat, schafft die Bahn einen Lichtblick für Bahnreisende.
Das Stellwerk nahe Magdeburg muss nach dem Brand im September komplett neu gebaut werden. Das kann bis zu einem Jahr dauern.
Doch schon am 28. November sollen wieder 80 Prozent der Züge fahren können, die vorher auf der Strecke verkehrten.
Martin Walden, Regionalchef der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, stellte den Plan in einer Pressekonferenz am Freitag vor.
Eine erste Maßnahme sei, mit technischen Mitteln wie Gleismagneten zu arbeiten. "So können drei Züge pro Stunde in jede Richtung fahren", erläutert Walden. Das wären 96 Zugfahrten am Tag. Vor dem Brand waren es 114.
Im ersten Quartal des nächsten Jahres wolle man dann benachbarte Stellwerke per Durchschaltung miteinander verbinden. "Dann können so viele Zugfahrten wie vor dem Ausfall stattfinden, vermutlich sogar mehr."
Trotz der so erhöhten Kapazitäten soll das Stellwerk in Gerwisch neu gebaut werden, damit darüber bei Baustellen, beispielsweise zwischen Berlin und Hannover, umgeleitet werden kann.
RB40 weiterhin mit Schienenersatzverkehr
Allerdings wird eine Strecke vorerst priorisiert: "Die Strecke zwischen Magdeburg und Berlin ist für Sachsen-Anhalt von sehr großer Bedeutung", so Peter Panitz, Geschäftsführer vom Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA).
"Rund 9000 Reisende nutzen die Züge des RE1 und RB40 jeden Tag."
Da man trotz der Maßnahmen erst mal nicht mit Höchstgeschwindigkeit fahren könne, mussten sich die Bahnorganisationen für eine Linie entscheiden.
Ab dem 28. November wird somit zunächst nur der RE1 mit Zügen betrieben. Reisende der RB40 müssen weiterhin den Schienenersatzverkehr nutzen.
Aktuell endet der RE 1 zwischen Magdeburg und Frankfurt/Oder in Möser, die RB 40 zwischen Braunschweig und Burg in Biederitz. ICE- und IC-Züge werden umgeleitet.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen weiterhin auf Hochtouren.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa

